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Verfahren zum Auskleiden von Hohlkörpern mit Kunststoff Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Auskleiden von Hohlkörpern mit schützenden Folien,
z. B. aus Kunststoffen.
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Es ist bereits bekannt, Kunststoffrohre in Eisenrohre einzuschieben
und sie dann mit Hilfe eines Gummistopfens an die Innenwand des Rohres anzudrücken.
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Bei der Anfertigung solcher Rohre besteht der Nachteil, daß der Gummistopfen
nicht genügend elastisch ist, so daß die Gefahr besteht, daß die Folie entweder
nicht überall gleichmäßig angedrückt wird oder abreißt oder daß Luft eingeschlossen
wird, wenn beispielsweise die Kunststoffrohre nicht mit genau gleichbleibendem Durchmesser
und gleichbleibender Wandstärke ausgeführt sind.
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Auch ist man dann gezwungen, 2- bis 3mal verschiedene Stopfen mit
steigendem Durch messer durchzuzieken.
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Man hat auch schon vorgeschlagen, das Kunststoffrohr nach dem Eindringen
in das Eisenrohr mit Luft aufzublasen oder mit Hilfe eines Gummischlauches an die
Innenwand zu drücken. Derart hergestellten Rohren haftet jedoch der Nachteil an,
daß das Kunststoftrohr, da es zur gleichen Zeit auf der ganzen Länge angedrückt
wird, an einzelnen Stellen Luft abschließt und daß Falten im Kunststoff oder Blasen
unter der Auskleidung entstehen können.
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Es ist auch bereits fibekannt, die Innenwand von Rohren mit flüssigen,
bituminösen Stoffen unter Anwendung eines Verteilungsorgans auszukleiden. Der Verteilungskörper
bei dieser bekannten Anordnung ist aber wegen seiner Starrheit nicht geeignet, das
Festdrücken einer Kunststoffolie an den Innenwänden von Rohren, deren Oberfläche
nicht glatt und eben und nicht vollkommen rund ist, zu gewährleisten.
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Weiterhin wurde schon der Vorschlag gemacht, die Innenseiten von
Rohrleitungen mit einer Flüssigkeit unter Anwendung eines Gummischwammes zu bestreichen.
In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, daß es auch bekannt ist, das
Auskleiden von Hohlkörpern mit einem Masseschlauch aus bituminösen Stoffen vorzunehmen,
der außerhalb des Hohlkörpers hergestellt ist. Die Festpressung dieses Schlauches
erfolgt hier nicht nur -durch ein kolbenartig wirkendes Gebilde, sondern auch durch
ein gasförmiges oder flüssiges Medium, jedoch in der Form, daß beide Druckanwendungen
durch starre Körper und Gas oder Flüssigkeit nacheinander vor sich gehen. Auch ist
in diesem
Falle wiederum der kolbenförmige Körper, beispielsweise
eine Kugel, wegen seiner Starrheit nicht ohne weiteres geeignet, ein gleichmäßiges
Anpressen des Überzuges an die Wandung zu gewährleisten.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wird gemiiß der Erfindung der Kunststoffüberzug
durch einen Kolben mit Manschette, der mit einem unter Druck stehenden flüssigen
oder gasförmigen Mittel verschoben und durch eine Winde o. dgl. zur Geschwindigkeitsregulierung
gehalten wird, an die Innenwand des auszukleidenden Hohlkörpers angedrückt.
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Hierbei paßt sich die Manschette jeder Ifnebenheit an, so daß an keiner
Stelle Luftblasen zurückbleiben bzw. eingeschlossen werden. Das durch die Manschette
bereits durchlaufende Rohrstück steht dabei unter dem g,leichbleibenden Druck der
Flüssigkeit oder des Gases, der zusätzlich die durch die Nianschette bewirkte Haftuiig
an der inneren Rohrwand unterstützt.
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Nach diesem Verfahren können sowohl zu einem Rohr zusammengelegte
Folien als auch geschlossene weiche, elastische Kunststoffrohre, die mit geringem
Spiel in das auszukleidende Rohr eingebracht werden, verarbeitet werden. Zweckmäßig
wird dabei zur Erhöhung der Haftfestigkeit zwischen dem Kunststoffrohr und dem auszukleidenden
Hohlkörper ein Klebemittel eingebrackt.
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Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in solchen Fällen, in denen die Aufklehung der Folien unter Wärmeeinwirkung
stattfinden muß, besteht in der Anordnung eines Ringbrenners, mit dem das Rohr zur
Erwärmung der Folie und bzw. oder des Klebestoffes bestrichen wird und der mit dem
Kolben so in Verbindung steht, daß jeweils nur die Stelle erwärmt wird, an der die
Manschette die Folie im Rohr andrückt.
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Bei Verwendung von nur einseitig offenen Hohlkörpern wird die erfindungsgemäße
Vorrichtung so abgeändert, daß der Kolben mit Nianschette mittels einer durchbohrten
Spindel gehalten ist, durch deren Bohrung das Druckmittel an die Rückseite des Kolbens
hinter die an die Wand anzupressende Manschette tritt und hierbei auch auf die Bodenauskleidung
einwirkt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigen: Abb. I einen senkrechten Längsschnitt
durch einen rohrartigen Hohlkörper mit geeigneter Anpreßvorrichtung und Abb. 2 einen
senkrechten Längsschnitt durch einen nur einseitig offenen Hohlkörper, wie z. B.
ein Gefäß, wobei die Spindel der Anpreßvorrichtung durchbohrt ist.
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In dem Rohr a (vgl. Abb. I) befindet sich eine Kunststoffolie b die
durch den Kolben c mit Manschette d an das Rohr a angepreßt werden soll. Das Rohre
ist an der einen offenen Seite mit einer Haube e verschlossen. durch deren Einlaßöffnung
f das Druckmittel in den Druckraum eintritt und gegen die Kolbenfläche c mit der
Alanschette d drückt. Infolgedessen wird die Manschette d nach außen an die Rohrwandung
gepreßt und somit auch die Kunststoffolie b in dem Rohre zum Anliegen gebracht.
Die fortschreitende Bewegung des Kolbens in Druckrichtung wir(l durch das über eine
Rolle, laufende Seil Ii geregelt.
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Bei der Ausführung nach Abb. 2 ist der einseitig offene Hohlkörper
i mit der anzupressenden inneren Folie k durch ein Deckelstück 1 verschlossen, in
dessen mittlerer öffnung eine durchbohrte und gegen Verdrehung gesicherte Spindel
m geführt ist. Die Spindel steht an dem anderen Ende mit dem Kolben n und der Manschette
o in fester Verbindung.
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Durch die Bohrung p der Spindel tritt das Druckmittel an die Unterseite
des Kolbens in den von Gefäßboden, Gefäß wand und Manschette begrenzten Raum, wobei
unter der Druckwirkung die Manschette fest gegen die Außenwand gepreßt wird und
hierbei die Folie k zum Anliegen an die Wand i bringt.
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Gleichzeitig wird auch die am Bodeii befilldliche Folie q an den
Gefäßboden j angedrüclit.
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Als Druckmittel können beliebige Flüssigkeiten, wie Wasser, Öle u.
dgl., oder Gase, gegebenenfalls in erwärmtem Zustande, Anwendung finden.