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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Klasse von Triarylethanen,
Verfahren zu ihrer Herstellung, pharmazeutische Zusammensetzungen,
die sie enthalten, und ihre Verwendung in der Medizin.
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Viele
Hormone und Neurotransmitter modulieren die Gewebefunktion durch
Erhöhung
der intrazellulären
Konzentrationen an cyclischem Adenosin-3',5'-monophosphat (cAMP).
Die zellulären
Konzentrationen an cAMP werden durch Mechanismen gesteuert, die
die Synthese und den Abbau steuern. Die Synthese von cAMP wird durch
Adenylcyclase gesteuert, die direkt durch Verbindungen wie Forskolin
aktiviert oder indirekt durch die Bindung spezifischer Agonisten
an Zelloberflächenrezeptoren
aktiviert wird, die an die Adenylcyclase gekuppelt sind. Der Abbau
von cAMP wird durch eine Familie von Phosphodiesterase-Isoenzymen
(PDE) gesteuert, die auch den Abbau von cyclischen Guanosin-3',5'-monophosphat (cGMP)
steuern. Bis heute sind 7 Mitglieder der Familie beschrieben (PDE
I–VII),
deren Verteilung von Gewebe zu Gewebe schwankt. Dies lässt vermuten,
dass spezifische Inhibitoren der PDE-Isoenzyme unterschiedliche
Erhöhungen
von cAMP in verschiedenen Geweben erzielen können [bezüglich einer Übersicht über PDE-Verteilung,
-Struktur, -Funktion und -Regulierung, siehe Beavo & Reifsnyder (1990)
TIPS, 11: 150–155
und Nicholson et al. (1991) TIPS, 12: 19–27].
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Es
gibt eindeutige Hinweise dafür,
dass die Erhöhung
von cAMP in inflammatorischen Leukozyten zur Inhibierung ihrer Aktivität führt. Außerdem hat
die Erhöhung
von cAMP in der glatten Atemwegsmuskulatur einen spasmolytischen
Effekt. In diesen Geweben spielt PDE IV eine Hauptrolle bei der
Hydrolyse von cAMP. Man könnte
daher erwarten, dass selektive Inhibitoren von PDE IV therapeutische
Wirkungen bei inflammatorischen Erkrankungen wie Asthma zeigen,
indem sie sowohl antiinflammatorische als auch bronchodilatorische
Wirkungen erzielen.
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In
unseren internationalen Patentanmeldungen WO 94/14742, WO 95/17399,
WO 95/35281 und WO 95/35283 beschreiben wir Triarylethane, die wirksame
Inhibitoren des PDE IV-Isoenzyms bei Konzentrationen sind, bei denen
sie eine geringe oder keine inhibitorische Wirkung auf andere PDE-Isoenzyme
haben. Die Verbindungen werden in der Medizin, insbesondere zur
Prophylaxe und Behandlung von Asthma verwendet.
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Wir
haben nun eine spezielle Klasse von Triarylethanen gefunden, die
wirksame und selektive PDE IV-Inhibitoren sind und auch weitere
vorteilhafte pharmakologische Eigenschaften haben, wozu insbesondere eine
verbesserte Metabolismusstabilität
gehört.
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Ein
Gegenstand der Erfindung betrifft daher eine Verbindung der Formel
(1)
worin
R
a ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls
substituierte C
1-6-Alkylgruppe ist, wobei
die gegebenenfalls vorhandenen Substituenten Halogenatome sind;
R
b eine gegebenenfalls substituierte C
1-6-Alkylgruppe ist, worin die gegebenenfalls
vorhandenen Substituenten ein, zwei oder drei Halogenatome sind,
oder eine C
3-8-Cycloalkylgruppe bedeutet;
R
c eine -N(R
1)C(=NCN)NHR
2, -N(R
1)C(=NCN)SR
2, -N(R
1)C(=CHNO
2)NHR
2 oder -N(R
1)C(=CHNO
2)SR
2-Gruppe bedeutet, worin R
1 ein
Wasserstoffatom oder eine C
1-3-Alkylgruppe
ist und R
2 ein Wasserstoffatom, eine C
1-3-Alkylgruppe oder eine gegebenenfalls
substituierte Phenyl- oder Phenyl-C
1-3-alkylgruppe
ist, worin die gegebenenfalls vorhandenen Substituenten ein oder
zwei Halogenatome, C
1-3-Alkyl- oder C
1-3-Alkoxygruppen sind;
Ar Phenyl ist;
und
Ar
1 eine 2-, 3- oder 4- Pyridylgruppe
ist;
und die Salze, Solvate, Hydrate und N-Oxide davon.
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Selbstverständlich können bestimmte
Verbindungen der Formel (1) ein oder mehrere Chiralitätszentren
aufweisen. Wenn ein oder mehrere chirale Zentren vorliegen, können Enantiomere
oder Diastereomere vorliegen, und die Erfindung soll alle derartigen
Enantiomere, Diastereomere und Mischungen davon, einschließlich Racemate,
umfassen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch als geometrische Isomere existieren und die Erfindung soll
auch all solche Isomeren und Mischungen davon umfassen.
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Wenn
Ra für
eine Alkylgruppe steht, so kann diese geradkettig oder verzweigt
sein, beispielsweise eine Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- oder i-Propylgruppe,
vorzugsweise eine gegebenenfalls substituierte Ethylgruppe oder
insbesondere eine gegebenenfalls substituierte Methylgruppe. Die
optionalen Halogensubstituenten sind vorzugsweise ein, zwei oder
drei Fluor- oder Chloratome. Spezielle Ra-Gruppen
umfassen beispielsweise die -CH2F-Gruppe,
-CH2Cl-Gruppe, -CHF2-Gruppe,
-CHCl2-Gruppe, -CF3-Gruppe
oder -CCl3-Gruppe.
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Die
Gruppe Rb ist insbesondere eine gegebenenfalls
substituierte C1-3-Alkylgruppe, insbesondere
eine Methylgruppe, -CH2F-Gruppe oder -CHF2-Gruppe oder eine C3-8-Cycloalkylgruppe,
insbesondere eine Cyclobutyl- oder Cyclopentylgruppe.
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Wenn
in der Gruppe Rc in Verbindungen der Formel
(1) die Gruppe R1 und/oder R2 eine
C1-3-Alkylgruppe ist, so kann diese eine
geradkettige oder verzweigte C1-3-Alkylgruppe
sein, die ausgewählt
ist unter einer Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- oder i-Propylgruppe.
Phenyl-C1-3-alkylgruppen, die durch die
Gruppe R2 dargestellt sind, umfassen Benzyl-
oder Phenethylgruppen. Diese und andere Phenalkyl- oder Phenylgruppen,
die durch R2 dargestellt sind, können gegebenenfalls
durch ein, zwei oder mehrere Halogenatome, beispielsweise Chlor-,
Brom-, Iod- oder Fluoratome, C1-3-Alkylgruppen
(z. B. Methyl oder Ethyl) oder C1-3-Alkoxygruppen
(z. B. Methoxy oder Ethoxy) substituiert sein.
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Spezielle
Beispiele von Rc-Gruppen umfassen -NHC(=NCN)NHR2, -NHC(=NCN)SR2, -NHC(=CHNO2)NHR2 oder -NHC(=CHNO2)SR2-Gruppen, insbesondere
solche, worin R2 für eine Methyl-, Ethyl-, Benzyl-
oder substituierte Benzylgruppe steht, die ein oder zwei Halogen-,
C1-3-Alkyl- oder C1-3-Alkoxysubstituenten
wie zuvor beschrieben enthalten.
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Im
Allgemeinen können
die durch Rc dargestellten Gruppen an die
Ar-Gruppe über
jedes verfügbare Ringkohlenstoffatom
gebunden sein.
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Das
Vorliegen von Aminogruppen in den Verbindungen der Formel (1) kann
die Bildung von Salzen der Verbindungen ermöglichen. Geeignete Salze umfassen
pharmazeutisch verträgliche
Salze, z. B. Säureadditionssalze,
die sich von anorganischen oder organischen Säuren ableiten.
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Säureadditonssalze
umfassen Hydrochloride, Hydrobromide, Hydroiodide, Alkylsulfonate
(z. B. Methansulfonate, Ethansulfonate oder Isethionate), Arylsulfonate
(z. B. p-Toluolsulfonate, Besylate oder Napsylate), Phosphate, Sulfate,
Hydrogensulfate, Acetate, Trifluoracetate, Propionate, Citrate,
Maleate, Fumarate, Malonate, Succinate, Lactate, Oxalate, Tartrate
und Benzoate.
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Besonders
brauchbare Salze von erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen pharmazeutisch
verträgliche
Säureadditionssalze.
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Besonders
brauchbare erfindungsgemäße Verbindungen
umfassen solche, die speziell in den nachfolgenden Beispielen beschrieben
sind und umfassen insbesondere:
(R)-N-{(E/Z)-1-{3-[1-[3-Cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilino}-2-nitroethenyl}-N-methylamin;
(R)-N-Methyl-N''-cyano-N'-{3-[1-[3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]phenyl}guanidin;
(R)-N-Benzyl-N''-cyano-N'-{4-[1-[3-cyclobutyloxy-4-methoxyphenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]phenyl}guanidin;
(R)-N-{(E/Z)-1-{4-[1-[3,4-Bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilino}-2-nitroethenyl)-N-benzylamin;
(R)-N-{(E/Z)-1-{4-[1-[3,4-Bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilino}-2-nitroethenyl)-N-([4-fluorphenyl]methyl)amin;
(R)-N-Benzyl-N'-{4-[1-[3,4-bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]phenyl}-N''-cyanoguanidin;
(R)-N'-{4-[1-[3,4-Bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]phenyl}-N''-cyano-N-[(4-fluorphenyl)methyl]guanidin;
und
die Salze, Solvate, Hydrate und N-Oxide davon.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind selektive und wirksame PDE IV-Inhibitoren und weisen vorteilhafterweise
eine verbesserte Metabolismusstabilität auf. Die Fähigkeit
der Verbindungen in dieser Weise zu wirken kann in einfacher Weise
anhand der in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen Tests ermittelt werden.
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Spezielle
Anwendungen, für
die die erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können, umfassen
die Prophylaxe und Behandlung von Asthma, insbesondere Lungenentzündung in
Verbindung mit Asthma, zystische Fibrose oder die Behandlung von
entzündlichen
Luftwegserkrankungen, chronischer Bronchitis, eosinophilen Granulom,
Psoriasis und anderen gutartigen und bösartigen proliferativen Hauterkrankungen,
endotoxischem Schock, septischem Schock, ulcerativer Colitis, Morbus
Crohn, Reperfusionsschäden
des Myokards und Gehirns, entzündlicher
Arthritis, chronischer Glomerulonephritis, atopischer Dermatitis,
Urticaria, Adult Respiratory Distress Syndrom, Diabetes insipidus,
allergischer Rhinitis, allergischer Conjunctivitis, Frühlingsconjunctivitis,
arterieller Restenose und Arthereosklerose.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch durch Erhöhung
von cAMP in Sinnesneuronen neurogene Entzündungen unterdrücken. Sie
sind daher analgetisch, antitussiv und antihyperalgesisch bei entzündlichen
Erkrankungen, die mit Reizung und Schmerzen verbunden sind.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch cAMP in Lymphozyten erhöhen
und dadurch unerwünschte
Lymphozytenaktivierung bei immunbezogenen Erkrankungen wie rheumatoider
Arthritis, ankylosierender Spondylitis, Transplantatabstoßung und
Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion unterdrücken.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch die Sekretion von Magensäure
verringern und können
daher zur Behandlung von Erkrankungen in Verbindung mit Hypersekretion
verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
die Cytokinsynthese durch inflammatorische Zellen als Reaktion auf
Immun- oder infektiöse
Stimulierung unterdrücken.
Sie sind daher zur Behandlung bakterieller, Pilz- oder viral induzierter
Sepsis und septischem Schock geeignet, wobei Cytokine wie Tumornekrosefaktor (TNF)
die Schlüsselmediatoren
sind. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch Entzündung
und Pyrexie aufgrund von Cytokinen unterdrücken und sind daher zur Behandlung
von Entzündung
und Cytokin-vermittelter chronischer Gewebedegeneration geeignet,
die bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Osteoarthritis
auftritt.
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Die Überproduktion
von Cytokinen wie TNF bei bakteriellen, Pilz- oder viralen Infektionen
oder Erkrankungen wie Krebs, führt
zu Kachexie und Muskelverfall. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können diese Symptome
lindern, sodass die Lebensqualität
verbessert wird.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch cAMP in bestimmten Bereichen des Gehirns erhöhen und
so einer Depression und Gedächtnisstörung entgegenwirken.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
die Zellproliferation in bestimmten Tumorzellen unterdrücken und
können
daher zur Verhinderung des Tumorwachstums und der Invasion normalen
Gewebes verwendet werden.
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Zur
Prophylaxe oder Behandlung von Erkrankungen können die erfindungsgemäßen Verbindungen als
pharmazeutische Zusammensetzungen verabreicht werden und ein weiterer
Gegenstand der Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine Verbindung der Formel (1) zusammen mit einem oder mehreren
pharmazeutisch verträglichen
Trägern,
Exzipienten oder Verdünnungsmitteln
enthält.
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Erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzungen können
eine zur oralen, buccalen, parenteralen, nasalen, topischen oder
rektalen Verabreichung geeignete Form oder eine zur Inhalation oder
Insufflation geeignete Form haben.
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Zur
oralen Verabreichung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen die Form von beispielsweise
Tabletten, Pastillen oder Kapseln haben, die nach herkömmlichen
Verfahren mit pharmazeutisch verträglichen Exzipienten wie Bindemitteln
(z. B. vorgelatinierter Maisstärke,
Polyvinylpyrrolidon oder Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstoffe
(z. B. Lactose, mikrokristalliner Cellulose oder Calcium hydrogenphosphat);
Gleitmitteln (z. B. Magnesiumstearat, Talk oder Kieselsäure); Disintegranten
(z. B. Kartoffelstärke
oder Natriumglykolat); oder Netzmitteln (z. B. Natriumlaurylsulfat)
hergestellt sind. Die Tabletten können nach bekannten Verfahren überzogen
werden. Flüssige
Zubereitungen zur oralen Verbreichung können die Form von beispielsweise
Lösungen,
Sirupen oder Suspensionen haben oder sie können als Trockenprodukt zum
Auffüllen
mit Wasser oder einem anderen geeigneten Vehikel vor dem Gebrauch
angeboten werden. Solche flüssigen
Zubereitungen können
nach üblichen
Verfahren mit pharmazeutisch verträglichen Zusatzstoffen wie Suspendiermitteln,
Emulgatoren, nicht-wässrigen
Vehikeln und Konservierungsmitteln hergestellt werden. Die Zubereitungen
können
auch Puffersalze, Geschmacksstoffe, Farb- und Süßungsmittel, sofern geeignet,
enthalten.
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Zubereitungen
zur oralen Verabreichung können
geeigneterweise so formuliert werden, dass sie den Wirkstoff kontrolliert
freisetzen.
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Zur
buccalen Verabreichung können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten oder Pastillen haben,
die in üblicher
Weise formuliert sind.
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Die
Verbindungen der Formel (1) können
zur parenteralen Verabreichung durch Injektion, z. B. Bolusinjektion
oder Infusion, zubereitet werden. Formulierungen zur Injektion können in
Einzeldosisform, z. B. in Glasampullen oder Mehrfachdosisbehältern, z.
B. Glasphiolen, bereitgestellt werden. Die Zusammensetzungen zur
Injektion können
die Form von Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen Vehikeln
haben und können
Formulierungshilfsmittel wie Suspendiermittel, Stabilisatoren, Konservierungsmittel
und/Dispergiermittel enthalten. Alternativ kann der Wirkstoff in
Pulverform vorliegen und vor Gebrauch mit einem geeigneten Vehikel,
z. B. sterilem Pyrogen-freiem Wasser, aufgefüllt werden.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Formulierungen können die Verbindungen der Formeln
(1) und (2) auch als Depotzubereitung formuliert werden. Derartige
langwirkende Formulierungen können
durch Implantation oder durch intramuskuläre Injektion verabreicht werden.
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Zur
nasalen Verabreichung oder Verabreichung durch Inhalation werden
die erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen zweckmäßigerweise
in Form eines Aerosolsprays für
Druckbehälter
oder Zerstäuber unter
Verwendung eines geeigneten Treibmittels, z. B. Dichlordifluormethan,
Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan, Kohlenstoffdioxid oder
eines anderen geeigneten Gases oder Gasgemisches bereitgestellt.
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Die
Zusammensetzungen können
gewünschtenfalls
in einer Packung oder Spendervorrichtung bereitgestellt werden,
die eine oder mehrere Einzeldosisformen mit dem Wirkstoff enthält. Der
Packung oder Spendervorrichtung können Gebrauchsanweisungen zur
Verabreichung beigelegt werden.
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Die
zur Prophylaxis oder Behandlung einer bestimmten inflammatorischen
Erkrankung erforderliche Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung
wird je nach gewählter
Verbindung und dem Zustand des zu behandelnden Patienten schwanken.
Im Allgemeinen liegen die Tagesdosen jedoch im Bereich von etwa
100 ng/kg bis 100 mg/kg, z. B. etwa 0,01 mg/kg bis 40 mg/kg Körpergewicht
zur oralen oder buccalen Verabreichung, im Bereich von etwa 10 ng/kg
bis 50 mg/kg Körpergewicht
bei parenteraler Verabreichung und im Bereich von etwa 0,05 mg bis
etwa 1000 mg, z. B. etwa 0,5 mg bis etwa 1000 mg, zur nasalen Verabreichung oder
Verabreichung durch Inhalation oder Insufflation.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
nach den folgenden Verfahren hergestellt werden:
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Ein
Verbindung der Formel (1), worin R
c für eine -N(R
1)C(=NCN)SR
2-Gruppe
oder -N(R
1)C(=CHNO
2)SR
2-Gruppe steht, kann durch Umsetzung eines
intermediären
Amins der Formel (2)
worin
R
a, R
b, R
1, Ar und Ar
1 wie
für Formel
(1) definiert sind mit einem Reagenz R
2S.C(=NCN).SR
2 oder R
2S.C(=CHNO
2).SR
2, worin R
2 wie für
Formel (1) definiert ist, hergestellt werden. Die Umsetzung kann
in einem Lösungsmittel
wie einem Alkohol, z. B. Ethanol oder einem Nitril, z. B. Acetonitril
bei etwa Umgebungstemperatur bis zur Siedetemperatur durchgeführt werden.
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Die
intermediären
Edukte für
Formel (1) können
nach den in den internationalen Patentanmeldungen WO 94/14742, WO
95/17386, WO 95/35281 und WO 95/35283 beschriebenen Verfahren oder
aus einer darin beschriebenen geeigneten Verbindung nach Standardverfahren,
die auf einfachen Umwandlungen funktioneller Gruppen beruhen, hergestellt
werden.
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Eine
Verbindung der Formel (1), worin Rc für eine -N(R1)C(=NCN)NHR2-Gruppe
oder -N(R1)C(=CHNO2)SR2-Gruppe steht, kann aus einer entsprechenden
Ver bindung der Formel (1), worin Rc für eine -N(R1)C(=NCN)SR2-Gruppe
oder -N(R1)C(=CHNO2)SR2-Gruppe steht, durch Umsetzen mit einem
Amin R2NH hergestellt werden.
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Die
Umsetzung kann in einem Lösungsmittel
wie einem Alkohol, z. B. Methanol oder einem Eher, z. B. einem cyclischen
Ether wie Tetrahydrofuran bei etwa Umgebungstemperatur durchgeführt werden.
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N-Oxide
der Verbindungen der Formel (1) kann man beispielsweise durch Oxidation
der entsprechenden Stickstoffbase mit einem Oxidationsmittel wie
Wasserstoffperoxid in Gegenwart einer Säure wie Essigsäure bei
erhöhter
Temperatur, z. B. etwa 70°C
bis 80°C,
oder alternativ durch Umsetzung mit einer Persäure wie beispielsweise Peresssigsäure in einem
Lösungsmittel,
z. B. Dichlormethan, bei etwa 0°C
bis Umgebungstemperatur herstellen.
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Säureadditionssalze
der Verbindungen der Formel (1) kann man durch Umsetzung einer Verbindung der
Formel (1) mit einer geeigneten Säure in einem geeigneten Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch,
z. B. einem organischen Lösungsmittel
wie einem Ether, z. B. Diethylether, oder einem Alkohol, z. B. Ethanol, nach
Standardverfahren herstellen.
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Wenn
man ein bestimmtes Enantiomer einer Verbindung der Formel (1) erhalten
möchte,
kann man es aus einem entsprechenden Enantiomerengemisch unter Verwendung
eines geeigneten herkömmlichen Verfahren
zur Enantiomerentrennung herstellen.
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So
kann man z. B. diastereomere Derivate, z. B. Salze, durch Umsetzen
eines Enantiomerengemisches der Formel (1), z. B. eines Racemates
und einer geeigneten chiralen Verbindung, z. B. einer chiralen Säure oder
Base, herstellen. Geeignete chirale Säuren umfassen z. B. Weinsäure und
andere Tartrate wie Dibenzoyltartrate und Ditolyltartrate, Sulfonate
wie Kampfersulfonate, Mandelsäure
und andere Mandelate und Phosphate wie 1,1'-Einaphthalin-2,2'-diylhydrogenphosphat. Man kann die
Diastereomeren mit geeigneten Verfahren trennen, z. B. durch Kristallisation
und das gewünschte
Enantiomer zurückgewinnen,
z. B. durch Behandeln mit einer Säure oder Base für den Fall,
dass das Diastereomer ein Salz ist.
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Nach
einem anderen Verfahren zur Spaltung kann man ein Racemat der Formel
(1) durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie
trennen.
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Alternativ
kann man ein bestimmtes Enantiomer erhalten, wenn man eine geeignete
chirale Zwischenverbindung der Formel (2) in dem oben beschriebenen
Verfahren einsetzt. Chirale Zwischenverbindungen können insbesondere
unter Anwen dung des in der internationalen Patentanmeldung WO 95/17386
beschriebenen enantioselektiven Verfahren erhalten werden.
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Ein
spezielles geometrisches Isomer einer erfindungsgemäßen Verbindung
kann auch aus einem entsprechenden Gemisch von Isomeren unter Anwendung
herkömmlicher
Trennverfahren, z. B. durch Chromatographie, erhalten werden.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Alle Temperaturen
sind in °C
angegeben
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Die
Ausgangsaniline zur Herstellung der Verbindungen der Beispiele 1,
3, 5, 7 und 10 wurden wie in der internationalen Patentanmeldung
WO 95/17386 beschrieben hergestellt, wobei 3-Cyclopentyloxy-4-methoxybenzaldehyd,
3-Cyclobutyloxy-4-methoxybenzaldehyd
oder 3,4-Bis(difluormethoxy)benzaldehyd als Edukte und das entsprechende
Grignard-Reagenz (siehe die Beispiele in WO 951177386) eingesetzt
wurden.
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BEISPIEL 1
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(R)-3-{1-[3-Cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl]-2-(4-(pyridinyl)ethyl}-N-[(E/Z)-1-(methylsulfanyl)-2-nitroethenyl]anilin
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Zu
einer Lösung
von 3-[1-(R)-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilin
(880 mg; 2,27 mmol) in trockenem Acetonitril (10 ml) gab man bei
Raumtemperatur 1,1-Bis(methylthio)-2-nitroethylen (1,20 g; 3,2 Äquivalente).
Man erhitzte die Mischung über
Nacht am Rückfluss
und verteilte danach zwischen Ethylacetat (100 ml) und Wasser (100
ml). Die wässrige
Schicht trennte man ab und die organische Schicht wusch man mit
Wasser (3 × 100
ml), Kochsalzlösung
(100 ml), trocknete (MgSO4), filtrierte
und entfernte das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck, wobei man einen gelben Schaum erhielt.
Den Schaum unterzog man einer Flash-Säulenchromatographie (SiO2; Eluierungsmittel: Ethylacetat), wobei
man die Titelverbindung als weißen
Schaum (830 mg) erhielt. 1H-NMR (300 MHz,
d4-Methanol). δ 1,58 (2H, br), 1,76 (6H, br),
2,38 (3H, s), 3,41 (2H, d, J 8,2 Hz), 3,75 (3H, s), 4,33 (1H, t,
J 8,2 Hz), 4,71 (1H, br), 6,78 (2H, s), 6,83 (2H, s), 7,12 (1H,
d, J 7,6 Hz), 7,18 (2H, d, J 6,2 Hz), 7,25 (1H, br s), 7,33 (2H,
m) und 8,28 (2H, dd, J 4,5, 1,6 Hz). m/z (ESI, 40 V) 506 (MH+, 100), 445 (12), 438 (10), 413 (16).
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BEISPIEL 2
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(R)-N-{(E/Z)-1-{3-[1-[3-Cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilino}-2-nitroethenyl}-N-methylamin
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Zu
der Verbindung aus Beispiel 1 (500 mg; 0,99 mmol) gab man Methylamin
in Methanol (20 ml einer 2 M-Lösung,
40 Äquivalente).
Man erwärmte
danach die Mischung 3 Stunden auf 40°C. Das Lösungsmittel entfernte man unter
vermindertem Druck und unterzog den gelben Rückstand einer Säulenchromatographie (SiO2, Eluierungsmittel: 23 : 2 Dichlormethan
: Methanol), wobei man die Titelverbindung als blassgelben Feststoff
(350 mg) erhielt. 1H-NMR (300 MHz, d4-Methanol). δ 1,58 (2H, br), 1,75 (6H, br),
3,01 (2H, br), 3,41 (2H, d, J 7,5 Hz), 3,74 (3H, s), 4,34 (1H, dd,
J 7,9–8,3
Hz), 4,72 (1H, br), 6,30 (1H, br), 6,77–6,85 (3H, m), 7,05 (1H, d,
J 7,5 Hz), 7,17 (3H, dd, J 1,5, 3,6 Hz), 7,30–7,37 (2H, m) und 8,28 (2H,
dd, J 1,5, 4,6 Hz). m/z (ESI, 40 V) 489 (MH+,
100%), 421 (15), 396 (32).
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BEISPIEL 3
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(R)-4-{2-(3-{[Cyanoimino)(methylsulfanyl)methyl]amino}phenyl)-2-[3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl]ethyl}pyridin
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Zu
einer Lösung
von 3-[1-(R)-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilin
(890 mg; 2,3 mmol) in Ethanol (10 ml) gab man bei 0°C Dimethylcyanodithioimidocarbonat
(1,0 g; 3 Äquivalente).
Man ließ das
Gemisch auf Raumtemperatur erwärmen
und rührte
72 Stunden. Man verteilte das Gemisch zwischen Ethylacetat (100
ml) und Wasser (100 ml), trennte die wässrige Schicht ab und wusch
die organische Schicht mit Wasser (3 × 50 ml), Kochsalzlösung (50
ml), trocknete (MgSO4), filtrierte und entfernte
das Lösungsmittel unter
vermindertem Druck, wobei man einen blassgelben Schaum erhielt.
Den Schaum unterzog man einer Flash-Säulenchromatographie (SiO2; Eluierungsmittel: Ethylacetat), wobei
man die Titelverbindung als weißen Schaum
(685 mg) erhielt. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3). δ 1,58
(2H, br), 1,79 (6H, br), 2,44 (3H, s), 3,32 (2H, d, J 8,7 Hz), 3,80
(3H, s), 4,17 (1H, t, J 8,0 Hz), 4,66 (1H, br), 6,63 (1H, d, J 2,0
Hz), 6,79 (1H, dd, J 8,3, 2,0 Hz), 6,78 (1H, d, J 8,3 Hz), 6,96
(2H, dd, J 4,5, 1,6 Hz), 7,12 (1H, s), 7,15 (2H, s), 7,28 (2H, m)
und 8,38 (2H, dd, J 4,5, 1,6 Hz). m/z (ESI, 40 V) 487 (MH+, 100), 445 (17), 419 (41), 377 (52).
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BEISPIEL 4
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(R)-N-Methyl-M''-cyano-N'-{3-[1-[3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]phenyl}-guanidin
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Zu
der Verbindung aus Beispiel 3 (521 mg; 1,1 mmol) gab man eine Methylamin-Lösung in
Methanol (31 ml einer 2 M-Lösung,
62 mmol). Man rührte
die Mischung über
Nacht bei Raumtemperatur, verteilte danach zwischen Ethylacetat
(100 ml) und Wasser (100 ml), trennte die wässrige Schicht ab und wusch
die organische Schicht mit Wasser (2 × 50 ml), Kochsalzlösung (50
ml), trocknete (MgSO4), filtrierte und entfernte
das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck, wobei man ein rohes Produkt erhielt. Dieses
unterwarf man einer Säulenchromatographie
(SiO2; Eluierungsmittel: 45 : 5, Dichlormethan
: Methanol), wobei man die Titelverbindung als weißen Schaum
(320 mg) erhielt. 1N-NMR (300 MHz, d4-Methanol). δ 1,58 (2H, br), 1,73 (6H, br),
2,81 (3H, s), 3,39 (2H, dd, J 1,7, 3,3 Hz), 3,74 (3H, s), 4,28 (1H,
t, J 7,9 Hz), 4,72 (1H, br), 6,78 (1H, d, J 8,0 Hz), 6,81 (2H, d,
J 0,9 Hz), 7,08 (1H, d, J 2,0 Hz), 7,16–7,30 (4H, m) und 8,27 (2H,
d, J 5,0 Hz). m/z (ESI, 27 V), 470 (MH+,
100), 402 (8).
-
BEISPIEL 5
-
(R)-4-{2-(4-{[Cyanoimino)(methylsulfanyl)methyl]amino)phenyl)-2-[3-cyclobutyloxy-4-methoxyphenyl]ethyl)pyridin
-
Man
stellte die Titelverbindung ausgehend von 4-[1-(R)-(3-Cyclobutyloxy-4-methoxyphenyl)-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilin
(2,0 g) und Dimethylcyanodithioimidocarbonat (4,0 g) als fast weißes Glas
(2,63 g) her, wobei man ein ähnliches
Verfahren wie bei der Herstellung der Verbindung aus Beispiel 3
anwendete. 1H-NMR (CDCl3) δ 1,58–1,70 (1H,
br m), 1,76–1,87
(1H, br m), 2,10–2,46
(4H, br m), 2,46 (3H, s), 3,32 (2H, d, J 7,9 Hz), 3,83 (3H, s),
4,14 (1H, t, J 7,9 Hz), 4,52 (1H, p), 6,46 (1H, d, J 2,1 Hz), 6,68
(1H, dd, J 2,1, 8,3 Hz), 6,76 (1H, d, J 8,3 Hz), 6,96 (2H, d, J
5,3 Hz), 7,20 (4H, m), 8,27 (etwa 0,75H, br s) und 8,40 (2H, d,
J 5,3 Hz). m/z (ESI, 27 V) 473,3 (MH+, 100%).
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BEISPIEL 6
-
(R)-N-Benzyl-N''-cyano-N'-{4-[1-[3-cyclobutyloxy-4-methoxyphenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]phenyl}guanidin
-
Man
stellte die Titelverbindung ausgehend von der Verbindung aus Beispiel
5 (0,5 g) und Benzylamin (1,16 ml) in Tetrahydrofuran (20 ml) als
weißes
Glas (0,56 g) her, wobei man ein ähnliches Verfahren wie bei der
Herstellung der Verbindung aus Beispiel 4 anwendete. 1H-NMR
(CDCl3) δ 1,60–1,70 (1H,
br m), 1,75–1,9 (1H,
br m), 2,1–2,5
(4H, br m), 3,27 (2H, d, J 7,9 Hz), 3,81 (3H, s), 4,11 (1H, t, J
7,91 Hz), 4,47 (2H, d, J 5,4 Hz), 4,52 (1H, p (o)), 5,15 (1H, br
m), 6,46 (1H, d, J 2,1 Hz), 6,66 (1H, dd, J 2,1, 8,3 Hz), 6,75 (1H,
d, J 8,3 Hz), 6,90 (2H, d, J 5,5 Hz), 7,11 (2H, d, J 8,4 Hz), 7,24
(4H, br m), 7,34 (3H, br m) und 8,36 (2H, d, J 5,5 Hz). m/z (ESI
27 V) 532,2 (MH+, 100%).
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BEISPIEL 7
-
(R)-4-(1-[3,4-Bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl}-N'-[(E/Z)-1-(methylsulfanyl)-2-nitroethenyl]anilin
-
Zu
einer Lösung
von 4-[1-(R)-(3,4 Bis(difluormethoxy)phenyl)-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilin
(3,0 g; 7,4 mmol) in trockenem Acetonitril (30 ml) gab man bei Raumtemperatur
1,1-Bis(methylthio)-2-nitroethylen (2,5 g; 2 Äquivalente). Man erwärmte das
Gemisch über
Nacht am Rückfluss,
kühlte
und entfernte das Lösungsmittel im
Vakuum, wobei man einen gelben Schaum erhielt. Den Schaum unterwarf
man einer Flash-Chromatographie (SiO2; Eluierungsmittel:
95% Dichlormethan/5% Ethanol), wobei man die Titelverbindung erhielt. 1H-NMR (300 MHz CDCl3) δ 2,36 (3H,
s), 3,31 (2H, d, J 7,99 Hz), 4,25 (1H, t, J 7,94 Hz), 6,45 (1H,
t, J 73,59 Hz), 6,48 (1H, t, J 73,5 Hz), 6,67 (1H, s), 6,91 (2H,
d, J 6,07 Hz), 7,01–7,07
(2H, c), 7,15–7,25
(4H, c), 8,41 (2H, d, J 6,0 Hz) und 11,75 (1H, br).
-
BEISPIEL 8
-
(R)-N-{(E/Z)-1-{4-[1-[3,4-bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilino}-2-nitroethenyl)-N-benzylamin
-
Zu
einer Lösung
der Verbindung aus Beispiel 7 (900 mg; 1,72 mmol) in trockenem Acetonitril
(10 ml) gab man bei Raumtemperatur Benzylamin (900 mg; 8,4 mmol).
Man erwärmte
das Gemisch über
Nacht am Rückfluss,
kühlte
und entfernte das Lösungsmittel
und die flüchtigen
Bestandteile unter vermindertem Druck. Den Rückstand unterzog man einer
Flash-Chromatographie (SiO2; Eluierungsmittel:
Ethylacetat), wobei man die Titelverbindung als gelben Schaum (590
mg) erhielt. 1H-NMR (300 MHz CDCl3) δ 3,3 (2H,
d), 3,9 (1H, br), 4,2 (2H, m), 4,6 (1H, br), 5,1 (1H, br), 6,4 (1H,
t), 6,5 (1H, t), 6,9 (2H, d), 7,0–7,5 (12H, c) und 8,4 (2H,
d). m/z (ESI, 60 V) 583 (MH+, 100), 537
(21), 490 (70), 444 (74).
-
Die
folgende Verbindung wurde unter Verwendung eines ähnlichen
Verfahrens hergestellt:
-
BEISPIEL 9
-
R-N{{E/Z)-1-(4-[1-[3,4-bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilino}-2-nitroethenyl)-N-([4-fluorphenyl]-methyl)amin
-
Ausgehend
von der Verbindung aus Beispiel 7 (700 mg; 1,3 mmol) und 4-Fluorbenzylamin (700
mg; 5,6 mmol) erhielt man die Titelverbindung als gelben Schaum
(560 mg). 1H-NMR (300 MHz, d4-Methanol) δ 3,56 (2H,
d, J 8,21 Hz), 4,49–4,55
(3H, c), 6,75 (2H, t, J 73,69 Hz), 7,09–7,27 (8H, c), 7,35–7,44 (6H,
c) und 8,41 (2H, d, J 4,84). m/z (ESI, 60 V), 601 (MH+,
100%), 508 (73), 462 (61), 314 (30).
-
BEISPIEL 10
-
(R)-4-{2-[3,4-Bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-{[cyanoimino)(methylsulfanyl)-methyl]amino}phenyl)ethyl}pyridin
-
Zu
einer Lösung
von 4-[1-(R)-(3,4 Bis(difluormethoxy)phenyl)-2-(4-pyridinyl)ethyl]anilin
(1,8 g; 4,4 mol) in Ethanol (20 ml) gab man bei Raumtemperatur Dimethylcyanodithioimidocarbonat
(1,3 g; 8,9 mmol). Man erwärmte
das Gemisch 72 Stunden auf 70°C,
kühlte
und entfernte das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck, wobei man einen gelben Schaum erhielt.
Den Schaum unterwarf man einer Flash-Chromatographie (SiO2; Eluierungsmittel: Ethylacetat), wobei
man die Titelverbindung als gelben Schaum (1,2 g) erhielt. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 2,46 (3H,
s), 3,30 (2H, d, J 7,98 Hz), 4,23 (1H, t, J 7,84 Hz), 6,46 (1H,
t, J 73,58 Hz), 6,48 (1H, t, J 73,51 Hz), 6,90 (2H, d, J 6,0 Hz),
7,02 (1H, d, J 8,38 Hz), 7,06 (1H, br), 7,16 (1H, d, J 3,0 Hz),
7,16 (1H, d, J 3,0 Hz), 7,18–7,25
(3H, c), 8,10 (1H, br) und 8,40 (2H, d, J 6,03 Hz).
-
BEISPIEL 11
-
(R)-N-Benzyl-N'-{4-(1-[3,4-bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]phenyl}-N''-cyanoguanidin
-
Zu
der Verbindung aus Beispiel 10 (400 mg; 0,79 mmol) in wasserfreiem
Tetrahydrofuran (10 ml) gab man Benzylamin (1 ml, Überschuss).
Man rührte
das Gemisch 72 Stunden bei Raumtemperatur. Man entfernte das Lösungsmittel
und die flüchtigen
Bestundteile unter vermindertem Druck, wobei man die Titelverbindung als
weißen
Feststoff (300 mg) erhielt. 1H-NMR (300
MHz, CDCl3) δ 3,28 (2H, d, J 7,99 Hz), 4,21
(1H, t, J 7,98 Hz), 4,47 (2H, d, J 5,69 Hz), 5,27 (1H, br), 6,43
(1H, t, J 73,58 Hz), 6,47 (1H, t, J 73,39 Hz), 6,89 (2H, d, J 6,03 Hz),
6,99–7,34
(12H, c) und 8,38 (2H, d, J 6,04 Hz). C29H23N5O7F4 berechnet: C 63,94%; H 4,47%; H 12,43%; gefunden:
C 63,87%; H 4,48%; H 12,52%.
-
Die
folgende Verbindung wurde in ähnlicher
Weise hergestellt:
-
BEISPIEL 12
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(R)-N'-{4-[1-[3,4-Bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-pyridinyl)ethyl]phenyl}-N''-cyano-N-[(4-fluorphenyl)methyl]guanidin
-
Ausgehend
von der Verbindung aus Beispiel 10 (400 mg; 0,79 mmol) und 4-Fluorbenzylamin
(1 ml, Überschuss)
erhielt man einen weißen
Feststoff (300 mg). 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 3,29
(2H, d, J 8,0 Hz), 4,23 (1H, t, J 7,99 Hz), 4,43 (2H, d, J 5,67
Hz), 5,10 (1H, br), 6,44 (1H, t, J 73,57 Hz), 6,48 (1H, t, J 73,34
Hz), 6,90 (2H, d, J 5,89 Hz), 7,02–7,06 (2H, c), 7,10 (1H, br),
7,13–7,26
(8H, c) und 8,39 (2H, d, J 5,97 Hz). m/z (ESI, 60 V) 582 (MH+, 100), 562 (21), 540 (39), 489 (15), 447
(12).
-
BEISPIEL 13
-
(R)-4-{2-[3,4-Bis(difluormethoxy)phenyl]-2-(4-{[(cyanoimino)(4-[(fluorphenyl)methyl])-methyl]amino}phenyl)ethyl}pyridin-N-oxid
-
Zu
der Verbindung aus Beispiel 12 (280 mg; 0,5 mmol) in Dichlormethan
(5 ml) gab man bei 5°C 50%ige
m-Chlorperbenzoesäure
(170 mg, 1. Äquivalent).
Man rührte
das Gemisch 2 Stunden bei 5°C,
quenchte danach mit gesättigtem
Natriumbisulfit (2 ml). Man trennte die wässrige Schicht ab und wusch
die organischen Schicht mit gesättigtem
Natriumbisulfit (3 × 2
ml), trocknete (Na2SO4),
filtrierte und entfernte das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck, wobei man die Titelverbindung als weißen Feststoff
(160 mg) erhielt. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 3,28
(2H, d, J 8,0 Hz), 4,15 (1H, t, J 7,9 Hz), 4,44 (2H, d, J 5,78 Hz),
5,20 (1H, br), 6,48 (2H, t, J 73,43 Hz), 6,86 (2H, d, J 7,12 Hz),
6,99–7,26
(11H, c), 7,38 (1H, br) und 8,00 (2H, d, J 7,11 Hz). m/z (ESI, 60
V) 598 (MH+, 100), 556 (82), 447 (19).
-
Die
folgende Verbindung wurde in ähnlicher
Weise hergestellt:
-
BEISPIEL 14
-
(R)-4-{2-(4-{[(Benzylamino)(cyanoimino)methyl]amino}phenyl)[3,4-bis(difluormethoxy)phenyl]ethyl}pyridin-N-oxid
-
Ausgehend
von der Verbindung aus Beispiel 11 (340 mg; 0,62 mmol) und 50%iger
m-Chlorperbenzoesäure
erhielt man einen weißen
Feststoff (200 mg). 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 3,27
(2H, d, J 8,0 Hz), 4,14 (1H, t, J 7,86 Hz), 4,48 (2H, d, J 5,72
Hz), 5,29 (1H, br), 6,48 (2H, t, J 73,49 Hz), 6,85 (2H, d, J 7,02
Hz), 7,00 (1H, dd, J 2,19, 8,43 Hz), 7,06 (1H, br), 7,12–7,34 (1
OH, c), 7,50 (1H, br) und 7,98 (2H, d, J 7,03 Hz). m/z (ESI, 60
V) 580 (MH+, 85), 538 (100), 429 (41).
-
Die
vorteilhaften pharmakologischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in den folgenden in vitro- und ex vivo-Tests gezeigt werden:
-
1. Isoliertes rekombinantes
humanes PDE IV A-Enzym
-
Ein
für humane
PDE IV kodierendes Gen wurde aus humanen Monozyten geklont (Livi
et al., 1990, Molecular und Cellular Biology, 10, 2678). Unter Verwendung ähnlicher
Verfahren haben wir humane PDE IV-Gene aus verschiedenen Quellen,
einschließlich
Eosinophilen, Neutrophilen, Lymphozyten, Monozyten, Hirn- und neuronalem
Gewebe geklont. Diese Gene wurden mit Hilfe eines induzierbaren
Vektors in Hefe transfektiert und es wurden verschiedene rekombinante
Proteine exprimiert, welche die biochemischen Eigenschaften von
PDE IV (Beavo und Reifsnyder, 1990, TIPS, 11, 150) aufweisen. Diese
rekombinanten Enzyme, insbesondere die Rekombinante PDE IV A aus
humanen Eosinophilen, wurden als Basis für ein Screening auf wirksame,
selektive PDE IV-Inhibitoren verwendet.
-
Die
Enzyme wurden nach Standard-Chromatographieverfahren auf Isoenzym-Homogenität gereinigt.
-
Die
Phosphodiesterase-Aktivität
wurde folgendermaßen
bestimmt: Die Umsetzung wurde in einem 150 μl-Standardgemisch durchgeführt, das
enthielt: (Endkonzentration): 50 mM 2-[[Tris(hydroxymethyl)methyl]amino]-1-ethansulfonsäure (TES)-NaOH-Puffer
(pH 7,5), 10 mM MgCl2, 0,1 μM [3H]-cAMP und Vehikel oder verschiedene Konzentrationen
der Testverbindungen. Die Umsetzung wurde durch Zugabe von Enzym initiiert
und wurde über
5 bis 30 Minuten bei 30°C
durchgeführt.
Die Umsetzung wurde durch Zugabe von 50 μl 2%iger Trifluoressigsäure gestoppt,
die [14C]-5'AMP zur Bestimmung des rückgewonnenen
Produktes enthielt. Ein Aliquot der Probe wurde danach auf eine
Säule mit
neutralem Aluminiumoxid aufgetragen und das [3H]-cAMP
wurde mit 10 ml 0,1 TES-OH-Puffer (pH 8) eluiert. Das [3H]-5'-AMP-Produkt wurde
mit 2 ml 2 M NaOH in eine Scintillationsphiole, die 10 ml eines
Scintillationscocktails enthielt, eluiert. Die Rückgewinnung an [3H]-5'AMP wurde unter Verwendung
von [14C]-5'AMP bestimmt und alle Assays erfolgten
in dem linearen Reaktionsbereich. Die Ergebnisse wurden als IC50-Werte ausgedrückt.
-
Bei
diesem Verfahren mit einem rekombinanten PDE IV A-Enzym hatten beispielsweise
die Verbindungen aus den Beispielen IC50-Werte
von 3,3 nM (die Verbindung des Beispiels 2) und 0,5 nM (die Verbindung des
Beispiels 4).
-
Die
Verbindungen der Beispiele zeigten eine geringe oder gar keine Aktivität gegenüber anderen
isolierten PDE-Isoenzymen (insbesondere PDE I, II, III oder V – siehe
WO 94/14742 für
experimentelle Einzelheiten) bei Konzentrationen bis zu 100 μM, was die
Selektivität
ihrer Wirkung gegen PDE IV veranschaulicht.
-
2. Metabolismus
durch Rattenhepatozyten
-
Die
verbesserte Metabolismusstabilität
der erfindungsgemäßen Verbindungen
wurde in einem üblichen
Ratten-Hepatozytenmodell gezeigt, bei dem Rattenhepatozyten in Gegenwart
der Testverbindung kultiviert wurden. Die Menge der Verbindung,
die nach einem festgelegten Zeitraum noch vorhanden war, wurde dann
mit Hilfe der Massenspektroskopie ermittelt.
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In
diesem Test beispielsweise sind die Verbindungen aus den Beispielen
im Wesentlichen nach 3 Stunden unmetabolisiert, und 80% und mehr
jeder Verbindung waren am Ende dieses Zeitraums noch vorhanden.
Die Verbindungen schneiden im Vergleich mit verwandten Verbindungen
gut ab, beispielweise Verbindungen ohne Substitution an Ar, die
extensiv in 3 Stunden metabolisiert wurden.