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Waschautomat Die Erfindung betrifft einen Waschautomaten, der in fortlaufenden
Arbeitsgängen Einweichen, Kochen, Waschen, Spülen und anschließendes Schleudern
der Wäsche gestattet, ohne daß die Wäsche zwischen den einzelnen Arbeitsgängen aus
dem Automaten entfernt zu werden braucht.
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Zur Erleichterung des Waschens in Haushaltungen sind Waschmaschinüti
in vielen Bauarten vorbekannt, die mittels elektrischen Antriebes den Waschprozeß
durchführen und die in einzelnen Fällen mit Heizanlagen elektrischer Natur versehen
sind, um in einem Behälter das Kochen und anschließende Waschen vornehmen zu können.
Darüber hinaus sind, abgesehen von \N'äsclietrockenschleudern als gesonderte Maschinen,
auch Waschmaschinen vorbekannt, in denen neben dem Kochen, Waschen und Spülen auch
das anccliließende Schleudern vorgenommen werden kann.
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Die Ertindung betrifft einen im Aufbau besonders einfachen Waschautomaten,
der die Durchführung aller zum Waschprozeß gehörenden Arbeitsgänge einschließlich
des anschließenden Schleuderns unter Belassung der Wäsche in einem einzigen Behälter
ermöglicht und der die Durcharbeitung der Wäsche während des Waschvorganges in an
sich bekannter Weise durch stampfartige Bewegungen einer Glocke durchführt. Die
Erfindung besteht darin, daß ein Antriebsmotor wahlweise übereineumschaltbareKupplung
die den inneren Wäschebehälter übergreifende Glocke mittels Schnecke und Schneckenrad
in langsame stampfende Auf- und Abwärtsbewegung (Waschen) und nach Abnahme der Glocke
den inneren Wäschebehälter in schnelle Umdrehungen versetzt (Schleudern). Als wesentliche
Vorteile des Waschautomaten nach der Erfindung sind billige Herstellungs«-eise,
Betriebssicherheit und große `'Wirksamkeit hervorzuheben.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform eines Waschautomaten
nach der Erfindung dargestellt.
Man erkennt in der Zeichnung den
zylindrischen Behälter i des Waschautomaten, der etwa in halber Höhe einen. wasserdicht
eingesetzten Zwischenboden 2 trägt und mit dem verstärkten Fußteil 3 auf dem Boden
steht. Ein, Deckel4 verschließt den Außenbehälter i von oben. Im Innern des Waschautomaten
ist zentrisch ein ebenfalls zylindrischer Wäschebehälter 5 angeordnet, der an seinem
unteren Rand um den ganzen Umfang Bohrungen 6 trägt und dessen Boden 7 (in der Zeichnung
nicht zu erkennen) siebartig durchlöchert ist. Der Wäschebehälter 5 trägt in seiner
Mitte -den Lagerflansch 8, der nach oben in das Schutzrohr 9 ausläuft. Von der Unterseite
ist ein entsprechender Flansch io gegen den Behälterboden gesetzt, der nach unten
eine rohrförmige Verlängerung i i und die Riemenscheibe 12 trägt. Die rohrförmige
Verlängerung i i läuft in einem als Lager ausgebildeten und im Zwischenboden 2 des
Waschautomaten angeordneten Flansch 13. Eine Dichtung 14 verhindert den Austritt
von Flüssigkeit aus dem oberen Flüssigkeitsbehälter. Über dien inneren Wäschebehälter
5 greift eine Glocke 15, die mittels einer Schubstange 16 innerhalb des Schutzrohres
9 und einer Bohrung des Flansches io, i i nach oben und unten verschiebbar ist.
Die Glocke 15 ist mittels einer lösbaren Schraubverbindung 17 mit der Schubstange
16 verbunden. Das untere Endre der Schubstange 16 ist mittels eines Gelenkgliedes
18 mit einem Kurbelzapfen i9 eines im unteren Teil des Waschautomaten angeordneten
Schneckenrades 20 verbunden.
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Der Antrieb des Waschautomaten erfolgt von einem Elektromotor 21 über
eine Kupplung 22 aus, die auf ihrer Abtriebseite auf einer Welle 23 zwei frei laufende
Keilriemenscheiben 24 und 25 trägt. Zw tischen diesen beiden Keilriemenscheiben
ist einte Kupplungsscheibe 26 gleitend über einen Keil (in der Zeichnung nicht dargestellt)
mit der Welle 23 verbunden. Die Kupplungsscheibe 26 ist auf beiden Stirnflächen
mit Zahnungen 27, 28 versehen und trägt eine um den Umfang verlaufende Ausnehmung
29, in die ein Hebel 30, der im Drehpunkt 31 gelagert ist, mittels Gleitstein 32
eingreift. Die Keilriemenscheibe 24 ist über den Keilriemen 32 mit der Riemenscheibe
12 verbunden, während die Keilriemenscheibe 25 über den Keilriemen 33 mit einer
Riemenscheibe 34 gekuppelt ist, die über eine in Lagerstellen 35, 36 gelagerte Welle
37 eine Schnecke 38 antreibt, die mit dem Schneckenrad 20 im Ein, griff steht. Mittels
des Kupplungsihebels 3o kann nunmehr über die Kupplungsscheibe 26 wahlweise die
Keilriemenscheibe 24 oder 25 mit dem Elektromotor 21 gekuppelt werden. Damit wird
entweder über die Ke.i,lriernenscheibe 24, den Riemen 32, die Riemenscheibe 12 und
den unteren Flansch i i der innere Wäschebehälter 5 entsprechend dem Übersetzungsverhältnis
der beiden Riemenscheiben 24 und 12, welches vorzugsweise i : i ist, in Drehurig
versetzt, oder aber es wird über die Riemenscheibe 25, den Riemen 33, die Riemenscheibe
34, die Schnecke38 das Schneckenradt2oentsprechend dem Untersetzungsverhältnis der
vorgeschalteten Elemente gedreht und über den Kurbelzapfen i9, das Gelenkglied 18
und die Schubstange 16 die Glocke 15 auf und ab bewegt, wobei eine Dichtung 39.
den Spalt zwischen dem inneren Wäschebehälter und der Glocke abdichtet.
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Unmittelbar über dem Zwischenboden '2 des Waschautomaten, der den
Außenzylinder i in einen Flüsisigkeitsbehälter und einen Fußteil unterteilt, ist
in spiraligen Windungen ein Heizelement 40 zur Erhitzung des Waschbades angeordnet.
In. den inneren Waschbehälter 5 ist ein sich nach oben schwach verjüngender kegeliger
Blechmantel 41 eingesetzt, der beim Schleudervorgang das durch Zentrifugalkraft
gegen die Behälterwand gepreß te Waliser nach unten ablaufen und durch Bohrungen
6 bzw. durch die Bohrungen im Boden 7 austreten läßt. Ein Ablaßhahn 42 ermöglicht
müheloses Entleeren des Flüssigkeitsbehälters. Im Innern der Glocke 15 sind über
Druckfedern 43 an einem Befestigungsblech 44 Gummisa.ugflansche 45 angeordnet, um
den Waschprozeß intensiver zu gestalten.
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Die Arbeitsweise eines Waschautomaten nach der Erfindung beginnt mit
dem Einweichen der zu reinigenden Wäsche, die in den inneren Wäschebehälter eingelegt
wird.
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Nach der für das Einweichen erforderlichen Zeit wird das Einweichbad
abgelassen und die Waschlauge in den Flüssigkeitsbehälter gebracht, derart, draß
der Laugmspiegel etwa die halbe Höhe des inneren Wäschebehälters erreicht. N unrnehr
wird, solange das Waschbad noch erhitzt ist, mittels Handhebel 30 über Kupplungsscheibe
26, Riemenscheibe 25 und der folgenden Bauelemente das Schneckenrad 20 in. Drehung
versetzt und, über Kurbelzapfen i9 die Schubstange 16 und damit die Glocke 15 in
langsame auf und nieder gehende stampfende Bewegung gebracht. Bei der Abwärtsbewegung
der Glocke 15 erreicht der untere Rand mit der Dichtung 39 zuerst den Laugenspiegel
; die in der Glocke befindliche Luft wird komprimiert und verdrängt bei weiterer
Abwärtsbewegung der Glocke das Waschbad durch Bohrungen 6 aus dem inneren Wäschebehälter,
so daß das Waschbad in dem Spalt zwischen dein Außenbehälter i und der Glocke 15
aufsteigt und in der unteren Endstellung die Glocke gerade überflutet. Durch die
Gummisaugnäpfe 45, die gemeinsam an dem Befestigungsblech 44 angeordnet sind, wird
unter der Wirkung der Druckfedern 43 ein Zusammendrücken der Wäsche gleichzeitig
mit dem Entweichen des Waschbades erreicht. Bei Umkehr der Bewegung übt die Glocke
15 eine Saugwirkung aus, so daß das Waschbad durch die Bohrungen 6 bzw. die Bohrungen
des Bodens 7 wieder eingesaugt wird und die Wäsche durchströmt. Bei fortlaufender
Auf- und Abwärtsbewegung der Glocke ergibt sich somit eine intensive Durchspülung
der zu reinigenden Wäsche.
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Nach Beendigung des Waschprozesses wird das Waschbad abgelassen und
Spülwasser mit Zusätzen in den Flüssigkeitsbehälter eingebracht. Der Spülprozeß
ist maschinell gesehen der gleiche wie der Waschprozeß.
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Nach beendeter Spülung wird das Spülwasser abgelassen, und, nach Lösen
der Schraubverbindung 17
wird die Glocke 15 abgehoben, da ihre Anwesenheit
für den nächsten Arbeitsgang nicht erforderlich ist. Der Behälter wird mit dem Deckel4
wieder verschlossen, und über den Handhebel 30 und die Kupplungsscheibe 26
wird die Riemenscheibe 24 mit dem Antriebsmotor gekuppelt, so daß entsprechend dem
Übersetzungsverhältnis der Riemenscheiben 24 und 12, welches vorzugsweise i : i
ist, der innere Wäschebehälter in rasche Umdrehungen versetzt wird. Durch die Wirkung
der Zentrifugalkraft wandert das in der Wäsche enthaltene Wasser an die Außenwand
des Wäschebehälters und wird von dort durch den kegeligen Mantel 41 nach unten abgeleitet
und tritt über die Bohrungen 6 in den äußeren, nunmehr leeren Flüssigkeitsbehälter
aus und läuft aus diesem ab. Nach der erforderlichen Zeit, erfahrungsgemäß nach
wenigen :Minuten, kann die Wäsche vorgetrocknet entnommen werden.