-
Regel- und Kontrollvorrichtung für Druckluftanlagen mit Kompressor
und Behälter, insbesondere für die Bremsen von Kraftfahrzeugen Die Erfindung bezieht
sich auf Anlagen mit komprimierter Luft, die einen Kompressor und einen von diesem
gespeisten Behälter aufweisen, wie .'sie beispielsweise für die Bremsen von Fahrzeugen
Verwendung finden. Sie hat eine Regel- und Kontrollvorrichtung zum Gegenstand, mit
deren Hilfe der Kompressor wirksam mit der Atmosphäre in Verbindung gebracht wird,
wenn der Druck in dem Behälter seinen Betriebswert erreicht hat, so daß der Betrieb
des Kompressors im Leerlauf weitergeht.
-
Zu diesem Zweck ist schon vorgeschlagen «-orden, das Austrittsventil
des Kompressors selbsttätig durch einen vom Behälterdruck beaufschlagten federbelasteten
Kalben, der auf einen beweglichen Anschlag, gegebenenfalls über einen Schwinghebel
einwirkt, unter Überwindung .einer federbelasteten Sperre zu öffnen, wenn der Druck
im Behälter einen bestimmten Wert erreicht hat. Unter diesen Bedingungen müß die
Feder sowohl beim Öffnen des Ventils als auch bei seinem Schließen gespannt sein,
so daß der Unterschied zwischen dem Schließ- und Öffnungsdruck des Ventils notwendigerweise
beträchtlich ist.
-
Gemäß der Erfindung weist der bewegliche Anschlag in seiner Seitenwand
eine Ausnehmung auf, in, die die federbelastete Sperre nur in der Ausgangsstellung
des Anschlags eingreift, während sie nach ihrer Auslösung sich an die Seitenwand
des Anschlages anlehnt, wobei die Federbelastung der Sperre regelbar ist.
-
Auf--diese Weise hängt der Druck, bei dem die Öffnung des Ventils
erfolgt, vor allem von der Federsperre ab, die keinen Ein-Ruß auf den Drück hat,
bei dem das Schließen des Ventils erfolgt. Infolgedessen ist es möglich, den öffnungs-
und den Schließdruck vollkommen getrennt und unabhängig voneinander zu halten, woraus
sich die Möglichkeit ergibt, deal Unterschied zwischen diesen beiden Drükken- sehr--gering
zu halten.
Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt.
-
Fig. i ist ein Querschnitt durch die Vorrichtung entsprechend der
strichpunktierten Schnittlinie I-I der Fig.4.
-
Fig. 2 und 3 sind Schnitte entsprechend den Schnittlinien 2-2 und
3-3 der Fig.4, und Fig. 4 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, entsprechend
der Schnittlinie 4-4 der Fig. i. Die Regel- und Kontrollvorrichtung besteht im wesentlichen
aus einem Körper i, in den ein Zylinder 2 eingeformt ist. In diesem ist ein Kolben
3 verschiebbar angeordnet, der durch eine Feder 4 belastet ist, die sich auf dem
Boden 27 des Zylinders abstützt und den Kolben nach dem anderen Ende des Zylinders
hinzuführen sucht.
-
Der Kolben 3 stützt sich auf einer Stange 5 auf, die durch das Loch
im Boden 27 des Zylinders hindurchgeht und bei 12° an einen Hebel 12 angelenkt ist,
der bei 13 auf einer von dem Boden 27 vorspringenden Stütze drehbar gelagert ist.
-
Der Kolben 3 'trägt auf seiner Außenfläche ein Kontaktstück 25, das
mit einem Kontakt 23 zusammenarbeitet, der in dem entsprechenden Kopf des Zylinders
mit Hilfe der Hülse und der Isolierscheiben 24 gelagert ist, wobei die beiden Kontakte
in den Kreis einer nicht dargestellten elektrischen Signaleinrichtung eingeschaltet
sind, die anzeigt, wenn der Druck in dem Behälter einen bestimmten Niedrigstwert
erreicht hat.
-
In dem Körper i ist weiterhin eine Kammer 8 vorgesehen, die durch
einen Luftfilter, der nachher noch beschrieben wird, mit der Druckleitung 51 des
Kompressors. in Verbindung steht.
-
Die Kammer 8 steht mit der Außenluft durch einen Kanal 9 in Verbindung,
der durch ein Ventil, beispielsweise das Kugelventil i o, überwacht wird, das durch
eine Feder i i in seiner geschlossenen Lage gehalten wird.
-
Der Körper i hat außerdem noch eine Kammer 14, die durch die Leitungen
44, 45 mit dem Behälter 62 für die Druckluft sowie mit der Leitung in Verbindung
steht, die zu der Verbrauchsstelle, beispielsweise zu den Bremsen eines Fahrzeuges,
hinführt. Die Kammer 14 steht weiterhin durch eine Leitung 50 und eine Bohrung
17 mit der Kammer 18 in Verbindung, die zwischen dem Kolben 3 und dem Kopf des Zylinders
2 vorgesehen ist. Schließlich kann die Kammer 14 durch eine durch ein Rückschlagventil,
beispielsweise das Kugelventil 16, überwachte Öffnung 15 mit der Kammer 8 in Verbindung
kommen.
-
Dieses Ventil 16 wird normal durch, den Druck, der in dem Behälter
62 herrscht, in der geschlossenen Lage gehalten und wähsend des Betriebs des Kompressors
durch die Luft von seinem Sitz abgehoben, die der Kompressor in die Kammer 8 drückt
und die zusummen mit der Feder i i das Ventil Io auf seinem Sitz hält.
-
Um auf das Ventil Io im Öffnungssinne einzuwirken, ist ein Stift 32
vorgesehen, der an einer Hülse 3 i befestigt ist, die sich in einer Bohrung 46 in
dem Körper i parallel zum Zylinder 2 verschiebt und mit einem Kopf 3 i' versehen
ist, der sich gegenüber dem freien Ende 12" des an die Stange 5 des Kolbens 3 angelenkten
Hebels 12 befindet.
-
Die Hülse 31 ist mit Löchern 47 versehen. die nach außen münden, und
wird in der dargestellten Lage durch eine Feder 37 gehalten.
-
Die Hülse 31 hat auf ihrer Seitenfläche eine Nut 33, in die eine Rolle
34 (Fig. 2) eingreift, die durch einen Schieber35 getragen wird, der senkrecht zu
der Achse der Hülse 31 in einem Ansatz i' des Körpers i beweglich angeordnet ist,
wobei dieser Schieber 35 durch eine Feder 36 belastet ist, die sich auf der Büchse
48 abstützt. Ein Pflock 49# der durch das Ende eines auf den Ansatz i' aufgebrachten
elastischen Ringes 49' gebildet wird und durch ein Loch in dem Ansatz hindurchgeht,
greift in eine Ausnehmung 35' des Schiebers 35 ein und verhindert die Drehung des
Schiebers und seiner Rolle 34. Der Stift 32 ist so lang, daß sich sein Ende in einem
gewissen Abstand von dem Ventil iö befindet, wenn die Hülse 31 ihre durch die Rolle
34 gesicherte Endlage einnimmt.
-
Die Verbindungsleitung 5o zwischen der Kammer 14 und der Kammer 18
in dem Zylinder 2 ist in einen! konischen Drehschieber 38 vorgesehen, der auf seinem
Sitz durch den Luftdruck sowie durch eine Feder 4o gehalten wird.
-
Der Drehschieber 38 kann von außen mit Hilfe eines Schlüssels betätigt
werden, der seinen Vierkantkopf 41 umfaßt, und so aus der dargestellten Lage entfernt
und in eine Lage gebracht werden, in der die Verbindung zwischen der Kammer 14 und
der Kammer 18 unterbrochen ist und die Kammer 14 in unmittelbarer Verbindung mit
einem Rohrstutzen 39 für Luftentnahme (Fig.3 und 4) steht.
-
Die Vorrichtung ist weiter noch mit einem Sicherheitsventil 2o (Fig.
2) versehen. das sich bei i g an die Kammer 14 anschließt und das in bekannter Weise
durch eine unter der Wirkung einer einstellbaren Feder 21 stehende Kugel gebildet
wird. Der Austritt aus der Kammer des Ventils 2o findet durch Löcher 61 statt. Der
zwischen die Kammer 8 und die mit dem Kompressor in Verbindung stehende Leitung
51 geschaltete Luftfilter wird durch eine Schicht 42 von Filtermaterial gebildet,
die zwischeu
zwei gleichachsigen Hülsen 52 und, 53 und zwei durchbohrten
Köpfen 54, 55 gelagert ist, wobei das Ganze in- einer Kammer 56 des Körpers i angeordnet
und in seiner Lage durch die unbewegliche Büchse 57 mit Hilfe einer Feder 58 gehalten
wird.
-
Die Vorrichtung ist durch ein Deckblech 43 geschützt, das Öffnungen
28 für den Austritt der Luft aufweist und durch eine Mutter 59 mit Handgriff festgehalten
wird, die auf die an dem Körper i befestigte Schraube 6o aufgeschraubt ist. Schließlich
ist die Vorrichtung mit einem Vorratsbehälter 62 vereinigt (Fig.3).
-
Angenommen, der Drehschieber 38 befindet sich in der in Fig. i . dargestellten
Lage, in der er die Kammer 14 mit der Kammer 18 des Zylinders 2 in Verbindung bringt,
so erreicht die von dem Kompressor durch die Leitung 51 herkommende Druckluft nach
ihrem Durchgang durch den Filter 42 die Kammer B. Diese Druckluft hält zusammen
mit der Feder i i das Ventil Io geschlossen, hebt das Ventil 16 an und gelangt über
,die Leitungen 50 und 17 in die Kammer 18, wo sie den Kolben 3 entgegen der Wirkung
der Feder ¢ verschiebt und den Hebel 12 verschwenkt.
-
Wenn die Verschiebung des Kolbens 3 und der Stange 5 dem Abstand zwischen
dem Ende 12" des Hebels 12 und dem Kopf 31' der Hülse 31 entspricht, wird der Kolben
3 durch den Hebel 12 angehalten, der sich auf der Hülse 3 i, 3 i' abstützt, die
infolge des Eingriffs der Rolle 34 in die Nut 33 unbeweglich ist. Der Druck kann
dann in den Kammern 8, 14 und 18 steigen, da ja das Ventil. io geschlossen ist.
-
Wenn der Überdruck in der Kammer 18 einen bestimmten Wert überschreitet,
wird der Druck, den das System 3, 5, 12 auf die Hülse 3 i ausübt, ausreichend, um
den durch das Eingreifen der Rolle 34 und ihrer Feder 36 erzeugten Widerstand zu
überwinden. Darauf löst sich die Hülse 31 und wird durch die Wirkung des Kolbens
3 mit ihrem Stift 32 gegen das Ventil io geschleudert, wobei der Kolben 3 plötzlich
in die dem Druck in der Kammer 18 und der entgegenwirkenden Spannung der Feder 4
entsprechende Lage geht. Diese Lage geht wesentlich über die Lage hinaus, in der
der Kolben 3 durch die Hülse 31 angehalten worden ist. Infolgedessen wird das Ventil
i o sicher geöffnet. Dies ist auch schon durch die lebendige Kraft der Hülse 31,
31' und des Stiftes 32 bedingt, da diese Teile erst auf das Ventil-io zur Wirkung
kommen, nachdem sie eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht haben.
-
Unter diesen Bedingungen kann es nicht vorkommen, daß die auf das
Ventil io durch den Kolben 3 ausgeübte Wirkung ihr Ende nimmt, wenn gerade das Ventil
i o sich zu öffnen beginnt. Im Gegenteil wird das Ventil gänzlich geöffnet, so daß
der Kompressor einwandfrei mit der Atmosphäre durch die Löcher 47 in Verbindung
kommt. Jeder .Gegendruck in dem Kompressor wird so unterdrückt, wenn gerade der
Betriebsdruck erreicht worden ist.
-
Diese Betriebsweise hängt von zwei Faktoren, d. h. von dem überdruck,
der sich zeitweilig in der Kammer 18 einstellt, und der von dem System-31, 31',
32 angenommenen lebendigen Kraft ab, wenn der durch die Rolle 34 gebildete Widerstand
beseitigt ist und der Kolben 31 plötzlich freigegeben wird.
-
Wenn sich der Druck in der Kammer 14 und infolgedessen auch in der
Kammer 18 verringert, drücken die Federn 4 und 37 den Kolben 3 und die Hülse 31
in ihre Ausgangsstellung zurück, und die Hülse 31 wird von neuem durch die Rolle
34 in der dargestellten Lage verriegelt. , Wenn sich der Druck in der Kammer 18
so weit verringert, daß der Kolben 3 bis in das Ende seiner Bahn durch die Feder
4 gedrückt wird, wird der Stromkreis durch die Kontakte 23 und 25 geschlossen und
bewirkt die Anzeige, daß der Druck in dem Behälter unter einen bestimmten Wert gefallen
ist.
-
Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Verbindung zwischen
der Kammer 8 und dem Loch 17, das in die Kammer 18 ausmündet, durch die Leitung
5o des Drehschiebers 38 hergestellt, der von außen betätigt werden kann. Wenn der
Drehschieber 38 so verschoben wird, daß er die Leitung 5o mit, der Luftentnahmestelle
39 verbindet, wird die Regelvorrichtung 3, 4, 5, 12, 31, 10 ausgeschaltet,
und der Kompressor kann mit einem höheren Druck in Betrieb bleiben als der durch
die Regelvorrichtung gehaltene Betriebsdruck. Infolgedessen kann von der Entnahmestelle
39 Druckluft unter einem höheren Druck abgezapft werden als der, der in dem für
den Betrieb der Bremsen bestimmten Behälter herrscht, wobei diese Luft unter erhöhtem
Druck, beispielsweise zum Aufpumpen der Reifen der Fahrzeugräder, benutzt werden
kann.
-
Die Vorrichtung in ihrer Gesamtheit nimmt wenig Raum ein und kann
unmittelbar auf dem Behälter 62 angebracht werden. Die Vorrichtung ist durch das
Deckblech 43 geschützt, das leicht durch Abschrauben der Mutter 59 mittels des an
ihr angebrachten Handgriffs i abgenommen werden kann.