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Technisches
Gebiet
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Die
gegenwärtige
Erfindung betrifft eine Präparation,
die eine medizinische Substanz an einer Zielstelle im Verdauungstrakt
freisetzen kann, die eine medizinische Substanz zum Dickdarm selektiv
zuführen
kann und ähnliches
und ein Verfahren für
ihre Herstellung.
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Stand der
Technik
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Die
selektive Zufuhr einer medizinischen Substanz zu einer spezifischen
Stelle im Verdauungstrakt ist in der Pharmakotherapie z.B. bei einer
lokalen Therapie einer entzündlichen
Erkrankung im Gastrointestinaltrakt, wie z.B. der Colitis ulcerosa
oder der Morbus Crohn, bei einer oral verabreichten Therapie mit
einer medizinischen Substanz eines Peptids, das an irgendeiner Stelle
außer
einer spezifischen – Stelle
im Verdauungstrakt, wie z.B. dem Dickdarm, vermutlich chemisch oder
enzymatisch abgebaut werden wird oder für eine medizinische Substanz,
deren Absorptionsstelle im Verdauungstrakt begrenzt ist oder ähnliches
wünschenswert.
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Um
die selektive Zufuhr einer medizinischen Substanz zum Verdauungstrakt
effizient zu realisieren ist es notwendig, eine Präparation
zu entwerfen, wobei die physikalische und physiologische Umgebung
im menschlichen Gastrointestinaltrakt und die Wanderungszeit der
Präparation
durch den Gastrointestinaltrakt mit in die Betrachtung einbezogen
werden. Unter Einbeziehung der physikalischen und physiologischen
Umgebung im Gastrointestinaltrakt wird anerkannt, dass der pH-Wert
im Magen in der Regel 1,8 bis 4,5 und der pH-Wert im Verdauungstrakt
6,5 bis 7,5 bei gesunden Individuen beträgt. Aufgrund der Ergebnisse
einer breit angelegten Forschungsarbeit von Davis et al. beträgt die Aufenthaltszeit
einer Präparation
im Magen beim Menschen 0,5 bis 10 Stunden und weiterhin ist die
Variation zwischen den Individuen nicht nur groß, sondern die Residenzzeit
wird außerdem
in beträchtlichem
Umfang durch die Essbedingungen, die Größe der zu verabreichenden Präparation
und ähnliches
beeinflusst, während
die Wanderungszeit einer Präparation
durch den Dünndarm
im allgemeinen bei 3 ± 1
Stunde liegt und die Variation relativ gering ist (Journal of Controlled Release,
2, 27–38
(1985)).
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Im
Hinblick auf eine Präparation,
die eine medizinische Substanz selektiv an eine spezielle Stelle
im Verdauungstrakt führen
kann, wurden bereits etliche Untersuchungen durchgeführt. Es
wurde eine Präparation vorgeschlagen,
wobei eine Präparation
mit verzögerter
Freisetzung mit einem enterischen Film beschichtet wird (Annals
of the New York Academy of Science, 618, 428–440 (1991)), eine Präparation
unter Verwendung eines Verfahrens zur Kontrolle der Startzeit der
Freisetzung (Chemical & Pharmaceutical
Bulletin, 40, 3036–3041
(1992), japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 72417/1991, japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 256166/1994) und ähnliche,
wie auch eine enterische Präparation
oder Präparation
für eine
verzögerte
Freisetzung.
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Im
Fall der Verwendung einer enterischen Präparation wird jedoch, da die
medizinische Substanz im oberen Dünndarm schnell freigesetzt
wird, fast die gesamte medizinische Substanz durch Absorption oder
Abbau verbraucht, bevor die medizinische Substanz der Zielstelle
im Verdauungstrakt zugeführt
werden kann. Im Fall der Verwendung einer Präparation mit verzögerter Freisetzung
wird, da die medizinische Substanz graduell freigesetzt wird, eine
beträchtliche
Menge der medizinischen Substanz während des Aufenthalts der Präparation
im Magen und während
der Passage der Präparation
durch den Verdauungstrakt zu der Zielstelle freigesetzt. Ein Versuch,
eine endogastrische Freisetzung einer medizinischen Substanz weiter
zu unterdrücken, indem
eine Präparation
für eine
verzögerte
Freisetzung mit einem enterischen Film beschichtet wurde, hat das Problem
der Freisetzung einer medizinischen Substanz während der Passage durch den
Verdauungstrakt zur Zielstelle nicht vollständig gelöst.
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Weiterhin
wurde kürzlich
ein Verfahren für
die selektive Freisetzung eines medizinisch aktiven Wirkstoffs,
beschichtet mit einem Polymer oder mit einer Polymermatrix versehen,
die spezifisch durch Enterobakterien abgebaut wird, wie z.B. Chitosan
und Azopolymere (USP 5,217,720; Science, 233, 1081–1084 (1986)) im
Dickdarm vorgeschlagen. Bei diesem Verfahren kann die Abbaurate
des Polymers jedoch nicht kontrolliert werden und die Zufuhr zu
irgendeiner anderen Stelle als dem Dickdarm ist im wesentlichen
unmöglich,
obwohl dieses Verfahren im Hinblick auf die Selektivität einer
Freisetzungsstelle vorzuziehen ist. Für die praktische Verwendung
gibt es immer noch etliche Probleme im Hinblick auf Sicherheit und
Produktivität
des Polymers selbst, da das Polymer noch nie an Menschen verabreicht
wurde.
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Derweil
ist ein Diltiazemhydrochloridkörnchen,
beschichtet mit einem Mischfilm aus Stearinsäure und Eudragit RS als Präparation
bekannt, beschichtet mit einem Film, enthaltend eine hydrophobe
organische Verbindung (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 120571/1998). Eine mit einem Mischfilm aus einer hydrophoben
organischen Verbindung und einem enterischen Polymer beschichtete
Präparation
ist unbekannt. Weiterhin hat das oben erwähnte Diltiazemhydrochloridkörnchen nicht
die Absicht der Freisetzung einer medizinischen Substanz an einer
gewünschten
Stelle im Verdauungstrakt sondern ist eine Präparation mit verzögerter Freisetzung
für eine
verzögerte
Freisetzung einer medizinischen Substanz nach ihrer Dosierung.
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Die
EP-A-0 671 168 offenbart eine pharmazeutische Präparation für die orale Verabreichung,
die so gesteuert ist, dass sie einen medizinisch aktiven Bestandteil
an einer Zielstelle im Verdauungstrakt freisetzt, umfassend:
- (a) einen Kern, enthaltend einen medizinisch
aktiven Bestandteil und
- (b) eine druckbeschichtete Schicht, umfassend ein enterisches
Polymer um den Kern.
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US-A-5
310 558 offenbart eine ortsspezifische Freisetzungspharmazeutische
Zusammensetzung, hergestellt durch Beschichtung eines Kerns, beinhaltend
eine feste pharmazeutische Präparation
mit einer Schicht, umfassend eine Mischung aus einem hydrophoben
Material, einem Tensid und optional einem wasserlöslichen
filmbildenden Material.
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EP-A-0
629 398 offenbart eine pharmazeutische Präparation, die so kontrolliert
wird, dass sie eine medizinische Verbindung an einer Zielstelle
im Verdauungstrakt freisetzt. Die Präparation umfasst eine die medizinische
Verbindung enthaltende Phase, umgeben von einer Schicht, die die
Startzeit oder die Freisetzung der medizinischen Verbindung kontrolliert
und einer nur enterischen Schicht.
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US-A-2
921 883 offenbart eine pharmazeutische Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung,
die 5 bis 15 Gew.% einer Beschichtung beinhaltet, gebildet aus einer
engen Mischung eines nicht-toxischen festen hydroxylierten Lipidmaterials
und eines nicht-toxischen festen Cellulosederivats.
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EP-A-0
195 476 offenbart eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend
einen aktiven Kern, umgeben von einer Beschichtung, gebildet aus
einer Mischung von Lipiden.
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EP-A-0
064 485 lehrt ein auf Aspirin basierendes Pharmazeutikum, beschichtet
mit einer Polymermaterialmembran, die 5 bis 12 Gew.% der Zusammensetzung
bildet.
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US-A-4
083 949 offenbart eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine
aktive Substanz in konstanter Rate freisetzen soll. Die Zusammensetzung
befindet sich in Form von pharmazeutisch aktiven Kernen, die von
einer Membran umgeben sind, gebildet aus einem Celluloseether und
einer Carbonsäure,
die bei alkalischen pHs löslich
ist.
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Die
vorliegende Erfindung zielt auf die Bereitstellung einer sehr praktischen
Präparation
für die
orale Verabreichung ab, die eine medizinische Substanz an irgendeiner
Stelle im Verdauungstrakt selektiv freisetzen kann, wobei nicht
irgendein ungewöhnliches
Material verwendet wird sondern ein sicheres Rohmaterial, das auch üblicherweise
für pharmazeutische
Präparationen
verwendet wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Als
Ergebnis ausgedehnter Studien, um die oben erwähnten Probleme zu lösen, haben
die Erfinder eine Präparation
aufgefunden, worin ein Kernmaterial, enthaltend eine medizinische
Substanz, beschichtet mit einem Mischfilm aus einer hydrophoben
organischen Verbindung-enterischem Polymer ein einzigartiges Freisetzungsverhalten
aufweist, nämlich
darin, dass die Präparation
eine medizinische Substanz nicht in saurer Lösung freisetzt, sondern die
medizinische Substanz schnell in neutraler oder basischer Lösung nach
einer bestimmten Zeitspanne (lag-Zeit) freisetzt. Die Erfinder haben
auch festgestellt, dass die lag-Zeit durch Veränderung der Beschichtungsmenge
des Films und des Verhältnisses
der Menge der hydrophoben organischen Verbindung zu der Menge des
enterischen Polymers kontrolliert werden kann und die vorliegende
Erfindung wurde auf diese Weise vervollständigt.
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Gemäß einem
ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, die eine medizinische Substanz an einer
Zielstelle im Verdauungstrakt freisetzen kann, umfassend ein Kernmaterial,
enthaltend eine medizinische Substanz, beschichtet mit einem gemischten
Film, umfassend eine hydrophobe organische Verbindung und ein enterisches
Polymer,
wobei die Zusammensetzung durch Sprühbeschichtung
des Kernmaterials mit einer Beschichtungslösung erhältlich ist, worin die hydrophobe
organische Verbindung und das enterische Polymer beide im demselben
Lösungsmittel
gelöst
sind,
das Gewichtsverhältnis
der hydrophoben organischen Verbindung zu dem enterischen Polymer
in dem gemischten Film 30:70 bis 80:20 beträgt und
wobei das Beschichtungsverhältnis des
gemischten Films zu dem Kernmaterial 20 bis 300:100 pro Gewicht beträgt.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung setzt die medizinische
Substanz in sauren Umgebungen, wie z.B. den der endogastrischen
Umgebung nach dem Verschlucken nicht frei. Die medizinische Substanz
wird während
einer bestimmten Zeitspanne gar nicht freigesetzt, obwohl die Präparation
aus dem Magen ausgegeben wird und der pH-Wert sich zu neutralen
oder schwach sauren Bedingungen verändert. Die medizinische Substanz
wird freigesetzt, wenn die Präparation
die Zielstelle im Verdauungstrakt nach einer bestimmten Zeitspanne
erreicht.
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Vorzugsweise
ist die hydrophobe organische Verbindung eine oder mehrere, gewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einer höheren Fettsäure mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
die eine ungesättigte
Bindung aufweisen kann, einem höheren
Alkohol mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, der eine ungesättigte Bindung
aufweisen kann, einem Triglycerid der höheren Fettsäure mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
die eine ungesättigte
Bindung aufweisen kann, und einem natürlichen Fett, das hydriert
sein kann, und das enterische Polymer ist eines oder mehrere, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem enterischen Cellulosederivat, einem
enterischen Acrylsäure-Copolymer,
einem enterischen Maleinsäure-Copolymer,
einem enterischen Polyvinylderivat und Shellack.
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Noch
bevorzugter ist die höhere
Fettsäure
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann,
Stearinsäure
Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure
oder Behensäure
ist; der höhere Alkohol
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, der eine ungesättigte Bindung aufweisen kann,
ist Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol
oder Behenylalkohol; das Triglycerid der Fettsäure mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
die eine ungesättigte
Bindung aufweisen kann, ist Glyceryltristearat, Glyceryltrimyristat,
Glyceryltripalmitat oder Glyceryltrilaurat; das natürliche Fett,
das hydriert sein kann, ist hydriertes Castoröl, hydriertes Kokosöl oder Rindertalg;
das enterische Cellulosederivat ist Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, Hydroxymethylethylcellulosephthalat,
Celluloseacetatphthalat, Celluloseacetatsuccinat, Celluloseacetatmaleat,
Cellulosebenzoatphthalat, Cellulosepropionatphthalat, Methylcellulosephthalat,
Carboxymethylethylcellulose oder Ethylhydroxyethylcellulosephthalat;
das enterische Acrylsäure-Copolymer
ist Styrol-Acrylsäure-Copolymer,
Methylacrylat-Acrylsäure-Copolymer,
Methylacrylat-Methacrylsäure-Copolymer,
Butylacrylat-Styrol-Acrylsäure-Copolymer, Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
oder Methylacrylat-Methacrylsäure-Octylacrylat-Copolymer;
das enterische Maleinsäure-Copolymer
ist Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Styrol-Maleinsäuremonoester-Copolymer,
Vinylmethylether- Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, Vinylbutylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Acrylonitril-Methylacrylat-Maleinsäureanhydrid-Copolymer oder
Butylacrylat-Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer;
und das enterische Polyvinylderivat ist Polyvinylalkoholphthalat,
Polyvinylacetalphthalat, Polyvinylbutylatphthalat oder Polyvinylacetoacetalphthalat.
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Vorzugsweise
ist die hydrophobe organische Verbindung Stearinsäure und
das enterische Polymer ist ein Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer.
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Vorzugsweise
beträgt
das Beschichtungsverhältnis
des Mischfilms zum Kernmaterial 20 bis 100:100 pro Gewicht.
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Vorzugsweise
wird die medizinische Substanz für
mindestens 5 Stunden in einer ersten Flüssigkeit des Desintegrationstests
der Japanischen Pharmakopöe
XIII nicht freigesetzt und mindestens 2 Stunden in der zweiten Flüssigkeit
des Desintegrationstests der Japanischen Pharmakopöe XIII nicht
freigesetzt.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Herstellungsverfahren
für eine
pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die eine medizinische Substanz
an einer Zielstelle im Verdauungstrakt freisetzen kann, umfassend
das Sprühbeschichten
eines Kernmaterials, enthaltend die medizinische Substanz mit einer
Lösung
einer hydrophoben organischen Verbindung und eines enterischen Polymers,
gelöst
in demselben Lösungsmittel,
wobei das Gewichtsverhältnis
der hydrophoben organischen Verbindung zu dem enterischen Polymer
in dem Mischfilm 30:70 bis 80:20 und das Beschichtungsverhältnis des
Mischfilms zum Kernmaterial 20 bis 300:100 pro Gewicht beträgt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Grafik, die das 5-Aminosalicylsäure-Auflösungsverhalten
von Körnern
darstellt, beschichtet mit Stearinsäure – Eudragit L 100-Mischfilm in der
ersten Flüssigkeit
und der zweiten Flüssigkeit.
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2 ist
eine Grafik, die jedes Auflösungsverhalten
von Theophyllin und Sulfasalazin von Körnern darstellt, beschichtet
mit einem Stearinsäure – Eudragit
L 100-Mischfilm
in der zweiten Flüssigkeit.
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3 ist
eine Grafik, die jedes Auflösungsverhalten
von Theophyllin und Sulfasalazin von Körnern, beschichtet mit Eudragit
L 100 in der zweiten Flüssigkeit
darstellt.
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4 ist
eine Grafik, die das 5-Aminosalicylsäure-Auflösungsverhalten
von Körnern,
beschichtet mit einem Stearin – Eudragit
L 100-Mischfilm, worin die Beschichtungsrate 30 oder 40 Gew.% beträgt, in der
zweiten Flüssigkeit
darstellt.
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5 ist
eine Grafik, die das 5-Aminosalicylsäure-Auflösungsverhalten
von Körnern,
beschichtet mit dem Stearinsäure-Carboxymethylethylcellulose-Mischfilm,
worin das Beschichtungsverhältnis
120 oder 140 Gew.% beträgt,
in der zweiten Flüssigkeit
darstellt.
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6 ist
eine Grafik, die das 5-Aminosalicylsäure-Auflösungsverhalten
von Körnern,
beschichtet mit einem Palmitinsäure – Eudragit
L 100-Mischfilm, worin das Beschichtungsverhältnis 50 oder 60 Gew.% beträgt, in der
zweiten Flüssigkeit
darstellt.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendete hydrophobe organische Verbindung
ist weder ein Polymer noch ein Salz. Beispiele für die hydrophobe organische
Verbindung beinhalten eine höhere
Fettsäure
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann,
einen höheren
Alkohol mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, der eine ungesättigte Bindung
aufweisen kann, ein Triglycerid einer höheren Fettsäure mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
die eine ungesättigte
Bindung aufweisen kann, eine natürliches
Fett, das hydriert sein kann und ähnliche.
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Beispiele
für die
höhere
Fettsäure
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann,
beinhalten Stearinsäure,
Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Behensäure
und ähnliche. Beispiele
für den
höheren
Alkohol mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, der eine ungesättigte Bindung
aufweisen kann, beinhalten Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol,
Stearylalkohol, Behenylalkohol und ähnliche. Beispiele für das Triglycerid
der höheren
Fettsäure
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann,
beinhalten das Triglycerid der oben erwähnten höheren Fettsäure, wie z.B. Glyceryltristearat,
Glyceryltrimyristat, Glyceryltripalmitat und Glyceryltrilaurat und ähnliche.
Beispiele für
das natürliche Fett,
das hydriert sein kann, beinhalten hydriertes Castoröl, hydriertes
Kokosöl,
Rindertalg und ähnliche.
Unter diesen Beispielen werden Stearinsäure und Palmitinsäure besonders
bevorzugt. Weiterhin wird Stearinsäure besonders bevorzugt.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die oben erwähnte hydrophobe organische
Verbindung nicht nur allein, sondern auch als Mischung von zwei
oder mehr verwendet werden.
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Weiterhin
kann das in der vorliegenden Erfindung verwendete enterische Polymer
ein Polymer sein, das sich in einer sauren Lösung nicht löst und das
sich in einer neutralen oder basischen Lösung löst, z.B. einer Lösung, bei
der der pH-Wert mindestens 5, noch bevorzugter mindestens 6,0 besonders
bevorzugt mindestens 6,5 beträgt.
Beispiele für
das enterische Polymer beinhalten enterische Cellulosederivate,
ein enterisches Acrylsäure-Copolymer,
ein enterisches Maleinsäure-Copolymer,
ein enterisches Polyvinylderivat, Schellack und ähnliche.
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Konkrete
Beispiele für
das oben erwähnte
enterische Cellulosederivat beinhalten Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Hydroxypropylmethylcellulosphthalat, Hydroxymethylethylcellulosephthalat,
Celluloseacetatphthalate, Celluloseacetatsuccinat, Celluloseacetatmaleat,
Cellulosebenzoatphthalat, Cellulosepropionatphthalat, Methylcellulosephthalat,
Carboxymethylethylcellulos, Ethylhydroxyethylcellulosephthalat und ähnliche.
Konkrete Beispiele für
das enterische Acrylsäure-Copolymer
beinhalten Styrol-Acrylsäure-Copolymer,
Methylacrylat-Acrylsäure-Copolymer, Methylacrylat-Methacrylsäure-Copolymer,
Butylacrylat-Styrol-Acrylsäure-Copolymer,
Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer
(z.B. Marken: Eudragit L 100 und Eudragit S, erhältlich von Röhm Pharma),
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
(z.B. Marke: Eudragit L 100-55, erhältlich von Röhm Pharma),
Methylacrylat-Methacrylsäure-Octylacrylat-Copolymer
und ähnliche. Konkrete
Beispiele für
das enterische Maleinsäure-Copolymer
beinhalten Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, Styrolmaleinsäuremonoester-Copolymer,
Vinylmethylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Vinylbutylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Acrylnitril-Methylacrylat-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Butylacrylat-Styrol- Maleinsäureanhydrid-Copolymer
und ähnliche.
Konkrete Beispiele für
das enterische Polyvinylderivat beinhalten Polyvinylalkoholphthalat,
Polyvinylacetalphthalat, Polyvinylbutylatphthalat, Polyvinylacetoacetalphthalat
und ähnliche.
Unter diesen Beispielen werden Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer und Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer bevorzugt
und Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer wird besonders
bevorzugt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das oben erwähnte
enterische Polymer nicht nur allein, sondern auch als Mischung von
zwei oder mehr verwendet werden.
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In
einem Mischfilm der hydrophoben organischen Verbindung – dem enterischen
Polymer, sind Beispiele für
eine Kombination einer organischen hydrophoben Verbindung und einem
enterischen Polymer höhere
Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen können – enterische Cellulosederivate
(z.B. Stearinsäure-Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Stearinsäure-Hydroxypropylmethylcellulosphthalat,
Behensäure-Hydroxypropylmethylcelluloseacetat,
Behensäure-Hydroxypropylmethylcellulosephthalat
und ähnliche);
höhere
Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen können – enterische
Acrylsäure-Copolymere
(z.B. Stearinsäure-Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
Palmitinsäure-Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
Palmitinsäure-Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer,
Stearinsäure-Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
und ähnliche);
höhere
Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen können – enterische Maleinsäure-Copolymere
(z.B. Stearinsäure-Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Stearinsäure-Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
und ähnliche);
höhere
Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen können – enterische
Polyvinylderivate (z.B. Stearinsäure- Polyvinylalkoholphthalat,
Palmitinsäure-Polyvinylacetalphthalat
und ähnliche);
höhere
Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen können – Shellacks
(z.B. Palmitinsäure-Shellack,
Stearinsäure-Shellack,
Behensäure-Shellack
und ähnliche);
höhere
Alkohole mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung
aufweisen können – enterische
Cellulosederivate (z.B. Stearylalkohol-Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Stearylalkohol-Hydroxypropylmethylcellulosephthalat,
Behensäure-Hydroxypropylmethylcelluloseacetat,
Behensäure-Hydroxypropylmethylcellulosephthalat
und ähnliche);
höhere
Alkohole mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung
aufweisen können – enterische
Acrylsäure-Copolymere
(z.B. Stearylalkohol-Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
Stearylalkohol-Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
und ähnliche);
höhere
Alkohole mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung
aufweisen können – enterische
Maleinsäure-Copolymere
(z.B. Stearylalkohol-Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, Stearylalkohol-Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
und ähnliche);
höhere
Alkohole mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung
aufweisen können – enterische
Polyvinylderivate (z.B. Stearylalkohol-Polyvinylalkoholphthalat, Stearylalkohol-Polyvinylacetalphthalat
und ähnliche);
höhere
Alkohole mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung
aufweisen können – Shellack
(z.B. Stearylalkohol-Shellack, Laurylalkohol-Shellack und ähnliche);
Triglycerid der höheren
Fettsäure
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann – enterische
Cellulosederivate (z.B. Glyceryltristearat-Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Glyceryltripalmitat-Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat
und ähnliche);
Triglycerid der höheren
Fettsäure
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann – enterische
Acrylsäure-Copolymere
(z.B. Glyceryltristearat-Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer, Glyceryltristearat-Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer und ähnliche);
Triglycerid der höheren
Fettsäure
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann – enterische
Maleinsäure-Copolymere
(z.B. Glyceryltristearat-Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, Glyceryltristearat-Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
und ähnliche);
Triglycerid der höheren
Fettsäure
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann – enterische
Polyvinylderivative (z.B. Glyceryltristearat-Polyvinylalkoholphthalat,
Glyceryltripalmitat-Polyvinylacetalphthalat und ähnliche); Triglycerid der höheren Fettsäure mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen, die eine ungesättigte Bindung aufweisen kann – Shellack
(z.B. Glyceryltripalmitat-Shellack, Glyceryltristearat-Shellack
und ähnliche);
natürliches
Fett, das hydriert sein kann – enterische
Cellulosederivate (z.B. hydriertes Castoröl – Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Rindertalg – Hydroxypropylmethylcellulosephthalat
und ähnliche);
natürliches Fett,
das hydriert sein kann – enterische
Acrylsäure-Copolymere
(z.b. hydriertes Castoröl – Methacrylsäure-Methylacrylat-Copolymer,
Rindertalg-Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
und ähnliche);
natürliches Fett,
das hydriert sein kann – enterische
Maleinsäure-Copolymere
(z.B. hydriertes Castoröl-Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
Rindertalg-Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
und ähnliche);
natürliches Fett,
das hydriert sein kann – enterische
Polyvinylderivate (z.B. hydriertes Castoröl – Polyvinylalkoholphthalat, Rindertalg-Polyvinylacetalphthalat
und ähnliche);
natürliches
Fett, das hydriert sein kann – Schellack
(z.B. hydriertes Castoröl-Shellack,
Rindertalg-Shellack und ähnliche).
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Besonders
bevorzugte Beispiele der oben erwähnten Kombination aus einer
hydrophoben organischen Verbindung und einem enterischen Polymer
beinhalten Stearinsäure-Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
Palmitinsäure-Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
Stearinsäure-Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer,
Palmitinsäure-Methacrylsäure-Ethylacrylat-Coporymer
und ähnliche.
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Eine
lag-Zeit der Präparation
der vorliegenden Erfindung (die Zeit bis zum Beginn der Freisetzung
der medizinischen Substanz in einer neutralen und schwach basischen
Lösung,
d.h. die Zeit von der Ausgabe einer Präparation aus dem Magen bis
zum Beginn einer Freisetzung einer medizinischen Substanz, wenn
die Präparation
oral verabreicht wird) kann durch Steuerung eines Mischverhältnisses
einer hydrophoben organischen Verbindung zu einem enterischen Polymer
in einem Mischfilm und einem Beschichtungsverhältnis mit einem Mischfilm kontrolliert
werden. Je höher
das Verhältnis
einer hydrophoben organischen Verbindung zu einem enterischen Polymer
in einem Mischfilm ist, desto länger
ist nämlich
die lag-Zeit. Und je größer das
Beschichtungsverhältnis
mit einem Mischfilm, desto länger
ist die lag-Zeit.
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Das
Mischverhältnis
einer hydrophoben organischen Verbindung zu einem enterischen Polymer
in einem Mischfilm wird so gewählt,
um die gewünschte
lag-Zeit zu erhalten. Das Mischverhältnis der hydrophoben organischen
Verbindung zu dem enterischen Polymer in einem Mischfilm liegt im
Bereich von 30:70 bis 80:20 pro Gewicht.
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Weiterhin
wird die Beschichtungsmenge mit dem Mischfilm ebenfalls gewählt, um
die gewünschte lag-Zeit
zu erhalten. Das Beschichtungsverhältnis (Prozent pro Gewicht
des Mischfilms zum Kernmaterial) liegt im Bereich von 5 bis 300
Gew.%, besonders bevorzugt im Bereich von 20 bis 100 Gew.%, jedoch
abhängig von
Art und Größe des Kernmaterials.
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Wenn
ein Auflösungstest
gemäß dem Auflösungstest
(Puddle-Verfahren)
der Japanischen Pharmakopöe
XIII (hiernach bezeichnet als JP) durchgeführt wird, kann die lag-Zeit
als die Zeit bestimmt werden, bis zum Start der Freisetzung einer
medizinischen Substanz in der zweiten Flüssigkeit (pH 6,8) im Desintegrationstest der
JP. Vom Fachmann wird das Mischverhältnis und die Beschichtungsmenge
zum Erhalt der gewünschten lag-Zeit
einfach durch Herstellung von Präparationen
mit verschiedenen Mischverhältnissen
und Beschichtungsverhältnissen
bestimmt. In diesem Fall ist es vorzuziehen, die medizinische Substanz
innerhalb von 5 Stunden in der ersten Flüssigkeit (pH 1,2) des Desintegrationstests
der JP nicht freizusetzen.
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Die
lag-Zeit kann frei gemäß der gewünschten
Stelle, an der diese medizinische Substanz zugeführt werden soll, gewählt werden.
Um eine erfolgreiche Präparation
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erhalten, wird es benötigt, dass die medizinische
Substanz mindestens 2 Stunden in der zweiten Flüssigkeit (pH 6,8) des Desintegrationstests
der JP nicht freigesetzt wird. Die lag-Zeit beträgt nämlich mindestens 2 Stunden, noch
bevorzugter mindestens 3 Stunden.
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Die
Präparationen,
die eine medizinische Substanz nahe des unteren Teils des Ileums,
des ansteigenden Colons und des transversalen Colons freisetzen
sollen, können
erhalten werden, wenn lag-Zeiten von ungefähr 3, ungefähr 4 bzw. ungefähr 7 Stunden
gewählt
werden. Weiterhin kann eine Präparation,
die eine medizinische Substanz nahe dem unteren Dickdarm freisetzen
soll, erhalten werden, wenn die lag-Zeit auf mehr als ungefähr 7 Stunden
eingestellt wird.
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Weiterhin
können
verschiedene Additive in den Mischfilm der Präparation gemäß der vorliegenden
Erfindung zugemischt werden. Als solche Additive können ein
Färbemittel,
ein Maskierungsmittel, ein Weichmacher, ein Gleitmittel und ähnliche
zugemischt werden.
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Beispiele
für das
Färbemittel
beinhalten z.B. einen Nahrungsmittelfarbstoff, einen Lackfarbstoff,
Karamel, Karotin, Buttergeld, Cochenille, Eisendioxid und ähnliche
und ein opaques Färbemittel,
OPALUX, das im wesentlichen aus einem Lackfarbstoff und Sirup besteht.
Konkrete Beispiele beinhalten Nahrungsmittel-Aluminiumlacke, wie
z.B. Food red No. 2, No. 3, Yellow No. 4, No. 5, Green No. 3, Blue
No. 1, No. 2 und Purple No. 1; Buttergelb (die von Bixa orellana
abstammende natürliche
Farbe); Karmin (Aluminiumcarminat); Fischsilber (dessen Hauptbestandteil
Guanin ist) und ähnliche.
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Beispiele
für das
Maskierungsmittel beinhalten z.B. Titandioxid, präzipitiertes
Calciumcarbonat, dibasisches Calciumphosphat, Calciumsulfat und ähnliche.
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Beispiele
für den
Weichmacher beinhalten z.B. Phthalsäurederivate, wie z.B. Diethylphthalat,
Dibutylphthalat und Butylphthalylbutylglycolat, Silikonöl, Triethylcitrat,
Triacetin, Propylenglykol, Polyethylenglykol und ähnliche.
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Beispiele
für das
Gleitmittel beinhalten z.B. Magnesiumstearat, Talk, synthetisches
Magnesiumsilicat, feinkörniges
Siliziumoxid und ähnliche.
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Betreffend
die Menge der Additive und den Zeitpunkt ihrer Zugabe gibt es keine
Probleme, solange diese sich in einem Bereich gemäß dem üblichen
Wissen auf dem Gebiet der Präparationstechnologie
befinden.
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Die
Präparation
wird durch Sprühbeschichtung
des Kernmaterials, enthaltend die medizinische Substanz, mit einer
Beschichtungslösung
erhalten, worin die hydrophobe organische Verbindung und das enterische
Polymer in demselben Lösungsmittel
gelöst
sind.
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Das
Lösungsmittel
der Beschichtungslösung
ist nicht begrenzt, solange die hydrophobe organische Verbindung
und das enterische Polymer darin löslich sind, z.B. Alkohole,
wie z.B. Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol,
2-Methoxyethanol (Marke: Methyl Cellosolv; erhältlich von Katayama Chemical
Industries Co., Ltd.) und 2-Ethoxyethanol (Marke: Cellosolv; erhältlich von
Katayama Chemical Industries Co., Ltd.); Kohlenwasserstoffe, wie
z.B. Hexan, Cyclohexan, Petroleumether, Petroleumbenzin, Ligroin,
Benzol, Toluol und Xylol; Ketone, wie z. B. Aceton und Methylethylketon;
Kohlenwasserstoffhalogenide, wie z. B. Dichlormethan, Chloroform,
Kohlenstofftetrachlorid, Ethylendichlorid, Trichlorethylen und 1,1,1-Trichlorethan;
Ester, wie z.B. Methylacetat, Ethylacetat und Butylacetat; Ether,
wie z.B. Isopropylether und Dioxan.
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Das
Lösungsmittel
kann korrespondierend zu der verwendeten hydrophoben organischen
Verbindung und dem verwendeten enterischen Polymer gewählt werden
und kann in einer geeigneten Mischung von zwei oder mehr Lösungsmitteln
verwendet werden.
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Unter
diesen werden die Alkohole besonders bevorzugt und Ethanol ist insbesondere
bevorzugt.
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Die
Beschichtung kann mit einer bekannten Beschichtungsmaschine durchgeführt werden.
Konkrete Beispiele der Beschichtungsmaschine beinhalten eine Wirbelbettbeschichtungsmaschine,
eine Zentrifugal-Wirbelbettbeschichtungsmaschine,
eine Kesselbeschichtungsmaschine (pan coating) und ähnliche.
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Das
Kernteilchen der vorliegenden Erfindung besteht aus der medizinischen
Substanz allein oder besteht aus der medizinischen Substanz und
verschiedenen Additiven für
Präparationen,
die auf dem Gebiet üblicherweise
verwendet werden. Die Formulierung ist nicht besonders begrenzt.
Beispiele für
die Formulierung beinhalten eine Tablette, eine Kapsel und ähnliche
wie auch Teilchen, wie Körner
und Körnchen.
Unter diesen werden Körner,
Körnchen
oder eine Tablette besonders bevorzugt.
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Die
medizinische Substanz ist nicht besonders begrenzt, solange sie
für eine
orale Verabreichung geeignet ist. Beispiele für verschiedene medizinische
Substanzen beinhalten (1) antipyretische analgetische anti-entzündliche
Mittel (z.B. Indomethacin, Aspirin, Diclofenac-Natrium, Ketoprofen,
Ibuprofen, Mefenaminsäure,
Azulen, Phenacetin, Isopropylantipyrin, Acetaminophen, Bendzac,
Phenylbutazon, Flufenaminsäure,
Natriumsalicylat, Salicylamid, Sasapyrin, Etodolac und ähnliche);
(2) steroidale anti-entzündliche
Mittel (z.B. Dexamethason, Hydrocortison, Prednisolon, Triamcinolon
und ähnliche);
(3) Geschwüren
entgegenwirkende Mittel (z.B. 5-Aminosalicylsäure, Ecabetnatrium, Enprostil,
Sulpirid, Cetraxathydrochlorid, Gefarnat, Irsogladinmaleat, Cimetidin,
Ranitidinhydrochlorid, Famotidin, Nizatidin, Roxatidinacetathydrochlorid
und ähnliche);
(4) Coronar-Vasodilatatoren
(z.B. Nifedipin, Isosorbiddinitrat, Diltiazemhydrochlorid, Trapidil,
Dipyridamol, Dilazepdihydrochlorid, Verapamil, Nicardipin, Nicardipinhydrochlorid,
Verapamilhydrochlorid und ähnliche);
(5) periphere Vasodilatatoren (z.B. Ifenprodiltartrat, Cinepazetmaleat,
Cyclandelat, Cinnarizin, Pentoxifyllin und ähnliche); (6) Antibiotika (z.B.
Ampicillin, Amoxicillin, Cephalexin, Erythromycinethylsuccinat,
Bacampicillinhydrochlorid, Minocyclinhydrochlorid, Chloramphenicol,
Tetracyclin, Erythromycin, Ceftazidim, Cefuroximnatrium, Aspoxicillin,
Ritipenemacoxilhydrat und ähnliche);
(7) synthetische Antimikrobiotika (z.B. Nalidixinsäure, Piromidinsäure, Pipemidinsäuretrihydrat,
Enoxacin, Cinoxacin, Ofloxacin, Norfloxacin, Ciprofloxacinhydroclorid, Sulfamethoxazol-Trimethoprim
und ähnliche);
(8) antivirale Mittel (z.B. Aciclovir, Ganciclovir und ähnliche);
(9) Antispasmodika (z.B. Propanthelinbromid, Atropinsulfat, Oxapiumbromid,
Timepidiumbromid, Butylscopolaminbromid, Trospiumchlorid, Butropiumbromid,
N-Methylscopolaminmethylsulfat, Methyloctatropinbromid und ähnliche);
(10) Antitussiva (z.B. Tipepidinhibenzoat, Methylephedrinhydrochlorid,
Codeinphosphat, Tranilast, Dextromethorphanhydrobromid, Dimemorfanphosphat,
Clobutinolhydrochlorid, Fominobenhydrochlorid, Benproperinphosphat,
Eprazinonhydrochlorid, Chlophedianolhydrochlorid, Ephedrinhydrochlorid,
Noscapin, Pentoxyverincitrat, Oxeladincitrat, Isoaminilcitrat und ähnliche);
(11) Expektorantien (z.B. Bromhexinhydrochlorid, Carbocystein, Ethylcysteinhydrochlorid,
Methylcysteinhydrochlorid und ähnliche);
(12) Bronchodilatatoren (z.B. Theopyllin, Aminophyllin, Dinatriumcromoglycat,
Procaterolhydrochlorid, Trimetochinolhydrochlorid, Diprophyllin,
Salbutamolsulfat, Clorprenalinhydrochlorid, Formoterolfumarat, Orciprenalinsulfat,
Pirbuterolhydrochlorid, Hexoprenalinsulfat, Bitolterolmesilat, Clenbuterolhydrochlorid,
Terbutalinsulfat, Mabuterolhydrochlorid, Fenoterolhydrobromid, Methoxyphenaminhydrochlorid
und ähnliche);
(13) Herzmittel (z.B. Dopaminhydrochlorid, Dobutaminhydrochlorid,
Docarpamin, Denopamin, Caffein, Digoxin, Digitoxin, Ubidecarenon
und ähnliche);
(14) Diuretika (z.B. Furusemid, Acetazolamid, Trichlormethiazid,
Methyclothiazid, Hydrochlorthiazid, Hydroflumethiazid, Ethiazid,
Cyclopenthiazid, Spironolacton, Trimteren, Fluorthiazid, Piretanid,
Mefrusid, Ethacryninsäure,
Azosemid, Clofenamid und ähnliche);
(15) Muskelentspannungsmittel (z.B. Chlorphenesincarbamat, Tolperisonhydrochlorid,
Eperisonhydrochlorid, Tizanidinhydrochlorid, Mephenesin, Chlorzoxazon, Phenprobamat,
Methocarbamol, Chlormezanon, Pridinolmesylat, Aflequalen, Baclofen,
Dantrolennatrium und ähnliche);
(16) Verbesserungsmittel für
den Gehirnstoffwechsel (z.B. Nicergolin, Meclofenoxathydrochlorid, Taltirelin
und ähnliche);
(17) untergeordnete Beruhigungsmittel (z.B. Oxazolam, Diazepam,
Clotiazepam, Medazepam, Temazepam, Fludiazepam, Meprobamat, Nitrazepam,
Chlordiazepoxid und ähnliche);
(18) übergeordnete
Beruhigungsmittel (z.B. Sulpirid, Clocapraminhydrochlorid, Zotepin,
Chlorpromazin, Haloperidol und ähnliche);
(19) β-Blocker
(z.B. Bisoprololfumarat, Pindolol, Propranololhydrochlorid, Carteololhydrochlorid, Metoprololtartrat,
Labetalolhydrochlorid, Acebutololhydrochlorid, Bufetololhydrochlorid,
Alprenololhydrochlorid, Arotinololhydrochlorid, Oxprenololhydrochlorid,
Nadolol, Bucumololhydrochlorid, Indenololhydrochlorid, Timololmaleat,
Befunololhydrochlorid, Bupranololhydrochlorid und ähnliche);
(20) Antiarrhytmika (z.B. Procainamidhydrochlorid, Disopyramid,
Ajmalin, Chinidinsulfat, Aprindinhydrochlorid, Propaphenonhydrochlorid,
Mexiletinhydrochlorid, Azimilidhydrochlorid und ähnliche); (21) Gichtmittel
(z.B. Allopurinol, Probenecid, Colchicin, Sulfinpyrazon, Benzbromaron,
Bucolom und ähnliche);
(22) Antikoagulantien (z.B. Ticlopidinhydrochlorid, Dicumarol, Warfarinkalium,
(2R,3R)-3-Acetoxy-5-[2-(dimethylamino)ethyl]-2,3-dihydro-8-methyl-2-(4-methylphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on-maleat
und ähnliche);
(23) thrombolytische Mittel (z.B. Methyl-(2E,3Z)-3-benzyliden-4-(3,5-dimethoxy-α-methylbenzyliden)-N-(4-methylpiperazin-1-yl)succinamat-hydrochlorid
und ähnliche);
(24) Mittel für
Lebererkrankungen (z.B. (±)-r-5-Hydroxymethyl-t-7-(3,4-dimethoxyphenyl)-4-oxo-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b]furan-c-6-carbonatlacton
und ähnliche);
(25) Antiepileptika (z.B. Phenytoin, Natriumvalproat, Metharbital,
Carbamazepin und ähnliche);
(26) Antihistamine (z.B. Chlorpheniraminmaleat, Clemastinfumarat,
Mequitazin, Alimemazintartrat, Cycloheptazinhydrochlorid, Bepotastinbesylat
und ähnliche);
(27) Antiemetika (z.B. Difenidolhydrochlorid, Metoclopramid, Donperidon,
Betahistinmesylat, Trimebutinmaleat und ähnliche); (28) Blutdrucksenkende
Mittel (z.B. Dimethylaminoethylreserpinatdihydrochlorid, Recinnamin, Methyldopa,
Prazosinhydrochlorid, Bunazosinhydrochlorid, Clonidinhydrochlorid,
Budralazine, Urapidil, N-[6-[2-[(5-Brom-2-pyrimidinyl)oxy]ethoxy]-5-(4-methylphenyl)-4-pyrimidinyl]-4-(2-hydroxy-1,1-dimethylethyl)benzolsulfonamidnatriumsalz
und ähnliche);
(29) Mittel für
eine Hyperlipämie
(z.B. Pravastatinnatrium, Fluvastatinnatrium und ähnliche);
(30) Sympathomimetika (z.B. Dihydroergotaminmesylat, Isoproterenolhydrochlorid, Etilefrinhydrochlorid
und ähnliche);
(31) orale Antidiabetika (z.B. Glibenclamid, Tolbutamid, Glymidinnatrium und ähnliche);
(32) orale Carcinostatika (z.B. Marimastat und ähnliche); (33) Alkaloidnarkotika
(z.B. Morphin, Codein, Cocain und ähnliche); (34) Vitamine (z.B.
Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Folsäure und ähnliche);
(35) Mittel zur Behandlung einer Pollakisurie (z.B. Flavoxathydrochlorid,
Oxybutyninhydrochlorid, Terodilinhydrochlorid und ähnliche);
(36) Angiotensin umwandelnde Enzyminhibitoren (z.B. Imidaprilhydrochlorid,
Enalaprilmaleat, Alacepril, Delaprilhydrochlorid und ähnliche)
oder ähnliche.
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Da
die medizinische Substanz gemäß der Präparation
der vorliegenden Erfindung dem Dickdarm zugeführt werden kann, werden unter
den oben erwähnten
medizinischen Substanzen Therapeutika für die Colitis ulcerosa und
Morbus Crohn, wie z.B. 5-Aminosalicylsäure und Prednisolon besonders
bevorzugt. Weiterhin kann ein Peptid, wie z.B. Insulin, das normalerweise
nicht für
eine orale Verabreichung verwendet werden kann, ebenfalls als oben
erwähnte
medizinische Substanz verwendet werden.
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Das
Additiv für
die Präparationen
ist nicht begrenzt und alle Additive können in geeigneter Weise verwendet
werden, solange die Additive für
eine feste Präparation
verwendbar sind.
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Beispiele
für die
Additive beinhalten z.B. Vehikel, wie z.B. Lactose, Saccharose,
Mannit, Xylit, Erythritol, Sorbitol, Maltitol, Calciumcitrat, Calciumphosphat
und mikrokristalline Cellulose; Desintegrantien, wie z.B. Maisstärke, Kartoffelstärke, Natriumcarboxymethylstärke, teilweise
vorgelatinierte Stärke,
Carboxymethylcellulosecalcium, Carboxymethylcellulose, niedrig-substituierte
Hydroxypropylcellulose, vernetzte Carboxymethylcellulosenatrium
und vernetztes Polyvinylpyrrolidon; Bindemittel, wie z.B. Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenglykol,
Dextrin und vorgelatinierte Stärke;
Gleitmittel, wie z.B. Magnesiumstearat, Calciumstearat, Talk, leichte
wasserfreie Kieselsäure
und hydratisiertes Siliziumdioxid; weiterhin Tenside, wie z.B. Phospholipid,
Glycerinester von Fettsäure,
Sorbitanester von Fettsäure,
Polyoxyethylenester von Fettsäure,
Polyethylenglykolester von Fettsäure,
Polyoxyethlen-hydriertes Castoröl,
Polyoxyethlenalkylether und Saccharoseester von Fettsäure; weiterhin
Aromastoffe, wie z.B. Orange und Erdbeere, Färbestoffe, wie z.B. Sesquieisenoxid,
Gelb-Sesquieisenoxid, Food yellow Nr.5, Food yellow Nr.4 und Aluminiumchelat;
Süßstoffe,
wie z.B. Saccharin und Aspartam; Korrigentien, wie z.B. Zitronensäure, Natriumcitrat,
Bernsteinsäure,
Weinsäure,
Fumarsäure
und Glutaminsäure;
löslichmachende
Mittel, wie z.B. Cyclodextrin, Arginin, Lysin und Trisaminomethan.
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Wenn
Körner
oder Körnchen
als Kernteilchen verwendet werden, können sie durch bekannte Granulierungsverfahren,
wie z.B. eine Feuchtgranulierung, Trockengranulierung, Schichtgranulierung
und Imprägnierungsgranulierung
hergestellt werden.
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Bei
dem Feuchtgranulieren kann gemäß einem üblichen
Verfahren die Granulierung/Gradierung durch Granulierung mit einem
Agitationsgranulator, einem Hochgeschwindigkeitsmischgranulator
oder ähnlichem nach
Zugabe einer Bindemittellösung
zu einer Mischung, worin eine medizinische Substanz mit verschiedenen Additiven
für Präparationen
vermischt ist, durchgeführt
werden oder durch Verwendung einer oszillierenden Granulierungsmaschine
nach Kneten und Zugabe einer Bindemittellösung zu einer Mischung einer
medizinischen Substanz und verschiedenen Additiven für Präparationen.
Weiterhin kann die Granulierung durch Verwendung eines Wirbelbettgranulators,
Agitations-Wirbelbettgranulators
oder ähnlichem
unter Versprühen
einer Bindemittellösung
auf eine Fluidmischung einer medizinischen Substanz und verschiedener
Additive für Präparationen
durchgeführt
werden.
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Bei
der Trockengranulierung kann eine Mischung einer medizinischen Substanz
und verschiedener Additive für
Präparationen
durch Verwendung eines Walzenverdichters, eines Walzengranulators
und ähnlichen
granuliert werden.
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Im
Fall einer Präparation
unter Verwendung einer Schichtgranulierung würde es genügen, eine medizinische Substanz
(falls nötig,
zusammen mit einem anderen pharmazeutischen Additiv) auf einen rotierenden inerten
Träger
aufzubringen, während
eine Bindemittellösung
unter Verwendung eines Zentrifugalwirbelbettbeschichters oder ähnlichem
versprüht
wird, wodurch die medizinische Substanz an den Träger angehaftet wird.
In diesem Fall kann die medizinische Substanz an den Träger unter
Verwendung einer Substanz – anstelle
einer Bindemittellösung –, die durch
Wärme schmelzen
kann (Wärmeschmelzsubstanz),
wie z.B. Fette und Öle
oder Wachs, angehaftet werden, wobei durch Zugabe zu der medizinischen
Substanz unter Erwärmen geschmolzen
wird.
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Beispiele
für den
inerten Träger
beinhalten z.B. kristalline Stoffe von Zuckern oder anorganischen
Salzen, wie z.B. Lactosekristall, mikrokristalline Cellulose, Natriumchloridkristall,
ein sphärisches
granuliertes Material (wie z.B. das sphärische granulierte Material
von kristalliner Cellulose (erhältlich
von Asahi Chemical Industry Co., Ltd.; Marke: Avicel SP), das sphärische granulierte
Material von kristalliner Cellulose und Lactose (erhältlich von
Freund Industrial Co., Ltd.; Marke: Nonpareil NP-5 und Nonpareil
NP-7), das sphärische
granulierte Material von raffiniertem Zucker (erhältlich von
Freund Industrial Co., Ltd.; Marke: Nonpareil-103), das sphärische granulierte
Material von Lactose und α-Stärke).
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In
der Imprägnierungsgranulierung
wird eine geeignete Konzentration der medizinischen Substanzlösung mit
einem porösen
Träger
vermischt, um die medizinische Substanzlösung in den Porenbereich des
Trägers
einzubringen und dann kann die Mischung getrocknet werden, um das
Lösungsmittel
zu entfernen.
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Beispiele
für poröse Träger beinhalten
z.B. Aluminiummagnesiummetasilicat (erhältlich von Fuji Chemical Industry
Co., Ltd.; Marke: NEUSILIN), Calciumsilicat (erhältlich von Eisai Co., Ltd.;
Marke: FLORITE) und ähnliche.
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Wenn
eine Tablette als Kernmaterial verwendet wird, werden eine Mischung
einer medizinischen Substanz und verschiedener pharmazeutischer
Additive als solche druckgeformt oder ein Desintegrationsnittel, Gleitmittel
oder ähnliche
werden der Mischung nach Formung eines granulierten Produkts mit
dem oben erwähnten
Verfahren zur Bildung einer Tablette zugefügt.
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Wenn
eine Kapsel als Kernmaterial verwendet wird, kann eine Hartkapsel
oder Weichkapsel, die mit einer medizinischen Substanz gefüllt ist,
als solche verwendet werden.
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Bei
einer Präparation
der vorliegenden Erfindung kann weiterhin eine Schicht, umfassend
ein Material, wie z.B. ein wasserlösliches Material, wasserunlösliches
Material, gastrolösliches
Material zwischen einem Kernmaterial und einem Mischfilm der hydrophoben
organischen Verbindung – dem enterischen
Polymer bereitgestellt werden, um eine Wechselwirkung zwischen der
medizinischen Substanz und dem Mischfilm zu verhindern oder um die
Freisetzungsrate nach Beginn der Freisetzung der medizinischen Substanz
zu kontrollieren.
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Beispiele
für das
wasserlösliche
Material beinhalten z.B. wasserlösliche
Celluloseether, wie z.B. Methylcellulose, Hydroxypropylcellulose
und Hydroxypropylmethylcellulose; wasserlösliche Polyvinylderivate, wie z.B.
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Polyvinylpyrrolidon
und Polyvinylalkohol; Alkylenoxidpolymere, wie z.B. Polyethylenglylol.
Beispiele für
das wasserunlösliche
Material beinhalten wasserunlösliche
Celluloseether, wie z.B. Ethylcellulose; wasserunlösliche Acrylsäure-Copolymere,
wie z.B. Ethylacrylat-Methylmethacrylat-Trimethylammonium-Ethylmethacrylatchlorid-Copolymer (z.B. von
Röhm Pharma
erhältlich,
Marke: Eudragit RS) und Methylmethacrylat-Ethylacrylat-Copolymer
(z.B. erhältlich
von Röhm
Pharma; Marke: Eudragit NE30D), hydrierte Öle und ähnliche. Beispiele für das gastrolösliche Material
beinhalten gastrolösliche
Polyvinylderivate, wie z.B. Polyvinylacetaldiethylaminoacetat, ein
gastrolösliches
Acrylsäure-Copolymer,
wie z.B. Methylmethacrylat-Butylmethacrylat-Dimethylaminoethyl-Methacrylat-Copolymer
(z.B. von von Röhm
Pharma erhältlich,
Marke: Eudragit E) und ähnliche.
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Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltene Präparation
kann als Präparation
für die
orale Verabreichung als solche verwendet werden. Im Fall einer Verwendung
von Körnern
oder Körnchen
als Kernmaterial kann sie in verschiedene Dosierungsformen geformt
werden, die für
eine orale Verabreichungsform geeignet sind, wie auch zum Erhalt
einer Tablette durch Druckformen oder einer Kapsel durch Füllen in
eine Kapsel nach Zugabe verschiedener pharmazeutischer Additive
zu dem beschichteten Korn (oder Körnchen), wie erhalten, je nach
Bedarf.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter im Detail basierend auf den folgenden
Vergleichsbeispielen und Beispielen erklärt, ist jedoch nicht darauf
begrenzt.
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Beispiel 1
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Die
Beschichtungsgranulierung wurde durch Zugabe der Mischung von 200
g 5-Aminosalicylsäure und
30 g niedrig-substituierter Hydroxypropylcellose (Grad: LH-20, erhältlich von
The Shinetsu Chemical Industry Co., Ltd.) zu 60 g Nonpareil – 103 (erhältlich von
Freund Industrial Co., Ltd.) unter Versprühen von 20 Gew.% Saccharoselösung (Lösungsmittel:
Mischung aus Wasser-Ethanol (Ethanolgehalt 25 Gew.%)) als Bindemittel
unter Verwendung eines Zentrifugal-Wirbelbettbeschichters (CF, hergestellt
von Freund Industrial Co., Ltd.) durchgeführt. Das einfache Korn wurde
erhalten.
-
Eine
Beschichtungslösung
wurde durch Lösen
von 8 g Eudragit L 100 (Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
erhältlich
von Röhm
Pharma) und 8 g Stearinsäure
(erhältlich
von Snow Brand Milk Products Co., Ltd.) in 184 g Ethanol hergestellt.
Unter Verwendung eines Zentrifugal-Wirbelbettbeschichters wurden
50 g des reinen Korns mit der Lösung
durch Versprühen
beschichtet, um das mit dem Mischfilm aus Stearinsäure – Eudragit
L 100 beschichtete Körnchen
mit einem Beschichtungsverhältnis
von 30 Gew.% zu erhalten.
-
Im
Hinblick auf das erhaltene beschichtete Körnchen wurde der Desintegrationstest
mit der ersten Flüssigkeit
(pH 1,2) und der zweiten Flüssigkeit
(pH 6,8) des Desintegrationstests der JP gemäß des Desintegrationstestverfahrens
(Puddel-Verfahren) in JP durchgeführt, und zwar bei 37°C und einer
Rotationsgeschwindigkeit von 100 Upm. Das Ergebnis ist in 1 dargestellt.
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Wie
deutlich in 1 dargestellt, wurde die medizinische
Substanz in der ersten Flüssigkeit
des Desintegrationstests in der JP während mindestens 10 Stunden
gar nicht freigesetzt, wurde jedoch in der zweiten Flüssigkeit
des Desintegrationstests der JP nach ungefähr 2,5 Stunden lag-Zeit schnell freigesetzt.
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Beispiel 2
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Die
Beschichtungsgranulierung wurde durch Zugabe einer Mischung aus
40 g Theophyllin, 50 g Sulfasalazin (Ankunftsmarker für den Dickdarm:
Ankunft Dickdarm, wird abgebaut zu Sulfapyridin und 5-Aminosalicylsäure durch
Enterobakterien, während
das Sulfapyridin direkt absorbiert wird), 40 g niedrig-substituierter Hydroxypropylcellose
(Grad: LH-20, erhältlich
von The Shin-etsu Chemical Industry Co., Ltd.) und 200 g D-Mannit
zu 50 g Nonpareil unter Versprühen
von 20 Gew.% Saccharoselösung
(Lösungsmittel:
Mischung aus Wasser-Ethanol (Ethanolgehalt 25 Gew.%)) als Bindemittel
unter Verwendung eines Zentrifugal-Wirbelbettbeschichters (CF, hergestellt
von Freund Industrial Co., Ltd.) durchgeführt. Das einfache Körnchen wurde
erhalten.
-
Eine
Beschichtungslösung
wurde durch Lösen
von 24 g Eudragit L 100 (erhältlich
von Röhm
Pharma) und 12 g Stearinsäure
in 700 g Ethanol hergestellt. Unter Verwendung eines Zentrifugal-Wirbelbettbeschichters
wurden 50 g eines reinen Körnchens
mit der Lösung
durch Versprühen
beschichtet, um ein Körnchen,
beschichtet mit dem Mischfilm aus Stearinsäure – Eudragit L 100 mit einem
Beschichtungsverhältnis
von 67 Gew.% zu erhalten.
-
Im
Hinblick auf das erhaltene beschichtete Korn wurde der Desintegrationstest
mit der ersten Flüssigkeit
(pH 1,2) und der zweiten Flüssigkeit
(pH 6,8) des Desintegrationstests der JP gemäß dem Desintegrationstestverfahren
(Puddel-Verfahren) der JP bei 37°C
und einer Rotationsgeschwindigkeit von 100 Upm durchgeführt.
-
In
der ersten Flüssigkeit
wurde die medizinische Substanz während mindestens 10 Stunden
gar nicht freigesetzt, wurde jedoch in der zweiten Flüssigkeit
nach ungefähr
3 Stunden lag-Zeit, wie in 2, schnell freigesetzt.
-
Vergleichsbeispiel 1
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Zu
225 g Ethanol wurden 12,5 g Eudragit L 100(erhältlich von Röhm Pharma)
gelöst
und 12,5 g Talg dispergiert, um eine Beschichtungslösung zu
erhalten. Unter Verwendung eines Zentrifugal-Wirbelbettbeschichters
wurden 50 g des reinen Korns gemäß Beispiel
2 mit der Lösung
durch Versprühen
beschichtet, um ein Korn zu erhalten, beschichtet mit dem Eudragit
L 100-Film mit einem Beschichtungsverhältnis von 50 Gew.%.
-
Im
Hinblick auf das erhaltene beschichtete Korn wurde der Desintegrationstest
mit der ersten Flüssigkeit
(pH 1,2) und der zweiten Flüssigkeit
(pH 6,8) des Desintegrationstest der JP gemäß dem Desintegrationsverfahren
(Puddel-Verfahren) der JP bei 37°C
und einer Rotationsgeschwindigkeit von 100 Upm durchgeführt.
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In
der ersten Flüssigkeit
wurde die medizinische Substanz während mindestens 10 Stunden
nicht freigesetzt, wurde jedoch in der zweiten Flüssigkeit
sofort und schnell freigesetzt, wie dargestellt in 3.
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Experiment 1
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Beschichtete
Körner
gemäß Beispiel
2 und Vergleichsbeispiel 1 wurden an 4 männliche Beagles oral verabreicht,
die gefastet hatten, um die Konzentrationsveränderungen von Theophyllin und
Sulfapyridin im Plasma zu bestimmen, wobei es sich um einen Metaboliten
von Sulfasalazin als Ankunftsmarker im Dickdarm handelt. Die Zeitspanne,
bis zu der Theophyllin und Sulfapyridin im Plasma auftreten, ist
in Tabelle 1 dargestellt.
-
-
Wie
in Tabelle 1 deutlich dargestellt, trat bei dem beschichteten Korn
des Vergleichsbeispiels 1 das Theophyllin im Plasma 2 Stunden nach
der Verabreichung auf, weitere 2 Stunden später wurde Sulfapyridin als
Metabolit von Sulfasalazin beobachtet. Dementsprechend wurde festgestellt,
dass das Korn dem Dickdarm 2 Stunden nach Ausgang aus dem Magen
zugeführt
wurde und dass Theophyllin und Sulfapyridin aus dem enterischen
Korn im Duodenum oder Dünndarm
freigesetzt wurden.
-
Demgegenüber trat
bei dem Korn des Beispiels 2 das Theophyllin und das Sulfapyridin
fast gleichzeitig im Plasma ungefähr 4 bis 4,6 Stunden nach einer
oralen Verabreichung auf. Dementsprechend wurde festgestellt, dass
Theophyllin und Sulfapyridin im Dickdarm freigesetzt wurden.
-
Aus
dem oben erwähnten
Ergebnis wird abgelesen, dass eine medizinische Substanz einer spezifischen
Stelle im Verdauungstrakt zugeführt
werden kann, wenn der Mischfilm aus Stearinsäure – Eudragit L 100 verwendet
wird.
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Beispiel 3
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Die
Beschichtungsgranulierung wurde durch Zugabe der Mischung von 200
g 5-Aminosalicylsäure und
30 g niedrig-substituierter Hydroxypropylcellose (Grad: LH-20, erhältlich von
The Shinetsu Chemical Industry Co., Ltd.) zu 50 g Nonpareil – 103 (erhältlich von
Freund Industrial Co., Ltd.) unter Versprühen von 20 Gew.% Saccharoselösung (Lösungsmittel:
Mischung aus Wasser-Ethanol (Ethanolgehalt 25 Gew.%)) als Bindemittel
unter Verwendung eines Zentrifugal-Wirbelbettbeschichters (CF, hergestellt
von Freund Industrial Co., Ltd.) durchgeführt. Das einfache Korn wurde
erhalten.
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Eine
Beschichtungslösung
wurde durch Lösen
von 2,5 g Eudragit L 100 (Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
erhältlich
von Röhm
Pharma) und 2,5 g Stearinsäure
(erhältlich
von Snow Brand Milk Products Co., Ltd.) in 95 g Ethanol hergestellt.
Unter Verwendung eines Zentrifugal-Wirbelbettbeschichters wurden
50 g eines reinen Korns mit der Lösung durch Versprühen beschichtet,
um Körner
zu erhalten, die mit einem Mischfilm aus Stearinsäure – Eudragit
L 100 beschichtet waren mit Beschichtungsverhältnissen von 30 und 40 Gew.%.
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In
Bezug auf das erhaltene beschichtete Korn wurde der Desintegrationstest
mit der zweiten Flüssigkeit
(pH 6,8) des Desintegrationstests der JP gemäß dem Desintegrationsverfahren
(Puddel-Verfahren) der JP bei 37°C
und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 100 Upm durchgeführt. Das
Ergebnis ist in 4 dargestellt.
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Wie
in 4 deutlich dargestellt, kann die lag-Zeit durch
Veränderung
des Beschichtungsverhältnisses
kontrolliert werden.
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Beispiel 4
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Unter
Verwendung von Carboxymethylethylcellulose anstelle von Eudragit
L-100 wurde eine Sprühbeschichtung
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 3 durchgeführt, um Körner zu erhalten, beschichtet
mit dem Mischfilm aus Stearinsäure – Carboxymethylethylcellulose
mit Beschichtungsverhältnissen
von 120 und 140 Gew.%.
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In
Bezug auf das erhaltene beschichtete Korn wurde der Desintegrationstest
mit der zweiten Flüssigkeit
(pH 6,8) des Desintegrationstests der JP gemäß dem Desintegrationsverfahren
(Puddel-Verfahren) der JP bei 37°C
und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 100 Upm durchgeführt. Das
Ergebnis ist in 5 dargestellt.
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Beispiel 5
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Unter
Verwendung von Palmitinsäure
anstelle von Stearinsäure
wurde eine Sprühbeschichtung
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 3 durchgeführt, um Körner zu erhalten, die mit einem
Mischfilm aus Palmitinsäure – Eudragit
L 100 beschichtet waren mit Beschichtungsverhältnissen von 50 und 60 Gew.%.
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In
Bezug auf das erhaltene beschichtete Korn wurde der Desintegrationstest
mit der zweiten Flüssigkeit
(pH 6,8) des Desintegrationstests der JP gemäß dem Desintegrationsverfahren
(Puddel-Verfahren) der JP bei 37°C
und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 100 Upm durchgeführt. Das
Ergebnis ist in 6 dargestellt.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Da
die Präparation
der vorliegenden Erfindung ein einzigartiges Freisetzungsverhalten
darin aufweist, dass die Präparation
die medizinische Substanz in saurer Lösung gar nicht freisetzt, jedoch
die medizinische Substanz in neutraler oder basischer Lösung nach
einer bestimmten Zeitspanne (lag-Zeit) schnell freisetzt, kann die
Präparation
eine medizinische Substanz schnell freisetzen, wenn diese die gewünschte Stelle
im Verdauungstrakt erreicht, nach einer bestimmten Zeitspanne nach
Ausgabe der Präparation
aus dem Magen, indem die lag-Zeit kontrolliert wird, ohne Freisetzung
einer medizinischen Substanz in einer sauren Umgebung, wie z.B.
der endogastrischen Umgebung.
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Daher
ist die Präparation
der vorliegenden Erfindung als lokale Therapie einer entzündlichen
Erkrankung im Verdauungstrakt geeignet, wie z.B. der Colitis ulcerosa
oder Morbus Crohn oder als oral zu verabreichende Therapie mit einer
medizinischen Substanz eines Peptids, das chemisch oder enzymatisch
an irgendeiner Stelle außer
der spezifischen Stelle im Verdauungstrakt, wie z.B. dem Dickdarm,
abgebaut werden kann oder mit einer medizinischen Substanz, deren
Absorptionsstelle im Verdauungstrakt begrenzt ist oder ähnlichen,
da eine medizinische Substanz selektiv zu einer spezifischen Stelle
im Verdauungstrakt geführt werden
kann.