DE3348387C2 - Vehicle brakes testing system - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Betriebssicherung von Brem
sen mit verschleißunterworfenen Bremsbelägen, insbesondere von
druckmittelbetätigten Trommel- oder Scheibenbremsen in Kraftfahr
zeugen, nach der Gattung des Patentanspruchs.
Bei einer bekannten Vorrichtung zur Betriebssicherung von Bremsen
(DE-OS 28 35 406) ist an den Bremszylindern einer jeden Radbremse
ein elektrischer Schalter angeordnet, der im Stromkreis einer Kon
trollampe angeordnet ist. Ein den Schaltkontakt betätigender axial
verschiebbarer Schalterstößel ragt in den Hubweg des Bremszylinders
hinein. Der Schalterstößel ist derart angeordnet, daß er bei Über
schreiten eines vorgegebenen maximalen Hubes des Bremszylinders mit
einem an diesem befestigten Schaltfinger in Berührung kommt und von
diesem axial so weit verschoben wird, daß der Schaltkontakt schließt
und die Kontrollampe aufleuchtet. Damit wird dem Fahrer signali
siert, daß im Bremszylinder ein unzulässiger hoher Hubweg vorhanden
ist und die Radbremse nachgestellt werden muß.
Da üblicherweise die Bremsen mehrmals nachgestellt werden können,
bis der Bremsbelag so weit abgenutzt ist, daß die Radbremse neu be
legt werden muß, erlaubt eine derartige Kontrolle des Bremszylinder
hubs keine Aussage über den Zustand der Bremsbeläge. Bei der Nach
stellung der Bremsen ist daher immer eine Sichtkontrolle der Brems
beläge erforderlich, was zusätzliche Montagearbeiten erfordert.
Bei Bremsen mit automatischen Bremsgestängestellern oder bei häufi
ger Wartung der Bremsen mit Bremsnachstellung kommt zudem hinzu, daß
entweder die Kontrolleuchte gar nicht anspricht, weil die Nachstel
lung früher erfolgt als der noch zulässige Bremszylinderhub erreicht
wird, oder aber der Schalterstößel auf so geringen Hub eingestellt
werden muß, daß ein zu häufiges Auftreten von Wartungshinweisen zu
Unzuträglichkeiten für den Fahrer führt. In diesem Fall ist eine
solche Vorrichtung nicht brauchbar. Eine Aussage über den Bremsbe
lagverschleiß bzw. die Prüfung der Restdicke der Bremsbeläge läßt
sich mit der bekannten Vorrichtung nicht erzielen.
Des weiteren ist beispielsweise durch die DE-OS 30 10 498 bereits ein
Verfahren bekannt, bei welchem aus der Verdrehung einer Bremswelle
eine Zustandsanzeige abgeleitet wird. Bei jeder Bremsbetätigung wird
dabei der Verdrehwinkel der Bremswelle bis zum Greifen der Bremsbe
läge ermittelt und abgespeichert und bildet ein Kriterium für die
Zustandsanzeige der Bremsbeläge.
Bei einem solchen Verfahren bleiben aber die Elastizität von Brems
gestänge und Bremstrommel sowie thermische Einflüsse unberücksich
tigt.
Außerdem ist es von Nachteil, daß ungleiche Bremsbelag-Abnutzung
auftreten kann und daß eine solche ungleiche Abnutzung zu vorzeiti
gem Werkstattbesuch zwingt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermei
den und ein Verfahren zur Betriebssicherung von Bremsen der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß sowohl die Belagabnutzung er
kannt als diese auch vergleichmäßigt wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Verfahren durch die kennzeichnenden Verfahrensschritte des Patentan
spruchs gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel zur Anwendung der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung:
Fig. 1 ein
Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Prüfung des Betriebszustandes
einer Radbremse und
Fig. 2 das auf zwei Radbremsen eine Achse er
weiterte Blockschaltbild in Fig. 1.
Bei dem Verfahren zur Betriebssicherung einer Radbremse mit ver
schleißunterworfenem Bremsbelag, z. B. einer Scheibenbremse oder
Trommelbremse in einem Kraftfahrzeug, wird bei jeder Bremsbetäti
gung, die ein Schließen eines Bremslichtschalters 10 bewirkt, der
Bremszylinderhub gemessen. Aus einer Anzahl von Hubmeßwerten wird
der jeweils kleinste Bremszylinderhub ermittelt und abgespeichert.
Die Speicherwerte werden dann als Kriterium für eine Zustandsanzeige
der Radbremse, die eine Beurteilung des Bremsbelages zuläßt, ver
wendet.
Hierzu ist jedem Bremszylinder ein Meßglied zur Erfassung des Brems
zylinderhubs bei Bremsbetätigung, im Beispiel ein inkrementaler Weg
geber 11, zugeordnet. Der inkrementale Weggeber 11 gibt die Größe
des Bremszylinderhubs als n Bit-Wort an einen Minimumsucher 12. Der
Minimumsucher 12 besteht im einfachsten Fall aus einem Komparator 13
und aus einem Speicherglied 14. Der eine Eingang des Komparators 13
ist mit dem inkrementalen Weggeber 11 und der andere Eingang mit dem
Ausgang des Speicherglieds 14 verbunden, der zugleich den Ausgang 15
des Minimumsuchers 12 bildet. Der Schiebetakt für den Minimumsucher
12 wird von der Bremsbetätigung abgeleitet, im Beispiel vom Brems
lichtschalter 10, dem ein Impulsformer 16 nachgeschaltet ist, der
seinerseits aus den vom Bremslichtschalter 10 kommenden Impulsen
Rechteckimpulse bildet. Mit den negativen Flanken dieser Rechteckim
pulse wird einerseits das Speicherglied 14 getaktet und andererseits
ein Zähler 17 mit Überlauf weitergeschaltet. Der Zähler 17 ist hier
als 4-Bit-Zähler ausgebildet. Sein Überlaufausgang ü ist mit dem
Takteingang eines Speichers 18 verbunden. Durch diese Konfiguration
ermittelt der Minimumsucher 12 aus jeweils sechszehn Bremszylinder
hub-Meßwerten Hi, die dem Minimumsucher 12 bei insgesamt sechszehn
Bremsbetätigungen zugeführt werden, den jeweils kleinsten Hubmeßwert
Hmin. Dieser minimale Hubmeßwert Hmin steht am Ausgang 15 des
Minimumsuchers 12 an und wird mit Auftreten eines Überlaufsignals am
Zähler 17 über den Signaleingang 19 des Speichers 18 in letzteren
eingeschrieben.
Der Speicher 18 weist zwei n Bit-Speicherplätze auf und ist im Bei
spiel durch Hintereinanderschaltung zweier D-Flip-Flops 20 und 21
realisiert. Jeder Q-Ausgang des Flip-Flops 20, 21 ist mit einem Ein
gang eines Substrahierers 22 verbunden. In dem Subtrahierer 22 wird
die Differenz ΔH zweier aufeinanderfolgender Speicherwerte, welche
die minimalen Bremszylinderhübe aus zeitlich aufeinanderfolgenden
Gruppen von jeweils sechszehn Bremsbetätigungen darstellen, gebil
det. Die Differenz ΔH wird einem dem Subtrahierer 22 nachgeschalte
ten Rechenglied 23 zugeführt. In dem Rechenglied 23 wird aus der
Hubdifferenz unter Berücksichtigung der speziellen Geometrie der
Radbremse der Betrag des Bremsbelagverschleißes V ermittelt. Alle
Verschleißbeträge werden in einem dem Rechenglied 23 nachgeschalte
ten Summierer 24 aufaddiert und einerseits in einer Anzeige 25
sichtbar gemacht und andererseits an einen Eingang eines Komparators
26 gelegt. Der Komparator 26 vergleicht die Summe der berechneten
Verschleißbeträge mit einem eingegebenen maximal zulässigen Bremsbe
lagverschleiß Vzul und schaltet eine Warnleuchte 27 ein, sobald
die Summe der Verschleißbeträge V größer als der zulässige Bremsbe
lagverschleiß Vzul ist. Der Ausgang des Rechenglieds 23 ist außer
dem noch mit dem Anschluß C′ verbunden, dessen Bedeutung in Zusam
menhang mit Fig. 2 nachfolgend erläutert wird.
Der Q-Ausgang des D-Flip-Flops 20 ist einerseits mit einer Darstel
lungsvorrichtung 28, die z. B. als Griffel- oder Elektroschreiber
ausgebildet sein kann, und andererseits mit einem Komparator 29 bunden. Die Darstellungsvorrichtung 28 ist außerdem noch mit dem
Übertragungsgang des Zählers 17 verbunden. Während von den Impulsen
am Übertragausgang des Zählers 17 das Schreibpapier der Darstel
lungsvorrichtung 28 schrittweise fortgeschaltet wird, wird von den n-
Bit-Worten am Q-Ausgang des D-Flip-Flops 20 der Griffelschreiber ge
steuert. In der Darstellungsvorrichtung 28 wird somit der minimale
Hub über der Anzahl i der Bremsungen dargestellt. Diese Darstel
lungsform ermöglicht dem Fahrer, die Tendenz des Bremsbelagver
schleißes zu erkennen und daraus Rückschlüsse auf die Lebensdauer
des Bremsbelages zu ziehen. Die in Fig. 1 zu sehenden plötzlichen
Hubverkleinerungen resultieren dabei aus Nachstellung des Lüftweges
der Radbremse. Im Komparator 29 wird der am Q-Ausgang des Flip-Flops
20 jeweils anstehende minimale Bremszylinderhub aus sechszehn Brems
betätigungen mit einem eingegebenen zulässigen maximalen Hub Hzul
verglichen. Ist der jeweilige minimale Bremszylinderhub gleich oder
größer als der zulässige Maximalhub, schaltet der Komparator 29 eine
weitere Warnleuchte 30 ein, die dem Fahrer signalisiert, daß der
Lüftweg der Radbremse nachgestellt werden muß. Es sei angemerkt, daß
für den hier zuvor beschriebenen Schaltungsteil an Stelle des Q-Aus
gangs des D-Flip-Flops 20 auch der Q-Ausgang des D-Flip-Flops 21 ver
wendet werden kann, da im Speicher 18 jeweils immer zwei zeitlich
aufeinanderfolgende Hubmeßwerte abgespeichert sind, die über die
beiden Speicherausgänge 31 und 32 parallel abgenommen werden.
In der Anzeige 25 kann der Fahrer jederzeit den momentanen Bremsbe
lagverschleiß ablesen und damit die Restdicke des Bremsbelags fest
stellen. Außerdem erhält er durch Aufleuchten der Warnleuchte 27 einen
Hinweis, daß die minimal zulässige Restdicke des Bremsbelags er
reicht ist und die Radbremse neu belegt werden muß. Ist die Rad
bremse neu belegt, so wird die Anzeige 25 gelöscht und der Summierer
24 auf Null zurückgestellt. Dies erfolgt mit Hilfe eines Tasters 33,
der kurzzeitig einen Löschimpuls an die Reset-Eingänge des Summie
rers 24 und der Anzeige 25 legt.
In Fig. 2 ist die in Fig. 1 beschriebene Vorrichtung für zwei Rad
bremsen einer Radachse dargestellt. Die in Fig. 1 strichpunktiert
umrahmte Schaltungseinheit mit den Eingängen A und B und dem Ausgang
C′ ist in Fig. 2 als Kasten dargestellt. Den Anschlüssen A bis C′
ist in Zuordnung zur Bremse 1 bzw. Bremse 2 der jeweilige Index bei
geschrieben. Die Bremsen 1 und 2 werden gemeinsam betätigt, wobei
gleichzeitig der Bremslichtschalter 10 geschaltet wird. Die inkre
mentalen Weggeber 11₁ und 11₂ geben an die Eingänge A₁ und
A₂ die jeweiligen Bremszylinderhubmeßwerte. An den Ausgängen C₁′
und C₂′ steht - wie zu Fig. 1 beschrieben - der jeweils für eine
Gruppe von sechszehn Bremsbetätigungen für jede Radbremse ermittelte
Verschleißbetrag des Bremsbelags an.
Gemäß der Erfindung werden nun diese beiden Verschleißbeträge V₁
und V₂ einem Komparator 34 zugeführt und dort miteinander ver
glichen. Ist der Verschleißbetrag V₁ größer als der Verschleißbe
trag V₂ so steht am Ausgang 35 des Komparators 34 ein Steuersignal
an, das einer Bremsdrucksteuervorrichtung 37 für die Bremse 1 zuge
führt wird. Diese steuert den Bremsdruck für die Bremse 1 im Sinne
des Erreichens eines gleichmäßigen Bremsbelagverschleißes in beiden
Radbremsen, was bedeutet, daß der Bremsdruck der Bremse 1 erniedrigt
wird. Ist der Verschleißbetrag V₂ größer als der Verschleißbetrag
V₁ so wird über den Ausgang 36 eine Bremsdrucksteuervorrichtung 38
für die Radbremse 2 angesteuert. Auf diese Weise wird eine gleiche
Abnutzung aller Radbremsen der Bremsanlage erzielt.
Ein dabei eventuell auftretendes spürbares Schiefziehen des Fahr
zeugs wird in den meisten Fällen vom Fahrer ohne Beeinträchtigung
ausgeglichen. Bei Gefahr sorgt ein Antiblockiersystem (ABS) für Aus
gleich.
Der Meßwertgeber für den Bremszylinderhub muß dabei nicht ein inkre
mentaler Weggeber 11 sein. Die Messung des Bremszylinderhubs kann
auch elektrisch analog erfolgen. Der Hubweg des Bremszylinders kann
dabei optisch, akustisch, mechanisch, induktiv, kapazitiv oder mit
tels Widerstandsmessung gemessen werden.
Claims (1)
- Verfahren zur Betriebssicherung von Bremsen mit verschleißunterwor fenen Bremsbelägen, insbesondere von druckmittelbetätigten Trom mel- oder Scheibenbremsen in Kraftfahrzeugen, bei welchem aus den Verschiebewegen oder Hüben der einzelnen Bremszylinder bei Bremsbe tätigung eine Zustandsanzeige der einzelnen Radbremse abgeleitet wird, wobei bei jeder Bremsbetätigung jeder einzelne Bremszylinder hub gemessen wird, aus einer Anzahl von Hubmeßwerten (Hi) der je weils kleinste, der einzelnen Radbremse zugeordnete (Hmin) ermit telt und abgespeichert wird und die Speicherwerte als Kriterium für die Zustandsanzeige verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die aus gleichen Bremsungen ermittelten Verschleißbeträge (V₁, V₂) von mindestens zwei Radbremsen (1, 2) jeweils miteinander ver glichen und bei Ungleichheit der Bremsdruck an mindestens einer der Radbremse (1, 2) im Sinne einer Verschleißbetragsgleichheit korri giert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833348387 DE3348387C2 (en) | 1983-01-08 | 1983-01-08 | Vehicle brakes testing system |
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DE19833300446 DE3300446A1 (de) | 1983-01-08 | 1983-01-08 | Verfahren zur pruefung des betriebszustands von bremsen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3348387C2 true DE3348387C2 (en) | 1993-01-28 |
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ID=25807447
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833348387 Expired - Fee Related DE3348387C2 (en) | 1983-01-08 | 1983-01-08 | Vehicle brakes testing system |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3348387C2 (de) |
Cited By (4)
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1983
- 1983-01-08 DE DE19833348387 patent/DE3348387C2/de not_active Expired - Fee Related
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