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Die
Erfindung betrifft ein bewegliches bzw. fahrbares Bohrgerät auf Rädern, welches
insbesondere für
die Durchführung
von unterirdischen bzw. Untertage- Arbeiten vorgesehen ist. Diese
Erfindung betrifft insbesondere die Ausgestaltung des Abschnitts „Träger" oder „Fahrzeug" des Bohrgerätes, welches
in der Ausführung
eines Gelenkfahrgestells ausgebildet ist.
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Es
sind schon Bohrgeräte
auf Rädern
bekannt, von denen der Abschnitt „Träger" oder „Fahrzeug" aus einem vorderen Fahrgestell mit
zwei Rädern
und aus einem hinteren Fahrgestell mit zwei weiteren Rädern besteht,
wobei das vordere Fahrgestell und das hintere Fahrgestell miteinander über ein Zwischengelenk
um eine im Wesentlichen vertikal Achse herum verbunden sind. Dieses
Gelenk ermöglicht
es, das Gerät
besonders in einer Kurve bzw. Wendung zu lenken, wobei der von dem
vorderen und hinteren Abschnitt gebildete Winkel den Wendekreis
festlegt.
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Bei
den derzeitigen Ausführung
dieser Art ist das vordere Fahrgestell gewöhnlicherweise vollständig vor
der Achse des Gelenks vor dem hinteren Fahrgestell angeordnet; dieses
vordere Fahrgestell trägt
einen Bohrarm oder zwei Bohrarme. Das hintere Fahrgestell ist vollständig hinter
der Achse des Zwischengelenks angeordnet und trägt seinerseits die Gesamtheit
der mechanischen, elektrischen, hydraulischen und weiteren Ausrüstungen
des Bohrgerätes, insbesondere: Ölbehälter, Dieseltank,
Verbrennungsmaschine, Elektromotoren, Wasserpumpe, Kompressor, elektrische
Schaltschränke,
Elektrokabelaufrollgerät,
usw. Gemäß den Ausführungen
kann der Fahr- und Arbeitsstand des Gerätes bzw. der Maschine, auf
dem sich der Bediener befindet, von dem vorderen oder hinteren Fahrgestell
getragen werden. Beispiele solcher Bohrgeräte auf Rädern mit Gelenkfahrgestell
geben die Dokumente EP-A-0203907 und GB-A-2230807.
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Die
derzeitige Ausführung
dieser Geräte weist
Nachteile auf, insbesondere wenn sich das Gerät in einer Wendung bzw. einer
Kurve befindet, wobei das vordere Fahrgestell und das hintere Fahrgestell
dann einen Winkel bilden, der durch das Zwischengelenk ermöglicht ist.
Auf Grund seiner Masse und seiner Stellung neigt die Gesamtheit
der von dem hinteren Fahrgestell getragenen Ausrüstung in einer solchen Situation
dazu, das Gerät
aus dem Gleichgewicht zu bringen, insbesondere durch eine Verringerung
seiner seitlichen Stabilität.
Um zu verhindern, dass das Gerät
nicht kippt, muss der Lenkwinkel relativ eingeschränkt bleiben.
Außerdem
erfordert die derzeitige Ausführung
den Übergang
von zahlreichen hydraulischen Leitungen über das Zwischengelenk.
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Aus
dem Dokument US-A-3823902 ist auch ein Bohrgerät auf Rädern mit einem Gelenkfahrgestell
bekannt, bei welchem das hintere Fahrgestell über das vordere Fahrgestell
hinaus durch einen Abschnitt in Art einer Plattform verlängert ist,
welcher den Bohrarm oder die Bohrarme sowie den Fahr- und Arbeitsstand
trägt,
der in Gestalt einer schwenkbaren Kabine realisiert ist. In dieser
Ausführung
trägt das vordere
Fahrgestell nur die beiden Räder
vor dem Gerät
und begrenzt sich somit auf eine Lenkeinheit. Alle Ausrüstungsgegenstände, der
oder die Bohrarme mit inbegriffen, werden hier von dem hinteren Fahrgestell
allein getragen. Es handelt sich somit um ein Gerät, bei welchem
die Verteilung der Ausrüstung und
der Massen zwischen dem vorderen und hinteren Fahrgestell sehr unausgeglichen
ist.
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Der
Aufbau eines solchen Gerätes
hat zur Folge, dass, wenn sich dieses Gerät in einer Wendung bzw. Kurve
befindet, seine vorderen Auflagerpunkte (Berührungspunkte der Vorderräder mit
dem Boden) zum Inneren der Kurve hin verschoben sind, ohne dass
sich der Schwerpunkt des Gerätes
in einer bedeutenden Weise verlagert hat. Dieses zieht ein Kipprisiko
des Gerätes
zum Äußeren der
Kurve hin nach sich, und die Instabilität des Gerätes wird hierbei durch die
Tatsache verschlimmert, dass sein besonderer Aufbau eine Anhebung
seines Schwerpunkts erzeugt, weil sich der Bohrarm oder die Bohrarme
und die Kabine auf einer ausreichenden Höhe über den Vorderrädern befinden
müssen,
um schwenkbar zu sein.
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Somit
besitzt das Gerät
nach dem Dokument US-A-3823902 auch eine große seitliche Instabilität in einer
Kurve. Außerdem
nimmt das Gerät
bei einer Wendung bzw. Kurve sehr viel Platz in Anspruch auf Grund
der Tatsache, dass der Bohrarm oder die Bohr arme dieses Gerätes von
dem hinteren Fahrgestell getragen werden, da der Bohrarm oder die
Bohrarme nicht der von dem vorderen Fahrgestell eingenommenen Richtung
folgen, was eine Einziehbewegung des Bohrarms oder der Bohrarme
notwendig macht.
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Die
vorliegende Erfindung ist darauf ausgerichtet, alle diese vorherigen
Nachteile zu vermeiden, indem ein Bohrgerät auf Rädern der hier betroffenen Art
geschaffen wird, das eine erhöhte
Seitenstabilität in
Kurven und einen verringerten Platzbedarf aufweist, und welches
auch ermöglicht,
die Anzahl hydraulischer Leitungen zu reduzieren, die das Gelenk überqueren.
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Zu
diesem Zweck hat die Erfindung im Wesentlichen ein Bohrgerät auf Rädern als
Gegenstand, dessen Abschnitt „Träger" oder „Fahrzeug" ein vorderes Fahrgestell
mit zwei Rädern
und ein hinteres Fahrgestell mit zwei Rädern aufweist, wobei das vordere
Fahrgestell und das hintere Fahrgestell miteinander über ein
Zwischengelenk um eine im Wesentlichen vertikale Achse herum verbunden
sind, wobei das eine der Fahrgestelle über einen Abschnitt des anderen
Fahrgestells hinaus verlängert
ist, und wobei das Gerät
mindestens einen Bohrarm und einen Fahr- und Arbeitsstand aufweist,
wobei dieses Gerät dadurch
gekennzeichnet ist, dass das vordere Fahrgestell zur Erhöhung der
Seitenstabilität
des Gerätes bei
Schwenkung nach hinten bzw. zur Rückseite hin hinter der Achse
des Zwischengelenks und über
einem Abschnitt des hinteren Fahrgestells verlängert ausgebildet ist, wobei
das vordere Fahrgestell den Bohrarm oder die Bohrarme und den Fahr-
und Arbeitsstand des Gerätes
trägt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung trägt das
zur Rückseite
hin verlängerte
vordere Fahrgestell außer
dem Bohrarm oder den Bohrarmen und außer dem Fahr- und Arbeitsstand
des Gerätes
einen Abschnitt bzw. Teil insbesondere der elektrischen und/oder
hydraulischen Ausrüstung
des Gerätes.
In diesem Fall ist es bevorzugt, dass das vordere Fahrgestell zur
Rückseite
hin über
einen Abschnitt des hinteren Fahrgestells bis über die Räder des hinteren Fahrgestells
verlängert
ausgebildet ist. Das so zur Rückseite
hin verlängerte
vordere Fahrgestell kann in der Eigenschaft als Ausrüstungen
den Öltank
und die Elektromotoren des Gerätes
tragen.
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Die Übertragung
bzw. der Versatz eines Teils der Ausrüstung auf das vordere Fahrgestell,
das nach hinten über
die Achse des Zwischengelenks hinaus verlängert ist, ermöglicht es,
einen Teil bzw. Abschnitt der Masse dieser Ausrüstungen nach vorne hin zu verlagern.
Vor allem, wenn sich das Gerät
in einer Kurve befindet, ist ein Abschnitt der Masse nach außen hin
verlagert (in Bezug auf den Mittelpunkt der durch das Gerät beschriebenen
Trajektorie), was das Gerät
ins Gleichgewicht bringt und seine Seitenstabilität erhöht, wobei
dieses durch einen „Gegengewicht"-Effekt erfolgt,
der den Schwerpunkt des Gerätes
in einen für
seine Stabilität
günstigen Bereich
verschiebt.
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Es
ist anzumerken, dass die Ausführung
des erfindungsgemäßen Bohrgeräts es ermöglicht,
seine Höhe
zu reduzieren, was zur Stabilität
des Gerätes beiträgt, und
auch seinen Betrieb an Stellen mit begrenzter Höhe (Minenstollen) erleichtert.
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Es
ist ebenfalls anzumerken, dass für
die gleiche Stabilität,
wie sie ein Gerät
mit Gelenk von herkömmlicher
Art aufweist, dank der Erfindung die Breite des Gerätes reduziert
und/oder der Lenkwinkel ohne Risiko erhöht werden kann, woraus sich eine
bessere Wendigkeit ergibt.
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Außerdem ermöglicht es
die Übertragung
eines Teils der Ausrüstung
auf die hintere Verlängerung
des vorderen Fahrgestells, welche selbst einen Abschnitt des hinteren
Fahrgestells überragt,
ein besonderes kompaktes Bohrgerät
zu verwirklichen.
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Im Übrigen ermöglicht es
die Erfindung durch eine sinnvolle Auswahl von auf dem vorderen
Fahrgestell angeordneten Ausrüstungen,
die Anzahl der hydraulischen Leitungen zwischen dem vorderen Fahrgestell
und dem hinteren Fahrgestell zu verringern, woraus sich eine konstruktive
Vereinfachung und eine Eliminierung von bestimmten Störungsrisiken
ergibt.
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Außerdem folgt/folgen
der/die Bohrarm/Bohrarme aufgebracht auf dem vorderen Fahrgestell
des Gerätes
der Richtung, die von dem vorderen Fahrgestell eingeschlagen worden
ist, wenn das Gerät
eine Wendung bzw. Kurve beschreibt, was den Wendekreis verringert
und jedes Einziehen des Bohrarms oder der Bohrarme unnötig macht.
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Die
vorstehend festgelegte Ausführungsform ist
insbesondere für
ein Gerät
vorteilhaft, welches mit zwei Bohrarme ausgerüstet ist, die zusammen eine ziemlich
bedeutende Masse darstellen, welche auf dem vorderen Abschnitt des
Gerätes
konzentriert ist.
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Die
Erfindung ist mit Hilfe der folgenden Beschreibung mit Bezugnahme
auf die beigefügte
schematische Zeichnung besser verständlich, welche beispielhaft
eine Ausführungsform
dieses Bohrgerätes auf
Rädern
mit Gelenkfahrgestell darstellt. Hierbei zeigt:
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1 eine
Seitenansicht eines Bohrgerätes dieses
Typs in herkömmlicher
Ausführung;
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2 eine
Perspektivansicht eines Bohrgerätes
gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer Ausführungsform;
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3 eine
Seitenansicht des Bohrgerätes nach 2;
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4 eine
Draufsicht des erfindungsgemäßen Bohrgerätes von
oben, dargestellt in einem Kurvenverlauf.
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Die 1 zeigt
in Wiederholung des Standes der Technik ein Bohrgerät mit Gelenkfahrgestell der
herkömmlichen
Ausführung.
Der Abschnitt bzw. Teil „Träger" oder „Fahrzeug" des Gerätes setzt
sich zusammen aus einem vorderen Fahrgestell 1 mit zwei
Rädern 2 und
einem hinteren Fahrgestell 3 mit zwei Rädern 4. Das vordere
Fahrgestell 1 ist mit dem hinteren Fahrgestell 3 durch
ein Zwischengelenk 5 verbunden, welches eine vertikale
Gelenk- bzw. Schwenkachse 6 festlegt. Das vordere Fahrgestell trägt einen
Bohrarm 7 oder zwei, von denen jeder mit einer Laufschiene 8 versehen
ist, längs
welcher eine Bohreinrichtung 9 in der Art eines hydraulischen Bohrhammers verstellbar
ist. Das vordere Fahrgestell 1 trägt noch den Fahr- und Arbeitsstand 10 des Gerätes, welcher
von einem Schutzdach 11 überragt wird. Was das hintere
Fahrgestell 4 betrifft, so trägt dieses die Gesamtheit der
mechanischen, elektrischen und hydraulischen Ausrüstungen
des Gerätes, von
denen die meisten unter einer Abdeckhaube 12 zusammengefasst
sind.
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Die 2 bis 4 stellen
eine Ausführungsform
eines Bohrgerätes
mit Gelenkfahrgestell gemäß der Erfindung
mit den gleichen numerischen Bezugszeichen wie in 1 benutzt
dar, wobei dieses Gerät
mit zwei Bohrarmen 7 ausgerüstet ist, die aus Gründen der Übersichtlichkeit
der Zeichnung nicht in der Perspektivansicht der 2 gezeigt
sind.
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Wie
vorstehend trägt
das vordere Fahrgestell 1 mit zwei Rädern die Bohrarme 7 und
den von dem Schutzdach 11 überdeckten Fahrstand 10.
Gemäß der Erfindung
ist das vordere Fahrgestell 1 nach hinten hinter der Schwenkachse 6 mit
dem hinteren Fahrgestell 3 durch einen Abschnitt 13 verlängert ausgebildet,
welcher bestimmte elektrische und hydraulische Ausrüstungen
des Gerätes
trägt,
Der Abschnitt 13, der das vordere Fahrgestell 1 nach
hinten verlängert,
erstreckt sich über
dem vorderen Abschnitt 14 des hinteren Fahrgestells 3 bis über die beiden
Räder 4 dieses
hinteren Fahrgestells 3.
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Die
in dem das vordere Fahrgestell 1 nach hinten verlängernden
Abschnitt 13 aufgebrachten Ausrüstungen können insbesondere den Ölbehälter und
die elektrischen Motoren aufweisen, solche wie mit 15 bezeichnet
gezeigt sind. Die anderen üblichen mit 12 bezeichneten
Ausrüstungen
werden immer von dem hinteren Fahrgestell 3 getragen.
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Wie
die 4 darstellt, trägt die Position und die Masse
des Abschnitts 13, der das vordere Fahrgestell 1 nach
hinten verlängert,
zur Seitenstabilität des
Bohrgeräts
im Verlauf einer Kurve besonders im Fall eines starken Lenkeinschlags
bei, welcher zu einem bedeutenden Winkel zwischen dem vorderen Fahrgestell 1 und
dem hinteren Fahrgestell 3 korrespondiert.
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Der
Rahmen der Erfindung wird nicht verlassen, wenn die Detailformen
des vorderen und hinteren Fahrgestells modifiziert werden, oder
wenn die Ausrüstungen
in unterschiedlicher Art und Weise zwischen dem vorderen und hinteren
Fahrgestell aufgeteilt werden, vorausgesetzt, dass das Prinzip eines vorderen
Fahrgestells beibehalten wird, welches nach hinten hinter seine
Schwenkachse zum hinteren Fahrgestell hin verlängert ist.