DE745207C - Verfahren zum Reinigen von Faserstoff enthaltenden Trueben, wie z. B. Abwaessern der Papierherstellung - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Faserstoff enthaltenden Trueben, wie z. B. Abwaessern der Papierherstellung

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DE745207C
DE745207C DED78322D DED0078322D DE745207C DE 745207 C DE745207 C DE 745207C DE D78322 D DED78322 D DE D78322D DE D0078322 D DED0078322 D DE D0078322D DE 745207 C DE745207 C DE 745207C
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Germany
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papermaking
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trueben
waste water
turbidity
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Expired
Application number
DED78322D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing August Goette
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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Publication date
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21FPAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
    • D21F1/00Wet end of machines for making continuous webs of paper
    • D21F1/66Pulp catching, de-watering, or recovering; Re-use of pulp-water

Landscapes

  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Faserstoff enthaltenden Trüben, wie z. B. Abwässern der Papierherstellung Die Erfindung betrifft die Reinigung von faserhaltigen Trüben, wie z. B. von Nbwässern bei der Herstellung von - Papier, Pappe u. dgl. Solche Abwässer müssen von den Feststoffen gereinigt werden, um Verluste an wertvollen Fasern zu vermeiden und außerdem die Vorflut sauber zu halten. Man hat versucht solche Trüben durch Flotation zu reinigen, und hierbei als Zusätze Türkischrotöl und Alaun benutzt. Man erreicht hierbei jedoch in manchen Fällen nur ein langsames und unvollständiges Aufschwimmcn der geflockten Fasern, insbesondere bei Abwässern, die beim Einsatz von Altpapier anfallen. Auch dadurch Zusatz besonderer Öle läßt sich dieses Verfahren nicht verbessern.
  • Es wurde nun geftmden. daß man solche Trüben überraschend schnell von den Faserstoffen reinigen und diese daraus abscheiden kann, wenn man bei der Flotation den Trüben neben den Flockungsmitteln Perverbindungen, wie Wasserstoffsuperoxyd, zusetzt. Neben Wasserstoffsuperoxyd kommen in Betracht Natriumperoxyd, Natriumperborat, Perschwefelsäure und ihre Salze u. dgl. Selbst mehr träge oder tote Fasern schwimmen bei solcher Behandlung schnell und vollständig auf, insbesondere wenn man den Trüben noch Netzmittel, wie z. B. Türkischrotöl, zusetzt.
  • Als Flockungsmittel kommt z. B. Alaun in Betracht. Die Wirkung des erfindtugsgemäßen Verfahrens kann noch erhöht werden. wenn man solche Mittel mitverwendet, welche die Schaumbildung erleichtern. Die verbessernde Wirkung des Zusatzes von Perverbindungen läßt sich bei allen pH-Werten fest stellen. Besonders günstig gestaltet sich jedoch die Flotation dann. wenn man im neutralen oder alkalischen Gebiet, also bei einem pH größer als 7. arbeitet. Es wurde festgestellt, daß die Struktur der aufgeschwemmten Flocken von dem p der Trübe ablängt.
  • Arbeitet man im stark alkalischen Gebiet, so erhält man kleine, aber dichte Flocken.
  • Die Flotation verläuft am besten. wenn man die mit den erfindungsgemäßen Zusätzen versehene Trübe in bekannter Weise unter Vakuum setzt. Die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gestaltet sich z. B. in der Weise, daß man zunächst durch Zusatz von z. B. Natronlauge den geeigneten PH-Wert einstellt, Flockungsmittel, z.B. Alaun, und dann Türkischrotöl sowie sehlieílich Wasserstoffsuperoxyl zusetzt und die Flotation in üblicher Weise vornimmt, also das Gemisch unter Vakuum setzt. Man erhält daIm auf der Oberfläche der Trübe die verdichteten Flocke die in bekannter Weise ausgetragen werden können. Damit die Flocken durch die vielen Gasblasen nicht zerstört werden können, ist es zweckmäßig, den Zusatz von Netzmitteln, wie z. B. Türkischrotöl, entsprechend zu bemessen.
  • Besondere Bedeutung gewinnt dieses Verfahren für die Flotation von Papier, das mit düime Metallfolie belegt ist. Setzt man bei einer Behandlung solchen Papiers in Trüben Wasserstoffsuperoxyd oder eine andere Perverbindung zu. so werden die Papierfasern hochgeschwemmt. während die Metalle selbst gedrückt werden.
  • Es ist bekannt, bei der Reinigung von Abwässern darin enthaltene fein verteilte Feststoffe mittels Flockungsmitteln auszuscheiden.
  • Hierbei wird durch eine zusätzliche Sauerstoffbehandlung auch noch eine oxydicrende Wirkung vermittelt. Zum Unterschied von dem vorliegenden Verfahren wird jedoch kein Wert auf die Erhaltung der abzuscheidenden Stoffe gelegt. Im Gegenteil erfahren diese Sinkstoffe eine chemische Veränderung, indem sie durch Eisenhydroxyd oxydiert werden.
  • Ähnliche Vorschläge hat man auch beim Abscheiden von Sohlenschlamm aus Abwässern gemacht; ganz abgesehen davon, daß auch hierbei von der Verwendung von Perverbindungen keine Rede ist, kommt es auch hierbei nicht auf eine weitgehende Schonung des abzuscheidenden Stoffes an, wie bei dem vorliegenden Verfahren. Überdies untjerscheidet sich das vorliegende Verfahren von dem Bekannten auch noch dadurch, daß die Faserstoffteilchen erfindungsgemäß aufgeschwommen werden, während bei den üblichen Schlammabscheidungsmaßnahmen die Feststoffe zum Absetzen gebracht werden. Es ist auch bekannt, das Abscheiden von kolloisden Stoffen durch Zusatz von groäoberflächigen Feststoffen zu bewirken. Zum guten Durchmischen werden sauerstoffhaltige Gase, wie Luft, in Form feiner Blasen eingeleitet.
  • Ganz abgesehen davon, daß auch hier Perverbindungen nicht erwähnt sind, handelt es sich bei diesem älteren Verfahren um die Abscheidung von Stoffen, die mit den dem vorliegenden Verfahren zugrunde liegenden Faserstoffen nicht vergleichbar sind.
  • Erfindungsgemäß ist es wesentlich, daß die in den hier in Betracht kommenden Abwässern vorhandenen Facerstoffteilchen nicht nur möglichst vollständig, sondern auch unter größter Schonung gewonnen werden. In/sbesondere die letzte Bedingung läßt sich aber nicht durch molekularen Sauerstoff errcichen, da hierdurch das Fasermaterial chemisch stark verändert wird.
  • Es ist auch bekanntgeworden, daß man bei der Entschlammung von Abwässern unter Mitverwendung von Aluminiumsalzen auf die Einstellung eines bestimmten PH Wertes bedachs sein muß. Bei dem vorliegenden Verfahren hat dagegen die Einstellung eincs bestimmten PH-Wertes einen ganz auderen Zweck. Es hat sich nßmlich gezeigt, daß bei einem ungünstig liegenden PH-Wert leicht eine erhebliche Schädigung der abzuscheidenden und zu gewinnenden Fasern eintritt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPR ÜCHE : I. Verfahren zum Reinigen von Faserstoff enthaltenden Trüben wie z. B. Abwässern der Papierherstellung durch Abschäumen unter Verwendung von Flokkungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß der Trübe Perverbindungen, wie Wasserstoffsuperoxyd, zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der PH-Wert der Trübe etwa gleich oder größer als 7 gehalten wird.
  3. 3. Verlahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der PH-Wert der Trübe in Abhängigkeit von der gewünschten Flockenart eingestellt wird.
    Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Drucksehriften in Retracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ... Nr. 366 134, 628 670; Schweizer Patentschrift.... Nr. 54 140; USA.- .... - 1824 936; Chemisches Zentralblatt, 1933. 11, S. 423.
DED78322D 1938-06-29 1938-06-29 Verfahren zum Reinigen von Faserstoff enthaltenden Trueben, wie z. B. Abwaessern der Papierherstellung Expired DE745207C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0076788A1 (de) * 1981-09-22 1983-04-13 Holmens Bruk Aktiebolag Verwendung von sauerstoffabgebenden Stoffen zur Herabsetzung der Dunkelfärbung von Pulpe

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH54140A (de) * 1910-10-10 1912-05-01 Richter & Richter Verfahren zur Abscheidung kolloidaler Stoffe aus Flüssigkeiten
US1824936A (en) * 1928-06-30 1931-09-29 Ohio Sanitary Engineering Corp Process for purifying industrial waste liquors
DE566134C (de) * 1927-12-28 1932-12-10 Frederick Alfred Dallyn Verfahren zur Reinigung von Abwaessern, wie Kloakenwasser
DE628670C (de) * 1931-12-03 1936-05-14 Gutehoffnungshuette Oberhausen Verfahren zur Klaerung von schlammhaltigen Abwaessern

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