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Belastungsvorrichtung für Streckwerke mit verstellbaren Streckwalzen
Die Erfindung betrifft eine weitere. Ausbildung und Verbesserung der den Gegenstand
des Patents 701 697 bildenden Belastungsvorrichtung für Spinnereknaschinen Streckwerke
zeit gegeneinander verstellbaren Streckwalzen.' Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent
ist gekennzeichnet durch einen mehrteiligen, im Ausmaße der Verstellungsmöglichkeit
der Walzen ausziehbaren Sattel, dessen ausziehbaren Teile schräg stehende, sich
schneidende Schlitze in solcher Anordnung besitzen, daß das Verhältnis der Entfernungen
der im Schnittpunkt der Schlitze angreifenden Belastung vom. den Auflagepunkten
des Sattels unabhängig vom: dessen Einstellung bzw. von der Einstellung der Walzen
selbsttätig stets das gleiche 'bleibt.
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In manchen Fällen. läßt sich die im Hauptpatent beschriebene Schlitzanordnung
wegen Platzmangel schlecht anwenden. Namentlich bei Spinnmaschinen mit enger Spindelteilung
darf der Belastungssaftel eine gewisse Breite nicht überschreiten. Der Zweck der
Erfindung ist es, diesen Mangel zu beseitigen, und zwar geschieht dies dadurch,
daß wenigstens der eine Teil des ausziehbaren Sattels an Stelle des schräg stehenden
Schlitzes eine schräg stehende Leiste besitzt. im Schnittpunkt der beiden Schrägen
greift der Belastungshaken an, der bei Verstellung der beiden Sattelteile sich so
verschiebt, daß der Belastungsdruck auf beide Sattelteile stets die gewünschte Größe
behält. Jede Streckwerksdruckwalze erhält also wie beim Gegenstand des Hauptpatents
stets die gleiche Belastung.
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Dadurch aber, daß einer der beiden im Hauptpatent beschriebenen Schlitze
durch eine schräge Leiste ersetzt wird, ergibt sich eine außerordentliche Vereinfachung
der Bauart.
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Selbstverständlich ist auch der Ersatz des zweiten Schlitzes durch
eine einfache schräge Leiste möglich.
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Bei Streckwerken zeit mehr als zwei belasteten Stweekwalzen kann,
wie ian Hauptpatent beschrieben, das Erfindungsprinzip
mehrfach
und in beliebiger Kombination mit schrägen Schlitzen oder Leisten angewandt werden.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig. i schematisch einen Sattel gemäß der
Erfindung zur Belastung zweier Oberwalzen in einem Drehvalzenstreckwerk bei engster
Walzenstellung, Fig. 2 denselben Sattel in weitester Walzenstellung; Fig.3 zeigt
einen Längsschnitt durch eine praktische Ausführungsform eines solchen Belastungssattels
unter Weglassung aller nicht zum 'Verständnis der Erfindung gehörigen Teile, Fig.
q. den Querschnitt x-x der Fig. 3 und Fig.5 wieder schematisch ein Dreiwalzenstreckwerk
mit Belastung aller drei Oberwalzen, wobei ;alle Oberwalzen gegeneinander verstellbar
sind.
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In den Ausführungsbeispielen sind die Oberwalzen mit 1, 2. 3, die
dazugehörigen Unterwalzen mit 1, 11 -, III bezeichnet.
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Nach Fig. i und 2 sind die Walzen 2 und 3 durch einen ausziehbaren
Sattel belästet, der aus einem vorderen Teil 5 mit einem schrägen Schlitz 7 und
einem hinteren Teil 6 mit einer schrägen Leiste 8, die sich reit Schlitz 7 überschneidet,
besteht. Der Belastungshaken io stützt sich mit seinem Kopf 16 auf der Leiste 8
ab, und zwar an einer Stelle, die durch Stift 9, der im Schlitz 7 des vorderen Sattelteiles
5 geführt wird, bedingt ist. Die Belastung erfolgt in üblicher Weise bespiels,.iTeise
durch Gewicht i 1. Der vordere Sattelteil s wird durch Gleitschuh 12 in der Führung
I S des hinteren Teiles 6 geführt, während sich Teil 6 durch Gleitschuh 14 auf dem
Teil 5 abstützt. In unbelastetem Zustand kann der Bolzen 9 unabhängig von der schrägen
Leiste 8 im Schlitz 7 hin und her gleiten, während unter dem Einfluß der Belastung,
also im Betriebszustand, der Bolzen 9 nur so weit im Schlitz 7 nach unten gleiten
kann. bis sich der Kopf 16 des Belastungshakens i o auf die schräge Leiste 8 aufsetzt.
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Werden die Walzenpaare 2, 1I und ;, 111 gegeneinander verstellt, wie
es Fig.2 zeigt, so werden die Belastungssättel 5 und 6 auseinandergezogen, und es-
wird unter dem Einfluß der Schräge des Schlitzes 7 und der Leiste 8 der Druckpunkt
16 des Druckbügels i o so verschoben, daß das Verhältnis der Entfernung x zu x1
und damit die Druckverteilung auf 2 und 3 stets gleichbleibt. Wie einfach sich die
Ausführung gemäß Erfindung ergibt, sei an einem praktischen Beispiel in Fig. 3 und
- ¢ gezeigt, bei dem nur die wichtigsten Teile in etwas vereinfachter Darstellung
gezeigt sind. Der vordere Sattelteils (geschnitten) belastet die Druckwalze 3, der
hintere, in ihm verschiebliche Sattelteil 6 drückt auf die Walze 2. Die Flächen
14 und 12 ersetzen die in. Fig. 1, 2 und 3 ,gezeigten Gleitschuhe. Der Druckhaken
i o stützt sich mit seinem Kopf 16 auf der schrägen Leiste 8 ab und überträgt so
den Druck auf die Walzen 2 und 3. Der Druckpunkt von 16 verschiebt sich proportional
der Entfernung von 2 und 3, bedingt durch den Stift 9, der im Schlitz 7 geführt
wird. und durch die schräge Leiste B. Der Stift 15 hat nur den Zweck, beim Herausnehmen
des Sattels ein Ausein:anderfallen der beiden Sattelteile zu verhindern.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 stützt sich der ausziehbare Sattel
5, 6 einerseits auf die Oberwalze 3, andererseits durch den Kopf der Stange 24 auf
die schräge Leiste 17 und durch einen in der Stange 24. befestigten Bolzen 25 auf
die schräge Leiste 18 ab. Der ausziehbare Teil i 9 liegt einerseits auf der Oberwalze
2, .andererseits durch Gleitschuh a i in der Führung 22 des hinteren Sattelteils
2o, der sich mit Gleitschuh 23 auf den Sattelteil i 9 legt.
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Durch diese Einrichtung wird erreicht, daß sich sowohl. das Verhältnis
von x zu x1 wie auch von y zu y, in jeder Streckwerksstellung im Rahmen der Ausziehbarkeit
nicht ändert.
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Die Ausführungsbeispiele zeigen, wie der der Erfindung zugrunde liegende
Gedanke praktisch ,ausgeführt werden kann. Durch beliebige Zusammenstellung von
ausziehbaren mit nichtausziehbaren Sätteln kann jede in der Praxis gewünschte- Zusammenstellung
erreicht werden.