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Flügel und Rahmen von Fenstern aus Leichtmetall oder Kunststoff In
manchen Fällen ist es notwendig, Fensterrahmen und Fensterflügel aus Metall anstatt
aus Holz anzufertigen. Die Verwendung von Metallfenstern bringt aber auch da, wo
an sich Holz für Rahmen und Flügel von Fenstern verwendet werden könnten, in hezug
auf Raumausnutzung, Haltbarkeit, Dauerhaftigkeit und Wetterbeständigkeit mancherlei
Vorteile. Man hat solche Fenster schon aus Stahl oder Bronze hergestellt, wobei
die gezogenen oder gewalzten Profillängen für Rahmen und Flügel miteinander durch
Schweißen verbunden wurden. Bei der Verwendung von Leichtmetall für Fenster hat
man jedoch bisher nur Rahmen und Flügel aus Leichtmetallblech angefertigt, wobei
die erforderliche Querschnittsgestaltung durch Biegen und Umkanten geschah. Gezogene,
gewalzte, gepreßte oder gegossene Profile aus Leichtmetall sind bisher zur Anfertigung
von Fensterrahmen und -flügeln nicht verwendet worden, weil sich solche Profillängen
nicht wie die Profile aus Eisen oder Stahl durch Schweißen haltbar verbinden lassen.
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In Erkenntnis der Vorteile der Fenster aus Metall oder aus anderem
Baustoff als Holz ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, auch gezogene, gewalzte
oder gepreßte Profile aus Leichtmetall, beispielsweise aus Aluminium und seinen
Legierungen öder Magnesium und .seinen Legierungen, oder aus Kunststoff für die
Anfertigung von Fensterrahmen und -flügeln verwendbar zu machen.
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Zu diesem Zweck werden beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung
die bei Verwendung von Profilen aus Leichtmetall oder Kunststoff für Fensterrahmen
und --flügel bestehenden Schwierigkeiten dadurch überwunden, daB fertige Teilprofile
aus Leichtmetall oder Kunststoff zum erforderlichen
cucl;;ültiigeit
Profil für Rahmen und Flügel zusammenesetzt' und die Profilhälften mittels geeigneter
Klemmstücke und Niete so miteinander fest verbunden werden, daß das zusammengesetzte
Profil die Eigenschaften eines aus einem Stück bestehenden Profilmetalls hat. Hierbei
werden nach einem weiteren Erfindungsmerkmal die als Klemmstücke verwendeten Eck-
oder Geradestücke als Teile der Scharniere ausgebildet und die zu einem Ganzen zusammenzufügenden
Leichtmetall- oder Kunststoffprofilhälften so in ihrem Querschnitt gestaltet, daß
sowohl für den. Aufbau der Rahmen als auch fier denjenigen der Flügel möglichst
gleichartige Teilprofile Verwendung finden, beispielsweise für den Rahmen zwei gleichartige
und für den Flügel außer diesen beiden gleichartigen nur ein ungleichartiges, claß
also dann die für den Rahmen verwendeten Profile auch für den Flügel verwendbar
sind. Durch die Zusammensetzung von zwei Profilhälften aus Leichtmetall zu einem
ganzen Profil wird gleichzeitig ein hoher Grad von Stabilität erzielt, der in den
meisten Fällen bei Metallfenstern anderer Anfertigungsart nicht zu erreichen ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
für ein normales I'erister erläutert.
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Abb. i zeigt ein einfaches zweiflügeliges Fenster aus Profilleichtmetall
oder Kunststoff nach der Erfindung in Ansicht von innen; Abb, 2 zeigt in vergrößertem
Maßstab einen Querschnitt durch dieses Fenster inHöhe der Fensterolive; Ahb.3 zeigt
einen Längsschnitt durch das gleiche Fenster; A bb.4, 5, 6, 7 und 8 zeigen als Einzelheiten
verschiedene Ausführungsformen der als Klem-mstücke ausgebildeten unteren Scharnierteik.
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In Abb. i ist der Fensterrahmen mit t die Fensterflügel sind mit 2
und die als Klemmstücke ausgebildeten Scharnierteile mit 3 und .4 bezeichret. 5
ist die Fensterscheibe, 6 die Kittfalzleiste und 7 die Fensterolive. In Abb. 2 sieht
man den Querschnitt durch das Fenster und im einzelnen die zum Rahmen seitenvertauscht
zusammengesetzten unter sich gleichen Teilprofile 8 und 9, die durch das zwischen
ihnen liegende, als Verbindungsstück dienende Scharniergeradestück io mittels Niete
i i miteinander fest verbunden sind. Das Rahmenprofilstück 9 ist teils am Mauerwerk
12 befestigt, teils Liegt es auf dem den Zwischenraum ausfüllenden Mörtelputz 13
auf. jede der seitenvertauscht zusammengesetzten Profilhälften besteht aus einem
gleichartigen I-Profil, dessen Steghöhe im wesentlichen die Stärke des Fensterrahmens
bestimmt, mit einem einseitig verlängerten Flansch; die Seitenkanten der kurzen
Flansche stoßen zusammen und nehmen zwischen sich als Verbindungsstück die Klemmleiste
io der unteren Fitschenhälfte auf. Der durch das Fitschenoberteil mit dem Rahmen
scharnierartig verbundene Fensterflügelschenkel besteht aus dem Z-ähnlichen Profilteil
14, welches sieh mit seinem innenliegenden längeren Flansch gegen den kürzeren Flansch
des Rahrnenprofilteiles 9 und mit seinem nach , außen liegenden kurzen Flansch gegen
die längere Flanschinnenseite des Rahmenprofilteiles 8 legt. Das zweite (S-artig
gestaltete) F lügelprofilteil 15, dessen längere Flanschaußenseite als Widerlager
für die Fensterglasscheibe 5 dient, liegt mit seinem äußeren Flansch an der inneren
Seite des äußeren Flansches des Rahmenprofilteiles 8 und mit seinen 1#lanschseitenkanten
stößt es gegen die Flanschseitenkanten des l#lügelteilprOfils 14. Die I" liigelteill)rofile
14 "1'd 15 sind durch Klemmstücke 16, beispielsweise die am oberen, beweglichen
Scharnierteile ausgebildete Leiste, und mittels Niete miteinander fest verbunden.
Mit 17 ist das außenliegende, als Kittfalzleiste für die Fensterscheibe 5 dienende
beispielsweise U-förmige Profilleichtmetall bezeichnet.
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Am Verschluß der Fensterflügel durch Fenster-Olive 7 sieht man die
Flügelteilprofile 18 und i9, die in spiegelbildlicher Anordnung den Teilprofilen
14 und 15 entsprechend und zwischen sich das zur Verbindung mittels Niete dienende
Kleininstück 20 aufnehmen. Die mit ihren Seitenkanten zusamme#istoßenden Flansche
dieser Teilprofile 18 und i9 legen sich mit ihrer Flanschaußenseite gegen die Innenseite
des längeren Flansches vom I-förmigen Profilstück 21 des anderen Fensterflügels
und werden von dem längeren Hansch dichtend und schließend überdeckt. Die Profilteile
18 und i9 sind gleich den Profilhälften 8 und 9. Zwischen den Teilprofilen 19 und
21 liegt der durch die Fensterolive 7 betätigte I@elister\-erscliluß 22. Das andere
Profilteil 23 dieses linken Fensterflügels entspricht dem Profil 14 und ist mit
dem Profilteil 21 durch Klemmstück 24 mit Nieten befestigt. Mit dem längeren Flansch
des Profilteiles i9 überdeckt der rechte Fensterflügel an der Fensterrinnenseite
glatt und abdichtend die Flansche der Profilteile 21 und 23 des linken Fensterflügels.
Die Fensterrinne ist mit 25 bezeichnet.
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Bei dem Längsschnitt durch <las Fenster in Abb.3 sieht man die
liorziolital verlaufenden l@ensterrahmen- und l;ensterflügelteile im Querschnitt.
Die sich zum lZahmen zusammensetzenden Teilprofile 2l> und 27 sind die gleichen
wie in Abb. 2 die Profilteile 8 und 9; die Profilteile 28 und 29 für den Schenkel
des Fensterflügels sind dieselben wie 14 und 15 und durch das rechtswinklig umgebogene,
als Klemmleiste dienernde Eckstück (Abb. 5) mittels Niete mit einander verbunden.
Der nach unten gerichtete längere Flansch des im Mauerwerk eingelassenen I-förmigen
Profils 26 überdeckt an der Fensteraußenseite die Stoßstellen der durch das Klemmstück
des beweglichen Scharnierteiles miteinander verbundenen Profilteile 28 und 29 und
verhindert das Eindringen von Regenwasser. An der Unterseite des Fensters ist die
auf der Sohlbank 3o und auf dem Mörtelputz 13 des Mauerwerks 12 aufsitzende Wasserrinne
31 mit den Rahmenprofilen 32 und 33 (die unter sich und den Profi1C11 26 und 27
gleich und deren längere Flansche einander abgekehrt sind) und mit dem Klemmstück
34 durch Niete fest verbunden. Die Kittfalzleiste 35 ist am
unteren
Fensterschenkel als Wasserschenkel mit Wassernase 36 ausgebildet.
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Die Abbildungen zeigen deutlich, daß zur Bildung des Fensterrahmen-
und Fensterflügelgesamtprofils nur wenige, beispielsweise nur zwei unter sich verschiedenartige
Profilhälften erforderlich sind und daß diese Profilhälften sich unter Verwendung
von Klemmleisten und Niete in einfacher Weise und schnell zum gewiins-chten Schenkelprofil
oii 1, ensterrahnien und -flügel zusammensetzen lassen. Es ergibt sich ferner, daß
die zusammengesetzten Profile ein großes Widerstandsmoment besitzen und daß also
durch diesen Aufbau der Fensterrahmen und -flüg@el eine große Steifigkeit und Haltbarkeit
ei-reicht wird.
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Die in 4 bis 8 dargestellten Scharnierteile 4 zeigen in Alb. 4 und
5 von der Seite und von vorn ein gleichzeitig als Klemmstück dienendes Eckstück
uiild in Abb. 6, 7 und 8 von der Seite von vorn und von ollen ein ebendazu bestimmtes
Geradestück mit den :'lussparungen 37, den Sitzflächen 38 und Nietlöchern 39.
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Wenn auch die 1?igenart der Teilprofilausbildung, die die Verwendung
nur weniger Profilhälften zum Aufbau der 1# enst-errahmen- und Fensterflügelschenkel
ermöglicht, mit Rücksicht auf das Verwendüarmachen von gezogenen, gewalzten, gepreßten
oder gegossenen Teilprofilen aus Leichtmetall oder aus Kunststoff durch Zusammensetzen
und Verklemmen geschieht, so bildet die gleichwohl einen Feil der Erfindung, und
es ändert daher nichts am Sinn der Erfindung, wenn als Baustoff ein anderes Metall,
oder ein anderes Material aus Holz, verwendet wird.
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Wenn ferner hier die Erläuterung der Einzelheiten der Einfachheit
halber an einem normaleli zweiflügeligen l#enster gegeben worden ist, so kann gleichwohl
der erfindungsgemäße Aufbau aus möglichst gleichen Profilhälften bei jeder beliebigen
Fensterart, beispielsweise bei ein- und mehrflügeligen Fenstern sowie hei waagerecht
oder senkrecht verschiebbaren und bei Doppelfenstern, Verwen-Jung finden.
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Es sei schließlich erwähnt, daß der Übergang der senkrechten in die
sich anschließenden waagerechten Profile von Rahmen und Flügel unter Gehrungsschnitt
erfolgen kann. Sämtliche Anschlagflächen sind konisch. Durch die Zusammensetzung
von je zwei Profilhälften entsteht ebenfalls ein Hohlraum, wodurch erreicht wird,
daß die Fenster einen doppelten Windfangraum erhalten.
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Mit Rücksicht auf die Erzielung großer Dichtigkeit stoßen die aneinanderliegenden
Profilhälften nicht stumpf zusammen, sondern sie überblatten sich mit ihren gegenseitigen
Vorsprüngen, wie die Abbildungen veranschaulichen, wodurch die Fenster einen doppelten
Windfangraum erhalten.