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Abwälz-Stanzvorrichtung Gegenstand der Erfindung ist eine Abwälz-Stanzvorrichtung
zur Erzeugung von Ein-, Al>- oder Ausschnitten an aus Papier oder ähnlichem Werkstoff
bestehenden Bogen oder Zuschnitten beliebiger Umrißgestaltung. Unter Abwälzvorrichtungen
sind solche Vorrichtungen zu verstehen, bei denen der auf besagte Weise zu bearbeitende
Bogen oder Zuschnitt zwischen einem Walzenpaar hindurchgeführt wird, dessen eine
`'Falze ein oder mehrere Stanzmesser trägt, deren Schneiden unter entsprechendem
Druck auf dem Umfang der anderen Walze abrollen, die eine gehärtete Stahlwalze oder
mit einem bzw. mehreren gehärteten Stahleinsätzen versehen ist.
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Zur Verwendung kommen derartige Abwälz-Stanzvorrichtungen beispielsv-eise
für das Aus-'tanzen der einspringenden «-irakligen Falzeckenausschnitte an den der
Briefumschlagherstellung dienenden Zuschnitten, wenn diese zuvor als Bogen mit rein
parallelogrammförmiger oder auch quadratischer UmriBgestalt einem von der Rolle
ablaufenden Papierband entnommen «erden.
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Sollen bei Anwendung von Abwälz-Stanzvorrichtungen zwei Forderungen
der Praxis erfüllt «erden, nämlich einerseits die Erzielung sauberer, scharfer Schnittkanten
und andererseits eine bei allen `'Werkstücken genau gleiche gegenseitige Lage. sowie
Entfernung der Falzeckenausschnitte zu- bzw. voneinander, so ist dies von zwei Faktoren
abhängig. Die Schnittkanten werden um so sauberer und schärfer, je kleiner der Durchmesser
der gehärteten Stahlwalze ist, auf der die Stanzmesser der Gegenwalze abrollen,
weil man der für die Erzielung scharfer Schnittkanten günstigen, an der Schnittstelle
entlang
wandernden Pun'ktberührungzwischen Messerschneide und 'Stahlwalzenumfläche um so
näher kommt, je kleiner der Durchmesser der Stahlwalze gehalten werden kann. Sodann
ist es für die , Erreichung einer genau gleichen gegenseitigen Lage und Entfernung
der Schnittstellen bei allen Werkstücken unerläßliche Vorbedingung, daß bei Verwendung
von mehreren Stanzwalzenpaaren, die das Werkstück nacheinander zu durchlaufen hat,
dieses eine einheitliche, gleichmäßige Förderung durch diese verschiedenen Walzenpaare
hindurch erfährt, d. h. das Werkstück darf während seines Durchganges durch die
verschiedenen Stanzwalzenpaare nicht von einem auf ein anderes Fördermittel übergehen,
weil bei einem solchen Übergang nicht zu vermeiden ist, daß Verschiebungen und Verzerrungen
des Werkstückes eintreten, die, auch wenn sie nur gering sind, doch Ungleichheiten
in der gegenseitigen Lage und Entfernung der Falzeckenausschnitte ergeben. Keine
der bisher bekanntgewordenen Abwälz-Stanzvorrichtungen trägt den beiden Forderungen
der Verwendung gehärteter Stahlwalzen möglichst kleinen Durchmessers und der einheitlichen,
das Fördermittel nicht wechselnden Förderung des Werkstückes durch alle Stanzwalzenpaaare
hindurch gleichzeitig Rechnung. Bei einer der bekannten Vorrichtungsarten werden
Stanzwalzenpaare mit gehärteten Stahlwalzen kleinen Durchmessers verwendet. Dabei
dienen die Stanzwalzenpaare jedoch selbst auch der Förderung des zu bearbeitenden
Bogens oder Zuschnittes; dieser wechselt daher mit seinem Übergang von dem einen
Stanzwalzenpaar zum andern auch sein Fördermittel, wodurch die erwähnte Gefahr von
Verschiebungen und Verzerrungen auftritt.
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Diesen Übelstand vermeidet eine andere bekanntgewordene Abwälz-Stanzvorrichtun.g.
Dabei wird eine für alle Messerwalzen gemeinsame Gegenwalze mit gehärteten Stahleinlagen
verwendet, die gleichzeitig als Förderwalze für das Werkstück dient und zum Erfassen
des letzteren mit Saugeinrichtungen ausgerüstet ist. In konzentrischer Anordnung
sind um sie herum die mit Federdruck gegen sie gepreßten Xlesserwalzen gelagert.
Sie fördert demgemäß mit günstiger einheitlicher Förderung, d. h. ohne Wechsel des
Fördermittels, das Werkstück unter allen Messerwalzen hindurch. Damit ist Verschiebungen
und Verzerrungen des `'Werkstückes vorgebeugt, jedoch muß bei einer solchen Walzenanordnung
der Nachteil in Kauf genommen werden, daß die mit den Stahleinlagen versehene Förderwalze
einen verhältnismäßig großen Durchmesser erhält, um den mit ihr zusammen arbeitenden
Messerwalzen Raum zu bieten, deren eigener Durchmesser mindestens so groß sein muß,
daß sie mit jeder Umdrehung ein Werkstück des größten in der Maschine zu verarbeitenden
Formates zu fördern vermögen. Durch diesen großen Durchmesser der Förderwalze wird
die Schärfe der Schnittkanten beeinträchtigt, weil sich dabei zwischen den Messerschneiden
und der weniger gewölbten Förderwalzenumfläche anstatt der angestrebten Punktberührung
praktisch eine mehr lineare, für einen scharten Schnitt ungünstige Berührung ergibt.
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Diesen bekannten Vorrichtungen gegenüber \ ereinigt die Abwälz-Stanzvorrichtung
geiniil3 der Erfindung die beiden Vorteile der Verwendung gehärteter Stahlwalzen
geringen Durclintessers und der einheitlichen, einen Wechsel des Fördermittels vermeidenden
Werkstückförderung durch alle vorgesehenen Stanzwalzenpaare hindurch. Erreicht wird
dies, indem ein ausschließlich der N\,'erkstücl<förderung, nicht aber den Stanzmaßnahmen
selbst unmittelbar dienendes Mittel angewendet wird, das die Bogen oder Zuschnitte
in einlieitlicherFörderung durch alle Stanzwalzenpaare hindurchfördert. Die letzteren
sind dabei so angeordnet, daß ein von dem Fördermittel innerhalb der nicht zu bearbeitenden
Flächenteile erfaßter Bogen oder Zuschnitt mit seinen von dem Fördermittel nicht
beanspruchten, die Stanzstellen einschließenden Flächenteilen bei seiner Förderung
zwischen die beiden `Falzen aller vorhandenen Stanzwalzenpaare gelangt.
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Dieser Grundgedanke der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung, außer den
Stanzwalzenpaaren ein ausschließlich der @Verkstückförderung dienendes Element im
Wetkstückweg anzuordnen, kann praktisch auf verschiedene Weise zur Ausführung gebracht
werden. Man kann endlose Förderketten, Förderbänder oder auch Förderscheiben verwenden.
Soll das Werkstück vom Fördermittel saugend erfaßt werden, so ergibt sich eine vorteilhafte
Ausführungsform, wenn eine rotierende Förderscheibe von entsprechend großem Durchmesser
oder deren mehrere auf gleicherWelle sitzende zur Anwendung kommen, die auf ihrer
Welle in Anpassung an die jeweilige Größe und Umrißgestalt des Werkstückes und unter
Berücksichtigung der Lage seiner Stanzstellen einstellbar sind und die das Werkstück
saugend erfassen, dabei jedoch nur solche Flächenteile von ihm in Anspruch nehmen,
innerhalb deren keine Stanzmaßnahmen -erforderlich sind. Der von diesen Scheiben
erfaßte Bogen oder Zuschnitt legt sich mit seiner Fläche auf einen Teil des Scheibenumfanges
und wird in dieser Lage von den Scheiben mitgenommen. In Beziehung zu den Förderscheiben
sind die Stanzwalzenpaare, in gleicherRichtung wie jene einstellbar, so angeordnet,
daß die Berührungslinie beider Walzen der einzelnen Stanzwalzenpaare bei allen ihren
Einstellungen in eine gedachte Erweiterung der Scheibenumfläche fällt. Auf diese
Weise werden die von den Förderscheiben nicht beanspruchten, die Stanzstellen einschließenden
Flächenteile des Bogens oder Zuschnittes zwischen den Stanzwalzenpaaren hindurchgefördert,
ohne daß dabei ein Wechsel des Fördermittels stattfindet. Verschiebungen und Verzerrungen
des Bogens oder Zuschnittes treten daher nicht ein. Gleichzeitig können aber auch
für die Stanzwalzenpaare gehärtete Stahlwalzen oder Rollen geringen Durchmessers
Verwendung finden, die eine Erzielung scharfer Schnittkanten gewährleisten. Der
letzterwähnte Vorteil wird dadurch erreicht, daß neben oder zwischen den ausschließlich
der Werkstückförderung dienenden, in Längsrichtung ihrer Welle einstellbaren
Scheiben
in gleicher Richtung einstellbare Arme angeordnet sind, die unter einstellbarem
Federdruck stehende Lagerhebel für gehärtete Stahlrollen tragen. Letztere haben
nur geringen Durchmesser und wirken mit je einer Walze oder mit je einem auf seiner
Welle verstellbaren Walzenteil zusammen. der das Stanzmesser trägt.
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Des weiteren ist erfindungsgemäß eine Einrichtung geschaffen, die
bei Anwendung von zwei nacheinander zur Wirkung kommenden Stanzwalzenpaaren die
Möglichkeit bietet, während des Ganges der Maschine die ATesserwalze oder die Walzenteile
des einen Stanzwalzenpaares sowohl in ihrer Umfangsriclitnng als auch in ihrer Längsrichtung
so einzustellen. daß sich die jeweils gewünschte genaue gegenseitige Lage und F(itfernung
der Stanzungen des eineu Walzenpaares zu bzw. von denen des anderen ergibt. Zu diesem
Zweck ist das Schraubenrad, (las auf der Welle der einen Messerwalze oder Messerwalzenteile
sitzt und deren Antrieb dient, auf dieser Welle gegenüber dem mit ihm irn Eingriff
stehenden Scliraul)enrad längs verstellbar, wodurch infolge der schrägen Verzahnung
eine Verdrehung der Welle lierbeigefiilirt wird. Außerdem kann die Welle auch in
ihrer Längsrichtung verstellt werden.
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In der Zeichnung ist als Ausfiihrungsheispiel der für die vorliegende
Erfindung in Betracht kommende Teil einer der Herstellung von Briefumschlägen dienenden
-Maschine dargestellt. Es zeigt A11. r ein Werkstück in einem Zwischenstadium seiner
Fertigung.
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Abb.2 den die Erfindung einschließenden Teil der Maschine in senkrechtem,
auch dem Verlauf des Werkstückweges entsprechendem Längsschnitt und Abb. 3 eineu
-senkrechten Querschnitt durch den gleichen Teil der AIascliine, geführt nach der
Linie a-h der -1b. 2.
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Das der Zeichnung stellt einen Teil einer nach dem Rotationsprinzip
arbeitenden Briefunischlagmaschine dar, die zunächst einem von der Rolle ablaufenden
Papierband rein parallelogrammförmige oder auch quadratische Bogen entnimmt, deren
Umrißgestalt und Größe (lern jeweils herzustelletlden Briefumsclilagformat entsprechen.
Diese Bogen erhalten dann anschließend die endgiiltige Umrißgestalt der Zuschnitte,
wie sie für die f Terstellung von Briefumschlägen erforderlich und in Abb. i als
Beispiel wiedergegeben ist.
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Das Abstumpfen der Seitenklappenspitzen bei i ist in einfacher Weise
mittels rotierender Scherenmesser ausführbar, cla es sich hierbei nur tun das Abtrennen
frei liegenderEndfläclienteilclien handelt. Dagegen müssen die Ausschnitte 2, 2'
und 3, 3' für die einspringenden Falzecken unter Zuhilfenahme von _A1>w:ilz-Stanzvorrichtungen
ausgeschnitten werden. Deren erfindungsgemäße :Ausfiiliriingsform zeigen die _11>I>.
2 und 3.
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In den heilen Gestellteilen 4 und . der N-Iaschine sind die \\'ellen
der l,(irclerw,alzen 5 und 6, die Welle 7 der Förderscheiben 8 und die Wellen q
und io der Messerwalzenteile i i und i i' sowie 12 und 12' gelagert. Der zu bearbeitende
Bogen wird in Richtung des Pfeiles der Abh, i durch die Maschine geführt, und in
Abb. 2 ist die von rechts nach links verlaufende Werkstückbewegung durch eine strichpunktierte
Linie angedeutet. Die in rein parallelogrammförmiger Umrißgestalt vorbereiteten
Bogen werden der in der angegebenen Pfeilrichtung umlaufenden Förderwalze 5 zugeleitet.
Diese erfaßt jeden Bogen saugend mittels einer oder mehrerer in ihre Umfläche ausmündenden
Saugöffnungen 13, die mit einer als Saugluftkanal dienenden zen= trischen Längsbohrung
der Welle in Verbindung stehen. An sich bekannte, in der Zeichnung nicht dargestellte
Steuerungseinrichtungen für die Saugluft bewirken, daß die Förderwalze 5 den ihr
zugeführten Bogen zeitlich und örtlich gesehen richtig erfaßt und an die Förderscheiben
8 abgibt.
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In dem gezeichneten Beispiel ist angenommen, daß drei Fördersclleiben8Venvendung
finden, von denen die mittlere mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Saugkanälen
14 versehen ist, die in die Scheibenumfläche ausmünden und mit je einer von zwei
in der Längsrichtung der Welle 7 sich erstreckenden Bohrungen für die Saugluftführung
in Verbindung stehen. Auch hier bewirken Saugluftsteuerungseinrichtungen, daß jede
der Saugöffnungen 14 den ihr von der Förderwalze 5 zugebrachten Bogen rechtzeitig
und an der richtigen Stelle erfaßt. Die Förderwalze 5 fördert auf jede ihrer Umdrehungen
einen Bogen zu den Scheiben 8, während diese, da sie den doppelten Durchmesser der
Walze 5 aufweisen, auf jede halbe Umdrehung einen Bogen von dieser übernehmen und
ihn ohne Unterbrechung bis zu der Walze 6 fördern, die ihn übernimmt. Sie ist ebenso
ausgebildet wie die Walze 5; auch sie erfaßt den Bogen saugend und gibt ihn zum
Zweck seiner Weiterverarbeitung an andere, in der Zeichnung nicht dargestellte Fördermittel
ab.
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Die Förderscheiben 8 führen den Bogen auf seinem Weg von der Walze
5 zu der Walze 6 durch die Stanzwalzenpaare hindurch, deren Anordnung, Ausbildung
und Wirkungsweise im einzelnen weiter unten beschrieben werden. Zunächst ist noch
folgendes zu beachten: Der zu fördernde Bogen kommt mit den Förderscheiben 8 nur
innerhalb derjenigen seiner Flächenteile in Berührung, die keine der Bearbeitungs-,
d. h. der Stanzstellen, in sich schließen. Sollen dalher Briefumschlagzusch,nitte
entsprechend derAbb. i erzeugt werden, so erfassen und berühren die Förderscheiben
8 den noch rein parallelogrammförmigen Bogen nur innerhalb desjenigen Flächenteiles,
der zwischen den noch anzubringenden Falzeckenausschnitten 2, 3 und 2', 3' liegt
und den größten Teil der späteren Anschriftfläche 15 sowie der Boden- und Verschlußklappen
16 bzw. 17 umfaßt. Zur Anpassung an die verschiedenen in der Maschine herzustellenden
Formatgrößen der Briefumschläge und ihrer Zuschnitte sind daher die Förderscheiben8
auf ihrer Welle? in Keilführungen längs verstellbar, und ihre Einstellung erfolgt
so, daß die die Saugeinrichtung 1.4 tragende mittlere Förderscheibe die Bogen aller
Formatgrößen in ihrer zwischen den Spitzen der Boden- und Verschlußklappen 16 bzw.
17 sich erstreckenden Mittellinie nahe bei der Bodenklappenspitze erfaßt. Die
beiden
äußeren Förderscheiben 8 werden so weit von der mittleren abgestellt, daß die die
einspringenden Falzecken 2, 2' und 3, 3' einschließenden Flächenteile des Bogens
seitlich darüber hinausragen. Hinsichtlich einer solchen Einstellmöglichkeit der
Förderscheiben 8 ist zu beachten, daß der linke Teil der Abb. 3 entsprechend den
strichpunktierten Doppellinien verkürzt gezeichnet ist. Naturgemäß steht nichts
im Wege, bei Verarbeitung entsprechend großer Werkstückformate etwa fünf Förderscheiben
oder für sehr kleine Formate nur die mittlere Förderscheibe zu verwenden.
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Aus dem Gesagten ist ersichtlich, daß ein von den Förderscheiben 8
erfaßter und geförderter Bogen, sofern notwendig unter Anwendung konzentrischer
Führungen, sich so auf die Umfläche der Förderscheiben legt, daß die Innenseite
seiner seitlich über die letzteren hinausragenden Flächenteile in gedachte Erweiterungen
der Scheibenumflächefällt. Erfindungsgemäß sind nun die Abwälz-Stanzvorrichtungen
zum Ausstanzen der Ausschnitte für die Falzecken 2, 2' und 3, 3' so angeordnet,
daß auch die Berührungslinie der einzelnen Stanzwalzenpaare in die gedachten Umflächenerweiterungen
der Förderscheiben 8 zu liegen kommt. Infolgedessen wird ein von den letzteren geförderter
Bogen, ohne eine andere als die durch den Scheibenumfang bedingte Verbiegung zu
erfahren, mit seinen über die Förderscheiben hinausragenden Flächenteilen durch
die Stanzwalzenpaare hindurchgeführt. Einer solchen Anordnung der Stanzwalzenpaare
dient die folgende Einrichtung: Auf der in den beiden Gestellteilen 4 und 4 befestigten
Traverse 18 und auf der Welle 7 der Förderscheiben ist zu beiden Seiten des Förderscheibensatzes
je ein Arm i9 und i9' längs verstellbar angeordnet. Am freien Ende einer nach unten
bis nahe zum Scheibenumfang sich erstreckenden Verlängerung trägt jeder dieser Arme
zwei in bzw. entgegen der Bewegungsrichtung des Werkstückes sich erstreckende Lagerhebelpaare
20, 2ö bzw. 21, 21' für die drehbare Lagerung je einer gehärteten Stahlrolle 22.
Diese Stahlrollen können, wie ersichtlich, einen für die Erzielung scharfer Schnittkanten
günstigen kleinen Durchmesser aufweisen. Die beiden Hebel von jedem der vier Hebelpaare
20, 20',
21, 21' sind bei ihrem die Stahlrollen 22 tragenden Ende durch eine
Brücke 23 miteinander verbunden, auf die eine Druckfeder 24 wirkt, deren Spannung
durch eine Stellschraube 25 eingestellt werden kann. Die letztere befindet sich
in einem Arm 26, deren je einer auf beiden Seiten der auf der Welle 7 sich führenden
Nabe der Arme i9 und i g' vorgesehen ist. In jedem dieser Arme 26 führt sich außerdem
ein in der Brücke 23 befestigter Anschlagbolzen 27, der an seinem oberen Ende gegen
den Arm 26 sich legende Einstellmuttern 28 trägt und auf diese Weise die nach unten
gerichtete, durch die Federn 24 bewirkte Schwenkbewegung der Lagerhebelpaare 20,
20', 21, 21' begrenzt. Die Einstellung der Lagerhebelpaare mittels der Muttern
28 des Anschlagbolzens erfolgt so, daß eine Längslinie auf der Umfläche der gehärteten
Stahlrollen 22 in die gedachte Umflächenerweiterung der Fördersclicilien 8 zu liegen
kommt, d. h. daß bei der Darstellung nach Alb. 2 die Umfangskreise der Stahlrollen
den Umfangskreis der Förderscheiben von innen berühren.
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Jede der vier gehärteten Stahlrollen 22 bildet mit einem der auf den
Wellen 9 und io befestigten "°sserwalzenteile i i, i l' bzw. 12, 12' ein Stanzwalzenpaar.
Die Lagerung der Wellen 9 und io in den Gestellteilen 4 und 4' und die Länge der
Lagerhebelpaare 20, 20', 21, 21' sind so gewählt, daß die Mittelachse der Förderscheibenwelle
7 mit den .#`ittelachsen der Messerwalzenteile und der Stahlrollen jedes Stanzwalzenpaares
in je einer Ebene liegen und daß außerdem bei der erwähnten Einstellung der Lagerhebelpaare
die Schneidkanten der auf den Walzenteilen i i, 11', 12 und 12' befestigten Stanzmesser
29 und 29 auf der Umfläche der gehärteten Stahlrollen 22 dicht anliegend abrollen,
wenn die Wellen 9 und io in Drehung versetzt werden. Der für die einzelnen Papiersorten
und -stärken zur Erzielung sauberer Schnittkanten erforderliche und günstigste Druck
wird durch entsprechende Spannungseinstellung der Druckfedern 24 mittels der Stellschrauben
25 herbeigeführt.
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Der Durchmesser des Kreises, den die Schneidkanten der Stanzmesser
29 und 29' bei Drehung der Wellen 9 und io beschreiben, gilt als äußerer Durchmesser
der Walzenteile i i, i i', 12 und 12' und ist so gewählt, daß sich auf eine Umdrehung
dieser Walzenteile genau eine Bogenförderung bei allen Formatgrößen ergibt, da ein
bestimmter Abstand in der Aufeinanderfolge der Bogen gesichert ist. Die Stanzmesser
29 und 29' kommen daher bei jedem durch die Stanzwalzenpaare hindurchgeführten Bogen
an genau gleichen Stellen zur Wirkung.
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Der Bogen gelangt auf seinem durch die strichpunktierte Linie bezeichneten
Weg unter der Förderwirkung der Scheiben 8 zuerst zwischen die durch die Messerwalzenteile
i i, i i' und deren zugehörige Stahlrollen 22 gebildeten Stanzwalzenpaare und erhält
durch diese die Falzeckenausschnitte 2 und 2'. Anschließend wird er zwischen die
Messerwalzenteile 12, 12' und die damit zusammen arbeitenden Stahlrollen 22 geführt,
die gemeinsam die zweiten Stanzwalzenpaare darstellen und die Falzeckenausschnitte
3 und 3' erzeugen. Um für die Falzeckenausschnitte 2 und 2' die richtige Lage zueinander
und die genaue Entfernung voneinander zu erzielen, können die Messerwalzenteile
i i und i i' auf ihrer Welle 9 und hinsichtlich der Falzeckenausschnitte 3 und 3'
die Messerwalzenteile 12 und 12' auf ihrer Welle io entsprechend eingestellt werden.
Außerdem müssen jedoch auch die Ausschnittpaare 2, 2' die richtige Lage zu und Entfernung
von den Ausschnittpaaren 3, 3' aufweisen, um das genau richtige und rechteckige
Format des fertigen Briefumschlages zu erhalten. Hierfür müssen die beiden Wellen
9 und io zueinander eingestellt werden. Dies ist timständl,ich und zeitraubend,
wenn nach einer zunächst nur groben Einstellung .die Maßnahmen der Feineinstellung
während des Stillstandes, die Prüfung jeder dieser Maßnahmen dagegen durch jedesmaliges
Ingangsetzen der Maschine erfolgen muß. 7tir Vereinfachuni;
dieser
Feineinstellung und zti ihrer Vornahme während des ununterbrochenen Ganges der Maschine
ist beider erfindungsgemäßen Vorrichtung die Welle der einen Messerwalzenteile,
z. B. die Welle 9, sowohl in ihrer Umfangsrichtung als auch in ihrer Längsrichtung
gegenüber der Welle io der anderen Messerwalzenteile einstellbar. Um die Welle g
in ihrer Umfangsrichtung und damit auch in derjenigen der Messerwalzenteile einstellen
zu können, wodurch eine Änderung der Entfernung der Eckenausschnittpaare 2, 2' und
3, 3' voneinander erreicht wird, ist eine im Gestellteil 4 der einen Maschinenseite
drehbare Gewindespindel 30 mit einer auf ihrem Gewinde sich führenden Gabel
31 vorgesehen. Letztere greift in eine Nut des auf der Welle 9 sitzenden,
ihrem Antrieb dienenden Schraubenrades 32 ein, so daß dieses Schraubenrad', das
im Eingriff mit dem auf der Förderscheibenwelle 7 sitzenden Schraubenrad 33 steht,
beim Verdrehen der Gewindespindel3o in seiner Keilführung auf der Welle 9 längs
verschoben und dabei infolge seiner schrägen Zähne auch mit der Welle 9 in der Umfangsrichtung
verstellt wird.
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Der Längsverstellung der `'Felle 9, durch welche die Lage des Falzeckenausschnittpaares
2, 2' gegenüber dem Ausschnittpaar 3, 3' quer zum Werkstückweg verändert werden
kann, dient eine mit einem Handrad ausgerüstete Büchse 34, welche die Welle 9 bei
ihrem einen Ende umfaßt und sich in deren dortseitigem Lagerteil 35 mit Außengewinde
führt. Diese Büchse sichert die Welle 9 nach beiden Richtungen in ihrer Längslage,
und eine Verdrehung der Büchse hat deren Hinein- oder Herausschrauben und somit
eine Längsverschiebung der Welle zur Folge, an der jedoch das auf ihr sitzende Schraubenrad
32 nicht teilnimmt, da dieses von der Gabel 31 festgehalten wird. Die jeweilige
Stellung der Büchse 34 wird durch die Gegenmutter 36 gesichert.