DE2632910C2 - Verfahren zum Eindampfen von Flüssigkeiten, insbesondere von radioaktiven Abwässern - Google Patents
Verfahren zum Eindampfen von Flüssigkeiten, insbesondere von radioaktiven AbwässernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Eindampfen von Flüssigkeiten, insbesondere von radioaktiven
Abwässern, mittels mehrstufiger Eindampfanlagen.
Die Anforderungen an die Reinheit der Abwässer aus kerntechnischen Anlagen, wie vor allem aus Kernkraftwerken,
werden immer höher. Bisher konnten noch Restaktivitäten von 10-6 Curie/m3 zugelassen werden,
jedoch werden in neuerer Zeit Werte bis zu 10~8
Curie/m3 als Restaktivitäten verlangt.
Nach dem Stande der Technik gibt es zunächst einstufige Anlagen, deren Standardausrüstung aus
einem Verdampfer mit Abstreiferkolonne, einem Oberflächenkondensator zur Kondensation der ausgedampften
Brüden (Destillat), einem Destillat-Entgaser und einem Destillat-Kühler besteht. Es wurden verschiedene
Verdampfertypen in solchen Anlagen eingesetzt, u. a. Dünnschichtverdampfer mit beweglichen Wischerblättern.
Topfverdampfer, Natur-Umlauf-Verdampfer sowie auch Verdampfer mit Zwangsumwälzung. Alle
diese Anlagen arbeiten vorzugsweise unter Normaldruck, also bei einer Siedetemperatur von 100 bis 105° C
und bei einer Heizdampftemperatur von 130°C und
ίο darüber.
Nachteilig an diesen einstufigen Anlagen ist es, daß die Qualität von deren Destillat nicht mehr den heutigen
Anforderungen genügt Außerdem führt die direkte Beheizung der Verdampfer mit höher gespanntem,
meistens überhitztem Dampf zu einer schnellen Verkrustung der Heizflächen.
Weiterhin sind zweistufige Gleichstrom-Anlagen bekannt Eine Art dieser Anlage arbeitet nach dem
Böhler-Verfahren, bei dem aus der ersten Verdampfstufe, in der das Abwasser konzentriert wird, Brüden zur
Beheizung der zweiten Verdampfstufe entnommen werden. Diese Brüden werden in einem Mischkondensator
durch die in der zweiten Verdampfstufe umgepumpte Flüssigkeit niedergeschlagen und mit derselben
vermischt. Die Verdampfung in der zweiten Stufe erfolgt durch Entspannung der umlaufenden Flüssigkeit.
Damit diese Flüssigkeit durch Herüberreißen von Tropfen aus der ersten Stufe nicht konzentriert wird,
muß ein Teil in die erste Stufe zurückgeführt werden.
Eine andere Art der bekannten zweistufigen Eindampfanlagen sind solche, die zur Erzeugung von
Bi-Destillat für pharmazeutische Zwecke dienen. Diese
Anlagen weisen bekannte Umlauf- oder Topfverdampfer auf, die zum Teil übereinander in Gleichstromschaltung
angeordnet sind. Bei der Verfahrensweise dieser Eindampfanlagen wird das Rohwasser der ersten
Verdampfstufe zugeführt, und die Brüden aus dieser Stufe werden zur Beheizung der zweiten Stufe benutzt.
Diese zweistufigen Gleichstromanlagen haben bei Einsatz für Abwässer eine Reihe von Nachteilen, die
insbesondere darin zu sehen sind, daß das aufzuarbeitende Abwasser in der ersten Stufe bei höheren
Temperaturen konzentriert wird, wodurch sich eine erhöhte Verkrustungsgefahr ergibt. Bei den zweistufigen
Anlagen, die mit Mischkondensation arbeiten, muß Destillat zurückgeführt werden, um eine Anreicherung
an z. B. Radioaktivität zu vermeiden. Außerdem kommt es beim Anfahren und bei der Druckhaltung infolge der
direkten Wärmeübertragung in der zweiten Stufe zu Schwierigkeiten, und es sind große Umwälzpumpen
erforderlich, und zwar vor allen Dingen bei den derzeit geforderten großen Eindampfleistungen. Beispielsweise
ist es bei einer Eindampfleistung von 6 t/h und einer Siedetemperatur von z. B. 115°C in der ersten Stufe bei
einer Entspannung der umgewälzten Flüssigkeit auf 100°C erforderlich, eine Menge von über 200 m3/h
umzuwälzen. Sollen die Temperaturen niedriger liegen, z. B. 108°C, wobei die Entspannung auf 100°C erfolgt,
dann ist es bereits notwendig, eine Menge von 400 m3/h umzuwälzen. Die aufzubringende elektrische Leistung
steigt entsprechend.
Mit der Erfindung soll ein Verfahren zur Eindampfung von Flüssigkeiten, insbesondere zur Dekontaminierung
von radioaktiven Abwässern, geschaffen werden, das wirtschaftlich betreibbar ist, das mit Sicherheit die
geforderten hohen Reinheiten des Destillats erbringt und möglichst wenig Wartung erfordert; weiterhin
sollen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch die
anderen oben angegebenen Nachteile überwunden werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Verfahren zum Eindampfen einer — insbesondere
radioaktiven — Flüssigkeit in einer mehrere Verdampfstufen heizseitig in Hintereinanderschaltung enthaltenden
Eindampfanlage, in der mit den Brüden wenigstens einer Verdampfstufe wenigstens eine in der heizseitigen
Hintereinanderschaltung folgende Verdampfstufe geheizt wird und in der das Brüdenkondensat wenigstens
einer Verdampfstufe in wenigstens einer anderen Verdampfstufe eingedampft wird, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die einzudampfende Flüssigkeit wenigstens einer der ersten Verdampfstufe in der
heizseitigen Hintereinanderschaltung folgenden Verdampfstufe zugeführt wird und wenigstens ein Teil des
Brüdenkondensats dieser Verdampfstufe zum Eindampfen wenigstens einer ihr in der heizseitigen Hintereinanderschaltung
vorangehenden Verdampfstufe zugeführt wird.
Dieses Verfahren führt zu einem niedrigen Wärmeleistungsaufwand, ist also sehr wirtschaftlich durchführbar,
und es setzt die Gefahr der Verkrustung der Heizflächen so stark herab, daß die Anlage, mit der das
Verfahren durchgeführt wird, eine geringere Wartung, Betriebsüberholung oder dergl. erfordert Entscheidend
ist jedoch, daß die vorstehenden Vorteile gleichzeitig mit der Erzielung einer äußerst niedrigen Restradioaktivität
(besser als 10-10 Curie/m3) des endgültigen Destillats der Anlage erreicht werden, die den heutigen
hohen Anforderungen, wie sie eingangs erwähnt worden sind, mehr als gerecht wird.
Vorzugsweise wird das Verfahren so ausgeführt, daß das Brüdenkondendat entgast wird, bevor es der
heizseitig vorangehenden Verdampfstufe zum Eindampfen zugeführt wird.
Zum Ausgleich der Mengenbilanz innerhalb der Anlage wird das Verfahren so geführt, daß wenigstens
ein Teil des Brüdenkondensats wenigstens einer Verdampfstufe wenigstens einer heizseitig vorangehenden
Verdampfstufe zugeführt wird.
Auch kann man wenigstens eine der Verdampfstufen wenigstens teilweise mit Frischdampf beheizen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele von im
Gleichstrom arbeitenden Eindampfanlagen, die in den Fi g. 1 bis 3 im Prinzip dargestellt sind, näher erläutert;
es zeigt
F i g. 1 eine zweistufige Eindampfanlage, die eine Stufe für das zu verarbeitende Produkt, z. B. radioaktives
Abwasser, und eine Stufe für das Destillat besitzt;
Fig.2 eine dreistufige Eindampfanlage, die zwei Stufen für das zu verarbeitende Produkt und eine
geteilte Stufe für das Destillat aufweist; und
Fig.3 eine vierstufige Eindampfanlage, die zwei Stufen für das zu verarbeitende Produkt und zwei
Stufen für das Destillat umfaßt.
Es sei zunächst auf F i g. 1 Bezug genommen, wonach das bei 1 zugeführte Produkt, das verarbeitet werden
soll, z. B. radioaktives Abwasser, mittels einer Pumpe 2 über die Leitung 3 in den Heizkörper 4 der letzten Stufe
der Eindampfanlage gepumpt wird, die aus wenigstens zwei heizseitig hintereinandergeschalteten Stufen besteht.
Im Prinzip kann die Eindampfanlage aus einer beliebigen Anzahl von Stufen bestehen, wenn auch in
F i g. 1 der Zeichnung nur die letzte und vorletzte Stufe in näheren Einzelheiten veranschaulicht ist. Zum
Trennen von Flüssigkeit und Brüden aus dem Heizkörper 4 dient ein Abscheider 5. Dieser Abscheider kann
einige Destillationsböden zum Auswaschen des Brüdens enthalten. Der hier gereinigte Brüden wird über die
Leitung 6 einer Kondensationseinrichtung 7, z. B. einem 5 Oberflächenkondensator, zur Kondensation zugeführt
Bei 8 ist der Kühlwassereintritt in die Kondensationseinrichtung und bei 9 der Kühlwasseraustritt aus der
Kondensationseinrichtung angedeutet
Das Kondensat der Kondensations- bzw. Kühleinrichtung 7 wird über die Leitung 10 an einen
Rücklaufteiler 11 gegeben, von dem es über eine Leitung 12 zum Teil in den beispielsweise als
Waschkolonne ausgebildeten Abscheider 5 zurückgelangt, während der andere Teil des Kondensats vom
Rücklaufteiler 11 über eine Leitung 13 in einen Entgaser
i 4 eingespeist wird.
Die Dampfzufuhr zu dem Entgaser 14 ist bei 15 und die Kondensatabführung bei 16 angedeutet Das
Brüden/Gas-Gemisch des Entgasers 14 wird über die Leitung 17 erneut der Kondensationseinrichtung 7
zugeführt Die außerdem noch von der Kondensationseinrichtung abgehende Leitung 18 dient zur Entlüftung.
Diese Leitung 18 und die daran angeschlossene Vakuumpumpe 19 deuten eine Möglichkeit für einen
Betrieb unter Vakuum an. Die Vakuumpumpe 19 ist vorzugsweise eine Dampfstrahlpumpe, so daß bei 20 die
Dampfzuführung zur Strahlpumpe und bei 21 die Gasabführung von der Strahlpumpe angedeutet ist.
Das Kondensat aus dem Entgaser 14, das als Monodestillat oder Destillat I bezeichnet und über die
Leitung 22 und die in dieser Leitung vorgesehene Pumpe 23 dem Heizkörper 24 einer vorhergehenden, im
vorliegenden Fall der unmittelbar vorhergehenden Stufe zugeführt wird, ist vollständig entgast und hat eine
Aktivität, wie sie mit einstufigen Anlagen erreichbar ist. Die weitere Herabsetzung der Aktivität erfolgt in der
erwähnten vorhergehenden Stufe durch erneute Verdampfung im Heizkörper 24 und durch Abscheidung im
zugeordneten Abscheider 25. Eine Rückführung des Monodestillats aus dieser Stufe in die letzte Stufe ist
nicht erforderlich, weil die Anreicherung gering ist. Trotzdem kann eine solche Rückführung grundsätzlich
erfolgen, wie durch die Leitung 26 angedeutet ist, die vom Flüssigkeitsbereich des Abscheiders 25 zum
Heizkörper 4 der letzten Stufe verläuft und in F i g. 1 nur gestrichelt eingezeichnet ist.
Der Brüden aus dem Abscheider 25 wird über die Leitung 27 dem Heizkörper 4 zugeführt und wegen
seiner Wärmeabgabe im Heizkörper 4 kondensiert. Das hierbei erhaltene Kondensat, das als Bidestillat oder
Destillat II bezeichnet wird, wird über die Leitung 28 der heizseitig letzten Stufe, also im vorliegenden Falle
dem Heizkörper 4, entnommen und über eine Pumpe 29 und die Leitung 30 sowie einen Destillatkühler 31 bei 32
aus der Anlage abgegeben. Über eine an den Auslaß der Pumpe 29 angeschlossene bzw. von der Leitung 30
abgezweigte Rückführleitung 33 wird ein Teilstrom des Bidestillats zum Ausgleich der Mengenbilanz in die
vorletzte Stufe, die bei der vorliegenden zweistufigen Anlage gleichzeitig die erste Stute ist, zurückgeführt.
Bei 34 ist der Kühlwassereintritt und bei 35 der Kühlwasseraustritt am Destillatkühler 31 angedeutet.
Außerdem ist an jedem Abscheider 5 bzw. 25 eine Zirivulationsleitung 36 bzw. 37 eingezeichnet, die zu dem
zugeordneten Heizkörper 4 bzw. 24 führt. Über die Leitung 38, in der ein Absperrventil 39 vorgesehen ist,
kann das Konzentrat vom Abscheider 5 aus der Eindampfanlage entnommen werden.
Die heizseitig erste Stufe wird in der Regel mit Frischdampf beheizt, der dem Heizkörper 24 über die
Leitung 40 zugeführt wird, während das daraus gebildete Kondensat über die Leitung 41 abgeführt
wird. Es ist aber auch möglich, den Brüden der letzten Stufe zum Beheizen der ersten Stufe zu benutzen, indem
man z. B. mit Hilfe eines mechanischen Verdichters die Brüden aus der Leitung 6 komprimiert und dem
Heizraum des Heizkörpers 24 über die Leitung 40 zuführt, so daß die Brüden dort kondensiert werden. Das
dann über die Leitung 41 entnommene Kondensat würde anschließend entgast werden und nunmehr zum
Erzeugen des Bidestillats in den Produktraum des Heizkörpers 24 geleitet.
Dadurch, daß die in der Anlage zu behandelnde Flüssigkeit, wie z. B. eine radioaktive Flüssigkeit, der
letzten Stufe zugeführt wird und diese mit Brüden, d. h. Sattdampf, aus der vorhergehenden Stufe beheizt wird,
kommt es gegenüber mehrstufigen Gleichstrom-Eindampfanlagen nur sehr verzögert zur Verkrustung der
Heizflächen des Heizkörpers 4. Will man die Verkrustungsgeschwindigkeit in der letzten Stufe weiter
vermindern, dann empfiehlt sich eine Herabsetzung der Siedetemperatur dieser Stufe, indem ein entsprechendes
Vakuum mittels der Vakuumpumpe 19 erzeugt wird.
Es sei in diesem Zusammenhang bemerkt, daß der kondensierte Abdampf bzw. Brüden der letzten Stufe
nicht unbedingt zum wiederholten Eindampfen im Heizkörper 24 der vorhergehenden Stufe, sondern bei
einer mehr als zweistufigen Anlage auch in einer noch weiter vorn liegenden Stufe verwendet werden kann.
Bei zweistufigen Eindampfanlagen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeiten, wird ein Kondensat
hoher Reinheit erzeugt, nämiich das erwähnte Bidestillat, und der Dampfverbrauch liegt bei einer
solchen Anlagen nicht höher als bei einer einstufigen Anlage, die mit Frischdampf beheizt ist.
Es seien nachstehend zwei Beispiele für Betriebswerte einer zweistufigen Anlage, die gemäß der Erfindung
arbeitet, gegeben.
Beispiel 1
Normalbetrieb
Normalbetrieb
Die letzte Stufe arbeitet unter Normaldruck entsprechend einer Temperatur im Kondensator 7 von 1000C.
Die Produktsiedetemperatur liegt dann infolge Druckverlust und Siedepunktserhöhung bei 102 bis 105° C im
Abscheider 5. Der Heizdampf der letzten Stufe, d. h. der Brüden der ersten Stufe, hat eine Sattdampftemperatur
von ca. 125°C bei entsprechendem Druck.
Die erste Stufe wird mit reduziertem Frischdampf von 3 bar, entsprechend einer Temperatur von ca.
145°C beheizt. Das Monodestillat wird über die Leitung
22 mit seiner Temperatur von 100° C zur ersten Stufe gefördert während das Bidestillat mit seiner Temperatur
von 125° C im Destillatkühler 31 mit Kühlwasser auf 40° C gekühlt wird.
Der Heizkörper 4 wird mit einer Arbeitstemperatur von 125 bis 130° C betrieben, während die Temperatur
im Flüssigkeitsteil des Abscheiders 5 bei 102° C liegt Das Kühlwasser an der Kühlwassereintrittsstelle 8 der
Kondensationseinrichtung 7 hat eine Temperatur von 25° C, während es am Kühlwasseraustritt 9 eine
Temperatur von 35° C hat Die Temperatur in der Kondensationseinrichtung beträgt etwa 1000C, und
zwar ebenso wie im oberen Bereich des Entgasers 14, w ährend in dessen Heizraum, in den über die Leitung 15
Dampf von ca. 2,8 bar zugeführt wird, eine Temperatur von 13O0C herrscht.
In der ersten Stufe wird der Heizkörper 24 mit einer Heiztemperatur von ca. 1450C betrieben, während im
Abscheider 25 eine Temperatur von 130° C herrscht. Der Kühleinrichtung 31 wird das Kühlwasser über die
Leitung 34 mit 25° C zugeführt und über die Leitung 35 mit 35°C entnommen.
Beispiel 2
Vakuumbetrieb
Vakuumbetrieb
Bei dem nachstehend gegebenen Beispiel eines Vakuumbetriebs ergeben sich gegenüber den obigen
Werten, wie sie für das Beispiel eines Normalbetriebs gegeben worden sind, folgende Abweichungen:
Die Siedetemperatur in der letzten Stufe ist 82 bis 85° C, so daß sich die anderen Temperaturen entsprechend
niedriger einstellen.
Der Heizkörper 4 wird mit einer Arbeitstemperatur von 1100C betrieben, während die Temperatur im
Flüssigkeitsteil des Abscheiders bei 82° C liegt. Die Temperatur in der Kondensationseinrichtung beträgt
etwa 8O0C, und zwar ebenso wie im oberen Bereich des Entgasers 14, während in dessen Heizraum, in den über
die Leitung 15 Dampf von ca. 1,3 bar zugeführt wird, eine Temperatur von 110° C herrscht.
In der ersten Stufe wird der Heizkörper 24 mit einer Heiztemperatur von ca. 1250C betrieben, während im
Abscheider 25 eine Temperatur von 110° C herrscht.
Die Betriebswerte des Kühlwassers der Kondensationseinrichtung 7 und der Kühleinrichtung 31 sowie die
Temperatur des zu entnehmenden Bidestillats sind die gleichen wie im Beispiel für Normalbetrieb angegeben.
Es sei nun anhand der F i g. 2 eine im Gleichstrom arbeitende dreistufige Eindampfanlage näher erläutert,
bei der die letzten beiden Stufen für das Produkt und die erste Stufe, die geteilt ausgebildet ist, für das
Monodestillat vorgesehen sind, wobei zunächst zu bemerken ist, daß die Eindampfanlage nach Fig.2 in
ihren letzten beiden Stufen weitgehend so aufgebaut ist, wie die Eindampfanlage nach F i g. 1, so daß hier nur die
Abweichungen gegenüber F i g. 1 erörtert werden.
Da nun die beiden letzten Stufen für das Produkt vorgesehen sind, wird dieses über die Leitung 3 dem
Heizkörper 24 der vorletzten Stufe zugeführt. Weiterhin ist die Leitung 28 zum Rücklaufteiler 11 geführt, und
von dessen Leitung 12 zweigt eine Leitung 12' ab, die zum Abscheider 25 verläuft. Die Leitung 33 und die
Pumpe 29 sind weggefallen, und die Leitung 26 ist in F i g. 2 voll ausgezogen, da sie hier eine normale
Betriebsleitung ist Schließlich ist die Leitur.g 30 an einer
anderen Stelle als in F i g. 1 angeschlossen, die Leitungen 40 und 41 sind anders geschaltet, und zum
Heizkörper 24 ist von der vorhergehenden Stufe eine zusätzliche Leitung geführt; auf diese verschiedenen,
zuletzt genannten Abweichungen wird weiter unten im Zusammenhang mit der nachstehend erläuterten ersten
Stufe noch näher eingegangen.
Die erste Stufe der Eindampfanlage nach F i g. 2 ist als geteilte Stufe ausgebildet, d. h. sie weist zwei Heizkörper
42 und 43 auf, die an einen gemeinsamen Abscheider 44 angeschlossen sind, der außerdem über je eine
Zirkulationsleitung 45, 46 mit den genannten Heizkörpern verbunden ist Von einer Leitung 47, mittels der
über ein Ventil 48 Kondensat aus dem Abscheider 44 entnommen werden kann, zweigt eine Rückführleitung
49 ab, die zum Heizkörper 24 verläuft Die Leitung 49 ist
nur gestrichelt eingezeichnet, da im allgemeinen eine Rückführung des Destillats der ersten Stufe zur zweiten
Stufe nicht erforderlich ist; in dieser Hinsicht wird auf die Ausführungen bezüglich der Leitung 26 der F i g. 1
verwiesen.
Das Monodestiliat wird dem Heizkörper 42 über die Leitung 22 zugeführt. Dieser Heizkörper wird mittels
Frischdampf aus der Leitung 50 beheizt, dessen Kondensat über die Leitung 51 abgeführt werden kann.
Der Brüden aus dem Abscheider 44 wird teilweise zur Erwärmung des Heizkörpers 24 und teilweise zur
Erwärmung des Heizkörpers 43 benutzt, wozu ein Teil dieses Brüdens über die Leitung 40 dem Heizraum des
Heizkörpers 24 direkt zugeführt wird, während der andere Teil dieses Brüdens über die von der Leitung 40
abzweigende Leitung 52 und einen in diese Leitung eingeschalteten mechanischen Verdichter 53 zu dem
Heizraum des Heizkörpers 43 gelangt. Der im Heizraum der Heizkörper 24 und 43 kondensierte
Brüden wird über die Leitung 41 bzw. 54 einem Verteiler 55 zugeführt, an dessen Ausgang die Leitung 30
angeschlossen ist, über die das Bidestillat nach Durchgang durch des Destillatkühler 31 bei 32
entnommen wird.
Schließlich sei anhand der Fig.3 eine nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren im Gleichstrom arbeitende vierstufige Eindampfanlage erläutert. Bei dieser
Anlage ist die Verdampfleistung auf vier Stufen verteilt, von denen zwei Stufen für das Produkt und zwei Stufen
für das Destillat vorgesehen sind. Die sich daraus ergebenden Vorteile bestehen insbesondere darin, daß
der Dampf- und Kühlwasserverbrauch gegenüber einer zweistufigen Anlage, wie sie in F i g. 1 dargestellt ist,
etwa halbiert ist, und daß die Heizkörper und Abscheider der Anlage demgegenüber kleiner werden.
Grundsätzlich sind die letzten beiden Stufen dieser Eindampfanlage so ausgebildet, wie die beiden Stufen
der Eindampfanlage nach Fig. 1, so daß auch hier nur die Abweichungen gegenüber dieser Anlage näher
erläutert zu werden brauchen:
Zunächst wird die Leitung 26 ebenso wie bei der Anlage nach F i g. 2 als normale Betriebsleitung benutzt;
weiterhin ist ebenso wie in der Anlage nach F i g. 2 die Leitung 12' vorgesehen und die Leitung 28 zum
Rücklaufverteiler 11 geführt, sowie die Leitung 3 zum
Zuführen des Produktes an den Heizkörper 24 der vorletzten Stufe angeschlossen. Auf weitere Abweichungen
gegenüber F i g. 1 wird bei der nachstehenden Erläuterung der beiden ersten Stufen der Eindampfanlage
nach F i g. 3 näher eingegangen werden.
Die erste Stufe weist einen Heizkörper 56 auf, der über die Leitung 57 mit Frischdampf beheizt wird,
dessen Kondensat bei 58 abgeführt werden kann. An den Heizkörper 56 ist ein Abscheider 59 angeschlossen,
der außerdem über eine Zirkulationsleitung 60 mit dem Heizkörper 56 verbunden ist. Vom Abscheider 59 führt
eine Dampfleitung 61 zum Heizraum des Heizkörpers 62 der zweiten Stufe, so daß also dieser Heizkörper mit
Brüden aus der ersten Stufe erhitzt wird. Dieser Brüden bzw. dessen Destillat wird aus dem Heizraum des
Heizkörpers 62 über die Leitung 63 in den Heizraum des Heizkörpers 24 der dritten Stufe geleitet. Außerdem
wird dem Heizraum des Heizkörpers 24 über die Leitung 40 Brüden vom Abscheider 64 der zweiten
Stufe, der an den Heizkörper 62 angeschlossen ist, zugeführt. Der Abscheider 64 ist außerdem über die
Zirkulationsleitung 65 mit dem Heizkörper 62 verbunden. Schließlich kann dem Abscheider 64 über eine
Leitung 66 und ein darin vorgesehenes Ventil 67 Kondensat entnommen werden, und es ist auch
grundsätzlich möglich, Kondensat aus dem Abscheider 64 über die gestrichtelt eingezeichnete Leitung 68 dem
Heizkörper 24 zuzuführen, obwohl das im allgemeinen nicht geschieht (siehe dazu die Ausführungen zur
Leitung 26 in F i g. 1). Dagegen wird das Kondensat aus dem Abscheider 59 über die Leitung 69 zum Heizkörper
62 geleitet, soweit es nicht über die Zirkulationsleitung 60 zurück zum Heizkörper 56 geführt wird.
Das Bidestillat wird dem Heizraum des Heizkörpers 24 der dritten Stufe über die Leitung 30 entnommen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Eindampfen einer — insbesondere radioaktiven — Flüssigkeit in einer mehrere
Verdampfstufen heizseitig in Hintereinanderschaltung enthaltenden Eindampfanlage, in der mit den
Brüden wenigstens einer Verdampfstufe wenigstens eine in der heizseitigen Hintereinanderschaltung
folgende Verdampfstufe geheizt wird und in der das Brüdenkondensat wenigstens einer Verdampfstufe
in wenigstens einer anderen Verdampfstufe eingedampft wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzudampfende Flüssigkeit wenigstens einer der ersten Verdampfstufe in der heizseitigen
Hintereinanderschaltung folgenden Verdampfstufe zugeführt wird und wenigstens ein Teil des
Brüdenkondensats dieser Verdampfsiufe 7um Eindampfen
wenigstens einer ilir in der heizseitigen Hintereinanderschaltung vorangehenden Verdampfstufe
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Brüdenkondensat der heizseitig
letzten Verdampfstufe der heizseitig ersten Verdampfstufe zum Eindampfen zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Brüdenkondensat entgast
wird, bevor es der heizseitig vorangehenden Verdampfstufe zum Eindampfen zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Brüden
vor der Zuführung zu einer Verdampfstufe verdichtet wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
des Brüdenkondensats wenigstens einer Verdampfstufe in diese Verdampfstufe zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Teil des Brüdenkondensats wenigstens einer Verdampfstufe wenigstens einer heizseitig vorangehenden
Verdampfstufe zum Ausgleich der Mengenbilanz zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine der Verdampfstufen wenigstens teilweise mit Frischdampf beheizt wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens
einer der Verdampfstufen die Eindampfung unter Evakuierung zur Herabsetzung der Siedetemperatur
erfolgt.
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