DE73667C - Verfahren zum Färben und Drucken mit Anilinschwarz und analogen Farbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Färben und Drucken mit Anilinschwarz und analogen Farbstoffen

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DE73667C
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ferrous
salt
salts
aniline
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DENDAT73667D
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CH. steiner in Rappoltsweiler, Elsafs
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/32General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using oxidation dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand des Patents bildet ein Verfahren zum Färben von Textilfasern durch die oxydirende Wirkung eines löslichen Chlorats auf ein neutrales Salz des Anilins in Gegenwart eines Ferro- oder Ferricyansalzes mit alkalischer oder erdalkalischer Basis, . welche Wirkung durch gewisse Metallsäuren oder Oxyde, wie z. B. die Vanadsäure, hervorgerufen wird.
Der -Zweck dieses Verfahrens ist:
1. Die Sicherung des gleichmäfsigen und vollständigen Entwickeins der Farbe unter Bewahrung der Festigkeit der Faser.
2. Die Festsetzung der Bedingungen, unter welchen man das Anilinschwarz direct unvergrünlich, selbst unter der Einwirkung der schwefligen Säure, erhält.
Um den ersten Zweck, die gleichmäfsige und vollständige Entwickelung der Farbe unter Be^ Währung der Festigkeit der Faser, zu erzielen, läfst man zuerst die Textilwaare durch ein Bad passiren, in welchem eins der schon bekannten Metallsalze, welche die Bildung von Anilinschwarz in Gegenwart der Chlorate hervorrufen, gelöst ist, wie z. B. Salze des Kupfers, Mangans, Eisens, Vanads, Cers, Nickels, Kobalts u. s. w. Man drückt die überschüssige Flüssigkeit aus und trägt nun die Textilwaare in ein Bad ein, welches Anilinsalz, ein Chlorat und ein Ferro- oder Ferricyansalz der Alkalien oder alkalischen Erden gelöst enthält.
Es bildet sich sofort im Innern der Poren der Textilfasern ein unlösliches Ferro- oder Ferricyanmetallsalz, und es wird zugleich die Faser mit der Mischung imprägnirt, welche die Farbe durch Aufhängen in den Oxydationskammern oder durch Dämpfen erzeugt.
Anstatt so zu verfahren, kann man damit anfangen, die Metallsalze als Oxyde, durch ein Alkali (Natron, Kali, Ammoniak u. s. w.) oder als unlösliche Salze, besonders unlösliche Ferro- oder Ferricyansalze, niederzuschlagen. Man spült aus und trägt dann die zu färbende Waare in das Bad, welches das Anilin, das Chlorat und das Ferro- oder Ferricyansalz enthält, ein.
Dieses letzte Verfahren bietet grofse Vortheile.
Die schon bekannten Druckvorchriften, welche auf den Gebrauch von Ferro - oder Ferricyansalzen basirt sind, sind für das Färben in der Flotte nicht anwendbar.
Diejenigen von diesen Verfahren, bei welchen ein Ferrocyansalz angewendet wird, geben in den Oxydationskammern gar kein Schwarz auf den damit imprä'gnirten Stoffen, und diejenigen, bei welchen Ferricyansalze angewendet werden, geben ein so ungleichmäfsiges Schwarz, dafs es gar nicht zu verwenden ist.
Selbst wenn man eins der in vorliegendem Verfahren gebrauchten Metallsalze den für den Druck angewendeten Mischungen zusetzt, gelangt man zu keinem guten Resultate. Diese Thatsache erklärt sich dadurch, dafs diese Salze mit den in der Flotte aufgelösten Ferro- oder Ferricyansalzen unlösliche Niederschläge bilden, welche im Bade suspendirt bleiben und sich, nur mechanisch und im Augenblicke, wo sie sich eben gebildet haben, auf den ersten Strähnen, die man in die Flotte eintaucht, ansetzen. Diese Niederschläge hören sehr bald auf, absorbirt zu werden, und die Flotte wird unwirksam. Selbst auf der in das Bad zuerst eingetauchten Waare ist die Adhäsion
dieser Niederschläge nur ganz gering und ungleichmäfsig.
Da nun beim vorliegenden Verfahren die Metallsalze im Voraus endgültig und gleichmäfsig auf den Fasern fixirt sind, so ist für die nachherige Entwickelung der Farbe eine vollständige Gleichmäfsigkeit gesichert.
Diese unlöslichen Metallsalze, deren Einverleibung in die Faser jeder oxydirenden Wirkung der Chlorate vorangeht, tragen in wirkungsvoller Weise zur Erhaltung der Festigkeit der Faser bei.
Die zweite Verbesserung der vorliegenden Erfindung besteht in der Festsetzung der Bedingungen, unter welchen man direct ein vollständig unvergrünliches Schwarz erzielen kann.
Um diesen Zweck zu erreichen, mufs das Schwarz durch Dämpfen entwickelt werden und die Flotte das neutrale Anilinsalz, das Chlorat und das Ferro- oder Ferricyansalz in bestimmten Verhältnissen enthalten.
Diese Verhältnisse müssen so gewählt werden, dafs auf ein ganzes Aequivalent neutrales Anilinsalz wenigstens ein drittel und höchstens ein halbes Aequivalent Chlorat kommt. Wird dieses letzte Verhältnifs des Chlorate überschritten, so bekommt man ein bräunliches Schwarz und die Faser wird geschwächt. Was die alkalischen oder erdalkalischen Ferro- oder Ferricyansalze betrifft, so mufs deren Menge diejenige, welche zur Bildung des Ferro- oder Ferricyananilins durch Wechselzersetzung genügen würde, ziemlich stark übertreffen.
Es ist klar, dafs man zuerst das Ferro- oder Ferricyananilin bilden könnte, um es dann sammt dem Ueberschufs an alkalischem oder erdalkalischem Ferro- oder Ferricyansalz dem Chlorat zuzusetzen.
Im Folgenden ist an einem praktischen Beispiel die vollständige Reihenfolge der Operationen für das Färben des Baumwollengarns im Einzelnen beschrieben.
Die gut ausgesottene Waare passirt zunächst ein Bad, welches 25 bis 30 g Kupfersulfat im Liter gelöst enthält.
Die überschüssige Flüssigkeit wird ausgedrückt und aufbewahrt. Man regulirt das Ausdrücken oder Ausquetschen derart, dafs 100 kg trockener Baumwolle nach dieser Operation ι 50 kg wiegen.
Die Baumwolle passirt dann ein Bad, welches je nach der angewendeten Menge Kupfersulfat 15 bis ' 30 g Ferrocyankalium auf ι kg trockene Waare gelöst enthält. Die Baumwolle wird bei dieser Operation durch das gebildete Ferrocyankupfer braunroth gefärbt.
Man wäscht und drückt ebenso stark wie das erste Mal aus.
Man bereitet das Färbebad wie folgt:
Neutrales Anilinsalz (Chlorhydrat) 1295 g,
Natriumchlorat 355g?
Ferrocyannatrium 1600 g,
Wasser: die nöthige Menge, um das Bad auf 15 1 zu bringen.
Die Baumwolle passirt nun dieses Bad in Bündeln von 500 g (im trockenen Zustande gewogen). Man drückt die überschüssige Flüssigkeit, welche aufbewahrt wird, aus und regulirt das Ausdrücken derart, dafs 500 g trockener Baumwolle nach dieser Operation ι kg wiegen. Nach jedem Bündel wird das Bad auf den ursprünglichen Concentrationsgrad gebracht.
Die so imprägnirte Waare wird dann bei einer Temperatur, welche 40 ° Celsius nicht übersteigen darf, getrocknet. Danach wird sie gedämpft bei nicht über 1 Atmosphäre Druck und in einem Apparate, welcher die Condensation vermeidet und das Entweichen des überschüssigen Dampfes gestattet.
Auf diese Weise erhält man ein in schwefliger Säure absolut unvergrünliches Schwarz, welches nicht abrufst und die Festigkeit der Faser nicht schwächt.
Wenn man, anstatt zu dämpfen, das Schwarz in den Oxydationskammern oder Oxydationsmaschinen entwickelt, erhält man ein Schwarz, welches in schwefliger Säure sehr schwach grünlich wird, aber doch für viele Zwecke noch brauchbar ist, da es weder abrufst noch die Faser schwächt.
Wenn man dagegen, ohne vorliegendes Verfahren anzuwenden, nach den bekannten Vorschriften arbeitet, d. h. das vorherige Beizen mit Ferro- oder Ferricyankupfer unterläfst und anstatt 1600 g nur 1300 g Ferrocyannatrium anwendet, welche zur Bildung von Ferrocyananilin aus den 1295 g Anilinsalz erforderlich sind, und dabei freie Säure im Bade läfst, so erhält man kein unvergrünliches Schwarz, die Faser wird verbrannt, und beim Färben durch Entwickeln in den Oxydationskammern bildet sich kein Schwarz.
Für die Stückfärberei ist der allgemeine Gang der Operation derselbe: die Stücke passiren die Kupfersulfatlösung, am zweckmäfsigsten in der Klotzmaschine, dann das Ferrocyanbad. Man spült und klotzt mit dem Färbebade, welches dieselbe Zusammensetzung hat wie das für das Färben der Garne angegebene. Man trocknet dann und dämpft.
Naturgemä'fs können die oben beschriebenen Verbesserungen einzeln oder vereinigt angewendet werden, und zwar nicht nur beim eigentlichen Anilinschwarz, sondern auch bei den durch Oxydation anderer (homologer und derivirender) Amine entstehenden Färbungen.
Ferner kann das als Beispiel angegebene Ferrocyannatrium durch äquivalente Mengen

Claims (1)

  1. der verschiedenen Ferro- oder Ferricyansalze der Alkalien oder alkalischen Erden, auch der verschiedenen zusammengesetzten Cyanüre und Cyanide, wie die des Mangans, Chroms, Nickels, Kobalts u. s. w., ersetzt werden.
    Durch Bildung einer verdickten Farbe, welche das neutrale Anilinsalz, das Ferro- oder Ferrisalz und das Chlorat in den angegebenen Verhältnissen enthält, und durch Hinzufügung eines unlöslichen Ferro- oder Ferricyansalzes einer Metallbase, z. B. Ferrocyankupfer in Teig, oder der Metallsalze, die dazu bestimmt sind, mit dem überschüssigen alkalischen Ferrosalz, welches in der Mischung enthalten ist, ein unlösliches Ferrosalz zu bilden, erhält man eine Farbe, welche infolge der Verdickung homogen bleibt und zum Druck und Färben durch Placage sich eignet. Diese Farbe schützt die Faser vollständig und giebt durch Dämpfen ein Schwarz, welches nicht abrufst und vollständig unvergrünlich ist.
    Patenτ-AnSprüche:
    Verfahren zum Färben und Drucken mit Anilinschwarz und analogen Farbstoffen, darin bestehend, dafs vor oder bei dem Passiren des Färbebades unlösliche Ferro- oder Ferricyansalze der Schwermetalle, besonders Ferro- oder Ferricyanküpfer, auf der Faser niedergeschlagen bezw. diese Salze der Druckfarbe zugefügt werden, zum Zwecke, eine gleichmäfsige und vollständige Entwickelung der Farbe zu erzielen, ohne die Festigkeit der Faser zu verringern. '
    Bei dem unter i. gekennzeichneten Verfahren die Verwendung einer zur völligen Oxydation des Amins, speciell des Anilins, unzureichenden Menge - Chlorats und die nachträgliche Entwickelung der Farbe durch Dämpfen, zum Zwecke, ein unvergrünliches Schwarz direct zu erzeugen.
DENDAT73667D Verfahren zum Färben und Drucken mit Anilinschwarz und analogen Farbstoffen Expired - Lifetime DE73667C (de)

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