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Mehrzwecke-Werkzeugmaschine mit umlaufenden Werkzeugen, vorzugsweise
Schleif-, Polier- und Sägescheiben Gegenstand der Erfindung ist eine Mehrzwecke-Werkzeugmaschine,
vorzugsweise für Schleif-, Polier- und Sägearbeiten.
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Neuzeitliche 1)iamantwerkzeuge sind allen anderen Schleif- und Poliermitteln
bei weitem überlegen. Große Diamantscheiben sind aber wegen der hohen Karatzahl
unwirtschaftlich teuer. Man ist deshalb auf kleinere umlaufende Diamantscheil>en
bzw. Werkzeugkörper angewiesen. Die erforderliche Umlaufgeschwindigkeit des Werkzeugs
ist in solchem Fall nur zu erreichen, wenn die Drehzahl der Arbeitswelle erheblich
erhöht wird.
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Die Aufwendung der Kosten für besondere Werkzeugmaschinen, mit denen
nur ein Arbeitsvorgang ausgeführt werden kann, die also nicht voll ausgenutzt werden
können, ist unwirtschaftlich. Mehrzwecke-Maschinen sind aber auch nur dann wirtschaftlich,
wenn die Auswechselbarkeit der verschiedenen Teile einfach ist und in kurzer Zeit
durchgeführt werden kann. Die Bauweise einer solchen Maschine muß so beschaffen
sein, daB möglichst wenig Einzelteile vorhanden sind. Dadurch wird die Störanfälligkeit
herabgesetzt und die Reinigungsmöglichkeit verbessert. Die Bauweise muß eine gute
Übersicht über alle Einzelteile jederzeit gewährleisten. Außerdem ist zu fordern,
daß bei den einzelnen Arbeitsvorgängen keinerlei Teile, die zu dem anderen Arbeitsvorgang
gehören, irgendwie störend hervorstehen oder sonst irgendwie den Arbeitsablauf behindern.
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Gemäß der Erfindung wird die Maschine so ausgestaltet,
daß
sie in kurzer Zeit in besonders einfacher Weise für die verschiedenen Arbeitsverrichtungen
passend umgebaut werden kann.
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Für die verschiedenen Arbeitsbedingungen wird der gleiche Antriebsmotor
und auch die gleiche Antriebswelle, welche das Werkzeug trägt, verwendet. Demgemäß
ist die Arbeitswelle entsprechend ihren verschiedenen Wirkstellungen V'erschieden
am Maschinengestell gelagert. Der Motor dagegen ist an einem Tragkörper befestigt,
der seinerseits um eine horizontale Achse, die senkrecht zur Motordrehachse verläuft,
derart schwenkbar angeordnet ist, daß die Motordrehachse in der jeweiligen Wirklage
parallel zur Drehachse der Arbeitswelle verläuft.
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Bei der erfindungsgemäß ausgeführten Maschine sind die lageveränderlichen
Teile derart am Maschinengestell angeordnet, daß die Drehachsen von Arbeitswelle
und Motor jeweils parallel zu einander verlaufen, wobei deren Achsenabstand x vorzugsweise
gleich groß zu belassen ist. Dadurch wird erreicht, daß bei den verschiedenen Arbeitsstellungen
der gleiche Riemen verwendet werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß ausgebildeten Maschine
ist auf der Zeichnung bildlich dargestellt. Gezeigt ist eine Mehrzwecke-Werkzeugmaschine,
die als Schleif- und Poliermaschine sowie auch als Sägemaschine mit Werkzeugen kleinere
Durchmessers und verhältnismäßig hohen Drehzahlen verwendet werden kann, ohne dabei
die Möglichkeit der Verwendung größerer Werkzeugscheiben mit geringeren Drehzahlen
auszuschließen. Es zeigt Abb. i einen Querschnitt durch eine Mehrzwecke-Werkzeugmaschine
mit Aufbau als Schleif-und Poliermaschine, Abb. 2 eine Draufsicht auf die Maschine
gemäß Abb. i, Abb. 3 die gleiche Maschine gemäß Abb. i nach dem Umbau als Sägemaschine
ebenfalls im Querschnitt, Abb. 4 die Maschine nach Abb. 3 in Draufsicht. Auf dem
Maschinengestell i ist eine waagerecht sich erstreckende Arbeitstischplatte 2 mit
einer darauf abnehmbar befestigten Spritzwanne 3 angeordnet. In der Arbeitstischplatte
2 sowie in dem Boden der Spritzwanne 3 befinden sich öffnungen 4, 5. Durch diese
Öffnungen reicht von unten her eine vertikal sich erstreckende Arbeitswelle 6 hindurch,
an der das im Innern der Spritzwanne 3 parallel zum Wannenboden umlaufende Werkzeug
7 befestigt ist. Die nach innen umgebogenen Ränder B. des Spritzwannenkörpers sind
in der Bedienzone etwas niedriger als der übrige Randteil gehalten. In dieser Zone
besitzen die Ränder abgeflachte Auflageflächen oder besondere Auflageglieder 9 für
das Werkstück oder einen Werkstückhalter, wodurch eine sichere Führung des Werkstückes
bei der Arbeit gewährleistet wird. Der Zu- und Abfluß des flüssigen Kühlmittels
ist auf der Zeichnung nicht besonders dargestellt. Die vertikale Arbeitswelle 6
ist mittels Klemmlagern io am Maschinengestell i befestigt. Sie trägt an ihrem unteren
Ende eine mehrstufige Riemenscheibe i i. Auf der dem Bedienungsmann abgewandten
Seite des Maschinengestells i sitzt ein auf zwei verschiedene Drehzahlen umschaltbarer
Motor 12 mit ebenfalls vertikaler Drehachse. Er ist auf einem Tragkörper 13 befestigt,
der einen zapfenförmigen Ansatz 14 aufweist, der in einem zylindrischen Führungskörper
15 schwenkbar, in Richtung seiner Längsachse verschiebbar gelagert und in der jeweils
passenden Lage feststellbar angeordnet ist. Der zapfenförmige Ansatz i4 besitzt
einen Vorsprung 17, der in eine Ausnehmung 16 am Rande des zylindrischen Führungskörpers
15 eingreift. Dieser Vorsprung 17 kommt bei axialer Verschiebung des Zapfens mit
der erwähnten Ausnehmung 16 in Eingriff oder außer Eingriff, so daß durch Betätigen
der mit Handrad 18 versehenen Spindel i9 der Tragkörper in der jeweiligen Wirklage
gegen Verschwenken gesichert werden kann.
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Die Ausnehmung 16 ist so lang bemessen, daß die Riemenspannung mit
dem Handrad reguliert werden kann, ohne daß die Glieder 14 und 15 gegeneinander
verdreht werden können. Die Riemenscheibe 2o am Motor ist mit der Riemenscheibe
i i der Arbeitswelle 6 mittels Riemen 21 verbunden. Der Motor ergibt im Zusammenwirken
mit den mehrstufigen Riemenscheiben eine vielstufige Drehzahlreihe entsprechend
den handelsüblichen Durchmessern der Werkzeugscheiben.
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Will man nun die Maschine gemäß den Abb. i und 2 in eine Sägemaschine
umwandeln, ergibt sich die Ausführung gemäß den Abb.3 und 4. Die Umwandlung vollzieht
sich folgendermaßen: Nach Abnahme des Riemens 21 und der Riemenscheibe i i sowie
nach Lösen der Klemmlager io wird die Arbeitswelle 6 nach oben durch die Öffnungen
4, 5 in der Tischplatte bzw. im Wannenboden herausgezogen und der Werkzeugkörper
7 wird nach Lösen der Mutter 22 von der Arbeitswelle 6 abgenommen. Alsdann wird
die Spritzwanne 3 vom Arbeitstisch 2 entfernt.
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Durch Betätigen des Handrades 18 wird der zapfenförmige Ansatz 14
mit dem daran befestigten Motor in dem Führungskörper 15 axial verschoben, bis der
Vorsprung 17 außer Eingriff kommt. Alsdann wird der Motor 12 um die Achse y-y, also
um die Längsachse des Ansatzes 14 um 9o° verschwenkt und in dieser Lage wieder wie
in beschriebener Weise durch Bedienung des Handrades 18 festgestellt, wobei der
Vorsprung 17 in eine zweite dieser Lage entsprechende Ausnehmung eingreift. Alsdann
wird auf dem Arbeitstisch 2 ein Doppellager 23 befestigt, welches die Arbeitswelle
6 in sich aufnimmt. Die Riemenscheibe i i wird wieder auf die Arbeitswelle 6 aufgesteckt
und der Riemen 21 wird wieder aufgelegt. Sodann wird die Sägescheibe 24 auf dem
noch freien Ende der Welle 6 mit der Mutter 22 befestigt.
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Eine auf Gleitschienen 25 hin und her bewegliche Werkstückauflage
26 ist in an sich bekannter Weise auf dem Maschinentisch leicht anbringbar und
wieder
abnehmbar angeordnet. Der Vorschub der Werkstückauflage 26 auf den Gleitschienen
ist durch eine Spindel 27, die mit den Antriebsorganen des umlaufenden Werkzeuges
in Wirkungsverbindung steht, in geeigneter Weise regelbar.