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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet von Fahrzeugbremsen
und insbesondere Scheibenbremsen.
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Wie
bekannt ist, unterliegen Beläge
aus Reibmaterial für
Fahrzeugbremsen einer Abnutzung und müssen erneuert werden, wenn
ihre Dicke einen Mindestsicherheitswert unterschreitet.
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Da
die Beläge
in einer Position angebracht sind, in der sie für den Benutzer sicher nicht
leicht zu inspizieren sind, wird die Überprüfung ihres Betriebszustands
von Fachleuten und nur gelegentlich durchgeführt, wobei das Risiko besteht,
dass die Überprüfung erst
erfolgt, wenn die Dicke den Mindestsicherheitswert bereits unterschritten
hat.
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Darüber hinaus
wird dieses Problem noch kritischer bei all jenen Anwendungen, bei
denen die Bremsen immer oder fast immer unter extremen Bedingungen
zum Einsatz kommen, wie beispielsweise bei Rennen. Hier kann es
verheerende Folgen haben, wenn der genaue Abnutzungszustand der Bremsbeläge nicht
präzise
bekannt ist.
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Angesichts
des beschriebenen Standes der Technik ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung die Lösung
des Problems der Überprüfung des
Abnutzungszustands der Bremsbeläge
von Fahrzeugbremsen im allgemeinen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die in den anliegenden Ansprüchen angegebene Vorrichtung
gelöst.
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Die
kennzeichnenden Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung einer in den
anliegenden Zeichnungen dargestellten möglichen praktischen Ausführungsform,
die lediglich als ein die Erfindung nicht einschränkendes
Beispiel dient.
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In
den Zeichnungen zeigt:
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1 ein
Funktionsblockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 ein
detaillierteres Funktionsblockdiagramm einer Schaltung für die Konditionierung
eines betreffenden Messwertaufnehmers der Vorrichtung gemäß 1;
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3 ein
Flussdiagramm eines Prozesses für
die Einstellung von Betriebs- und Kalibrierungsparametern für die Vorrichtung
gemäß 1;
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4 ein
Flussdiagramm, das den Betrieb der Vorrichtung gemäß 1 darstellt;
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5 eine
graphische Darstellung der über die
Zeit stattfindenden Evolution von zwei elektrischen Signalen, die
in Echtzeit den Abnutzungszustand der Bremsbeläge eines mit der Vorrichtung
gemäß 1 ausgestatteten
Fahrzeugs angeben;
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6 eine
Teilschnittansicht einer Scheibenbremse, die mit einem Messwertaufnehmer
ausgestattet ist, der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gekoppelt ist;
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7 eine
Vorderansicht der Scheibenbremse gemäß 6;
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8 eine
detaillierte Querschnittsdarstellung der Zone der Bremse gemäß 6,
in der der Messwertaufnehmer montiert ist; und
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9 eine
Detailansicht des Messwertaufnehmers gemäß 8.
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1 zeigt
ein Funktionsblockdiagramm der Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung. Bezugsziffer 1 bezeichnet
die Gesamtheit einer elektronischen Verarbeitungs- und Anzeigeeinheit.
Auf vorteilhafte Weise ist die elektronische Einheit 1 für die Unterbringung
in einem angemessen widerstandsfähigen
boxförmigen
Behälter
vorgesehen, der an Bord eines Fahrzeugs zu installieren ist. Die
elektronische Einheit 1 ist derart ausgebildet, dass sich
auch bei hohen Betriebstemperaturen von höher 50°C arbeiten kann.
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Die
elektronische Einheit 1 umfasst einen Mikroprozessor oder
einen Mikrocomputer 2. Der in 1 schematisch
dargestellte Block 2 ist dahingehend zu verstehen, dass
er sowohl den eigentlichen Mikroprozessor als auch die flüchtigen
Speicher (RAM) und nichtflüchtigen
Speicher (ROM; EPROM, EEPROM, Flash EEPROM) enthält, die bekanntlich notwendig
sind für
die dauerhafte Speicherung des von dem Mikroprozessor auszuführenden
Mikroprogramms, für
die Speicherung von programmierbaren Parametern und für die Speicherung
von temporären Daten
während
der Ausführung
des Mikroprogramms. Ein geeigneter Mikroprozessor ist zum Beispiel
der von INTEL hergestellte Typ L'87C196.
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Der
Block 2 hat zwei (oder mehr) Eingänge 3a, 3b,
die jeweilige elektrische Signale 4a, 4b empfangen,
die in Echtzeit den Abnutzungszustand der Beläge eines Bremssystems eines
Fahrzeugs anzeigen. Die Signale 4a, 4b sind analoge
Signale, und die Eingänge 3a, 3b sind
Eingänge
von Analog/Digital-Wandlern
innerhalb des Mikroprozessors 2, zum Beispiel 10-Bit-Wandler.
Die Signale 4a, 4b werden erzeugt durch die jeweiligen
Schaltkreise 5a, 5b für die Konditionierung und falls
notwendig für
das Filtern und die Verstärkung
von jeweiligen elektrischen Signalen 6a, 6b, die
von den Messwertaufnehmern geliefert werden, die den Sätteln des
Bremssystems zugeordnet sind, so dass sie den Abnutzungsgrad der
Bremsbeläge
direkt oder indirekt erfassen und ein entsprechendes konvertiertes
elektrisches Signal bereitstellen können. Jede der beiden Reihen,
die aus dem Messwertaufnehmer 7a, 7b, den jeweiligen Schaltkreisen 5a, 5b und
den Signalen 4a, 4b bestehen, wird auch als ein "Kanal" bezeichnet.
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Die
elektronische Verarbeitungseinheit 1 hat zwei Ausgänge 8a, 8b für die Lieferung
der Signale 4a, 4b an eine telemetrische Erfassungseinheit,
die nicht dargestellt ist, da sie an sich bekannt ist.
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Der
Mikroprozessor 2 steuert eine Schaltung 9 für den Antrieb
einer Anzeigevorrichtung 10, die sich in vorteilhafter
Weise an dem Armaturenbrett des Fahrzeugs befindet, so dass sie
für den
Fahrer direkt sichtbar ist. In dem dargestellten Beispiel ist die Anzeigevorrichtung
eine Gruppe von vier Anzeigen, die aus sieben LED-Segmenten bestehen,
die für
die Anzeige von vier alphanumerischen Symbolen ausgebildet sind,
und die Schaltung 9 ist ein Decoder des Typs, wie er allgemein
für den
Antrieb solcher Anzeigen verwendet wird.
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Der
Mikroprozessor 2 steuert auch zwei Alarmmeldevorrichtungen 11a, 11b,
zum Beispiel Zweifarben-LEDs.
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Ein
Eingang des Mikroprozessors 2 ist mit einer Vorrichtung 12 für die Wahl
des auf der Anzeigevorrichtung 10 anzuzeigenden Kanals
verbunden, zum Beispiel mit einem Schalter. Der Mikroprozessor 2 steuert
zwei Leuchtanzeigen 100a, 100b, zum Beispiel zwei
einfarbige LEDs, die anzeigen, welcher der beiden Kanäle momentan
auf der Anzeige 10 angezeigt wird.
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Ein
zusätzlicher
Eingang des Mikroprozessors 2 ist mit einer Rückstellvorrichtung 13 verbunden,
zum Beispiel mit einem Druckknopf.
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Ein
weiterer zusätzlicher
Eingang des Mikroprozessors 2 ist mit einem Port 15 für den Anschluss einer
externen Programmiervorrichtung 14 verbunden, die tragbar
ist oder ortsfest ist und die mit einer Dateneingabevorrichtung
wie beispielsweise einer Tastatur (in dem Beispiel drei Tasten 16a–16c)
verbunden ist, für
die Programmierung der elektronischen Einheit 1 und insbesondere
für die
Einstellung der für
den Betrieb notwendigen Parameter in Übereinstimmung mit den nachfolgend
beschriebenen Abläufen.
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Ein
Energieversorger 17, zum Beispiel die Fahrzeugbatterie,
liefert die Energie (zum Beispiel 12 Volt) an die Verarbeitungseinheit 2.
Eine DC/DC-Wandler 101 erzeugt, indem er die von der Batterie 17 gelieferte
Versorgungsspannung aufnimmt, zwei komplementäre Spannungen +V, –V (zum
Beispiel +15V und –15V),
mit denen die Schaltkreise 5a, 5b versorgt werden.
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In
vorteilhafter Weise sind die Eingänge für die Signale 6a, 6b,
die Ausgänge
für Fernmessung und
die Eingänge
für die
Energieversorgung in einem einzigen Verbinder zusammengefasst.
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Die
Messwertaufnehmer 7a, 7b können verschiedenen Typen entsprechen.
Zum Beispiel können
sie aus Positions-Messwertaufnehmern zwischen dem Sattelkörper und
dem Belag der Bremse bestehen, vorzugsweise aus Positions-Messwertaufnehmern
des Kontakttyps, wie z.B. LVDT-Messwertaufnehmer, wobei in diesem
Fall die Schaltungsanordnungen 5a, 5b Schaltkreise 15a, 15b für die Konditionierung
der Messwertaufnehmer umfassen.
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2 zeigt
in größerem Detail
einen der Schaltkreise 15a, 15b in 1 in
einem Fall, in dem die Messwertaufnehmer dem LVDT-Typ entsprechen,
der sich elektrisch mittels einer primären Wicklung 70, zwei
sekundären
Wicklungen 71, 72 und einem beweglichen Kern 73 darstellen
lässt und
der deshalb fünf
Anschlüsse
hat.
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Die
zugeordnete Konditionierungsschaltung 15a umfasst einen
Oszillator 74, der ein Signal mit 3000–4000 Hz an die erste Wicklung 70 des
Messwertaufnehmers 7a und an einen Demodulator 75 liefert;
der Demodulator 75 empfängt
ebenfalls ein entsprechend verstärktes
Signal von der sekundären Wicklung 72 des
Messwertaufnehmers, wobei die andere sekundäre Wicklung 71 geerdet
ist. Ein Ausgang des Demodulators 75 versorgt ein Tiefpassfilter 76 mit
einer Abschaltfrequenz in der Größenordnung von
einigen hundert Hertz. Der Ausgang des Filters 76 versorgt
einen Addierer 77, der ebenfalls eine Spannung V1 erhält, für die Translation
der Ausgabe 0.
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Die
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung arbeitet auf die folgende Weise.
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Bei
dem Einbau neuer Bremsscheiben und/oder Bremsbeläge in dem Fahrzeug wird die
Verarbeitungseinheit 2 durch die Betätigung der Rückstellvorrichtung
(z.B. des Druckknopfs) 13 zurückgesetzt. Dies bewirkt ein
Rücksetzen
der Anzeigevorrichtung 10 durch den Mikrocomputer 2.
Der Rücksetzvorgang
erfolgt individuell für
alle vorhandenen Kanäle,
wobei die Wahl des rückzusetzenden
Kanals mittels der Wählvorrichtung 12 durchgeführt wird.
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Die
externe Programmiervorrichtung 14 wird dann an den Port 15 der
Verarbeitungseinheit 2 angeschlossen. Nach dem erfolgten
Anschluss wird die Tastatur 16a–16c der Programmiervorrichtung 14 verwendet,
um auf ein Programmiermenü zuzugreifen,
mit dessen Hilfe verschiedene Parameter für die Kalibrierung der Verarbeitungseinheit 2 eingestellt werden
können.
Die durch die externe Vorrichtung 14 programmierbaren Parameter
enthalten beispielsweise die Parameter für die Kalibrierung der elektronischen
Tafel, Parameter, die sich auf die reale Variation (Fahrt) des Positions-Messwertaufnehmers
beziehen, Parameter für
das Filtern der durch den Messwertaufnehmer gelieferten Signale,
um Störungen
der analogen Signale 4a, 4b zu beseitigen, oder die
Anzahl von Dezimalzahlen, die auf der Anzeigevorrichtung 10 gezeigt
werden müssen.
Ferner wird die Vorrichtung 14 verwendet, um die Schwellenwerte
für den
Alarm einzustellen, das heißt
die Werte für die
Abnutzung der Beläge,
bei denen die Alarmmeldevorrichtungen 11a, 11b aktiviert
werden. Die Schwellenwerte für
den Alarm werden auf der Basis der maximal möglichen Abnutzungsdicke des
Reibmaterials der Beläge
bestimmt.
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Ein
Beispiel des Programmiermenüs
ist schematisch in 3 dargestellt, in der die Bezugsziffer 20 das
Hauptmenü bezeichnet,
das aus einer Mehrzahl von Seiten besteht, von denen der Zugriff auf
Untermenüs 21a–21c möglich ist.
Nach dem Anschluss der Programmiervorrichtung 14 an die
Verarbeitungseinheit 1, muss für den Zugriff auf das Hauptmenü 20 eine
der drei Tasten 16a–16c der
Vorrichtung 14 gedrückt
werden, zum Beispiel die Taste 16a (die "PRO-GRAMM-Taste") genannt wird. Der Mikroprozessor 2 veranlasst
die Anzeige des vierstelligen Codes "1111",
der die erste Menüseite
angibt, auf der Anzeigevorrichtung 10. Wenn dann in der
Folge eine der verbleibenden Tasten 16b, 16c gedrückt wird,
ist es möglich,
durch die Seiten des Hauptmenüs 20 zu
blättern,
die der Reihe nach auf der Anzeigevorrichtung 10 angezeigt
werden ("2222" = zweite Seite, "3333" = dritte Seite, "4444" = letzte Seite).
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Die
Seite "1111" bezieht sich auf
die Kalibrierung der Analog/Digital-Wandler, auf die Kalibrierung der
Bewegung des Messwertaufnehmers und auf die Einstellung der Anzahl
von anzuzeigenden Dezimalzahlen. Durch Drücken der PROGRAMM-Taste ist von
dieser Seite aus der Zugriff auf das Untermenü 21a möglich, dessen
Seiten "0001 " und "0002" sich auf die Kalibrierung
der Analog/Digital-Wandler, "0003" und "0004" auf die Kalibrierung
der Bewegung des Messertaufnehmers und "0005" auf
die Einstellung der Anzahl von anzuzeigenden Dezimalzahlen beziehen.
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Die
Seite "2222" bezieht sich auf
die Einstellung der Schwellenwerte für die verschiedenen Kanäle. Durch
Drücken
der PROGRAMM-Taste ist es möglich,
von dieser Seite aus auf das Untermenü 21b zuzugreifen,
das (im Falle von zwei dargestellten Kanälen) die Seiten "0001" und "0002" zum Einstellen des
Schwellenwerts des einen Kanals bzw. des anderen Kanals umfasst.
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Die
Seite "3333" bezieht sich auf
die Einstellung von Parametern für
das Filtern der von den beiden Kanälen gelieferten Signale. Durch
Drücken
der PRO-GRAMM-Taste
ist es möglich,
auf das Untermenü 21c zuzugreifen,
das (immer noch im Fall von zwei Kanälen) die Seiten "0001" und "0002" für die jeweilige
Einstellung der Filterparameter für beide Kanäle umfasst.
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Die
Seite "4444" ist die letzte Seite,
von der aus der Programmiervorgang verlassen wird, indem die PROGRAMM-Taste
gedrückt
wird.
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Um
Beispielsweise die Schwellenwerte für den Alarm einzustellen, muss
die Seite "2222" des Hauptmenüs gewählt und
die PROGRAMM-Taste gedrückt
werden, um das Untermenü 21b aufzurufen.
Die Wahl der Seite des Untermenüs
erfolgt durch Drücken
der Tasten 16b, 16c. Nachdem durch Drücken der
PROGRAMM-Taste zum Beispiel die Seite "0001" aufgerufen
wurde, kann der Schwellenwert eingestellt werden. Der momentan eingestellte
Wert wird auf der Anzeigevorrichtung 10 angezeigt (wenn zum
Beispiel "0200" angezeigt wird,
bedeutet das, dass der eingestellte Grenzwert 20,0 mm beträgt), und
durch Drücken
der Tasten 16b, 16c kann dieser Wert geändert werden.
Wenn der gewünschte
Wert erreicht ist, kann dieser neue Wert durch Drücken der PRO-GRAMM-Taste gespeichert
werden.
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4 ist
ein Flussdiagramm, das den Betrieb der Verarbeitungseinheit 1 darstellt.
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Während des
Betriebs erfassen die Messwertaufnehmer 7a, 7b in
Echtzeit und kontinuierlich den Zustand der Abnutzung der Beläge der Bremsen, denen
sie zugeordnet sind, zum Beispiel durch die relative Position zwischen
dem Sattelkörper
und dem Belag während
des Bremsens. Mittels der Konditionierungs-, Verstärkungs-
und Filterschaltkreise 5a, 5b werden die von den
Messwertaufnehmern erzeugten Signale in Form von analogen Signalen 4a, 4b (Schritt
B1) zu den Eingängen 3a, 3b des
Mikroprozessors 2 geleitet. Die Signale 4a, 4b werden über jeweilige
Ausgänge 8a, 8b auch
an eine telemetrische Erfassungsvorrichtung gesandt, die zum Beispiel
deren graphische Darstellung liefert, wie beispielsweise in 5 gezeigt,
in der zwei Graphen A und B die Entwicklung der Signale 4a, 4b über einen Zeitraum
darstellen (ausgedrückt
durch die Anzahl der Durchläufe
durch einen Schaltkreis) und die Abnutzung (in mm) der Beläge einer
Bremse auf der linken Seite (A) und auf der rechten Seite (B) des
Fahrzeugs anzeigen.
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Nach
der Abtastung und Quantifizierung der analogen Signale 4a, 4b führt der
Mikroprozessor 2 eine Verarbeitung der Signale durch, um
sie in eine digitale Form umzuwandeln (Schritt B2), die in erster Linie
dafür vorgesehen
ist, eine Darstellung des Abnutzungszustands der Beläge in einem
numerischen Format auf der Anzeigevorrichtung zu ermöglichen (Schritt
B3). Deshalb werden nach der Bestimmung des anzuzeigenden Kanals
(Schritt B4) die entsprechenden Daten auf der Anzeigevorrichtung 10 angezeigt
(Schritte B5a, B5b). Die Wahl des anzuzeigenden Kanals erfolgt durch
den Fahrer, der den Kanal-Wähler 12 betätigt. Gleichzeitig
führt der
Mikroprozessor 2 einen Vergleich des Abnutzungswerts entsprechend
dem Wert des abgetasteten und quantifizierten Signals 4a, 4b durch
(Schritt B6a, B6b), um zu verifizieren, ob der vorher eingestellte
Schwellenwert für
den Alarm überschritten
wurde. Sollte dies der Fall sein, aktiviert der Mikroprozessor 2 die
Meldevorrichtung 11a, 11b entsprechend dem Kanal,
bei dem der Schwellenwert überschritten
wurde (zum Beispiel ändert
sich im Falle eines Zweifarben-LED die Farbe von grün in rot),
wo durch der Fahrer darauf hingewiesen wird, dass der Schwellenwert überschritten
wurde (Schritte B7a, B7b).
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Obwohl
die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht
von dem verwendeten speziellen Messwertaufnehmer-Typ abhängig ist,
vorausgesetzt, dass die Messwertaufnehmer für die Lieferung von analogen elektrischen
Signalen ausgelegt sind, die den Abnutzungszustand der Beläge in Echtzeit
angegeben, zeigt 6 eine Draufsicht auf eine Scheibenbremse,
insbesondere für
Hochleistungsfahrzeuge wie beispielsweise Rennwagen, die mit einem
besonders vorteilhaften Messwertaufnehmer ausgestattet sind, der
für den
Einsatz bei vorliegender Erfindung besonders geeignet ist.
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Ein
Sattelkörper 50,
der eine betreffende Scheibe 51 übergreift, hält in jeweiligen
Aufnahmen zwei einander gegenüberliegende
Beläge 52, 53,
deren jeder in an sich bekannter Weise aus einer Verkleidung 54 gebildet
ist, die der Scheibe 51 zugewandt ist und die aus einem
Material mit einem hohen Reibungskoeffizienten besteht und durch
eine Platte 55 gehalten ist.
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In
dem dargestellten Beispiel sind hinsichtlich der Scheibe 51 in
beiden Seiten des Sattelkörpers 50 drei
Hydraulikzylinder/Kolben-Gruppen 56a–58a, 56b–58b gebildet,
die derart aktiviert werden können,
dass sie den jeweiligen Belag 52, 53 an die Scheibe 51 drücken. Ein
Kühler 59a–61a, 59b–61b,
der mit der Platte 55 des jeweiligen Belags in Kontakt
ist, ist in bekannter Weise an dem Ende eines jeden Kolbens montiert.
Der Kühler 59a, 61a, 59b, 61b der
Kolben an den Enden ist mit Öffnungen versehen.
Der Kühler 60a, 60b der
zentralen Kolben hat eine umfangsseitige Nut 62.
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Einer
der beiden zentralen Kolben, in dem Beispiel derjenige an der Innenseite
des Sattelkörpers 50,
hat einen ihm zugeordneten Messwertaufnehmer 63 für die relative
Position, der dem Kontakttyp entspricht und insbesondere dem als
LVDT bekannten Typ, mit einem feststehenden Teil, der an dem Sattelkörper angebracht
und durch Einschrauben in eine Öffnung 64 eingesetzt
ist, die entlang des Zylinders/Kolbens 57a verläuft. Bezugnehmend
auch auf die 7–9 ist ein
Gabelelement 65 an dem freien Ende des beweglichen Elements
des Messwertaufnehmers 63 montiert. Das Gabelelement 65 greift
in die Nut 62 an dem Kühler 60a des
Kolbens ein.
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Während der
Benutzung sind die Platten 55 der Beläge 52, 53 konstant
in Kontakt mit den Kühlern
der Kolben. Vor dem Bremsen werden die Kolben 56a–58a und 56b–58b hinsichtlich
des Sattelkörpers 50 um
einen gegebenen Betrag axial ausgefahren. Die Position des Kolbens 57a hinsichtlich
des Sattelkörpers 50 wird
durch den Messwertaufnehmer 63 in ein elektrisches Signal
umgewandelt. Beim Bremsen wird der Kolben 57a betätigt und
bewegt sich in Richtung des in 8 gezeigten
Pfeils nach vorne, um zusammen mit den anderen Kolben 56a und 58b den
Belag 52 gegen die Oberfläche der Scheibe 51 vorzuspannen;
gleichzeitig werden die Kolben 56b–58b aktiviert, um
den gegenüberliegenden
Belag gegen die Scheibe 51 vorzuspannen. Während des
Bremsens unterliegen die Verkleidungen der Beläge einer Abnutzung und sie
werden dünner.
Am Ende des Bremsvorgangs zieht sich der Kolben 57a zusammen
mit den Kolben 56a, 58a, 56b–58b zurück, doch
er kehrt nicht in die Ruheposition vor dem Bremsen zurück, sondern
bleibt hinsichtlich der Position vor dem Bremsen um einen der reduzierten
Dicke des Bremsbelags entsprechenden Betrag ausgefahren. Die axiale
Variation der Position des Kolbens 57a hinsichtlich des
Sattelkörpers
führt zu
einer entsprechenden Variation der Extension des beweglichen Elements
des Messwertaufnehmers 63 und daher zu einer Variation
des konvertierten elektrischen Signals. Die Verarbeitungseinheit 2 ist
dadurch in der Lage, die Variation der relativen Position des Kolbens
hinsichtlich des Sattelkörpers
vor und nach dem Bremsen und daher den Betrag der Abnutzung des
Belags zu bestimmen. Auf diese Weise sorgt der Messwertaufnehmer 63 für eine Echtzeitanzeige
des Abnutzungsgrads der Beläge.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
bietet den Vorteil, dass der Abnutzungszustand der Bremsbeläge des Fahrzeugs
während
der Fahrt kontinuierlich überwacht
wird und der Fahrer des Fahrzeugs die diesbezügliche Information in Echtzeit
erhält. Dies
ist bei speziellen Anwendungen von besonderer Bedeutung, zum Beispiel
bei Rennen, bei denen ständig
oder fast ständig
unter Extrembedingungen gebremst wird, da der Fahrer konstant über den
Zustand des Bremssystems informiert wird.
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Alarm-Meldevorrichtungen,
die vorgesehen sind, bieten ein zusätzliches Maß an Sicherheit, da der Fahrer
sofort aufmerksam wird, wenn die Abnutzung eines Belags einen vorher
festgelegten Maximalwert überschreitet,
so dass der Fahrer so bald wie möglich
für eine
Auswechslung der Beläge
sorgen kann. Das Risiko eines Fahrens mit abgenutzten Belägen, das
stattdessen bei improvisierten Überprüfungen gegebenen
ist, wird dadurch vermieden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann mit Messwertgebern verschiedener Typen verwendet werden, vorausgesetzt,
dass sie ein elektrisches Signal in Echtzeit liefern, das den Zustand
der Abnutzung des Belags angibt.
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Durch
die Art und Weise, in welcher der vorstehend beschriebene spezielle
Typ des Messwertaufnehmers mit der Bremse verbunden ist, erfasst dieser
jedoch die Bewegung des Kolbens, der den Belag während des Bremsens betätigt, und
sorgt dadurch für
eine im wesentlichen direkte Messung des Abnutzungsgrads des Belags.
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Deshalb
kann dieser Messwertaufnehmer, obwohl er für eine Verwendung bei einer
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders geeignet ist, auch bei unterschiedlichen Typen
von Vorrichtungen zum Einsatz kommen, nämlich immer dann, wenn eine
im wesentlichen direkte Messung des Abnutzungsgrads des Belags gefordert
ist.
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Wenngleich
vorstehende Beschreibung unter Bezugnahme auf das Beispiel einer
Hochleistungsbremse mit drei hydraulischen Zylinder/Kolben-Gruppen
für die
Betätigung
eines jeden der beiden Beläge
beschrieben wurde, ist es offensichtlich, dass der Messwertaufnehmer 63 auch
bei verschiedenen Scheibenbremsen mit einer Zylinder/Kolben-Gruppe
für jeden
Belage verwendet werden kann.
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Die
Anzahl der Messkanäle
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
oder die Anzahl der Messwertaufnehmer können je nach Anwendung variieren. Zum
Beispiel sind bei einem Messwertaufnehmer, der einem der Bremsbeläge eines
Vorderrads zugeordnet ist, und einem Messwertaufnehmer, der einem der
Bremsbeläge
des Hinterrads zugeordnet ist, zwei Kanäle möglich. Für eine kompliziertere Messung sind
als Alternative vier Kanäle
möglich,
wobei Messwertaufnehmer einem der Sättel eines jeden Rads zugeordnet
sind. Für
eine noch kompliziertere Überprüfung des
Abnutzungszustands aller Beläge
des Bremssystems ist es möglich,
für jede
Bremse zwei Messwertaufnehmer vorzusehen, die den einander gegenüberliegenden
Belägen
der Bremse zugeordnet sind.
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Es
ist offensichtlich, dass weitere Variationen und/oder Ergänzungen
der oben beschriebenen und dargestellten Ausführung vorgesehen werden können, ohne
den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, der in den Ansprüchen angegeben
ist.