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Verfahren zur Aufgabe insbesondere normalisierter Feinbleche in eine
Radbeize sowie Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Aufgabe normalisierter Bleche in eine Radheize.
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Es ist bekannt, das Beizen normalisierter Bleche, insbesondere Feinbleche,
in einer sogenannten Radheize vorzunehmen. Diese Radbeize besteht im wesentlichen
aus einem Beizrad, welches auf seinem ganzen Umfang in gleichmäßiger Verteilung
Haltearme besitzt. Zur Vermeidung eines Übertritts von Säuredämpfen aus dem heißen
Beizrad in den Außenraum, ist das Beizrad durch eine Haube abgedeckt, die für die
Beschickung und Entnahme der Bleche nur kleine (Sffnungen aufweist.
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Das Einschieben der Bleche auf die Haltearme erfolgt so, daß von
einem vor der Einführungsstelle liegenden blechpaket dicht auf dicht gestapelter
Bleche jeweils die oberste Blechtafel abgenommen und während der Umlaufbewegung
des Beizrades eingeschoben wird.
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In dem Bestreben, die Durchsatzleistung der Beizvorrichtung zu erhöhen,
ist man dazu übergegangen. z. B. in dem Beizrad die Abstände zwischen den einzelnen
Haltearmen zu verringern, so daß heispielsweise bei voller Auslastung der Einrichtung
etwa 60 Bleche pro Minute die Anlage durchlaufen könnten, wenn es gelänge, die Beschickung
in der Gleichmäßigkeit vorzunehmen, daß regelmäßig pro Sekunde ein Blech in die
Radbeize gelangt. Praktisch läßt sich jedoch bei der bisherigen Beschickungsart
diese Leistung in der erforderlichen zeitlichen Gleichmäßigkeit nicht erzielen,
da es vorkommt, daß einzelne der übereinandergestagpelten Bleche zusammenkleben.
Die dann von dem Bedienungsmann vorzunehmende Auseinandertrennung der einzelnen
Tafeln erfordert immerhin so viel Zeit, daß inzwischen ein oder mehrere Haltearme
unterhalb der Einschiehestelle
gelangen und damit unbelegt die Beizflüssigkeit
durchwandern. Nachteilig ist nun, daß nach Behebung dieser Störung, d. h., wenn
die Bleche wieder lose aufeinanderliegend in kürzester Zeit eingeschoben werden
könnten, der hierdurch mögliche Zeitgewinn nicht dazu ausgenutzt werden kann, den
vorher eingetretenen Zeitverlust auszugleichen, weil, wie schon erwähnt, die leergebliebenen
Haltearme sich nicht mehr in dem Bereich der Einschiebestelle befinden.
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Die angeführten Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch behoben,
daß fortlaufend oder in Intervallen eine von dem Takt der Einführung der Bleche
in die Beizvorrichtung unabhängige und für eine mechanische Zuführung in diese geeignete
Vorratsstapelung der Bleche vorgenommen und diese Vorratsstapelung mit einer Einrichtung
in N'erl>indung gebracht wird, die im Bewegungstakt des Beizrades jeweils dann
die Zuführung der Bleche auf die Haltearme des Beizrades bewirkt, wenn der zwischen
zwei Haltearmen bestehende Aufuahmeraum die Einschiebestelle der Zuführungsvorrichtung
erreicht.
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Diese Arbeitsweise ermöglicht es dem Bedienuiigsmann, ein durch Schwierigkeiten
in der Beschickung entstehendes Zeitversäumnis sofort auszugleichen, wenn diese
behoben sind und er damit wieder in der Lage ist, durch schnellere Stapelung in
der beschriebenen Weise, den Vorrat aufzufüllen.
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Die Bedeutung der vorliegenden Erfindung wird dadurch offenbar, daß
sie es möglich macht, Radbeizell, die bisher beispielsweise im Durchschnitt etwa
mit 40 bis 45 Blechen pro Minute beschickt werden, jedoch ein Aufnahmevermögen von
vielleicht 60 Blechen pro Minute haben, voll auszulasten. Das entspräche einer Leistungssteigerung
von über 30%. Man könnte schließlich dadurch, daß das Beirad einen noch größeren
Durchmesser erhält und/oder die Abstände zwischen den einzeliiin Haltearmen noch
geringer bemessen werden, die Durchsatzleistung weiter erhöhen, was selbst dann,
wenn sich hierdurch für die erfindungsgemäße Vorratsstapelung ein zweiter Bedienungsmann
erforderlich macht, einen wesentlichen wirtschaftlichen Erfolg mit sich bringt.
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Das vorerwähnte Verfahren wirkt sich auch noch in anderer Weise günstig
aus. Bei der bisherigen Beschickungsweise ist der Bedienungsmann stets bestrebt,
alle Haltearme mit Blechen zu beschicken, auch dann, wenn die erwähnten Schwierigkeiten
eintreten. Das führt dazu, daß er infolge Überhastung mit den einzuschiebenden Blechtafeln
gegen die Außenkanten der Haltearme stößt. Diese Haltearme sind zum Schutze gegen
Säureeinflüsse und elektrochemische Einflüsse meistens mit einer Schutzschicht versehen,
die auf diese Weise leicht beschädigt wird. Die Folge davon ist, daß das Beizrad
zur Reparatur der Schutzschicht häufig ausgebaut werden muß.
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Auch dieser Nachteil wird bei dem erfindungs gemäßen Verfahren mit
Sicherheit vermieden, da die Einführungsvorrichtung der Bleche auf die Haltearme
des Beizrades unabhängig von dem Einlegetempo des Bedienungsmannes so arbeitet,
daß im Takte der Umdrehungsbewegung des Beizrades die Bleche jeweils nur dann eingeführt
werden, wenn der Aufnahmeraum, der durch zwei Haltearme gebildet wird, auf der Höhe
der Zuführungsstelle angekommen ist.
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Die Vorratsstapelung kann l)eisl)ielsweise in der Weise erfolgen,
daß der Radbeize eine Vorrichtung vorgeschaltet wird, die aus einzelnen in Art eines
Paternosters angeordneten untl nach ollen geführten Haltebügeln besteht. Dabei ist
ohne weiteres möglich, den Abstand der einzelnen Haltebügel größer als den Abstand
der Haltearme des Beizrades zu wählen. wodurch die Beschickung erleichtert wird.
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Im übrigen ergibt sich bei einer solchen Stapelvorrichtung schon deshalb
ein größerer abstand zwischen den Haltebügeln, weil diese aus dünnem ungeschütztem
Material bestehen können, während die Haltearme des Beizrades durch ihre verhältnismäßig
dicke Schutzumkleidung die Zweichenräume stark verkleinern.
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In der Zeichnung ist eine nach dem Erfindungs-Bgedanken arbeitende
Beizanlage beispielsweise und schematisch dargestellt, und zwar zeigt hierin Fig.
I die V0rratsstal) elvorrielltullg im Querschnitt und Fig. 2 die eigentliche Radbeize
ebenfalls im Querschnitt.
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Im einzelnen bedeuten die Bezugszeichen : 1 das aus einer großen
Anzahl überein ander liegender Bleche bestehende blechpaket, 2 eine Stapelvorrichtung,
die aus der endlosen Kette 3 und den hiermit starr verbundenen Haltehügeln 4 besteht.
Die Kette wird über die Kettenräder 5 geführt, Die Bewegung der Kette erfilgt so,
daß die an dem Blechpaket liegende Seite nach oben führt, während die andere Seite
eine Abwärtsbewegung vornimmt, Von den Haltebügeln wird das Blech durch das auf
Rollen 6, 7, 8 endlos geführte Band 9 zum Beizrad befNrdert. Die Rolle 8 liegt unmittelbar
an der Einführungsstelle in das Beizrad. An dieser Stelle besitzt die Ummantelung
10 des Beizrades eine Öffnung 11. Während der Drehbewegung des Beizrades im Sinne
des eingezeichneten Pfeiles taucht dieses in die Wanne 12. in der sich die Beizflüssigkeit
befindet, ein.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende: Der vor dem Blechpaket
1 stehende Bedienungsmann schiebt während der Umlaufbewegung der Vorrichtung 2 fortlaufend
ein Blech auf jeden Haltebügel 4. Falls z. B. durch das Zusammenkleben einzelner
Bleche ein Zeitverlust eiitsteht und ein oder mehrere Haltebügel nicht sofort belegt
werdeii, kann nach Behebung der Stockung dieser Zeitverlust wieder leicht durch
nachträgliches Belegen der leergebliebenen Bügel ausgeglichen werden.
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Die auf dem Haltebügel 4 ruhenden Bleche wandern nach oben, passieren
den Scheitelpunkt der Stapelvorrichtung und gelangen alsdann in die Abwärtstrichtung.
In dem Bereich des endlosen Bandes 9 angekommen, werden sie von diesem aufgenommen
und in Richtung des Beizrades transpor-
tiert. Dabei wird ihnen
eine solche Beschleunigung vermittelt, daß sie auf die Haltearme I3 des Beizrades
gelangen. Die Umlaufbewegung des Beizrades und der Stapelvorrichtung sowie die Laufbewegtlllg
des Bandes 9 müssen so abgestimmt sein, daß die einzelnen Bleche vor dem Ablauf
einer Bewegungsphase des Beizrades, die dem lichten Abstand zweier Haltearme entspricht,
mit Sicherheit in die Öffnung zwischen den beiden haltearmen eingeschloben werden.
Auf diese Weise ist nicht nur die Gewähr gegeben, daß alle Haltearme des Beizrades
gefüllt werden, sondern auch die Gefahr beseitigt, daß die Bleche gegen die mit
einer Schutzschicht versehenen Haltearme des Rades stoßen. I)er austrag der behandelten
Bleche erfolgt an der der Zuführungsstelle gegenüberliegenden Seite in bekannter
Weise.
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I)as beschriebene Verfahren sowie die Einrichtung zu seiner Ausfiihrung
können im Rahmen des Erfindungsgedankens mannigfach abgeändert und ausgestaltet
werden. Insbesondere ist die Art der Vorratsstempelung vollständig beliebig. Es
können auch alle anderen kontinuierlich oder periodisch arbeitenden Einrichtungen
hierzu verwendet werden, die es möglich machen, unabhängig von dem Bewegungstakt
des Beizrades die Bleche so zu stapeln, daß auf sie eine Zuführungseinrichtung für
das mechanische Einleiten der Bleche in das Beizrad so einwirkt, daß die bleche
im Bewegungstakt der Radbeize abgenommen und in der jeweils günstigsten Stellung
des Rades zwischen die Haltearme eingeschoben werden. Es ist selbstverständlich
auch möglich, die ltadl) eize mit einem Taster, einer Fotozelle oder einer ähnlichen
Vorrichtung auszurüsten, die den Impuls für die notwendige Bewegungsgeschwindigkeit
der Vorratsstapelvorrichtung oder für das Bew egullgsteml) o der 7uffihrungseinriclltung
geben.