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FACHGEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Dicarbonsäuren,
insbesondere ein Fermentierungsverfahren unter Verwendung eines
Escherichia-coli-Stammes, um große Mengen an Dicarbonsäuren, wie
z.B. Äpfelsäure, Fumarsäure und
Bernsteinsäure,
herzustellen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Carbonsäuren und
Derivate davon werden häufig
als Sonderchemikalien für
Anwendungen in Polymeren, Nahrungsmitteln, Pharmazeutika und Kosmetika
verwendet. Bernsteinsäure,
beispielsweise, ist für
die Herstellung von derartigen Kunststoffvorstufen wie 1,4-Butandiol
(BDO), Tetrahydrofuran und γ-Butyrolacton verwendbar.
Neue Produkte, die sich von Bernsteinsäure ableiten, werden ständig entwickelt,
einschließlich der
Entwicklung von Polyester. Polyester wird hergestellt, indem Bernsteinsäure und
BDO verbunden werden. Generell weisen Ester der Bernsteinsäuren das
Potential als neue, „grüne" Lösungsmittel
auf, die schädlichere Lösungsmittel
verdrängen
und als Vorstufen für
Millionen von Pfund an Chemikalien jährlich dienen können, bei
einem Gesamtmarktwert von über
einer Milliarde Dollar.
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Die
Herstellung von Carbonsäuren,
wie z.B. Äpfelsäure, Bernsteinsäure und
Fumarsäure,
aus erneuerbaren Einsatzmaterialien (in diesem Fall mit Fermentierungsverfahren)
ist ein Weg zur Verdrängung
der energie-intensiveren Verfahren der Gewinnung derartiger Säuren aus
nicht-erneuerbaren
Quellen. Succinat ist eine Zwischenstufe für anaerobe Fermentierungen
durch Propionat produzierende Bakterien, aber diese Verfahren führen zu
niedrigen Ausbeuten und Konzentrationen.
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Viele
Bernsteinsäure
produzierende Organismen sind isoliert worden, wie z.B. die anaeroben
Pansen-Bakterien, Bacteroides ruminicola und Bacteroides amylophilus.
Jedoch sind Pansen-Organismen
charakteristischerweise in Fermentierungsverfahren instabil. Ein
anderer Bernsteinsäure
produzierender Organismus ist Anaerobiospirillum succiniciproducens
(A. succiniciproducens). Mehrere Patente sind auf die Verwendung
dieses Organismus' zur
Herstellung von Bernsteinsäure
in einem anaeroben Fermentierungsverfahren erteilt worden. Ein derartiges
Patent von Glassner et al., U.S.-Patent Nr. 5,143,834, umreißt die Verwendung dieses
Organismus' in Fermentierungsverfahren,
um auf natürlichem
Weg Bernsteinsäure
in mäßigen Ausbeuten
herzustellen. Jedoch weisen Fermentierungsverfahren unter Verwendung
von A. succiniciproducens eine Reihe von Problemen auf. Ein Problem
ist, dass der Organismus ein strenger Anaerobier ist, dessen Kultivierung
in einer von Sauerstoff völlig
freien Umgebung durchgeführt
werden muss. Die Vermehrung dieses Organismus' in einer kommerziellen Fermentierungsanlage
ist schwierig und erfordert sehr erfahrene Arbeiter. A. succiniciproducens
ist auch schwierig zu handhaben, sogar im Labormaßstab, und
neigt unter ungünstigen Bedingungen
zur Degeneration. Seine Entartung kann nicht umgekehrt werden. Der
Organismus ist nie in einem kommerziellen Fermentierungsverfahren
verwendet worden. In anderen Worten, Erfahrung mit der Fermentierung
im Produktionsmaßstab
mit diesem speziellen Organismus ist nicht vorhanden. Darüber hinaus
erfordert der Organismus eine Kohlendioxidzufuhr von außen, um
eine hohe Ausbeute an Bernsteinsäure
zu erzielen. Bei einem Fermentierungsverfahren muss ein Strom reinen
Kohlendioxids in die Fermentierungsbrühe eingesprüht werden. A. succiniciproducens
produziert ein Gemisch aus Bernstein- und Essigsäuren in einem Succinat:Acetat-Molverhältnis von
etwa 2. Die Gegenwart von Essigsäure
in hohen Konzentrationen in der Fermentierungsbrühe erhöht die Kosten der Bernsteinsäurereinigung.
Die Produktion des Acetat-Nebenprodukts veranschaulicht, dass ein
Drittel der teuren Glucose nicht in Succinat umgewandelt wird. Darüber hinaus ist
von dem A. succiniciproducens-Wirtsstamm gezeigt worden, dass er
nicht sehr osmotolerant ist, insofern als er keine hohen Konzentrationen
an Salzen toleriert und durch mäßige Konzentrationen
des Produkts weiter gehemmt wird. Ein anderes Problem, das die Verwendung
von A. succiniciproducens aufwirft, ist, dass die Mediumherstellung
für das
Impfgut die Zugabe von Tryptophan erfordert und auch das Mischen
von vier unterschiedlichen Lösungen
erfordert, wovon eine korrodierend wirkendes und toxisches H2S enthält.
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Es
ist seit langem bekannt, dass bei der E. coli-Fermentierung ein
Gemisch aus Säuren
produziert wird, wie 1949 von J.L. Stokes in „Fermentation of glucose by
suspensions of Escherichia coli," J.
Bacteriol., 57: 147–158,
ausgeführt.
Jedoch werden für
jedes Mol fermentierter Glucose nur 1,2 Mol Ameisensäure, 0,1–0,2 Mol
Milchsäure
und 0,3–0,4
Mol Bernsteinsäure
produziert. Als solches haben die Bemühungen, Carbonsäuren fermentativ
herzustellen, dazu geführt,
dass verhältnismäßig große Mengen
an Wachstumssubstraten, wie z.B. Glucose, nicht in das gewünschte Produkt
umgewandelt wurden.
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Fairoz
Mat-Jan et al. beschreiben in J. Bacteriol., V. 171 (1989), S. 342–348, eine
an Mutanten von Escherichia coli, denen die fermentative, mit NAD
verbundene Lactatdehydrogenase (ldh) fehlt, die isoliert worden
waren, durchgeführte
Studie, die keine Wachstumsschwächen
unter anaeroben Bedingungen zeigte, sofern der Mangel nicht zusammen
mit einem Fehler bei der Pyruvatformiatlyase (pfl) vorlag. Doppel-Mutanten (pfl
ldh) waren unfähig,
anaerob auf Glucose oder anderen Zuckern zu wachsen, sogar wenn
Acetat ergänzt wurde,
wohingegen pfl-Mutanten
dazu in der Lage sind. Die Studie diskutierte die Produktion von
Bernsteinsäure
oder Dicarbonsäuren
nicht und untersuchte sie auch nicht.
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Obwohl
das Succinat-Ion eine häufige
Zwischenstufe im Stoffwechselweg von mehreren anaeroben Mikroorganismen
ist, besteht auf dem Fachgebiet Bedarf für ein Fermentierungsverfahren,
um wirtschaftlich Bernsteinsäure,
sowie andere Carbonsäuren,
wie z.B. Äpfelsäure und
Fumarsäure,
in großen
Mengen oder mit hohen Ausbeuten herzustellen. Das Verfahren sollte
preiswerte Nährstoffe
und Substrate nutzen, die Fermentierungsrate sollte hoch sein, für hohe Ergiebigkeit,
und die Produktkonzentration in der Fermentierungsbrühe sollte
hoch sein.
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AUFGABEN DER ERFINDUNG
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Demgemäß ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes, praktisches
und wirtschaftliches Verfahren zum Herstellen von Dicarbonsäuren bereitzustellen,
das die von dem Stand der Technik aufgeworfenen Nachteile und Probleme überwindet.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes,
praktisches und wirtschaftliches Verfahren zum Herstellen von Bernsteinsäure, Äpfelsäure und
Fumarsäure
mit hohen Ausbeuten bereitzustellen.
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Es
ist noch eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fermentierungsverfahren,
das eine Escherichia coli-Mutante nutzt, für die Herstellung von Bernsteinsäure, Äpfelsäure und
Fumarsäure
mit hohen Ausbeuten bereitzustellen.
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Es
ist immer noch eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
verbessertes, praktisches und wirtschaftliches Fermentierungsverfahren,
das eine Escherichia coli-Mutante nutzt, für die Herstellung von Bernsteinsäure, Äpfelsäure und
Fumarsäure
mit hohen Ausbeuten bereitzustellen, wobei das Fermentierungsverfahren
in einem einzigen Gefäß ausgeführt wird,
was die genaue Steuerung der Anreicherung mit Sauerstoff, der Glucosespiegel,
des pH-Wertes und der Zugaberaten der Nährstoffe erlaubt.
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Weitere
und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden aus der hier
enthaltenen Beschreibung hervorgehen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die vorstehenden und andere Aufgaben
mit einem Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren gelöst, das die Schritte umfasst:
a) Beimpfen eines Mediums, das eine Kohlenstoffquelle aufweist,
mit einem Carbonsäure
produzierenden Organismus; b) Inkubieren des Carbonsäure produzierenden
Organismus' in einer
aeroben Atmosphäre,
um das schnelle Wachstum des Organismus' zu fördern, wodurch sich die Biomasse
des Organismus' erhöht; c) steuerbares Freisetzen
von Sauerstoff, um die aerobe Atmosphäre aufrechtzuerhalten; d) steuerbare
Zufuhr einer Lösung, die
die Kohlenstoffquelle enthält,
zu dem Organismus mit erhöhter
Biomasse, um die Konzentration der Kohlenstoffquelle in dem Medium
von etwa 0,5 g/l bis etwa 1 g/l aufrechtzuerhalten; e) Entzug des
Sauerstoffs aus der aeroben Atmosphäre, um eine anaerobe Atmosphäre zu schaffen,
wodurch der Organismus veranlasst wird, einen anaeroben Stoffwechsel
durchzumachen; f) steuerbare Zufuhr einer Lösung, die die Kohlenstoffquelle
enthält,
zu dem Organismus mit erhöhter
Biomasse, um die Konzentration der Kohlenstoffquelle in dem Medium
von ≥ 1 g/l
aufrechtzuerhalten und g) Umwandeln der Kohlenstoffquelle in Carbonsäuren unter
Verwendung des anaeroben Stoffwechsels des Organismus'.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden andere Aufgaben mit einem Verfahren
zur Herstellung von Carbonsäuren
gelöst,
das die Schritte umfasst:
a) Beimpfen eines Mediums, das eine
Kohlenstoffquelle aufweist, mit einem Carbonsäure produzierenden Organismus;
b) Inkubieren des Organismus' in
einer Umgebung, die einen aufrechterhaltenen pH-Wert und eine aerobe
Atmosphäre
aufweist, um das schnelle Wachstum des Organismus' zu fördern, wodurch
sich die Biomasse des Organismus' erhöht; c) steuerbares
Freisetzen von Sauerstoff, um die aerobe Atmosphäre aufrechtzuerhalten; d) steuerbare
Zufuhr einer Lösung,
die die Kohlenstoffquelle enthält,
zu dem Organismus, um eine Konzentration der Kohlenstoffquelle in
dem Medium von etwa 0,5 g/l bis zu etwa 1 g/l aufrechtzuerhalten; e) Überführen des
Organismus' mit
erhöhter
Biomasse in einen Produktionsfermentator mit einer anaeroben Atmosphäre, wodurch
der Organismus veranlasst wird, einen anaeroben Stoffwechsel durchzumachen;
f) steuerbare Zufuhr einer Lösung,
die die Kohlenstoffquelle enthält,
zu dem Organismus, um eine Konzentration der Kohlenstoffquelle in
dem Produktionsfermentator von ≥ 1
g/l aufrechtzuerhalten; und g) Umwandeln der Kohlenstoffquelle in
Carbonsäuren
unter Verwendung des anaeroben Stoffwechsels des Organismus'.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Für ein besseres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung, zusammen mit anderen und weiteren Aufgaben,
Vorteilen und Möglichkeiten
davon, wird Bezug genommen auf die folgende Offenbarung und beigefügten Ansprüche, wenn
sie in Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen gelesen werden,
wobei:
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1 die
Ergebnisse des in BEISPIEL 1 beschriebenen Versuchs zeigt.
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2 die
Ergebnisse des in BEISPIEL 2 beschriebenen Versuchs zeigt.
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3 die
Ergebnisse des in BEISPIEL 3 beschriebenen Versuchs zeigt.
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4 die
Ergebnisse des in BEISPIEL 4 beschriebenen Versuchs zeigt.
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5 die
Ergebnisse des in BEISPIEL 5 beschriebenen Versuchs zeigt.
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6 die
Ergebnisse der in BEISPIEL 6 beschriebenen Versuche zeigt.
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7 die
Ergebnisse der in BEISPIEL 7 beschriebenen Versuche zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist ein neues, aber praktisches, wirtschaftliches
Mittel zum Herstellen großer
Mengen an Bernsteinsäure,
Fumarsäure
und Äpfelsäure in einem
gesteuerten Fermentierungsverfahren. Ein Stamm von Escherichia coli
(E. coli), als AFP-111 bezeichnet, ist in dem Fermentierungsverfahren
der vorliegenden Erfindung genutzt worden, um die Probleme zu überwinden,
die auf dem Fachgebiet aufgeworfen wurden. AFP-111, eine NZN-111-E. coli-Mutante,
ist ein fakultativer Organismus. E. coli ist sehr leicht zu handhaben.
Seine Molekularbiologie und -Physiologie sind in großen Einzelheiten
bekannt. Verfahrensverbesserung kann deshalb leicht mit Molekularbiologie
oder Modifikation der Verfahrensparameter oder beidem erzielt werden.
Darüber
hinaus ist E. coli ausgedehnt in Fermentierungsverfahren für die Herstellung
von Biopharmazeutika und Chemikalien verwendet worden. Es besteht
eine Fülle
von Erfahrungen mit diesem Organismus im Produktionsmaßstab.
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E.
coli produziert auch ein Gemisch aus Bernstein- und Essigsäuren, jedoch
beträgt
das Molverhältnis von
Succinat:Acetat unter nicht-optimierten Bedingungen bereits etwa
3 oder mehr. Dieses Verhältnis
kann wesentlich erhöht
werden. Niedrigere Essigsäurekonzentrationen
in der Fermentierungsbrühe
werden die Bernsteinsäurereinigungskosten
signifikant senken. Außerdem
braucht E. coli keine Kohlendioxidzufuhr von außen, um eine hohe Ausbeute
an Bernsteinsäure
zu erzielen. Ohne Kohlendioxid-Einsprühung ist die Ausbeute an Bernsteinsäure während des
Zeitraumes der Spitzenproduktion mit der mit A. succiniciproducens
mit Kohlendioxid-Einsprühung
erhaltenen vergleichbar.
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Normalerweise
produziert der Wildtyp E. coli unter anaeroben Bedingungen ein Gemisch
aus Fermentierungsprodukten, von denen Bernsteinsäure ein
Nebenbestandteil ist. Wenn jedoch AFP-111 unter anaeroben Bedingungen
vermehrt wird, ist das Stoffwechsel-Hauptprodukt Bernsteinsäure. AFP-111
enthält
eine einzigartige spontane chromosomale Mutation, die ein Gemisch
aus Bernsteinsäure,
Essigsäure
und Ethanol produziert, wobei Bernsteinsäure das Hauptprodukt ist. Eine
maximale Ausbeute von 99 Prozent, Gewicht der Bernsteinsäure pro Gewicht
der Glucose, wird mit AFP-111 produziert. Die Verwendung von AFP-111
könnte die
Kosten der Herstellung von Bernsteinsäure mit Fermentierungsverfahren
signifikant senken.
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Das
E. coli-Fermentierungsverfahren besteht aus zwei Stufen. In der
ersten wurde der AFP-111-Stamm
in dem Fermentator unter aeroben Bedingungen, in einer Umgebung
mit niedriger Glucose, zu hoher Zellendichte vermehrt. In der vorliegenden
Erfindung wird Glucose als eine Kohlenstoffquelle sowohl für das Wachstum
der Biomasse des Organismus' als
auch für
die Produktion von Dicarbonsäuren
verwendet. Sobald die gewünschte
Zellendichte erzielt war, wurde die Luftzufuhr abgesperrt, um den
Organismus zu zwingen in seinen anaeroben Stoffwechsel zu wechseln,
der zu der Produktion von Dicarbonsäuren, einschließlich Äpfel-, Fumar-
und Bernsteinsäure,
als dem letztlichen Endprodukt führte.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung findet dieser zweistufige Fermentierungsprozess
in einem einzigen Gefäß statt.
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Der
biochemische Weg der Bernsteinsäureproduktion
in E. coli bezieht eine Folge von Umwandlungsschritten ein. Brenztraubensäure wird
zuerst in Oxaloessigsäure
umgewandelt, dann in Äpfelsäure, Fumarsäure und
schließlich
in Bernsteinsäure.
Unter diesen Säuren
sind Äpfelsäure, Fumarsäure und
Bernsteinsäure industriell
bedeutend. AFP-111 akkumuliert Bernsteinsäure als das Endprodukt. Falls
Fumarsäure
das gewünschte
Produkt ist, wird das Gen, das das für die Umwandlung von Fumarsäure in Bernsteinsäure verantwortliche
Enzym codiert, entfernt und der so erhaltene Organismus wird Fumarsäure anstelle
von Bernsteinsäure
akkumulieren. Entsprechend wird, falls Äpfelsäure das gewünschte Produkt ist, das Gen,
das das für
die Umwandlung von Äpfelsäure in Fumarsäure verantwortliche
Enzym codiert, entfernt, um einen Äpfelsäure produzierenden Organismus
zu erzeugen. Mit den gebräuchlichen
molekularbiologischen Techniken auf dem Stand der Technik und der
Kenntnis des gesamten E. coli-Verknüpfungsplans ist die Entfernung
eines speziellen Gens lediglich eine simple Aufgabe. Ein Fermentierungsverfahren
zur Bernsteinsäureherstellung
wird ohne weiteres für
die Herstellung von Äpfel-
und Fumarsäuren,
unter Verwendung der Äpfelsäure produzierenden
beziehungsweise Fumarsäure
produzierenden Organismen, angewandt.
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Das
gesamte Verfahren arbeitet mit chargenweiser Zufuhr. In diesem Verfahren
wird eine konzentrierte Glucoselösung,
die auch leichtes Weichwasser, als eine Quelle für organischen Stickstoff und
Wachstumsfaktoren, und anorganische Nährstoffe enthält, zu dem
Fermentator in einer ausreichenden Geschwindigkeit zugeführt, um
die Restglucose-Konzentration bei oder unterhalb von 1 g/l zu halten.
Eine niedrige Glucosekonzentration ist notwendig, um die übermäßige Bildung
von Essigsäure
zu verhindern. Bildung von Essigsäure zu hohen Konzentrationen
während
der aeroben Wachstumsphase wird schließlich das Wachstum des Organismus' stoppen und eine
hohe Zellendichte kann nicht erzielt werden. Während der anaeroben Produktionsphase
werden hohe Essigsäurekonzentrationen
die Geschwindigkeit der Bernsteinsäureproduktion senken und können sie
schließlich
vollständig
stoppen. Die Verwendung von AFP-111 kann die Kosten der Herstellung
von Bernsteinsäure
mit Fermentierungsverfahren signifikant senken.
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Die
Aufrechterhaltung der niedrigen Glucosekonzentration in kommerziellen
Fermentatoren wird leicht durch Computersteuerung der Glucosezufuhrgeschwindigkeit,
basierend auf Abgasanalyse oder Prozessbegleitender Glucoseanalyse,
erzielt. Dies ist in der Industrie eine sehr häufige Praxis geworden.
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Anaerobe
Fermentierung ist der altertümlichste
Stoffwechselweg zur Erhaltung von Energie aus Energieträgern, wie
z.B. Glucose. In anaeroben Zellen ist sie der alleinige Energie
produzierende Prozess. In den meisten fakultativen Zellen, ist sie
eine obligatorische erste Stufe im Glucoseabbau, der die aerobe
Oxidation der Fermentierungsprodukte über den Zitronensäurezyklus
folgt.
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Die
am häufigsten
genutzte Art der Fermentierung ist Glykolyse, wobei Pyruvat als
ein vorletztes Produkt produziert wird. Die Verfügung über das Pyruvat hängt davon
ab, welche Gene in dem Organismus vorhanden sind. In Gegenwart des
Enzyms Lactatdehydrogenase endet die Glykolyse, sobald Pyruvat über NADH
und H+ zu Lactat reduziert ist. In Gegenwart
von Pyruvatdecarboxylase und Alkoholdehydrogenase wird Ethanol gebildet.
In Gegenwart von Pyruvatformiatlyase (pfl) endet die Fermentierung
mit der Produktion von Acetat, Ethanol und Formiat, oder Wasserstoff
plus Kohlendioxid.
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Falls
eine Mutation oder eine Vielzahl von Mutationen in einem Bakteriengenom
die Gene in diesem Organismus beseitigt, die für den Abbau von Pyruvat verantwortlich
sind, dann wird Pyruvat akkumulieren. In anaerob wachsendem E. coli
sind diese Gene Pyruvatformiatlyase (pfl) und Lactatdehydrogenase
(ldh). Der E. coli-Stamm NZN-111, weithin für Forscher von Dr. David Clark,
Southern Illinois University, Carbondale, I11. 62901, erhältlich,
enthält
Mutationen in beiden Genen, wodurch sowohl pfl als auch ldh infolge
von Abänderungen
in der chromosomalen E. coli-DNA-Sequenz inaktiviert worden sind.
Als solches kann NZN-111 nicht fermentativ wachsen. AFP-111, das
von NZN-111 abgeleitet wurde, indem zusätzliche genetische Abänderungen
angewandt wurden, produziert unter anaeroben Bedingungen ein Gemisch
aus Bernsteinsäure,
Essigsäure
und Ethanol, wobei Bernsteinsäure
das Hauptprodukt ist.
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Es
ist festgestellt worden, dass zusätzliche Abänderungen an NZN-111, die entweder
spontan während
selektiver Kultivierung oder über
Plasmidtransformation stattfinden, letztlich zum Auftauchen von AFP-111
führen,
das Bernsteinsäure
als ein Hauptprodukt produziert.
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Spontane
chromosomale Mutationen an NZN-111, die zu AFP-111-artigen Kennzeichen
führen,
finden statt, wenn bei Reihen-Kultivierungstechniken selektive Umgebungen
genutzt werden. In einem ersten Schritt wird die NZN-111-Biomasse
aerob auf einem reichhaltigen Medium, wie z.B. Luria Bertaini (LB)-Brühe (0,5 Prozent
Hefeextrakt, 1 Prozent Trypton und 1 Prozent NaCl, pH-Wert 7,5),
erhöht.
Ausbeuten von zwischen annähernd
109 bis 1010 Zellen
pro Milliliter sind wünschenswert.
Während
die Inkubationszeiträume
variieren können,
liefert eine Dauer der Wachstumsphase von zwischen 5–7 Stunden,
bei 37°C
und bei Standarddruck die vorstehend erwähnten Konzentrationen.
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Als
ein zweiter Schritt wird die nun angesammelte Biomasse anaeroben
Bedingungen, reich an Glucose, unterzogen, um das Wachstum nur von
denjenigen Zellen (Mutanten) zu erleichtern, die fähig sind
Pyruvat abzubauen. Beispielsweise werden die Zellen auf 1,5-prozentigen
Agarplatten ausgestrichen, die annähernd 1 bis 30 Gramm pro Liter
(g/l) Glucose, vorzugsweise 10 g/l Glucose, und 30 Mikrogramm (μg)/ml Kanamycin
enthalten. Das Gen für
Kanamycinresistenz wird bei NZN-111 in das Gen für Lactatdehydrogenase inseriert.
Die Kulturen werden für
24 Stunden bei 37°C,
in einer kontrollierten anaeroben Atmosphäre, vermehrt. Eine anaerobe
Atmosphäre,
die gute Ergebnisse lieferte, war ein Gemisch aus Kohlendioxid und
Wasserstoff, das durch die Verwendung eines Atmosphären-Steuerungsgeräts, das
im Handel von Becton-Dickinson, Cockeysville, Maryland als GASPAKTM erhältlich
ist, bereitgestellt wurde.
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Der
Inkubationszeitraum ergab viele Kolonien von AFP-111 (annähernd 2
pro 107 Zellen) und annähernd die Hälfte von diesen waren in der
Lage, in flüssigem
Medium zu wachsen, um das gewünschte
Gemisch aus Produkten zu produzieren.
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Im
Falle der Plasmidtransformation, wenn NZN-111 mit dem Plasmid pMDH13,
das das Gen mdh für eine
Mutante des Enzyms Malatdehydrogenase enthält, transformiert wird, liefert
der Pyruvatabbau wieder Lactat. Reihenkultivierung dieses Transformanten
(NZN-111 (pMDH13)) führt
zu AFP-111, das eine spontane chromosomale Mutation enthält. AFP-111
produziert ein Gemisch aus Bernsteinsäure, Essigsäure und Ethanol als Fermentierungsprodukte,
wobei Bernsteinsäure
bis zu 99 Gewichtsprozent, verglichen mit dem Gewicht der in dem
Wachstumsmedium verwendeten Glucose, produziert wird. Das Entwicklungs-
und Transformationsprotokoll von pMDH 13 ist ähnlich wie das in W.E. Boernke,
et al. (10. September 1995) Archives of Biochemistry and Biophysics
322, Nr. 1, S. 43–52,
offenbarte.
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Für die experimentelle
Beurteilung der hier beschriebenen Stämme, werden die Zellen aerob
in Glucose-freiem Wachstumsmedium (Luria-Brühe) kultiviert, bis Zelldichten
von zwischen 0,5 und 10 OD600 erreicht werden.
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Sobald
diese geeignete Biomasse von AFP-111 erreicht wird, werden die Zellen
in eine verschlossene Fermentierungs-Reaktionskammer injiziert oder
anderweitig dorthin überführt, um
darin eingeschlossen zu sein. Die Brühe wird mit Glucose oder einem
anderen geeigneten Kohlenhydrat, wie z.B. Xylose, Galaktose oder
Arabinose, in Konzentrationen, die zwischen annähernd 10 bis 30 g/l variieren,
gemischt. Das nun enthaltene Gemisch wird einer Atmosphärenänderung
unterzogen, wodurch anaerobe Bedingungen erzielt werden. Ein Mittel
zum Erzielen der Atmosphärenänderung
ist mit einer Begasungsstation, wodurch Umgebungsluft gegen Kohlendioxid
ausgetauscht wird.
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Vor
Einführung
des Gemischs in die Fermentierungs-Reaktionskammer wird die Kammer
mit einer geeigneten Menge an Puffermedium, wie z.B. MgCO3, CaCO3 oder CaMg(CO3)2 versorgt, um
einen nahezu neutralen pH-Wert aufrechtzuerhalten. Zwischen annähernd 4
und 8 Gewichtsprozent des Puffermediums werden typischerweise für eine geeignete
Pufferkapazität genutzt.
Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn das Puffermedium
als ein Feststoff vorliegt, um der Fermentierflüssigkeit eine Depot-Pufferkapazität zu verleihen.
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Die
vorstehende Vorgehensweise führt
zu hohen Ausbeuten an Bernsteinsäure.
Beispielsweise wurde ein 6:1-Gewichtsverhältnis von Bernsteinsäure zu Essigsäure erhalten,
mit einer 99-prozentigen Ausbeute. Das Bernsteinsäure-zu-Essigsäure-Verhältnis steigt
sogar weiter, wenn die Fermentierung in Gegenwart von Wasserstoffgas,
mit H2-Konzentrationen von zwischen annähernd 25
Prozent bis 100 Prozent, durchgeführt wird. Diese Ergebnisse
deuten darauf hin, dass im Gegensatz zu den Organismen auf dem Stand
der Technik, der Mutant AFP-111 exogenen Wasserstoff als ein Reduktionsmittel
verwendet. Beispielsweise werden, wenn Luria-Brühe, Glucose, Puffermittel und
ein Gemisch aus Wasserstoffgas und Kohlendioxid (wobei CO2 aus dem Puffermittel freigesetzt wird)
vorhanden sind, Bernsteinsäure-zu-Essigsäure-Verhältnisse,
die sich 9 nähern,
erhalten. Dieses Ergebnis spiegelt einen anderen Vorteil der genauen
Festlegung des Abbaus der Glucose zum gewünschten Produkt, ohne unerwünschte,
Acetat produzierende Nebenreaktionen, wider.
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Nachstehende
Tabelle 1 veranschaulicht die Produktverteilung der Dicarbonsäuren für den ursprünglichen
Stammorganismus W 1485 (auch erhältlich
von Southern Illinois University), NZN-111 und AFP-111.
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TABELLE
1: Produktausbeute
in molarer Ausbeute gegenüber
Anfangsglucose (Molprozent) für
AFP-111 und die Stammorganismen
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- *Werte der molaren theoretischen Ausbeute können 200
Prozent betragen, weil ein Molekül
Glucose zwei aller Produkte ergeben kann.
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Wenn
eine 100-prozentige Kohlendioxidatmosphäre genutzt wird, wird die Bernsteinsäureproduktion gesteigert,
wobei die Bernsteinsäurekonzentrationen
annähernd
45 Gramm pro Liter erreichen, die Ergiebigkeit annähernd 1,6
Gramm pro Liter pro Stunde erreicht, die Prozentausbeute an Gramm
der Bernsteinsäure zu
Gramm der Glucose 99 Prozent erreicht und das Gewichtsverhältnis von
Bernsteinsäure
zu Essigsäure
annähernd
sechs erreicht.
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Bernsteinsäure wird
auch produziert, wenn das NAD-abhängige E. coli-Äpfelsäureenzym
in NZN-111 produziert wird (durch die Zugabe und Induktion des Gens
maeA). In diesem Fall wird das induzierbare Plasmid pMEE2-1 verwendet,
um die Expression des Äpfelsäureenzymgens
in dem Transformant NZN-111 (pMEE2-1) zu erlauben.
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Aus
E. coli MC1061 isolierte Genom-DNA wurde als Templat für das Klonen
des Äpfelsäureenzyms mit
PCR verwendet. E. coli MC1061 wurde mit den Restriktions-Endonukleasen Hind
III und Pst I verdaut, wobei das so erhaltene verdaute Material
an 1-prozentigem TAE-Agarosegel klassiert wurde. Die Größe des Genom-DNA-Fragments,
das das Äpfelsäureenzymgen
enthielt, wurde unter Verwendung einer Southern-Blot-Analyse mit
dem PhotoGene Nukleinsäure-Detektionssystem
(Kat. 8192SA) bestimmt, wie vorstehend beschrieben.
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Die „Primer" basierten auf einer
veröffentlichten
DNA-Teilsequenz des Gens:
„Sense": CGAAGAACAAGCGGAACGAGCAT;
„Antisense": GGCAGCAGGTTCGGCATCTTGTC;
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Diese „Primer" wurden mit 1 Mikroliter
(μM) mit
annähernd
20 Nanogramm (ng) der Genom-DNA
in einer 100 Mikroliter (μl)-PCR-Standardreaktion
kombiniert, die das erwartete innere 0,8 Kilobasen (kB)-Fragment
des Äpfelsäureenzymgens
lieferte. Das PCR-Produkt wurde unter Verwendung eines Qiaex Gelextraktions-Kits
(Qiagen, Inc., Chatsworth, California) gereinigt und unter Verwendung
eines BioNick-Markierungssystems (GibcoBRL, Gaithersburg, Maryland)
biotinyliert. Das biotinylierte PCR-Produkt wurde in der Southern-Blot-Analyse der
E. coli-Genom-DNA, die mit Hind III und einer von mehreren anderen
sekundären Endonukleasen
gespalten worden war, als Probe verwendet. Von dem Äpfelsäureenzymgen
wurde bestimmt, dass es sich in dem Bereich befindet, der 2,0–2,5 kB-Fragmente
der von Hind III und Pst I verdauten DNA enthält.
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Ein
Mikrogramm E. coli-DNA wurde mit Hind III und Pst I verdaut und
auf einem präparativen
1-prozentigen TAE-Agarosegel klassiert. Die E. coli-DNA-Fragmente
in dem 2,0–2,5
kB-Bereich wurden isoliert und unter Verwendung des Qiaex Gelextraktions-Kits
gereinigt. Die gereinigten DNA-Fragmente wurden durch Ligation mit
dem Polylinker-Bereich von pUC19, das mit Pst I und Hind III gespalten
worden war, verknüpft
und mit alkalischer Garnelenphosphatase behandelt. Das verknüpfte Material
wurde dann als ein Templat für
eine PCR-Reaktion verwendet, um das gesamte Äpfelsäureenzymgen zu amplifizieren.
Ein Mikroliter des Ligationsgemischs wurde mit 1 μM des „Sense-Primer"s GATGCCCCATGGATATTCAAAAAAGAGTGAGT,
der auf das Äpfelsäureenzymgen
abzielte, und 0,25 μM
des „Antisense-Primer"s TTTTCCCAGTCACGACGTTG,
der auf die verknüpfte
pUC19-DNA abzielte, als ein Templat verwendet. Die Amplifizierungsparameter
waren 94°C-Denaturierung,
55°C-Hybridisierung
für eine
Minute und eine 72°C-Verlängerung
für drei
Minuten für
insgesamt 35 Zyklen. Das PCR-Produkt wurde auf einem einprozentigen
TAE-Agarosegel analysiert und das 1,8 kB-Fragment wurde isoliert
und unter Verwendung des Qiaex Gelextraktions-Kits gereinigt. Ein
Anteil des PCR-Produkts wurde mit Bcl und Bgl verdaut, um nachzuweisen,
dass das Produkt das Äpfelsäureenzymgen enthielt.
Der Rest des PCR-Produkts wurde mit Pst I und Nco I verdaut, Gel-isoliert,
wieder gereinigt und dann durch Ligation mit dem Polylinker-Bereich
des Expressionsvektors pTRC99a (Pharmacia, Piscataway, New Jersey),
der mit Nco I und Pst I gespalten worden war, verknüpft. Der
E. coli-Stamm NZN-111
wurde mit dem Ligationsgemisch mit Standardverfahren transformiert
und die so erhaltenen Kolonien (vier Kolonien aus dem Versuch und
2 Kolonien aus der Kontrolle) wurden mit Restriktionsfragmentanalyse
unter Verwendung von Xmn auf das Äpfelsäureenzymgen geprüft (0,7
kB-, 1,4 kB- und 3,9 kB-Fragmente erwartet). Das Plasmid, das das
geklonte Äpfelsäureenzymgen
enthält,
wurde pMEE3 genannt.
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Eine
100ml-Kultur von NZN (pMEE3) wurde in einer „Übernacht"-Kultur vermehrt und das Plasmid wurde
unter Verwendung eines Qiagen Plasmid-Kits isoliert. Das isolierte
Plasmid wurde als Templat für
die PCR-Reaktion verwendet. Ein neuer „Primer" wurde angelegt, um einen alternativen
N-Terminus zu ergeben, der sich 81 Basenpaare abwärts von
dem bei dem ersten Klonen des Äpfelsäureenzym
verwendeten „Primer"s befand. Zwanzig
Nanogramm des Plasmids wurden mit 1 μM des „Sense-Primer"s AGGATCCATGGAACCAAAAACAAAAAAC
und des „Antisense-Primer"s CGCCAGGGTTTTCCCAGTCACGAC
als Templat verwendet. Die Amplifizierungsparameter waren die gleichen
wie vorstehend angegeben. Ein Anteil des PCR-Produkts wurde wieder mit Restriktionsabbildung
mit Bcl I und Bgl II verifiziert, die ergab, dass das Produkt das Äpfelsäureenzymgen
enthielt. Der Rest des PCR-Materials wurde mit Pst I und Nco I verdaut
und Gel-isoliert, wieder gereinigt und dann durch Ligation mit dem
Polylinker-Bereich des Expressionsvektors pTRC99a (Pharmacia, Inc.
Piscataway, N.J.), der mit Nco I und Pst I gespalten worden war,
verknüpft.
Der E. coli-Stamm JM109 wurde mit dem Ligationsgemisch mit Standardverfahren
transformiert und die so erhaltenen Kolonien (drei Versuchsklone
und 1 Kontrollklon) wurden mit Restriktionsfragmentanalyse auf die
gewünschte
Insertion geprüft.
Das Plasmid, das diese Version des Äpfelsäureenzymgens enthält, wurde
pMEE2 genannt.
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Dreißig Milliliter
LB-Brühe,
die 100 μg/ml
Ampicillin enthielt, wurden mit 1,5 ml einer „Übernacht"-Kultur von pMEE2 beimpft. Nach zwei
Stunden Wachstum wurde die 30ml-Kultur
in 3–10ml-Aliquote
getrennt. Die Enzymaktivität
wurde mit 0,100 μM
und 10 μM
Isopropylthiogalaktosid (IPTG) induziert. Eine 2ml-Probe wurde aus
jeder Kultur bei 0, 1, 2, 3, und 4 Stunden entnommen. Das Protein
wurde gemäß Standardverfahren
isoliert und die Aktivität
wurde wie vorstehend angegeben bestimmt.
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Die
Enzymproduktion über
die Zeit ist in nachstehender Tabelle 2 abgebildet: TABELLE
2: Äpfelsäureenzymproduktion,
induziert durch IPTG in LB-Brühe.
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Zweifache
Kulturen von NZN-111 (pMEE2) und, als eine Kontrolle, NZN 111 (pTRC99a)
wurden aerob in 2ml LB-Medium, das Ampicillin enthielt, vermehrt.
Eine Kultur von jedem wurde mit 10 μM IPTG induziert. Nach drei
Stunden hatte sich die OD600 von 0,6 auf
4,8 erhöht.
Ein Milliliter der Kulturen wurde in verschlossene 58 ml-Glasfläschchen,
die 10 ml LB-Medium, enthaltend Glucose mit 20 g/l, Acetat mit 1
g/l und 0,5 g festes MgCO3, enthielten,
injiziert. Die Atmosphäre
bestand aus Luft:Wasserstoff:Kohlendioxid in einem 1:1:2-Verhältnis bei
1 atm Druck über
Umgebungsdruck. Der Kultur wurden sofort und in Intervallen während der
Inkubation bei 37°C
unter Schütteln
bei 100 U/min Proben entnommen. Nachstehende Tabelle 3 stellt einen
Vergleich der Produktausbeuten bereit, wenn NZN-111 mit rohem Vektor
(pTRC99a) transformiert wird, versus pMEE2.
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Tabelle
3 Effekt
der Expression von Äpfelsäureenzym
in NZN-111 (pMEE2) versus NZN-111 (pTRC99a)
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Die
in Tabelle 3 abgebildeten Ergebnisse sind das Ergebnis von Inkubationszeiträumen zwischen
annähernd
19 und 42 Stunden.
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Äpfelsäure, eine
Vorstufe von Bernsteinsäure
ist im Prinzip ein besseres Endprodukt als Bernsteinsäure, insoweit
als ihre Produktion einen reduktiven Schritt weniger erfordert.
Die theoretische Stöchiometrie
für die Äpfelsäureproduktion
ist: ein Mol Glucose und zwei Mol Kohlendioxid werden in zwei Mol Äpfelsäure umgewandelt.
Als solches könnte
die Herstellung von Äpfelsäure ohne
Verschwendung von Glucose stattfinden. Fumarsäure, die das Dehydratationsprodukt
der Äpfelsäure und
die Vorstufe von Succinat auf dem Reduktionsstoffwechselweg ist,
könnte
auch gebildet werden. Sowohl Äpfelsäure als
auch Fumarsäure
könnten
auch ohne die Produktion von Nebenprodukt gebildet werden, aber
die höhere
Löslichkeit
der Äpfelsäure macht
sie für
Produktionsprozesse im Großmaßstab besser
geeignet.
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Die
Transformation geeigneter Bakterien mit einem Gen, das für die Produktion
von Äpfelsäureenzym (wie
z.B. maeA) verantwortlich ist, könnte
zu einem Überschuss
an Malat führen.
Generell würde
den idealen Bakterien Lactatdehydrogenaseaktivität, und andere Enzyme, die Pyruvat
metabolisieren, fehlen und dadurch zu einer Akkumulation von Pyruvat
führen.
Die Bakterien werden stattdessen mit maeA transformiert, um direkt Malat
zu produzieren. Um die hohen Spiegel an produziertem Malat aufrechtzuerhalten,
dürfen
die Bakterien nicht in der Lage sein, das Malat zurück in Lactat
umzuwandeln, oder weiter in Fumarat oder Succinat. Insoweit als
manchen Lactobacillus-Stämmen
das Malolactatenzym, die Fumarase und Fumaratreduktase, die für derartige
Umwandlungen verantwortlich sind, fehlen, sind diese Stämme besonders
geeignete Kandidaten für
die Malatproduktion in Fermentierungsverfahren. Die Brauchbarkeit
von Lactobacillus wird weiter gesteigert in Anbetracht seiner sehr
hohen osmotoleranten Kennzeichen. Lactobacillus gasseri ist ein
nahe liegender Wirt für eine
derartige Manipulation, da von ihm gezeigt wurde, dass es Malat
während
der Fermentierung von Glucose nicht verstoffwechselt, und es genetisch
ziemlich gut charakterisiert ist. Lactobacillus casei weist auch
beträchtliches
Potential auf, insoweit als es eine verhältnismäßig höhere Osmotoleranz zeigt als
L. gasseri.
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Generell
würde ein Äpfelsäureenzymgen
(wie z.B. maeA) in einem geeigneten Lactobacillus-Expressionsvektor,
wie z.B. pTRK327, induziert in einem Lactobacillus-Wirt, dem ein
funktionales Lactatdehydrogenasegen fehlt, die Bildung von Äpfelsäure erlauben.
Dies könnte
durch Insertion des Äpfelsäureenzyms
in das Lactatdehydrogenasegen des Wirts erzielt werden.
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Die
für die
folgenden Beispiele für
die Produktion von Carbonsäuren
verwendeten Chemikalien schließen
ein: Hefeextrakt und Trypton (Difco), Glucose (A.E. Staley), leichtes
Weichwasser (A.E. Staley, corn processing plant in Loudon, Tn.),
anorganische Chemikalien (E. Merck Science oder J.T. Baker, analysenrein). Die
verwendeten Gerät
schließen
ein: 1l-Fermentator
(Virtis), 5l-Fermentator (New Brunswick, Bioflow 3000), Pumpen (Cole-Parmer,
Master Flex), pH-Wert-Messfühler
(Cole-Parmer), pH-Wert-Steuerungsgeräte (Cole-Parmer, Chem Cadet),
Messgerät
für gelösten Sauerstoff
(Cole-Parmer, 01971-00), Messfühler
für gelösten Sauerstoff
(Ingold), Autoklav (Amsco, Eagle 3000), Schüttelgerät (New Brunswick), Tieftemperatur-Glasfläschchen
(Cole Parmer).
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Das
Glucose-Analysegerät
kam von der Yellow Springs Instrument Company (YSI 2700 Select).
Außerdem
ist der Spektrophotometer für
die OD-Messung von Milton Roy (SPEC 21D).
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Der
E. coli-Stamm AFP-111 wurde von Argonne National Laboratory erhalten.
Der AFP-111-Stamm wurde
von NZN-111 abgeleitet. Die Vorratskultur wurde hergestellt, indem
1 g Magnesiumcarbonat (MgCO3) in einen 250
ml-Kolben gegeben, mit einem Schaumstoffstopfen abgedeckt und bei
121 °C für 20 Minuten
autoklaviert wurde. Als nächstes wurde
ein 500 ml-Medium hergestellt, das Trypton 10 g/l, Hefeextrakt 5
g/l, Glucose 5 g/l, Natriumchlorid (NaCl) 10 g/l, Kaliumphosphat
(K2HPO4) 7 g/l,
Kaliumphosphat (KH2PO4)
3 g/l enthielt. Das Medium wurde dann bei 121°C für 20 Minuten autoklaviert und
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Fünfzig
Milliliter des Mediums wurden aseptisch in den ersten Kolben, der
das Magnesiumcarbonat enthielt, überführt. Der
Kolben wurde dann mit einer vollen Beimpfungsschleife des AFP-111
von einer von Argonne National Laboratory geschickten Agarschrägfläche beimpft.
Der beimpfte Kolben wurde dann in einem Schüttelgerät bei 250 U/min bei 37°C inkubiert.
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Dann
wurde ein Liter Medium hergestellt, das Trypton 10 g/l, Hefeextrakt
5 g/l, Glucose 5 g/l, NaCl 10 g/l, K2HPO4 7 g/l, KH2PO4 3 g/l und Magnesiumsulfat (MgSO4) 0,2 g/l enthielt. Das Medium wurde bei
121°C für 20 Minuten
autoklaviert und abgekühlt.
Dann wurden 850 ml aseptisch in einen 1 Liter-Fermentator überführt.
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Sobald
der 250 ml-Kolben für
16 Stunden inkubiert worden war, wurde sein gesamter Inhalt aseptisch in
den 1 Liter-Fermentator überführt. Der
Fermentator wurde bei 37°C
und bei einem pH-Wert von 7,0 gehalten. Luft wurde in den Boden
des Fermentators eingesprüht
und die Geschwindigkeit des Gebläsepropellers wurde
auf 500 U/min oder höher
eingestellt, um ausreichende Sauerstoffübertragung in die Fermentierungsbrühe sicherzustellen,
um Sauerstoffeinschränkung
zu vermeiden. Der pH-Wert wurde mit einem pH-Wert-Steuerungsgerät, das bei
Bedarf eine Pumpe aktiviert, um eine Basenlösung zu dem Fermentator zuzugeben,
bei 7 gehalten.
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Die
Basenlösung
wurde hergestellt, indem 250 ml deionisiertes Wasser in einen 500
ml-Messzylinder mit
einem Rührstab
gegeben wurden. Der Messzylinder wurde mit zwei Schichten einer
Autoklavierpapierabdeckung abgedeckt und bei 121 °C für 20 Minuten
autoklaviert, dann ließ man
auf Raumtemperatur abkühlen. Als
nächstes
wurden 250 ml 30%iges Ammoniumhydroxid (NH4OH)
zugegeben. Dann wurde eine Öldeckschicht
zugegeben, um die Verflüchtigung
von Ammoniak zu verhindern. Das Öl
wurde bei 121°C
für 20
Minuten autoklaviert, bevor es zu dem Zylinder zugegeben wurde.
Die Lösung
wurde durch Rühren
auf einer Magnetplatte gemischt. Die resultierende Basenlösung war
eine 15%ige NH4OH-Lösung.
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Um
eine Glycerinlösung
herzustellen, wurden 15 g Glycerin in einen kleinen Kolben gegeben,
wozu 15 ml deionisiertes Wasser zugegeben wurden. Ein kleiner Rührstab wurde
zu dem Kolben zugegeben und dann wurde der Kolben mit einem Schaumstoffstopfen
abgedeckt und auf einer Magnetplatte gemischt, um eine 50%ige Glycerinlösung herzustellen.
Die Glycerinlösung
wurde bei 121 °C
für 20
Minuten autoklaviert, dann ließ man
auf Raumtemperatur abkühlen.
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Sobald
die Glucosekonzentration in dem Fermentator etwa 1 g/l betrug, wurden
30 ml aseptisch aus dem Fermentator entnommen und zu dem Kolben
mit 50%igem Glycerin zugegeben. Dann wurde das Gemisch auf einer
Magnetplatte gerührt.
Das Gemisch wurde dann aseptisch in Tieftemperatur-Glasfläschchen (vor
dem Verpacken vom Hersteller sterilisiert) überführt, etwa 1,2 ml pro Glasfläschchen.
Die Glasfläschchen wurden
verschlossen und in einem –70°C-Gefrierschrank
gelagert. Diese Glasfläschchen
dienten als AFP-111-Vorratskultur für alle folgenden Beispiele.
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BEISPIEL 1
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Das
Impfgut wurde in einem Schüttelkolben
gezüchtet.
Das Medium enthielt Trypton mit 10 g/l, Hefeextrakt mit 5 g/l, Glucose
mit 5 g/l, NaCl mit 10 g/l, K2HPO4 mit 14 g/l, KH2PO4 mit 6 g/l, (NH4)2SO4 mit 2 g/l und MgSO4 mit 0,2 g/l. Fünfzig Milliliter des Mediums
wurden in einen 250 ml-Kolben gegeben. Der Kolben wurde zugestöpselt, bei
121°C für 20 Minuten
autoklaviert, auf Raumtemperatur abgekühlt und mit 1 ml aus einem Vorratskultur-Glasfläschchen
beimpft. Es wurde dann bei 37°C
bei 200 U/min für
16 Stunden inkubiert. Das Fermentierungsmedium enthielt Trypton
mit 10 g/l, Hefeextrakt mit 5 g/l, Glucose mit 5 g/l, NaCl mit 10
g/l, K2HPO4 mit
1,4 g/l, KH2PO4 mit
0,6 g/l, (NH4)2SO4 mit 2 g/l und MgSO4 mit
0,2 g/l. Ein Liter des Mediums wurde hergestellt, bei 121 °C für 20 Minuten
autoklaviert und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen, bevor 850 ml in
den Ein-Liter-Fermentator überführt wurden.
Der Fermentator wurde mit dem gesamten Inhalt des Kolbens beimpft.
(Das Fermentierungsmedium enthält
niedrige Glucosekonzentrationen von weniger als 10g/l). Die Fermentierung
wurde bei 37°C
und bei einem pH-Wert von 7,0 mit Durchlüftung ausgeführt. Der
pH-Wert wurde bei 7,0 gehalten, indem bei Bedarf durch die Aktion
eines pH-Wert-Steuerungsgeräts eine
15%ige NH4OH-Lösung zugegeben wurde. Sobald
die Anfangsglucose in der Fermentierungsbrühe erschöpft war, wurde eine Zufuhrpumpe
angeschaltet, um eine Nährlösung zu
dem Fermentator zuzugeben.
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Die
Nährlösung (Lösung 1)
wurde hergestellt, indem 250 g Glucose und 50 g leichtes Weichwasser
in 400 ml deionisiertem Wasser gelöst wurden. Diese Lösung 1 wurde
bei 121°C
für 20
Minuten autoklaviert und auf Raumtemperatur abgekühlt. Dann
wurden für
Lösung
2 NaCl mit 5 g/l, K2HPO4 mit
7 g/l, KH2PO4 mit
3 g/l, (NH4)2SO4 mit 22,5 g/l und MgSO4 mit
1 g/l in 100 ml deionisiertem Wasser gelöst. Die Lösung wurde dann bei 121°C für 20 Minuten
autoklaviert, auf Raumtemperatur abgekühlt und zu Lösung 1 zugegeben.
Die resultierende Lösung
wurde als die Nährlösung für den Fermentator
verwendet.
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Die
Geschwindigkeit der Zufuhrpumpe wurde manuell gesteuert, um die
Restglucosekonzentration in dem Fermentator bei oder unterhalb von
1 g/l zu halten. Wenn die Glucosekonzentration über 1 g/l stieg, wurde die
Pumpgeschwindigkeit verringert. Wenn die Glucosekonzentration zu
hoch war, etwa 5 g/l oder höher,
wurde die Pumpe abgeschaltet bis die Glucosekonzentration unter
1 g/l fiel. Während
der ersten 24 Stunden wurde der Fermentator durchlüftet, um
eine aerobe Umgebung bereitzustellen, die erlaubte, dass sich der
Organismus zu einer hohen Zellendichte vermehrte. Die bei 660 nm
(OD660) gemessene optische Dichte betrug
24 nach 24 Stunden. Die Luft wurde dann abgeschaltet, um eine anaerobe
Umgebung zu errichten, um den Organismus in den anaeroben Stoffwechsel
für die
Bernsteinsäureproduktion
zu zwingen. Die anaerobe Bedingung wurde bis zum Ende des Versuchs
aufrechterhalten. Während
der anaeroben Stufe wurde die Glucosekonzentration bei oder über 1 g/l
gehalten.
-
Die
Ergebnisse von Beispiel 1 werden in 1 graphisch
dargestellt und nachstehend in TABELLE 4 zusammengefasst.
-
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BEISPIEL 2
-
Der
Versuch in diesem Beispiel wurde auf genau die gleiche Weise wie
in BEISPIEL 1 durchgeführt, außer dass
die Luft nach sechs Stunden abgeschaltet wurde, anstelle von nach
24 Stunden. Zu dem Zeitpunkt als die Luft abgeschaltet wurde, betrug
die OD660 6.
-
Die
Ergebnisse werden in
2 graphisch dargestellt und
in TABELLE 5 zusammengefasst. TABELLE
5
-
Die
Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung durch den früheren Übergang
von aeroben zu anaeroben Bedingungen in dem Fermentator an.
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BEISPIEL 3
-
Das
in diesem Beispiel verwendete Medium enthielt folgendes: Hefeextrakt
mit 2 g/l, Trypton mit 15 g/l, NaCl mit 2 g/l, (NH4)2SO4 mit 2 g/l, CaCl2 mit 0,6 g/l, MgSO4 mit
0,5 g/l, KH2PO4 mit
1,3 g/l, MnCl2 mit 0,01 g/l. Vier Fermentierungen
wurden in dem Fünf-Liter-Fermentator
durchgeführt.
Der pH-Wert in diesen Versuchen wurde bei 6,2, 6,6, 7,0 und 7,4
gesteuert, indem bei Bedarf 5 N NaOH zugegeben wurde. Das Impfgut wurde
in einem Schüttelkolben
unter Verwendung des gleichen, auf pH-Wert 7,0 eingestellten, Mediums
gezüchtet.
In den Fermentatoren wurden die Zellen aerob mit Lufteinsprühung und
einer Geschwindigkeit des Gebläsepropellers
bei 500 U/min vermehrt, bis die OD660 6
erreichte (etwa 5 bis 6 Stunden). Dann wurde die Bewegung auf 250
U/min verringert und das Einsprühgas
wurde auf reines Kohlendioxid gewechselt.
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Die
Ergebnisse für
BEISPIEL 3 werden in 3 graphisch dargestellt und
in TABELLE 6 zusammengefasst. TABELLE 6 ist ein Vergleich der Fermentierungsergebnisse
bei 100 Stunden bei unterschiedlichen pH-Werten.
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Die
Ergebnisse zeigten an, dass Bernsteinsäure über einen breiten Bereich des
pH-Werts produziert werden konnte, vorzugsweise bei einem pH-Wert
von etwa 6,6 bis 7,0.
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BEISPIEL 4
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In
diesem Beispiel wurden sowohl Hefeextrakt als auch Trypton durch
leichtes Weichwasser ersetzt, das ein sehr preiswertes Nebenprodukt
der Mais verarbeitenden Industrie ist. Das leichte Weichwasser wurde hergestellt,
indem der pH-Wert des Weichwassers mit 50%iger NaOH auf 7,0 eingestellt
wurde. Die suspendierten Feststoffe wurden durch Filtration durch
Whatman Filterpapier Nr. 2 entfernt. Das klare Filtrat wurde in dem
Fermentierungsversuch verwendet.
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Das
Impfgut wurde in einem Schüttelkolben
gezüchtet.
Eine Lösung
wurde mit folgendem hergestellt: NaCl mit 20 g/l, K2HPO4 mit 28 g/l, KH2PO4 mit 12 g/l, (NH4)2SO4 mit 4 g/l, MgSO4 mit 0,4 g/l. Die Lösung wurde dann bei 121°C für 20 Minuten
autoklaviert. Dann wurden 30 ml des leichten Weichwasser-Filtrats
zu einem 250 ml-Kolben zugegeben. Der Kolben wurde zugestöpselt, bei
121 °C für 20 Minuten
autoklaviert und dann ließ man
auf Raumtemperatur abkühlen.
Dann wurden zu dem Kolben 30 ml der Lösung 1 (aus BEISPIEL 1) zugegeben.
Deshalb enthielt dieses Medium 50% leichtes Weichwasser-Filtrat.
Der Kolben wurde mit 0,1 ml aus einem Glycerin-Vorratskultur-Glasfläschchen
(BEISPIEL 1) beimpft. und bei 35°C
und 200 U/min für
16 Stunden inkubiert.
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Eine
Lösung
2 wurde mit folgendem hergestellt: NaCl mit 20 g/l, K2HPO4 mit 2,8 g/l, KH2PO4 mit 1,2 g/l, (NH4)2SO4 mit 4 g/l und
MgSO4 mit 0,4 g/l. Diese Lösung wurde
dann bei 121°C
für 20
Minuten autoklaviert und man ließ auf Raumtemperatur abkühlen. Zu
dem Ein-Liter-Fermentator
wurden 425 ml leichtes Weichwasser-Filtrat zugegeben. Der Fermentator
wurde bei 121°C
für 20
Minuten autoklaviert und man ließ auf Raumtemperatur abkühlen. Dann
wurden 425 ml der Lösung
2 zu dem Ein-Liter-Fermentator zugegeben, was dazu führte, dass
das Fermentierungsmedium 50% leichtes Weichwasser-Filtrat enthielt.
Der Fermentator wurde mit dem gesamten Inhalt des Schüttelkolbens
beimpft. Die Fermentierung wurde bei 37°C und bei einem pH-Wert von
7,0 durchgeführt.
Der pH-Wert wurde bei 7,0 gehalten, indem bei Bedarf eine 1,5 M
Natriumcarbonatlösung
zugegeben wurde. Diese Lösung
wurde durch Autoklavieren bei 121°C
sterilisiert. Die Zellen wurden anfänglich aerob durch Einsprühung von
Luft in den Fermentator für
sechs Stunden vermehrt. Der gelöste
Sauerstoff wurde während
dieses Zeitraums überwacht.
Gelegentlich fiel der Spiegel des gelösten Sauerstoffs auf unter
5% Sättigung,
aber mit der kontinuierlichen Einsprühung von Luft war die Bedingung
im Inneren des Fermentators immer noch aerob. Am Ende des Zeitraums
wurde die Luft abgeschaltet, um die Bernsteinsäureproduktion durch anaeroben
Stoffwechsel des Organismus' zu
starten. Zur gleichen Zeit wurde eine Pumpe angeschaltet, um eine
Lösung,
die etwa 500 g/l Glucose enthielt, zu dem Fermentator zuzuführen. Die
Geschwindigkeit der Zufuhrpumpe wurde manuell eingestellt, um die
Glucosekonzentration in der Fermentierungsbrühe größer als oder gleich 1 g/l zu
halten.
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Die
Ergebnisse von BEISPIEL 4 werden in 4 graphisch
dargestellt und in TABELLE 7 zusammengefasst. TABELLE 7 zeigt die
Akkumulation der Bernsteinsäure
in Fermentierungsmedium mit 50% leichtem Weichwasser.
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Diese
Ergebnisse zeigten an, dass Bernsteinsäure in einem billigen Medium,
in dem sowohl der teure Hefeextrakt als auch Trypton durch das preiswerte
leichte Weichwasser ersetzt wurden, produziert werden konnte.
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BEISPIEL 5
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In
diesem Beispiel wurde die Konzentration des leichten Weichwassers
in sowohl dem Schüttelkolben als
auch den Fermentierungsmedien auf 25% verringert. Die anderen Bedingungen
waren genau die gleichen, wie die in BEISPIEL 4 beschriebenen. Wasser
wurde zugegeben, um den Volumenmangel infolge der geringeren Mengen
an verwendetem leichten Weichwasser wettzumachen.
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Die
Ergebnisse werden in 5 graphisch dargestellt und
in TABELLE 8 zusammengefasst. TABELLE 8 zeigt die Akkumulation der
Bernsteinsäure
in Fermentierungsmedium mit 25% leichtem Weichwasser.
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Die
Ergebnisse zeigten an, dass Bernsteinsäure in einem sogar noch wirtschaftlicheren
Medium, in dem das leichte Weichwasser auf 25% verringert wurde,
produziert werden konnte.
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BEISPIEL 6
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In
diesem Beispiel betrug die Konzentration des leichten Weichwassers
in sowohl dem Schüttelkolben als
auch den Fermentierungsmedien 25% und die Base war 1,5 M Ammoniumcarbonat.
Die anderen Bedingungen waren die gleichen wie in BEISPIEL 4 beschrieben.
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Die
Ergebnisse werden in 6 graphisch dargestellt und
in TABELLE 9 zusammengefasst, die die Akkumulation der Bernsteinsäure in Fermentierungsmedium
mit 25% leichtem Weichwasser mit Ammoniumcarbonat zur pH-Wertsteuerung
zeigt.
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Die
Ergebnisse zeigten an, dass andere Carbonatsalze als Natriumcarbonat,
wie z.B. Ammoniumcarbonat, Magnesiumcarbonat etc. zur pH-Wertsteuerung
in einem Bernsteinsäurefermentierungsverfahren
verwendet werden konnten.
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BEISPIEL 7
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Vier
Versuche werden in diesem Beispiel beschrieben. In zwei Versuchen
betrug die Konzentration des leichten Weichwassers in sowohl dem
Schüttelkolben
als auch den Fermentierungsmedien 25% und die Base war 2 M NaOH.
In den anderen zwei Versuchen betrug die Konzentration des leichten
Weichwassers 50% und die Base war 15%ige NH4OH.
Innerhalb jeden Satzes der zwei Versuche, die die gleiche Base zur pH-Wertsteuerung
verwendeten, wurde in einem Versuch während der anaeroben Phase für die Herstellung von
Bernsteinsäure
durch anaeroben Stoffwechsel reines Kohlendioxid in den Fermentator
mit etwa 100 ml pro Minute eingesprüht.
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Die
Ergebnisse werden in 7 graphisch dargestellt und
in TABELLE 10 zusammengefasst. TABELLE 10 zeigt die Akkumulation
der Bernsteinsäure
in Fermentierungsmedium mit leichtem Weichwasser mit Ammoniumhydroxid
und Natriumhydroxid zur pH-Wertsteuerung.
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-
Die
Ergebnisse zeigten, dass falls eine andere Base als ein Carbonatsalz
zur pH-Wertsteuerung verwendet wurde, die Einsprühung von Kohlendioxidgas in
den Fermentator während
der anaeroben Phase für signifikante
Bernsteinsäureproduktion
notwendig wurde.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Herstellen von Äpfelsäure über Fermentierung
bereit. Äpfelsäure, eine
Vorstufe von Bernsteinsäure,
ist im Prinzip ein besseres Endprodukt als Bernsteinsäure, insoweit
als ihre Produktion einen reduktiven Schritt weniger erfordert.
Die theoretische Stöchiometrie
für die Äpfelsäureproduktion
ist: ein Mol Glucose und zwei Mol Kohlendioxid werden in zwei Mol Äpfelsäure umgewandelt.
Als solche kann die Herstellung von Äpfelsäure ohne Verschwendung von
Glucose stattfinden. Fumarsäure,
die das Dehydratationsprodukt von Äpfelsäure und die Vorstufe von Succinat
in dem Reduktionsstoffwechselweg ist, kann auch gebildet werden.
Sowohl Äpfelsäure als
auch Fumarsäure
können auch
ohne Produktion von Nebenprodukt gebildet werden, aber die höhere Löslichkeit
der Äpfelsäure macht sie
für Produktionsprozesse
im Großmaßstab besser
geeignet.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch ein kontinuierliches Fermentierungsverfahren
sein, das aus einem Fermentator und einem Absetzbehälter besteht.
Die Zellen, die sich am Boden des Absetzbehälters absetzen, werden in den
Fermentator zurückgeführt, um
die Zellkonzentration zu erhöhen,
die wiederum die Ergiebigkeit erhöht. Es ist beobachtet worden,
dass die Zellen sich äußerst gut
zusammenballten und absetzten, sobald das Mischen gestoppt wurde.
-
Bernsteinsäure wird
auch mit einem kontinuierlichen Fermentierungsverfahren, das aus
einem Fermentator und einer Ultrafiltrationseinheit besteht, hergestellt.
Die in dieser Einheit aufgefangenen Zellen werden in den Fermentator
zurückgeführt, um
die Zellkonzentration zu erhöhen,
was wiederum die Ergiebigkeit erhöht. Die Entfernung des(der)
Fermentierungsprodukts(e) aus der Brühe mit der Ultrafiltrationseinheit
entspannt die Produkthemmung und erhöht die Ausbeute.
-
Bernsteinsäure wird
auch mit einem kontinuierlichen Fermentierungsverfahren hergestellt,
in dem kontinuierlich ein Adsorbens zu dem Fermentator zugegeben
und daraus entfernt wird. Die Entfernung des(der) Fermentierungsprodukts(e)
aus der Brühe
entspannt die Produkthemmung und erhöht die Ausbeute.
-
Bernsteinsäure wird
auch mit einem Batch-Verfahren, das aus zwei hintereinander geschalteten
Fermentatoren besteht, hergestellt. Der Organismus wird unter aeroben
Bedingungen in dem ersten Fermentator (Wachstumsfermentator) zu
hoher Zellendichte vermehrt. Die Biomasse wird dann in den zweiten
Fermentator (Produktionsfermentator) überführt, wo anaerobe Bedingungen
angewandt werden, um die Produktion von Bernsteinsäure zu fördern. Der
Wachstumsfermentator kann dann gereinigt und verwendet werden, um
mehr Biomasse zur Übertragung
in einen anderen Produktionsfermentator zu kultivieren. Da der Produktionszeitraum
viel länger
ist, als der Wachstumszeitraum, kann ein Wachstumsfermentator verwendet
werden, um Biomasse für
eine Reihe von Produktionsfermentatoren bereitzustellen.
-
Obwohl
gezeigt und beschrieben wurde, was gegenwärtig als die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung betrachtet wird, wird es für Fachleute offensichtlich
sein, dass verschiedene Abänderungen
und Modifikationen darin vorgenommen werden können, ohne den durch die beigefügten Ansprüche definierten
Umfang der Erfindung zu verlassen.