DE748798C

DE748798C - Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus sauerstoffhaltigen, kohlenwasserstofffreien Gasen

Info

Publication number: DE748798C
Application number: DER114143D
Authority: DE
Priority date: 1942-09-26
Filing date: 1942-09-26
Publication date: 1944-11-10

Description

Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus sauerstoffhaltigen, kohlenwasserstofffreien Gasen Viele Gase, z. B. Steinkohlengas, Wassergas, Rauchgas usw. ebenso ihre Mischgase, enthalten als Verunreinigung Stickoxyde, deren Anwesenheit bei einigen Verwendungszwecken, z. B. im Ferngasbetrieb, bei der Gaszerlegung usw., Schwierigkeiten bereiten. Die im Gas enthaltenen Stickoxyde, vor allem Stickoxyd (N O), bilden mit einigen Gasbestandteilen, wie Inden, Cyclopentadien usw., über das Stickstoffdioxyd als Zwischenstufe sog. Harze (Nitroharze), die zu Störungen, ja sogar zu Explosionen führen.
Man ist daher schon seit Jahren bemüht, Verfahren zu finden, nach welchen es gelingt, die Stickoxyde praktisch restlos aus den Gasen zu entfernen.
Es wurde vorgeschlagen, Stickoxyde durch Waschprozesse, z. B. durch Alkalisulfite, Chromate usw., durch Reduktion über Molybdän-oder VVolframsulfid als Katalysatoren unter Überführung in Ammoniak usw. zu beseitigen.
Ferner ist die Stickoxydentfernung aus schwefelwasserstofihaltigen Gasen durch Umsetzung an schwefelhaltiger Reinigungsmasse unter Bildung sog. Roussienscher Salze bekannt und schließlich die Stickoxyde in sauerstoffhaltigen, brennbaren Gasen zu Stickstoffdioxyd umzusetzen, bei Anwendung von höheren Drucken und höheren Temperaturen.
Versucht man die zuletzt erwähnte Umsetzung bei kohlenwasserstofffreien, brennbaren wie nichtbrennbaren Gasen durchzuführen, so stellt man fest, daß bei kleinen, wirtschaftlichen Reaktionszeiten nur geringe Mengen der Stickoxyde in Stickstoffdioxyd übergeführt werden.
Durch Zugabe von Steinkohlengas bzw. dessen kohlenwasserstoffhaltigen Fraktionen, wie z. B.
Flüssiggas, Ruhrgasol usw., tritt dagegen eine bedeutende Beschleunigung der Umsetzung ein.
Diese Beschleunigung kann durch Arbeiten unter Druck und bei höheren Temperaturen noch wesentlich gesteigert werden.
Wird z. B. Luft mit einem Stickoxydgehalt von 4 bis 5 pM NO bei einem Druck von 5 ata und einer Temperatur von 900 c mit geringen Mengen Steinkohlengas (2 bis 4010) versetzt, so wird nach-einer Reaktionszeit von nur 5 Minuten das Stickoxyd zu etwa 90 90% in Stickstoffdioxyd überführt, das anschließend durch irgendeinen Waschprozeß mit Wasser oder Laugen leicht aus dem Gas entfernt werden kann, während unter den gleichen Bedingungen ohne Steinkohlengaszugabe die Umsetzung in der gleichen Reaktionszeit kleiner als 10010 ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus sauerstoffhaltigen, kohlenwasserstofffreien Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß den zu reinigenden Gasen Steinkohlendestillationsgas in geringen Mengen zugegeben wird, daß die Umsetzung unter Druck und bei höheren Temperaturen stattfindet und das gebildete Stickstoffdioxyd anschließend ausgewasehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß den Gasen an Steile von Steinkohlengas Einzelbestandteile des Steinkohlengases, z.B. die als Flüssiggas bekannten Fraktionen, in geringen Mengen zugemischt werden.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.