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Vorrichtung zum Verlegen von Strebfördermitteln im Grubenbetrieb Das
Patent 8.1848? betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verlegen von Strebförder-Initteln
im Grubenbetrieb unter Anwendung von auf die Länge des Förderers verteilt zwischen
diesem und Widerlagern angeordneten Druckmittelzylindern und kennzeichnet sich dadurch,
daß nach Beendigung jedes Arbeitshubes des mit dem Förderer verbundenen Zylinders
durch Umkehrung der Beaufschlagung von dem zuvor nach rückwärts abgestützten Teil
(Zylinder bzw. Kolbenstange) der diesem zugeordnete, die Abstützung auf das Widerlager
zu bewirkende Bauteil um eine Hublänge nachgeholt wird. Der Leitgedanke des Patents
84.8 d.82 besteht darin, durch Zusammenwirken des doppeltwirkenden Vorschubzylinders
mit einem Widerlager ein selbsttätiges Verholen des Vorschubzylinders beim Rückhub
zu bewirken und dadurch das maschinelle Verlegen des aus einer größeren Anzahl von
Schüssen zusammengesetzten Förderers - erheblich zu erleichtern. Gemäß einer vom
Hauptpatent vorgeschlagenen Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens wird der die Abstützung des Zylinders auf das Widerlager zu bewirkende
Bauteil durch ein in seiner Länge dem zwei- oder mehrfachen Hub entsprechendes Tragglied
gebildet, welches mit in der Hublänge des Zylinders entsprechenden Abständen angebrachten
Anschlägen versehen und welchem ein Gesperre zugeordnet ist.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, das bei dieser Ausführungsform
des Hauptpatents nach mehreren Verschiebegängen erforderliche Verlegen
von
Hand in Fortfall zu bringen und schlägt zu diesem Zwecke vor, daß der dem Vorschubzylinder
zugeordnete., die Abstützung auf das Widerlager zu bewirkende Bauteil durch einen
vorzugsweiseschräg rückwärts geneigten, aus einem Druckmittelzylinder bestellenden
Stützstempel gebildet ist, welcher nur beim Arbeitshub des Vorschubzylinderszwischen
zwei festen Widerlagern (insbesondere zwischen Liegendem und Hangendem) verspannbar
ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Verwendung von Stützstempeln zu
einer Verringerung der Baulänge gegenüber der Vorrichtung nach dem Patent 848 482
führt, insbesondere wenn diese mit ihrem hinteren Ende auf den Vorschubzylindern
abgestützt sind.
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Wie bereits beim genannten Patent erwähnt, ist es im Rahmen einer
anderen Aufgabe, nämlich für das Verschieben von Gewinnungsmaschinen in Streblängsrichtung
bekannt, sich durch das Zusammenwirken mit einem Widerlager selbsttätig verholende
Vorschubzylinder anzuwenden, die sich bei ihrem Arbeitshub mittels eines Stempels
gegen das Hangende abstützen.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung kann das Verlegen von Strebfördermitteln
in den verschiedenen Formen des Verfahrens nach dem Patent 848 482 durchgeführt
werden; d. h. der Förderer kann auf seiner vollen Länge gleichzeitig verschoben
werden oder aber das Verlegen kann so geschehen, daß die Zylinder nacheinander und
jeweils nach Passieren des oder der Gewinnungsgeräte den entsprechenden Teil des
Förderers in Richtung auf den, Abbaustoß zu verschieben und die zugehörigen Stützen
jeweils um eine Hublänge anschließend nachholen.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Fig. i veranschaulicht den Abbau eines Strebs mittels eines hobelartigen
Geräts im Grundriß; Fig. 2, 3 und 4 zeigen Querschnitte bei verschiedenen Stellungen
der dem Förderer zugeordneten Vorschubzylinder; Fig. 5,. 6 und 7 zeigen in größerem
Maßstab die Wirkungsweise der Vorschubzylinder samt Stützstempeln.
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Es bedeuten in der Zeichnung: i den Kohlenhobel, 2 die zugehörigen
Zugseile, 3 die Zughaspel, 4 den aus einzelnen Schüssen bestehenden Förderer (z.
B. Kratzerförderer), 5 die Vorschubzylinder, 6 die Druckluftleitungen für diese
Zylinder. Die Kolbenstange besitzt an dem dem Förderer 4 zugekehrten Ende einen
zapfenartigen Ansatz 7, der in eine entsprechende Hülse 8 des Förderers eingreift
und hier durch einen Stift g in seiner Lage gesichert wird.
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Fig. i zeigt das Fördermittel 4 vor der Verlegung, Fig. 2 zeigt dieselbe
Anordnung im Querschnitt, während Fig. 3 und 4 .das Fördermittel in verlegtem Zustand
darstellen, nachdem das hobelartige Gewinnungsgerät i einmal an der Abbaufront entlang
gezogen worden ist. In Fig. 3 ist der Vorschubzy linder noch in seiner Arbeitsstellung,
bzw. der Stützstempel ist noch zwischen Hangendem und Liegendem verspannt. In Fig.
4 ist der Vorschubzylinder bereits nachgeholt und der Stützstempel in entspannter
Laue. dargestellt. Vor Beginn eines neuen Arbeitsspiels muß also der Stützstempel
wieder verspannt werden.
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Fig. 5 zeigt die Vorrichtung bei Beginn des Arbeitshubes, wobei sich
der Kolben io in seiner hinteren Totlage befindet und durch die Kolbenstange i i
bzw. den zapfenartigen Ansatz 7 mit dem Förderer 4 verbunden ist. Das Triebmittel,
im vorliegenden Fall Druckluft, strömt über die Kanäle 12, 13 und 14 in den Stützstempel
15 und drückt den Kolben 16 nach oben, Die Kolbenstange 17 besitzt eine Längsbohrung
18, von der eine Querbohrung ig abzweigt. Auf dem oberen Ende der Kolbenstange 17
befindet sich eine Haube 2o, die in Längsrichtung bzw. in Richtung der Kolbenstange
verschieblich ist. Die Haube wird normalerweise durch eine Feder 2i im Spreizsinne
relativ zur Kolbenstange in solcher Lage gehalten, daß der Querkanal i9 abgedeckt
ist (s. Fig. 6). Erst wenn der Kolben 16 so weit nach oben verschoben worden ist,
däß .die Verspannung des Stützstempels bewirkt wird, verschiebt sich die Haube in
die in Fig. 5 dargestellte Lage, so daß die in der Haube vorgesehene Querbohrung
22 in Überdeckung mit der in der Kolbenstange angeordneten Querbohrung i9 kommt.
Es kann also nunmehr die Druckluft über den Kanal 23 zur Arbeitsseite des Kolbens
io des eigentlichen Vorschubzylinders 5 strömen. Durch diese Anordnung wird bewirkt,
daß mit Sicherheit zunächst der Stützstempel in Tätigkeit tritt, ehe der Vorschubzylinder
sein Arbeitsspiel beginnt.
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In Fig.6 ist die Vorrichtung nach Verlegung der Förderrinne dargestellt.
Hierbei verschiebt der Arbeitskolben io den Steuerschieber 24 in. eine solche Lage,
daß die Zufuhr von, Druckluft sowohl zu dem Stützstempel 15 als auch zu der Arbeitsseite
des Vorschubzylinders 5 aufhört. tYber die Kanäle 12 und 25 strömt jetzt die Druckluft
zu der entgegengesetzten Seite des Kolbens io, während die vorher mit Druckluft
beaufschlagten Räume der beiden Zylinder über den Weg 23, 22, 27 und, 28 bzw. 14,
13 und 26 an die Atmosphäre angeschlossen sind. Der Zylinder 15 wird dabei früher
entlastet als der Zylinder 5, wobei man gegebenenfalls noch im den Leitungsteil
23 eine Drosselvorrichtung einschalten kann. Nach der Entlastung des Stiitzstempels
15 sinkt der Kolben 16 in seine ursprüngliche Lage zurück, während die Haube 2o
unter der Wirkung der Feder 2i in die in Fig.6 dargestellte Lage. gedrückt wird.
Die in dem Arbeitsraum des Zylinders 5 noch befindliche Druckluft hat jetzt keine
Verbindung mehr mit dem Querkanal i9, vielmehr erfolgt nunmehr die weitere Entlastung
der Arbeitsseite des Vorschubzylinders über die Kanäle 27 und 28. Die nunmehr auf
die Kolbenstangenseite des Kolbens io einströmende Druckluft bewirkt das Nachholen
des Vorschubzylinders samt dem Stützstempel, der im vorliegenden Fall mit dem Vorschubzylinder
fest verbunden ist, wie es in den Fig.2 bis 4 deutlicher gezeigt
ist,
während die Fit,. 5 bis 7 lediglich die schematische Darstellung der Luftführung,
nicht aber die räumliche Verbindung der beiden Zylinder zeigen. Dieses Nachholen
wird dadurch ermöglicht, daß der Widerstand des Fördermittels gegen Rückverschiebung
größer ist als die zum Nachholen der Vorschubvorrichtung erforderliche Kraft.
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Wenn der Arbeitskolben io die in Fig. 7 dargestellte Lage erreicht
hat, die übrigens mit der in Fig. 5 gezeigten übereinstimmt, so wird der Kanal 29
freigelegt, der zu der Stirnseite 3o- eines Stufenschiebers 31 führt und letzteren
in die in Fig.7 dargestellte Endstellung verschiebt. Hierdurch wird der zu dein
Arbeitsraum des Stützstempels führende Kanal 32 freigelegt, so daß die Druckluft
den Kolben 16 wieder in Spreizstellung zwingt. Durch die gleichzeitige Verschiebung
der Haube 2o (wie oben beschrieben) würde nunmehr der Zufluß der Druckluft zu der
Arbeitsseite des Vorschubzvlinders ermöglicht, wenn nicht durch den Zapfen 33 des
Stufenschiebers 31 die Leitung 23 abgesperrt würde. Infolge dieser Anordnung bleibt
also der Kolben io in seiner hinteren Totlage, während gleichzeitig der Stützstempel
gespannt bleibt. Vor dem Beginn eines neuen Arbeitsspiels, d. h. vor einer erneuten
Verlegung der Förderrinne, wird, beispielsweise durch Entlastung der Kolbenstangenseite
des Kolbens io, der Steuerschieber 24 wieder in die in Fig. 5 dargestellte Lage
zurückgebracht, so daß die Druckluft wiederum über die Kanäle 12 und 13 bis zu dem
Stufenschieber 31 gelangt und diesen vermöge des auf die große Stufenfläche ausgeübten
Druckes in die in Fig. 5 dargestellte Lage zurückschiebt, so daß das Arbeitsspiel
gemäß Fig. 5 von neuem vor sich gehen kann.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung bleibt grundsätzlich unverändert,
wenn der Stützstempel anstatt mit dem Vorschubzylinder mit der Kolbenstange i i
verbunden ist. Hierbei geschieht dann natürlich die Verschiebung der Förderrinne
bei festgelegter Kolbenstange dadurch, daß .der eigentliche Vorschubzvlinder relativ
zu dem Kolben io bzw. der Kolbenstange i i verschoben wird.
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Die vor Beginn des Rückholhubes vorzunehmende Entspannung des Stützstempels
kann zusätzlich zu der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel gewählten Entlastung
der Arbeitsseite des Kolbens 16 noch durch eine Beaufschlagung der Kolbenstangenseite
des Kolbens 16 unterstützt werden, wobei diese entweder vor (Hintereinanderschaltung)
oder gleichzeitig (Parallelschaltung) mit der Beaufschlagungder Kolbenstangenseitedes
Vorschubzylinders 5 erfolgt.
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Selbstverständlich kann der Stützstempel auch anders als in der Zeichnung
ausgebildet sein und z. B. aus einem Kniehehelsv stem bestehen.