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Wetterschutzverdeck für Seitenwagen Es ist bekannt, Wetterschutzverdecke
für Seitenwagen nach Art ,der Kinderwagenverdecke zubauen. Bei .diesen Konstruktionen
wird das Verdeck von außen durch Gelenkbügel gespannt. Derartige Verdecke haben
den. Nachteil, daß die im Seitenwagen sitzende Person selbst nicht in der Lage ist,
das Verdeck zu spannen oder zu entspannen, sondern dafür Hilfe von dritter Seite
benötigt. Um diesen Nachteil zu beheben, sind bereits Wetterschutzverdecke nach
dem Prinzip des Regenschirms entwickelt worden. Bei diesen :ist es, zwar möglich,
das Verdeck von innen her zu entspannen, jedoch ist das Spannen. von innen her bei
diesen Verdecken ebenfalls schwierig oder kaum möglich. Vor allem aber war es, da
bei diesen: Konstruktionen die Spannstäbe in der Mitte oder vorn an der Armlehne
vertikal-und diagonal standen, kaum oder gar nicht möglich, bei geschlossenem Verdeck
die Armlehnen zu benutzen. Es ergab sich dadurch ein sehr unbequemes und zu starken
Ermüdungserscheinungen führendes Sitzen für die Person im Seitenwagen.
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Auch das Aussteigen aus dem Seitenwagen war umständlich, da erst das
Verdeck zusammengeklappt werden mußte-.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und ein Verdeck zu schaffen, das sich von innen her bequem spannen und entspannen
und sich bei Bedarf auch ohne Entspannung zum Ein- und Aussteigen aus dem Seitenwagen
hochschwenken läßt. Dabei ist der Innenraum völlig frei von hindernden Querstreben,
so daß ,die Armlehnen frei sind und die sitzende Person sich unter dem Verdreck
praktisch ebenso bequem bewegen kann, wie es bei nicht geschlossenem Verdeck der
Fall ist.
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Erfindungsgemäß ist das Wetterschutzverdeck derart ausgebildet, daß
sein Haltegestell aus zwei Seitenstreben besteht, deren. freie Enden durch einen
bogenförmigen Spannbügel miteinander verbunden
sind, der an Iden
Streben schwenkbar angelenkt ist und im gespannten Zustand hinter Nasen einrastet,
die an den Streben angebracht sind. Das Verdeck wird dabei in geschlossenem Zustand
durch von innen her zu betätigende, direkt an seinen Seitenwandungen verlaufende
Zugorgane gegen ,die: Windschutzscheibe gedrückt. Durch diese Konstruktion wird
der Innenraum von sperrenden Quer- oder Diagonalstreben frei gehalten. Die Zugorgane
können aus Bändern:, Riemen oder Knopfnägeln bestehen, die dicht an der Wandung
verlaufen bzw. nahe den Stoßkanten angeordnet und daher in. keiner Weise hinderlich
sind.
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Das gespannte Verdeck ist um eine Achse aufklappbar, so daß der Seitenwagenbenutzer
leicht ein- und aussteigen :kann, wenn er das Verdeck um diese Achse zurückklappt.
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Die Zugorgane greifen zweckmäßigerweise mit ihrem einen Ende an den
freien Enden der Seitenstreben an und sind mit ihrem anderen Ende nicht am Seitenwagenkas.ten
selbst, sondern am unteren Teil der abnehmbaren Windschutzscheibe derart eingehängt,
daß nach Wahl entweder ras Verdeck und die Windschutzscheibe als Ganzes oder nur
das Verdeck allein um die Querachse geschwenkt und dadurch geöffnet werden kann.
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Es empfiehlt sich, an der Verbindungsstelle zwischen Windschutzscheibe
und Wetterschutzverdeck dafür zu sorgen, daß eine genügendes Wind- und Regendichtigkeit
erzielt wird. Dies kann dadurch geschehen, daß das Verdeck einen doppelten Rand
mit einem inneren und einem äußeren Lappen erhält, die den ihnen zugekehrten Rand
der Windschutzscheibe übergreifen und dadurch mit diesem zusammen eine Art Labyrinthdichtung
bilden. Zugleich ist durch diese Konstruktion dafür gesorgt, daß sich in der Verbindungsrinne
kein, Regenwasser ansammeln kann, da die Rinne nach unten hinoffen ist. Mittels
Knopfnägeln, die vorzugsweise am unteren Teil des, Rahmens der Windschutzscheibe
,angeordnet sein können, kann der äußere Lappen des Verdecks angeknöpft und letzteres
dadurch über den Rahmen der Windschutzscheibe gespannt werdien. In -diesem Falle
kann auf die vorgenannten Spannbänder verzichtet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt Fig. i die Konstruktion des Verdecks von der Seite mit lediglich
angedeutetem Bezug, Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. i, Fig. 3 eine Einzelheit der
Spannvorrichtung in einem Schnitt nach,der Linie III-III der Fig. 2, Fig. ¢ die
Seitenansicht eines mittels Knopfnägeln gespannten Verdecks.
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In den Figuren sind i, i die beiden Seitenstreben des zum Spannen
des Verdecks dienenden Haltegestells, das durch einen Spannbügel 2 vervollständigt
ist. Dieser ist bei 3 an den Seitenstreben i schwenkbar gelagert und greift im gespannten
Zustand hinter Nasen q. am Ende der Streben i (Fig. 3). Die Streben i sind an ihren
unteren Enden mit einer in Lagern 6 schwenkbaren. Achse 5 starr verbunden. Durch
die starre Verbindung mit der Schwenkachse 5 können die Streben i gemeinsam und,
damit gleichmäßig geschwenkt werden. Weitere Spannbügel 7 sind an Zwischenpunkten
8 der Streben i schwenkbar gelagert und, dienen als Stützen für den angedeuteten
Bezug g. An den oberen Enden der Streben i greifen die Zugorgane io in Gestalt von
Bändern oder Riemen an, die an ihren unteren Enden Uaken i i haben, mit denen sie
in einen hakenartigen Bügel 12, der Windschutzscheibe 13 eingehängt werden
Sönnen. Letztere ist vorzugsweise so eingerichtet, daß sie für sich abgenommen werden
kann, wobei die Enden der Haken 12 im eingesetzten Zustand bei 1q. in eine nicht
näher dargestellte Raste eingreifen, die zum Abnehmen der Windschutzscheibe gelöst
werden kann.
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Um einen wind- und regengeschützten Übergang von der Windschutzscheibe
13 zum Wetterschutzverdeck zu erzielen., ist letzteres an seinem der Windschutzscheibe
13 zugekehrten Rand mit einem inneren; Lappen 15 und einem äußeren Lappen
16 versehen, welche den Rand der Windschutzscheibe zwischen sich aufnehmen und am
ganzen Umfang labyrinthartig verschließen. Bei 17 ist eine Armlehne angedeutet,
die von dem Wetterschutzverdeck umschlossen und für -den Sitzenden frei zugänglich
ist. Mit i8 ist die Rücklehne bezeichnet.
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Soll das in den Figuren geschlossen .dargestellte Wetterschutvverdeck,
ohne die Windschutzscheibe 13 zu lösen, geöffnet werden, so wird unter leichtem
Ziehen an idein Zugorgan i o der Haken i i aus dem Gegenhaken 12 ausgehängt und
sodann durch leichten Zug nach innen die Nase4 von dem Spannbügel2 weggezogen, so
@daß dieser nach rückwärts um die Punkte 3 geschwenkt werden kann. Dadurch löst
sich das Verdeck von der Windschutzscheibe und kann; nunmehr zusammengelegt werden.
Das Schließen des Verdecks erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Es kann jedoch auch das Verdeck .mit der Windschutzscheibe abgehoben
werden. Dafür braucht lediglich die Raste bei i¢ gelöst zu werden, worauf dann dasVerdeck
mit derWindschutzscheibe i,3 zusammen im gespannten Zustand: um die Achse 5 hochgeschwenkt
-werden kann. Da eine Schwenkung um über go° möglich ist, ist nach Aufklappen ein
bequemes Ein- und Aussteigen, aus dem Seitenwagen möglich.
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Bei dem in. Fig. q. dargestellten Wetterschutzverdeck.dient dessenBezugg;
besonders dessen äußerer Randlappen 16 dazu, es niederzuhalten, so daß auf besondere
Zugbänder verzichtet werden kann. Zu diesem Zweck sind an der wiederum durch hakenartige
Bügel i21ösbar befestigten Windschutzscheibe 13 jederseits, zumindest an, deren
unterem Randteil, Knopfnägel i g angeordnet, auf die der Randlappen 16 geknöpft
ist.