DE863951C - Verfahren zum Betrieb eines Niederschachtofens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines NiederschachtofensInfo
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- DE863951C DE863951C DEK5703A DEK0005703A DE863951C DE 863951 C DE863951 C DE 863951C DE K5703 A DEK5703 A DE K5703A DE K0005703 A DEK0005703 A DE K0005703A DE 863951 C DE863951 C DE 863951C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B5/00—Making pig-iron in the blast furnace
- C21B5/008—Composition or distribution of the charge
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Description
Das charakteristische Merkmal der mit Luft betriebenen Reduktionsschachtöfen für die Verhüttung
von Eisenerzen ist bisher deren Höhe, die dieser Ofengattung allgemein den Namen Hochofen eingetragen
hat. D'Le Fachwelt ist sich bewußt, daß
die große Schachthöbe solcher Hochöfen, die im allgemeinen zwischen 20 und 30 m liegt, für das
Verhüttungsverfahren eine Reihe schwerwiegender Nachteile mit sich bringt. Damit z. B. die Möllerbestandteile
unter dem großen Gewicht der darüberlagernden Beschickungssäule im unteren Teil des
Ofens nicht in unzulässigem Maße zerrieben werden,, so daß der Ofen auf diese Weise dicht wird, können
nur Erze und Kokssorten im Hochofen durchgesetzt werden, die eine erhebliche Festigkeit aufweisen.
Um auch die Verhüttung von weichen Erzen direkt im Schachtofen durchführen zu können und um
hierbei Kohle verwenden zu können, die einen weichen und zerfallenden Koks ergibt, besteht schon
seit langem in der Hüttentechnik das Bestreben, die Verhüttung der Eisenerze in sog. Niederschachtöfen
durchzuführen, deren Schachthöhe im allgemeinen unter 10 m liegt und in denen deshalb die
Beschickung einer erheblich geringeren Belastung unterliegt. Ein weiterer Vorteil dieser Nieder-Schachtöfen
gegenüber den Hochöfen ist es, daß entsprechend der geringeren Höhe beim Möller gleicher Korngröße der Druckverlust des Gases im
Ofen wesentlich geringer ist. Andererseits kann mit Wind gleichen Anfangsdruckes im Niederschachtofen
ein erheblich feinkörnigeres Material durchgesetzt werden als im Hochofen.
Daß bei diesen wichtigen Vorzügen der Niederschachtofen für die Eisenverhüttung praktisch keine
Bedeutung gewonnen hat, liegt· in der Hauptsache daran, daß man bisher kein Mittel gewußt hat, um
die Vorgänge, die zu ihrer Durchführung im Hochofen eine Schachthöhe von 20 m und mehr benötigen,
im Niederschachtofen auf wenige Meter Schachthöhe zusammenzudrängen. Allerdings ist ein
solches Mittel seit langem' bekannt in der Anreicherung des Windes mit Sauerstoff. B'ei der Verwendung
höher konzentrierten Sauerstoffes sinkt die Temperatur im Schacht schon wenige Meter über
dem1 Gestell des Ofens unter ioo° C, so daß der mit
Sauerstoff betriebene Ofen stets ein. Niederschachtofen
ist und alle oben geschilderten Vorteile aus diesem Umstand ziehen kann. Da in vielen Fällen
aus wirtschaftlichen und technischen Gründen 'die Verwendung von Sauerstoff für die Eisenverhüttung
nicht in Frage kommt, ist es ein wichtiges technisches Problem, ein Verfahren zu entwickeln, bei
dem Niederschachtöfen für die Eisenerzreduktion direkt mit gewöhnlicher Luft betrieben werden
können.
Ein solches Luftniederschachtofenverfahren wurde
bei Versuchen mit der Eisenerzverhüttungi imi.Schachtofen
bei verschiedenem Sauerstoffgehalt des Windes überraschend gefunden. Es wurde ein Niederschachtofen
mit etwa 2,5 bis 3 m Beschickungshöhe , vor den Formen verwendet. Während bei höheren
Sauerstoffgehalten im Wind die Gichttemperatur, die die Richtigkeit der gewählten Beschickungshöhe
anzeigt, bei 100 bis 200° C lag, hätte man erwarten
sollen, daß bei der Annäherung des Sauerstoffgehaltes im' Wind an die Zusammensetzung der Luft
die Giehttemperatur ständig ansteigt und entsprechend der Erfahrung, am Hochofen bei 3 m Beschickungshöhe
etwa 800 bis iooo0 C beträgt. Es
zeigte sich aber, daß dieser starke Anstieg der Gichttemperatur dann ausbleibt, wenn majn einen
Möller aus gleichmäßig kleinstückigem Material verwendet,, z. B. einen solchen, der keine oder wenig
Stücke oberhalb 25 mm enthält. Es ergab sich hierbei
leine Gesetzmäßigkeit insofern, als die Gichtgastemperatur um so- höher liegt bei gleichem
Sauerstoffgehalt des Windes, je größer der. Anteil an grobem Material ist," z. B. an Material über 25 mm.
In Ausnutzung dieses Tatbestandes konnte z. B. ein Niederschachtofenbetrieb mit den folgenden charakteristischen
Daten durchgeführt werden:
Stückgröße des Möllers ...... 5 bis 25 mm
- Sauerstoffgehalt im Wind . . . . 240/0
^0 Beschickungshöhe über den Formen 2,5 m
Gichttemperatur . . . . . . . 2800C.
Das eingesetzte Erz war eisenarmes Dogger erz,
dais «erzielte Eisen hatte eine normale Zusammien-Setzung.
.
Der angewendete Kaltwind mit 240/0 O2 ist prak-.
tisch identisch mit Luft, die auf wenige hundert
Grad Celsius vorgewärmt ist.
Die Durchführbarkeit eines solchen Luftnieder-Schachtofenbetriebes
erwies sich im starken Maße abhängig von der Art der Begichtung. Die beim
Hochofen übliche absatzweise Begichtung mit den einzelnen MöHerbestandteilen hintereinander führte
zu erheblichen Störungen des Ofenganges. Es erwies sich als notwendig, die Möllerbestandteile vor
dem1 Einbringen in den Ofen zu mischen und den Ofen entweder in kleinen Portionen zu begichten
oder die Begichtung kontinuierlich einzurichten. Auch das periodische Abstechen großer Quantitäten
von Eisen und Schlacke aus dem Ofen erwies sich als sehr nachteilig. Einen wesentlich günstigeren
Ofengang erhält man, wenn man entweder in kleinen Portionen absticht oder den Abstich kontinuierlich
laufen läßt und Metall und Schlacke in einem' Vorherd trennt.
Es darf idarauf hingewiesen werden, daß die
überraschiende Wirkung der Verwendung kleinstückigen
Materials auf 'die erforderliche Schachthöhe
beim Eisenreduktionsschachtofen sich durchaus rechnerisch begründen läßt. Offenbar ist die
Gastemperatur in jeder Ebene des Ofens abhängig von der Wärmemenge, die das Gas auf dem Wege
vom' Gestell des Ofens bis zu der betreffenden Schachthöhe an die Beschickung abgeben konnte.
Diese von der Beschickung aufgenommene Wärme ist aber eine Funktion der für den Wärmeübergang
zur Verfügung ■ stehenden Oberfläche und der Distanzen, über die die Wäime bis in den Kern
der Möllerstücke geleitet werden muß. Aus beiden Gründen ergibt sich eine starke Abhängigkeit der
Wärmeausgleichsgeschwindigkeit im Schacht von der Stückgröße des Möllers.
Es war zuvor darauf hingewiesen, daß es zweckmäßig ist, 'einen der Eisenerzverhüttung dienenden
Niederschachtofen mit ständig laufendem Abstich zu betreiben und die Trennung von 'Metall und
Schlacke in einem mit dem Ofen organisch verbundenen Vorherd vorzunehmen. Dieser Vorherd muß
normalerweise beheizt werden. Andererseits läßt sich der offene Abstich dann am einfachsten prak- ·ιοο
tizienen, wenn man das Abstichloch so groß macht, daß dauernd ein Gasstrom aus dem Ofen ausbläst.'
Erfindungsgemäß soll nun das aus dem Abstichloch ausblasende Gas zur Beheizung des Vorherdes
herangezogen werden, unter Umständen indem man ihm in geeigneter Weise Verbrennungsluft zuführt.
In einem solcherart betriebenen Vorherd können auch Veredlungsoperationen des aus dem
Schachtofen austretenden Eisens vorgenommen werden, z.B. solche für die Umwandlung von Roheisen
in Stahl.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zum Betrieb eines Niederschachtofens
für die Eisenverhüttung mit Luft oder wenig mit Sauerstoff angereicherter Luft, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Möller geringer Stückgröße, vornehmlich unter 25 mm, vierwandt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Möllerbestandteile vor der
Aufgabe in den Ofen miteinander vermischt werden. '
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Möllerbestandteile dem
Claims (1)
- Ofen getnennt zugeführt und bei der Aufgabe in den Ofen miteinander vermischt werden.4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Produkte in kleineren Portionen aus dem Ofen abgestochen werden.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstich kontinuierlich offengehalten wird oder die längste Zeit kontinuierlich offengehalten wird und daß die Trennung von Metall und Schlacke in einem Vorherd vorgenommen, wird.6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorherd organisch mit dem Schachtofen verbunden ist und daß das aus dem Stichloch des Ofens austretende Gas zur Beheizung des Vorherdes herangezogen wird.7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem mit dem Schachtofen organisch verbundenen Vorherd Veredlungsoperationen an dem aus dem Schachtofen ausfließenden Eisen vorgenommen werden, z. B. solche für die Umwandlung von Roheisen zu Stahl.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK5703A DE863951C (de) | 1950-07-29 | 1950-07-29 | Verfahren zum Betrieb eines Niederschachtofens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK5703A DE863951C (de) | 1950-07-29 | 1950-07-29 | Verfahren zum Betrieb eines Niederschachtofens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE863951C true DE863951C (de) | 1953-01-22 |
Family
ID=7210948
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK5703A Expired DE863951C (de) | 1950-07-29 | 1950-07-29 | Verfahren zum Betrieb eines Niederschachtofens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE863951C (de) |
-
1950
- 1950-07-29 DE DEK5703A patent/DE863951C/de not_active Expired
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