Die orangegefärbte Base schmilzt bei 165 bis 166° unter Zersetzung.
12 g p Acetamino-phenylguanidin-carbonat werden durch etwa einstündiges
Erhitzen im Wasserbad mit 8o ccm Wasser und 20 ccm konzentrierter Salzsäure verseift.
Danach wird mit 1,75 g Natriumnitrit diazotiert, mit 40 ccm gesättigter Kochsalzlösung
und unter Rühren und Eiskühlung mit 24 g feinpulverisiertem, kristallisiertem Natriumacetat
versetzt. Nach längerem Stehen in Eis wird die gebildete bräunlichgelbe Ausscheidung
abgesaugt, mit verdünnter Kochsalzlösung, wenig eiskaltem Wasser und Aceton gewaschen.
Das so erhaltene Dihydrochlorid schmilzt, aus wenig Wasser umkristallisiert, bei
218 bis 2z9' unter Zersetzung. Durch Verrühren mit warmer, verdünnter Sodalösung
verwandelt es sich in das Carbonat (goldgelbes Pulver, F. i7o bis 171, Zers.). Mit
überschüssiger verdünnter Natronlauge bildet sich die Base obiger Konstitution (F.
2o4', Zers.). Wird das Carbonat in Methanol mit Eisessig bis zur sauren Reaktion
versetzt, so tritt unter CO.-Entwicklung Lösung ein, die auf Zusatz von Äther das
dickölige Acetat ausscheidet, das beim Digerieren mit Aceton allmählich fest wird
unter Bildung eines hellgraugelben Pulvers. Es ist in Wasser sehr leicht löslich.
Beispiel 6 |
NH.N--N |
I |
HN I@ NH |
C. NH-C_ |
H.N -NH. |
12,5 g p-Acetamino-phenylguanidin-carbonat wird wie in Beispiel s verseift und danach
mit 3,5 g N atriumnitrit diazotiert. Nach dem Vermischen mit 9 g p-Aminobenzamidin-chlorhydrat
in 25 ccm Wasser bildet sich auf Zusatz von
30 ccm gesättigter Natriumacetatlösung
und etwas gesättigter Kochsalzlösung nach längerem Stehen im Eisschrank eine Ausscheidung
des Dichlorhydrats obiger Verbindung, das nach dem Waschen mit verdünnter Kochsalzlösung,
Eiswasser und Aceton ein hellgelbes Pulver bildet. Aus Methanol und Aceton umkristallisiert:
F. 196" (Zers.).
Beispiel 7 |
NH.N=N |
HN . . NH |
C.NH.N=CH. `CH=N.NH.C |
H.,N" 'N H.> |
25,7 g P-Aminobenzalaminoguanidin-carbonat werden in ioo ccm Wasser und 35 ccm konzentrierter
Salzsäure mit 3,5 g Natriumnitrit diazotiert und dann mit ioo ccm gesättigter Natriumacetatlösung
versetzt. Nach längerem Kühlen in Eis wird das ausgeschiedene braungelbe Dichlorhydrat
obiger Verbindung wie in Beispiel 6 isoliert. Es löst sich beim Erwärmen leicht
in Wasser und schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Methanol und wenig Wasser
unter nachträglichem Zusatz von Aceton bei 204 bis 2o5' unter Zersetzung. Natronlauge
fällt die braungelbe Base, die nach dem Umkristallisieren aus wäßrigem Methanol
bei 198'' unter Zersetzung schmilzt. Der Schmelzpunkt des essigsauren Salzes beträgt
193" (Zers.).
Beispiel 8 |
NH.N=N |
1i.. |
HN NH |
C.NH-N=CH C |
H.N NH@ |
Die Mischung einer diazotierten Lösung von 12 g p Aminobenzamidin-chlorhydrat in
6o ccm Wasser und i8 ccm konzentrierter Salzsäure mit einer Lösung von 17,5 g p
Aminobenzalaminoguanidin-carbonat in 35 ccm 2 n-Salzsäure wird mit 35 ccrn gesättigter
Natriumacetatlösung und mit gesättigter Kochsalzlösung versetzt, worauf sich eine
orangegelbe, voluminöse Ausscheidung des Dichlorhydrats obiger Verbindung bildet.
Sie ist in Wasser leicht löslich mit gelbroter Farbe. Die Lösung in Methanol scheidet
beim
Aufkochen eine nunmehr in Methanol schwer lösliche Form aus. Nach Umkristallisieren
aus Methanol und Aceton: F. 2r9 bis 22o° (Zers.). Überschüssige starke Natronlauge
fällt die Base als hellbraunrotes, in Wasser schwer lösliches Pulver. F. 2o8° (Zers.).
6,2 g Diazoaminobenzaldehyd (J. pr. Chem. 56,118) werden in 40 ccm Methanol mit
einer Lösung von 7 g Aminoguanidinnitrat in 35 ccm Wasser nach Zusatz von 1 bis
2 Tropfen 2 n-Salpetersäure bei etwa 30° gut verrührt. Nach etwa zwölfstündigem
Stehen bei Zimmertemperatur wird die Mischung mit Sodalösung schwach alkalisch gemacht
und das Methanol im Wasserbad verdunstet. Danach wird mit Wasser verdünnt und mit
Natronlauge phenolphthaleinalkalisch gemacht, die braungelbe Base abgesaugt und
mit Wasser gewaschen. Nach wiederholtem Umkristallisieren aus wäßrigem Methanol
schmilzt das gelbe Produkt bei 197 bis z98° (Zers.). Das daraus erhaltene essigsaure
Salz hat den F. 195° (Zers.). Die Verbindung ist identisch mit der in Beispiel 7
beschriebenen.
25 gm-Acetamino-phenylguanidin-carbonat (F.118°), das aus m-Aminoacetanilid-hydrochlorid
und Cyanamid erhalten werden kann, werden durch einstündiges Erwärmen mit 16o ccm
Wasser und 40 ccm konzentrierter Salzsäure im Wasserbad verseift. Die erhaltene
Lösung des salzsauren m-Aminophenylguanidins wird mit 7 g Natriumnitrit diazotiert
und mit einer Lösung von salzsaurem p-Aminophenylguanidin, die, wie in Beispiel
5 beschrieben, aus 25 g p-Acetamino-phenylguanidin-carbonat hergestellt wird, vermischt.
Auf Zusatz von überschüssiger gesättigter Natriumchloridlösung und etwa loo ccm
gesättigter Natriumacetatlösung zu der eiskalten Mischung bildet sich ein lehmgelber
Brei, der nach einiger Zeit abgesaugt und mit verdünnter Kochsalzlösung, wenig eiskaltem
Wasser und Aceton gewaschen wird. Nach dem Umkristallisieren aus Methanol und Aceton
erhält man ein gelbes Pulver, das das Dihydrochlorid des m, p'-Diguanido-diazoaminobenzols
darstellt. F. 185° unter Zersetzung. Es ist leicht löslich in Wasser. Durch Behandeln
mit Sodalösung erhält man ein harzartiges Carbonat, das beim Reiben fest wird und,
aus Wasser umkristallisiert, ein graugelbes Pulver vom F. 149 bis 150° unter langsamer
Zersetzung darstellt.
Eine Lösung von 23 g m-Amin.obenzamidin-dihydrochlorid in einer Diazoniumsalzlösung,
die, wie in Beispiel 1 beschrieben, aus 25 g m-Acetaniino-phenylguanidin-carbonat
hergestellt wird, wird unter Eiskühlung mit etwa ioo ccm gesättigter Natriumacetatlösung
und sehr viel gesättigter Natriumchloridlösung versetzt. Allmählich scheidet sich
das gelbliche, sehr voluminöse Dihydrochlorid des m-Guanido-m'-guanyldiazoaminobenzols
aus, das abgesaugt und mit verdünnter Natriumchloridlösung gewaschen wird. Es
wird
durch Verrühren mit Sodalösung in das graugelbe Carbonat übergeführt, das nach dem
Umkristallisieren aus Wasser bei g4° unter Zersetzung schmilzt. Beim Ansäuern in
Methanol mit Eisessig geht es unter Kohlensäureentwicklung in Lösung, aus der durch
Zusatz von Äther das Acetat des m-Guanidom'-guanyldiazoaminobenzols gefälltwird,das
beim Verrühren mit Aceton fest wird, und nach dem Umkristallisieren aus Methanol
und Aceton ein schwachgelbes Pulver bildet. F. z73° unter Zersetzung. Es löst sich
leicht mit goldgelber Farbe in Wasser. Natronlauge fällt aus der Lösung die braunrote
Base, die beim Verreiben mit Wasser allmählich fest wird.