DE827917C - Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus hydraulisch abbindendem Material - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus hydraulisch abbindendem Material

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DE827917C
DE827917C DEP5735A DEP0005735A DE827917C DE 827917 C DE827917 C DE 827917C DE P5735 A DEP5735 A DE P5735A DE P0005735 A DEP0005735 A DE P0005735A DE 827917 C DE827917 C DE 827917C
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DE
Germany
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hydraulically setting
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polyvinyl
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DEP5735A
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English (en)
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Dr Hans Scheidemandel
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HELLMUTH HOLZ DR
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HELLMUTH HOLZ DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B24/00Use of organic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. plasticisers
    • C04B24/24Macromolecular compounds
    • C04B24/26Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus hydraulisch abbindendem Material Die Herstellung von Formlingen irgendwelcher Art aus hydraulisch abbindendem Material, beispielsweise Gips, Zement, Sorelzement u. dgl., bietet den Vorteil, daß man dabei mit einem einfachen Gießverfahren und Formen geringer Druckfestigkeit, beispielsweise aus Holz, Pappe, Gips, Ton, dünnem Blech usw., auskommt. Der Nachteil derartiger Herstellungsverfahren lag aber bisher darin, daß die nach ihnen gewonnenen Formlinge eine für viele Verwendungszwecke zu geringe Bruch- und Zugfestigkeit aufweisen und oft auch der Mangel an Elastizität stört.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Formlings mit weit überlegener Bruchfestigkeit und zugleich erheblich gesteigerter Zugfestigkeit und Elastizität neben Veränderung auch sonstiger Eigenschaften wie beispielsweise der Wasserbeständigkeit, der elektrischen Eigenschaften u. dgl., erhält, wenn man dem hydraulischen Material Polyvinylverbindungen in feinverteilter Form zusetzt, das mindestens die zum Abbinden erforderliche Menge Wasser enthaltende Gemisch verformt und den gegebenenfalls vorgetrockneten Formling erwärmt.
  • Als Polyvinylverbindungen kommen die Ester, Acetale, Esteracetale und Äther des Polyvinylalkohols oder die Produkte ihrer teilweisen oder völligen Verseifung, Polyvinylhalogenide, Derivate der polymeren Acryl- und Methacrylsäure, Polystyrol, Polychloroprene, künstliche und natürliche Polybutadiene und die entsprechenden Mischpolymerisate, beispielsweise auch die von Vinylestern mit fetten Ölen, oder Polymerisatgemische in Betracht. Diese Auswahl ermöglicht es auch, den jeweiligen Anforderungen an die Elastizität, Wasserfestigkeit und Temperaturbeständigkeit der Formlinge weitgehend zu entsprechen. Die Polyvinylverbindungen können beispielsweise durch Vermahlen oder sonstiges Vermischen mit den hydraulischen Stoffen oder durch deren Imprägnierung mit Polymerisatlösungen in ihnen verteilt werden. Mit besonderem Vorteil verwendet man wäßrige Emulsionen von Polyvinylverbindungen und durchmengt sie mit dem Gips, Zement usw. zugleich nötigenfalls mit dem zum Abbinden benötigten Wasser.
  • Die durch Gießen, Einstreichen, Einstampfen u. dgl. in Formen hergestellten Formlinge werden nach dem Abbinden des hydraulischen Materials aus der Form genommen und erhitzt, wodurch sie die für dieses Verfahren charakteristische überraschende Festigkeit erlangen. Gegebenenfalls kann vor dem Erhitzen eine Vortrocknung eingeschaltet werden. Temperatur und Dauer des erforderlichen Erhitzens hängen von der Art der Polyvinylverbindung, des hydraulischen Materials und den Dimensionen des Formlings ab. Im allgemeinen kommt man mit Temperaturen zwischen 6o und 8o°. und einer Erhitzungsdauer von wenigen Stunden aus. Verwendet man beispielsweise für die Herstellung von kleineren Formlingen aus Stuckgips eine 50%ige wäßrige Emulsion von hochviskosem Polyvinylacetat und erhitzt die geformten Gegenstände nach eintägiger Lufttrocknung 3 bis ,4 Stunden auf etwa 8o°, so ergibt schon ein Zusatz von wenigen Prozenten Polyvinylacetat, berechnet auf ioo Gewichtsteile des trockenen Stuckgipses, eine ganz erhebliche Erhöhung der Bruchfestigkeit. Diese ist bei io% Polyvinylacetatzusatz bereits mehr als verdoppelt, bei 25% vervierfacht, bei 5o% auf das Achtfache gestiegen. Zugleich nehmen die Zugfestigkeit und Elastizität ganz erheblich zu.
  • Die Verwendung der durch Erwärmen mit dem hydraulischen Material zu inniger Bindung gebrachten Polyvinylverbindungen ermöglicht auch eine erhebliche Steigerung der Wasserbeständigkeit der Formlinge. Sie kann nicht nur durch entsprechende Auswahl der Polyvinylverbindungen, sondern darüber hinaus bei gegebener Polyvinylverbindung auch durch die Mitverwendung von besonders wasserabstoßenden Stoffen, wie beispielsweise natürlichen oder künstlichen Wachsen, Paraffinen, fetten Ölen, insbesondere trocknenden u. dgl., bewirkt werden. Solche wasserabstoßenden Stoffe können in der Viny lemtilsion emulgiert oder schon bei der Herstellung der Polyvinylverhindungen einpolymerisiert werden.
  • In ähnlicher Weise lassen sich auch andere, in besonderen Fällen er@yiiilschte Zusätze, wie Graphit, Ruß, Pigmente, Härtemittel, Faserstoffe, künstliche und natürliche Harze u. dgl., infolge der vermittelnden Wirkung der Polyvim-lverbindungen in feinster Verteilung und Bindung einverleiben.
  • Das neue Verfahren ermöglicht die Herstellung von Formlingen aller Art, die den in der Preßmassentechnik hergestellten gleichartig oder ähnlich sind, ohne Preßapparatur und mit einfachsten, nicht druckfesten Formen und deshalb auch in beliebiger Dimensionierung. Es eignet sich beispielsweise für Zwecke des Kunstgewerbes, der Spielzeugindustrie, wobei es sich übrigens auch besonders gut den Mitteln und _\rbeitsbedingungen der Heimindustrie anpaßt, des Stuckaturgewerbes, des Apparatebaues, der Möbeliildustrie u. dgl. Seine Erzeugnisse können aber auch in Gestalt größerer Formlinge im Baugewerbe und unter Umständen auch im Maschinenbau und in der Elektrotechnik überall da Verwendung finden, wo besondere Ansprüche an Festigkeit und Elastizität von auf der Grundlage von hydraulischem -Material aufgebauten Bauelementen gestellt werden. Solche Bauelemente können auch in der Ausbildungsform des Eisenbetons mit Vorteil hergestellt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus hydraulisch abbindendem Material, dadurch gekennzeichnet, daß man dem hydraulischen Material Polyvinylverbindungen in feinverteilter Form, insbesondere als Emulsion, zusetzt, die mindstens das die zum Abbinden erforderliche Menge Wasser enthaltende Gemisch verformt und den Formling erwärmt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem noch wasserabstoßende Stoffe zugesetzt werden.
DEP5735A 1938-05-17 1938-05-17 Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus hydraulisch abbindendem Material Expired DE827917C (de)

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