DE704749C - Vorrichtung zum Abrichten von einprofiligen Formschleifscheiben, deren Flankenenden an der Profilbasis in eine Kruemmung auslaufen, inswbesondere Gewindeschleifscheiben - Google Patents
Vorrichtung zum Abrichten von einprofiligen Formschleifscheiben, deren Flankenenden an der Profilbasis in eine Kruemmung auslaufen, inswbesondere GewindeschleifscheibenInfo
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Description
Es ist bekannt, einprofilige Schleifscheiben mit geradem Flankenauslauf in der Weise abzurichten,
daß für jeden Abschnitt des Schleifscheibenprofils ein besonderer Abrichtdiamant
benutzt wird. Jedes Abrichtwerkzeug· wird dabei auf einer besonderen Führungsbahn
entlang dem abzurichtenden Profilabschnitt bewegt. Auch ist es bekannt, mehrprofUige
Gewindeschleifscheiben stufenweise mittels mehrerer nacheinander zur Wirkung kommender
Profilrollen einzurollen.
Dagegen ist zum Abrichten von einprofiligen Formschleifscheiben, deren Flankenenden
an der Profilbasis in eine Krümmung auslaufen, insbesondere Gewindeschleif scheiben
für Gewinde mit Spitzenabrundung, stets eine nur mit einem einzigen Abrichtdiamanten
ausgerüstete Abrichtvorrichtung verwendet worden. Eine für diesen Zweck gebräuchliche
Abrichtvorrichtung arbeitet mit einem Formdiamanten, dessen Schneide beiderseits ihrer
Längsachse eine der Krümmung der Profilbasis jeder Schleifscheibenflanke sinngemäß
gestaltete Krümmung aufweist. Der Werkzeugträger für den Formdiamanten ist entlang
der Schleifscheibenflanke bis zu einem Anschlag bewegbar und in einem Schwenksupport
gelagert, der um den Abrundungsmittelpunkt der Schleifscheibenspitze zwischen einstellbaren
Anschlägen bewegbar ist. ZumEinstellen der Werkzeugspitze auf den genauen
Radius der Spitzenabrundung der Schleif-
scheibe dient eine über dem Werkzeug angeordnete Mikrometerlehre. Beim Abrichten
der geradlinigen Flankenteile und der Spitzenabrundung des Schleifscheibenprofils ist nur
die Spitzenkante der Diamantschneide und Ijeim Abrichten der Basiskrümmungen jeweils
die halbe Diamantschneide mit der Schleifscheibe in Berührung. Da die sich aus den geraden Flanken und der Spitzenabrundung
zusammensetzende Abrichtstrecke um ein Vielfaches größer ist als die Basiskrümmungen,
stellt sich schon frühzeitig eine starke Abnutzung an der Spitzenkante der Dianiantschneide ein, während ihre Seitenkanten
gewöhnlich noch gut sind. Das Schleifscheibenprofil kann daher nicht mehr mit der erforderlichen Genauigkeit hergerichtet
werden.
Eine andere bekannte Abrichtvorrichtung verwendet statt des Formdiamanten einen
spitzen Abrichtdiamanten, der durch mehrere übereinander angeordnete Kreuz- und Schwenksupporte sowohl an den Flanken und
der Spitzenabrundung als auch an den Basisabrundungen des Schleifscheibenprofils entlang
geführt wird. Dies ergibt einen verwickelten Aufbau der Vorrichtung und eine vermehrte Anzahl mechanischer Fehlerquellen.
Auch ist das Einrichten sowie die Handhabung der Vorrichtung umständlich. Die
Spitze des Abrichtdiamanten muß einen Winkel haben, der gleich oder kleiner ist als der
Flanken winkel des Schleifscheibenprofils, und die freie Schneidenlänge muß etwas größer
als die Tiefe des Schleifscheibenprofils sein. Andernfalls würden beim Erzeugen der Basisabrundungen
die benachbarten Profilabschnitte beschädigt werden, da der Diamant beim Ausfahren
der Basisabrundungen in diese Profilabschnitte hineintreten würde. Es müssen also
entweder Rohdiamanten mit einem entsprechenden Winkel besonders ausgewählt werden, oder es ist notwendig, geschliffen,.-Diamanten
zu verwenden. Da der Diamant das gesamte Schleifscheibenprofil umfahren muß, ist die Abnutzung des Diamanten noch
größer als bei dem Formdiamanten der vorerwähnten Abrichtvorrichtung. Ein.weiterer
Xachteil ergibt sich daraus, daß für die Betätigung der verschiedenen Führungen des
Werkzeugs besondere Handgriffe erforderlich sind, so daß beim Ablösen der einzelnen
Steuerbewegungen die Diamantspitze eine Zeitlang im Stillstand mit der abzurichtenden
Schleifscheibenfläche in Berührung steht. Als Folge hiervon markieren sich an den Wendepunkten
des Schleifscheibenprofils feine Rillen. Das Abrichten gelingt somit nicht einwandfrei.
Die Erfindung erstrebt, die Nachteile der bekannten Abrichtvorrichtungen für einprofilige
Fonnschleifscheiben, deren Flankenenden an der Profilbasis in eine Krümmung auslaufen,
zu vermeiden. Bei der neuen Abrichtvorrichtung ist in bekannter Weise ein entlang
der Schleifscheibenflanke bis zu einem Anschlag bewegbarer Werkzeugträger vorgesehen,
der auf einem um den Abrundungsmittelpunkt der Schleifscheibenspitze zwischen
einstellbaren Anschlägen bewegbaren Schwenksupport gelagert ist. Erfindungsgemäß
trägt der entlang den Schleifscheiben flanken bewegbare Werkzeugträger einen
schwenkbaren Werkzeugkopf zur Aufnahme eines einfachen Diamanten und eines Formdiamanten,
zu dem Zweck, mit dem ersten Abrichtwerkzeug die Flanken sowie die Spitze und mit dem zweiten die Basiskrümmungen
und gegebenenfalls einen geringen Teil der in die Krümmung übergehenden Flanke der
Schleifscheibe abzurichten, wobei für jedes Abrichtwerkzeug mit einstellbaren Anschlägen
zusammenwirkende Gegenan sch läge vorgesehen sind.
Die neue Abrichtvorrichtung ist einfach im Aufbau und in der Bedienung. Sie ermöglicht
eine einwandfreie Abrichtarbeit, da die mechanischen Fehlerquellen herabgesetzt sind
! und der Formdiamant nur zum Abrichten der Basiskrümmungen des Schleifscheibenprofils
benutzt wird. Er bewahrt jetzt seine genaue Schneidenforin erheblich länger, als wenn er
das gesamte Profil abrichten würde. Der nicht unbeträchtliche Preis des Formdiamanten
wird somit im Gegensatz zu früher in ein richtiges Verhältnis zu seiner Gebrauchsdauer
gebracht. Aber nicht nur, daß der Diamant seine genaue Schneidenform langer behält,
auch die Abnutzung geht gleichmäßiger vor sich, was für das Nachschleifen der Schneide
wichtig ist.
Der Arbeitshub des einfachen Diamanten entlang den Schleifscheibenflanken wird
zweckmäßig etwas kleiner gehalten als der Arbeitshub des Formdiamanten, um zu ver- »°5
meiden, daß der einfache Diamant bei eingetretener Abnutzung die Basis des Schleifscheibenprofils
verletzt. Hierzu sind für jedes Abrichtwerkzeug getrennte, mit den einstellbaren
Anschlägen zusammenwirkende Gegenanschlage von entsprechender unterschiedlicher
Höhe vorgesehen.
Bei der neuen Vorrichtung ist der Werkzeugkopf vorzugsweise um eine zur Achse des
Schwenksupports der Vorrichtung parallele "5 Achse schwenkbar und die zum Einstellen der
Werkzeugschneide dienende Älikrometerlehre hinter dem Werkzeugkopf angeordnet. Somit
kann jeweils das von der Schleifscheibe abgekehrte Abrichtwerkzeug durch unmittelbares
Anlegen an die Meßfläche der Mikrometerlehre ein- oder nachgestellt werden.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Abrichtvorrichtung
dargestellt.
Fig. ι zeigt eine Ausführungsform im Aufriß
als Längsschnitt.
Fig. 2 ist eine Draufsicht nach Fig. i.
Fig. 3 ist eine Vorderansicht nach Fig. i. Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform im Längsschnitt.
Fig. 3 ist eine Vorderansicht nach Fig. i. Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform im Längsschnitt.
ίο Fig. 5 ist eine Seitenansicht nach Fig. 4.
Fig. 6 veranschaulicht die Arbeitsbewegungen der Abrichtwerkzeuge an einer Gewindeschleifscheibe
für Whitworthgewinde mit Spitzenabrundung.
Die Abrichtvorrichtung nach Fig. 1 bis 3 hat folgenden Aufbau:
Auf einer Grundplatte 1, die auf dem Schleifspindelstock verschiebbar und feststellbar
angeordnet ist, ist ein senkrecht zur Achse der SchleifscheibeS verschiebbarer Schlitten 2
geführt. Das Beistellen des Schlittens 2 zur Schleifscheibe S erfolgt mit Hilfe einer genauen
Schraubenspindel 3, die mit einer in der Grundplatte 1 angeordneten Gewinde-
2.S mutter 4 in Eingriff steht. Die Spindel 3
wird von einem nicht dargestellten Handrad gedreht und der Betrag der Beistellbewegung
an einer ebenfalls nicht dargestellten Mikrometerskala abgelesen. Auf dem Schlitten 2 ist
der Werkzeugträger angeordnet, der die Bewegungen zur Erzeugung der geometrischen
Form des Schleifscheibenprofils ausführt. Den Hauptteil des Werkzeugträgers bildet der
Schwenkkörper 5, dessen Drehzapfen 6 im Schlitten 2 gelagert ist. Der Zapfen 6, der
durch einen Paßstift 9 mit dem Schwenkkörper 5 verbunden ist, ist als zweiteiliger Doppelkegel
ausgeführt und in der entsprechend gestalteten Lagerbuchse ro, die durch eine Schraube 11 gegen die Drehung im Schlitten 2
gesichert ist, gelagert. Die Achse χ des Zapfens 6 wird als Hauptschwenkachse bezeichnet.
Die Anschläge 7 und 8 begrenzen die Schwenkbewegung des Supports 5. Sie sind auf einer mit Gradeinteilung versehenen
Platte 12, die auf dem Schlitten 2 befestigt ist, einstellbar und bestimmen den Flankenwinkel
des abzurichtenden Schleifscheibenprofiles. In dem Schwenkkörper 5 ist eine Welle 13 drehbar gelagert, deren Achse y die
Achse χ des Drehzapfens 6 unter einem rechten Winkel schneidet. In der Mittelstellung
des Schwenkkörpers 5 liegen beide Achsen in der Mittelebene des Schleifscheibenprofiles.
Die Welle 13 ist vorn unmittelbar im Schwenkkörper 5 gelagert und am anderen Ende auf
Wälzlagern 14. Diese sitzen in einer zylindrischen Lagerbuchse 15, die in einer Bohrung 16
des Schwenkkörpers 5 verschiebbar ist. Die
fio Außenlaufringe der Wälzlager 14 sind in der
Buchse 15 mittels eines Gewinderinges 19 befestigt, während die Innenlaufringe auf der
Welle 13 mittels einer Gewindemutter 20 und eines Zwischenstückes 21 gehalten sind. Eine
Feder 17 drückt die Buchse 15 nach rückwärts, so daß die Stirnfläche der Welle 13
gegen die Stirnfläche einer Mikrometerschraube 18 anliegt. Der Zweck der Mikrometerschraube
18 wird später noch erläutert. Das erwähnte Zwischenstück 21 ist die Nabe
eines Zahnsegments. Mit der Verzahnung 2ia
steht ein Zahnrad 22 in Eingriff, das im Schwenkkörper 5 neben der Welle 13 gelagert
ist. Auf dem Schaft des Zahnrades 22 sitzt eine Handkurbel 23, von der aus der Welle 13
eine Drehbewegung erteilt wird.
Auf dem der Schleifscheibe S zugekehrten Ende der Welle 13 ist ein Arm 24 befestigt,
der einen winkelförmigen Querschnitt besitzt. In dem Schenkel 24,, des Armes 24 befindet
sich eine Bohrung 25, deren Achse s die Achse 3» der Welle 13 schneidet, und zwar
zweckmäßig unter einem rechten Winkel. In der Bohrung 25 ist der Drehzapfen 20a des
Werkzeugkopfes 26 gelagert. Der Drehzapfen 26a wird von einem Bolzen 27 durchsetzt,
dessen unteres Ende fest mit einem am Schenkel 24ß befestigten Plättchen 28 verbunden
ist und dessen oberes Ende einen Gewindezapfen besitzt, auf den eine Gewinde- go
mutter 29 aufgeschraubt ist. Wird die Gewindemutter 29 festgezogen, so wird der Werkzeugkopf 26 auf die Führungsbahn 30
gedrückt und bildet mit dem Arm 24, 24a ein
Ganzes. Die Führungsbahn 30 auf dem Sehenkel 24a ist durch eine ringförmige Vertiefung
31 unterteilt, in der sich die als Zylinderstifte ausgebildeten Anschläge 32 und 33 befinden.
An dem Werkzeugkopf 26 ist ein Anschlag 34 befestigt, der in die ringförmige
Vertiefung 31 eintaucht. Er bildet den Gegenanschlag
zu den Anschlägen 32 und 33, die derart zueinander versetzt sind, daß eine Schwenkbewegung des Werkzeugkopfes 26 um
i8o° möglich ist. In dem Werkzeugkopf 26 sitzen um i8o° versetzt zwei Abrichtwerkzeuge:
der Profildiamant 35 und ein einfaches spitzes Abrichtwerkzeug, z. B. der
Rohdiamant 36. Der Schaft 37 bzw. 38, in denen jeweils der Diamant eingebettet ist, ist
zweckmäßig von rechteckigem Querschnitt und in eine ebenfalls rechteckige Bohrung 39
bzw. 40 der zylindrischen Hülse 41 bzw. 42 eingesetzt. Die viereckigen Bohrungen 39 bzw.
40 sind seitlich von größeren Abmessungen als der Werkzeugschaft 37 bzw. 38, so daß
die Spitze der Werkzeuge außerhalb der Vorrichtung leicht nach der Mittelachse der zylindrischen
Hülse 41 bzw. 42 ausgerichtet und in dieser Lage durch nicht dargestellte
Befestigungsschrauben befestigt werden können. Die Hülsen 41 und 42 werden in ge-
eignetet- Weise, beispielsweise durch die Schrauben 43 und 44, in dem Werkzeugkopf
26 befestigt. Die von der Handkurbel 23 eingeleitete Drehbewegung der Welle 13 wird
durch die Anschläge 45 und 46 begrenzt, die durch Mikrometer 47 und 4S einstellbar sind.
Die Gegenanschläge befinden sich an dem Werkzeugkopf 26 und sind mit 49, 50 und
51,52 bezeichnet. Die Anschläge 45 und 46 dienen zur Begrenzung der Werkzeugbewegung
längs der Schleifscheibenflanken. Sie sind in einem U-förmigen Bügel 53 untergebracht,
zwischen dessen Armen sich der Werkzeugkopf 26 befindet. In der Basis des U~förmigen
Bügels ist ein Mikrometer 54 angebracht, das zum Einstellen der Spitzen der Werkzeugschneiden dient. Das Mikrometer
54 ist derart justiert, daß bei Nullstellung der Mikrometerskala 540 die Meßfläche der Mikrometerspindel
54a einen gedachten Kreis tangiert,
dessen Radius dem Abstand der Achsen von der Achse .i' entspricht. Das Einstellen
der Werkzeugspitzen auf den Radius r der \brundung der Schleifscheibenspitze geht
folgendermaßen vor sich:
Zunächst sind die Diamantwerkzeuge 35 bzw. 36 in den Hülsen41 bzw. 42 ausgerichtet
und festgeklemmt worden. Das Ausrichten wird außerhalb der Vorrichtung mit Hilfe
eines Mikroskopes vorgenommen, derart, daß die Hülsen in ein in fester Bezugslage
zum Strichbild des Mikroskopes befindliches Prisma eingelegt werden und darauf der
Werkzeugschaft so lange seitlich verstellt wird, bis sich die Werkzeugschneide in der
Mittelachse der zylindrischen Hülse befindet. Darauf werden die Hülsen 41,42 mit den
darin festgeklemmten Diamantwerkzeugen in den Werkzeugkopf 26 gesetzt. Jetzt wird die
Mikrometerspindel 54Ö aus ihrer Nullstellung
um das Maß des Abrundungsradius r der Schleifscheibenspitze nach vorn, d. h. in Richtung
auf die Achse 2, bewegt. Darauf wird zuerst die Hülse 42 so weit verschoben, bis
die Spitze des Rohdiamanten 36 die Meßfläche der Mikrometerspindel 54H berührt.
In dieser Lage wird die Hülse 42 im Werkzeugkopf 26 festgeklemmt. Darauf wird der
Werkzeugkopf 26 um i8o° geschwenkt, so daß der Profildiamant 35 der Meßfläche der
Mikrometerspindel 54,, gegenübersteht, und die Hülse 41 so weit verschoben, bis die
Spitze des Profildiamanten 35 die Meßfläche der Mikrometerspindel 54e berührt, und dann
die Hülse 41 mittels der Schraube 43 im Werkzeugkopf 26 festgeklemmt. Die Entfernung
der Spitzen der Diamantwerkzeuge und 36 von der Hauptschwenkachse .r ist
also jetzt gleich dem Radius r. Die Längsverschiebung der Welle 13 mittels des Mikrometers 18 wird dazu benutzt,
um bei eingetretener Abnutzung des Rohdiamanten 36 den Werkzeugkopf 26 rasch an
die Meßfläche der Mikrometerspindel 54a
heranbringen zu können, um die Spitze des abgenutzten Werkzeuges wieder auf den gemeinsamen
Schwenkkreis mit dem anderen Werkzeug zu bringen.
Sind die Spitzen der Abrichtwerkzeuge auf den gemeinsamen Schwenkkreis sowie auf
den genauen Abrundungsradius eingestellt, so müssen die Anschläge 45, 46 zur Begrenzung
der Flankenlänge der Schleifscheibe eingestellt werden. Hierzu werden die Anschläge
45 und 46 mit Hilfe der Mikrometer 47. 48 nach innen so weit gestellt, bis sie sich
mit den Anschlägen 49, 50 berühren und sich der Profildiamant 35 und der Rohdiamant 36
genau in der Mittelebene der vorher spitz abgerichteten Schleifscheibe befinden. Nach genauer
Mitteneinstellung werden die Anschläge 45, 46 um den Betrag der Flankenlänge des
mit der Schleifscheibe herzustellenden Gewindes nach außen verstellt. Der Betrag der
Flankenlänge läßt sich dabei mit Hilfe der Mikrometer 47, 48 genau einhalten.
Beim Abrichten wird zunächst der Rohdiamant 36 in Arbeitsstellung gebracht. Zuerst
soll z. B. die linke Flanke des Schleifscheibenprofiles (Fig. 6) abgerichtet werden.
Hierzu wird der Schwenkkörper 5 um die Achse s geschwenkt, bis er gegen den Anschlag
8 anliegt. Darauf wird von der Handkurbel 23 aus eine Schwingbewegung des Rohdiamanten 36 um den Betrag a, der durch
die Anschläge 45, 46 und die Gegenanschläge 49, 50 bestimmt ist, bewirkt. Ist der gerade
Teil der linken Schleifscheibenflanke abgerichtet, so wird durch Schwenken des Werkzeugträgers 5 um die Achse χ und durch
gleichzeitiges Hinundherbewegen des Abrichtwerkzeuges um die Achse y die Spitzenabrundung
der Schleifscheibe hergestellt. Die Bogenstrecke dieser Abrichtbewegung ist mit b bezeichnet (Fig. 6). Liegt der Schwenkkörper
5 am Ende dieser Schwenkbewegung am Anschlag 7 an, so erfolgt das Abrichten des geraden Teiles der rechten Schleifscheibenflanke
in der gleichen Weise wie vorher das Abrichten der linken Schleifscheibenflanke.
Darauf wird der Schwenksupport 5 in die Mittelstellung zwischen den Anschlägen 7 und 8 geschwenkt, die Mutter 29
gelöst und durch Schwenken des Werkzeugkopfes 26 der Formdiamant 35 in Arbeitsstellung
gebracht. Nachdem der Werkzeugkopf 26 durch Anziehen der Mutter 29 festgeklemmt ist, wird das Abrichten fortgesetzt
und der Profildiamant 35 in der gleichen Weise wie vorher der Rohdiamant 36 an der
Schleifscheibe entlang geführt. Die geraden Flankenstrecken α und die Bogenstrecke b
sind bereits von dem Rohdiamanten abgerichtet, so daß der Profildiamant lediglich
am Ende des Arbeitshubes in der Arbeitslage an den Anschlägen 7 und 8 Abrichtarbeit zu
leisten hat. Diese Abrichtarbeit besteht lediglich in dem Herstellen jeder Basisabrundung
am Auslauf der Schleifscheibenflanken.
Besitzt die Spitze des Rohdiamanten einen Winkel, der größer ist als der Flankenwinkel
der Schleifscheibe, oder ist die. Spitze des Rohdiamanten schon etwas abgenutzt, so
empfiehlt es sich, den Weg des Diamanten an der Schleifscheibenflanke nicht gleich der
Strecke α zu machen, sondern gleich der kleineren Strecke c. Auf diese Weise wird
verhütet, daß die seitliche Kante des Rohdiamanten 36 die Basisabrundung der Schleifscheibe
verletzt. Dann muß allerdings der Profildiamant 35 außer der Basisabrundung jeweils noch eine Flankenstrecke abrichten,
die der Differenz aus den Strecken α und c entspricht. Diese Flankenstrecke ist jedoch
im Verhältnis zur Strecke α äußerst klein, so daß die auf dieser Strecke zu befürchtende
Abnutzung der Spitze des Profil diamanten 35 nicht ins Gewicht fällt. Soll der Rohdiamant
36 jeweils nur die Flanken strecke c bestreichen, so wirken mit den Mikrometeranschlägen
45, 46 die Anschläge 51, 52 zusammen. Diese sind um das Maß der Differenz aus den
Strecken α und c höher als die Anschläge 49 und 50.
Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungsform der Abrichtvorrichtung besteht
ebenfalls aus einer Grundplatte 1 und einem auf dieser verstellbaren Schlitten 2, der einen
Schwenksupport 5 trägt. Die Verstellung des Schlittens 2 erfolgt hier in der gleichen Weise
wie bei dem Ausführungsbeispiel Fig. 1 bis 3, und ebenso erfolgt die Schwenkbewegung des
Supports 5 in der gleichen Weise zwischen den Anschlägen 7 und 8, die auf der Schwenkplatte
12 einstellbar sind und den Flankenwinkel der Schleifscheibe bestimmen. Der
Schwenkzapfen des Supports 5 ist hier als einfacher Kegel 6a ausgebildet. Auf dem
Schwenksupport5 ist ein Schlitten 55 geführt. Die Führung verläuft tangential zu einem um
die Achse χ geschlagenen Schwenkkreis. Der Schlitten 55 ist mittels einer Schraube 56, die
in eine Mutter 57 eingreift, verschiebbar. Die Schraube 56 ist wahlweise von beiden Seiten
des Schlittens 55 durch Knöpfe 58, 59 bedienbar. In dem Schlitten 55 ist eine Welle 60 in
einer Lagerbuchse 69 drehbar gelagert. Die Achse der Welle 60 schneidet die Hauptschwenkachse
χ unter einem Winkel von 900. An ihrem vorderen Ende trägt die Welle 60
einen Werkzeugkopf 61, in dem ein Profildiamant 35 und ein Rohdiamant 36 gelagert
sind. Die beiden Werkzeuge sind um go° versetzt. Sie könnten jedoch ebensogut um i8o°
oder einen anderen Winkel zueinander versetzt sein, ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 bis 3 ein anderer Versetzungswinkel als gezeigt gewählt werden
könnte. In entsprechender Versetzung befinden sich die Anschläge 49, 50 und 51,52,
die mit den Mikrometeranschlägen 46, 48 und 45, 47 zusammenwirken. Die beiden Anschläge
45, 47 und 46, 48 sind von Armen 62 und 63 getragen, die sich zu beiden Seiten des Werkzeugkopfes 61 befinden. Die Arme
62, 63 sitzen an einem Mittelteil 64, in dem wiederum eine Mikrometereinrichtung 54 zum
Einstellen der Werkzeugspitzen angeordnet ist. Die Teile 62, 63, 64 könnten auch aus
einem Stück mit dem Schlitten 55 bestehen. Die Anschläge 45 bis 52 könnten auch am
Schlitten 55 in der Nähe seiner Führungen bzw. am Schwenksupport 5 angeordnet sein.
Wie ersichtlich, liegt jetzt das Mikrometer 54 nicht mehr hinter den Abrichtwerkzeugen,
sondern über den Abrichtwerkzeugen. Ein Einstellen durch direkte Berührung mit der
Meßfläche der Mikrometerspindel 54a mit der
Spitze der Abrichtwerkzeuge ist also nicht möglich. Die Meßfläche der Mikrometerspindel
54ß ist daher durch ein Zylinderstück 54&
verbreitert, und beim Einstellen der Werkzeugspitzen wird an die Meßfläche des Teiles
54j eine ebene Meßplatte (nicht dargestellt) angelegt, so daß die Meßebene mit den Werkzeugspitzen
in Beziehung gebracht werden 9^ kann. Das Einstellen erfolgt dann in der
gleichen Weise wie bei der Ausführung nach Fig. ι bis 3, nur wird zum Einstellen des
Abrundungsradius der Schleifscheibenspitze die Welle 60 axial verschoben. Dies geschieht lo°
durch Drehen der Lagerbuchse 69, die mittels eines Gewindes 6% in dem Schlitten 55 eine
Schraubbewegung auszuführen vermag. Zur Festlegung der Arbeitslage der Diamantwerkzeuge
ist auf dem rückwärtigen Teil der Welle 60 eine Scheibe 68 aufgesetzt, die mit Rasten 65 versehen ist. Mit diesen Rasten 65
wird ein Rasterstift 66 in Eingriff gebracht, der in dem an dem Schlitten 55 befestigten
Böckchen 67 untergebracht ist. no
Es ist noch zu erwähnen, daß der Rohdiamant 3 6 gegenüber idem Profildiamanten 3 5
auch radial so eingestellt werden kann, daß der Profildiamant 35 beim Entlangfahren des
bereits von dem Rohdiamanten 36 abgerichteten Schleifscheibenprofils noch eine äußerst
feine Schicht auf der Schleifscheibe vorfindet, die er dann mit dem vorderen Teil der
Schneide abhebt. Diese Schichtstärke beträgt aber dann nur wenige tausendstel Millimeter
und ist nur ein Bruchteil der von dem Rohdiamanten 36 abgehobenen Schichtstärke. Es
Claims (2)
- kann auch vorkommen, daß der Rohdiamant beim Abrichten ein wenig von der Schleifscheibe abgedrückt wird, so daß der Profildiamant 35 noch eine Schleifscheibenschicht von winziger Stärke abzuheben hat. In derartigen Fällen wird aber immer noch von dem Erfindungsgedanken Gebrauch gemacht, denn die Abnutzung der vorderen Schneidkante des Profil diamanten ist unerheblich im Vergleich zur Abnutzung des Profildiamanten bei seiner früher üblichen Gebrauchsart.Pa τ ic χ ϊ λ χ s ρ u ü c η ε :ι. Vorrichtung zum Abrichten von einprofiligen Formschleif scheiben, deren Flankenenden an der Profilbasis in eine Krümmung auslaufen, insbesondere Gewindeschleifscheiben für Gewinde mit Spitzenabrundung, mit einem entlang jeder Sehleifscheibenflanke bis zu einem Anschlag bewegbaren Werkzeugträger, der auf einem um den Abrundungsmittelpunkt der Schleifscheibenspitze zwischen Anschlagen bewegbaren Schwenksupport angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der entlang den Schleifscheibenfianken bewegbare Werkzeugträger (5, 13, 24 bzw. 55) einen schwenkbaren Werkzeugkopf (26, 61) zur Aufnahme eines einfachen Diamanten (36) und eines Formdiama,nten (35) trägt, zu dem Zweck, mit dem ersten Abrichtwerkzeug die Flanken sowie die Spitze und mit dem zweiten die Basiskrümmungen und gegebenenfalls einen geringen Teil der in die Krümmung übergehenden Flanke der Schleifscheibe abzurichten, wobei für jedes Abrichtwerkzeug mit einstellbaren Anschlägen (45, 46) zusammenwirkende Gegenanschläge (49, 50 bzw. 51, 52) vorgesehen sind.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugkopf (26) um eine zur Schwenkachse (x) des Schwenksupports(5) paralleleAchee (2) schwenkbar ist und die zum Einstellen der Werkzeugschneiden auf den gemeinsamen Schwenkkreis dienende Mikrometerlehre (54) hinter dem Werkzeugkopf (26) angeordnet ist.Hierzu 1 Blatt ZeichnungentrnKT IS DKIt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL93544D DE704749C (de) | 1937-10-29 | 1937-10-29 | Vorrichtung zum Abrichten von einprofiligen Formschleifscheiben, deren Flankenenden an der Profilbasis in eine Kruemmung auslaufen, inswbesondere Gewindeschleifscheiben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEL93544D DE704749C (de) | 1937-10-29 | 1937-10-29 | Vorrichtung zum Abrichten von einprofiligen Formschleifscheiben, deren Flankenenden an der Profilbasis in eine Kruemmung auslaufen, inswbesondere Gewindeschleifscheiben |
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DE704749C true DE704749C (de) | 1941-04-05 |
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DEL93544D Expired DE704749C (de) | 1937-10-29 | 1937-10-29 | Vorrichtung zum Abrichten von einprofiligen Formschleifscheiben, deren Flankenenden an der Profilbasis in eine Kruemmung auslaufen, inswbesondere Gewindeschleifscheiben |
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DE (1) | DE704749C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE871708C (de) * | 1942-02-14 | 1953-03-26 | Genevoise Instr Physique | Vorrichtung zum Abrichten von Schleifscheiben |
DE907026C (de) * | 1951-09-04 | 1954-03-18 | Guenther Klewer | Abrichtvorrichtung fuer Profilschleifscheiben |
-
1937
- 1937-10-29 DE DEL93544D patent/DE704749C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE871708C (de) * | 1942-02-14 | 1953-03-26 | Genevoise Instr Physique | Vorrichtung zum Abrichten von Schleifscheiben |
DE907026C (de) * | 1951-09-04 | 1954-03-18 | Guenther Klewer | Abrichtvorrichtung fuer Profilschleifscheiben |
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