DE865663C - Materialzuteiler - Google Patents

Description

• Die Materialzuteilung iieselfähiger fester Stoffe für kontinuierliche Fabrikationsvorgänge wurde bisher durch die verschiedenartigsten Mittel, z. B.
• Lochscheiben, Zellenräder, Schieber, Schnecken usw., vorgenommen, die jeweils nach der Beschaffenheit des Materials, d. h. nach Körnung, spezifischem Gewicht, Rieselfähigkeit und anderen Merkmalen, gewält werden muß. Soll also die Zuteilung bei einem bestimmten Fabrikationsvorgang für die verschiedensten Stoffe und Materialeigenschaften erfolgen, so wird ein umständliches Auçstauschen der Zuteilungsgeräte erforderlich, zumal alle bisher bekannten nur einen begrenzten Regelbereich beherrschen, oder wenn dieser ausreichend ist, die Gefahr des Zerquetschens von Materialteilen zur Folge haben.
• Die vorliegende Erfindung zeigt einen Materialzuteiler, der für sämtliche rieselförmigen festen Stoffe verwendbar ist und der einen außerordentlich großen Regelbereich aufweist, ohne daß irgend etwas ausgebaut werden muß. Der Regelbereich wird nicht nur durch die Änderung der Umlaufzahl, sondern besonders durch die zweifache ,Regelung der Dosierung erzielt. Auch wird die bei allen bisherigen Geräten auftretende Gefahr des Zerquetschens von Materialteilen völlig vermieden.
• In einem abgeschlossenen Gehäuse I wird ein Hohlschieber 2 in Umlauf gebracht, dessen Durchgangskanal ähnlich wie bei Zellenrädern eine gewünschte Menge des Materials aufnimmt um es alsdann an den Austrag 3 wieder abzugeben. Der Aufgabekanal im Gehäuse I ist derart angeordnet, daß er die Last des zufließenden Materials abstützt und dieses dn schräger Ebene, (Schüttwinkel) dem Schieber zurieseln läßt. Durch eine Regelklappe 4 kann diese Rieselebene in oder gegen die L)rehrichtung des Schiebers 2 verlagert werden, so daß bereits. hierdurch eine Beeinflussung der Mengeneinstellung erreicht wird. Über den Hohlschieber 2 ist ein Regelzylinder 5 gestreift, dessen Ausschnitte dem Schieberkanalein- und -austritt entsprechen.
• Durch Verdrehen des Regelzylinders 5 auf dem Hohlschieber 2 kann oder in; und Ausgang des Schieberkanals verengt bzw. erweitert werden, so daß hiermit die hauptsächlichste und wirkungsvollste Einstellmöglichkeit für die Mengenzuteilung erreicht wird. Durch eine Gradeinteilung 6 an der Regelzylinderstirnseite und eine Marke 7 auf' der Stirnseite des Sc'hiebersl 2 kann die eingestellte Kanalschlitzbreite abgelesen werden. Der Regelzylinder 5 wird an der Stirnseite durch zwei Schrauben. 8 in seiner Lage festgehalten.
• Der Betrieb gestaltet sich bei kleinsten und kleineren Mengen wie folgt: Hier wird mit der Regelklappe 4 die Rieselebene gegen den Drehsinn des Schiebers 2 verlagert und der Regelzylinder 5 auf eine nur schmale Kanalschlitzöffnung eingestellt. Die Materialaufnahme erfolgt dann nur in geringem Umfang in der Horizontallage des Schieberkanals, um in der Vertikallage wieder abgegeben zu werden. Der Betrieb gestaltet sich dabei bei größten Mengen etwa folgendermaßen: Die Regelklappe 4 wird in die Rieselebene im Drehsinn des Schiebers 2 verlagert, während der Regelzylinder 5 auf offenen, Schieberkanal eingestellt wird. Die Materialaufnahme des Schieherkanals beginnt hier bereits vor der Horizontallage desselben und erfolgt noch, wenn bereits die Entleerung desselben eingesetzt haut, also teilweiser Materialdurchlauf.
• An der erfindungsgemäßen Vorrichtung können also die Regelgrenzen sehr weit auseinanderliegen, und es können stufenlos, alle Mittelwerte auf ein fache Weise eingestellt werden. Vor der Scheerkante 9 kann keine Materialstauung stattfinden, da dieser Raum während einer Schieberumdrehung zweimal, d. h. in der Vertikalstellung des Schieberkanals nadh dem Austrag hin entleert wird, so daß keine Zerstörung von Materialteilchen eintritt.

Claims (5)

1. PATENTANSPRUCHE: I. Materialzuteiler für rieselfähige, feste Stoffe, -dadurch gekennzeichnet, daß in einem abgeschlossenen Gehäuse ein zylindrischer Schieber durch Verdrehen wechselweise den Materialeintritt versperrt oder mit einem den Schieber radial durchdringenden Kanal Material aufnimmt und dieses dem Austrag zuführt, so daß durch jede volle Umdrehung des, Schiebers zwei Entleerungen des Kanal-innaltes erfolgen.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch I, gekennzeichnet durch einen über den Schieber gestreiften und auf diesem drehbaren Zylinder, dessen beiderseitige Aussparungen den Schieberkanalein- und -austritt entweder völlig freigeben oder diese entsprechend einer gewünschten Mengenaufnahme mehr oder weniger verengen.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch I und 2., dadurch gekennzeichnet, daß die den Umfang des Schiebers im Sinn des Umlaufes berührenden Gehäusekanten der Aufgabe- und Austragseite derart angeordnet sind, daß bei geringerem Durchsatz erst nach erfolgter Füllung des Schieberkanals ein Abfließen des Materials zum Austrag eintritt.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß imEintrittstutzenvon außen verdreh- und feststellbar eine Zunge einr gebaut ist, mit welcher einerseits die Rieselfläche des Schüttwinkels in oder gegen die Drehrichtung des Schiebers verlagert, andererseits aber audh etwaige Materialstauung im Einlauf behoben werden kann.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Feststellung des Regelzylinders erforderliche Druckring mit einer Gradeinteilung versehen ist, an der mit Hilfe einer Markierung am Regelzylinder die eingestellte Schieberschlitzbreite abgelesen werden kann.