DE721122C - Mehrkoerperverdampfanlage in Zuckerfabriken - Google Patents

Description

• Mehrkörperverdampfanlage in Zuckerfabriken Die stärkere Elektrifizierung in Zuckerfabriken durch elektromotorischen Einzelantrieb der verschiedenen Maschinen und Apparate sowie die Erweiterung der Betriebe durch angegliederte Nebenbetriebe (Schnitzeltrocknung,. Hefeerzeugung usw.) bedingen einen höheren Kraftdampfverbrauch.
• Da außer dem Maschinendampf für das Erwärmen, Verdampfen und Verkochen der Säfte noch eine zusätzliche Menge Frisch dampf benötigt wird, so vermindert sich diese entsprechend der steigenden Menge Abdampf, so daß in Zuckerfabriken .mit bester Dampfwirtschaft, z. B. bei Anwärm,ung des Rohsaftes durch heißes Kondenswasser und Riickwärmung des abgekühlten Speisewassers durch die Kesselabgase, eine zusätzliche Frischdampfmenge kaum noch in Frage kommt.
• Hierbei kann auch die an sich bekannte Brüderrücknahme durch mit Frischdampf. betriebene Dampfstrahlverdichter, z. B. bei dem ersten Körper der Verdampfanlage, welche die durch die veränderte Rohsaftanwärmung verminderte Wasserverdampfung .mit einfachen Mitteln mit ausgleichen kann, nur sehr ungenügend zur Anwendung kommen, sofern sie nicht ganz ausgeschlossen ist.
• Um doch eine zusätzliche Wasserverdampfung ohne Mehraufwand an Dampf zu erreichen, soll gemäß dem Verfahren nach der Erfindung an Stelle des Frischdampfes der Maschinenabdampf für die Brüderrücknahme durch einen Dampfstrahlverdichter benutzt werden, um, entsprechend der noch ausnutzb.aren Energie des Abdampfes, Brüder des ersten Körpers in seine Dampfkammer zurückzuführen. Durch die verstärkte Wasserverdampfung in dem Körper ist man in der Lage, bei gleichbleibender Wärmewirtschaft Heizbrüder .aus einer höheren Stufe zu entnehmen und die Kochstation, die z. B. mit Brüder II oder Brüder I und II beheizt wird, allrein mit Brüder I zu betreiben. Durch diesen heiztechnischen Vorteil wird die Leistung der Kochstation erheblich gesteigert. Bei bestehenden Anlagen, die noch mit einem Kondensatorverlust arbeiten, wird dieser vermindert und auch die Wärmewirtschaft entsprechend verbessert. Es ist angebracht, den Druck des Abdampfes ,etwa 0,3 bis o,5 Atm. über dem Druck in der Heizkammer zu wählen, um für die Rücknahme noch genügend Energie ,aufzubringen. Je nach den Verhältnissen kann der Unterschied der beiden Drücke ,auch höher gewählt werden. Die Kompression von Brüden durch Abdampf an sich ist durch ein Umwälzverdampfverfahren bekanntgeworden, bei dem bei hohem Unterdruck Brüden aus dem Verdampfer durch einen Dampfstrahlverdichter angesaugt und verdichtet einem Wärmer zur Anwärmung der zu verdampfenden, im Umlauf über Verdampfer und Wärmer befindlichen Flüssigkeit zugeführt wird.
• Durch die Energieausnutzung des Maschinenabdampfes ist es möglich, z. B. mit i kg Abdampf von I35-' (2,2 at) :etwa o,3 kg Brüden von I23° (i,2 at) auf 13o° (I,75 at) zu verdichten, was auf die dem :ersten Körper zugeführte Abdampfm@enge eine verhältnismäßig große verdichtete Brüdenmenge für die Ausnutzung zur Wasserverdampfung ergibt.
• Auf der Zeichnung ist :eine Vorrichtung beispielsweise und schematisch dargestellt. Die Verdampfanlage besteht aus den drei Verdampfkörpern i, 2 und 3. Die Brüdenleitungen zwischen den Körpern sind mit q. und 5 bezeichnet. 6 ist die Leitung zum Kondensator, 7, 8 und 9 sind Heizdampfleitungen. Erfindungsgemäß ist an dem Heizkörper i der mit Abdampf betriebene Dampfstr.ahlv.erdichter io mit Ventil i i angeordnet, dem Maschinenabdampf durch die Zuleitung 12 zugeführt wird. Der Strahlverdichter io ist in die Rücknahmeleitung r 3 für den Brüd:en eingeschaltet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCII l@Tehrkörperverdampfanlage in Zuckerfabriken, dadurch gekennzeichnet, daß Maschinenabdampf als Triebdampf für die an sich bekannte Brüdenrücknahme im ersten Körper benutzt wird.