DE2715008B2 - Schalldammendes Isolierglas aus mindestens zwei Glasscheiben und Verwendung desselben - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Isolierglas aus mindestens zwei Glasscheiben, die über Abstandhalter miteinander verbunden sind, welche auf den den Glasscheiben zugekehrten Flächen eine Schicht zur haftfesten Verbindung aufweisen.

Ein derartiges Isolierglas ist aus dem DE-GM 7131673 bekannt. In dieser Schrift sind Abstandhalter beschrieben, die sowohl die Funktion der Abstandhalterung der Scheiben als auch deren Verklebung in einem Verbundteil in sich vereinigen, dazu weisen die Abstandshalter einen gummieiastischtti Itclag auf.

Aus der DIi-OS 2 317 550 ist eine Isolierglasschcibe aus /^ci Glasscheiben bekannt, zwischen denen in geringer Entfernung von den Stirnflächen ein rahmenformiger Abstandhalter angeordnet ist, wobei die Innenflächen der Glasscheiben und die Außenfläche des Ai's'tandhaltcrs eine Nut hüllen, die unter

Verwendung eines Haftvermittlers mit einem Kleber abgedichtet und ausgefüllt ist und wobei in die Kehlen zwischen den Innenflächen der Glasscheiben und der Außenfläche des Abstandhalters ein Streifen aus weichelastischem Material eingelegt ist.

Alle bekannten Isoliergläser dienen der Wärmeisolation, wobei der Raum zwischen den Glasscheiben möglichst dampfdicht sein soll und bei verschiedenen Ausführungen mit einem neutralen Gas gefüllt ist.

Es sind auch Ausführungen bekannt, bei denen zwischen den Scheiben ein Überdruck oder ein Unterdruck herrscht.

Aufgabe der Erfindung ist, ein Isolierglas anzugeben, das neben guten wärmeisolierenden Eigenschaften über besonders gute schalldämmende Eigenschaften verfügt und das dennoch einfach und unkompliziert herstellbar ist.

Aufgabe der Erfindung ist es auch, eine bevorzugte Verwendungsart des Glases anzugeben.

Die Aufgabe wird durch ein Isolierglas der eingangs genannten Art durch folgende Merkmalskombinationen gelöst:

a) die Schicht besteht aus einem schalldämmenden und dampfdichten Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat,

b) die Schicht und die Glasscheiben einerseits und die Schicht und der Steg andererseits sind durch eine Klebemasse miteinander verbunden,

c) der Raum zwischen den Scheibenkanten und der Anordnung aus Steg und Schicht ist mit einer Zweikomponenten-Dichtmasse ausgefüllt und versiegelt.

Vorzugsweise Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.

In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt und es ist dessen Verwendung bei der Herstellung von Fenstern erläutert:

Fig. 1 bis 3 zeigen Isoliergläser im Schnitt, und

Fig. 4 eine Verwendung eines solchen Glases bei einem Fenster.

Das in Fig. 1 dargestellte Isolierglas besteht aus zwei Glascheiben 10 und 11 und einem Steg 20, der als Aluminium-Hohlprofil ausgebildet ist. Im Hohlprofil befindet sich eine, der Klarheit halber nicht dargestellte Trocknungsmasse. Zwischen den Scheiben 10, 11 und dem Steg 20 befindet sich jeweils eine schalldämmende, dampfdichte Schicht 21 in Form eines Streifens. Die Verbindung zwischen den Scheiben 10, 11, dem Steg 20 und dem Schichtstreifen 21 aus schalldämmendem Material ist durch eine Klebmasse 22 hergestellt. Das Ganze, d. h. der Raum zwischen den Scheibenkanten 10a, 11a, 12a und der Anordnung aus Steg 20 und Schichtstreifen 21 ist mit Hilfe einer Zweikomponenten-Dichtmasse 30 ausgefüllt und versiegelt. Die Dichtmasse 30 schließt mit den Scheibenkanten 10a, 11a, 12a ab. Der optimale Abstand der Anordnung zu den Scheibenkanten 10a, 11a, 12a ist durch Versuch zu ermitteln.

Als Materialien kommen beispielsweise in Frage: Für die schalldämmende, dampfdichte Schicht 21 ein Äthylen- Vinylacetat-Copolymerisat (EVA), als Klebmasse 22 wird vorzugsweise ein Polyisobutylen und zur Versiegelung als Zweikomponentenmasse 30 ein Butyl-Kautschuk mit Härtezusatz verwendet.

Es ist wichtig, daß das schalldämmende Material selber möglichst dampfundurchlässig ist, da das Versiegelungsmaterial immerhin noch 2,6 g/m724 h

Feuchtigkeit durchläßt. Das schalldämroende Material der Schicht 2!l (Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat) dagegen läßt nur noch 0,25 g/mV24 h durch. Der Deutlichkeit halber ist in der Zeichnung die Dicke der Klebmasse 22 übertrieben stark dargestellt. Sie beträgt in der Praxis nur 0,2 mm. Die schalldämmende Schicht 21 dagegen sollte mindestens 2 mm dick sein.

Das in Fig. 2 dargesteilte Isolierglas unterscheidet sich von demjenigen nach Fig. 1 dadurch, daß die schalldämmende Schicht 21 hier zwischen zwei schmäleren Stegen 23 angebracht ist.

In Fig. 3 ist statt eines Isolierglases mit Doppelverglasung wie bei Fig. 1 und 2 ein solches mit Dreifachverglasung dargestellt. Außerdem ist hier die schalldämmende, dampfdichte Schicht 21 auf die Stege 24 aufextrudiert. Dies vereinfacht den Aufbau des Isolierglases, da nun nur noch die Scheiben 10, 11, 12 an die se vorfabrizierten Stege 24 angeklebt zu werden brauchen. Derartige vorfabrizierte, mit aufextrudier-

ter, schalldämmender Schicht 21 versehene Stege 24 können auch bei Isoliergläsern nach Fi g, I oder 2 verwendet werden.

Damit die durch ihren Aufbau erzielte bessere schalldämmende Eigenschaft des Isolierglases nicht durch falschen Einbau in einen Fensterrahmen verlorengeht, muß auch hier schalldämmendes Material angewendet werden. In F i g. 4 ist die richtige Verwendung dargestellt.

In den Fensterrahmen 2 ist beispielsweise ein Isolierglas 1 nach Fig. 1 eingebaut. Das Glas 1 stützt sich auf Klötzen 25 aus schalldämmendem Material ab. Seitlich sind ebenfalls Streifen aus schalldämmendem Material 26 angebracht, die mit Streifen 27 aus Vorlegeband versehen sind. Vorzugsweise verwendet man dazu sogenanntes Mappa-Band, ein einseitig selbstklebender Polyäthylen-Schaumstreifen mit geschlossenen Poren. Das Ganze ist mit nichthärtendem Kitt 28 verschlossen.

HL;rzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Isolierglas aus mindestens zwei Glasscheiben, die über Abstandhalter miteinander verbunden sind, welche auf den den Glasscheiben zugekehrten Flächen eine Schicht zur haftfesten Verbindung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Schallisolation folgende Merkmalskombinationen vorgesehen sind:

a) die Schicht (21) besteht aus einem schal I-dämmenden und dampfdichten Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat;

b) die Schicht (21) und die Glasscheiben (10, 11) einerseits und die Schicht (21) und der Steg (20) andererseits sind durch eine Klebemasse (22) miteinander verbunden;

c) der Raum zwischen den Scheibenkanten (10a, Ua, 12a) und der Anordnung aus Steg (20) ynd Schicht (21) ist mit einer Zweikomponesten-Dichtmasse (30) ausgefüllt und versiegelt.

2. Isolierglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebemasse (22) ein Polyisobutylen ist.

3. Isolierglas nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweikomponenten-Dichtmasse (30) ein Butyl-Kautschuk mit Härtezusatz ist.

4. Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis

3, dadurch gekennzeichnet, daß die schalldämmende Schient (21) mindestens zwei Millimeter dick ist und auf den S'leg auf. xtrudiert bzw. aufgeklebt ist.

5. Isolierglas nach einem ι* r Ansprüche 1 bis

4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg aus zwei Teilen (23) zusammengesetzt ist, zwischen denen eine schalldämmende Schicht (21) angeordnet ist.

6. Verwendung eines Isolierglases nach einem der Ansprüche 1 bis 5 bei der Herstellung von Fenstern, wobei in den Nuten des Fensterrahmens ebenfalls schalldämmendes Material (25, 26) angeordnet ist, das das Isolierglas (1) allseitig gegen den Fensterrahmen schalldämmend isoliert.