DE2457151C2 - Verglasungseinheit aus mehreren Scheiben für Türen, Fenster o.dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verglasungseinheit der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 definierten Gattung.

Bei bekannten Verglasungseinheiten dieser Art (FR-PS 12 37 594) sind die Scheiben fest, jedoch so in einer elastischen Haltevorrichtung angeordnet, daß geringfügige Relativbewegungen zwischen den Scheiben und der Haltevorrichtung möglich und somit etwaige Druckdifferenzen zwischen dem Außenraum und dem hermetisch abgedichteten Zwischenraum zwischen den Scheiben verrir.gerbar sind.

Aufgrund dieser Anordnung ist die Schallabsorption oder -dämpfung nicht zufriedenstellend, denn wenn Schallwellen von außen auf eine der Scheiben treffen und diese in Schwingung versetzen, gerät auch die Luft in den Raum zwischen dieser Scheibe und der inneren Scheibe in Schwingung, wodurch auch die innere Scheibe zu schwingen beginnt. Dies könnte zwar vermieden werden, indem zwischen den beiden Scheiben ein größerer Abstand von über 30 cm eingehalten würde. Dies ist jedoch nicht wünschenswert und auch nicht möglich, da weder die handelsüblichen Fenster- oder Türrahmen noch die üblichen Fensteroder Türöffnungen an Gebäuden für eine solche Konstruktion dick genug *ind.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die schalldämmenden Eigenschaften der eingangs bezeichneten Verglasungseinheit zu verbessern, bei gleichzeitiger Beibehaltung der bauüblichen Tiefenabmessungen einer Verglasungseinheit.

Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale des Palentanspruchs 1 vorgesehen.

Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in

den Unteransprüchen gekennzeichnet

Die erfindungsgemäße Verglasungseinheit bewirkt eine wesentlich bessere Schalldämpfung, selbst wenn der Abstand zwischen den Glasscheiben vergleichsweis se klein gehalten wird. Dies wird vor allem darauf zurückgeführt, daß die frei gelagerte Scheibe keine oder nur geringe Biegeschwingungen ausführen kann und daher ein völlig anderes Schwingungsverhalten als die an ihren Rändern fest eingespannten Scheiben zeigt

ίο Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 die Vorderansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Verglasungseinheit,

Fig.2 eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie A -A in Fig. 1,

F i g. 3 eine teilweise vergrößerte Schnittansicht der in einem Metalltürrahicien eingesetzten Verglasungseinheit und

F i g. 4 ein Diagramm zur Darstellung von verschiedenen Beispielen des akustischen Übertragungsverlustes bei Mittenfrequenzen.

In F i g. 1 und 2 ist eine Haltevorrichtung in Form eines 70 mm starken Glashalterahmens B aus Gummi mit Halteteilen vorgesehen, die Nuten 4 und 5 bilden, welche die Ränder von Glasscheiben 1 und 2 von 3 mm Dicke umfassen und halten, sowie eine Nut 6 für eine Glasscheibe 3 von 5 mm Dicke. Die Nuten 4,5 und 6 sind in einem Abstand von 2,5 mm parallel zueinander angeordnet.

Die Flächen 11 und 12, die die Räume zwischen den Scheiben 1, 2 und 3 umgeben, sind mit schallabsorbierendem Material 13, z. B. einer Filz- oder Mohairschicht bedeckt

Es ist möglich, die Scheiben 1, 2 und 3 zuerst in die entsprechenden Nuten 4,5 und 6 einzusetzen, so daß die Scheiben 1,2 und 3 parallel zueinander angeordnet sind. Der so mit Scheiben versehene Halterahmen B wird in einen Holztürrahmen 14 eingesetzt. Dabei sind die Scheiben 1 und 2 mit einem Klebematerial in den Nuten 4 und 5 befestigt, während die Scheibe 3 in der Nut 6 frei getragen wird. Die Ziffer 15 bezeichnet eine öffnung für einen Türrahmen in einem Gebäude, die Ziffer 16 eine an einem Holztürrahmen vorgesehene Drehachse, die Ziffer 17 ein Glashalteteil, die Ziffer 18 einen an der Innenseite des Türrahmens 14 angeordneten Anschlag und die Ziffer 51 eine Abdichtung.

Die Scheibe 1 wird durch Schalldruckwellen in Schwingung versetzt, wobei die Schallwellen aus der Richtung des Pfeils 19 auf die Scheibe 1 treffen, worauf in dem Raum a zwischen den Scheiben 1 und 3 die Luft zu schwingen beginnt. Da die Scheibe 3 eine andere Dicke als die Scheibe 1 hat und in ihrer Nut 6 frei getragen wird, werden die Schallwellen beim Auftreffen auf die Scheibe 3 in beträchtlichem Ausmaß gedämpft und laufen dann zur Scheibe 2, wo sie weiter gedämpft werden und dann durch die Scheibe 2 in Richtung des Pfeils 20 verlaufen.

Wie bereits erwähnt, ist der Rand der Scheibe 3 in der Nut 6 des Glashalterahmens B nicht starr befestigt, sondern frei getragen, so daß die Scheibe 3 anders als die Scheiben 1 und 2 schwingt, wobei diese Schwingungen vom Glashalterahmen B absorbiert werden. Dadurch wird die Schallabsorption bzw. der Isolierungs-

b5 effekt wirksam verstärkt.

Die Räume a und b zwischen den Scheiben 1 und 3 iind den Scheiben 3 und 2 sind miteinander durch Spalte oder Zwischenräume zwischen der am Rand gehaltenen

Scheibe 3 und der Nut 6 verbunden.

Der Druck in den Räumen a und b kann sich bei Änderungen der Außen- oder der Raumtemperatur verändern, was jedoch durch die genannten Spalte oder Zwischenräume automatisch soweit ausgeglichen wird, daß der Druck auf beiden Seiten der Scheibe 3 gleich groß ist

Fig.3 zeigt eine Schalldämpfungskonstruktion gemäß der Erfindung, die in einen Metalltürrahmen eingesetzt werden kann. Dabei wird ein Glashalterahmen 36 aus Gummi zuerst in einem verschiebbaren Aluminiumrahmen 40 montiert Der Rahmen 36 weist Nuten 37,38 und 39 auf, die die Ränder von Scheiben 41, 42 und 43 halten. Die Scheiben 41,42 und 43 werden in ihre entsprechenden Nuten eingesetzt wobei wie in F i g. 1 die Scheiben 41 und 43 mit einem Klebematerial starr darin befestigt werden und die Scheibe 42 frei gehalten wird. Die die Räume e und / zwischen den Scheiben 41 und 42 und den Scheiben 42 und 43 umgebenden Bereiche der Glashalterahiren 36 weisen aufgerauhte Oberflächen 44 auf. Die Scheiben 41 und 43 sind 3 mm dick, während die Scheibe 42 5 mm dick ist, was jedoch nicht als Einschränkung zu verstehen ist

Der Rahmen 36 kann auf zwei verschiedene Arten in den verschiebbaren Aluminiumrahmen 40 eingesetzt werden. Bei der einen Art wird der Rahmen 36 zuerst in dem verschiebbaren Rahmen 40 montiert und mit KJebematerial od. dgl. starr befestigt Die Scheiben 41, 42 und 43 werden dann in die Nuten 37, 38, 39 des Rahmens 36 eingesetzt. Bei der anderen Art werden die Scheiben 41, 42 und 43 zuerst in den Rahmen 36 eingesetzt um einen Block von prallel zueinander angeordneten Scheiben zu bilden, woraufhin der Rahmen 36 mit den eingesetzten Scheiben in den verschiebbaren Aluminiumrahmen 40 eingesetzt wird.

Die Form des verschiebbaren Aluminiumrahmens 40 und des Glashalterahmens 36 im Schnitt kann verändert werden, ohne den Erfindungsbereich zu verlassen oder ihn einzuschränken, vorausgesetzt daß der Glashalterahmen 36 so konstruiert wird, daß seine Nuten 37, 38,

ίο 39 die drei Scheiben 41,42,43 in paralleler Anordnung halten.

F i g. 4 zeigt ein Diagramm zur Darstellung verschiedener akustischer Übertragungsverluste (dB) bei Mittenfrequenzen (Hz) unter folgenden Bedingungen:

In dem Diagramm werden bei (1) drei Scheiben von je 5 mm Dicke verwendet, bei (2) ist die mittlere Scheibe 5 «im dick und die äußere und innere Scheibe je 3 mm dick, bei (3) beträgt die Dicke der mittleren Scheibe 8 mm und die der inneren und der äußeren Scheibe jeweils 5 mm.

In allen Fällen sind die drei Scheiben 2,5 cm weit voneinander entfernt und parallel zueinander angeordnet. Die Zwischenräume können auf der Seite der Geräuschquelle auch um 3 cm und auf der anderen Seite um 2 cm betragen.

Aus dem Diagramm ist klar ersichtlich, daß die Beispiele (2) und (3) gegenüber dem Fall (1) vorteilhafter sind, da sie sowohl Geräusche mit niedrigen Frequenzen (z. B. von Fahrzeugen) als auch solche mit hohen Frequenzen (z. B. von Flugzeugen) besser absorbieren bzw. dämpfen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Verglasungseinheit aus mehreren Scheiben für Türen, Fenster od. dgl. mit wenigstens einer Scheibe, die eine im Vergleich zu den anderen Scheiben unterschiedliche Dicke aufweist, und mit einer Haltevorrichtung, die von elastischen Halteteilen gebildete Nuten zur Aufnahme der Scheiben aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (3, 42) mit der unterschiedlichen Dicke frei und unter Bildung von Spalten zwischen ihren Rändern und den zugehörigen Halteteilen in ihrer Nut (6, 38) gelagert ist, während die anderen Scheiben (1,2 bzw. 41,43) starr in den zugehörigen Nuten (4,5 bzw. 37,39) der Halteteile befestigt sind.

2. Verglasungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die frei gelagerte. Scheibe (3, 42) eine wesentlich größere Dicke als die beiden anderen Scheiben (1,2 bzw. 41,43) aufweist

3. Verglasungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Flächen (U, 12) der Halteleiste, die zu den Luftkammern zwischen den Scheiben (1, 2, 3 bzw. 41, 42, 43) hinweisen, schalldämpfend ausgebildet sind.

4. Verglasungseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schalldämpfenden Flächen (11,12) aus einer aufgerauhten Schicht (44) bestehen.

5. Verglasungseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schalldämpfenden Flächen (11, 12) aus einer Filz-, Faser- oder Mohairschicht (13) bestehen.