DE7438696U - Schalldämmende Glasscheibe - Google Patents
Schalldämmende GlasscheibeInfo
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Description
"Schal!dämmende Glasscheibe"
Die Erfindung betrifft eine schalldämmende Glasscheibe,
aus zwei oder mehreren durch Rand-Profile im Abstand voneinander angeorndete Verbundglasscheiben, wobei jede Verbundglasscheibe
aus zwei oder mehreren Glasscheiben besteht, zwischen denen eine Schicht aus Material mit hoher innerer
Dämpfung vorgesehen ist.
Es ist eine unter Verwendung von Verbundglasscheiben hergestellte schalldämmende Doppelglasscheibe aus zwei am Rande
durch ein abdichtendes Profil miteinander verbundene Scheiben bekannt, bei der zur Erzielung einer hohen Schalldämmung
im Frequenzbereich von 100 bis 4 00 Hz eine Scheibe als aus zwei oder mehr Einzelscheiben bestehende Verbundsicherheitsglasscheibe
ausgebildet ist, wobei die Einzelscheiben über ihre gesamte Fläche hin durch Zwischenschichten aus Material
mit hoher innerer Dämpfung miteinander verbunden sind, die die mehrfache Dicke normaler Zwischenschichten haben und bei der
die zweite Scheibe als Dickglasscheibe ausgebildet und der Abstand
der Scheiben 10 bis 20, vorzugszweise 12 mm beträgt.
Derartige Scheiben sind zwar im Frequenzbereich von 100 bis 400 Hz relativ gut der Soll-Schalldämm-Maßkurve angepaßt,
befriedigen jedoch nicht in höheren Frequenzbereichen.
Es ist ferner ein schalldämmendes Mehrscheiben-Isolierglas
mit zwei Scheiben bekannt, von denen mindestens eine Scheibe als Verbundglas aufgebaut ist, wobei das Verbundglas aus
zwei äußeren gleich dicken Glasscheiben und einer inneren gleich dicken Kunststoff-Verbundschicht besteht. Durch den
symmetrischen Aufbau wird aber nur ein verhältnismäßig niedriges Schalldämm-Maß erreicht.
Es ist bekannt, daß Geräusche und Lärm im tieferen Frequenzbereich
weitaus weniger störend empfunden werden als Geräusche mit hoher Frequenz. Besondere Schwierigkeiten bereitet im
allgemeinen auch die Spuranpassung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schalldämmende Glasscheibe der eingangs beschriebenen Art derart auszubilden,
daß insbesondere bei einem guten Luftschallschutzmaß die Schalldämmung besonders im höheren Frequenzbereich der Soll-Kurve
möglichst nahe kommt, wobei der Aufbau einfach und die Herstellung kostengünstig möglich sein sollen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Glasscheibe der eingangs erläuterten Art im wesentlichen dadurch geLöst, daß
jede Verbundglasscheibe für sich aperiodisch verstimmt aufgebaut ist und daß die Dicken der äußeren Verbundglasscheiben und
deren Abstand so gewählt sind, daß die gesamte schalldämmende Glasscheibe insich ebenfalls aperiodisch verstimmt ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Zwischenschicht in den Verbundglasscheiben
in an sich bekannter Weise ein Gießharz dient.Eine Zwischenschicht aus Gießharz die praktisch dauerelastisch bleibt,
bewirkt,daß innerhalb dieser Zwischenschicht durch Reflexionen an den beiden äußeren Glasscheiben eine relativ hon 3 Dämpfung auftritt.
Der aperiodische Aufbau läßt sich in vorteilhafter Weise dadurch erzielen, daß das Verhältnis der Dicken der Glasscheiben
der Verbundglasscheiben etwa 0,83 beträgt.
— 3 —
Nach einem noch weiteren Merkmal der Erfindung ist es vorteilhaft,
wenn das Verhältnis der Gesamtdicken .· der einzelnen Verbundglasscheiben der jeweils äußeren Verbundglasscheiben
etwa 0,83beträgt.
Um eine besonders gute Schalldämmung sowohl bei Beschallung
der Fensteraußenseite als auch der Fensterinnenseite zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn die Dicke der Zwischenschicht
der einzelnen Verbundglasscheiben jeweils der Dicke der äußeren Einzelscheibe entspricht.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und Fig. 2 ein Schalldämm-Diagramm.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen schalldämmenden Scheibe sind zwei Verbundglasscheiben
I und II vorgesehen, die im Abätand voneinander angeordnet sind, wobei der Abstand durch ein Hohlprofil 7
bestimmt ist. Dieses Hohlprofil 7, beispielsweise aus Aluminium, enthält ein hygroskopisches Mittel 9, und ist an
seiner Oberseite mit einem durchgehenden Schlitz oder mit Einzelschlitzen 8 versehen.
Die beiden Verbundglasscheiben I und II bestehen aus äußeren Glasscheiben 1, 2 bzw. 4, 5 und einer dazwischen angeordneten
Zwischenschicht 3 bzw. 6.
Als Zwischenschicht wird ein Geißharz verwendet, welches in an sich bekannter Weise zwischen den beiden äußeren Glasscheiben
1, 2 bzw. 4, 5 eingebracht wird.
Das Hohlprofil 7 ist in bekannter Waise mittels je einer Butyl-Haftschicht 11' bzw. II1' mit der benachbarten Innenscheibe
2 bzw. 4 der beiden Verbundglasscheiben I und II verbunden. Den Abschluß bildet eine plastische Dichtungsmasse 10.
Nach der Erfindung sind die einzelnen Verbundglasscheiben I bzw. II aperiodisch verstimmt aufgebaut. Dadurch werden
Resonanzerscheinungen vermieden, eine erhebliche Dämrawirkung bereits in den Zwischenschichten 3 und 6 erzielt, wodurch
sich der Abstand zwischen den beiden Verbundglasscheiben I und II soweit verringern läßt, daß die schalldämraende
Scheibe in normalen Fensterrahmen untergebracht werden kann.
Der aperiodische Aufbau erfolgt zweckmäßig derart, daß die jeweils äußere Einzelscheibe 1 b^w.5 der Verbundglasscheiben I
und II in ihrer Dicke der Dicke der Zwischenschicht 3 bzw. entspricht, während die Dicke der einander zugewandten inneren
Einzelsc leiben 2 bzw. 4 jeweils der Dicke der Außen scheibe
der anderen Verbundglasscheibe entspricht.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Verhältnis der Scheibendicken
der einzelnen Verbunaglasscheiben 0,83 beträgt und andererseits das Verhältnis der Gesamtdicken der Verbundglasscheiben
I und II ebenfalls einen Wert von etwa 0,83 aufweist. Durch dieses besondere Verhältnis von 0,83 ergibt sich
eine besonders günstige aperiodische Dämpfung.
Bei einem bevorzugten AusführungsbeispJeL der Erfindung betrug
die Dicke der Einzelscheibe 1 und die Dicke der Zwischenschicht 3 etwa 3 mm, ebenso die Dicke der inneren Einzelscheibe
der Verbundglasscheibe II. Andererseits entsprach die Dicke der inneren Einzelscheibe 2 der Verbundglasscheibe I der Dicke der
Zwischenschicht 6 und der Dicke der äußeren Einzelscheibe 5 der Verbundglasscheibe II mit etwa 4 mm. Die Breite des
Hohlprofils 7 betrug 9 mn-, so daß sich im Verhältnis zwischen
der Gesamtwandstärke der Verbundglasscheibe i, der Zwischen-Luftschicht
(bestimmt durch die Breite des Hohiprofils 7) und die Gesamtwandstärke der Verbundglasscheibe Ii wie 10 zu
9 zu 11 verhielten.
Durch diesen unterschiedlichen Aufbau der einzelnen Verbundglasscheiben in sich und der schalldämmenden Scheibe als
Ganzes ergeben sich besonders günstige Dämmwerte. Die relativ dicken Zwischenschichten 3 und 6 führen auch im Bereich sehr
niedriger Frequenzen, d. h. von 100 bis "400 Hz zu überraschenden Dämmwerten.
Durch die verschiedenartigen Scheiben wird ferner die Spuranpassung
bei ca. 1600 Hz eliminiert. Eine erfindungsgemäße schalldämmende Scheibe weist Eigenschafter, auf, die der oberen
Grenze der Schallschutzklasse 5 nach VDI RL 2719 entspricht. Das Schalldämm-Maß entspricht somit dem Anfangsbereich der
Schallschutzklasse 6.
C Der aperiodische Aufbau der erfindungsgemäßen Glasscheibe erlaubt
die Verwendung dünnerer Glasscheiben als bei bekannten Doppelglasscheiben. Dadurch ergibt sich auch ein günstiges
Flächengewicht von beispielsweise 45 kg/qm.
Bei größeren Scheiben empfhielt sich die Verwendung von geringfügig
dickeren Einzelglasscheiben für die Verbundglasscheiben.
In Fig. 2 ist über der Frequenz das Schalldärom-Maß R eingetragen.
Die Kurve 12 stellt die Soll-Kurve für das Schalldänsm-
7438696 ia.05.76
Maß nach DIN 4109 dar. Die Kurve 13 ist die Ist-Kurve des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels bei Beschallung
von der Fensteraußenseite, während <_iie Kurve 14
den Verlauf des Schalldämm-Maßes bei Beschallung von Fensterinnenseite
her darstellt. Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäße
Glasscheibe, bei der üblicherweise von außen erfolgenden Beschallung sowohl im unteren Frequenzbereich zwischen
100 und 400 Hz aber auch im mittleren Frequenzbereich von 800 bis 1600 Hz besonders günstige Eigenschaften aufweist.
Der bei etwa 1600 Hz auftretende Spuranpassungs-Effekt ist
nur noch ganz schwach erkennbar. Das bewertete Schalldämm-Maß R1 betrug bei Beschallung von Fensteraußenseite 48 dB ebenso
wie bei Beschallung von Fensterinnenseite. Das mittlere Schalldämm-Maß
Rm betrug 45 bzw. 44 dB.
- Ansprüche -
7438696 13.05.76
Claims (5)
1. Schalldämmende Glasscheibe aus zwei oder mehreren durch
Rand-Profile im Abstand voneinander angeordnete Verbuiidglasscheiben,
wobei jede Verbundglasscheibe aus zwei oder mehreren Glasscheiben besteht, zwischen denen eine Schicht
aus Material mit hoher innerer Dämpfung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verbundglasscheibe (I, II)
für sich aperiodisch verstimmt aufgebaut ist und daß Dicken der äußeren Verbundglasscheiben (I und II) und deren Abstand
so gewählt sind, daß die gesamte Glasscheibe in sich ebenfalls aperiodisch verstimmt ist.
2. Glasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Zwischenschicht (3, 6) in den Verbundglasscheiben (I, II) in an sich bekannter Weise ein Gießharz dient.
3. Glasscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Dicken der Glasscheiben (1, 2;
4. 5) der Verbundglasscheiben (I bzw. II) etwa 0,83 beträgt.
4. Glasscheibe nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis der Dicken der Verbundglasscheiben (I, II) der jeweils äußeren Verbundglasscheiben etwa
0,83 beträgt.
5. Glasscheibe nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke der Zwischenschicht (3 bzw. 6) der einzelnen Verbundglasscheiben jeweils der Dicke der äußeren Einzelscheibe
(1 bzw. 5) entspricht.
7438696 13.05.76
Publications (1)
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