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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Schaltstangensperreinrichtungen, die dazu dienen, einen wahlweise
veränderlichen
Widerstand gegen eine axiale Bewegung oder eine Drehbewegung einer
Schaltstange zu schaffen, um die Gefahr eines Herausspringens des
Gangs zu minimieren. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine derartige Sperreinrichtung
für ein
mittels eines Ganghebels zu schaltendes Getriebesystem, das Mittel
aufweist, die dazu dienen, die Absicht eines Fahrers, einen mit
dem Ganghebel durchzuführenden
Schaltvorgang einzuleiten, zu ermitteln und bei einem Erfassen eines
derartigen Schaltwunsches zu veranlassen, dass die Sperreinrichtung
einen verminderten Widerstand gegen eine Bewegung der Schaltstange
bereitstellt.
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Manuell geschaltete Fahrzeuggetriebe,
die nach den einfachen und/oder Verbundbauarten und nach den synchronisierten,
gesperrten und/oder nicht synchronisierten Bauarten konstruiert
sind, sind aus dem Stand der Technik gut bekannt, wie aus den US-Patenten
5 000 060 und 5 390 561 ersichtlich.
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Die herkömmlichen manuell geschalteten Getriebe,
insbesondere wie sie in Fahrzeugen für schwere Nutzlast, beispielsweise
in kompakten Lastfahrzeugen und konventionellen Zugmaschinen/Sattelaufliegerfahrzeugen
(d. h. solchen, bei denen die Fahrerkabine nicht über dem
Motor angeordnet ist) eingesetzt werden, verwenden einen manuell
betätigten
Gangschalthebel, der sich aus einer unmittelbar auf dem Getriebegehäuse befestigten
Untereinheit eines Schaltgehäuseblocks
oder -turms nach oben erstreckt und mit einer mit mehreren Schaltstangen
oder einer einzelnen Schaltwelle ausgerüsteten Schalteinrichtung zusammenwirkt,
nach den Bauarten, wie sie in den US-Patenten 4 455 883, 4 550 627,
4 920 815 und 5 272 931 dargestellt sind.
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Obgleich derartige Getriebe weit
und breit verwenden und wirtschaftlich erfolgreich eingesetzt werden,
sind diese dennoch nicht in vollem Umfang zufriedenstellend, da
es unter gewissen rauen Fahrbahnbedingungen bei diesen Getrieben
zu einem durch den Ganghebel ausgelösten Herausspringen des Gangs
kommen kann (d. h. der Gang gerät
dabei unbeabsichtigt aus dem Eingriff). Diese Situation tritt im
Allgemeinen im Zusammenhang mit Getrieben auf, die in Fahrzeugen
für verhältnismäßig schwere Nutzlasten
(beispielsweise MVMA Class 5 und größeren Fahrzeugen) verwendet
werden, die oft mit verhältnismäßig langen
Gangschalthebeln mit relativ großen Schaltknäufen ausgestattet
sind und zudem häufig
an den Enden mit einer Hauptventilsteuerung für die Steuerung der Range-
und/oder Split-Gangwechsel versehen sind.
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Wie aus dem Stand der Technik bekannt, werden
Schaltstangensperreinrichtungen dazu verwendet, um die Schaltstangen
in einer fixierten Stellung zu halten, um einem Herausspringen des Gangs,
beispielsweise einem durch den Gangschalthebel ausgelösten Herausspringen
des Gangs, entgegenzuwirken. Beispiele solcher Sperreinrichtungen
lassen sich aus den US-Patenten 4 550 627, 4 614 126, 4 920 815,
5 000 060 und 5 350 561 entnehmen. Solche Einrichtungen sind nicht
in vollem Umfang zufriedenstellend, da die Stärke des Widerstands, der gegen
eine Bewegung der Schaltstange vorhanden sein muss, um einen ausreichend
hohen Widerstand gegen ein Herausspringen des Gangs bereitzustellen,
den Kraftaufwand, den der Fahrer für ein Schalten mit dem Ganghebel
aufzubringen hat, häufig
unangemessen erhöht.
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Die DE A-3 315 221 beschreibt ein
mehrgängiges
mechanisches Kraftfahrzeugwechselgetriebesystem mit einer Schaltstange,
einer Sperreinrichtung für
die Schaltstange und einem Sensor, der die Stellung der Schaltstange
erfasst und entsprechende Positionssignale ausgibt. Eine Steuereinheit
verarbeitet die Positionssignale und betreibt die Sperreinrichtung
in der Weise, dass die Rückhaltekraft
während
einer Betätigung
der Schaltstange reduziert und in den Einraststellungen erhöht wird.
Eine ähnliche Sperreinrichtung
ist in der FR-A-2 645 233 beschrieben, bei der allerdings anstelle
der Stellung der Schaltstange die Betätigung des Kupplungspedals dafür herangezogen
wird, um die Erfordernis einer Veränderung der Rückhaltekraft
anzuzeigen.
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Teilweise automatisierte mechanische
Getriebesysteme, die für
mittels eines Ganghebels manuell zu schaltende Getriebe eine automatische
Unterstützung
zur Verfügung
stellen, beispielsweise eine automatische Treibstoffzufuhrsteuerung
des Motor, sind aus dem Stand der Technik bekannt, wie den US-Patenten
4 593 580, 5 569 115, 5 571 0419, 5 573 477 und 5 582 558 zu entnehmen.
Diese Systeme nutzen Steuerungen der automatischen Motortreibstoffzufuhr
und/oder Range- und/oder Split-Schaltaktuatoren, die aufgrund einer
auf den Fahrer zurückzuführenden
Indikation eines Schaltwunsches betätigt werden, und ermöglichen
das Herausnehmen einer "alten" Gangstufe und ein
Einlegen einer neuen Gangstufe oder Zielgangstufe, ohne dass der
Fahrer hierfür
das (lediglich für
ein Anfahren und Anhalten des Fahrzeugs benötigte) Kupplungspedal oder
das Gaspedal betätigen
muss.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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In Übereinstimmung mit einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Nachteile des Standes der
Technik auf ein Minimum reduziert oder beseitigt, und zwar durch
die Schaffung einer wahlweise veränderbaren Sperreinrichtung
für ein
Getriebesystem mit einem vom Betrieb des Schaltelements und der
Reibungshauptkupplung unabhängigen
Mittel zur Erfassung eines Wunsches des Fahrers, einen Schaltvorgang
mit dem Ganghebel einzuleiten, wodurch ein ausreichender Widerstand
gegen ein durch den Gangschalthebel ausgelöstes Herausspringen des Gangs bereitgestellt
wird, ohne den durch den Fahrer aufzubringenden Kraftaufwand, der
für die
Durchführung eines
beabsichtigten Schaltvorgangs mit dem Ganghebel erforderlich ist,
unangemessen zu erhöhen.
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Dies wird durch Schaffung einer Sperreinrichtung
erreicht, die sich in einen ersten Zustand versetzen lässt, um
einen größeren Widerstand
gegen eine Bewegung der Schaltstange vorzusehen, oder in einen zweiten
Zustand versetzt werden kann, um einen geringeren Widerstand gegen
eine Bewegung der Schaltstange zu schaffen. Wenn ein Wunsch des
Fahrers erfasst wird, einen mit dem Gangschalthebel durchzuführenden
Schaltvorgang zu initiieren, und vorzugsweise bis zur Bestätigung, dass
die Zielgangstufe eingelegt ist, wird die Sperreinrichtung veranlasst,
den zweiten Zustand anzunehmen, in dem ein Sperrwiderstand gegen
eine Bewegung der Schaltstange (und damit gegen ein Schalten mit
dem Ganghebel) auf ein Minimum reduziert wird. Solange kein Schaltvorgang
mit dem Ganghebel eingeleitet oder durchgeführt wird, wird die Sperreinrichtung
veranlasst, den ersten Zustand anzunehmen, in dem ein wesentlicher
Sperrwiderstand gegen eine Bewegung der Schaltstange (und damit
gegen ein durch den Gangschalthebel ausgelöstes Herausspringen des Gangs)
ausgeübt
wird.
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine neue und verbesserte Schaltstangen-Sperreinrichtung
für mechanische Getriebesysteme
zu schaffen.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch
ein Getriebesystem, das die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist, bzw.
ein Verfahren zur Regelung/Steuerung eines Getriebesystems nach
Anspruch 6 gelöst.
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Diese und andere Aufgaben und Vorteile
der vorliegenden Erfindung erschließen sich beim Lesen der Beschreibung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den beigefügten
Figuren.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
in symbolischer Darstellung einen Fahrzeugantriebsstrang, der die
verbesserte Schaltstangensperreinrichtung gemäß der Erfindung verwendet.
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2 zeigt
in symbolischer Darstellung die Parameter, von denen das Trägheitsmoment
beeinflusst wird, das zu einem durch den Ganghebel ausgelösten Herausspringen
des Ganges führt.
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3 zeigt
eine symbolische Darstellung der Parameter, die das Rückhaltemoment
beeinflussen.
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4A–4C zeigen symbolische Darstellungen
eines automatisch unterstützten,
manuell geschalteten Getriebesystems für Schwerlastfahrzeuge von der
Bauart, für
die sich die Erfindung vorteilhafterweise verwenden lässt.
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5 und 6 zeigen schematische Darstellungen
von alternativen Ausführungsbeispielen
von Schaltstangensperreinrichtungen, deren Widerstand variabel ist.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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In der nachstehenden Beschreibung
wird eine bestimmte Terminologie lediglich zum Zweck der Vereinfachung
verwendet; sie ist nicht beschränkend.
Die Begriffe "nach
oben", "nach unten", "nach rechts" und "nach links" bezeichnen Richtungen
in den Figuren, auf die Bezug genommen ist. Die Begriffe "vorwärts" und "rückwärts" beziehen sich entsprechend auf die
vorderen und die hinteren Enden der Antriebsstrangkomponenten, wie
sie üblicherweise
in dem Fahrzeug eingebaut sind, und es handelt sich um die linke
bzw. die rechte Seite der vielfältigen Antriebsstrangkomponenten,
wie in 1 veranschaulicht.
Die Begriffe "im
Uhrzeigersinn" und "gegen den Uhrzeigersinn" beziehen sich auf
Drehrichtungen, wie sie sich mit Blick auf die linke Seite des Fahrzeugs,
wie in 1 gezeigt, darstellen.
Zu der besagten Terminologie gehören
die oben speziell erwähnten
Begriffe, Ableitungen hiervon und Ausdrücke mit ähnlicher Bedeutung.
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Das bevorzugte Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist veranschaulicht, wie es in einem
teilweise automatisierten, mittels eines Ganghebels zu schaltenden
mechanischen Kraftfahrzeugwechselgetriebesystem der in den oben
erwähnten US-Patenten
4 593 580, 5 569 115 und 5 582 558 dargestellten Bauart verwendet
wird. Obwohl die vorliegende Erfindung in solchen Systemen besonders vorteilhaft
zu verwenden ist, ist ihr Einsatz nicht auf diese beschränkt.
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1 zeigt
eine gewöhnliches
Kraftübertragungssystem 10,
in dem die vorliegende Erfindung vorteilhafterweise verwendet wird.
Das Kraftübertragungssystem 10 ist
von der Art, wie sie im Allgemeinen in Fahrzeugen für schwere
Nutzlast Verwendung findet, z. B. einer herkömmlichen Zugmaschine von Sattelschlepper-/Sattelaufliegerfahrzeugen,
und umfasst einen Motor, gewöhnlich
einen Dieselmotor 12, eine in einem Kupplungsgehäuse untergebrachte Reibungshauptkupplung 14,
ein mehrgängiges
Verbundgetriebe 16, und eine Antriebsachsenanordnung 18.
Das Getriebe 16 enthält
eine Ausgangswelle 20, die antriebsmäßig über ein Kardangelenk 24 an eine
Fahrzeugantriebswelle 22 angeschlossen ist, um die Antriebsachsenanordnung,
wie aus dem Stand der Technik allgemein bekannt, anzutreiben. Das
Getriebe 16 ist in einem Getriebegehäuse 26 untergebracht,
auf dem der Schaltgehäuseblock
oder -turm 28 der Gangschalthebelanordnung 30 unmittelbar
befestigt ist.
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4A veranschaulicht
ein Schaltschema zum unterstützten
manuellen Schalten eines Verbundgetriebes in der kombinierten Range-
und Split-Bauart, das mittels eines manuell zu betätigenden
Gangschalthebels manuell geschaltet wird. Zusammengefasst ausgedrückt, lässt sich
der Gangschalthebel 31 in der Richtung von einer Seite
zur anderen oder X-X Richtung bewegen, um eine oder mehrere bestimmte
Gangstufen, die eingelegt werden sollen, auszuwählen, und ist vor und zurück in der
Längs-
oder Y-Y-Richtung bewegbar, um wahlweise die betreffenden Gangstufen
in Eingriff zu bringen bzw. aus dem Eingriff zu nehmen. Das Schaltschema
kann für
automatisches Range-Schalten und automatisch ausgewähltes und/oder
durchgeführtes Split-Schalten
ausgelegt sein, wie aus dem Stand der Technik allgemein bekannt.
Manuelle Getriebe, die Schalteinrichtungen und Schaltschemen dieser
Art verwenden, sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt
und im Einzelnen in den oben erwähnten
US-Patenten 5 000 060 und 5 390 561 erläutert.
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Gewöhnlich enthält die Gangschalthebelanordnung 30 einen
(nicht gezeigten) Schaltfinger oder dergleichen, der nach unten
in eine Schalteinrichtung 32 ragt, z. B. in eine Schaltstangengehäuseanordnung
mit mehreren Schaltstangen oder in eine Anordnung mit einer einzelnen
Schaltwelle, wie sie aus dem Stand der Technik allgemein bekannt
und in den oben erwähnten
US-Patenten 4 455 883, 4 550 627, 4 920 815 und 5 272 931 veranschaulicht
sind.
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Von herkömmlichen Getrieben des in 1 gezeigten allgemeinen
Typs, die jedoch nicht die verbesserte Schaltstangensperreinrichtung
gemäß der Erfindung
verwenden, ist bekannt, dass es unter rauen Fahrbahnbedingungen
zu einem lästigen
Herausspringen des Gangschalthebels kommen kann, Mit dem Herausspringen
des Schalthebels ist zusammenfassend das unbeabsichtigte Ausrücken der Klauenkupplungen
eines manuell geschalteten Getriebes bezeichnet, das durch Schwingungen
des Gangschalthebels in der Y-Y-Richtung um die Y-Y-Schwenkachse 34 der
Gangschalthebelanordnung hervorgerufen wird. Aufgabe der Schaltstangensperreinrichtung der
Erfindung ist es, die Häufigkeit
eines Auftretens eines derartigen durch den Ganghebel ausgelösten Herausspringens
des Gangs zu minimieren, ohne den Kraftaufwand für das Schalten unangemessen
zu erhöhen.
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In einem gewöhnlichen Kraftübertragungssystem
von Schwerlastfahrzeugen neigt der aus Motor, Kupplung und Getriebe
gebildete Aufbau dazu, sich unter schlechten Straßenbedingungen
in einer vertikal gerichteten Weise (wie durch einen Pfeil 36 veranschaulicht)
und in einer Art in Schwenkrichtung um einen (gewöhnlich in
der Nähe
der Fahrzeugkupplung liegenden) Schwenkpunkt oder eine Schwenkachse 38 zu
bewegen. Wie durch einen Pfeil 40 angezeigt, ist eine aufwärts gerichtete
Bewegung des Aufbaus nahezu immer von einer Schwenkung des Aufbaus
gegen den Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 38 begleitet,
während
eine abwärts gerichtete
Bewegung des Aufbaus, wie durch einen Pfeil 42 angezeigt,
nahezu immer zusammen mit einer Drehung des Aufbaus im Uhrzeigersinn
um die Schwenkachse 38 auftritt.
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Verständlicherweise tritt ein durch
den Gangschalthebel ausgelöstes
Herausspringen des Gangs zwangsläufig
aufgrund von Trägheitseffekten
bei übermäßigen, von
der Fahrbahn auf den Fahrzeugantriebsstrang übertragenen Schwingung auf.
Dieser von der Fahrbahn her induzierte Stoß führt dazu, dass der Aufbau aus
Motor, Kupplung und Getriebe, wie in 1 gezeigt,
in seinen Halterungen schwingt. Diesess Schwingen tritt mit der
Eigenfrequenz des aus Motor, Kupplung, Getriebe und deren Halterungen
bestehenden Systems auf, gewöhnlich
einer Frequenz zwischen ca. 7 und 10 Hz. Dieses Schwingen führt an dem
Getriebe und insbesondere an der Schalthebelanordnung zu verhältnismäßig großen Beschleunigungen
in vertikaler Richtung, in Längsrichtung
und in Drehrichtung. Die Gangschalthebelanordnung entwickelt daraufhin
um ihren Schwenkpunkt 34 ein Trägheitsmoment TJ im
Sinne eines Herausspringens des Gangs, das sich aus der Summe der
auf sie wirkenden Trägheitsmomente
ergibt, wie nachstehend im Einzelnen beschrieben und schematisch
in 2 veranschaulicht.
Zu beachten ist, dass der typische Versatz des Gangschalthebels
nach hinten die Tendenz hat, das zu einem Herausspringen des Gangs
führende
Trägheitsmoment
zu erhöhen.
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Wie nachfolgend näher beschrieben und schematisch
in 3 veranschaulicht,
erfährt
das zum Herausspringen führende
Trägheitsmoment
TJ eine Gegenkraft, die sich aus dem Produkt
der Rückhaltekraft
der Schaltstange oder Schaltwelle multipliziert mit dem Hebelarm,
der sich durch den Abstand zwischen dem Schwenkpunkt 34 und
der Schaltstange oder -welle ergibt (d. h. ein Rückhaltedrehmoment T0). Zu der Rückhaltekraft können die
zur Überwindung
der Sperreinrichtung erforderlichen Kräfte, die drehmomentinduzierte
Schaltblockade in den eingerückten
Klauenkupplungen und die in der Schalteinrichtung herrschenden Reibkräfte gehören. Wenn das
ein Herausspringen unterstützende
Trägheitsmoment
das Rückhaltedrehmoment übersteigt,
erfolgt ein Herausspringen des Gangschalthebels. Dazu kommt es gewöhnlich eher,
wenn das in dem Antriebsstrang herrschende Drehmoment sehr niedrig
ist, z. B. unter Bedingungen beim antriebslosen Auslaufen eines
Fahrzeugs, da während
der Antriebsbedingungen die in dem Antriebsstrang von der sogenannten
drehmomentinduzierten Schaltblockade herrührende Reibung die Tendenz
hat, die eingerückten
verschiebbaren Kupplungselemente im Eingriff zu halten und eventuelle
auf sie wirkende Kräfte, die
ein Herausspringen des Gangs begünstigen,
bei weitem übertrifft.
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Da die Gangschalhebelanordnung 30 für sich ein
dynamisches System darstellt, weist sie eine spezifische Eigenfrequenz
auf. Ungünstigerweise beträgt diese
im Allgemeinen ebenfalls zwischen 7 und 10 Hz. Diese Frequenz ist
durch die Länge
des Gangschalthebels, den Versatz des Schalthebels, die Höhe des Turms
und die Steifigkeit der Ummantelung bestimmt. Falls die Eigenfrequenz
der Einheit von Motor, Kupplung und Getriebe derjenigen der Gangschalthebelanordnung
entspricht, erhöht
sich die Wahrscheinlichkeit für
ein Herausspringen des Gangs, da die durch den Motor verstärkten Trägheitskräfte eine
weitere Verstärkung
durch die Eigenresonanz des Hebels erfahren.
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Gemäß 2 ist
TJ =
axMy – ayMx + Iα mit
TJ = Trägheitsmoment,
das das Herausspringen eines Gangs begünstigt
M = Masse des Gangschalthebels
I
= Trägheitsmoment
des Gangschalthebels
ax = Beschleunigung
in Längsrichtung
ay = Vertikalbeschleunigung
α = Winkelbeschleunigung
des Schalthebels;
x = (horizontaler) Abstand zwischen dem Schwerpunkt
des Schalthebels und dem Drehpunkt
y = vertikaler Abstand zwischen
dem Schwerpunkt des Hebels und dem Drehpunkt
cg = Schwerpunkt,
während gemäß 3 gilt
T0 =
Fxd mit
T0 =
Rückhaltedrehmoment
Fx = Rückhaltekraft
d
= Abstand zwischen Drehpunkt und Schaltstange
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2 veranschaulicht
ein mathematisches Modell für
die Berechnung des zum Herausspringen des Gangs führenden
Trägheitsmoments
TJ, das durch das Wippen des Gangschalthebels
in eine Schaltstange eingeleitet wird. Zu beachten ist, dass das
zum Herausspringen führende
Moment um die Drehachse 34 des Gangschalthebels sowohl
im Uhrzeigersinn als auch in der Richtung gegen den Uhrzeigersinn
auftritt, jedoch, abhängig
von der jeweils eingelegten Gangstufe, das Herausspringen des Gangs
lediglich in die eine der beiden Richtungen unterstützt.
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Ein Verfahren zum Minimieren eines
durch den Gangschalthebel ausgelösten
Herausspringens des Gangs beinhaltet ein Erhöhen der Rückhaltekraft Fx,
so dass ein Rückhaltedrehmoment
nahezu immer ein zum Herausspringen führendes Trägheitsmoment überschreitet.
Leider hat ein derartiges Erhöhen
der Rückhaltekraft,
falls diese während
eines Schaltvorgangs nicht gemindert wird, einen unangemessen hohen
Kraftaufwand für
das Schalten zur Folge.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird ein Schalten von Vorwärtsgängen in
einem Getriebe 16, das eine mit einer Hilfsgruppe 16B verbundene
Hauptgetriebegruppe 16A aufweist, durch ein halbautomatisches Fahrzeuggetriebesystem 100,
wie es in 4A–4C veranschaulicht ist, halbautomatisch
durchgeführt/un terstützt. Die
Hauptgetriebegruppe 16A enthält eine Eingangswelle 50,
die betriebsmäßig mittels einer
Hauptkupplung 14 an eine Antriebs- oder Kurbelwelle 110 eines
Kraftfahrzeugmotors 12 anzukuppeln ist, und eine Ausgangswelle 20 der
Hilfsgruppe 16B ist, im Allgemeinen über eine Antriebswelle, betriebsmäßig mit
die Antriebsrädern
des Fahrzeugs verbunden. Die Hilfsgruppe 16B ist eine Splitgruppe, vorzugsweise
in der kombinierten Range- und Split-Bauart, wie in der US-Patentschrift
5 390 561 veranschaulicht.
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Die aus der Hauptgetriebegruppe 16 heraus verfügbaren Gangstufen
lassen sich von Hand durch ein manuelles Positionieren des Gangschalthebels 31 entsprechend
dem vorgegebenen Schaltschema auswählen, um die im Einzelnen gewünschte Gangstufe
der Hauptgetriebegruppe 16A in Eingriff zu bringen. Wie
nachstehend erläutert,
sind ein Betätigen der
Hauptkupplung (abgesehen für
ein Anhalten des Fahrzeugs oder ein Anfahren des Fahrzeugs aus dem
Stand) und eine manuelle Synchronisierung nicht erforderlich. Das
System enthält
Mittel, die dazu dienen, einen Wunsch, in eine Zielgangstufe zu schalten,
zu signalisieren, und führt
automatisch Aktionen aus, um Bedingungen einer drehmomentinduzierten
Schaltblockade zu minimieren oder zu lockern, die im Bedarfsfall
ein leichteres Schalten aus der eingelegten Gangstufe der Hauptgetriebegruppe in
die Leerlaufstellung der Hauptgetriebegruppe zulassen und es ferner
ermöglichen,
dass erforderliche Split-Schaltvorgänge automatisch und rasch zu
Ende geführt
werden, wenn in die Leerlaufstellung geschaltet wird. Wenn eine
Leerlaufbedingung erfasst wird, veranlasst das System, dass der
Motor mit einer für
das Einrücken
einer angestrebten Gangstufe im Wesentlichen synchronen Drehzahl
rotiert.
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Das System 100 enthält Sensoren 106 für das Erfasser
der Motordrehzahl (ES), Sensoren 108 für das Erfassen der Eingangswellendrehzahl
(15) und Sensoren 110 für das Erfassen der Ausgangswellendrehzahl
(OS), die jeweils kennzeichnende Signale erzeugen. Wie bekannt ist,
gilt bei eingerückter Kupplung 14 und
einem bekannten eingelegten Über-
setzungsverhältnis
in dem Getriebe die Beziehung ES = IS = OS*GR (siehe das US-Patent
4 361 060).
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Der Motor 12 ist elektronisch
gesteuert/geregelt und weist eine elektronische Steuereinheit 112 auf,
die über
einen elektronischen Datenlink (DL) unter Verwendung eines Industriestandardprotokolls kommuniziert,
beispielsweise SAE-J-1922, SAE-J-1939, ISO-11898 oder dergleichen.
Die Drossel-/Gaspedalstellung (Fahreranforderung) ist ein wünschenswerter
Parameter für
die Wahl der Schaltpunkte und in anderer Steuerungslogik. Die Gaspedal-/Drosselstellung
(THL) kann mittels eines eigens vorgesehenen Gaspedalstellungs-/Drosselstellungssensors
113 erfasst oder aus dem Datenlink entnommen werden. Ferner stehen
die Werte einer Gesamtdrehmoments (TEG)
des Motors und eines Grund-Reibungsdrehmoments (TBEF)
des Motors auf dem Datenlink zur Verfügung.
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Die Hauptkupplung wird über ein
manuell zu betätigendes
Kupplungspedal 115 gesteuert, und ein Sensor 114 stellt
ein Signal (CL) zur Verfügung,
das dafür
kennzeichnend ist, ob die Kupplung eingerückt oder ausgerückt ist.
Der Betriebszustand der Hauptkupplung kann auch durch einen Vergleich
der Motordrehzahl mit der Drehzahl der Eingangswelle erfasst werden.
Ein Split-Aktuator 116 ist vorgesehen, der dazu dient,
die (nicht gezeigte) Splitgruppen-Kupplung in Abhängigkeit
von Ausgangsbefehlssignalen zu betätigen. Der Gangschalthebel 31 weist
einen Knauf 118 auf, der mit einem Wahlschalter 120 ausgestattet
ist, mittels dessen erfasst wird, wenn der Fahrer beabsichtigt,
einen Schaltvorgang einzuleiten. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
eines Wahlschalters 120 ist 4A–4C zu entnehmen. Der Schalerer 120 enthält einen
Grundkörper 120A,
in dem ein Wippelement 120B drehgelenkig gelagert ist.
Das Wippelement ist mittels Federkraft in die mittige, nicht versetzte
Stellung vorgespannt, wie veranschaulicht. Der Fahrer kann auf die
Fläche 120C oder 120D des
Wippelements drücken,
um zu bewirken, dass der Wippschalter in Richtung der Pfeile 120E bzw. 120F schwenkt,
um einen Hochschaltvorgang bzw. einen Herunterschaltvorgang auszuwählen. Das
Wippelement kann in Richtung der Pfeile bewegt und anschließend losgelassen
werden, um einen "aufwärts"- oder "abwärts"-Impuls auszugeben,
oder er kann in die Stellungen "aufwärts" oder "abwärts" bewegt und dort
gehalten werden, um unterschiedliche Ergebnisse der Steuerung zu
erreichen, wie im Einzelnen weiter unten erläutert. Das Wippelement kann
dafür eingesetzt
werden, um mehrere Pulse abzugeben, um einen einzelne Gangstufen überspringenden
Schaltvorgang (Skip-Schaltvorgang) anzufordern (siehe die US-Patentschrift
4 648 290). Alternativ können
anstelle eines Wippelements 120B ein Kipphebel, druckempfindliche
Flächen,
gesonderte Druckknöpfe
für "aufwärts" und "abwärts" oder Ähnliches
verwendet werden.
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Eine Steuerungs- und Anzeigeeinheit 124 für den Fahrer
enthält
eine grafische Darstellung des sechs Stellungen aufweisenden Schaltschemas
mit einzeln beleuchtbaren Anzeigeelementen 126, 128, 130, 132, 134 und 136,
die sämtliche
der wählbaren Schaltstellungen
repräsentieren.
Vorzugsweise ist jede Hälfte
der Anzeigelemente des Schaltschemas (d. h. 128A und 128B)
unabhängig
voneinander beleuchtbar, um zu ermöglichen, dass das Display dem Fahrer
die Stellung des Gangschalthebels und der Splitgruppe für die eingelegte
und/oder die Zielgangstufe anzeigt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird die eingelegte Gangstufe durch eine konstante Beleuchtung,
die Zielgangstufe hingegen durch ein blinkendes Licht angezeigt.
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Das System umfasst eine Steuereinheit 146, vorzugsweise
eine auf einem Mikroprozessor basierende Steuerein- heit von der
Bauart, wie sie in den US-Patenten 4 595 986, 4 361 065
und 5 335 566 veranschaulicht ist, die dazu dient, Eingangssignale 148 entgegen
zu nehmen und diese gemäß vorgegebenen
logischen Regeln zu verarbeiten, um Ausgangsbefehlssignale 150 an
Systemaktuatoren auszugeben, beispielsweise an den Splitgruppenaktuator 116,
den Motorcontroller 112 und die Anzeigeeinheit 124.
Es kann ein gesonderter Systemcontroller 146 verwendet
werden, oder es kann die ECU 112 des Motors verwendet werden,
die über
einen elektronischen Datenlink Daten austauscht.
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Der Split-Aktuator 116 ist
vorzugsweise eine Vorrichtung mit drei Aktuatorstellungen, der eine
auswählbare
und aufrechterhaltbare Neutralstellung der Splitgruppe ermög- licht.
Alternativ kann eine "Pseudo"-Split-Neutralstellung
vorgesehen sein, indem die Energiezufuhr für den Split-Aktuator unterbrochen wird,
wenn sich die Split-Kupplung 80 in einer nicht eingerückten Zwischenstellung
befindet.
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Im Gegensatz zu den eher vollautomatisch ablaufenden
Split-Gangwechseln von dem neunten in den zehnten Gang und von dem
zehnten in den neunten Gang werden dynamische Wechsel von Vorwärtsgängen, die
reine Split-Gangwechsel sind, beispielsweise von dem dritten in
den vierten Gang oder von dem vierten in den dritten Gang, auf die
Anforderung des Fahrers durch Betätigung des Wahlschalters 120 hin
automatisch durchgeführt.
Wenn die ECU 146 beispielsweise erfasst, dass ein Split-Schalten
verlangt wird, indem sie ein einzelnes "aufwärts"-Signal empfängt, während der
erste, dritte, fünfte
oder siebte Gang eingelegt ist, oder ein einzelnes "abwärts"-Signal empfängt, während der zweite,
vierte, sechste oder achte Gang eingelegt ist, wird sie im Falle
eines Split-Aktuators mit drei Aktuatorstellungen Steuerbefehle
an den Aktuator 116 ausgeben, um den Aktuator in Richtung
auf die Neutralstellung hin vorzuspannen, und Signale an den Motorcontroller 112 ausgeben,
um das Drehmoment zu minimieren oder zu unterbrechen. Dies lässt sich erreichen,
indem der Motor veranlasst wird, um einen Wert mit einem Schwungraddrehmoment
von Null herum zu schwanken (siehe das oben erwähnte US-Patent 4 850 236).
Sobald die Split-Neutralstellung erfasst ist, wird der Motor veranlasst,
eine im Hinblick auf das angestrebte Übersetzungsverhältnis bei
der aktuellen Ausgangswellendrehzahl synchrone Motordrehzahl (ES
= IS = OS*GRr ± ERROR)
anzunehmen Das Einlegen des Ganges ist hinsichtlich der Ansprechzeiten
sowie Wellendrehzahlen und Beschleunigungen der Welle zeitlich in
der Weise abgestimmt, dass es unmittelbar nach Eintreten der Synchronität stattfindet,
um ein Zahn-auf-Zahn-Stoßen der
Kupplung zu verhindern. Ein automatisches Split-Schalten dieser allgemeinen Art ist
in den oben erwähnten
US-Patenten 4 722 248 und 5 435 212 veranschaulicht.
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Die in höherem Maße vollautomatisiert ablaufenden
Split-Gangwechsel 9–10 und 10–9 werden in
derselben Weise durchgeführt,
werden jedoch nicht durch den Wahlschalter 120, sondern
gemäß vorgegebenen
Schaltschemata durch die ECU initiiert.
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Die Bedingung, ob in dem Getriebe 10 ein Gang
eingeiegt ist oder die Leerlaufstellung vorliegt (d. h. kein Gang
eingelegt ist), kann durch einen über eine Zeitspanne hinweg
durchgeführten
Vergleich des Quotienten von Eingangswellendrehzahl/Ausgangswellendrehzahl
mit den bekannten Übersetzungsverhältnissen
(IS/OS = GRi=i...10 ± Y?) erfasst werden. Anstelle
von oder zusätzlich
zu einer Verwendung der logischen Beziehung zwischen den Drehzahlen
von Eingangswelle und Ausgangswelle können Positionssensoren verwendet
werden.
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Bei der Synchronisierung für das Einlegen
einer Zielgangstufe wird der Motor veranlasst, eine Drehzahl von
ca. 30 bis 100 U/min (vorzugsweise ca. 60 U/min) oberhalb oder unterhalb
(vorzugsweise unterhalb) der wahren Synchrondrehzahl (ESSYNCHRO = (OS × GRT) – 45 U/min)
anzunehmen und beizubehalten, um ein komfortables Einrücken der
Klauenkupplung ohne Zahn-auf-Zahn-Stoßen zu erreichen. Um den Eingriff
einer Zielgangstufe zu verifizieren, überprüft das System, ob die Drehzahl
der Eingangswelle für
eine Zeitspanne von ca. 100 bis 400 Millisekunden gleich dem Produkt
der Ausgangswellendrehzahl und dem numerischen Wert des angestrebten Übersetzungsverhältnisses
plus oder minus ca. 10 bis 30 U/min ist (IS = (OS*GRT) ± 20 U/min).
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Die obige Logik ermöglicht es,
auf der Grundlage der Drehzahlen von Eingangswelle und Ausgangswelle
zu erfassen, ob in einem Getriebe ein Gang eingelegt ist oder die
Leerlaufstellung vorliegt, ohne dass es zu diesbezüglichen
Fehlinterpretation kommt, die auf eine Synchronisierung des Motors
für den
Eingriff einer Zielgangstufe zurückzuführen sind, vgl.
das am 12.8.1998 veröffentlichte
Patent EP-A-F357 896.
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Wenn ein geradzahliger Gang (d. h.
eine hohe Gangstufe der Split-Gruppe) eingelegt ist und ein Hochschalten
um eine einzelne Gangstufe gewünscht
wird, ist ein mit dem Ganghebel durchgeführtes Hochschalten (begleitet
von einem Herunterschaltvorgang der Splitgruppe) zweckmäßig und
das System wird, falls durch den Fahrer angefordert, die Durchführung dieses
Schaltvorgangs auf automatischem Wege unterstützen. Wenn ein ungerader Gang
(d. h. eine niedrige Gangstufe der Split-Gruppe) eingelegt ist und
ein Herunterschalten um eine einzelne Gangstufe gewünscht wird,
ist in ähnlicher Weise
ein mittels des Ganghebels ausgelöstes Herunterschalten (begleitet
von einem Split-Hochschalten) zweckmäßig und das System wird, falls
durch den Fahrer angefordert, die Durchführung dieses Schaltvorgangs
automatisch unterstützen.
Zu beachten ist, dass in dem System 100 reine Split-Gangwechsel
automatisch durchgeführt
werden können, während ein
von Split-Schaltvorgängen
begleitetes Schalten mittels des Ganghebels ein Auslösen durch den
Fehrer sowie eine Betätigung
der Klauenkupplung der Hauptgetriebegruppe erfordert.
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Wenn ein mit einer Ganghebelbetätigung kombinierter
Split-Gangwechsel gewünscht
ist, wird eine einzelne puls- artige Betätigung des Wahlschalters in
die geeignete Richtung (im Gegensatz zu einem Halten des Wippschalters 120B in
der geeigneten verlagerten Stellung) einfach als ein Wunsch nach
einem geeigneten Split-Gangwechsel ohne automatische Unterstützung angesehen,
und die Split-Gruppe wird dahingehend vorgewählt, dass sie in der Lage ist,
in die geeignete Split-Stellung zu schalten, und wird dies durchführen, sobald
der Fahrer manuell in den Leerlauf schaltet oder in sonstiger Weise
das Drehmoment unterbricht. Der Fahrer muss in diesem Falle die
geeignete Gangstufe der Hauptgetriebegruppe ohne ein Eingreifen
der Steuerungseinheit 146 einlegen. Dies entspricht im
Wesentlichen dem Betrieb eines in vollem Maße manuell geschalteten Getriebes
der Split-Bauart.
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Falls der Fahrer eine automatische
Unterstützung
für einen
mit einer Ganghebelbetätigung kombinierten
Split-Gangwechsel
wünscht,
wird das Wippelement 120B des Wahlschalters in die geeignete
Stellung bewegt und in dieser (für
eine Dauer von wenigstens 50 Millisekunden bis zu einer Sekunde)
gehalten, um einen unterstützten
Wechsel in einen höheren
oder niedrigeren Gang anzufordern. Wenn die Steuereinheit 146 eine
derartige Aufforderung empfängt,
veranlasst sie automatisch, dass der Motor (für eine Zeitspanne von etwa
2–5 Sekunden) geeignet
mit Kraftstoff versorgt wird, so dass das Drehmoment des Schwungrads
um den Wert Null schwankt, wodurch die Bedingungen einer Drehmo- mentsperre
gelockert oder beseitigt werden und es dem Fahrer möglich wird
leicht von Hand in die Leerlaufstellung der Hauptgetriebegruppe
zu schalten (siehe US-Patente 4 850 236 und 5 573 477). Das Display 124 leuchtet
für die
alte Gangstufe permanent und blinkt für die ausgewählte Gangstufe
oder zeigt diese in sonstiger Weise an. Die ECU 146 erfasst, ob
Leerlaufbedingungen zutreffen, indem sie das Verhältnis der
Eingangswellendrehzahl (IS) und der Ausgangs- wellendrehzahl (OS)
mit bekannten Übersetzungsverhältnissen
vergleicht. Alternativ dazu oder damit kombiniert können Positionssensoren
verwendet werden. Die Logik ermittelt die Identität der Zielgangstufe
GRT aufgrund einer direkten oder indirekten
Beziehung zwischen der gegenwärtigen
Gangstufe GRC und der Richtung des gewünschten
Schaltvorgangs.
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Wenn die Leerlaufstellung der Hauptgetriebegruppe
er fasst ist, wird das Displayelement, das der aus dem Eingriff genommenen
Gangstufe entspricht, nicht beleuchtet, die Split-Gruppe wird automatisch
dazu veranlasst, in die geeignete Split-Gangstufe zu schalten, und
es wird automatisch dafür
gesorgt, dass der Motor (für
eine Zeitdauer von etwa 2–5
Sekunden) mit einer für
das Einlegen der angestrebten Gangstufe (GRT)
im Wesentlichen synchronen Drehzahl (ES = OS*GRT)
rotiert, um dem Fahrer zu erlauben, die angezeigte Gangstufe der Hauptgetriebegruppe
ohne Weiteres mittels des Gangschalthebels 31 manuell in
Eingriff zu bringen. Vorzugsweise wird automatisch veranlasst, dass
die Drehzahl des Motors einen von der wahren Synchrondrehzahl versetzten
Offsetwert annimmt oder um die wahren Synchrondrehzahl herum schwankt (siehe
US-Patente 5 508 916 und 5 582 558). Wenn ein Eingriff der Zielgangstufe
erfasst wird, leuchtet das der neu eingelegten Gangstufe entsprechende Anzeigeelement
des Displays konstant und die Steuerung der Motortreibstoffzufuhr
wird wieder dem Fahrer überlassen.
Der durch den Gangschalthebel und die Split-Schaltung kombiniert
durchgeführte,
unterstützte
Gangwechsel wird erreicht, ohne dass hierzu eine Betätigung des
Kupplungspedals 115 oder des Gaspedals 113 durch
den Fahrer erforderlich ist.
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Wenn sich der Ganghebel in der "A"-Stellung 136 (d. h. 9/10)
befindet oder nachdem er in diese Stellung versetzt wurde, gibt
die ECU 146 an den Treibstoffzufuhr-Controller 112 und
den Split-Aktuator 116 den Steuerbefehl aus, geeignete
Wechsel von dem neunten in den zehnten Gang und von dem zehnten
in den neunten Gang automatisch auszuwählen und durchzuführen. Ein
automatischer Betrieb innerhalb einer oberen Gruppe von Gangstufen ist
in den oben erwähnten
US-Patenten 4 722
248, 4 850 236 und 5 498 195 geoffenbart.
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Systeme, die dieses Merkmal verwenden, werden
von der Eaton Corporation unter der Handelsmarke "Super 10 Top-2" und von der Dana
Corporation unter der Handelsmarke "Automate-2" vertrieben.
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Um aus der "A"-Stellung
heraus in einen anderen Gang zu schalten, muss der Fahrer einfach das
Kupplungspedal 115, das Gaspedal 113 und den Gangschalthebel 57 betätigen, um
einen vollkommen manuellen Wechsel in eine andere Gangstufe durchzuführen. Falls
ein mit dem Ganghebel durchgeführter,
unterstützter
Wechsel von "A" in die achte (oder eine
niedrigere) Gangstufe verlangt wird, kann der Wahlschalterwippe 120B in
der "abwärts"-Stellung gehalten
werden, wodurch die ECU 146 veranlasst wird, einen Befehl
an den Treibstoffzufuhr-Controller 112 und/oder den Split-Aktuator 116 auszugeben, den
mittels des Ganghebels allein oder durch den Ganghebel kombiniert
mit der Split-Schaltung zu tätigenden
Schaltvorgang von der eingelegten Gangstufe "A" (neunte
oder zehnte) in eine ausgewählte
Zielgangstufe zu unterstützen.
In der Stellung "A" werden Impulse des
Wahlschalters (sowie eine Dauerbetätigung desselben in Richtung "aufwärts") von der ECU nicht
beachtet.
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In Getriebesystemen wie dem System 100 sowie
in in höherem
Maße automatisierten
Systemen steht dem System ein Signal, das anzeigt, dass ein Schaltvorgang
in der Hauptgetriebegruppe 16A einzuleiten ist, oder ein
Mittel zur Verfügung,
um die Erfordernis hierfür
zu ermitteln.
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Erfindungsgemäß ist eine Arretierungs- oder Sperreinrichtung
vorgesehen, die einen veränderlichen
Widerstand gegen eine Bewegung der Schaltstange aus einer Einrückstellung
bereitstellt. Wenn das System einen Wunsch erfasst, dass eine eingelegte
Gangstufe aufrecht erhalten werden soll, stellt die Arretierung
eine Rückhaltekraft
bereit, die einer Bewegung der Schaltstange einen überaus hohen Widerstand
entgegensetzt, der einem durch den Gangschalthebel ausgelösten Herausspringen
des Gangs standhält.
Da kein Gangwechsel erfolgt, hat dies keine nachteilige Wirkung
auf den Schaltkomfort. Wenn erfasst wird, dass ein Schalten mit
dem Schalthebel beabsichtigt ist oder ein Schaltvorgang gerade stattfindet,
entfällt
die Notwendigkeit, ein Herausspringen des Gangs zu verhindern, und
der Einrastwiderstand oder die Rückhaltekraft
wird auf ein Minimum reduziert, im durch eine Verminderung des Kraftaufwands
für das
Schalten den Schaltkomfort zu verbessern,. In Systemen mit einem
höheren
Grad an Automatisierung ermöglicht
dies den Einsatz kleinerer Schaltaktuatoren.
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5 veranschaulicht
eine Ausführungsform
einer variablen Sperreinrichtung für eine Schaltstange. Eine Schaltstange 150 (auch
als "Schaltwelle" bezeichnet) weist
Gangstellungskerben oder -nuten 152 und 154 auf,
die mit eine Sperreinrichtung 156 ausgerichtet sind, wenn
in dem Getriebe die Gänge
1/2, 5/6 oder 9/10(A) bzw. R, 3/4 oder 7/8 eingelegt sind. Zwischen
den Kerben 152 und 154 ist eine Anschlussfläche 158 ausgebildet.
Alternativ kann eine kleine Rastkerbe oder -nut für den Leerlauf (wie
durch gestrichelte Linien angedeutet) verwendet werden. Die Schaltstange 150 trägt gewöhnlich ein oder
mehrere Schaltgabeln 151, die dazu dienen, Kupplungsglieder 151A in
eingerückten
oder ausgerückten
Stellungen axial zu positionieren, wie aus dem Stand der Technik
allgemein bekannt.
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Die Sperreinrichtung enthält ein Schieberelement 160 mit
kegelförmig
zulaufender Spitze 162, die in die Kerben gelangen kann
und ein Kolbenende 164, das in einen Zylinder 166 aufgenommen
sein kann. Eine leichte Druckfeder 168 spannt das Schieberelement
nach unten hin in Berührung
mit den Kerben vor. Der Kolben und der Zylinder legen eine Kammer 170 fest,
die wahlweise unter Druck gesetzt bzw. entlastet wird, was abhängig von
Steuerbefehlen der ECU 146 durch ein Aktuatorventil 172 gesteuert
wird.
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Wenn eine Schaltabsicht erfasst wird,
wird die Kammer 170 druckentlastet, um den Widerstand gegen
eine axiale Bewegung der Schaltstange 150 zu minimieren.
Wenn ein Wunsch erfasst wird, dass der Gang eingelegt bleiben soll,
wird die Kammer 170 unter Druck gesetzt, um die Rückhaltekraft
und dementsprechend den Widerstand gegen eine axiale Bewegung der
Schaltstange zu maximieren, um einem durch den Gangschalthebel ausgelösten Herausspringen
des Gangs entgegenzuwirken. Eine fahrzeuginterne Quelle S eines
unter Druck stehenden Fluids, z. B. eine Hydraulikflüssigkeit
oder Druckluft, kann dafür
eingesetzt werden, die Kammer 170 unter Druck zu setzen.
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Die Sperreinrichtung nach 6 ähnelt der in 5 dargestellten dahingehend, dass eine Schaltstange
mit Gangstellungskerben 178 und 180 versehen ist,
die im Wesentlichen den Kerben 152 bzw. 154 entsprechen.
Die Gangkerben 178 und 180 sind jedoch nicht kegelförmig abgeschrägt. Die
Kerben 178 und 180 wirken mit einer nicht kegelförmig zulaufenden
Spitze 182 eines Schieberelements 184 einer Sperreinrichtung 186 zusammen.
Das Schieberelement 184 enthält einen doppelseitigen Kolbenabschnitt 188,
der gleitend und abgedichtet in einem Zylinder 190 aufgenommen
ist. Der Kolbenabschnitt 188 und der Zylinder 190 definieren
zwei gesonderte Kammern 192 und 194, die auf Befehl
der ECU 146 hin mittels des Regelventils 196 abwechselnd
unter Druck gesetzt bzw. druckentlastet werden, um zu veranlassen,
dass das Schieberelement eine ausgefahrene oder eine zurückgezogene
Stellung einnimmt.
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Im Gegensatz zu dem nachgiebigen
Widerstand gegen eine axiale Bewegung der Schaltstange 150,
wie er durch die in 5 veranschaulichte
Vorrichtung geschaffen ist, sorgt die Vorrichtung in 6 für einen formschlüssigen Widerstand
gegen eine axiale Bewegung der Schaltstange 176. Beide
Bauarten der Vorrichtungen sowie deren Abwandlungen eignen sich
für die
vorliegende Erfindung.
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Obwohl in der Beschreibung der vorliegenden
Erfindung bis zu einem gewissen Grad auf Besonderheiten eingegangen
wurde, versteht sich, dass die Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
lediglich exemplarischer Natur ist und dass zahlreiche Veränderungen
der Gestalt und der Einzelheiten möglich sind, ohne dass der Schutzumfang
der Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert ist, verlassen
wird.