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Stoppvorrichtung für ärztliche Instrumente mit von- oder gegeneinander
bewegbaren Teilen An zangenartigen ärztlichen Instrument, deren Griffe entweder
gegen- oder voneinander bewegt werden müssen, ist in der Itegel an einem der beiden
Zangengriffteile ein quer stehender Arm mit mehreren Zahnstufen angebracht, in welche
das mit einer einzelnen Zahnstufe versehene andere Zangenteil beim Gegeneinanderbewegen
eingreift, wodurch das mit den Vorderteilen der Zange gefaßte Objekt durch die ineinander
greifenden Zahnstufen festgehalten wird.
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Im allgemeinen genügt diese einfache, schon sehr lange in Übung stehende
Anordnung vollständig. Wo es aber darauf ankommt, ganz empfindliche Organe zu fassen
oder andererseits sehr zerbrechliche Gegenstände, wie feinste Gefäßnähnadeln u.
dgl., zu fassen und festzuhalten, ist die Überwindung einer einzelnen Zahnstufe
vielfach zu weitreichend, so daß durch übermäßige Druckwirkung die gefaßten Organe
oder empfindlichen Gewebe oder eine leicht zerbrechliche Nähnadel usw. sehr leicht
Schaden leiden. Um diesem Mißstand abzuhelfen, ist die in den Anlagen ersichtliche
Erfindung zustande gebracht worden. Mit dieser ist es möglich, die Bewegung und
den Druck auf das gefaßte Objekt auf das feinste zu dosieren und durch Gefühlt der
bedienenden Hand die Gegeneinanderbewegung der Griffteile notfalls auf Bruchteile
eines Millimeters zu beschränken. Darüber hinaus bietet der Erfindungsgegenstand
noch einen weiteren beachtlichen Vorteil: Beim Lösen der beiden miteinander in den
gegenseitigen Zahnstufen verhakten Zangenteile muß zu-
nächst der
von den Zahnstufen festgehaltene Druck auf das gefaßte Objekt noch weiter verstärkt
wer den, damit zum Aushaken bzw. Lösen das Teil mit einer Zahnstufe aus seiner Lage
herausgehoben und die Zange geöffnet werden kann, wodurch vielfach unerwünschte
Zerrungen unvermeidlich sind, insl>esondere bei Vorhandensein starrer Griffteile.
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Beim Erfindungsgegenstand dagegen kann in jedem Fall durch leichten
Fingerdruck auf den Kraftarm des Stopphebels ein sofortiges völlig zerrungsloses
Öffnen der blockierten Zangenteile spielend leicht zustande gebracht werden.
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Daß die Zahnstufen an sich beim Operieren am menschlichen Körper
keinen günstigen Einfluß ausüben, ist ohne weiteres 1klar, da ja im allgemeinen
von Operationsinstrumenten verlangt wird, daß ihre Oberflächen glatt gehalten werden
insbesondere auch, daß die dabei zu verwendenden Verbandstoffe oder Nähmaterial
in den Zahnstufen sich leicht verfangen können. Der glatt gehaltene Verbindungsstab
schaltet auch diese Fehlerquellen ohne weiteres aus.
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In der Zeichnung sind unter den Fig. 1, 2, 3 und 4 verschiedene Ausführungsbeispiele
dargestellt, welche die Konstruktion und ihre Zweckmäßigkeit der Vorrichtung erkennen
lassen. Fig. I zeigt eine größere Faßzange für geburtshilfliche Zwecke. Im Griffteil
a ist eine stufenlose Querstange h angesetzt, die durch das gegenüberliegende Griffteil
c und in einiger Entfernung davon durch einen nochmaligen Durchbruch in einen von
der Oberseite des Griffringes g ausgehenden Ansatz hindurchgeht. Zwischen den beiden
Durchbrüchen ist ein hebelartiges Stopporgan e eingeschaltet, dessen winklig abgebogener
Lastarm ebenfalls einen Durchbruch besitzt. Zwischen der Innenseite des durchbrochenen
Ansatzes d und dem Hebelarm e ist eine Spreizfeder f eingeschaltet, welche die scharfeckigen
Kanten des Hebeldurchbruchs aus ihrer parallelen Stellung zum Verbindungsstab in
eine Winkelstellung drängt, so daß sie gegen die Oberfläche des Verbilldungsstabes
b angedrückt werden, wodurch das unbedingte Feststehen der gegeneinander bewegten
Griffteile auf jedem beliebigen Punkt automatisch bewirkt wird (Fig. 5). Soll die
Zange geöffnet, d. h. die blockierten Zangenteile wieder voneinander bewegt werden,
genügt ein leichter Druck auf den Kraftarm des Hebels e, und die Zangenteile köniien
ohne weiteres in der Öffnungsrichtung auf jeden beliebigen Punkt mit Leichtigkeit
verschoben bzw. verbracht werden. Zu bemerken ist noch, daß der I.astarm des Hebels
e mit seinem vorderen, winklig abgebogenen Ende oder mit einem daran befindlichen
Vorsprung in eine Vertiefung der Oberseite des Ringes g in loser Weise eingreift
oder dort gelenkig fixiert ist, so daß er dem Druck der Spiralfeder f zur Erreichung
des Stoppvorganges und andererseits beim Öffnungsvorgang dem Fingerdruck auf seinen
Kraftarm nachzugeben vermag.
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Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das eine Griffende
ll und i zweimal etwa rechtwinklig in den Griffzwischenraum umgebogen ist, wobei
die zweite rechtwinklig gestellte Aufbiegung i einen Durchbruch für den vom anderen
Griffteil kommenden Verbindungsstab b aufweist und unmittelbar nach diesem durch
zwei weitere Durchbrüche am bügelförmig umgebogenen Lastarm k eines Hebelarmes,
der an seiner nach hinten gehenden Verlängerungl durch das umgebogene Griffende
hindurchgesteckt ist, wobei eine Feder m den Hebelarm von der parallelen Stellung
in die erforderliche Winkel stellung verbringt, so daß auch in diesem Fall die scharfeckigen
Kanten des Hebels die erforderliche Stoppwirkung auf den stufenlosen Querstab b
ausüben. Zum Lösen der Stoppwirkung wird der Hebelarm l gegen den Gegenhalt gehenden
Arm ii angedrückt, wedurcli durch die Wirkung der zwischen die Zangengriffteile
eingeschalteten Feder o ein sofortiges schlagartiges Öffnen der Teile durchgeführt
wird.
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Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem der stufenlose
Verbindungsstab b ununmittelbar durch den Durchbruch des Lastarmes p des Hebels
hindurchgeht, wobei wiederum durch eine Feder q die erwünschte W inkelstellung zum
Angriff der scharfeckigen Kanten auf den stufenlosen Querstab zustande gebracht
wird, während die Öffnung durch Fingerberührung auf den Kraftarm r zustande kommt.
Dieser ist, wie bei allen gezeigten Beispielen, durch einen Anschlag begrenzt, wodurch
verhindert wird, daß die den scharfeckigen Kanten gegenüberliegenden Kanten im Hebeldurchbruch
im entgegengesetzten Sinne auf den stufenlosen Verbindungsstab einwirken, so daß
die Parallelität des Lastarmdurchbruchs mit derjenigen des Querarms übereinstimmt
und nicht überschritten werden kann.
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In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, auf welchem ein
Schieber s vorhanden ist, welcher durch den Druckhebel u auf dem Längsstab gestoppt
wird. Bei Druck auf den Kraftarm dieses Hebels entsteht die Möglichkeit zum Verschieben.
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Durch Loslassen wird die Blockierung wieder eingeschaltet.
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Fig. 5 zeigt im Längsschnitt die Wirkungsweise der scharfeckigen
Kanten des Hebels, welche in Winkelstellung verbracht die Blockierung auf der stufenlosen
Querstange bewirken. Es ist zu erkennen, daß die linke obere Kante und die rechte
untere Kante gleichzeitig auf den Stab einwirken.
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Zusammenfassend ergeben sich folgende Vorteile: Durch Verwendung
der seither allgemein an den zangenartigen ärztlichen Instrumenten verwendeten Zahnstufenblockierung
ist es vielfach nicht zu verhindern, daß empfindliche Organe oder sonstige zarte
Gewebe beim Erfassen unbeabsichtigt beschädigt und verletzt werden, ebenso beim
Erfassen ganz kleiner und stark gebogener Nähnadeln usw., welche oft durch geringfügige
Druckverstärkung zerbrochen und unbrauchbar werden. Diesen Mißständen hilft der
Erfindungsgegenstand in unbedingt zuverlässiger Weise vollständig ab, weil damit
der Druck für das zu fassende Objekt auf das feinste dosiert werden
kann,
wodurch das Gefiilil der bedienenden iland imstande ist, die Gegeneinanderbewegung
der Griffbranchen auf den Bruchteil eines Millimeters zu beschrãnken.
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Ebenso ist bei den seither bekannten Modellen mit Zahnstufen das
Öffnen der gegeneinander verhakten Zahnstufen vielfach nur unter starken Zerrungen
und in gewissen Fällen besonders bei starker Druckanwendung manchmal mit größerer
Anstrengung verbunden, während bei dem Erfindungsgegenstand ein leichter Fingerdruck
genügt, um die Blockierung augenblicklich und spielend leicht zu lösen und die Zangen
zu öffnen. Beim Gegeneinanderbewegen der Griffteile tritt die Blockierung derselben
automatisch in dem Augenblick ein, in welchem der Handdruck auf die Griffteile aufhört.
Durch den B*gfall der Zahnstufen ist die Gefahr beseitigt, daß Verbandstoffe, Nähmaterial
od. ähnl. beim Arbeiten in den Zahnstufen hängen bleiben. Der glatte, stufenlose
Verbindungsstab bietet dafür keine Möglichkeit.
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Ein weiterer beachtlicher Vorteil besteht darin, daß die Gummihandschuhe,
die beim Operieren verwendet werden, durch die Zahnstufensperren vielfach eingeklemmt
und verdorben werden. Dieser Mißstand ist bei Verwendung von Instrumenten mit stufenloser
Blockierung ausgeschlossen.
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PATENTANSPROCHE: r. Stoppvorrichtung für ärztliche Instrumente, deren
einzelne Teile von- oder gegeneinander bewegbar gehalten sind, vorzugsweise auch
fiir solche mit zangenartiger Ausgestaltulig, dadurch gekennzeichnet, daß beispielsweise
an einem der beiden Griffteile (a) quer zu deren Längsrichtung ein stufenloser Verbindungsstab
(b) angebracht ist, der durch einen im gegenüberliegenden Griffteil (c) befindlichen
Durchbruch hindurchgreift und anschließend daran durch die Öffnung eines hebelartig
angeordneten Stopporgans(e), dessenLastarm durch die Wirkung der Feder (f) aus seiner
parallelen Stellung zum Verbindungsstab (b) in eine genügend große Winkelstellung
verbracht wird, wodurch die scharfeckige Kante des Hebeldurchbruches gegen den queren
Verbindungsstab (b) angedrängt wird.