DE758433C - Verfahren zur Herstellung von Lederersatz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lederersatz

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DE758433C
DE758433C DEM145918D DEM0145918D DE758433C DE 758433 C DE758433 C DE 758433C DE M145918 D DEM145918 D DE M145918D DE M0145918 D DEM0145918 D DE M0145918D DE 758433 C DE758433 C DE 758433C
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DE
Germany
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rubber
leather
pulp
parts
mixing
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Expired
Application number
DEM145918D
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English (en)
Inventor
Richard Bott
Hermann Dr Miedel
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H17/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
    • D21H17/20Macromolecular organic compounds
    • D21H17/21Macromolecular organic compounds of natural origin; Derivatives thereof
    • D21H17/22Proteins

Landscapes

  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lederersatz Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung vom; Lederersatz, der im wesentlichen aus durch Kautschuk gebundenen, z. B. aus Lederabfällen gewonnenen Lederfasern besteht.
  • Nach den üblichen, bekannten Verfahren wird derartiger Lederersatz so hergestellt, daß man den wäßrigen Brei der Lederfaser mit verdünnten Kautschukdispersionen, z. B. verdünnter Kautschukmilch mischt, daß man, falls nach vollzogener Mischung der Kautschuk sich nicht von selbst auf den Fasern niederschlägt, das NiederschIlagen durch Zugabe von Fällungsmitteln bewirkt und daß man die die kautschuküberzogenen Lederfasern enthaltende Masse z. B. auf Vorrichtungen, wie sie in der Papierindustrie üblich sind, mechanisch entwässert, trocknet und gegebenenfalls preßt.
  • Diese Arbeitsweisen sind nur dann durchführbar, wenn es gelingt, die Kautschukdispersionen, z. B. die Kautschukmilch, dem Lederbrei zuzumischen, ohne daß Koagulation eintritt, und den Kautschuk nach Zumischung unter Erhaltung des Fließvermögens der Fasermasse auf die Faser niederzuschlagen. Bei Zumischung der Kautschul:dispersiori zum Lederbrei nach den bekannten Verfahren kommt es jedoch häufig vor, daß der Kautschuk sofort in Form grober Flocken koaguliert. Bei kräftiger Stabilisierung durch Zusatz von erheblichen Mengen von Stabilisierungsmitteln zur Kautschuli:dispersion oder zum Lederbrei vor der Vermischung kann man zwar gegebenenfalls erreichen, daß die Kautschukdispersion nicht koaguliert:; es tritt dann aber häufig der Übelstand ein, daß auch nach Zusatz von Fällungsmitteln der Kautschulz sich nicht vollständig niederschlagen läßt, so daß er bei der Entwässerung teilweise mitentfernt wird. Es kann auch vorkommen, daß sich die Vermischung ohne Koagulation durchführen läßt, daß aber beim Rühren der Mischung gleichzeitig mit der Niederschlagung des Kautschuks auf den Fasern eine Zusammenklumpung der Fasermasse eintritt, so daß sie nach kurzem Stehen schon nicht mehr verarbeitet werden kann.
  • Man hat versucht, diese Schwierigkeiten z. B. durch genaue Dosierung von Stabilisierungs- und Fällungsmitteln und die Einstellung eines bestimmten pH-Wertes der Mischung zu überwinden. Diese Maßnahmen haben aber ihren Zweck häufig nicht erfüllt, insbesondere dann nicht, wenn Lederabfälle verschiedener Art, z. B. verschiedener Gerbung, z. B. loh- bzw. chromgegerbte Abfälle mit verschiedenem Gerbstoffgehalt, verschiedenem Säuregrad usw. verarbeitet werden müssen.
  • Es ist zwar bekannt, daß Hämoglobin, Kasein, Blut- und Eialbumin, Türkischrotöl, Natriumsilicat usw. als Stabilisierungsmittel verwendet werden können. Es ist auch weiterhin bekannt, daß bei der Verarbeitung mit Asbestfasern die Neigung der Kautschukmilch zur Koagulation besonders groß ist. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß gerade Hämoglobin bei der Herstellung von Erzeugnissen aus Kautschukmilch und Lederfasern sich besonders in Mengen von etwa 2 bis io Teilen auf ioo Teile Kautschuktrockenstoff vorzüglich als Schutzkolloid eignet. Andere Stabilisierungsmittel, wie z. B. Salze organischer Sulfosäuren, Eiweißstoffe, Pflanzenschleime, anorganische Salze, zeigen diese günstige Wirkung nicht. Durch den erfindungsgemäßen Zusatz von 2 bis ioo/o Hämoglobin, auf Kautschuktrockenstoff gerechnet, zur Kautschukdispersion oder zum Faserbrei oder geteilt zu beiden läßt sich mit Ledern verschiedenster Säuregrade und Gerbungsarten ein gleichförmiger und klumpenfreier Kautschukfaserbrei erhalten. Je nach der Lederart schlägt sich in kurzer Zeit der Kautschuk von selbst auf der Faser nieder, oder er kann durch allmähliche Zugabe von soviel eines Fällungsmittels, wie z. B. Säure, Gerbstoff oder Salzen mit mehrwertigen Kationen gefällt werden. Hierbei entsteht weder beim Rühren noch bei längerem Stehen des Breies eine Zusammenballung der Masse. Diese bleibt vielmehr lange, z. B. tagelang, unverändert und verarbeitbar.
  • Im besonderen hat sich bei der Verwendung von chromgegerbten Lederabfällen gezeigt, daß durch das Vermischen des Faserbreies und der Kautschukdispersion bei Gegenwart von Hämoglobin der Fällungsvorgang nach Wunsch geregelt und eine vorzeitige Koagulation der Kautschulzdispersion vermieden werden kann. Beispiel i Man stellt eine Mischung folgender Zusammensetzung her: 13o Teile eines stabilisierten 75o/oigen Kautschukmilchkonzentrates, 4o Teile ioo/oige Hämoglobinlösung, o,4 Teile eines Konservierungsmittels, wie z. B. Chlormetakresol, ioo kg eines 30/eigen Lederfaserbreies, der durch Vermahlung von lohgegerbten Sohlenlederabfälfen unter Wasserzusatz in einem Holländer oder in einer Schlagmühle erhalten wurde, werden mit 1,7 kg der oben angegebenen hämoglobinhaltigen Kautschukmilchznischung vermischt, nachdem man diese vorher auf das zehnfache Volumen mit Wasser verdünnt hatte. Nach Beendigung der Durchmischung setzt man so viel Alaunlösung zu, bis die Flüssigkeit klar ist. Man erhält einen beständigen, längere Zeit verarbeitbaren Faserbrei, der in der üblichen Weise unter mechanischer Entwässerung auf Platten verarbeitet wird. Die auf diese Art erzeugten Platten eignen sich für Sohlen. Beispiel 2 iookg eines @.o/oigenFaserbreies aus chromgegerbten Lederfasern werden mit 21/z kg einer 41/o Hämoglobin enthaltenden Kautschukmilch mit 4o0/9 Trockensubstanz vermischt.
  • Es beträgt demnach die Menge an Kautschukfestsubstanz 25 % der Lederfasertrockensubstanz. Schlägt sich der Kautschuk von selbst auf den Fasern nieder, so wird der Brei ohne weiteren Zusatz verarbeitet. Erfolgt die Niederschlagung nicht von selbst, so fügt man unter Rühren allmählich so viel einer 5o/oigen Gerbstofflösung zu, bis die Flüssigkeit klar ist. Hierauf kann die Weiterverarbeitung stattfinden. Das erhaltene Leder läßt sich beispielsweise zu Brieftaschen verarbeiten.
  • Beispiel 3 Als Bindemittel wird eine Mischung folgender Zusammensetzung verwendet: 165 Teile eines 6oo/oigen, durch Zentrifugieren gewonnenen Kautschulcmilchkonzentrates, 75 Teile einer ioo/oigen Hämoglobinlösung, o,5 Teile eines Konservierungsmittels, z. B. Chlbrmetakresol. -Die Mischung wird in gleicher Weise verwendet, wie in den Beispielen x und 2 beschrieben.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren können gegerbte Lederabfälle der mannigfaltigsten Art verarbeitet werden. Nach Wunsch können Fette, Gerbstoffe oder Vulkanisationsmittel dem Lederfaserbrei oder der Kautschukmilchmischung oder dem vereinigten Gemisch der beiden in üblicher Weise zugesetzt werden, um die Beschaffenheit des Erzeugnisses nach Wunsch zu beeinflussen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Lederersatz aus zerfaserten Lederabfällen und wäßrigen Kautschukdispersionen durch Vermischen eines wäßrigen Lederfaserbreies mit der Kautschukdispersion, Niederschlagen des Kautschuks auf die Lederfaser, mechanische Entwässerung der Masse, z. B. auf in der Papierindustrie üblichen Vorrichtungen und gegebenenfalls Pressen, dadurch gekennzeichnet, daß das Vermischen des Faserbreies mit der Kautschukdispersion in Gegenwart von etwa z bis io Teilen Hämoglobin, bezogen auf ioo Teile Kautschuktrockenstoff, erfolgt. ZurAbgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 571 920; britische Patentschrift Nr. 362 814; USA.-Patentschriften Nr. i 689 581, 1 762 494 1 907 634.
DEM145918D 1939-08-19 1939-08-19 Verfahren zur Herstellung von Lederersatz Expired DE758433C (de)

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Cited By (1)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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