DE864485C

DE864485C - Lager mit selbsttaetiger Nachstellung zum Ausgleich des Lagerspieles

Info

Publication number: DE864485C
Application number: DEV1261D
Authority: DE
Inventors: Georg Zeichner
Original assignee: Ver Deutsche Metallwerke AG
Current assignee: Ver Deutsche Metallwerke AG
Priority date: 1943-02-17
Filing date: 1943-02-17
Publication date: 1953-01-26

Description

Lager- mit selbsttätiger Nachstellung zum Ausgleich des Lagerspieles Kunstharzlager leiden bekanntlich an dem Übelstand, daß sie infolge schlechter Wärmeleitfähigkeit des Kunstharzes für starke Beanspruchungen und dadurch bedingte höhere Temperaturen- nicht geeignet sind. 'Insbesondere sind die Kunstharzlagerschalen gegen Walzenstöße bei Walzwerkslagern sehr empfindlich. Gerade bei Verwendung als Oberw-alzenlager kommt es auf eine stets spielfreie L ageru.ng der Oberwalze wesentlich an, damit die sog. Sprünge der Oberwalze, die das Kunstharzlager besonders gefährden, vermieden werden, eine Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt.
:\ ach der Erfindung wird eine selbsttätige Nachstellung zum Ausgleich des Lagerspiels bei allseitig geschlossenem Lager mit Kunstharzlagersrhalen und Umlaufschmierung zwecks Kühlung der Lager dadurch erreicht, daß die Lagerschalen bzw. Ausschnitte derselben derart frei beweglich angeordnet sind, daß sie durch ein Druckmittel, beispielsweise den Druck des " Schmiermittels oder durch pneumatischen oder Federdruck oder auch hydraulischen Druck, jederzeit gegen die Welle adIer Zapfen angedrückt werden können. Auf diese Weise wird das infolge Abnutzung auftretende Lagerspiel ständig vermieden.
An Hand der Zeichnung sei eine Ausführungsform und weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt. Die Abb. r zeigt einen Querschnitt durch ein Lager nach. der Linie I-I der Abb. 2 und .die Abb. 2 einen gestuften Längsschnitt nach der Linie II-II der Ahlb. r. Die Abb. 3, .I und 5 zeigen in vergrößertem Maßstab Einzelheiten des Lagers nach der Erfindung.
':Mit z ist die entweder ein- oder mehrteilig aufgebaute Stützschale des Lagers, mit 2 sind die nach der Erfindung beweglichen, mit einer Kunstharzschi. cht versehenen- agerschalen bzw. -Lagersegane@nte -bezeichnet, -die-, nach der Erfindung an Kolben 3 bzw. 3a angeordnet sind' und durch ein beliebiges Druckmittel, 'beispielsweise innerhalb eines. Preß,luft- oder hydraulischen Zylinders 4: (Abb.2), beweglich sind, wobei das D'ruekmittel durch die Leitung 5 zugeführt wird. Als ein anderes Druckmittel kann auch eine Feder 6 nach der Darstellung in Abb. i (rechte Seite unten) in Frage kommen. Die Umlaufschmierung und Kühlung geschieht hierbei in an sich bekannter Weise über die Kanäle 7.
Die Abdichtung der Kolben 3 bzw. 3a gegen die Zylinderwandung 4 erfohgt beispielsweise durch Manschetten 8 bzw. 89. Die Stirnseite der Kolben 3 trägt, @wie in Abb. 3. dargestellt, ringförmige Aussparungen 9 mit Nuten io zur Verteiilu.ng des durch die Leitung 5 zugeführten Druckmittels, welches beispielsweise unter 2o bis 25 Atm. Überdruck steht. Die in der Zeichnung dargestellten beiden Kolben 3 eines Segmentes sind umeinander durch einen Kanal i r verbunden, der von -der Seite her, wie in Abb. 2 dargestellt wird, :gebohrt. und durch einen Stapfen 12 verschlossen ist. Die Zuführung des Drucmittelis :durch die Leitung 5 kann auch nach Abb. 5 durch -die - Bohrungen 3b der Kolben 3a erfolgen.
Zur Verteilung des unter Druck stehenden Schmiermittels ist in derOberfläche des Segments 2 ein senkrecht zur Achse stehender Durchtritt 2a geschaffen: Falls durch Abnutzung der Oberfläche des Segmentstückes -z dieser -!Durchtritt verengt oder versperrt wird, treten zur Gewährleistung des Schnniermitteldurchtritts Kanäle und Blohrungen 26 (A!bib. i, 2. und 3) in Tätigkeit. Auf diese Weise wird das Schmier- und Kühlmittel von der Eintrittsseite auf die Austrittsseite weitergeleitet.
Die gruindrißiliche Gestaltung der Segments.tü'dke 2 kann abweichend von der rechteckigen Gestaltung in Abb.3 auch etwa kreisrund oder oval sein, auch kann eine weitere Aufteilung in mehr als zwei Stücke zum Aufbau der Unterschale in Frage kommen. Die Oberschale .des Lagers i besteht in an sich bekannter Weise aus einem Künstharzfutter, welches nach einem weiteren Merkmal -der Erfindung in folgender Weise aufgebaut und befestigt ist: .
Zu beiden Seiten des aus mehreren losen Teilen bestehenden Kunstharzfutters 13 sind Metalleisten 14 in das Metallgehäuse eingeschoben, die ein festes Widerlager -des aus einzelnen Streifen bestehenden Futters bilden. Die Verkeilung der Streifen zwischen diesen beiden Widerlagern erfolgt in neuartiger Weise nach Abb. q. dadurch, daß ein schwach keilförmiger Streifen als Sehlüßstück r5 an beliebiger Stelle zwischen die übrigen Streifen eingeschoben und festgekeilt wird'. Durch diese Festkeilun:g wird die bisher übliche Schraubenverbindung mit denn Gehäuse ersetzt und zugleide eine überaus sichere haftfeste Verbindung des Kunstharzfutters mit dem Gehäuse herbeigeführt, was zur - --Vetrneidüng- von --T:uftpolsfern sehr wichtig' ist. ' Des weiteren sind in der Oberschale Entlüftungskanäle 16 (Abb. 2) angeordnet, die bezwecken, daß das um'laufend'e Schmier- bzw. alle Hohlräume ausfüllt und ein Luftpolster vermeidet, welches sich erfahrungsgemäß leicht an der höchsten Stelle des Lagers bildet und so den Zutritt des Schmiermittels zu den Reibflächen zwischen Welle. bzw. Zapfen und Lagerfutter verhindert.
Der seitliche Abschluß der beweglichen Kunststofflagersegmente 2 als auch der fest eingebauten Lagersegmente r;3, 15 erfolgt in an sich bekannter Weise durch Abschlußrirnge 17, die zugleich Dichtungsmanschetten 1e. tragen, welche in bekannter Weise wellenförmig ausgebildet sind und! welche sich mit ihrem freien Ende i9 ,gegen die Welile bzw. Zapfen legen. Innerhalb des von der Manschette umschlossenen Raumes läuft das Schmier- bzw. Kühlmittel um. Der evt'l. auftretende Axialdru.ck einer Wälze wird durch einen gegen Drehung gesicherten Spurlagerring 2o aufgenommen (Abb. 2), Der gesamte Lagereinbau wird durch einen Schlußring 2i mit den Schrauben 22 zusammengehalten, so daß diese Schrauben,2:2 die einzige Sc'hraubenverbindung an dem Lager-nach der Erfindung darstellen.
Der Druck, mit ,dem die beweglichen, als Kolben ausgebildeten Lagersegmente 2 die Walze bzw. Zapfen der Oberwalze gegen die obere Schale des Lagers drücken, muß naturgemäß größer sein, als dem Gewicht der- gesamten Oberwalze eines Walz-Werkes entspricht, zweckmäßig etwa das Doppelte dieses Gewichts.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: - i. Allseitig geschlossenes Lager, insbesondere aus Kunstharzpreßstoff, mitUmlaufschmierung, insbesondere für die Lagerung der Oberwalze von Walzwerken, mit selbsttätiger Nachstellung der Lagerschalen. zum Ausgleich des Lagerspiel,s, dadurch gekennzeichnet, daß zweclemäßig innerhalb der Umlaufschmierung Lagerschalen bzw. Teile derselfben derart frei beweglich an-- geordnet sind, daß sie durch Öldruck und/oder andere Druckmittel gegen die Welle, oder Zapfen ständig angedrückt werden. . 2: Lager nach Anspruch i, gekennzeichnet durch kolbenartig geführte Lagersegmente (2), die zweckmäßig in radialer Richtung durch ein Druckmittel verschoben werden können. 3.. Lager nach Anspruch i und 2., dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschale des Lagers aus zwei oder mehreren im Grundriß nur einen Teil der Gesamtfläche bildenden, voneinander unabhängigen in Zylindern geführten Kolben besteht. q:. Lager nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Oberfläche der beweglichen Lagerteile Ölzuffhrungskanäle senkrecht zur Lagerachse angeordnet sind.