DE738112C - Verfahren zur Herstellung von Anstrichstoffen von trocknendem Charakter - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Anstrichstoffen von trocknendem Charakter

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DE738112C
DE738112C DEI65953D DEI0065953D DE738112C DE 738112 C DE738112 C DE 738112C DE I65953 D DEI65953 D DE I65953D DE I0065953 D DEI0065953 D DE I0065953D DE 738112 C DE738112 C DE 738112C
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DE
Germany
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oxygen
coumarone resin
drying
paints
coumarone
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Expired
Application number
DEI65953D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Daimler
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D145/00Coating compositions based on homopolymers or copolymers of compounds having no unsaturated aliphatic radicals in a side chain, and having one or more carbon-to-carbon double bonds in a carbocyclic or in a heterocyclic system; Coating compositions based on derivatives of such polymers
    • C09D145/02Coumarone-indene polymers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Anstrichstoffen von trocknendem Charakter Leinölersatzmittel werden vornehmlich auf aliphatischer Basis aufgebaut. Es hat sich nun gezeigt, daß man ein im wesentlichem aromatisch zusammengesetztes flüssiges Produkt, nämlich Cumaronharzöl, das normalerweise keine oder nur eine vollkommen ungenügende Trockenfähigkeit besitzt, in ein, Produkt mit trocknendem Charakter umwandeln kann, wenn man es mit Sauerstoff, beispielsweise mit Luft, ferner mit sauerstoffhaltigen oder sauerstoffabgebenden Mitteln in der Kälte oder bei Raumtemperatur behandelt, zweckmäßig in Gegenwart von Sauerstoffüberträgern. Dabei hat sich gezeigt, daß diese Behandlung ein zeitliches Optimum aufweist, das je nach der Art und der Intensität der Zuführung des oxydierenden Mittels verschieden liegt. Behandelt man beispielsweise Cumaronharzöl in Gegenwart von Sikkativ bei gewöhnlicher Temperatur mit raschem Luftstrom, so stellt man fest, daß nach etwa i Stunde ,das Optimum der trocknenden Eigenschaft @erreicht ist, während diese Eigenschaft nach 3 Stunden wieder abnimmt, wenn sie auch weitaus besser bleibt als - ohne Behandlung. Führt man die Behandlung dagegen in der Hitze durch, .etwa bei i2o bis 13o°, so verdickt das Cumaronharzöl zwar, aber es entsteht kein Stoff mit trocknenden Eigenschaften, abgesehen davon, daß das Produkt bei einer heißen Behandlung ganz erheblich nachdunkelt. Umgeke=hrt ist festzustellen, daß bei der oxydativen Behandlung in der Kälte die Farbe in der Regel etwas gebleicht wird und gewisse Geruchstoffe, die dem Produkt innewohnen, zum Teilzerstört, werden,oder füchti;g; gehen.
  • In Anbetracht dessen, daß, das Cumaronharzöl ein fast völlig wertloses Abfallprodukt der Benzoldestillation ist, muß, die überführung in trocknende öle von verbesserter Farbe und verbessertem Geruch als eine wertvolle Bereicherung der Technik angesehen werden.
  • Die Anwendung kann sowohl für sich allein zum Firnissen vorgenommen werden, wobei als etwaige Verdünnungsmittel vornehmlich aromatische Lösungsmittel, wie Solventnaphtha, in Frage kommen, als auch in Emulsionsform. Beide Formen können darüber hinaus in bekannter Weise mit Pigmentfarbstoffen u. dgl. versetzt werden, ohne daß die Trocknungsfähigkeit dadurch nennenswert geändert wird. Es sind zwar schon sog. Cumar 'nöle, das sind -wasserhelle oder schwach gelblich gefärbte, dünnflüssige Mischungen aus monomerem Inden, Cumaron und Homologen von sehr leichter Polymerisationsfähigkeit, mit oder :ohne Sikkativzusatz, ' als Lenölersatz vorgeschlagen worden. Infolge der Schwierigkeit ihrer Herstellung durch sehr vorsichtige Zersetzung von Cumaronharzen sind sie wirtschaftlich nicht leicht zugänglich. Die erfindungsgemäß verwendeten Cumaronharzöle bestehen im wesentlichen aus mehr oder weniger dickflüssigen Mischungen von fertig polymerisiertem Cumaron und Inden mit nicht polymerisierbaren hochsiedenden Teerölen. Bei Lufteinwirkung in Gegenwart von Sikkativen war eine Härtung.im Sinne der Polymerisaüon wie bei den Cumaronölen nicht denkbar. Man konnte lediglich :auf eine Oxydation rechnen,-und zwar bei erhöhten Temperaturen entsprechend den bekannten Vorschlägen, nach denen Cumaronharze oder Cumaronharzöle bei mehr oder weniger erhöhten Temperaturen mit luft- öder sauerstoffhaltigen Gasen behandelt -werden.
  • Bei diesen bekannten Verfahren werden Cumaronharzöle mit Sauerstoff verblasen, bis bei höherer Temperatur die Masse fest wird. Das Verblasen -wird also bei sehr hohen Temperaturen so lange fortgesetzt, bis das ursprünglich flüssige Öl in einen festen Kör, per übergegangen ist.
  • Weiterhin ist es bekanntgeworden, bei dem Verblasen von Cumaronharzöl mit Sauerstoff bei höherer Temperatur ein Zweistufenverfahren anzuwenden, wobei feste, dunkle Rückstandsharze erhalten werden, die sich von Asphalt dadurch unterscheiden, daß sie sich in aromatischen und aliphatischen Kohlenivasserstoffen mit rötlicher Farbe lösen und beim Trocknen einen klaren, widerstandsfähigen Film hinterlassen.
  • Schließlich ist auch schon angegeben worden, daß eine Mischung von trocknenden Ölen, wie Leinöl, Harzöl, Rapsöl usw., zusammen mit Cumaronharzöl bei etwa 8o" mit Sauerstoff zu einer festen, hellen Masse verblasen werden kann.
  • Bei allen diesen Arbeitsweisen entstehen somit Körper, die bei gewöhnlicher Temperatur fest sind und die zur Anwendung für Lackzwecke ein Lösungsmittelerfordern. Demgegenüber bleiben bei dem Verfahren nach vorliegender Erfindung die an sich im wesentlichen gleichen Ausgangsstoffe, nämlich ebenfalls Cum.aronharzöle, nach wie vor flüssig. Dieser Unterschied kommt dadurch zustande, daß erfindungsgemäß bei gewöhnlicher Temperatur und verhältnismäßig kurzer Zeit behandelt wird. Wird dagegen bei Hitze behandelt, dann kommt es bei dem bekannten Verfahren zur Verdickung, die bei entsprechend weiterer Erhitzung zu völlig festen Massen, führen kann. Bei dieser Erbitzung werden aber nicht Massen mit trocknenden Eigenschaften erhalten, wie sie erfindungsgemäß durch die Behandlung in der Kälte ohne Verdickung der Öle erzielt werden.
  • Die Cumaronharzöle haben folgende physikalischen Daten: Viscosität bei 50." zwischen 9,9 und 57,1 Engler; spez. Gewicht bei 15' zwischen 1,05 und 1, 15'; Flüssigkeit flüssig bis zähflüssig; Wassergehalt zwischen 2 und 2, 8 4'o ; Siedebeginn zwischen 185 und 221°; 75% destillieren zwischen 340 und 36o°; Rest nicht unzerstört destillierbar; Farbe (in Durchsicht) braun his dunkelbraun. Beispiele i. iooo kg Cumaronharzöl werden versetzt mit 50 kg einer handelsüblichen Sikkativlösung und i Stunde intensiv mit Luft geblasen. Für Grundierungszwecke wird dieser Firnisersatz mit 30% Solventnaphtha verdünnt. Der zweite Anstrich erfolgt unverdünnt. Man erhält einen gelblichen, firnisartig glänzenden, genügend harten Anstrich.
  • 2. Wesentlich rascher trocknend ist der Firnisersatz, den man gemäß Beispiel i, aber mit der doppelten Menge Sikkativ herstellt.
  • 3. i ooo kg Cumaronharzöl werden mit 5o kg Sikkativlösung versetzt und hierauf mit 5o kg 30%igem Wasserstoffsuperoxyd binnen i Stunde unter Rühren vermischt und 2 Stunden unter langsamer Zugabe von 450 kg Wasser weitergerührt. Man erhält eine hellfarbige Milch, die als lasierendes Anstrichmittel für Holzwerk, Stein, Verputz, Zement u. dgl. benutzt werden kann und zu einem durchsichtigen, firnisartig glänzenden Anstrich eintrocknet. Es können damit aber auch Pigmentanstriche in üblicher Weise hergestellt werden durch Einverleiben handelsüblicher Pigmentfarben. Besonders bemerkenswert ist, -daß das Emulsionsanstrichmittel keinerlei Emulgator enthält, was sich für die i Haltbarkeit gegenüber verseifenden Bestandteilen, wie z.B. den im Mauerwerk oder Verputz vorhandenen Alkalien, günstig auswirkt.
  • 4. In einem Transportbehälter -werden 5o kg einer 20%igen Lösung von KObalt-Blei-Mangan-Naphthenat vorgelegt, ehe man i o ooo kg Cumaronharzöleinfließen läßt. Während des Transportes oder aber kurz vor der Abfüllung -wird für eine gründliche Durchmischung mit Luft oder Sauerstoff gesorgt. Die Abfüllung erfölgt daraufhin direkt in Versandgebinde. nachdem durch diese Behandlung der trocknende Charakter des Cumaronharzöls: erzeugt worden ist.
  • 5.* z ooo kg Cumaronharzöl, i oo kg einer handelsüblichen SikkatiIvlösung und 200 kg n-Propanol werden zusammengegeben und i Stunde lang durch intensive Luftdurchblasung in der Kälte gemischt. Man erhält ein mit Wasser beliebig verdünnbares, firnisartig auftrocknendes Anstrichmittel, das für die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten ,dienen kann, z. B. auch für Imprägnierzwecke.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Anstrichstoffen von trocknendem Charakter aus Cumaronharzölen durch Blasen mit Sauerstoff, gekennzeichnet .durch Behandlung von Cumaronharzöl mit Sauerstoff, sauerstoffhaltigen oder sauerstoffabgebenden Mitteln in der Kälte bzw. bei gewöhnlicher Temperatur, zweckmäßig in Gegenwart von Sauerstoffüberträgern.
DEI65953D 1939-11-15 1939-11-15 Verfahren zur Herstellung von Anstrichstoffen von trocknendem Charakter Expired DE738112C (de)

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