DE751343C - Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DisazofarbstoffenInfo
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Description
Es wurde gefunden, daß wertvolle Disazofarbstoffe hergestellt werden können, wenn
man ein tetrazotiertes 3,3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenyl
in alkalischem Mittel mit 2 Mol derselben oder verschiedener Kupplungskomponenten
vereinigt, von denen mindestens eine ein Stickstoffatom, an das kein
oder nur ein Wasserstoffatom gebunden ist, und, falls sich das kupplungsfähige Kohlenstoffatom in einem Naphthalinkern befindet,
mindestens eine kerngebundene Sulfonsäuregruppe enthält, und gegebenenfalls auf die
erhaltenen Farbstoffe metallabgebende Mittel einwirken läßt.
3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl kann z. B. aus 3, 3'-Dimethoxy-4, 4'-diaminodiphenyl
durch Verseifen der Methoxygruppen mit Aluminiumchlorid in an sich bekannter Weise
erhalten und gegebenenfalls gereinigt werden. Die Tetrazotierung erfolgt in üblicher Weise,
und die erhaltenen Tetrazoverbindungen können entweder unmittelbar weiterverwendet
oder aus dem Tetrazotierungsansatz abgeschieden und in dieser Form der Kupplung
zugeführt werden.
Die mit den genannten Tetrazoverbindungen zu vereinigenden Kupplungskomponenten,
insbesondere die stickstoffhaltigen
Kupplungskomponenten, können beispielsweise der Naphthalinreihe angehören oder ein
heterozyklisches Ringsystem enthalten, wie dies bei den Pyrazolonen der Fall ist, oder
auch eine offene Kette aufweisen, die ein kupplungsfähiges Kohlenstoffatom enthält.
Die Kupplung soll vorzugsweise in ortho-Stellung zu einer die Kupplungsstelle bestimmenden
Hydroxylgruppe erfolgen, ίο Stickstoffhaltige, für das Verfahren in
Frage kommende Kupplungskomponenten sind beispielsweise Aminonaphtholsulfonsäuren, in
denen die Aminogruppe in beliebiger Weise, z. B. durch einen weiteren Naphthalinrest
oder einen Benzolrest, substituiert ist. Der Stickstoff kann auch anders als in Form einer
substituierten Aminogruppe, beispielsweise als Nitrogruppe oder als Bestandteil eines
heterozyklischen Ringes, auftreten, ebenso als substituierte Säureamidgruppe. Als weitere,
z. B. auch nicht stickstoffhaltige Kupplungskomponenten, von denen je Farbstoffmolekül
nur eine zur Anwendung kommen kann, können die bekannten Kupplungskomponenten,
z. B. solche der Benzol- oder Naphthalinreihe, verwendet werden.
Von den genannten Kupplungskomponenten muß mindestens eine ein Stickstoffatom enthalten,
das in einer von der N H2-Gruppe verschiedenen
Form vorliegt. Das Stickstoffatom kann als Brückenglied zwischen zwei organischen
Resten auftreten, wie dies bei der 5, s'-Dioxy-2, 2/-dlinaplithylamin-7, γ'-άι-sulfonsäure
und bei 2- oder 3-Arylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäuren
der Fall ist, ebenso bei Harnstoffen aus Aminonaphtholsulfonsäuren und säureamidartig gebundenen
Stickstoffatomen in Aminonaphtholsulfonsäuren, in denen der Säurerest z. B. der aliphatischen
oder aromatischen Reihe angehören kann.
Die Kupplung erfolgt vorzugsweise in alkalischem Mittel. Während manche Kupplungskomponenten,
insbesondere solche der Pyrazolonreihe, eine einwandfreie Durchführung der Kupplung auch in alkalicarbonatalkalischem
Mittel erlauben, ist es in anderen Fällen, insbesondere bei Verwendung von Kupplungskomponenten der Naphthalinreihe,
oft vorteilhaft, in einem wäßrigen Mittel zu arbeiten, das an Stelle von Carbonaten
Hydroxyde der Alkali- und Erdalkalimetallreihe oder Ammoniak enthält.
Die nach dem Verfahren erhaltenen Disazofarbstoffe
eignen sich zum Färben und Drucken der verschiedensten Faserstoffe, insbesondere von Cellulosefasern, wie Baumwolle,
Kunstseide und Zellwolle aus regenerierter Cellulose, aber auch zum Färben tierischer Fasern, wie Wolle und Seide, oder
von Leder. Sie können für sich, im Färbebad und auf der Faser in komplexe Metallverbindungen,
z. B. Kupfer-, Chrom-, Eisen-, Nickel- oder Kobaltverbindungen, übergej führt werden. Die Überführung in komplexe
ι Metallverbindungen, die auch mehrere Me- ! talle im Komplex enthalten können, erfolgt
nach den bekannten Arbeitsweisen in saurer, neutraler oder alkalischer Lösung, mit geeigneten
Zusätzen oder ohne geeignete Zusätze, wie Salze anorganischer und organischer Säuren, Salze komplexbildender
Säuren, z. B. Weinsäure oder Aminoessigsäure, in An- oder Abwesenheit von Verdünnungs-
oder Verteilungsmitteln, wie Pyridin, Glycerin, offen oder unter Druck.
Die Herstellung der Metallverbindungen für sich, insbesondere der Kupferkomplexverbindungen,
ist dann von besonderem Wert, wenn die betreffenden metallfreien Farbstoffe ein zu schwaches Ziehvermögen aufweisen
und die metallhaltigen Farbstoffe noch eine genügende Löslichkeit in den üblichen Färbebädern
haben. Weiterhin können viele für sich hergestellte Metallkoniplexverbindungen, insbesondere
Kobalt- oder Nickelverbindungen oder Kobalt-Nickel-Verbindungen, zum Färben
von Massen und deren Lösungen, wie Nitrocelluloselacke, Kunstharze und Spinnmassen,
verwendet werden.
Haben die nach dem Verfahren erhaltenen Disazofarbstoffe nur wenige löslich machende
Gruppen und ein genügendes oder gutes Ziehvermögen für Cellulosefasern in metallfreiem
Zustande, so können sie vorteilhaft auf der Faser oder im Färbebade oder teilweise auf
der Faser und im Färbebade mit metallabgebenden Mitteln nach den allgemein bekannten
Verfahren behandelt werden. Mit Vorteil wird jedoch das Verfahren der französischen
Patentschrift S09 893 angewendet, nach welchem im gleichen Bade zuerst gefärbt und dann die Behandlung mit metallabgebenden
Mitteln vorgenommen wird. Als metallabgebende Mittel kommen hier vorzugsweise solche in Betracht, die gegenüber
alkalischen Lösungen beständig sind, wie komplexe Kupfertartrate. Solche metallabgebende
Mittel können in manchen Fällen mit Vorteil auch zur Herstellung der Metallverbindungen
für sich verwendet werden.
Von den aus der britischen Patentschrift 102 881 bekannten· Disazofarbstoffen aus
tetrazotiertem 3,3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenyl
und mindestens einer Kupplungskomponente, die eine primäre Aminogruppe enthält, zeichnen sich die neuen Farbstoffe durch verbesserte
Lichtechtheit aus. Gegenüber analogen bekannten Disazofarbstoffen aus tetrazotiertem
3,3'-Dialkoxy-4,4'-diaminodiphenyl oder tetrazotierter 4, 4'-Diaminodiphenyl-3,3'-dicarbonsäure
zeichnen sich die neuen
Disazofarbstoffe, in ätzalkalischem. Mittel gekuppelt,
durch verbesserte Waschechtheit ihrer Färbungen auf Cellulosefasern aus.
Die Teile in den Beispielen sind Gewichtsteile.
Beispiel ι
Zu einer Lösung von 4,32-Teilen 3, 3'-Dioxy-4,
4'-diaininodiphenyl in einem Gemisch von 10 Raumteilen 3o°/»iger Salzsäure und
200 Teilen Wasser wird eine wäßrige Lösung von 2,76 Teilen Natriumnitr-it gegeben. Die
Tetrazotierung erfolgt sofort.
In 200 Teilen Wasser werden unter Zusatz von 11 Raumteilen 3o°/oiger Natronlauge
7,83 Teile i~Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon und 5 Teile wasserfreies Natriumcarbonat gelöst.
Zu dieser Mischung gibt man bei. 10 bis 150
die, wie oben angegeben wurde, bereitete Tetrazolösung zu und rührt 24 Stunden
bei Zimmertemperatur. Hierauf setzt man 20 Raumteile 3o°/oiger Natronlauge zu und
rührt weitere 6 Stunden. Dann wird die alkalische Reaktion des Kupplungsgemisches
mit 18 Raumteilern 3o°/oiger Salzsäure abgestumpft und der Farbstoff durch Zusatz
von Kochsalz abgeschieden, abfiltriert und getrocknet.
Der erhaltene Farbstoff zieht auf Baumwolle und liefert beim Nachkupfern wasch-
und lichtechte rubinrote Töne, Mit Vorteil kann das Nachkupfern im gleichen Bade wie
das Färben vorgenommen werden.
Werden an Stelle von 7,83 Teilen i-Phenyl-3-methyl-S-pyrazolon
9,86 Teile i-(3'-Nitrophenyl)-3-methyl-5-pyrazoloni
verwendet, so erhält man einen Farbstoff, der etwas schwerer löslich ist, im übrigen aber ähnliche
Eigenschaften hat.
Verwendet man 10,7 Teile i-(3'-Sulfamidophenyl)-3-methyl-s-pyrazolon,
so· erhält man in gleicher Weise einen Farbstoff, der Baumwolle
nach dem Nachkupfern in bordoroten Tönen von guter Waschechtheit und vorzüglicher
Lichtechtheit färbt.
21,6 Teile 3,3'-Dioxy-4,4'-(iiaminodiphenyl,
in Form des Didyhrochlörides, werden in 100 Teilen Wasser und 12 Teilen konzentrierter
Salzsäure verrührt und bei 5 bis 8° mit einer wäßrigen Lösung von 13,8 Teilen
Natriumnitrit tetrazotiert. Nach beendeter Tetrazotierung kühlt man die Suspension auf
3° ab, neutralisiert durch Zugabe von 6,4 Teilen Soda und filtriert die ausgefallene
Tetrazoverbindung ab.
103 Teile des Dinatriumsalzes der 5, 5'-Dioxy-2, 2'-dinaphthylamin-7, 7'-disulfonsäure
werden in 130 Teilen Wasser und 30 Teilen Kaliumhydroxyd gelöst. Man kühlt die
Lösung, auf 5° ab und trägt obige Tetrazoverbindung unter gutem Rühren ein.. Dann
kuppelt man 2 Stunden bei 5 bis 8° und 24 Stunden bei 10 bis 150. Zuletzt erhöht
man die Kupplungstemperatur auf 20 bis 300. Nach beendeter Kupplung verdünnt man die
Masse mit 1000 Teilen Wasser, setzt bei 550 65 Teile Natriumchlorid zu und scheidet den
Farbstoff durch Beigabe von 200'Raumteilen
5%iger Salzsäure ab. Der Disazofarbstoff wird durch Lösen in 2000 Teilen Wasser und
10,6 Teilen Soda und Aussalzen gereinigt und stellt getrocknet ein schwarzes, bronzierendes
Pulver dar, das sich in Wasser mit violetter, in ioVoiger Sodalösung mit blauer,
in io°/oiger Natronlauge mit blauvioletter und in konzentrierter Schwefelsäure mit
grünblauer Farbe löst. Der neue Disazofarbstoff erzeugt auf Baumwolle, im Ein- oder
Zweibadverfahren mit Kupfersalzen nachbehandelt, echte blaue Töne.
21,6 Teile 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
werden, wie im Beispiel 2 beschrieben, tetrazotiert. Die Suspension, wird mit Sodalösung
neutralisiert und die abgeschiedene Tetrazoverbindung abfiltriert.
103 Teile des Dinatriumsalzes der 5, 5'-Dioxy-2,
2'-dinaphthylamin-7, 7'-disulfonsäure werden in 300 Teilen Wasser und 100 Teilen
Ammoniaklösung von 25 °/o N H3 gelöst. Man
kühlt die Lösung auf 50 ab, trägt die abfiltrierte Tetrazoverbindung ein, kuppelt während
2 Stunden bei 5 bis 8° und danach bis zur Beendigung der Umsetzung bei 10 bis 300.
Man verdünnt das Kupplungsgemisch mit 1000 Teilen Wasser und scheidet den Farbstoff
durch Aussalzen ab. Er wird durch Lösen in verdünnter Sodalösung und Aussalzen gereinigt.
Der neue Farbstoff stellt getrocknet ein schwarzes Pulver dar, das sich in Wasser
mit violetter, in io%>iger Sodalösung mit
blauer, in io%iger Natronlauge mit blauvioletter und in konzentrierter Schwefelsäure
mit grünblauer Farbe löst. Er erzeugt auf Baumwolle, im Ein- oder Zweibadverfahren
mit Kupfersalzen nachbehandelt, blaue Töne mit sehr guten Echtheitseigenschaften.
B e i s ρ i e 1 4
21,6 Teile 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
werden, wie im Beispiel 2 beschrieben, tetrazotiert. Dann wird neutralisiert, und ab- ;.
filtriert. ·
- 103 Teile des Dinatriumsalzes der 5, 5'-Dioxy-2,
2'-dinaphthylamin-7, 7'-disulfonsäure werden in 190 Teilen Wasser und 30 Teilen
Natriumhydroxyd-gelöst. Man kühlt auf 50 ab und trägt die abfiltrierte Tetrazoverbin-
dung unter gutem Rühren ein. Die Kupplungstemperatur wird 2 Stunden bei S bis 8°,
24 Stunden bei 10 bis 150 und zuletzt während
mehrerer Stunden bei 20 bis 25° geihalten. Nach Beendigung der Kupplung verdünnt
man die Masse mit 1000 Teilen Wasser von 55°, setzt 60 Teile Kochsalz hinzu und
scheidet den Farbstoff durch Beigabe von 200 Raumteilen 5°/oiger Salzsäure ab. Der
neue Disazofarbstoff kann durch Lösen in
verdünnter Sodalösung und Aussalzen gereinigt werden.
' Er stellt getrocknet ein schwarzes, bronzierendes Pulver dar, das sich in Wasser mit
violetter, in io°/oiger Sodalösung mit blauer, in ι o°/oiger Natronlauge mit blauvioletter und1
in konzentrierter Schwefelsäure mit grünblauer Farbe löst. Der neue Disazofarbstoff
erzeugt auf Baumwolle, im Ein- oder Zweibadverfahren mit Kupfersalzen nachbehandelt,
echte blaue Töne.
Io»8 S 3>
3'-Dioxy-4, 4'- diaminodiphenyl werden in üblicher Weise mit 6,9 g Natriumnitrit
in Gegenwart von Salzsäure tetrazotiert. Nach dem Abstumpfen der überschüssigen Mineralsäure wird das kristallisierte Tetrazoxyd
abfiltriert und in eine Lösung von 31,5 g
z-Phenylamino-S-oxynaphthalin-^-sulfonsäure
und 15 g Kaliumhydroxyd in 70 ecm Wasser
eingetragen. Das Kupplungsgemisch wird 40 bis 50 Stunden bei 20 bis 250' gerührt und
dann der Farbstoff durch Neutralisation mit verdünnter Salzsäure abgeschieden. Der Farbstoff stellt getrocknet ein dunkles Pulver dar,
das sich in Wasser mit violetter, in Schwefelsäure und verdünnten Alkalien mit blauer
Farbe löst und Baumwolle und regenerierte Cellulose in blauen Tönen färbt. Die Färbungen
werden durch Behandeln mit Kupfersalzen vorzüglich wasch- und lichtecht.
Man löst 4,32 Teile 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
in 200 Teilen Wasser unter Zusatz von 100 Raumteilen 30°/oiger Salzsäure
und tetrazotiert durch Zugabe einer Lösung von 2,76 Teilen Natriumnitrit. Die
so hergestellte Tetrazoverbind'ung läßt man zu einer Lösung von 30 Teilen 2- (4'-C1Xy-3'
- carboxyphenylamino) - 5 - oxynaphthalin-7-sulfonsäure und 25 Teilen wasserfreiem
Natriumcarbonat in 150 Teilen Wasser und 30 Raumteilen Pyridin bei 10 bis 15° fließen.
Nach 24stündigem Rühren bei Zimmertemperatur wird der Farbstoff abfiltriert, in
400 Teilen heißem Wasser unter Zusatz von 2 Teilen Natriumcarbonat gelöst, durch Zusatz
von Kochsalz wieder abgeschieden und getrocknet.
Der Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar und färbt Baumwolle nach dem Nachkupfern
in blauen, wasch- und lichtechten Tönen.
10,8 Teile 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
werden in salzsaurer Lösung mit Natriumnitrit in üblicher Weise tetrazotiert. Das
kristallinisch abgeschiedene Tetrazoxyd wird in eine auf 5° abgekühlte Mischung von
37,5 Teilen 2-(4'-Oxy-3'-carboxyphenyl)-amino - 5 - oxynaphthalin - 7 - sulfonsäure und
30 Teilen Calciumhydroxyd in 200 Teilen Wasser eingetragen. Man rührt während
2 Stunden bei S bis 8°, während 24 Stunden bei 15 bis 200 und kuppelt bei 28 bis 300 zu
Ende. Man verdünnt das Kupplungsgemisch mit 1000 Teilen heißem Wasser und fügt
60 Teile wasserfreies Natriumcarbonat zu. Nach V2Stündigem Rühren bei 500 wird vom
abgeschiedenen Calciumcarbonat abfiltriert. Nach dem Abstumpfen mit Salzsäure wird
aus dem Filtrat der Farbstoff durch Zusatz von Kochsalz abgeschieden. Der Disazofarbstoff
stellt ein grün bronzierendes Pulver dar, das sich in Wasser mit violettblauer, in verdünnten
Alkalien und konzentrierter Schwefelsäure mit grünstichigblauer Farbe löst
und pflanzliche Fasern nach dem ein- oder zweibadigen Nachkupferungsverfahren
in reinen Blautönen von sehr guter Licht- und Waschechtheit färbt.
95 Beispiel 8
21,6 Teile 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl,
in Form des Dihydrochlorides, werden in 100 Teilen Wasser und 12 Teilen konzentrierter
Salzsäure verrührt und bei 5 bis 8° mit einer wäßrigen Lösung von 13,8 Teilen
Natriumnitrit tetrazotiert. Nach beendeter Diazotierung kühlt man die Suspension auf
3° ab, neutralisiert durch Zugabe von 6,4 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat und
filtriert die ausgefallene Tetrazoverbindung ab.
58,5 Teile 2-(/?-Oxyäthyl)-amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
werden in einer frisch bereiteten Kalkmilch aus 22,4 Teilen gebranntem Kalk und 280 Teilen Wasser verrührt.
Man kühlt auf 50 ab und trägt die Tetrazoverbindung ein. Dann kuppelt man
während 4 Stunden bei S bis 8°, während 24 Stunden bei 10 bis 1501 und bis zur Bendigung
der Umsetzung bei 20 bis 300. Hierauf verdünnt man mit 2000 Teilen Wasser
von 500, setzt 60 Teile Soda zu und filtriert vom abgeschiedenen Calciumcarbonat ab. Das
Filtrat wird mit 120 Teilen Kochsalz versetzt und der neue Farbstoff durch Zutropfen von
Teilen io%iger Salzsäure abgeschieden.
Er stellt getrocknet ein schwarzes, bronzierendes Pulver dar. Der neue Farbstoff erzeugt
auf Baumwolle, im Ein- oder Zweibadverfahren mit Kupfersalzen nachbehandelt, reine
blaue Töne mit sehr guten Echtheitseigenschaften.
io,8 Teile 3, 3'-Dioxy-4,4'-d!iaminodiphenyl
werden in üblicher Weise mit 6,9 Teilen
Natriumnitrit in Gegenwart von Salzsäure tetrazotiert. Das kristallisierte Tetrazoxyd
wird abfiltriert und bei 5'0 in ein Gemisch von 12 Teilen 2-(4'-Oxy-3/-carboxyphenyl)-amino-S-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
und 20 Teilen Calciumhydroxyd in 150 Teilen Wasser eingetragen. Man rührt während
ι Stunde bei S bis 8° und während 1 Stunde
bei 10 bis 150.· Hierauf gibt man ein Gemisch
von 15,8 Teilen 2-Phenylamino-S-oxynapbthalin-7-sulfonsäure,
9 Teilen Calciumhydroxyd und 100 Teilen Wasser hinzu, rührt während 1 Stunde bei 15 bis 200 und führt
die Kupplung bei 25 bis 300 zu Ende. Man verdünnt das Kupplungsgemisch mit 1000 Teilen
heißem Wasser und hält die Temperatur nach Zusatz von 65 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat während V2 Stunde bei 80
bis 85°. Man filtriert vom abgeschiedenen Calciumcarbonat ab und versetzt das Filtrat
mit Kochsalz und Salzsäure. Der Disazofarbstoff wird abfiltriert und getrocknet. Er stellt
getrocknet ein dunkles, grün bronzierendes Pulver dar, das sich in Wasser und verdünnten
Ätzalkalien mit rotstichigblauer, in verdünnter Sodalösung mit kornblumenblauer
und in konzentrischer Schwefelsäure mit grünstichigblauer Farbe löst und pflanzliche
Fasern nach dem ein- oder zweibadigen Nachkupferungsverfahren in reinen Blautönen
von sehr guter Wasch- und1 Lichtechtheit färbt.
4,32 Teile 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
werden in Gegenwart von Salzsäure in üblicher Weise mit Natriumnitrit tetrazotiert.
Man vereinigt die entstandene Suspension der Tetrazoverbindung mit einer Lösung von
9,4 Teilen i-(4'-Oxy-3'-carboxyphenyl)-3-methyl-5-pyrazolon
und 12 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat in 100 Teilen Wasser. Man
hält die Kupplungstemperatur 2 Stunden bei 10 bis 12° und hierauf während 40 bis
50 Stunden bei 35 bis 40°'. Der gebildete Disazofarbstoff ist größtenteils ausgefallen.
Er bildet nach dem Abscheiden und Trocknen ein dunkles, grün bronzierendes Pulver, das
sich in Wasser mit braunroter, in verdünnter Sodalösung mit bordoroter, in Ätzalkalien mit
rotoranger und in konzentrischer Schwefelsäure mit blauroter Farbe löst und pflanzliche
Fasern nach dem ein- oder zweibadigen Nachkupferungsverfahren in sehr wasch- und
lichtechten, klaren bordoroten Tönen färbt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein tetrazotiertes 3, 3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenyl in alkalischem Mittel mit 2 Mol derselben oder verschiedener Kupplungskomponenten vereinigt, von denen mindestens eine ein Stickstoffatom, an das kein oder nur ein Wasser stoff atom gebunden ist, und, falls sich das kupplungsfähige Kohlenstoffatom in einem Naphthalinkern befindet, mindestens eine kerngebundene Sulfonsäure enthält, und gegebenenfalls auf die erhaltenen Farbstoffe metallabgebende Mittel einwirken läßt.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Britische Patentschrift Nr. 102 881;französische Patentschrift Nr. 20 i86, Zusatz zu 481 190.© 5091 4.53
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