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Verfahren zum Behandeln, insbesondere zum Geruchfreimachen von fetten
Ulen und Fetten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft
die Behandlung von fetten Ölen und Fetten. Speziell befaßt sich die Erfindung mit
einer neuen Einrichtung und ebenso mit einem neuen Verfahren für das Geruchfreimachen
von fetten Ölen und Fetten. ' Die Erfindung ist von spezieller Wichtigkeit bei der
Behandlung von bei Nahrungsmitteln zu verwendenden Ölen und Fetten. Es ist bei solchen
Nahrungsmitteln in Wic.hstem Maße erwünscht, daß die @,erwendeten Öle oder Fette
pra'ktisc'h frei von störenden Gerüchen siind.
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1? in allgemeiner Gegenstand und Zweck der Erfindung ist danach die
Erhöhung der Wirksamkeit der Geruclifreimachung und die Verbesserung der Qualität
der für Nahrungsmittel zu verwendenden Öle und Fette dabei.
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Die Erfindung ist anwendbar auf einen recht großen Bereich von Ölen
und Fetten, z. B. für Baumwollsamenöl, Sojabohnenöl und Schweineschmalz. Verschiedene
dieser Stoffe werden üblicherweise bei der Herstellung von Nahrungsmitteln, wie
z. B. Mitteln zum Anmachen von Salat, Margarine usw., benutzt.
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Fette Öle und Fette verhalten sich hinsichtlich der Behandlung zum
Geruchfrei,madhen ähnlich. Die Fette und Öle sind Ester mit gewissen chemischen
Übereinstimmungen, die hier nicht im einzelnen betrachtet zu werden brauchen; auch
sind die Fette,
obwohl sie bei Raumtemperatur mehr oder weniger
fest sind, -bei den bei der Geruchfreimachung verwendeten Temperaturen ölig-flüssig.
Aus Gründen der Bequemlichkeit werden alle diese Stoffe in der Beschreibung als
Öle oder fette Öle bezeichnet.
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Es ist bekannt, daß verschiffe solcher Öle in ihrem mehr oder weniger
rohen Zustand geringe Prozentsätze gewisser Bestandteile enthalten, die dem Öl einen
unangenehmen Geruch mitteilen-, und eine Anzahl von Verfahren sind entwickelt worden
für die Durchführung der Ceruchfreimachung solcher Öle.
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Bei der praktischen, bisher bekännten Geruchfreimachun ist es üblich,
Wärme, verminderten Druck undübertreibdampf zu verwenden. Bei einem typischen bekannten
Verfahren wird eine Ölcharge in einem einfachen Behälter mit einer Vakuumverbindung
am oberen Teil 'unter Einführen vom Abtre;ibdampf in die Ölcharge erhitzt.
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Ein wichtiger Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine beträchtliche
Vermehrung der Wirksamkeit der Abtreibwirkung des Dampfes, verglichen mit den früheuen
Praktiken.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Erhöhung der Wirksamkeit
der Behandlung bezüglich des Anlegen eines Vakuums, wie es erwünschtermaßen in der
Behandlungseinrichtung geschaffen werden soll.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen
der Struktur der Einrichtung zum Geruchfreimachen.
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Die obigen und verschiedene andere Gegenstände und Vorteile können
am besten aus der folgenden Beschreibung der verwendeten Einrichtung entnommen werden,
und es wird also hier ausdrücklich Bezug genommen auf diese weiteren Gegenstände
und Vorteile der Erfindung.
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Die Zeichnungen veranschaulichen eine bevorzugte Ausführungsform der
Einrichtung; in ihr ist Fig. i eine schematische Ansieht eines gemäß der vorliegenden
Erfindung konstruierten Systems für das Geruchfreimachen von Ölen; Fig. 2 ,ist ein
vertikaler Schnitt durch eine Verbesserungen nach der Erfindung enthaltende Behandlungskolonne;
Fig. 3 ist eine vergrößerte Draufsicht gewisser, den Ölbehandlungsböden gemäß der
Erfindung zugeordneter Umlenkflächen bzw. Sperr- oder Prallflächen; diese Ansicht
ist die der in Fig. 4 bei 3-3 angedeuteten Lk.ie; Fig. 4 ist ein Vertikalschnitt
gemäß der Linie 4-4 der Fig. 3 und zeigt den obereng Teil eines Ölbehandlungsbodens
und ihm zugeordnete Flächen; Fig. 5 ist eine horizontal teilweiee geschnittene Ansicht
eines Teils der Wandung der in Fig. 2 gezeigten Behandlungskolonne und zeigt gewisse
Teile in Draufsicht; Fig. 6 ist eine Teidarisicht gemäß 6-6 der Fig. 5. Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird das zu behandelndie Öl nacheinander einer Reihe von
Behandlungszonen zugeführt, die durch übereinander in der Behandlungskolonne angeordnete
Böden geschaffen sind. Eine gegebene Ölcharge wird in jeder Behandlungszotte während
einer vorbestimmten Zeitdauer zurückbehalten und dann der nächsten Behandlungszotte
zugeliefert, wo sie wiederum für die gleiche Zeitdeuer zurückbehalten wird. Nach
der Behandlung in. der zweiten Zone wird die Charge einer dritten Behandlungszone
zugeliefert und so durch die gesamte Reihe fort. Außerdem wird, sobald eine Charge
aus der ersten Behandlungszone abgeführt wordien ist, eine neue Charge der ersten
Zone zugeführt, so daß alle Behandlungszonen gemeinsam arbeiten, wobei die Charge
in jeder Zone von gleicher Größe ist und während einer gleichen Zeitdauer behandelt
wird. Bei der bevorzugten Ausführungsform der Einrichtung, wie sie weiter unten
vollständig beschrieben wird, sind fünf Behandlungszonen vorgesehen, durch die jede
OlehaTge d'urchgef'ührt wird; die .in jedier dieser fünf Zonen durchgeführtenBehandlungen
sind folgende:erstens Erhitzen des Öls auf eine Temperatur unterhalb der für das
Geruchfreimachen wirksamen Temperatur unter Entlüften des Öls, zweitens weiteres
erhitzen des Öls auf die wirksame Geruchfreimachungstemperatur, drittens Geruchfreimachen
durch Abtreiben mit Dampf, viertens Geruchfreimachen durch Abtreiben mit Dampf und
fünftens Kühlen.
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Unter Bezugnahme auf die obige kurze Beschreibung soll nun, die schematische
Ansicht der Fig. i betrachtet werden. Wie aus ihr hervorgeht, wird ÖJ aus einem
Vorratsbehälter A einem Meßgefäß B zugeführt und von dort in die verschiedenen Beh
andlungszonen innerhalb der Behandlungskolonne C. Aus dem Bodenteil der Kolonne
wird das Öl in einen Tank oder ein Stapelgefäß D abgeführt. Gewünschtenfalls kann
das Öl dann durch einen Filter E geschickt werden.
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Innerhalb der Kolonne C wird verminderter Druck durch ein Dampfstrah:lejektorsystem
F mit einer Verbindung F' zu der Kolonne C nahe ihrem oberen Teil aufrechterhalten.
Das Ejektorsystem für die Druckvermdn:äerung in der Kolonne C kann von bekannter
Art sein, und seine Einzelheiten brauchen infolgedessen hier nicht betrachtet zu
werden.
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Die Regionen der verschiedenen Behandllungszombn innerhalb der Kolonne
C sind durch die Klammern i bis 5 in Fig. i angezeichnet. Abtreibdampf kann in jede
der Behandlungszonen aus einer Dampf zuführumgsleitung 6 mit Abzweigungen 7, 8,
9, io und ii zugeführt werden, die zu mit Lochungen versehenen Dampfeihlaßrohren
12, 13, 14, 15 und. 16 führen. Die Zone i besitzt Heizschlangen 17, die durch
Durchführung von Wasserdampf geheizt werden können. Ebenso ist jede der Zonen 2
und 4 mit Heizschlangen versehen, wie bei 2o und 21 gezeigt. Diesle Heizschlangen
sind für die Aufnahme eines durchströmenden Wärmemediums, z. B. dem Dampf eines
eutektischen Gemisches von Diphenyl und Diphenyloxyd, geeignet. Dieser Heizdampf
kann aus dem Verdampfungsgefäß G durch eine Zuleitung 22 mit Abzweigungen 23 und
24 zugeführt werden, wobei das Medium durch die Leitungen 25 und 26 und die Rückführungsleitung
27 abgeführt wird.
Die Zone 5 ist mit einer Kühlschlange 28 und
mit Zu- und Ableitungsrohren 29, 30 versehen, durch die ein Kühlmedium, wie z. B.
Wasser, durchgeführt werden kann.
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Kondensat kann von dem Mantel der Kolonne C durch eine Abtropfventilverliindung
31 in den Abtropftank 32 abgezogen werden.
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Die Fig.2 bis 5 veranschaulichen verschiedene Einzelheiten der Konstruktion
der in Fig. i gezeigten Kolonne C. Diese Kolonne besitzt einen Mantel
33 von vorzugsweise zylindrischer Form mit vertikal angeordneter Achse. Die
Kolonne ist am oberen Teil durch ein Kopfstück 34 geschlossen und besitzt am unteren
Ende eine nach unten gebogene Verschlußwand 35, der die Alrtropfleitung
31 zugeordnet ist.
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Die verschiedenen Behandlungszonen innerhalb der Kolonne werden durch
vertikal übereinander artgeordnete Böden bzw. Wannen gebildet, die durch mit i bis
5 bezifferte Pfeile, entsprechend der Bezifferung der Zonen in @Fig. i, bezeichnet
sind. Diese Böden sind alle von im wesentlichen gleicher Konstruktion, und es ist
infolgedessen eine eingehende Beschreibung jedes einzelnen Bodens nicht notwendig.
Betrachtet sei als Beispiel der oberste Boden, der in den Fig. 2, 3 und 4 dargestellt
ist. Dieser Koloainenlxideli besitzt einen Bodenttei136 und vier aufrecht stehende
Seitenwände 37, wod@usch eine viereckige Wanne, wie das klar aus der Fig. 3 Hervorgeht,
geschaffen wird. Die Seitenwändie dieses Kolonnenbodens gi,tid in beträchtlichem
Abstand von der Kolonnenwandung angeordnet, und die gewinkelten Kanten gelten bis
zu recht nahe der Kolonnenwandung liegenden Punkten, so daß sie von Stützen getragen
werden, wie das in Fig.5 bei 38 gezeigt ist.
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Ain oberen Teil des Kolonnenbodens ist ein System von Prallflächen
bzw. Sperr- oder Ablentkflächen vorgesehen, wie sie am besten in den Fig. 3 und
.4 erscheitieti. Aus ihnen geht hervor, daß eitre Mehrzahl von Slxrrplatteti 18
und i9, die in Form offener Rechtecke ineinander eingesetzt sind, untereinander
im Aly:stand verbunden sind durch gewinkelte Abstandsstücke 29 zur Schaffung eines
gewundenen Weges für das Abziehen der Dämpfe aus dem Kolonnenboden. Die Prallflächen
sind weiterhin durch Bügel 30 im Abstand gehalsten, die an den Seitenwänden
des Kolonnenbodtns, und' ebenfalls an dein zentralen Stück 30a befestigt sind, an
dem die innersten Sperrplatten 18" befestigt sind. Die äußersten der Platten 18
sind mit den Seitenwänden des Kolonnenbodens durch Platten iga verbunden. Platten
186 an den Seitenwänden des Kolonnenhodtns vervollständigen (las Sperrflächensystein.
Zusätzlich zu der Wirkung der Schaffung eines gewundcneti Weges für das Entweichen
der Dämpfe aus (lern Boden schafft das Sperrflächensystem fernerhin ein wirksames
Mittel für die Aufteilung bzw. (las Aufschlagen des Öls, das gegen die Prallflächen
nach aufwärts in der weiter unten beschriehenen '#Veise mitgezogen wird, während
gleichzeitig (las I?ntweichen von Ölpartikeln aus dem Kolonnenhoden verhindert wird.
Dieses Aufschlagen des Öls ist von Wichtigkeit bei der Steigerung der Abtreibwirkting
des Dampfes, wie das aus den folgendem Ausführungen hervorgeht.
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Über dem Sperrsystem ist eine spitz zulaufende Haube 39 angeordnet,
die einten herabhängenden rechteckigen Spritzraum 40 trägt, der bis zu einem Niveau
etwas unterhalb der oberen Kanten der Bodenwände 37 reicht und mit ihnen zusammenwirkt
und ebenso mit den Sperrplatten für die den Kolonnenboden verlassenden, in den die
Böden umgebenden Kolonnenraum abgehenden Dämpfe. Abtropföffnungen sind mit Vorzug
in den Platten i86 nahe ihrer äußeren Kantert für dlie Rückführung von geringen
Mengen Öl vorgesehen, die ihren Weg in den Raum oberhalb der Platten r86 gefunden
haben mögen. Die Haube 39 wird durch Bügel 4i gehalten, und die Kanten der Haube
ragen mit Vorteil etwas über die Seitenwände des Kolonnenbodens über, so daß etwaiges
Kondensat, das von den Kanten der Haube abtropft, in den Wandüngsraum geführt wird
und nicht in das Innere des Kolonnenbodens.
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Ein vertiefter Ecken-teil 42 ist an einher oberen Ecke jedes Kolonnenbodens
vorgesehen, der durch eine Wandung von dem Sperrplattensystein abgetrennt ist. Und
dieser Teil -ist mitt einer Öffnung für die Oleinlaß.rohre für die verschiedenen
Böden versehen. So geht bei dein oberen Kolonnenboden das Oleinlaßröhr 43, das Öl
von dem MeBtank B erhält, in den oberen Boden durch die Haube 39 und den 42. Eine
typische Ölcharge ist so groß, daß der Kolonnenboden bis zu. dem mit L bezeichneten
Spiegel gefüllt wird.
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Ein Fall- oder Abfüh@rventil46 ist miit dem Bodenteil des Kolonnenbodens
i verbunden für die Abführung der Ölcharge aus diesem Kolonnenboden abwärts in den
Boden 2 durch das Ablieitungsrohr 47. Die Kolonnenböden 2 bi-s 5 sind im wesentlichen
von der gleichen, oben im einzelnen beschriebenen Konstruktion, und jeder Kolonnenboden
besitzt einen Bodenteil und Seitenwände, Haube und Sperrflächen, wie das in Fng.2
gezeigt ist. Die Abführung von Öl aus dem Kolonnenboden 2 zu dem Kolonnenboden 3
wird durch das Ventil 48 und das Ableitungsrohr 49 bewirkt. Ventil 5o .und Rohr
5 i dienen zur Führung des Öls von dien Boden 3 zum Boden 4. Von dem Boden 4 wird
01 zu dem Boden 5 durch das Ventil 52 und das Ableitungsrohr 53 geführt.
Am Bodenteil des Kolonnenbodens 5 ist ein Abführventil 54 vorgesehen, das den Strom
in die Auslußleitung 55 steuert, die nach unten durch ein durch den Bodenteil
35 der Kolonnenwandung durchgehendes Verbindungsstück 56 geht. Das Rohr 55
dient zur Abführung des Öls aus dem Kolonnenboden 5 in den Tank D (vgl. Fig. i),
das Verbindungsstück 56 mit dem Tank D dient zur Verbindung des Väkuumraumes des
Kolonneninnern mit dem Tank D unter Bewirkung der Druckverminderung in diesem Tank.
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Die Kolonnenwandung C ist mit einer Reihe von Mannlöchern versehen,
von denen jedes in der Nähe der Ventile 46, 48, 50, 52 und 54 angebracht ist. Die
Mannlöcher sind mit Verschlußstüc'ken 57, 58, 59, 6o und 61 versehen, die einen
bequemen Zugang
zu den Fallventilen und auch zu den anderen Teilern
der innerhalb des Kolonnenmantels gelegenen Teile, insbesondere zu den Räumen zwischen
den vertikal übereinander angeordneten Böden, gestatten.
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Weitere Besonderheiten der Anordnung der Böden iii dem Kolonnenmantel
und der Anordnung der Überführungsventile zwischen den Böden sind in den Fig. 5
und 6 gezeigt. Die allgemeine Anordnung der Teile ist im wesentlichen die gleiche,
so daß nicht alle beschrieben werden müssen. Die Fig.5 veranschaulicht in Draufsicht
den oberen Teil des Kolonnenbodens :2 und das Überführungsventil 46 zwischen dem
Boden i und dem Boden 2. Die Fig. 2 zeigt, daß ein beträchtlicher Zwischenraum innerhalb
des Kolonnenmantels rund um die Böden vorgesehen ist. DieFig. 5 und 6 zeigen ferner
den Betätigungsmechanismus der Überführungsventile mit dem biegbar verbundenen Gestänge44,
das durch die Kolonnenwandung 33 hindurchgeht und mit einem das Ventil betätigenden
Motor 45 verbunden ist, der am Außenteil des Mantels angeordnet sein kann.
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Bei einer typischen Einrichtung und ihrer Betätigung hat jeder Boden
eine Ölkapazität von 1135 kg. Eine abgemessene Ölcharge von 1135 kg, z. B. Baumwollsamenöl,
wird aus dem Meßtank B dem Kolonnenboden i zugeführt. Die Charge bleibt in dem Boden
i während dieser Zeitdauer von '/z Stunde; während dieser Zeit wird sie durch die
Rohrschlange 17 erhitztundderAbtreibwirkungvon Dampf ausgesetzt, der durch das mit
Lochungen versehene Rohr 12 eingeführt wird. Der Dampfejektor ist naturgemäß vor
der Einführung von 01
in die Kolonne inTätigkeit gesetzt, und es ist innerhalb
der Kolonne ein niedriger Druck, z. B. ein Druck von 6 mm Hg, geschaffen. Jeder
Kolonnenboden steht mit der Vakuumzone des Kolonneninnenraumes durch die Sperrplattendurchführutig
am oberen Teil in Verbindung, so daß der verminderte Druck in dem Innern aller Böden
wirkt.
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Bei einer typischen Behandlung wird die Temperatur in dem Kolonnenboden
auf ungefähr i6o° C erhöht. Infolge dieser Erhöhung der Temperatur des Öls in Richtung
auf die wirksame Geruchfreimachungstemperatur wird das öl entlüftet, wobei die Luft
mit dem Abtreibdampf in die Vakuumzone innerhalb der Kolonnenwandung geht und schließlich
durch die Vakuumleitung F' abgezogen wird. Am Schlusse der 1/2stündligen Behandlung
im Kolonnenboden i wird die Olcharge dem Boden 2 zugeführt und für eine zusätzliche
Periode von '/2stündiger Dauer in dem Kolonnenboden 2 behalten; während dieser Zeit
wird sie der Wirkung von AI>treibdampf unterworfen, und die Temperatur wird durch
die Heizschlange 2o auf einen für die Geruchfreimachung geeigneten Wert erhöht,
z. B. 238° C. Während dieser zweiten '/2stündigen Behandlung Nvi-rd eine andere
Charge in den Boden i eingeführt und, wie oben beschrieben, zur Steigerung der Temperatur
des Öls auf einen Punkt unterhalb der wirksamenGeruchfreimachungstemperatur und
zur Bewirkung der Entlüftung behandelt.
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ach der zweiten '/2stündigen Behandlung der Charge im Boden 2 wird
sie dem Boden 3 zugeführt und hier während einer dritten Behandlungsperiode von
1/:stündiger Dauer behalten; während dieser Zeit wird die Geruchfreimachung bewirkt
unter dem Einfluß von durch das mit Durchlochungen versehene Rohr 14 eingeführtem
Abtreibdampf. Die Merführungsventile «-erden dann wiederum betätigt, um die Überleitung
der Charge von dem Boden 3 zu dem Boden .4 zu bewirken und die Chargen in den Böden
i und 2 weiterzubefördern. In dem Boden 4 wird die Charge für eine vierte '/2stündige
Zeitdauer behalten; während dieser Zeit wird sie weiter durch die Heizsclänge 21
erhitzt, so daß diese Charge bei einer für die Geruchfreimachung wirksamen Temperatur
bleibt. Abtrenbdampf wird auch hier durch das mitDu.rchlochungen versehene Rohr
15 eingeführt, und es findet ein weiteres Geruchfreimachen statt.
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Am Ende der vierten '/-stündigen Periode werden die Überführungsventile
betätigt zur Überleitung der Charge vom Boden 4 zum Boden 5 und ebenso zur Weiterbeförderung
der nachfolgenden Chargen. Im Kolonnenboden 5 wird die Charge wiederum für eine
'/2stündige Periode behalten; während dieser Zeit wird sie der `'Wirkung von durch
Rohre 16 eingeleitetem Abtreibdampf unterworfen und ebenso der Kühlwirkung der Kühlschlange
28. Diese Kühlschlange kann die Temperatur des Öls auf ungefähr 54° C senken, so
daß bei Abziehen des Öls nach der fünften '/2stündigen Behandlungsperiode das
01 eine Temperatur beträchtlich unterhalb der Temperatur besitzt, bei der
irgendeine merkbare Oxydation eintreten würde. Nach Abziehen der Charge aus dem
Boden 5 mischt sie sich mit dem öl in dem Tank D und wird aus ihm zu dem Filter
E gepumpt.
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Aus dem Obigen geht hervor, daß die vorgesehene Folge von Behandlungen
die Wirkung einer halbkontinuierlichen Behandlung hat, wobei alle Phasen gleichzeitig
vor sich gehen und jede Olcharge nacheinander durch jede Behandlungszone durchgeführt
wird.
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Oben ist die Beschreibung der Bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
gegeben; jedoch sei betont, daß verschiedene andere Einrichtungen der Böden getroffen
werden können. Üblicherweise wird es vorteilhaft sein, zwei Heizböden, wie oben
beschrieben, zu verwenden, in denen das öl mit Wasserdampf und danach mit Diphenyl-
und Di.-phenyloxyddampf oder einem anderen Hochtemperaturheizmedium erhitzt wird,
da dadurch die Größe und die Kosten des. Heizkessels für die Hochtetnperaturheizung
auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden. Es kann jedoch auch andererseits das Eihitzen
auf die wirksame Geruchfreimachungstemperatur völlig mittels des Hochtemperaturmediums
durchgeführt werden, ohne Verwendung von heizendem Wasserdampf, in einem Heizboden
oder mehreren. Ebenso kann in manchen Fällen einer der Böden zum Geruchfreimachen
weggelassen werden, obwohl üblicherweise optimale Dimensionen der Apparatur mit
zwei Böden erreicht werden. Bei der Einrichtung mit fünf Böden sind die Heizschlangen
im Boden 4 nicht immer erforderlich, oder es kann in manchen
l,'
iilleii vorteilhaft sein, in leiden Böden ,3 und 4 Heizschlangen vorzusehen. Die
bevorzugte Anbritigung von Heizschlangen in den Böden 3 und 4 wird in erster Linie
durch die in den verschiedenen "Geilen der Geruchfreimachungsperiode erforderlichen
Temperaturen geboten.
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Die Verteilung des Abtreibdiampfes zu den verschiedenen Böden hin
ist nicht peinlich zu beachten, und es können gute Resultate bei einer großen Verschiedenheit
von Dampfzuführungsverhältnilssen erzielt werden, vorausgesetzt, daß den Geruchfreiinachungsl>öden
hinreichendDampf für d'ieerforderliche Entfernung der flüchtigen geruchtragenden
Stoffe zugeführt wird. Aus Sparsamkeitsgründen ist es jedoch vorteilhaft, den größeren
Teil des gesamten Abtreibdampfes in die Böden für dieGeruchfreimachutig einzuführen,
vorausgesetzt, daß die Heiz- und Kü'lill>öd,en genug Abtreibdampf erhalten, um (las
frische 01 wirksam zu entlüften und das 01
hinreichend zu rühren zur
Erzielung einer guten Wärmeübertragung der Heiz- und Kühlschlange. Zum Beispiel
können in der typischen, oben beschriel>etiett Apparatur mit einer Kapazität von
2270 kg 01 je Stunde 34 kg Abtrenbdampf je Stunde iii jeden
der Böden 3 und 4 für die Geruchfreimachung eingeführt werden und, 11,4 kg je Stunde
in jeden der Heizböden i und 2 und den Kühlloden 5 eingeführt werden.
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Zu bemerken ist, daß die in den verschiedenen 1khatidlutigsstufen
verwendeten Temperaturen notwendigerweise gemäß dem besonderen zu behandelnden
01 und anderen Faktoren, wie z. B. dem Grad der für die wesentlich vollständige
Eliminierung der störenden Gerüche notwendigen Be'hand'lung der (lerttclifreitnacliting,
abhängig sind.
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Bei Betrachtung der verschiedenen Gegenstände und Vorteile des oben
beschriebenen Systems ist die Aufmerksamkeit zunächst auf die Tatsache zu lenken,
(lall die Verdampfung bzw. Abtreibwirkung ein Faktor von erster Wichtigkeit bei
der Durchführung jedes Geruchfreimachungsverfahrens bzw. beim 13etreileii einer
solchen Anlage ist. Wenn der ;\l)treil>(lainl)f in (las 01 unter vermindertem
Druck eingeführt wird, (lehnen sich die Dampfblasen aus in id absorbieren offenbar
die Bandteile bzw. Geruclikörper, die entfernt werden sollen. Wenn der Dampf weggeführt
wird, werden diese Bestandteile von ihni mitgeführt. Eine wirkungsvolle Betätigung
erfordert also (las lukontaktbringen aller Teile der Olcharge mit dem Abtreil)dampf
so schnell und so vollst:indig wie möglich.
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I)ic Einrichtung der vorliegenden Erfindung ist 1),eziiglieli der
Abtreibwirkung vorzüglich. Dies ist im großem Maße die Folge der Verwendung der
Sperr- bzw. Prallplatten 18, i9 usw., die oberhalb jedoch ziemlich nahe der Oberfläche
des Öls in jedem der Biiden angebracht sind. Die kinetische Energie der rasch e
xpandierenden, durchdie Charge in jedem Boden aufsteigenden Dampfblasen bewirkt
ein Anlieben der Ölmassen und ein heftiges Anspritzen des O1s gegen die Prallflächen
mit der Wirkung, daß das (l wirksam in verhältnismäßig feine Tropfen oder 'heile
zerteilt wird, wodurch der Zutritt des Abtreibdampfes zu allen Teilen des Öls in
dem Boden ge-
steigert wird.
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Es sei bemerkt, da$ die Prallpl'atten an dem oberen Teil jedes Kolonnenbodens
so angeordnet sind, daß nur sehr geringe Olmengen während der Behandlung oberhalb
der Sperrflächen geführt werden. Die Haube 39 und der Raum 4o, die oberhalb des
oberen Teils jedes Bodens angeordnet sind, stellen eine Fläche für das Äuffangen
und die Rückführung der geringen Olmengen in den Kolonnenboden dar, die durch die
Sperrplatten hindurch entweichen. Außerdem dienen sowohl die Sperrplatten als auch
der Raum 40, der mit den Seitenwänden des Kolonnenbodens zusammenwirkt, zur Bildung
der gewundenem Auslässe, die das 01 am Entweichen aus dem Kolonnenboden hindern,
trotz des heftigen Anspritzens des Öls gegen die Platten.
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Die obenerwähnte Haube bewirkt jauch die Verhinderung des Rücklaufens
von, aus dem 01
destillierten, an' der Wandung oder anderen verhältnismäßig
kalten Teilleu der Apparatur kondensierten flüchtigen Stoffen in das geruclhfrei
gemachte 0l. Alle diese Kondensate strömen .schließlich innerhalb der Wandung abwärts
und sam.mel'n sich im Bodenteil der Kolonne an, aus dem sie durch die Abtropfleitung
31 abgezogen werden.
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Als Folge der wirksamen, durch das Zerspritzen des ölis gegen die
Prallplatten und die wirksame Verhinderung des Rückfließens von destilliertem Material
zu dem 01 erhaltenen Abtreibwirkung wurde gefunden, daß der für das Abtreiben
benötigte Dampf erheblich verrni,ndert wird im Vergleich zu den bekannten bisher
benutzten Geruchfreimachern; z. B. werden bei. mandhen Nahrungsmittelfettprodlukten,
z. B. hydriertem Baumwollsamen- und Sojabohnenölen, nur 2 kg Abtreibdampf pro 45,4
kg
geruchfrei gemachtes 01 benötigt, verglichen mit I1,35 kg, wie sie
üblic'herwe'ise bei diskontinuierlicher Geruchfreimachung benutzt werden.
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Da die Ölbehandlungszonen im wesentlichen in den Böden vollständig
isoliert sind und nicht in Kontakt mit dem Aufbau der Kolonne sind, ist es möglich,
die Kolonnenwandung aus Stahl, sogar gewöhnlichem Kohlenstoffstahl herzustellen,
ohne unerwünschte Beeinflussung des öls während der Behandlung. Gemäß der Erfindung
werden die Kolonnenböden, Prallflächen bzw. Sperrflächen und zugeordneten Teile,
die mit dem 01 in Kontakt kommen, vorzugsweise aus Nickel oder Aluminium
hergestellt, da gefunden wurde, daß diese beiden :Metalle im wesentlichen inert
sind bezüglich ihrer die Oxydation fetter Öle und Fette unter Bedingungen der Geruchfreimachung
fördernden Wirkung. Bei früheren Versuchen zur Vermeidung des unerwürrschten Einflusses
des Kontaktes von Metall und Öl bei Einrichtungen zum Geruchfreimachen ist vorgeschlagen
worden, ein Behandlungsgefäß bzw. einen Mantel aus einem Metall wie Nickel oder
Aluminium herzustellen, da bei, solchen früheren Einrichtungen die Anbringung der
Behandlungszone bzw. der Behand)uagszonen derart war, daß das 01 mit der
Wandung in Kontakt kam, entweder an den Seitenwänden der Wandung oder
infolge
Rückflusses von dem oberen Teil der Wandung oder beidem. Dieser Vorschlag jedoch
würde einte sehr kostspielige Wandungs,s:truktur zur Folge haben, insbesondere iin
Hirnsicht auf die Tatsache, daß :innerhalb der Wandung ein hohles Vakuum aufrechterhalten
werden muß. Ein wichtiger Gegemstandder vorliegenden Erfindung ist also die Herstellung
der Kdlonnenwandung aus einem wohlfeilen und festen Metall, wie z. B. einem Kohlenstoffstahl,und
die Herstellung der Böden und der zugeordneten Teile aus Nickel oder Aluminium,
wobei die räumliche Anordnung der Böden, Prallflächen usw. derart getroffen ist,
daß ein Kontakt des öle während der Behandlung mit irgendwelchen Teilen der Kolonnenwandung
im wesentlichen vermieden wird. Die Herstellung der Böden aus Nickel oder Aluminium
ist nicht übermäßig kostspielig, insbesondere da die Böden keiner großen Druckdifferenz
Widerstand leisten müssen und infolgedessen aus dünnwandigen Blechen hergestellt
werden können.
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Noch ein weiterer Gegenstand von großer Wichtigkeit ist die Verwendung
von Böden mit Seitenflächen, die betTächtlichen Abstand von den Innenflächen der
Kolonnenwandung haben. Dadurch wird ein die Böden umgebender und durch die gesamte
Höhe der Kolonne hindurch sich erstreckender Vakuumraum geschaffen. Zahlreiche wichtige
Vorteile sind die Folge dieser Anordnung. In erster Linie dient der die Böden umgebende
Vakuumraum als Wärmeisolierung, wodurch Wärmeverluste der Behandlungsböden durch
die Kolonnenwandung auf ein Minimum herabgesetzt werden, selbst wenn die äußeren
Flächen der Kolonnenwandung nicht isoliert sind. Der die Böden umgebende, sich durch
die Höhe der Kolonne erstreckende Vakuumraum schafft zusammen mit der besonderen
Anordnung der Böden eine unabhängige Verbindung jedes Bodens mit dem Vakuumraum
und vermindert dadurch Druckverluste, die entstehen würden, wenn dass. Vakuum in
Serie durch das 01 in dien verschiedenen Behandlungszonen durchgesaugt wird.
Auf diese Weise wird im wesentlichen das gleiche niedrige Vakuum bei dem
01 während der ganzen Behandlungsperiodie aufrechterhalten-Ein weiterer erwünschter
Vorteil des Vakuumraumes zwischen den Böden und der Kolonnenwandung ist der, daß
diese Konstruktionsmethode es unmöglich macht, daß Luft, die zufällig in den Innenraum
der Kolonne eindringt, bei dem Verfahren der Geruchfreimachung durch das C51. hindurchgeht.
Es ist bekannt, daß in die Vorrichtung zur Geruchfreimachung eindringende, mit dem
C51 in ihr reagierende Luft ein Hauptgrund für die Übelstände des Betreibens von
diskontirmierlichen Geruchfreimachern oder anderen Apparaturen zum Geruchfreimachen
üblicher Konstruktion ist.
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Es ist zu bemerken, dsaß der die Böden umgebende Vakuumraum eher durch
die Verwendung von Böden mit eckigem als mit kreisförmigem horizontalem Querschnitt
geschaffen wird. Dies ist aus vielen Gründen vorteilhaft, z. B. deshalb, weil die
eckige bzw. winklige Bödenkonstruktion die Fabrikation der Böden, Pralllflächen
usw. erheblich vereinfacht. Außerdem erstrecken sich die Ecken der Böden, wenn die
Böden und die Kolonnenwandung in der in den Fig. 3 und 5 ,gezeigten Art proportioniert
sind, in Stellungen, die der Kolonnenwandung benachbart sind, wodurch dass Problem
der Anbringung der Böden in der Kolonne vereinfacht wird.
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Noch ein anderer Vorteil der beschriebenen Einrichtung i,st die Tatsache,
daß eine Änderung der behandelten Ölbeschickung nicht notwendig eine Vermischung
einer Beschickung mit einer anderen bewirkt. Dies wird vermieden, da das
01 in Chargen behandelt wird, die durch eine Reihe von aufeinanderfolgenden
Behandlungszonen geführt wird, derart, daß solche Chargen vollkommen unabhängig
voneinander behandelt werden, so daß eine Änderung Beis behandelten Öls sogar ohne
Unterbrechung der Tätigkeit der Kolonne durchgeführt werden kann. Alles was für
diesen Zweck notwendig isst, ist die Fühmumg der ersten Charge des unterschiedlichen
C51s, wenn die letzte Charge einer Beschickung aus der letzen Behandlungszone abgeführt
wird-, in ein besonderes Auffange- bzw. Vorratsgefäß, nachdem die Charge des neuen
C51s der Behandlung in. der letzten' Behandlungszone unterworfen worden ist.
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Bei dem Betreiben der hier beschriebenen. Einrichtung ist es vorteilhaft,
einen Druck in der Kolonne von mindestens unter io mm Hg zu schaffen: In den Zonen
i und 2 ist es vorteilhaft, das C)1 in einem solchen Ma&e zu erhitzen, daß das
01, beim Verlassen der Zone 2 eine Temperatur zwischen 2o5 und 26o° C besitzt.
Nach dem geringen Temperaturabfall-, der in Zone 3 eintreten kann, wird die Temperatur
vorzugsweise auf die gewünschte Temperatur im Bereich zwischen 205 und 26o°
C durch den Erhitzer in Zone 4 wieder erreicht. Das Kühlen in Zone $ bewirkt vorzugsweise
eignen Temperaturabfall auf einen Punkt unterhalb 66° C.
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Da das 01 in Zone i zu Anfang entlüftet wird und da ferner
das C51 in allen Zonen behandelt wird, ohne daß es in Kontakt mit Metallen 'kommt,
die das C?1 ungünstig beeinflussen würden, kann die Geruc'hfreimachung praktisch
(hauptsächlich in den Zonen 3 und 4) bei verhältnismäßig hohen und daher sehr wirksamen
Geruchf reimachungstemperaburen durchgeführt werden. Es wird also eigne schnellere
Geruchfreimachung erreicht.
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Bezüglich der Natur der Behandlung, die in jeder der verschiedenen
Zonen eintritt, sei bemerkt, daß, wenn die Temperatur in Zone 2 der Geruahfrei@-machu@ngstemperatur
sich annähert, auch eine vorläufige Geruchfreimachung stattfindet.
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Die Behandlung von 01 in einer hier beschriebenen Vorrichtung
dient auch dazu; freie Fettsäuren aus dem behandelten 01 zu entfernen, was
von großer Wichtigkeit ist, insbesondere wenn das behandelte C51 aus einem Fett,
wie z. B. Schmalz, besteht, das keiner Alkaliraffinierung zur Entfernung von Pigmenten
oder anderer Verunreinigungen bedarf.