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Umlaufender Fadengeber Die Erfindung bezieht sich auf einen umlaufenden
Fadengeber für Nähmasdhinen, insbesondere Doppelsteppstichnähmaschinen. Sie bezweckt
in erster Linie, eine zuverlässige, einfache und billige Bauart zu schaffen.
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Gemäß der Erfindung sind mehrere, vorzugsweise zwei umlaufende Fadengeberorgane
vorgesehen, die an dem Faden in verschiedenen Ebenen an derart voneinander entfernten
Stellen angreifen und so ausgebildet sind, daß Ausmaß, Zeitpunkt und Häufigkeit
der Fadenabgabe und Fadenaufnahme während eines Arbeitskreislaufs bzw. einer Umdrehung
bei dem einen Fadengeberorgan verschieden von Ausmaß, Zeitpunkt und Häufigkeit bei
dem oder den anderen Fadengeberorgan(en) sind, wobei der Faden zwischen den Angriffspunkten
der Fadengeberorgane ständig an mindestens einer feststehenden Führung geführt wird.
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Zweckmäßig wierden die beiden Fadengeberorgane erfindungsl;einäl3
von ein und derselben Welle aus mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit angetrieben,
und diese ist .der Nadelauf- und -abbewegung angepaßt.
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Sie sollen ihre fadenaufnehmende Wirkungen in gewissen Zeitabschnitten
eines Umlaufs miteinander vereinigen, während in anderen Zeitabschnitten die Fadenaufnahme
des einen der Fadenabgabe des andern entgegenwirkt.
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Vorzugsweise nimmt gemäß der Erfindung das eine Fadengeberorgan bei
einer Umdrehung bzw. einem Arbeitskreislauf den Faden nur einmal auf, während das
andere Fadengeberorgan bei einer Umdrehung die Fadenaufnahme zweimal hintereinander
in verschiedenem Ausmaß und Ablauf bewirkt.
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Zu diesem Zweck ist das eine Fadengeberorgan als Steuerscheibe ausgebildet,
deren Umriß genau so geformt und bemessen ist, daß die gewünschte Steuerwirkung
und in jedem Zeitabschnitt einer Umdrehung die richtigeFadenaufnahme undFadenabgabe
eintritt.
Zu diesem Zweck ist die Steuerscheibe so geformt, daB der Faden bei jeder Umdrehung
zweimal aufgenommen wird und ein Teil ihrer Steuerkante den Faden nicht nur steuert,
sondern zugleich auch anhebt.
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In den Zeichnungen ist eine Nähmaschine mit einer Ausführungsform
der Erfindung b:ispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. I einen senkrechten
Längsschnitt durch die Maschine nach der Linie 1-I der Fig. VI, wobei einige Teile
in Seitenansicht dargestellt sind, Fig. II eine Stirnansicht, teilweise im Schnitt,
die die Fadengebervorrichtung in Verbindung mit den Stichbildevorrichtungen veranschaulicht,
wfcbei einige Teile weggebrochen sind, um die dahinterliegenden Teile besser sichtbar
zu machen, Fig. III einen senkrechten Querschnitt durch den Maschinenkopf nach der
Linie 111-11I der Fig. I, Fig. IV eine der Fig. II ähnliche Ansicht, die die Teile
in einer anderen Stufe des Arbeitskreislauts veranschaulicht, Fig. V einen senkrechten
Längsschnitt durch die Fadengebervorrichtung nach ,der Linie V-V der Fig. VI, Fig.
VI eine Vorderansicht der Maschine, bei der einige Teile weggebrochen sind, um die
dahinterliegendenTeile besser sichtbar zu machen, und zwar sind die Fadengeberorgane
hier wieder in einer noch späteren Stufe ihres Arbeitskreislaufs dargestellt, Fig.
\'II teilweise im Schnitt nach der Linie VII-VII der Fi.g. i eine Einzelansicht
der Fadengebervorrichtung.
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Fig. VIII eine der Fig. II ähnliche Ansicht, die die Teile in einer
noch späteren Stufe ihres Arbeitskreislaufs darstellt, Fig. IX in größerem Maßstab
eine Einzelheit im Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. XI zur Darstellung eines
Teils der Fadengeberorgane, Fig. X eine der Fig. Il ähnliche Ansicht, die die Teile
in einer anderen Stellung, in einer Endstufe ihres Arbeitskreislaufs, darstellt,
Fig. XI eine Einzelvorderansicht des Paars von Fadengeberorganen und Fig. XII einen
Schnitt durch die Fadengeberorgane nach der Linie XII-XII der Fig. XI.
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Die Erfindung wird in Anwendung auf eine Nähmaschine bekannter Bauart
beschrieben. Diese besitzt einen Rahmen mit Sockel io (Fig. I), von dessen einem
Ende der hohle, aufrechte Ständer i i emporragt. der an seinem oberen Ende einen
s: itlicli verlaufenden hohlen und überhängenden -Maschinenarm 12 trägt. An dem
freien Ende des Maschinenarmes 12, der sich über die Stofftragplatte erstreckt,
befindet sich der Maschinenkopf 13, in dem die Nadelstange 14 auf und ab geht, die
an ihrem unteren Ende eine oder mehrere Nadeln 15 trägt. Die Nadelstange wird in
geeigneten Lagern durch Verbindungsglieder auf und ab bewegt, und zwar durch eine
auf der Nadelstange befestigte Klemmschelle 16, die einen Lagerzapfen trägt, mit
(lern ein Lenker 17 verbunden ist, dessen anderes Ende an einem Kurbelzapfen 18
angreift, der an dem Ende
der sich drehenden i\-faschinenantriehswelle i9 sitzt. |
Die Welle i9 ist in Lagern 20, 21 gelagert und |
wird durch eine Kraft angetrieben, die in beliebiger |
Weise und von einer geeigneten Kraftduelle auf ein |
mit einer Schnurscheibe vereinigtes Handrad 2 2 |
übertragen wird, das auf <lern äußeren Ende der |
Welle 19 außerhalb des Lagers 21 befestigt ist. Von |
der Welle i9 aus werden auch die unteren Stich- |
bilde- und Stoffvorschubvorrichtungen an der |
Stofftragplatte angetrieben. Dies erfolgt durch ein |
auf der Welle i9 sitzendes Zahnrad 23, ein inner- |
halb des Ständers i i sitzendes Zwischenzahnrad 24 |
und ein Zahnrad 25, das auf (lern Ende einer Welle |
26 befestigt ist. Diese ist in geeigneten Lagern |
unterhalb .der Stoff tragplatte gelagert und erstreckt |
sich von dem Boden des hohlen Ständers ii bis zu |
dem vorderen Ende des (las Arbeitsstück unter- |
stützenden Sockels. Ein auf der Welle 26 be- |
festigtes Zahnrad 27 kämmt mit einem Kitzel 28, |
das halb so groß wie das Zahnrad 27 ist, so daß das |
Kitzel 28 mit der dioppelten Winkelgeschwindigkeit |
der Welle 26 angetrieben wird. Das Kitzel 28 ist |
auf einer Welle 29 befestigt, die in einer Lager- |
büchse 3o sitzt und an ihren vorderen Ende den |
umlaufenden Greifer 31 trägt. |
Für den Vorschub des @\'erl;stiicks im richtigen |
Verhältnis zu den Stichbildevorrichtungen kann |
irgendeine geeignete \"orschtibvorriclitung verwen- |
det werden; z. B. kann letztere in bekannter Weise |
so ausgebildet sein, daß die Exzenterstange, welche |
den Stoffschieberschwingralinieii antreibt, aus zwei |
teleskopartig zusammenwirkenden Teilen besteht, |
wobei die Teleskophülse am Schwingrahmen ange- |
lenkt ist, während die Teleskopstange einen den |
Antriebsexzenter auf der Hauptwelle umfassenden |
Kopf besitzt. Ein in seiner Lage veränderbarer |
Festpunkt greift ferner an der Teleskophülse an |
und bewirkt je nach Einstvllun\ or- (der Rück- |
wärtsbewegungen für den Stoffschieber, der außer- |
dem in bekannter Weise mittels Hubexzenter an- |
gehoben und gesenkt wird. Der Druckerfuß 35 ist |
an dem unteren Ende einer Drückerstange 36 be- |
festigt, welche durch eine Feder 37 (Fig. III) nach |
unten gedrängt wird, die dazu dient, das Werkstück |
nachgiebig gegen den Stoffschieber und die Stoff- |
tragplatte zu drücken. Die Drückerstange kann |
gegen die Wirkung der Feder 37 durch einen Hebil |
38 angehoben werden, der auf einen Klotz 39 ein- |
wirkt, welcher auf der Drückerstange gleiten und |
angehoben werden kann, wobei er an einem auf |
dieser Stange befestigten Klotz 4o angreift, so (lall |
durch weiteres Anheben des Klotzes 39 die Drücker- |
stange angehoben wird. Ein Ansatz 41 des Klotzes |
39 besitzt eine Steuerfläche .I2 (Fig. I), die mit |
einem Freigabezapfen 43 (Fig. III) zusammen- |
wirken kann, der einen Teil der Fadenspannvor- |
richtung 44 bildet, um die der Nadc faden herum- |
geht, wie dies weiter unten noch näher erläutert |
wird. Die Fadenspannvorrichtung kann daher beim |
Arbeiten des Freigabezapfens gelockert werden, |
wenn die Drückerstange einporgeht. |
Für die im folgenden beschriebene Fadengeber- |
vorrichtung gilt die allgemeine Forderung, (Maß die |
Aufnahme der um den feststehenden Teil einer im Übersetzungsverhältniis
2 : i .umlaufenden Greifervorrichtung herumgeführten Nadelfadenschleife im wesentlichen
während der ersten Hälfte des Nadelwegges oder, mit anderen Worten, im wesentlichen
während 9o° Drehung der Hauptantriebswelle erfolgen muß. Während man früher vorwiegend
Fadengeber mit schwingenden Fadenabzugsfingern bevorzugte, soll geinäl3 Erfindung
eine umlaufende Fadengebervorrichtung die obenerwähnte allgemeine Forderung erfüllen,
welche die bereits genannten Vorteile und Merkmale besitzt. Es sind zwar schon verschiedene
Versuche unternommen worden, eine umlaufende Fadengebervorrichtung für eine Doppelsteppstichnähmaschine
zu schalten, die aber aus verschiedenen Gründen sich wirtschaftlich als nicht zufriedenstellend
erwiesen haben. Nachdem nämlich bei dien bekannten Vorrichtungen dieNadelfadenschleife
in der zurVerfügung stehenden Zeit schnell aufgenommen worden. ist, wurde bei diesen
in den meisten Fällen ein unnötig lockerer Faden geliefert, der sich oft mit den
umlaufenden Teilen verwickelte, so daß ein Anhalten der -Maschine zwecks neuen Einfädelns
o. dgl. erforderlich wurde. Andere Vorrichtungen erwiesen sich in der Bauart zu
umständlich und waren auch zu teuer. Gemäß der Erfindnzng werden diese Schwierigkeiten
und Nachteile, die bei den bekannten umlaufenden Fadengebervorrichtungen vorhanden
sind, vermieden, und es wird eine einfache, billige und wirksame Bauart für die
erforderliche Fadenaufnahme und die Lieferung von nicht mehr als ausreichend lockerem
Faden im richtigen Zeitpunkt und Zeitmaß geschaffen.
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Auf der Welle i9 ist zwischen dem Lager 2o (Fig. I) und dem Kurbelarm,
an dem der Zapfen 18 exzentrisch angeordnet ist, ein Zahnrad45befestigt, das mit
einem Zahnrad 46 kämmt, das auf einer Fadengeberwelle 47 sitzt (Fig. V). Die Welle
47 ist in einer Büchse 48 gelagert, welche von einem Lageransatz 49 des Rahmens
für den Maschinenkopf getragen wird. Öllöcher 5o können zur Einführung eines geeigneten
Schmiermittels zu der Büchse 48 vorgesehen sein. Durch .eine oder mehrere Stellschrauben
52 ist auf der Welle 47 ein Bund 5 1 befestigt. Dieser Bund ist mit einem
radial verlaufenden Flansch 53 versehen, an welchem mittels Schrauben 53a eine Steuerscheibe
54 befestigt ist (Fig. IV und V). Diese Steuerscheibe hat die aus Fig. XI ersichtliche,
nachstehend näher erläuterte Gestalt. An ihrem äußeren Ende ist die Welle 47 mit
einem radial verlaufenden Flansch 55 versehen, an dem ein zweites Fadengeberorgan
56 angebracht ist (Fig. V). Schrauben 57 dienen dazu, das Geber-bzw. Aufnehmerorgan
56 an dem Flansch 55 zu befestigen. Die gegenseitige Lage der Organe 54 und 56 kann
zur Anpassung an die Erfordernisse des Einzelfalls beliebig dadurch verändert werden,
daß man die Winkellage des Bundes 51 zu der Welle 47 verändert. Der Teil
56 kann aus einer Innenscheibe 58 und einem äußeren Ringglied 59 bestehen, wobei
die Scheibe auf dem Ende der Welle durch die Schrauben 57befestigt ist, während
das ringförmige Glied an der Scheibe mittels Zapfen 6o angebracht ist, die gewünschtenfalls
mit Rollen versehen sein können. Zwei dieser Zapfen sind dicht nebeneinander angeordnet.
Über den ganzen übrigen Umfang ist der Raum zwischen den beiden Teilen 58 und 59
vollständig offen. Die Zapfen 6o können an der Scheibe 58 angenietet sein, während
der Teil 59 an den Zapfen durch Schrauben 61 (Fig. IX) befestigt sein kann. Die
Außenfläche der Zapfen cder Rollen ist vorzugsweise mit Nuten oder konkavem Profil
versehen, um das richtige Zusammenarbeiten mit dem Faden zu erleichtern.
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Mit der Steuerscheibe 54 arbeitet eine Platte 62 (Fig. VII und VIII)
zusammen. Diese Platte hat einen längs verlaufenden Schlitz 63, in den die Steuerscheibe
während des größten Teiles ihrer Umdrehung hineinragt. Im rechten Winkel zum Hauptteil
der Platte sitzt einstückig an dieser ein Teil 64 (Fig. VII), der an dem Maschinenkopf
durch ein Paar Schrauben befestigt ist.
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Das untere Ende 66 der Platte ist unter einem Winkel von 9o° nach
außen abgebogen (Fig. VIII), während das obere Ende 67 der Platte vorzugsweise nur
um einen Winkel von etwa 6o° nach außen abgebogen ist. An dem einen Ende des Schlitzes
63 und im wesentlichen an der Stelle, an der das Ende 67 der Platte nach außen abgebogen
ist, ist ein Öhr 68 vorgesehen, welches den Faden aufnimmt und führt. An der gegenüberliegenden
Seite des Schlitzes 63 und in waagerechter Linie mit dein Öhr68 sowie in der senkrechten
Ebene der konkaven Teile der an dem Geberorgan 56 sitzenden Zapfen 6o ist in der
Platte eine kleine Öffnung 69 angebracht (Fig. VII). Durch diese Öffnung geht der
Faden hindurch, um mit dem Zapfen 6o zusammen zu arbeiten. Ein feststehender Zapfen
70 ist durch eine Schraub-- 7i an einem Lagerarm 72 angebracht, der durch
eine Schraube 73 an der Platte 62 befestigt ist. Dieser Zapfen 7o hat auf der einen
Seite eine Nut 70a, die in der Ebene der Nuten liegt, die in den Zapfen 6o vorgesehen
sind.
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Der Nadelfaden verläuft wie folgt: Der Faden wird von einer die Fadenquelle
bildenden Spule zu einem Zapfen 74 (Fig. I) auf der Oberseite des überhängendenllaschinenarmes
i2oberhalbdes Ständers i i und von dort zu einer mit Öffnungen versehenen Führung
75 (Fig. II) geführt, die an der Seite des Maschinenkopfes befestigt ist. Nachdem
der Faden durch die einzelnen Löcher dieser Führung 75 hindurchgegangen ist, wird
er um die Fadenspannvorrichtung 44 (Fig. 11I), dann über die Hemmfeder 76, die einen
Teil der Fadenspannvorrichtung bildet, und dann unter einen Abzieharm 77 geführt,
der auf dem auf der Drückerstange befestigten Klotz 40 sitzt. Der Arm 77 geht durch
einen an der Seite des Maschinenkopfes vorgesehenen Schlitz hindurch, der eine ausreichende
Länge hat, um die erforderliche Bewegung der Drückerstange zu gestatten. Von dem
Arm 77 wird der Faden zu dem Ohr 68 und durch dieses hindurch und dann quer über
die Fläche der Platte 62 (Fig. VI und X) hinweg nach innen durch die in dieser Platte
vorgesehene Öffnung 69 hindurch und dann um den vorderen
Zapfen
6o an dem äußeren, Fadengeberteil und zuweilen über die in dem Zapfen 70 (Fig. VII)
vorgesehene Nut nach unten zu einer feststehenden Führung 78 (Fig. I und II) an
der Vorderseite des Maschinenkopfes geführt. Der Faden geht schließlich durch eine
Führung 79 an der Nadelstange hindurch dann durch das Nadelöhr hindurch abwärts
zudem Werkstück und durch dieses hindurch.
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Die Wirkungsweise der Fadengebervorrichtung nach der Erfindung soll
nun an Hand der Fig. 1I, IV, VI, VIII und X beschrieben werden.
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Nimmt man an, daß sich die Teile der Maschine in der in Fig. II zu
Beginn des Arbeitskreislaufs angegebenen Stell=g befinden, so durchläuft der Nadelfaden,
wie ersichtlich, seine Bahn von geringster Länge zwischen dem Abzieharm 77 und der
Fadenführung 78. Zwischen dem Öhr 68 und der Öffnung 69 (Fig. VII) wird der Faden
nur um einen kleinen Betrag durch die Steuerscheibe 54 nach außen abgelenkt. In
diesem Zeitpunkt kreuzt der Faden die Kante der Steuerscheibe an der Stelle 54°
(Fig. XI). Der vordere Zapfen 6o ist kaum mit dem Faden in Eingriff getreten, und
dieser geht in seinem Verlauf zu der Führung 78 über den feststehenden Führungszapfen
7o hinweg. Es ist zu beachten, daß vor Erreichung dieser Lage die Teile den vorhergehenden
Arbeitskreislauf durchlaufen haben, bei dem die Nadel das Werkstück durchstochen
hat und die vom der Nadel bei ihrer anfänglichen Aufwärtsbewegung ausgeworfene Schleife
von der Spitze 3i° (Fig. VIII) des rotierenden Greifers erfaßt worden ist. Wenn
daher die Teile die Stellung der Fig. II erreicht haben, verläuft der Nadelfaden,
naChdean er durch das Nadelöhr hindurchgegangen ist, nasch unten durch das Werkstück
hindurch, dann um die Rückseite des stillstehenden Spulengehäuses herum, dann von
der Greiferspitze 3t° nach oben und über die Fläche des Spulengehäuses hinweg zu
der Verbindungsstelle mit dem Werkstück an dem vorher gemachten Stich.
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Wenn nun die Fadenge#bervorrichtungen und der umlaufende Greifer ihre
Arbeit fortsetzen und sich aus der Stellung der Fig. II in die Lage der Fig. IV
bewegen, tritt nur eine sehr geringe Änderung in der Wirkung der Fadengeberorgane
ein. Der Faden geht bei seinem Verlauf von dem Öhr 68 zu der Öffnung 69 um einen
Teil der Steuerscheibe 54 herum, welcher einen ,etwas kleineren Radius hat, aber
zu derselben Zeit wird der vordere Zapfen 6o den Faden erfaBt und seine Länge zwischen
der Öffnung 69 und dem feststehenden Zapfen 70 etwas vergrößert haben. In
diesem Teil des Arbeitskreislaufs wird daher ein sehr geringes zusätzliches Stück
Nadelfaden geliefert, damit die Fadenschleife über den vollen Durchmesser des Spulengehäuses
hinweg in die in Fig. IV dargestellte Lage gebracht werden kann.
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Beim Verlauf von Fig. IV Ibis zu der Stellung in Fig. VI wird die
durch die Fadenschleife gemäß Fig. IV gebildete Schlaffheit des Nadelfadens, obgleich
nicht vollständig, so doch in weitem Maße aufgehoben, d. h. der Faden aufgenommen.
Dies erfolgt nicht nur durch die wesentliche Vergrößerung der Bahn zwischen der
Üftnung 69 und dem Zapfen 70 infolge dies Vorrückens des Zapfens 6o, sondern
auch wegen der zusätzlichen Wirkung des größer werdenden Durchmessers der Steuerscheibe
54. Der Faden wird zu dieser Zeit mit einem Punkt der Steuerscheibe zusammen arbeiten,
der in Fig. XI mit 54b bezeichnet ist, oder möglicherweise sogar mit einer Stelle
zwischen diesem Punkt und dem Punkt 54c.
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Wenn der Arbeitskreislauf der Maschine weiter bis zu der Stellung
in Fig. VIII fortschreitet, setzt sich die fadenaufnehmende, anziehende Wirkung
weiter fort, bis die Nadelfadenschleife an der Unterseite des Werkstückes festgezogen
ist. Dies erfolgt durch die fortgesetzte Bewegung des vorderen Zapfens 6o und durch
die zusätzliche Wirkung der weiteren Vergrößerung des Halbmessers der Steuerscheibe
bis zu dem Punkt 54c (Fig. XI). Wenn die Teile die in Fig. VIII gezeigte Stellung
erreicht haben, ist der Faden um seinen größten Betrag aufgenommen worden. Bei Erreichen
dieser Stellung ist der Nadelfaden nicht nur an der Unterseite des Werkstücks festgezogen
worden, wobei er den danebenliegenden Teil des Spulenfadens mitgenommen hat, welcher
von der Nadelfadenschleife bei dem beschriebenen Arbeitsvorgang umfaßt wörden ist,
sondern es wird auch das richtige Aufnehmen der Nadelfadenschleife ohne Reißgefahr
für den Nadelfaden gewährleistet. Der Nadelfaden wird hierbei bei Erreichen der
in Fig. VIII gezeigten Stellung die Hemmfeder 76 (Fig. 11I) bis zu einem Punkt niedergedrückt
haben, der im wesentlichen in einer Linie mit der unteren Kante des Abzieharmes
77 liegt. :aus diesem Grund ist die Hemmfeder in Fig. VIII nicht sichtbar. Bei Erreichen
dieser beschriebenen Lage der Teile ist zu beachten, daß das Werkstück um eine Stichlänge
vorgerückt worden ist und daß -die Nadel um eine wesentliche Strecke auf das Werkstück
zu nach unten gegangen ist, wobei ihr Öhr an dem Faden gleitet. Auch hat die Greiferspitze
3ia eine wesentliche Strecke bei ihrer wirkungslosen Umdrehung zurückgelegt.
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Beim Weiterarbeiten der Teile von der Stellung nach Fig. VIII in die
Lage nach Fig. X beendet der umlaufende Greifer seine wirkungslose Umdrehung, während
die Nadel das Werkstück durchsticht und eine neue Schleife dem Eintritt der Greiferspitze
darbietet. Während der Zeitspanne zwischen den Stellungen nach Fig. VIII und X besteht
an der Nadel ein gewisser Bedarf an zusätzlichem Faden. Dieser Bedarf entspricht
ungefähr dein doppelten Weg der Nadelspitze von etwa 6,4 mm oberhalb des Werkstückes
bis zur tiefsten Stellung in Fig. X. Zu Beginn dieses Teiles des Arbeitskreislaufs
findet eine -"wisse `ergrößer,uir in der fadenaufnehmenden Wirkung der Zapfen 6o
statt, die aber in hohem Maße durch den 'kleiner werdenden Radius des Teiles der
Steuerscheibe 54 ausgeglichen wird, der zu dieser Zeit von dem Nadelfaden überquert
«-ire. Diese Verringerung im Durchmesser der Steuerscheibe (Fig. XI) beginnt an
der Stelle 54d und endet an dem Punkt 54e.
Der Radius an dieser
zuletzt genannten Stelle ist etwas kleiner als der Abstand vom Teil 62, so daß während
eines gewissen Zeitintervalls in dem .Arbeitskreislauf die Steuerscheibe den Faden
nicht erfaßt. Derjenige Teil des Arbeitskreislaufs, währenddessen die Zapfen 6o
und die Steuerscheilbe 54 einander entgegenwirken, beginnt gegen Ende der Bewegung
der Teile von der Stellung nach Fig. VI bis in die Stellung nach Fig. VIII und setzt
sich über einen Kreisbogen von etwa io oder 15° ausgehend von der Stellung nach
Fig. VIII fort. Während dieses Zeitabschnittes geht die Nadel nach unten, wobei
ihr Ohr einfach an dem Faden gleitet. Wenn aber die Nadel eine Stelle ungefähr 6,4
nim oberhalb der Stoffplatte erreicht hat, was ungefähr am Ende des vorerwähnten
Zeitabschiiittes des Arbeitskreislaufs stattfindet. beginnt sich der Faden mit der
Nadel abwärts zu bewegen und nimmt dann ein Stück des durch die Zapfen 6o gelieferten
Fadens auf. Diese Zapfen beginnen, wie ersichtlich, mit der Fadenlieferung ziemlich
schnell, nachdem sie unter die durch die Umdrehungsachse der Fadengeberteile hindurchgehende
waagerechte Ebene gegangen sind. Während des gleichen Zeitabschnittes beginnt die
Steuerscheibe den Faden mit ziemlich großer Geschwindigkeit aufzunehmen bzw. anzuziehen,
und zwar gerade ausreichend, um nachteilige Lockerung des Fadens zu verhindern.
Aus dem Zusammenwirken der Fadenlieferung, d. 1i. des Nachlassens des Fadens durch
den Teil 56, mit der Fadenaufnahme, d. h. dem Anziehen des Fadens durch die Steuerscheibe
54, ergibt sich gerade die richtige, von der Nadel benötigte Fadenmenge. Zu Beginn
dieses Zeitabschnittes bewegt sich der Punkt 54e der Steuerscheibe neben die Platte
62, und da der Radius der Steuerscheibe an dieser Stelle kleiner als der Abstand
ihrer Achse von der Oberfläche der Platte 62 ist, übt die Steuerscheibe in diesem
Zeitpunkt keine Wirkung auf den Faden aus. Der Faden liegt dann lediglich von dem
Ohr 68 bis zur Öffnung 69 flach auf der Oberfläche der Platte. Während des letztgenannten
Teiles des betrachteten Zeitabschnittes wird aber der Faden von dem vortretenden
Teil der Steuerscheibe erfaßt und wird den Punkt 54f (Fig. XI) in dem Zeitpunkt
erreichen, in dem die Teile die in Fig. X gezeigte Lage einnehmen. Während dieses
letztgenannten Teiles der Bewegung von der Stellung nach Fig. VIII in die Lage nach
Fig. X kommt der Faden bei seinem Verlauf von den Zapfen 6o bis zur Führung 78 mit
einem feststehenden Führungsglied 8o in Eingriff und wird durch dieses etwas abgelenkt
(Fig. VI und VII). Auch hierdurch wird etwas die Geschwindigkeit verringert, mit
der der Faden durch die Zapfen 6o geliefert wird.
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Beim weiteren Verlauf des Arbeitsganges von der Stellung nach Fig.
X in die ursprüngliche Lage nach Fig. II liefern die Zapfen 6o den Faden mit hoher
Geschwindigkeit. Während des ersten Teiles dieses Zeitabschnittes werden in der
Tat die Rollen bzw. Zapfen den Faden schneller liefern oder abgeben, als dies von
dem umlaufenden Greifer verlangt wird. Demzufolge werden das breitere Ende der Steuerscheibe
54, das in der Lage nach Fig. X. wirksam ist, und zusätzlich die geringe Zunahme
des Halbmessers der Steuerscheibe in diesem Bereich in diesem Zeitpunkt den Faden
schnell durch eine Art Hebelwirkung anzuheben suchen. Die Hebelwirkung sucht hierbei
die Fadenschleife zu dem winklig abgebogenen Teil 67 der Platte 62 zu führen. Dieser
winklig abgebogene Teil der Platte verhindert aber, daß die Schleife durch Reibung
oder anderweitig über seine Fläche geführt wird, und dient dazu, den Faden von der
Steuerscheibe abzustreifen. In diesem letztgenannten Teil der Bewegung von der Stellung
nach Fig. X in die Lage nach Fig. 1I wird die von der Kante der Steuerscheibe 54
erfaßte Fadenschleife über den hervortretenden Teil des verbreiterten Endes der
Steuerscheibe gehen und Tiber die Kante der Steuerscheibe bis zu einem Punkt mit
verhältnismäßig kleinem Radius nach unten gleiten (Fig. 1I). Dies tritt während
des Zeitabschnittes ein, :bei der :die Anforderungen des rotierenden Greifers am
größten sind, da der größte Teil der Fadenschleife, die das Spulengehäuse umgibt,
in diesem Zeitpunkt gebildet wird. Die Wirkungen der beiden den Faden gebenden Vorrichtungen
(Zapfen 6o und Steuerscheibe 54) addieren sich also während dieses Zeitabschnitts,
um die erforderliche schnelle Fadenfreigabe herbeizuführen.
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Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß eine sehr genaue zeitliche
Einstellung der fadenaufnehmenden und -freigebenden Wirkungen der beiden Bestandteile
der umlaufenden Fadengebervorrichtung aufeinander vorgesehen ist. Die Steuerscheibe
54 gestattet eine sehr genaue Arbeitsweise, die die erforderliche additive Wirkung
in bezug auf die Zapfen 6o in gewissen Zeitabschnitten und die richtige subtraktive
Wirkung zu anderen Zeitabschnitten hervorbringt. Als Ergebnis gewährleisten die
beiden Bestandteile des Fadengebers die gewünschte Lieferung von Nadelfaden in den
erforderlichen Zeitabschnitten und die gewünschte starke Fadenaufnahme bei Beendigung
eines Stiches im richtigen Zeitpunkt, ohne daß eine wesentliche Lockerung des Fadens
zu irgendeiner Zeit entsteht.
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In der Bauart,und Anordnung der einzelnen Teile sowie in der allgemeinen.Anwendung
der Erfindung können zahlreiche Änderungen gemacht werden, ohne von dem Rahmen des
Erfindungsgedankens abzuweichen.