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Waschmaschine Vorliegende Erfindung hat eine Wäschewaschmaschine von
einfacher Konstruktion und großer Wirksamkeit zum Gegenstand.
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Diese Maschine ist dadurch gekennzeichnet, daß sie einen zur Aufnahme
der Wäsche bestimmten drehbaren Trog aufweist, welcher die gesamte Waschflüssigkeit
enthalten kann und dessen Drehachse geneigt ist.
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Die Drehachse des Troges kann mit der Horizontalen vorteilhaft einen
Winkel von 4o bis 6o° bilden. Infolge der Tatsache, daß der Trog geneigt ist und
die in ihm enthaltene Flüssigkeit nicht entweichen läßt, wird der Wäsche und der
N\'ascli-Hüssigkeit während der Drehung des Troges eine solche Bewegung erteilt
(wie dies ausführlich noch später beschrieben werden wird), daß durch die Wirkung
dieser Bewegung ein in jeder Beziehung zufriedenstellende,s Waschen der Wäsche erzielt
wird. Der Trog kann deshalb im Innern vollkonimen glatt sein und braucht nicht mit
einer Schlagvorrichtutig vereinigt zu sein; dies vereinfacht einerseits die Konstruktion
der Maschine, und andererseits ermöglicht es die Verwendung der Maschine für das
Waschen von sehr empfindlicher Wüsche, wie Woll- und Seidenwaren usw., -,wobei diese
Wäschestücke nicht mittels mechanischer Organe, sondern mittels der in dem Trog
enthaltenen Flüssigkeit in Bewegung versetzt werden.
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Die erfindungsgemäße Maschine kann außer für (las Waschen der Wäsche
auch so konstruiert sein, daß man sie zum Schleudern und Spülen verwenden kann,
und zwar unter Beibehaltung einer einfachen Konstruktion. Zu diesem Zweck kann ihr
Trog von nichtzylindrischer, z. B. kegelstumpfföriniger Form mit ungleichen Grundflächen
und mit einer Entleervorrichtung versehen sein. Wenn man die Flüssigkeit aus dem
Trog abläßt und diesen in Drehung versetzt, wird die Wäsche einem Sehleudern
durch
Zentrifugieren unterworfen, und Dank der Form des Troges wird die abgeschleuderte
Flüssigkeit gegen ein Ende desselben getrieben, wo sie von der Entleervorrichtung
gesammelt wird. Das Spülen der Wäsche vollzieht sich, indem man den Trog mit frischem
Wasser beschickt und dieses Wasser dann wieder ablaufen läßt. Wie man also ersieht,
kann die Maschine zum Waschen, Schleudern und Spülen der Wäsche in demselben Trog
verwendet werden, was den großen Vorteil hat, daß jegliches Hantieren mit der durch
Wasser benetzten Wäsche vermieden wird.
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Die Zeichnung stellt zwei beispielsweise Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Maschine dar, mit welchen es nicht nur möglich ist, Wäsche zu wäschen, sondern sie
auch zu spülen und zu schleudern. Gleiche Bezugsnummern bezeichnen ähnliche oder
gleiche Organe in den beiden Ausführungsformen.
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Fig. i ist ein Aufriß, zum Teil im Schnitt, einer ersten Ausführungsform;
die Fig. 2 und 3 sind Einzelansichten der Entleervorrichtung des Troges von dieser
ersten Ausführungsform, und die Fig. 4 ist eine der Fig. i analoge Ansicht einer
zweiten Ausführungsform.
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Mit Bezug auf die Fig. i, 2 und 3 ist die dargestellte Maschine mit
einem kegelstumpfförmigen Trog io versehen, dessen großer Durchmesser den Boden
bildet. In Abarten dieser Ausführungsform könnte der Trog in allgemeiner Weise von
nichtzylindrischer Form sein, mit ungleichen Grundflächen. Dieser Trog wird durch
eine Hohlwelle i i getragen, die einen Winkel von ungefähr 5o° mit der Horizontalen
bildet. Die Welle i i ist in zwei Kugellagern oder gewöhnlichen Lagern 12 und 13
befestigt, welche von einem Gestell 14 getragen werden. Ein Elektromotor 15, der
ebenfalls auf dem Gestell 14 befestigt ist, treibt den Trog io mittels eines Treibriemens
16 an, der zwecks Vereinfachung der Anordnung direkt auf dem Körper des Troges io
verläuft.
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Letzterer kann infolgedessen um die geneigte Achse 17 in Drehung versetzt
werden. Seine kegelstumpfförmige Seitenwand ist im Innern glatt und weist keine
Öffnung auf, durch welche das Wasser entweichen könnte. Dieser Trog ist mit einem
doppelten Boden versehen, der durch eine in i9 an ihrer Peripherie durchlöcherte
Scheidewand 18 gebildet wird, deren abnehmbarer Mittelteil 2o durch Verspannungen
21 verstärkt ist.
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Die Entleervorrichtung des Troges umfaßt eine kreisförmige, in der
Nähe der großen Grundfläche des Troges im doppelten Boden desselben sich befindende
Rinne 22 mit einem fest stehenden Sammelrohr 23. Letztere wird durch einen vollständig
festen hohlen Träger 24 gehalten, welcher durch die Welle i i hindurchgeht; letztere
ist an ihren Enden mit einer Stopfbuchse 25 bzw. mit einer Kautschukdichtung 26
versehen. Das Sammelrohr 23 hat die Form eines Pitotrohres; dieses ist verkleidet
(s. Fig.3), um der Rotation der sich im doppelten Boden befindenden Flüssigkeit
sowenig Widerstand wie möglich entgegenzusetzen. Die Eintrittsöffnung 27 des Rohres
23 befindet sich in der Rinne 22 und ist gegen den im Sinne des Pfeiles 28 drehendenWasserstrom
gerichtet. Der hohleTräger 24 ist mit einer Leitung 29 verbunden, die von einem
Dreiweghahn 30 gesteuert wird, wobei dieser Dreiweghahn mit einer Entwässerungsleitung
31 und mit einem Einfüllrohr 32 verbunden i,st.
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Die verschiedenen Elemente der Maschine sind von einem Mantel
33 umgeben; dieser Mantel besitzt eine Öffnung 34, welche mit derjenigen
35 des Troges zusammenfällt. Diese Öffnungen betragen ungefähr 55° und haben den
Vorteil, in einer Neigung und Höhe zu stehen, welche für das Einbringen und Herausnehmen
der Wäsche ideal ist. Der obere Teil des Mantels ist so ausgebildet, daß man entweder
ein Abtropfbrett zum Ablegen der Wäsche zwischen zwei Operationen oder ein Reservoir
zum Zurückgewinnen der Waschflüssigkeit darauf anbringen kann.
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Im folgenden ist beschrieben, wie die erfindungsgemäße Maschine funktioniert
und verwendet werden kann.
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Der Trog wird mit Wasser gefüllt, indem man den Mehrweghahn
30 so einstellt, daß die Leitung 29 in Verbindung mit dem Einfüllrohr 32
,steht. Wenn das Wasserniveau den Rand der Öffnung 35 fast erreicht hat, wird der
Hahn 30 wieder geschlossen, und die Wäsche sowohl als die zum Waschen notwendige
Seife werden durch die Offnungen 34 und 35 in den Trog eingebracht.
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Hierauf wird die Maschine durch Einschalten des Motors 15 mittels
eines Schalters in Betrieb gesetzt.
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Der Trog io erreicht rasch seinen normalen Drehzustand, während das
in ihm enthaltene Wasser erst ganz allmählich infolge der Reibung des Wassers an
den Wänden und dem Boden des Troges eine Drehbewegung annimmt. Die Wäsche gerät
ebenfalls in Umlauf. Nach einigen Sekunden hat das aus Wasser und Wäsche gebildete
Ganze einen bestimmten Bewegungszustand erreicht, wobei die verschiedenen Wäscheteile
eine gewisse Relativgeschwindigkeit in bezug auf das mit ihnen in Berührung befindliche
Wasser besitzen. Daraus resultiert eine Rühr- und Waschwirkung. Infolge der Trogneigung,
deren Winkel in eindeutiger Weise vorausbestimmt ist, bildet das Wasser einen starken
Wirbel. Die Wäsche hat das Bestreben, dieselbe Bewegung mitzumachen, aber, da sie
eine kompaktere Masse bildet, wird diese Bewegung durch die Schwerkraft hindernd
beeinflußt. Auf diese Weise erhält man einen ziemlich bedeutenden Unterschied zwischen
den Relativbewegungen des Wassers und der Wäsche, wobei letztere durch die Zentrifugalkraft
gegen die Wand gedrückt wird, aber trotzdem unter dem Einfluß der Schwerkraft vom
oberen Teil in die Höhlung des Wirbels hinabfällt. Diese Geschwindigkeitsunterschiede
und diese komplexe Rührbewegung sind es, welche das Wasser zwingen, durch die Gewebe
zu dringen, und welche die Waschwirkung erzeugen.
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Wenn das eigentliche Waschen beendet ist, wird
das
Wasser auslaufengelassen und die Wäsche geschleudert; zu diesem Zweck genügt es,
den 'Mehrweghalin 3o nach der Entwässerungsleitung 31 zu öffnen, während man den
Trog sich weiterdrehen läßt. Das in die Rinne 22 zentrifugierte Wasser wird beim
Vorbeifließen von der Öffnung 27 am Ende des Rohres 23 erfaßt. Der dynamische Druck
der Flüssigkeit genügt, um die Beschickungsverluste in den verschiedenen Leitungen
zu überwinden, eine bedeutende Entleerungsmenge zu gewährleisten und zu ermöglichen,
daß die Ausflußöffnung des Rohres3i bedeutend oberhalb der Einlaßöffnung 27 gelegen
ist. Dies ermöglicht, das Wasser direkt in einen Ausguß ausfließen zu lassen. Die
Rinne 22 füllt sich automatisch bis der Trog leer ist, wobei das Wasser des Troges
nach und nach durch die Löcher i9 ausfließt.
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Während der Entleerung des Troges tritt eine automatische Änderung
des Bewegungszustandes ohne irgendwelche Beeinflussung seitens der Bedienungsperson
auf. Wenn das Wasserniveau eine bestimmte Höhe erreicht, gerät man plötzlich aus
dem Zustand des Waschens in den Zustand des Zentrifugierens, d. h. wenn inan die
Wassermenge für eine gegebene Wäschemenge verringert, vermindert man ganz allmählich
die Relativgeschwindigkeiten zwischen -#\'asser und Wäsche (Geschwindigkeitsunterschiede
für das Waschen unerläßlich) bis zum Augenblick, wo der Trog, die Flüssigkeit und
die Wäsche sich alle praktisch mit der gleichen Geschwindigkeit drehen. In diesem
Moment wird die Wirkung Gier Zentrifugalkraft besonders bemerkbar, und Wasser und
Wäsche werden gegen die Seitenwand des Troges angelegt.
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Von diesem Augenblick an vollzieht sich nicht nur die Leerung des
Troges, sondern das noch in den Fasern der Wäsche zurückgehaltene Wasser wird gegen
die kegelförmige Wand des Troges zentrifugiert. Das Wasser fließt dann entlang der
genannten Wand in Richtung zur großen Grundfläche des Kegelstumpfes, um in die Rinne
22 einzudringen, von wo es durch das Rohr 23 entleert wird.
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Wenn der Trog leer ist, ist das eigentliche Waschen beendet, und der
Zyklus der Operationen wird nun für das Schleudern und Spülen wiederholt, indem
man den Trog von neuem mit frischem Wasser füllt.
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Das Schleudern kann ganz ohne Beteiligung der Bedienungsperson durchgeführt
werden. Da die Spülperiode bedeutend kürzer ist als die Waschperiode, genügt es.
(1a derTrog immer in Bewegung ist, den Hallt, 30 iti die Stellung »I?titleeren«
zu bringen. Während einiger Minuten setzt sich die Waschbewegung fort. \\-obei die
`Wä#-3clie in frischem Wasser kräftig gerührt wird, worauf dieses ganz allmählich
ausläuft. Wenn (las Wasserniveau genügend tief steht. ger<it die Wäsche von selbst
in Zentrifugierstellung, und man gelangt auf diese Weise automatisch zur Schleuderoperation.
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In der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine, wie sie in
der Fig. 4 dargestellt ist, befindet sich der große Durchmesser des Troges io am
oberen Teil desselben. Die Entleervorrichtung ist ebenfalls im oberen Teil des Troges
vorgesehen; sie besteht aus einer in den Trog eingebrachten Rinne 22 und aus einem
fest stehenden Sammelrohr 23, das durch die Öffnung 35 hindurchfährt. Das Rohr 23
wird von einem nichtdargestellen Mehrweghahn gesteuert, wie es bei der ersten Ausführungsform
beischrieben worden ist.
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Der Trog io ist auf seiner größeren Grundfläche mit einer durchlochten
Scheidewand 36 versehen, welche eine zentrale Öffnung 37 für den Durchtritt der
Wäsche aufweist. Die Scheidewand 36 verhindert, daß die sich im Trog befindende
Wäsche das Eintrittsende 27 des Rohres 23 erreichen kann. Diese Scheide"vand dient,
wie 18 in der Fig. i, also dazu, den Sammler von der die \Wäsclie enthaltenden Partie
das Troges abzusondern.
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Der Trog io weist auf seinem Boden und in seinen Seitenwänden keine
Öffnung auf, was die 1-erwendting einer Stopfbuchse oder einer anderen Abdichtungsvorrichtung
erspart; die Haltewelle i i des Troges wird einfach von den beiden Lagern 12 und
13 getragen.
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Was die anderen Organe dieser Maschine anbetrifft, so sind sie denjenigen
der ersten Ausführungsform ähnlich, und die Verwendung ist dieselbe mit der Ausnahme,
daß das Wasser, anstatt durch den Boden des Troges auszufließen. durch den oberen
Teil der 'Maschine abgelassen wird, wo sich in diesem Fall die größere Grundfläche
befindet.
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Die durchlochte Scheidewand 36 kann weggelassen werden, wenn das Rohr
23 so angeordnet ist, daß sich die Wäsche an ihm nicht anhängen kann.
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In den beiden beschriebenen Ausführungsformen können die Positionen
des 'Motors und der verschiedenen Zubehörteile verändert werden, um das Aussehen
der 'Maschine zu ändern. Der 'Motor, welcher ein elektrischer oder hydraulischer
sein kann, könnte auch fest verbunden mit der Trogwelle vorgesehen sein.
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Anstatt mit konstanter Gerschwindigkeit zu laufen, könnte der Motor
unter zwei verschiedenen Verhältnissen betrieben werden, indem er den Trog z. B.
mit einer bestimmten Rotationsgesch,#vindigkeit für das Waschen und finit einer
größeren Geschwindigkeit für das Schleudern antreibt.
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Selbstverständlich kann man, wenn gewünscht, in dem Trog auch einen
auswechselbaren Korb vorsehen, der sich mit dem Trog dreht und zur Aufnahme der
Wäsche dient.