DE8135530U1

DE8135530U1 - Freistehbarren für querschnittgelähmte Patienten

Info

Publication number: DE8135530U1
Application number: DE8135530U
Authority: DE
Original assignee: RICHTER oHG 8580 BAYREUTH DE
Current assignee: RICHTER oHG 8580 BAYREUTH DE
Publication date: 1982-04-01

Description

Patentanwalt Erwin H. W.iKööeJi _#D -'ÖöÖCi Bayreuth

Richter OHG, 8580 Bayreuth

Freistehbarren für quer schnitt gelähmte Patienten.

Die Erfindung betrifft einen Freistehbarren für querschnittgelähmte Patienten, der aus einem Basisrahmen mit einer Fußplatte, seitlichen Säulen mit höhenversteirbaren Barrenholmen, einem höhenverstellbaren Kniepolster und einem höhenverstellbaren Auflagetisch besteht, und in den ein Patientengurt einhängbar ist, der den stehenden Patienten sicher gegen den Auflagetisch hält.

Um den querschnittgelähmten Patienten das täglich notwendige Stehen zu erleichtern, das zum Kreislauftraining, zur Kontrakturprophylaxe und zur bestmöglichen Entleerung der oberen Harnwege erforderlich ist, sind Freistehbarren der eingangs genannten Art bekannt. Zum Aufrichten des querschnittgelähmten Patienten ist bei diesen bekannten Freistehbarren ein Helfer notwendig, der den den stehenden Patienten gegen den Auflagetisch und gegen das Kniepolster haltenden Gurt, dessen Oberkante mit dem Hosenbund des Patienten abschließen sollte, in diese Position bringt. Der Patient selbst ist dazu nicht in der Lage, wsil er sich mit seinen Händen an den Barrenholmen hochziehen muß, um in die Stehposition zu gelangen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen FreiStehbarren für querschnittgelähmte Patienten zur Verfügung zu stellen, mit welchem dem Patienten ein selbständiges Aufrichten in eine stabile und sichere Stehposition möglich ist, so daß ein Helfer entbehrlich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unter dem Auflagetisch zwei mit einer Einziehautomatik versehene

Seilzüge befestigt sind, die seitlich neben den beiden Barrenholaen herausziehbar und in den Patientengurt einhängbar sind. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der querschnittgelähmte Patient durch die mit einer Einziehautomatik versehenen, unter dem Auflagetisch befestigten Seilzüge den sein Gesäß bzw. seinen Rücken umfassenden Gurt in im Rollstuhl sitzender Position selbst in die an die Gurtnachführautomatik angeschlossenen Seilzüge einhängen kann. Nach dem Anlegen der Knie am Kniepolster kann sich der Patient selbst an den Barrenholmen hochdrücken, wobei der am Gesäß anliegende Gurt automatisch nachgeführt, d.h. am Gesäß angedrückt bleibt. Nach dem Umgreifen des Auflagetisches mit der einen Hand und dem Auflegen des Oberkörpers auf den Auflagetisch kann mit der freien anderen Hand die durch den Seilzug automatisch nachgeführte Kette des Patientengurtes in einfacher Weise in einen Haltebolzen an einer Säule eingehängt werden. Der gleiche Vorgang kenn dann mit der anderen Hand wiederholt werden, so daß es dem querschnittgelähmten Patienten mit dem | erfindungsgemäßen Freistehbarren ohne fremde Hilfe möglich ist, eine sichere und stabile Stehposition einzunehmen. Weitere Vorteile bestehen darin, daß der Freistehbarren überall und unabhängig von etwaigen Wandhaltern aufgestellt werden kann, wobei insbesondere an der Vorderseite des Basisranisens angeordnete Transportrollen den Standortwechsel erleichtern. Aufgrund der Höhenverstellbarkeit der Barrenholme von ca. 80 cm bis 95 cm, der Arbeitsplatte von ca. 95 &*■ bis 116 cm und des Kniepolsters mittels Schnellspann- oder Schraubverschlüssen kann der Freistehbarren für Patienten von ca. 150 cm bis 200 cm Körpergröße verwendet werden. In vorteilhafter Weise sind auch die Fersenbänder auf der Fußplatte in zwei unterschiedlichen Positionen fixierbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar-

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gestellt. Es zeigen:

Fig. J eine räumliche Darstellung eines Freistehbarrens samt Patientengurt,

Fig. 2 eine Seitenansicht eines Freistehbarrens

mit Patientengurt und herausgezogenen Seilzügen und

Fig. 3 einen Teil eines Freistehbarrens entsprechend Fig. 2 mit automatisch eingezogenen Seilzügen und in die Haltehaken eingehängten Gurtketten.

Fig. 1 zeigt einen Freistehbarren, der aus einem Basisrahmen 1, von diesem seitlich senkrecht in die Höhe ragenden Säulen 2, höhenverstellbaren Barrenholmen 3 und einem höhenverstellbaren Auflagetisch 4 aufgebaut ist. Im Basisrahmen 1 ist eine Fußplatte IO befestigt, die Aussparungen 15 besitzt. Diese Aussparungen 15 dienen zur Positionierung der Vorderräder eines Hollstuhles. Fußrückenspangen 14 und einseitig aushängbare Fersenbänder 16 dienen zur genauen Lokalisierung der Füße eines querschnittgelähmten Patienten. Zwischen den beiden Säulen 2 ist mittels Schnellspannverschlüssen 13 ein Kniepolster 9 in seiner Höhe relativ zur Fußplatte 10 verstellbar angeordnet. Aus den auf beiden Seiten des Freistehbarrens nebeneinander parallel verlaufenden Säulen 2 ragen Barrenholme 3 heraus, die mit Schnellspannverschlüssen 11 in der Höhe verstellbar sind. Aus den beiden benachbarten Säulen 2 ragt ein bogenförmiger Halterahmen 22 heraus, auf dem die Platte des Auflagetisches 4 befestigt ist. Der Halterahmen 22 ist mittels der Schnellspannverschlüsse 12 höhenverstellbar angeordnet. Eine Polsterkante 5 rundet die patientenseitige Kante des Auflagetisches 4 ab. Auf der Unterseite des Auflagetisches 4 ist eine in dieser Figur nicht sichtbare Einziehautomatik 19 angedeutet, welche mit zwei seitlichen Seilzügen 8 verbunden ist. Diese Seilzüge 8 besitzen an ihren Vorderenden Karabinerhaken 18 und verlaufen durch seitliche Führungen 17 auf der Unter-

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seite des Auflagetisches 4. In dieser Figur ist der Patientengurt 6 in der Position dargestellt, die einem in einer Stehposition befindlichen Patienten entspricht. Dabei sind die Karabinerhaken 18 in je ein Glied der Gurtketten 7 eingehakt und ist dieses oder je ein anderes Glied der Gurtketten 7 in einen Haltehaken 23 fest eingehängt, so daß dem Patienten ein sicheres und stabiles Stehen ermöglicht ist. Unabhängig von etwaigen Wandhaltern kann der Freistehbarren überall aufgestellt werden, wobei insbesondere die an der Unterseite des Basisrahmens 1 befestigten Füße 21 einen rutschsicheren. Stand des Gerätes ergeben. Die an der Vorderseite des Basisrahmens 1 befestigten Transportrollen 20 erleichtern den Standortwechsel des Freistehbarrens, der ähnlich wie eine Schubkarre verschoben werden kann.

Fig. 2 zeigt einen Freistehbarren in Seitenansicht, bei dem die Seilzüge 8 von einem querschnittgelähmten Patienten in der Pfeilrichtung aus der Einziehautomatik 19 herausgezogen worden sind. Die an sich bekannte Einziehautomatik 19 mit regelbarer Vorspannung, die quasi nur das Gewicht des Patientengurtes 6 überwinden muß, ist auf der Unterseite des Auflagetisches 4 befestigt und besteht aus Zugfedern, Spiralfedern, Ausgleichsge= wichten o. dgl. Die Seilzüge 8 sind durch ringförmige Führungen 17 auf der Unterseite des Auflagetisches 4 durchgezogen und an ihren Vorderenden mit Karabinerhaken 18 oder mit sonstigen bekannten, einfach handhabbaren Verschlüssen versehen. Die Karabinerhaken 18 werden von dem im Rollstuhl sitzenden Patienten in Glieder der am Gurt 6 befestigten Ketten 7 eingerastet. Danach kann sich der sitzende Patient, dessen Knie am die Säulen 2 überbrückenden Kniepolster 9 anliegen sollen, mit seinen beiden Armen an den Barrenholmen 3 hochdrücken. Dabei wird der Gurt ohne Zutun des Patienten durch die Einziehautomatik 19 an seinem Gesäß verbleiben, so daß der Patient nach Umgreifen des Auflagetisches 4 mit einer Hand seinen Oberkörper über die Polsterkante 5 auf den Tisch 4 legen und mit der freien anderen Hand die Gurtkette 7 dieser Seite in einen Halte-

haken 23 am Halterahmen 22 einrasten kann. Die gleiche Prozedur kann dann auf der anderen Seite durchgeführt werden, so daß mit dem erfindungsgemäßen Freistehbarren in vorteilhafter Veise eine fremde Hilfe nicht mehr erforderlich ist. Nach dem Einhängen des Gurtes 6 mittels der beiden seitlichen Ketten 7 in die am Halterahmen 22 befestigten Haltehaken 23 - wie in Fig. 3 ausschnittweise dargestellt - kann der Patient seinen Oberkörper aufrichten. Die optimale Stehposition ist erreicht, wenn die Beine des Patienten nicht ganz gestreckt sind. Die Oberkante des Gurtes 6 sollte mit dem Hosenbund des Patienten abschließen. Der Halterahmen 22 ist in den Säulen 2 derart zu positionieren, daß die Ketten 7 des Patientengurtes 6 zum Haltehaken 23 leicht schräg nach oben verlaufen. Der Halterahmen 22 und die Barrenholme 3 sind mittels Sehnellspannverschlüssen 11,12 bzw. mittels Schraubverschlüssen in der Höhe verstellbar. Desgleichen ist das zwischen den Säulen 2 angeordnete Kniepolster 9 in der Höhe verstellbar, so daß der Freistehbarren für die größtmögliche Variationsbreite verschiedener Patientengrößen und Staturen verwendbar ist. Im Basisrahmen 1 ist eine Fußplatte 10 befestigt. Auf der Vorderseite des Basisrahmens 1 sind Transportrollen 20 angeordnet, die einen Standortwechsel des Freistehbarrens erleichtern.

Im in Fig. 3 dargestellten Ausschnitt ist zu erkennen, daß jeder Karabinerhaken 18 eines durch Führungen 17 geführten Seilzuges 8 an der Kette 7 des Patientengurtes 6 verbleibt, die mit ihrem letzten Glied in den Halteh&ken 23 eingehängt ist. Mit der festen Verbindung des Gurtes 6 am Haltehaken 23 am Halterahmen 22 des Freistehbarrens hat der Patient in seiner Stehposition eine quasi starre Rücken- bzw. Gesäßstütze, so daß dem Patienten ein sicheres und stabiles Stehen möglich ist.

Claims

L Patentanwalt Erwin H. W. Koäfe!,: D"- 888o:Bayreuth Richter OHG, 8580 Bayreuth ANSPRÜCHE

1. Freistehbarren für querschnittgelähmte Patienten, der aus einem Basisrahmen mit einer Fußplatte, seitlichen Säulen mit höhenversteirbaren Barrenholmen, einem höhenverstellbaren Kniepolster und einem höhenversteirbaren Auflagetisch, "besteht, und in den ein Patientengurt einhängbar ist, der den stehenden Patienten sicher gegen den Auflagetisch hält,

dadurch gekennzeichnet,

daß uiiter dem Auflagetisch. (4) zwei mit einer Einziehautomatik (19) versehene Seilzüge (ö) befestigt sind, die seitlich neben den beiden Barrenholmen (3) herausziehbar und in den Patientengurt (6) einhängbar sind.

2. Freistehbarren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einziehautomatik (19) eine Regelung der mechanischen Vorspannung der beiden Seilzüge (8) besitzt.

3. Freistehbarren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Vorspannung der beiden Seilzüge (8) gleich groß ist.

4. Freistehbarren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an sich bekannte Einziehautomatik

(19) aus Federn oder aus Gegengewi ent en bestehv und die "beiden Seilzüge (8) durch seitliche Führungen (17) unter dem Auflagetisch (4-) terausrageno

5· Freistehbarren nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, dadurch gekennzeichnet, daß an den Vorderenden der beiden seitlichen Seilzüge (8) Karabinerhaken (18) befestigt sind, die in am Patientengurt (6) befestigten Ketten (7) einrastbar sind.

6. Freistehbarren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ketten (7) des Patientengurtes (6) in seitlich von den Säulen (2) wegstehende Haltehaken (23) einhängbar sind.

7. Freistehbarren nach eiß«m der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kniepolster (9), die Barrenholme (3) und der Auflagetisch (4) durch an sich bekannte Schnellspannverschlüsse (11,12,13) oder durch Schraubverschlüsse höhenverstellbar sind.

8. Freistehbarren nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Basisrahmens (l) Gummifüße (21) und an seiner Vorderseite Transportrollen

(20) oefestigt sind.

9. Freistehbarren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Fußplatte (10) im Basisrahmen (1) zwei Aussparungen (15) vorhanden sind, die zur Positionierung der Vorderräder eines Rollstuhles dienen.

10. Freistehbarren nach einem der Ansprüche 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß auf der Fußplatte (10) Führungen in Form von Fußrückenspangen (14) und einseitig aushängbaren Fersenbändern (16) vorhanden sind.