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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein kohlenstoffhaltiges Kohlematerial mit einer verringerten katalytischen
Aktivität
hinsichtlich des Abbaus bzw. der Zersetzung von Wasserstoffperoxid
und anderer Materialien, die für
eine katalytische chemische Umwandlung in der Gegenwart des Kohlematerials
anfällig
sind.
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Kohlenstoffhaltige Kohlematerialien
wie Aktivkohlen, speziell die, welche bei hohen Temperaturen (d. h. über 700°C) hergestellt
werden, besitzen oft katalytische Eigenschaften, die ihre Verwendung
in bestimmten Anwendungen beeinträchtigen können. Die Ursprünge dieser
katalytischen Aktivität
können
normalerweise auf zwei grundlegende Faktoren zurückgeführt werden: (1) die anorganischen
Nicht-Kohlenstoff-Aschebestandteile
des Kohlematerials, beispielsweise Eisen, Kalium und Calcium, und
(2) die inhärenten
katalytischen Eigenschaften des Kohlenstoffes selbst. Wenn das Kohlematerial
für die
Adsorption, Entfernung und/oder Wiedergewinnung von Substanzen aus
Flüssigkeitsströmen verwendet
wird, kann die Gegenwart von katalytischer Reaktivität in dem
Kohlematerial zu einer ungewollten chemischen Umwandlung von einem
oder mehreren der Stromkomponenten in Materialien führen, die
den Endverfahrensstrom verunreinigen, die physikalische Adsorption
der anderen Stromkomponenten beeinträchtigen oder andere beabsichtigte
Funktionen des Kohlematerials oder der Stromkomponenten beeinträchtigen.
Darüberhinaus
sind die Reaktionen, welche zu solchen katalytischen chemischen
Umwandlungen führen,
oft stark exotherm, was die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung des
Kohlematerials selbst unter manchen Bedingungen erhöht.
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Beispiele von Verfahren, in denen
die katalytische Reaktivität
des Kohlematerials eine Verbindlichkeit ist, beinhalten die Reinigung
oder Verwendung von reaktiven oder oxidierbaren Produkten wie Wasserstoffperoxid
und organische Glycole und die Adsorption, Wiedergewinnung und Wiederverwendung
von reaktiven und oxidierbaren Lösungsmitteln
wie Aceton und Methylethylketon. In diesen Anwendungensarten ist
die Stromkomponente mit der größten Nützlichkeit
selbst ein Material, das abgebaut bzw. zersetzt oder chemisch umgewandelt
werden kann, wenn es durch den Kohlenstoff unter bestimmten Bedingungen
katalysiert wird. In anderen Anwendungen kann es erwünscht sein,
einen reaktiven Bestandteil des Verfahrensstroms, beispielsweise
Wasserstoffperoxid, derart zu erhalten, daß er für eine Reaktion mit vom Kohlenstoff
selbst verschiedenen Spezies verfügbar ist. Eine Entfernung der
katalytischen Eigenschaften des Kohlenstoffes würde ermöglichen, daß mehrere solcher Komponenten
für ihre
beabsichtigte Funktion zur Verfügung
stünden.
Weniger offensichtlich ist der Bedarf nach einem nicht-katalytischen,
adsorptionsfähigen
Kohlenstoff für
Anwendungen, in denen die potentiell reaktive Komponente eine Störung ist
und nur einen kleinen Teil der Adsorbatbeladung ausmacht. Beispielsweise
ist es in Strömen,
die kleine Konzentrationen eines oxidierbaren Materials wie Schwefelwasserstoft
und viel höhere
Konzentrationen einer adsorbierbaren, wiedergewinnbaren und wiederverwendbaren
organischen Verbindung enthalten, möglich, daß die Oxidation des Schwefelwasserstoffes,
der an sich nur schwach physikalisch adsorbiert ist, einen zeitabhängigen Aufbau
von hoch adsorbierbaren und polaren Reaktionsprodukten wie Schwefelsäure verursachen
kann, der die Adsorption der organischen Stromkomponenten stark
beeinträchtigen
kann. Wenn die inhärent
reaktiven katalytischen Zentren deaktiviert werden können, kann
eine größtmögliche Verwendung
von den physikalischen Adsorptionseigenschaften des Kohlenstoffes
für die
Entfernung und die Wiedergewinnung der organischen Stromkomponenten
gemacht werden.
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Verfahren des Standes der Technik
zur Verringerung der katalytischen Reaktivität von kohlenstoffhaltigen Kohlematerialien
wurden fast ausschließlich
auf die Entfernung oder die Deaktivierung von katalytisch aktiven
Aschebestandteilen gerichtet, die in dem Kohlematerial vorliegen
können.
Beispielsweise ist bekannt, säurelösliche Aschebestandteile
durch Waschen des Kohlematerials mit Säure zu entfernen. Nach der
Behandlung wird das Kohlematerial mit Wasser und/oder einer wäßrigen Lösung einer
Base gleichbleibend gespült,
um die Säure
zu entfernen und/oder zu neutralisieren. Es wurde entdeckt, daß Flußsäurelösung, ein
extrem gefährliches
Material, besonders wirksam für
eine Entfernung solcher Aschekomponenten ist. Normalerweise sind
durch dieses Verfahren Ascheverringerungen erreichbar, die eine
Größenordnung überschreiten. Andere
Ascheentfernungsverfahren behandeln das Kohlematerial zuerst mit
einer Ätzlösung, um
Alkali-lösbare
Komponenten zu entfernen, gefolgt von der vorstehend erwähnten Säureextraktionsbehandlung,
um die verbleibenden säurelöslichen
Komponenten zu entfernen. In anderen bekannten Ausführungsformen
werden die Aschekomponenten mit Mitteln wie Silanen behandelt, um
ihre katalytische Reaktivität
zu verringern, ohne sie von der Kohlenstoffoberflächen zu
entfernen. In allen Verfahren des Standes der Technik jedoch wurde
der inhärenten
katalytischen Aktivität
des Kohlenstoffes selbst nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, die
alleine ausreichend sein kann, die beabsichtigte Funktion des Kohlematerials
zu beeinträchtigen.
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Wenn die Reaktivität des Kohlenstoffes
in Betracht gezogen wurde, wurden keine Verfahren genannt oder berichtet,
welche den Kohlenstoff wirksam und größtenteils irreversibel deaktivieren
können.
Beispielsweise wurde beobachtet, daß Sauerstoff an die Kohlenstoffoberfläche chemisch
adsorbieren und dazu führen kann,
daß der
Kohlenstoff weniger katalytisch aktiv wird. Jedoch wird nach einer
Verwendung und unter einer thermischen Hochtemperaturbehandlung
des Kohlematerials, um andere adsorbierte Materialien zu entfernen, festgestellt,
daß der
Sauerstoff auch aus dem Kohlenstoff verloren geht. Nach Entfernung
des Sauerstoffes stellt sich wiederum eine Erhöhung der inhärenten katalytischen
Aktivität
des Kohlenstoffes ein, was eine zusätzliche Nachbehandlung des
thermisch behandelten Kohlematerials zur Deaktivierung des Kohlenstoffes
vor einer Wiederverwendung notwendig macht. Deshalb scheint der
Sauerstoff die Reaktivität
des Kohlenstoffes nur maskiert, aber nicht zerstört zu haben.
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Demgemäß ist es die Aufgabe der folgenden
Erfindung, ein kohlenstoffhaltiges Kohlematerial, das eine verringerte
inhärente
katalytische Aktivität
aufweist, zur Verwendung in solchen Anwendungen bereitzustellen,
in denen die inhärente
katalytische Reaktivität
des Kohlenstoffes von Belang ist. Es ist eine weitere Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein kohlenstoffhaltiges Kohlematerial bereitzustellen,
das eine verringerte katalytische Aktivität aufweist, wobei die verringerte
Aktivität
durch ein Aussetzen hohen Temperaturen größtenteils unbehelligt bleibt
und tatsächlich
durch solche Temperaturen ermöglicht
wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Im allgemeinen umfaßt die vorliegende
Erfindung ein kohlenstoffhaltiges Kohlematerial, das ein inhärente katalytische
Aktivität
des Kohlenstoffes aufweist, welche verglichen mit von Holz, Nußschalen,
Fruchtkernen, Torf, Lignit, subbituminöser Kohle, bituminöser Kohle,
semi-Anthrazitkohle, Anthrazitkohle oder synthetischen Polymeren
abgeleiteten Kohlematerialien des Standes der Technik stark verringert
ist. Darüberhinaus
ist die durch solche Kohlematerialien bereitgestellte, verringerte
inhärente
katalytische Aktivität
unter thermischer Hochtemperaturbehandlung des Kohlematerials größtenteils
irreversibel.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden solche Kohlematerialien durch zuerst das Kontaktieren
eines Kohlematerials mit einer Brönsted-Säure, die keinen Stickstoff
enthält,
wie Salzsäure, bei
Temperaturen von oder unter dem Siedepunkt der Säure oder der wäßrigen Säurelösung hergestellt.
Danach wird das behandelte Kohlematerial auf eine Temperatur über 750°C erwärmt. Stickstoff
enthaltende Säuren
wie Salpetersäure
sind dafür
bekannt, die inhärente
katalytische Aktivität
von kohlenstoffhaltigen Kohlematerialien unter manchen Behandlungsbedingungen
zu erhöhen,
und sind deshalb im allgemeinen in der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nicht bevorzugt. Die in der bevorzugten
Ausführungsform verwendeten
Säuremengen
sind dergestalt, daß der
Kohlenstoff bevorzugt 1 bis 10 Millimol Säurewasserstoff pro Mol Kohlenstoff
vor der Erhöhung
der Temperatur des Säure-enthaltenden
Kohlenstoffes auf oder über 750°C enthält. Es kann
auch erwünscht
sein, eine solche Säure
zu verwenden, um jegliche nicht-Kohlenstoft-Beiträge zur katalytischen
Gesamtaktivität
des Kohlematerials zu verringern. Dies ist für solche Anwendungen nicht
notwendig, welche nur die Deaktivierung der inhärenten katalytischen Aktivität des Kohlenstoffes selbst
erfordern.
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Wenn das Kohlematerial nach der Säurebehandlung
mit Waser gespült
wird, wird das Spülen
bevorzugt derart durchgeführt,
daß der
pH des Spülwassers
weniger als 5 beträgt,
bevorzugt weniger als 1, um sicherzustellen, daß ausreichend Säure auf
dem Kohlematerial vorliegt, um die benötigte Deaktivierung der katalytisch
aktiven Kohlenstoffstellen unter Erhöhen der Temperatur zu erreichen.
Unter Aussetzen des Säure enthaltenden
Kohlematerials Temperaturen von gleich oder mehr als 750°C wird die
Deaktivierung der Kohlenstoffreaktivität größtenteils bewirkt. Das Erwärmen des
Säure-enthaltenden
Kohlenstoffes wird bevorzugt in einer inerten oder Sauerstofffreien
Atmosphäre
durchgeführt,
während
das Abkühlen
des deaktivierten Kohlematerials auf Umgebungstemperaturen bevorzugt
in einer Sauerstoffenthaltenden Atmosphäre durchgeführt wird, um dem Kohlematerial
gemäß den bekannten
Verfahren des Standes der Technik zusätzliche, reversible Deaktivierungseigenschaften
zu verleihen. Andere Verfahren des Standes der Technik zur Deaktivierung
anderer reaktiver Elemente des Kohlematerials können in der Verfahrensdurchführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, um dem deaktivierten Kohlematerial
noch weitere erwünschte
Eigenschaften zu verleihen. Für
Kohlematerialien, die hohe Anteile katalytisch aktiver anorganischer
Aschebestandteile enthalten, können
die Aschekomponenten beispielsweise mit einer Base und/oder einer
Säure sowohl
nach als auch vor der Anwendung des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung entfernt werden.
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Die Verfahren der vorliegend bevorzugten
Ausführungsform
können
beliebig oft auf das gleiche Kohlematerial angewendet werden, um
zusätzliche
Deaktivierungsstufen zu erreichen. Für Kohlematerialien mit vergleichsweise
niedrigen Niveaus an anfänglicher
inhärenter
Kohlenstoffreaktivität
ist eine einzelne Anwendung des Verfahrens im allgemeinen ausreichend,
um das kohlenstoffhaltige Kohlematerial der vorliegenden Erfindung
zu erreichen.
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Vorteile der Kohlematerialien der
vorliegenden Erfindung werden aus einer Durchsicht der folgenden detaillierten
Beschreibung der vorliegend bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
ersichtlich.
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Vorliegend bevorzugte
Ausführungsformen
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. In diesen Beispielen wird eine Peroxidzersetzungsreaktion
als die wesentliche Messung der Kohlenstoffreaktivität verwendet.
Die Reaktion wird zahlenmäßig durch
die t-¾ Zeit,
wie in Beispiel 1 des US-Patents 5,470,748 beschrieben, dargestellt,
wobei die einzige Ausnahme in der Wahl der wäßrigen Pufferlösung besteht.
In der vorliegenden Erfindung weist diese Lösung einen pH von ungefähr 12 auf
und ist bezüglich K2HPO4 0,5 molar und
bezüglich
K3PO4 0,5 molar.
Die Verwendung eines Puffers mit hohem pH erlaubt eine geeignetere
Messung und Einordnung der katalytischen Eigenschaften von kohlenstoffhaltigen
Kohlematerialien mit außergewöhnlich niedrigen
katalytischen Aktivitäten.
In dem modifizierten Test der vorliegenden Erfindung wird auch die
maximale Delta T, gemessen in °C,
bestimmt. Die maximale Delta T ist die absolute Temperaturdifferenz
zwischen der Umgebungstemperatur und der während der zum Messen der t-¾ Zeit
verwendeten Peroxidzersetzungsreaktion erreichten Maximaltemperatur.
Das Bestimmen der maximalen Delta T erlaubt ein zusätzliches
Maß, durch
welches Kohlematerialien mit außergewöhnlich niedrigen
katalytischen Reaktivitäten
verglichen werden können.
Auf diese modifizierte t-¾ Zeit,
welche einen Puffer mit einem pH von 12 anstelle eines pH von 7,
wie im US-Patent 5,470,748 beschrieben, verwendet, wird sich im
folgenden als eine „MOD
12 t-¾ Zeit" bezogen.
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Auch werden zwei unterschiedliche
Maße der
t-¾ in
der vorliegenden Erfindung unterschieden, abhängig von der Vorgeschichte
des Kohlematerials: eine scheinbare t-¾ Zeit
und eine inhärente
t-¾ Zeit,
wie durch die MOD 12 t-¾ Zeit
gemessen. Die scheinbare t-¾ Zeit
betrifft die Peroxidzersetzungsneigungen von Kohlenstoff wie erhalten,
welche ein Maskieren der Peroxid-aktiven Stellen durch chemisch
adsorbierten Sauerstoff oder durch andere physikalisch adsorbierte
Atom- bzw. Molekülarten
widerspiegeln kann. Die MOD 12 t-¾ Zeit betrifft die Peroxidzersetzungsneigungen
des Kohlenstoffes direkt nach inerter Kalzinierung bei Temperaturen über 700°C, bevorzugt
die Temperatur, bei der Kohlenstoff hergestellt wurde, gefolgt von
Abkühlen auf
Umgebungstemperaturen unter inerten Bedingungen. Obwohl die meisten
Kohlematerialien nach der Kalzinierung unter ihrer Aussetzung Raumluft
bei Umgebungstemperaturen und -drücken wieder beginnen, Sauerstoff
zu sorbieren, sind die Wirkungen dieses Sauerstoffes vernachlässigbar,
wenn die t-¾ Zeit
innerhalb weniger Tage nach der Kalzinierung gemessen wird oder
wenn das kalzinierte Kohlematerial unter trockenen und/oder inerten
Bedingungen gelagert wird. Durch dieses Kalzinierungsverfahren werden
Materialien, welche die Peroxid-aktiven Stellen durch Maskierung
deaktivieren, größtenteils
entfernt, was die in dem Kohlenstoff inhärenten maximalen Peroxidzersetzungsneigungen
eher offenbart und direkte Vergleiche der inhärenten katalytischen Aktivitäten unter
verschiedenen Kohlematerialien erlaubt. Im allgemeinen wird diese
MOD 12 t-¾ Zeit
zu weniger oder gleich der scheinbaren t-¾ Zeit ermittelt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist das Kohlematerial eine MOD 12 t-¾ Zeit
gleich oder mehr als 125 Minuten oder eine maximale Delta T von
weniger als oder gleich 20°C auf,
wobei die MOD 12 t-¾ Zeit
gleich der abgelaufenen Zeit ist, die für 0,250 Gramm pulverisiertes,
kohlenstoffhaltiges Kohlematerial benötigt wird, bei Umgebungstemperatur
und unter adiabatischen Bedingungen Dreiviertel von 0,42 Mol H2O2, enthalten in
150 mL einer wässrigen
Lösung
mit einem pH von etwa 12, zu zersetzen, und wobei die maximale Delta
T der absolute Temperaturunterschied zwischen Umgebungstemperatur und
der Maximaltemperatur, erreicht durch die H2O2-Zersetzung, ist, und wobei das kohlenstoffhaltige
Kohlematerial vor der Messung der MOD 12 t-¾ Zeit und der maximalen Delta
T bei Temperaturen von oberhalb 700°C inert kalziniert worden ist
und unter inerten Bedingungen auf Umgebungstemperatur abgekühlt worden ist.
Die MOD 12 t-¾ Zeit
und die maximale Delta T dienen, wenn auf diese Weise bestimmt,
als Maße
der inhärenten
katalytischen Aktivität
des Kohlematerials.
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Beispiel 1 stellt eine Darstellung
der scheinbaren und MOD 12 t-¾ Zeiten
und der entsprechenden maximalen Delta T's einer Anzahl von Kohlenstoffen des
Standes der Technik bereit. Diesem Beispiel ist zu entnehmen, daß die MOD
12 t-¾ Zeit
des Kohlenstoffes normalerweise deutlich weniger als die scheinbare
t-¾ Zeit
beträgt.
In keinem Fall wurde eine MOD 12 t-¾ Zeit oder eine entsprechende
maximale Delta T beobachtet, die gleich oder mehr als 105 Minuten
bzw. weniger als oder gleich 24°C
war.
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Beispiele 2, 3 und 4 stellen Darstellungen
der {MOD 12} t-¾ Zeiten
und der entsprechenden maximalen Delta T's einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bereit. Diesen Beispielen ist zu entnehmen,
daß die
Kalzinierung des Kohlenstoffes, um die Deaktivierung der katalytischen
Aktivität
bereitzustellen, auch die Messung der {MOD 12} t-¾ Zeit
des Kohlenstoffes ermöglicht.
Der Vergleich der MOD 12 t-¾ Zeiten
und der maximalen Delta T's
[Ergebnisse] der Beispiele 2, 3 und 4 mit denen von Beispiel 1 zeigt,
daß viel
niedrigere inhärente
katalytische Aktivitäten
(d. h. höhere
MOD 12 t-¾ Zeiten
und niedrigere maximale Delta T's)
durch die kohlenstoffhaltigen Kohlematerialien der vorliegenden
Erfindung erreicht werden. Darüberhinaus
werden die MOD 12 t-¾ Zeiten
durch das Aussetzen des Kohlenstoffes hohen Temperaturen nicht verringert,
sondern tatsächlich
durch die Behandlung ermöglicht.
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Beispiel 1. Die t-¾ Zeiten
von Proben kommerziell hergestellter aktivierter Kohlenstoffe A
(auf Holz basierend, granuliert), B (auf Holz basierendes Pellet),
C (auf Torf basierend, granuliert), D (auf Kokosnuß basierend,
granuliert), E (auf Lignit basierend, granuliert), F (auf Anthrazit
basierendes Pellet), G (auf bituminöse Kohle basierendes Pellet),
H (auf Holz basierendes Pellet), 1 (auf subbituminöse Kohle
basierend, granuliert), J (auf Torf basierendes Pellet), K (auf
Lignit basierend, granuliert), L (auf Torf basierendes Pellet),
M (auf Kokosnuß basierendes
Pellet) und N (auf bituminöse
Kohle basierend, granuliert) wurden wie erhalten durch das in Beispiel
1 des US-Patents 5,470,748 beschriebene Verfahren gemessen, wobei
die einzige Ausnahme in der Wahl der Pufferlösung bestand, welche in der
vorliegenden Erfindung 50 mL einer Lösung mit einem pH von ungefähr 12 umfaßte. Diese
Lösung
wurde durch das Vereinigen gleicher Volumina einer 1 M K2HPO4-Lösung und
einer 1 M K3PO4-Lösung hergestellt.
Zusätzlich
zu der t-¾ Zeit
wurde auch die maximale Delta T gemessen. Die maximale Delta T ist
als der maximale absolute Temperaturunterschied zwischen Umgebungstemperatur
und der Maximaltemperatur, die während
der Messung der t-¾ Zeit
erreicht wird, definiert. Bei Tests durch dieses Verfahren ergaben
sich die scheinbaren t-¾ Zeiten
und die entsprechenden maximalen Delta T's dieser Kohlenstoffe wie in Tabelle
1 angegeben.
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Repräsentative 25 Gramm-Portionen
jedes dieser Kohlenstoffe wurden dann unter Stickstoff für etwa 30
Minuten bei etwa 925°C
kalziniert und anschließend
unter Stickstoff auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Nach Test durch das vorstehende Verfahren
ergaben sich die MOD 12 t-¾ Zeiten
und die maximalen Delta T's dieser
Kohlenstoffe nach inerter Kalzinierung wie auch in Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 2. Repräsentative 25 Gramm-Portionen
der in Beispiel 1 beschriebenen Kohlenstoffe A, B, C, D, E, F, G
und N wurden wie erhalten an Luft bei etwa 150°C für etwa 4 Stunden im Ofen getrocknet
und anschließend
an Luft auf Umgebungstemperatur abgekühlt, um jegliche Restfeuchtigkeit
zu entfernen, welche die Kohlenstoffe während der Lagerung adsorbiert
haben könnten.
Die Kohlenstoffe wurden anschließend auf die folgende Weise
deaktiviert:
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Ungefähr 15 mL einer 10 N wäßrigen Salzsäurelösung wurde
auf jeden der im Ofen getrockneten Kohlenstoffe imprägniert,
die anschließend
für etwa
24 Stunden in einem geschlossenen Glasbehälter bei Umgebungstemperatur
stehengelassen wurden. Nach dieser Behandlung wurden die Behälter und
deren Inhalte an Luft bei etwa 150°C und bei Atmosphärendruck
für etwa
24 Stunden direkt im Ofen getrocknet und dann an Luft auf Umgebungstemperatur
abgekühlt.
Nach dieser Behandlung wurden die mit Salzsäure behandelten, im Ofen getrockneten
Kohlenstoffe unter Stickstoff für
etwa 30 Minuten bei etwa 925°C
kalziniert und anschließend
unter Stickstoff auf Umgebungstemperaturen abgekühlt. Die MOD 12 t-¾ Zeiten
der aus dieser Behandlung resultierenden Kohlenstoffe wurden anschließend durch
das vorstehend in Beispiel 1 beschriebene Verfahren gemessen. Auf
diese Weise getestet ergaben sich die MOD 12 t-¾ Zeiten und die maximalen
Delta T's der deaktivierten
Kohlenstoffe wie in Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 3. Repräsentative 25 Gramm-Portionen
der in Beispiel 1 beschriebenen Kohlenstoffe 1 und J wurden wie
erhalten an Luft bei etwa 150°C
für etwa
4 Stunden im Ofen getrocknet und anschließend an Luft auf Umgebungstemperatur
abgekühlt,
um jegliche Restfeuchtigkeit, welche die Kohlenstoffe während der
Lagerung adsorbiert haben könnten,
zu entfernen. Die Kohlenstoffe wurden anschließend auf die folgende Weise deaktiviert:
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Ungefähr 15 mL einer 5 N wäßrigen Bromwasserstoffsäurelösung wurde
auf jeden der im Ofen getrockneten Kohlenstoffe imprägniert,
die anschließend
für etwa
24 Stunden in einem geschlossenen Glasbehälter bei Umgebungstemperatur
stehengelassen wurden. Nach dieser Behandlung wurden die Behälter und deren
Inhalte an Luft bei etwa 150°C
und bei Atmosphärendruck
für etwa
24 Stunden direkt im Ofen getrocknet und dann an Luft auf Umgebungstemperatur
abgekühlt.
Nach dieser Behandlung wurden die mit Bromwasserstoffsäure behandelten,
im Ofen getrockneten Kohlenstoffe unter Stickstoff für etwa 30
Minuten bei etwa 925°C kalziniert
und anschließend
unter Stickstoff auf Umgebungstemperaturen abgekühlt. Die MOD 12 t-¾ Zeiten der
aus dieser Behandlung resultierenden Kohlenstoffe wurden anschließend durch
das vorstehend in Beispiel 1 beschriebene Verfahren gemessen. Auf
diese Weise getestet ergaben sich die MOD 12 t-¾ Zeiten und die maximalen
Delta T's der deaktivierten
Kohlenstoffe wie in Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 4. Repräsentative 25 Gramm-Portionen
der in Beispiel 1 beschriebenen Kohlenstoffe K, L, M und N wurden
wie erhalten an Luft bei etwa 150°C
für etwa
4 Stunden im Ofen getrocknet und anschließend an Luft auf Umgebungstemperatur
abgekühlt,
um jegliche Restfeuchtigkeit, welche die Kohlenstoffe während der
Lagerung adsorbiert haben könnten,
zu entfernen. Die Kohlenstoffe wurden anschließend auf die folgende Weise
deaktiviert:
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Ungefähr 15 mL einer 5 N wäßrigen Bromwasserstoffsäurelösung wurde
auf jeden der im Ofen getrockneten Kohlenstoffe imprägniert,
die anschließend
für etwa
24 Stunden in einem geschlossenen Glasbehälter bei Umgebungstemperatur
stehengelassen wurden. Nach dieser Behandlung wurden die Behälter und deren
Inhalte an Luft bei etwa 150°C
und bei Atmosphärendruck
für etwa
24 Stunden direkt im Ofen getrocknet. Nach dieser Behandlung wurden
die mit Bromwasserstoffsäure
behandelten, im Ofen getrockneten Kohlenstoffe unter Stickstoff
für etwa
30 Minuten bei etwa 925°C
kalziniert und anschließend
unter Stickstoff auf Umgebungstemperaturen abgekühlt.
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Nach dieser Behandlung wurden 10
Gramm-Portionen der resultierenden Kohlenstoffe mit ungefähr 6 mL
einer 5 N wäßrigen Bromwasserstoffsäurelösung imprägniert.
Die imprägnierten
Kohlenstoffe wurden anschließend
für mindestens
24 Stunden in geschlossenen Glasbehältern bei Umgebungstemperatur
stehengelas sen. Nach dieser Behandlung wurden die Behälter und
deren Inhalte an Luft bei etwa 150°C und bei Atmosphärendruck
für etwa
24 Stunden direkt im Ofen getrocknet und dann an Luft auf Umgebungstemperatur
abgekühlt.
Nach dieser Behandlung wurden die mit Bromwasserstoffsäure behandelten,
im Ofen getrockneten Kohlenstoffe unter Stickstoff für etwa 30
Minuten bei etwa 925°C
kalziniert und anschließend
unter Stickstoff auf Umgebungstemperaturen abgekühlt. Die MOD 12 t-¾ Zeiten
der aus dieser Behandlung resultierenden Kohlenstoffe wurden anschließend durch
das vorstehend in Beispiel 1 beschriebene Verfahren gemessen. Auf diese
Weise getestet ergaben sich die MOD 12 t-¾ Zeiten und die maximalen
Delta T's der deaktivierten
Kohlenstoffe wie in Tabelle 1 angegeben.
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