-
Vorrichtung zum Halten von Teilen, z. B. beim Schweißen, Löten usw.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Halten von Teilen aller Art,
in Verbindung mit einem Schraubstock, wie sie z. B. beim Schweißen, Löten von Gegenständen
aller Art und anderen Arbeiten im Schraubstock, besonders auch bei Reparaturarbeiten
vorkommen, wodurch eine Hilfskraft erspart wird.
-
Gemäß der Erfindung besteht die Vorrichtung aus einem beliebigen Gelenkarm,
der hinten oder seitlich des Schraubstockes auf einer Säule nach Art eines Universalgelenkes
nach allen Seiten in beliebige Stellungen und in der Höhe einstellbar ist. Der Gelenkarm
trägt an seinem Ende einen Werkzeughalter, in dem je nach der auszuführenden Arbeit
ein entsprechendes Werkzeug eingesetzt wird. Dieser Gelenkhaltearm ersetzt vollständig
eine geübte Hilfsperson. Der Haltearm ermöglicht z. B. beim Schweißen oder Löten
das Halten eines Teiles in jeder Lage oder Stellung. Die beiden Teile, wovon der
größere oder schwerere Teil im Schraubstock eingespannt ist, können senkrecht oder
waagerecht von unten oder oben, schräg, schief, verkantet oder verdreht zusammengehalten
werden. Diese Einstell- und Haltemöglichkeiten, verbunden mit der stets gleichbleibenden
Stellung, gestatten viele wichtige Handhaben beim Arbeiten mit dem Gelenkarm.
-
Außerdem kommen durch den Gelenkarm die umständlichen und zeitraubenden
Vorarbeiten, wie das Zusammendrahten, -nieten, -schrauben, -stecken u. dgl., in
Wegfall. Auch wird keine Hilfsperson benötigt, die das Werkstück mittels Hand, Zange
o. dgl. an das Gegenstück hält, was vielfach ungenau
erfolgt, während
durch den Gelenkarm eine absolut gleiche und genaue Stellung des Teiles erreicht
wird. Ferner kann durch das Halten eines Teiles durch den Gelenkarm vor dem eigentlichen
Schweißen oder Löten die Lage des Werkstückes durch Augenmaß, Winkel, Winkelmesser,
Schieblehre, Maßstab nachkontrolliert und, wenn nötig, nachgestellt werden.
-
Mit der Vorrichtung können die schwierigsten Arbeiten rasch und vor
allem auch genau ausgeführt werden, wie z. B. beim Hartlöten von abgebrochenen Schlüsselbärten
und sonstigen schwer zu haltenden kurzen Teilen, sowie bei genauen Maschinenteilen,
die ihre Abmessung durch das Schweißen nicht verändern dürfen. Die abgebrochenen
Teile werden an der Bruchstelle zusammengehalten und können dadurch genügend tief
geschweißt werden. Die vielseitige Verwendbarkeit des Gelenkhaltearmes wird vielfach
das Anfertigen von besonderen Spannvorrichtungen erübrigen. Durch Befestigen von
mehreren Gelenkhaltearmen auf einer Säule oder durch Aufstellung verschiedener Säulen
mit nur je einem Gelenkhaltearm können gleichzeitig mehrere Teile zusammengeschweißt
oder gelötet werden, wodurch die Verwendungsmöglichkeit des Gelenkhaltearmes noch
wesentlich erhöht werden kann.
-
In der Zeichnung ist ein solcher Gelenkarm in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Ansicht mit teilweisem Schnitt, Fig. 2 einen
Querschnitt und Fig. 3 eine Ansicht eines Werkzeuges.
-
Der Gelenkarm ist an einer Säule 2 in der Höhe und in jede Lage verstell-
und einstellbar angeordnet, welche in einer Grundplatte i befestigt ist. Die Grundplatte
i kann in beliebiger Weise auf der Werkbank o. dgl. befestigt werden. Auf der Säule
2 ist das Rohrverbindungsstück 3 aufgeschoben, welches durch die geschlitzte Bohrung
8 mittels der Spannschraube 7 mit Mutter 4 festgeklemmt werden kann. Am anderen
Ende des Verbindungsstückes 3 ist eine Bohrung 5 zur Aufnahme des Rohres 6 vorgesehen,
welche durch eine Spannschraube 4, 7 festgespannt wird. Für die gelenkartige Verbindung
der beiden Verbindungsrohre 6, 14 sind zwei mit ihren Randflächen aufeinandersitzenden
Schalen 9, io angeordnet, auf deren Außenseite Ausnehmungen 33 angebracht sind,
die zur Lagerung der Verbindungsrohre 6, 14 dienen. Durch eine Spannschraube 12
mit Flügelmutter 13 werden die beiden Rohre 6, 14 mit den Schalen 9, io festgeklemmt,
wobei die zwei Schalen 9, io, welche aus Guß oder sonstwie hergestellt sein können,
infolge ihrer großen Auflagefläche eine starre Verbindung geben. Durch diese gelenkartige
Verbindung kann dem Rohr oder Stange 14 j ede beliebige Winkeleinstellung zum Rohr
oder Stange 6 gegeben werden. Die gleiche Gelenkverbindung 9, io ist zwischen den
Rohren oder Stangen 14 und 15 angeordnet. Zwischen den Stangen 15 und 16 ist eine
drehende Verbindung vorgesehen. Dieselbe ist so ausgestattet, daß in der Bohrung
der Stange oder Rohr 16 der abgesetzte Zapfen der Stange 15 sitzt und daß derselbe
mit einer Nut 22 versehen ist, in welche ein in der Unterlagscheibe 2o befestigter
Stift 21 greift und dadurch die beiden Stangen 15, 16 drehbar miteinander verbindet.
Nach Einstellung des Rohres 15 wird dieses durch die in dem aufgeschlitzten Rohr
16 vorgesehene Spannschraube 17 mit der Stange 15 fest verbunden und zugleich die
mit dem Nutenstift 21 versehene Scheibe 20 festgespannt. Die Verbindung der beiden
Rohre 16 und 23 erfolgt ebenfalls durch eine Gelenkverbindung 9 und io, durch welche
eine durchgehende Schraube 12 mit Flügelmutter 13 geführt ist. Durch etwas Lösen
der Mutter 13 wird das Gelenk 9, io eingestellt und durch Anziehen der Mutter festgestellt.
Im unteren Teil des Rohres 23 wird das Werkzeug auswechselbar befestigt. Die Werkzeuge
sind mit Köpfen 29 versehen, welche zur Befestigung in das Rohr 23 gesteckt werden.
In dem Kopf 29 ist eine Nut 30 vorgesehen, in welche der an der Unterlagscheibe
2o befestigte Stift 25 zum Halt des Werkzeuges 31 eingreift. Durch das Rohr 23 ist
eine Spannschraube 17, 13 geführt, mittels der das jeweils eingespannte Werkzeug
31 festgehalten wird. Um einen Anpreßdruck zu erreichen, was z. B. beim Weichlöten
erforderlich ist, ist im Rohr 23 ein Gleitstück 24 eingesetzt, das unter dem Druck
der Feder 27 steht. Der untere Teil des Gleitstückes 24 ist mit einem Längsschlitz
28 versehen, durch den der Schraubenbolzen 17 geführt ist. Das untere Ende des Gleitstückes
24 sitzt auf dem Kopf 29 des Werkzeugs auf, auf den der Federdruck einwirkt. Damit
das Werkzeug in der Längsrichtung eine kleine Bewegung zur Herstellung des Anpreßdruckes
ausführen kann, ist die Ringnut 30 breiter als der Festhaltestift 25. Hierdurch
kann das Werkzeug 31 eine kleine Längsbewegung ausführen, das den Anpreßdruck ermöglicht.
Der Kopf 29 ist so ausgebildet, daß er sich bei der Verbindung mit dem Gleitstück
nicht drehen kann. Bei starkem Anzug der Flügelmutter 13 wird der Kopf 29 des Werkzeuges
im geschlitzten Rohrende 23 festgespannt, während beim leichteren Anzug der Mutter
13 sich der Kopf 29 der Breite der Nut 3o entsprechend längs bewegen kann. Hierdurch
kann der Werkzeughalter 31 mit dem eingespannten Werkstück federnd oder elastisch
aufgedrückt werden. Durch Lösen der Spannschraube 13, 17 kann das Werkzeug 31 abgenommen
werden. Je nach der auszuführenden Arbeit kann in der Hülse 23 jedes entsprechende
Werkzeug eingesetzt und ausgewechselt werden. Die Fig. 3 zeigt beispielsweise einen
Druck- oder Haltestab 32 mit feuerfestem Kopf 34, welcher zum Auflöten von Widiaplättchen
auf Drehstähle verwendet wird. Außerdem kann der Haltegelenkarm auch zum Leimen
von Holz, zum Kitten, Ausgießen und ähnlichen Arbeiten Verwendung finden. Da bei
der Verwendung des Gelenkhaltearmes die Teile nicht mit der Hand gehalten werden
müssen, sind auch Verbrennungen ausgeschlossen.
-
Um dem Gelenkarm in den Gelenken eine größere Versteifung zu geben,
können auch zwei parallel zueinander angeordnete Stangen oder Rohre angebracht werden.
Auch können für größere Ausladungen Verlängerungsstangen, Stangen mit mehreren Bohrungen
oder Verbindungen nach Art der
Nürnberger Schere verwendet werden.
An Stelle der Scheibengelenke können Kugelgelenke u. dgl. verwendet werden.