DE814875C

DE814875C - Schuetzenbremsvorrichtung fuer Webstuehle

Info

Publication number: DE814875C
Application number: DEH206A
Authority: DE
Inventors: Anton Hermanns
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-10-26
Filing date: 1949-10-26
Publication date: 1951-09-27

Description

Die Schützenabbremsung an den Schützenkästen vermittels der sogenannten Schützenkastenzunge bereitet dem Weber immer noch viele Schwierigkeiten und gibt zu Beanstandungen Anlaß, da sie in vielen Fällen sehr ungleichmäßig ist und die die Schützenkastenzunge vordruckende Blattfeder einmal in ihrer Wirkung rasch erlahmt, zum anderen sich leicht verstellt und entweder zu hart oder zu weich wirkt, wobei diese Wirkung nicht einmal gleichmäßig, sondern von Schlag zu Schlag unterschiedlich ist. Es sind schon verschiedene Wege vorgeschlagen worden, diesem Übelstand abzuhelfen. Sie sind in vielen Fällen sehr zeitraubend, umständlich und ebensowenig zuverlässig. Dabei beansprucht der Umbau sehr viel Zeit und bedingt einen Stillstand des Stuhles, was unter heutigen Verhältnissen nicht erwünscht ist.
Die dieser Erfindung zugrunde liegende Bremsvorrichtung hat den Zweck, eine längere Lebensdauer der Maschine, Kraftersparnis, Produktionssteigerung (weniger Abschlagen der Spulen im Schützen) und auch einen geringeren Kraftaufwand für den Weber beim Aufstecken der Spulen und besonders beim Abnehmen der Hülsen von der Spindel im Schützen zu erreichen.
Der Erfindungsgegenstand sieht eine Bremsvorrichtung vor, die einfach und sicher wirkt dadurch, daß über eine Hebelanordnung, die an jeder Seite der Maschine angebracht wird, die Teile einer zweckmäßig ausgebildeten Patrone im geeigneten Moment durch ein auf der Schlagwelle angebrachtes Exzenter gegen die Zunge in der Schützenkastenrückwand gedrückt werden.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweiser Ausführung veranschaulicht, und es stellt,dar Fig. i eine Ansicht der gesamten Einrichtung an einer Seite der Maschine, Fig. 2 einen Schnitt durch eine Patrone für einfachen Webstuhl, Fig. 3 einen Schnitt durch eine Patrone für Webstuhl mit Steigkasten.
An der Rückwand des Schützenkastens i wird die Patrone 2 (Fig. i oder 2) in geeigneter Weise verstellbar angeordnet. Die Patrone 2 nach Fig. i besteht aus einer Röhre 3, in der sich, durch eine Druckfeder 4 auseinandergedrückt, der Bolzen 5 und der in seiner Länge verstellbare Bolzen 6 beweglich befinden. Der Bolzen 5 wird in Ruhestellung der Bremsvorrichtung (beim Schlag) gegen die Kastenzunge 7 gedrückt, und zwar nur so stark, daß der Schützen 8 beim Schlag noch leicht gehalten wird. Durch die Haltevorrichtung 9 der Patrone 2 wird durch einen Halter io der Hebel i i, der sich um seinen Drehpunkt 12 dreht und mit dem Hebelarm 13 in einem Winkel verstellbar verbunden ist, beim Pendeln der Lade 14 mitgenommen. Der Hebelarm 13 wird seinerseits von der Rolle 15, die sich an dem auf der Schlagwelle 16 veränderlich aufgebrachten Exzenter 1 7 verstellbar befindet, betätigt.
Das Exzenter 17 mit seiner Rolle 15 drückt im Moment der Bremsung den Hebelarm 13 und mit diesem den Hebel i i um den Drehpunkt 12, so daß der verstellbare Bolzen 6 in der Patrone 2 die Druckfeder 4 unter Spannung setzt, die ihrerseits den Bolzen 5 kräftig gegen die Kastenzunge 7 drückt, die nunmehr den ankommenden Schützen 8 abbremst.
Für Webstühle mit Steigkasten ist eine Patrone ähnlich Fig. 3 erforderlich, gekennzeichnet dadurch, daß der in der Röhre 18 befindliche Bolzen i9 mittels einer Druckfeder 2o bei Aufhebung des Bremsmomentes, also bei Entlastung des verstellbaren Bolzens 6 und der Druckfeder 4, in die Röhre 18 zurückgezogen wird, wodurch der freie Gang des Steigkastens gewährleistet ist.
Durch die Verstellbarkeit des Hebelarmes 13 zum Hebel i i sowie ides Exzenters 17 und seiner Rolle 15 kann der Beginn sowie die Dauer und Härte der Bremsung bestimmt werden. Eine genaue Feineinstellung wird durch Längenverstellung des Bolzens 6 in der Patrone 2 nach Fig. 2 oder Fig. 3 erreicht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schützenbremsvorrichtung für Webstühle, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rückwand des Schützenkastens (i) eine Patrone (2) angebracht ist, deren durch eine Druckfeder (4) auseinandergehaltenen beiden Bolzen (5 und 6), von denen der eine in der Länge verstellbar sein kann, im geeigneten Moment gegen die Kastenzunge (7) gedrückt werden.
2. Schützenbremsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine an beiden Seiten der Maschine angebrachte Hebelanordnung, die durch einen Halter (io) von der Lade (14) mitgenommen wird, mit ihrem oberen Teil den verstellbaren Bolzen (6) der Patrone (2) berührt. '
3. Schützenbremsvorrichtung nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einer verstellbaren Rolle (15) versehenes, auf der Schlagwelle (16) verstellbar angebrachtes Exzenter (17) die Hebelanordnung betätigt.
4. Schützenbremsvorrichtung nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verstellbarkeit der Rolle (15) des Exzenters (17), der Hebelanordnung und des einen Bolzens (6) eine genaue Einstellung des Beginns, der Dauer sowie der Härte der Bremsung vorgenommen werden kann.