DE831787C - Absperr- oder Steuerventil - Google Patents

Description

• Es sind Ventile bekannt, bei welchen zur öffnung der Ventilkegel ein Servokolben verwendet wird unter Ausnutzung des Druckes des Durchströmmittels. Dabei wird die Fläche des Servokolbens so groß gehalten, daß mit Sicherheit der Ventilkegel, welcher in seiner Fläche kleiner als der Servokolben ist, gegen den Betriebsdruck geöffnet werden kann. Voraussetzung bei der Anwendung von Servokolben ist das Vorhandensein einerDruckdifferenz zwischen Zu- undAhleitung es Durchflußmittels.Wird diese Differenz zu gering, so gerät das Ventil in einen labilen Zustand. Um dieser Schwierigkeit abzuhelfen, werden Servokolben zusätzlich als Differentialkolben ausgebildet, so daß die der A bflußseite zugewandte Fläche des Kolbens kleiner ist als die von der Zuflußseite her beeinflußte. Diese Ventile funktionieren dann einwandfrei, wenn die Betätigungsvorgänge sich nicht über längere Zeiträume erstrecken, d. h. .ich in dem Raum hinter dein mit dein Druck der Zuflußseite beaufschlagten Kolben, also in dem Raum über der Differenzfläche, kein Druck aufbauen kann, welcher dem Betätigungsdruck des Servokolbens entspricht oder beinahe gleichkommt. `Fenn die Vorgänge so langsam vor sich gehen,daß ein solcher Druckaufbau möglich ist, gerät das Ventil trotz seines Differentialkolbens in einen labilen Zustand.
• Es ist nun bekannt, den Differentialkolben zum Gehäuse hin mit einem elastischen Wellrohr vollständig abzudichten. Diese Konstrjiktion ist aber unvorteilhaft, da die Wellrohre keiner stärkeren Beanspruchung standhalten und schnell altern.
• Die diesem Patent zugrunde liegende Erfindung verhindert .diese Schwierigkeiten dadurch, daß der Raum über der Differenzfläche zwischen den beiden vom Druck auf der Zuflußseite und Abflußseite beaufschlagten Stirnflächen des Differentialkolbens mit dem Freien oder einem nicht unter Druck stehenden Behälter verbunden ist.
• Die Zeichnung erläutert diesen Vorgang an einem elektrisch betätigten Wechselventil mit Differentialkolben. Das Ventilgehäuse i steht durch . AnSSChluß 2 mit dem Druckerzeuger in Verbindung. Anschluß 2 führt einerseits in die Druckkammer 3 des Ventils und anderseits durch die Leitung 4 in die Druckkammer 5 des Hilfsventils 12. Das zu steuernde Aggregat (nicht gezeichnet) ist durch Leitung6 mit der Ventilkammer? verbunden, die einerseits durch die öffnung 23 mit der Druckkammer 3, anderseits durch die Ventilöffnung 9 über die Ventilkammer io mit dein Auslaß i 1 verbunden werden kann. Druckkammer 5 ist über die Ventilbohrung 22, die durch Hilfsventil 12 abge sperrt wird,- mit dem Raum 13 über dem Differentialkolben 14 verbunden. Vom Raum 13 geht eine Leitung 15 über die durch einen verstellbaren Kegel 16 einstellbare Beipaßöffnung 17 in die Leitung 18, die außerdem eine Verbindung mit dem Raum rg hat und die ins Freie oder in einen nicht unter Druck stehenden Behälter mündet. Das gezeichnete Ventil, welches als "'#,nweiidungsbeispiel der Erfindung anzusehen ist, funktioniert wie folgt: Bekommt die @lagtletslrule 21 Magnetstrom, so öffnet sie das Hilfsventil 12, und der Raum 13 über dein Kolben 14 erhält über Leitung 4 Druck, und der Kolben 14 ist bestrebt, nach unten zu gehen. Das durch den Beipaß 17 entweichende Durchflußmittel ist mengenmäßig geringer als das durch das Hilfsventil zufließende. Besteht in dem zu betätigenden Aggregat ein Druck, der dem des Durchflußmittels beinahe gleich ist, so würde bei einem einfachen Kolben der Gegendruck iin Raum to so groß sein, daß der Kolben über Stoßstange 24 das Hauptventil 8 nicht öffnen könnte. Dasselbe ist zusätzlich mit der Schließfeder 20 belastet. Dadurch, daß der Koll;en 14 als Differentialkolben ausgebildet ist, muß der in Kammer to auf der kleineren Seite des Diffe-reiltialkoll>ens ausgeübte Druck immer bedeutend geringer sein als die mit dem Öldruck beaufschlagte größere Seite. Bei einem sehr langsam vor sich gehenden Steuerungsvorgang in dem zu steuernden Aggregat ist genügend Zeit vorhanden, daß sich durch das Kolbenspiel des Differentialkolbens in dem Raum i9 ein ebenso großer Druck ausbilden könnte wie in dem Raum to bzw. 7, wenn der Raum i9 nicht entlastet wäre. Es wäre damit die Wirkung des Differentialkolbens aufgehoben. Durch die Anwendung der Erfindung, gemäß der der Raum i9 durch die Leitung 18 entlastet ist, ist der Aufbau eines solchen störenden Druckes nicht möglich, und das Ventil kann auch bei ungünstigen Druckverhältnissen einwandfrei arbeiteil.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Absperr- oder Steuerventil rnit einem oder, mehreren Ventilsitzen, welches durch einen Differentialkolben betätigt wird, der einerseits vom Druck auf der Zuflußseite, anderseits vom Druck auf der Abflußseite beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum der Differenzfläche zwischen den beiden druckbeaufschlagten Stirnfläcben des Differentialkolbens mit dem Freien oder einem nicht unter Druck stehenden Behälter verburnden ist.