-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von Polymersubstraten
zur Verbesserung der hygroskopischen Eigenschaften, der Schmutzablösung, der
Einheitlichkeit beim Färben
und der Geruchsbeständigkeit,
Schimmelbeständigkeit,
Bakterienbeständigkeit
und Pilzbeständigkeit
von Substraten, insbesondere wenn das Substrat ein Stoff oder eine
Faser ist. Insbesondere betrifft die Erfindung die Behandlung von
Polyester- und Polyamid-, Acryl-, Aramid- oder Cellulosefasern zur Verbesserung
ihrer Oberflächeneigenschaften.
-
Diskussion des zugrundeliegenden
Stands der Technik
-
Synthetische
Polymermaterialien besitzen schlechte Oberflächeneigenschaften. Insbesondere sind
die meisten aus Polyester und Polyamid gebildeten Fasern nicht hygroskopisch
und besitzen schlechte Geruchs-, Schimmel-, Bakterien-, Pilzbeständigkeits-
und Schmutzablösungseigenschaften.
-
Im
Stand der Technik wurden Versuche unternommen, um ein wasserlösliches
Vinylmonomer auf ein Polymersubstrat zu polymerisieren. Dies erwies
sich insbesondere bei Polyester-, Polyamid-, Acryl-, Aramid- und
Cellulosesubstraten als schwierig.
-
Ansätze nach
dem Stand der Technik betreffend Polyester
-
Der
Stand der Technik hat zumindest drei allgemeine Ansätze zur
Abscheidung eines wasserlöslichen
Vinylmonomers auf einem Polyestersubstrat versucht.
-
Der
erste Ansatz schien eine Haftung zwischen dem polymerisierten Vinylmonomer
und dem Polymersubstrat zu sein. Beispiele dieses Ansatzes beinhalten
US 3,377,249 und
US 3,958,932 .
-
Das
Verfahren nach
US 3,377,249 verwendet
ein Aminoplast-Textilharz, um eine Haftung eines synthetischen Säureemulsionspolymers
an ein Polymersubstrat zu bewirken. In dem Verfahren aus
US 3,958,932 wird das Vinylpolymer
durch die Verwendung einer Härtung
bei erhöhter
Temperatur an dem Polymersubstrat fixiert.
-
Ein
zweiter Ansatz beinhaltet ein Verhaken des aus dem wasserlöslichen
Vinylmonomer gebildeten Polymers in das bzw. mit dem Substrat. In
US 3,926,551 werden wasserunlösliche Polymere,
die von sauren Vinylmonomeren stammen, sowohl auf der Oberfläche als
auch in Polyesterfasern gebildet. In
US
3,995,998 werden Polymere, die sowohl von sauren als auch
nichtsauren wasserlöslichen
Vinylmonomeren stammen, auf sowohl der Oberfläche als auch in den Fasern,
welche das Polymersubstrat bilden, abgeschieden. In
US 4,065,256 werden eine Zusammensetzung,
die ein flüssiges
organisches Lösungsmittel
enthält,
und ein hydrophober Radikalpolymerisationsinitiator verwendet, um
eine Pfropfpolymerisation auf sowohl der Oberfläche als auch in einem hydrophoben
synthetischen Polymersubstrat zu erzielen. In
US 4,238,193 wird ein imprägnierter
Initiator verwendet, um in das Innere einer Polymersubstratfaser
zu penetrieren und eine Polymerisa tion eines wasserlöslichen
Vinylmonomers sowohl auf der Oberfläche als auch in dem Substrat
zu bewirken.
-
Ein
dritter Ansatz betrifft ein chemisches Modifizieren des Polymersubstrats,
um so das Polymer einer wasserlöslichen
Vinylpolymerisation zu erhalten.
US
3,088,791 ,
US 3,107,206 ,
US 3,115,418 und
US 3,617,457 offenbaren
jeweils die Verwendung einer hochenergetischen Strahlung zur Modifikation
eines Polymersubstrats. Es wird angenommen, daß die hochenergetische Strahlung
die Bindungen an der Oberfläche
eines Polymers spaltet, um freie Radikale zu bilden. Diese freien
Radikale nehmen an chemischen Reaktionen mit dem Vinylmonomer teil.
US 3,088,791 bestrahlt ein
geformtes organisches Polymersubstrat bei geringen Temperaturen.
US 3,107,206 bestrahlt ein
Stem-Polymer, das mit einem nichtpolymerisierbaren Quellungsmittel
gequellt wurde.
US 3,115,418 bestrahlt
ein Polymersubstrat in der Gegenwart von Sauerstoff.
US 3,617,457 bestrahlt ein Polyestersubstrat
und verwendet einzelne wasserlösliche
Vinylmonomere.
-
US 3,600,122 verwendet eine
Funkenentladung in einer Zone eines freie Radikale initiierenden Gases,
um auf der Oberfläche
eines Polymersubstrats Stellen freier Radikale zu erzeugen. Dieses
modifizierte Polymersubstrat wird wie jedes bestrahlte Polymer weiter
umgesetzt.
-
US 4,043,753 modifiziert
ein herkömmliches Polyestersubstrat,
in dem p-Carboxyzimtsäure
eingebracht wird, um einen Abschnitt einer Terephthalsäure des
Polyesters zu ersetzen. Das resultierende Polymersubstrat ist ein
modifiziertes Polyesterpolymer, das eine ungesättigte Gruppe enthält, die
einer Pfropfpolymerisation unterzogen werden kann.
-
US 4,672,005 beschreibt
ein Verfahren, bei dem die hygroskopischen und Schmutzablösungseigenschaften
von Polymersubstraten verbessert werden können durch In-Kontakt-Bringen
des Substrats oder Textils mit einer wäßrigen Mischung eines wasserlöslichen
Vinylmonomers und eines hydrophoben Vinylmonomers, um eine Polymerisation
auf dem Substrat oder Textil zu induzieren.
-
Ansätze des
Stands der Technik betreffend Polyamid
-
Im
Stand der Technik ist der Versuch zum Pfropfpolymerisieren von wasserlöslichen
Monomeren wie Acrylsäure,
Acrylamid und N,N'-Methylenbisacrylamid
(MBA) auf Fasern bekannt, um den Fasern Wasserabsorptionseigenschaften
zu verleihen. Jedoch waren solche Versuche zur Pfropfpolymerisation
aufgrund der Unfähigkeit
zum Erhalt einer wesentlichen oder sogar irgendeiner Pfropfpolymerisation,
langer Reaktionszeiten, der Tendenz zur Ausbildung großer Mengen
an Homopolymeren und Schwierigkeiten bei der Steuerung der Verfahrensbedingungen
problematisch. Die Erhöhung
und Steuerung der Reaktionstemperatur ist äußerst kritisch und empfindlich
im Hinblick auf die Bildung von überschüssigen Homopolymeren. Überschüssige Homopolymere
haften an den Innenwänden
der Verarbeitungsausrüstung,
wodurch somit ein sowohl zeit- als auch arbeitsaufwendiger Reinigungsvorgang
verursacht wird. Darüber
hinaus ist eine Entsorgung der Rückstandslösung, die
eine große
Menge an Homopolymeren enthält,
eine Quelle der industriellen Verschmutzung.
-
Stoffe,
die somit in einer Umgebung von überschüssigen Homopolymeren
behandelt wurden, weisen Oberflächen
auf, die mit einer dicken Homopolymerschicht beschichtet sind, welche
den Fasern feuchtigkeitsabsorbierende Eigenschaften verleiht. Unglücklicherweise
sind diese Eigen schaften nicht permanent und gehen innerhalb von
ungefähr
10 Waschvorgängen
verloren. Darüber
hinaus neigen überschüssige Homopolymere
dazu, Flecken auf behandelten Stoffen zu verursachen, welche eine
Beeinträchtigung
im Hinblick auf eine kommerziell akzeptable Färbung darstellen und zu ungenügend behandelten
Stoffen führen.
-
In
einem alternativen Polymerisationsverfahren, das ein Imprägnieren
von Fasern mit einer Lösung,
die ein Monomer und einen Polymerisationsinitiator wie Peroxid oder
Persulfat enthält
und deren Erwärmen
umfaßt,
benötigt
es einen langen Zeitraum für
den Start und den Fortschritt der Polymerisationsreaktion; darüber hinaus
werden die Polymere, die an den Fasern anhaften, relativ leicht
durch Waschen entfernt, so daß deren
feuchtigkeitsabsorbierende Eigenschaften nicht lange aufrechterhalten
werden können.
-
Ein
weiteres Verfahren beinhaltet das Anwenden eines wasserlöslichen
Vinylmonomers zusammen mit einem Polymerisationsinitiator auf faserförmige Strukturen
und deren Erwärmen
in einem Nichtlösungsmittel
des Monomers, wie eines Kohlenwasserstoffes oder dergleichen. Dieses
Verfahren weist die Probleme einer industriellen Hygiene und Bearbeitbarkeit,
einschließlich
einer Lösungsmittelrückgewinnung,
auf.
-
US 3,313,591 beschreibt
ein Verfahren des Pfopfpolymerisierens von ethylenisch ungesättigten Monomeren
zu Polyamiden, um verschiedene Eigenschaften der Polymerstruktur
zu verbessern. Dieses Verfahren weist ein einstufiges Verfahren
auf, das sehr lange Zeiten (15 Stunden oder mehr) und sehr hohe
Konzentrationen an Monomer verwendet.
-
Ein
kürzlicher
Versuch zur Beseitigung der Nachteile im Stand der Technik ist in
US 4,135,877 offenbart.
Dieses Patent diskutiert ebenfalls ein einstufiges Verfahren des
Pfropfpolymerisierens ausgewählter
Vinylmonomere zu Polyamiden oder Faserstrukturen. Gemäß dem beschriebenen
Verfahren werden Polymerisationsinitiatoren vollständig eliminiert.
-
Andere
Patente, welche die Pfropfpolymerisation von Monomeren zu Polyamiden
und anderen Polymerstrukturen offenbaren, umfassen
US 3,097,185 ;
US 3,099,631 ;
US 3,252,880 und
US 3,278,639 . Die Verfahren dieser
Patente beinhalten jedoch die Verwendung einer ionisierenden Strahlung
bei der Bildung einer Polymerschmelze, um eine Pfropfpolymerisation
zu bewirken.
-
Während viele
dieser Verfahren zu verbesserten hygroskopischen und farbstoffempfangenden Eigenschaften
führen,
waren sie kommerziell nicht vollständig erfolgreich aufgrund der
Schwierigkeiten im Hinblick auf den Erhalt permanenter und wesentlicher
Ergebnisse und anderer Verfahrensschwierigkeiten aufgrund einer übermäßigen Bildung
von Homopolymeren, die schwierig von dem Endprodukt und der Verfahrensausrüstung entfernt
werden können.
Darüber
hinaus erfordern einige Verfahren nach dem Stand der Technik vielmehr
hohe Konzentrationen an Monomer gegenüber niedrigen Konzentrationen
an Monomer; und andere Verfahren nach dem Stand der Technik erfordern
lange Reaktionszeiten.
-
Die
Möglichkeit
einer Verbesserung solcher Eigenschaften von synthetischen Fasern
im allgemeinen, einschließlich
Polyamiden, ist bedeutend, da viele dieser Stoffe charakteristische
unerwünschte Eigenschaften
aufweisen, wie ein statisches Anhaften, eine geringe Wasserabsorptionsfähigkeit
und eine geringe Gleichmäßigkeit beim
Färben.
Somit wurde die kommerzielle Akzeptanz von zum Beispiel Nylonstoffen
deutlich eingeschränkt.
-
Darüber hinaus
leiden die Ansätze
nach dem Stand der Technik häufig
unter übermäßigen Ausgaben,
der Notwendigkeit einer komplexen Ausrüstung und anderen Verfahrensnachteile.
-
Darüber hinaus
erfordern wirtschaftlich erfolgreiche Behandlungen im kommerziellen
Maßstab von
sowohl Polyestern als auch Polyamiden eine gleichmäßige oder
ausgeglichene Behandlung der gesamten Fasern, um gleichmäßige Verbesserungen hinsichtlich
der Eigenschaften für
aus den Fasern hergestellte Stoffe zu erhalten. Eine Gleichmäßigkeit der
Eigenschaften ist insbesondere wichtig, wenn die Polyester- oder
Polyamidstoffe gefärbt
werden, um über
den ganzen Stoff einen gleichmäßigen Farbton zu
erhalten.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Es
ist demgemäß eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Behandlung
von Polyester zur Verfügung
zu stellen, das die Gleichmäßigkeit
bei Faseroberflächeneigenschaften
verbessert und verbesserte hygroskopische, Schmutzablösungs-,
Geruchs-, Bakterien-, Schimmel- und Pilzbeständigkeitseigenschaften und eine
verbesserte Gleichmäßigkeit
der Eigenschaften beim Färben
zur Verfügung
stellt.
-
In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt,
umfassend die folgenden Schritte: (a) In-Kontakt-Bringen eines Polyestersubstrats
mit einem wäßrigen Monomer oder
Monomergemisch; (b) Zugeben eines Polymerisationsinitiators zu dem
in Kontakt gebrachten Polyestersubstrat über einen Zeitraum von mehr als
3 Minuten, wobei das in Kontakt gebrachte Polyestersubstrat auf
eine Temperatur erwärmt
wird, die für
eine Polymerisation geeignet ist; und (c) Polymerisieren der Monomere
auf dem in Kontakt gebrachten Polyestersubstrat, um ein oberflächenmodifiziertes
Polyestersubstrat zu bilden.
-
In
einer Ausführungsform
wird das Polyestersubstrat vorbehandelt mit einer sauren wäßrigen Mischung,
die ein hydrophobes Vinylmonomer enthält. Nach einer geeigneten Kontaktzeit
und Temperatur wird das Substrat gespült und in Kontakt gebracht
mit einer sauren wäßrigen Mischung,
die ein wasserlösliches
Vinylmonomer enthält.
Nach einer geeigneten Kontaktzeit und Temperatur wird die Polymerisation
durch einen Polymerisationsinitiator initiiert. Der Initiator wird
vorzugsweise vorab bei einer verringerten Temperatur in Wasser gelöst und dann über einen
Zeitraum langsam zu der Hochtemperaturlösung, die das Substrat, Säure und
wasserlösliches
Vinylmonomer enthält,
gegeben.
-
Auf
dem Substrat wird ein Polymer gebildet, wodurch die hydrophilen
Eigenschaften, die schmutzablösenden
Eigenschaften, die Eigenschaften hinsichtlich einer Gleichmäßigkeit
beim Färben und
die Geruchs-, Schimmel-, Bakterien- und Pilzbeständigkeitseigenschaften des
Substrats verbessert werden.
-
In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt,
umfassend die folgenden Schritte: (a) In-Kontakt-Bringen eines Polyestersubstrats
mit einer wäßrigen Lösung, die
einen Farbstoff, einen Anteil eines wasserlöslichen polymerisierbaren Monomers
enthält,
bei einem pH-Wert von 4–6
und einer Temperatur von 120–135°C, um ein
in Kontakt gebrachtes Polyestersubstrat in einem Farbstoffbad zu
bilden; (b) Zugeben von zusätzlichem
wasserlöslichem
polymerisierbarem Monomer zu dem Farbstoffbad; (c) Senken des pH-Wertes
des Farbstoffbads auf einen pH-Wert im Bereich von 2–4; (d)
Zugeben eines Polymerisationsinitiators zu dem Farbstoffbad über einen
Zeitraum von mehr als 3 Minuten; und (e) Polymerisieren des wasserlöslichen
polymerisierbaren Monomers auf dem in Kontakt gebrachten Polyestersubstrat,
um ein oberflächenmodifiziertes
Polyestersubstrat zu bilden.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren
zur Behandlung von Polyamid-, Acryl-, Aramid- und Cellulosesubstraten, einschließlich Mikrodenier-Nylonsubstraten,
zur Verfügung
zu stellen, um die Gleichmäßigkeit
der Polymerisation auf dem Substrat zu verbessern, um eine gleichmäßige Färbbarkeit
zur Verfügung
zu stellen und um eine gleichmäßige Substratbehandlung
zur Verfügung
zu stellen, um die hydrophilen Eigenschaften, Schmutzablösungseigenschaften,
Geruchs-, Schimmel-, Bakterien- und Pilzbeständigkeitseigenschaften und
Eigenschaften hinsichtlich einer gleichmäßigen Färbung zu verbessern.
-
In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt,
umfassend die folgenden Schritte: (a) In-Kontakt-Bringen eines Polyamid-,
Acryl-, Aramid- oder Cellulosesubstrats mit einer wäßrigen Säurelösung, die
ein ungesättiges wasserlösliches,
polymerisierbares Monomer enthält,
um ein in Kontakt gebrachtes Substrat zu bilden; (b) Zugeben eines
Polymerisationsinitiators zu dem in Kontakt gebrachten Substrat,
wobei das in Kontakt gebrachte Substrat auf eine Temperatur erwärmt wird,
die zur Polymerisation geeignet ist, über einen Zeitraum von mehr
als 3 Minuten; und (c) Polymerisieren des wasserlöslichen,
polymerisierbaren Monomers auf dem Substrat, um ein oberflächenmodifiziertes
Substrat zu bilden.
-
In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Verfügung
gestellt, umfassend die folgenden Schritte: (a) In-Kontakt-Bringen
eines Polyamid-, Acryl-, Aramid- oder Cellulosesubstrats mit einer
wäßrigen Säurelösung, die
ein wasserlösliches,
polymerisierbares Monomer enthält;
(b) Zugeben eines Farbstoffs zu der wäßrigen Lösung, die das wasserlösliche Monomer
enthält,
und Erwärmen
der Lösung
auf eine Temperatur und über
einen Zeitraum, die/der ausreicht, um das Substrat zu färben; (c)
Senken des pH-Werts der Lösung
auf 2–4;
(d) Zugeben eines Polymerisationsinitiators zu der Lösung über einen
Zeitraum von mehr als 3 Minuten; und (e) Polymerisieren des wasserlöslichen,
polymerisierbaren Monomers auf dem Substrat, um ein gefärbtes und
oberflächenmodifiziertes Substrat
zu bilden. Der Schritt (a) ermöglicht
einen innigen Kontakt des Monomers mit der Substratoberfläche. In
der Folge von Schritt (e) kann das modifizierte Substrat mit einer
wäßrigen alkalischen
Lösung
gewaschen werden, um auf dem modifizierten Substrat verbleibende
Säure zu
neutralisieren.
-
In
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Verbesserung
der Gleichmäßigkeit
des Färbens,
der hydrophilen Eigenschaften, der Schmutzablösungseigenschaften, der Geruchsbeständigkeits-,
Schimmelbeständigkeits-,
Bakterienbeständigkeits-
oder Pilzbeständigkeitseigenschaften
eines Polyester-, Polyamid-, Acryl-, Aramid- oder Cellulosesubstrats
zur Verfügung
gestellt, umfassend die folgenden Schritte: (a) In-Kontakt-Bringen eines Polyester-,
Polyamid-, Acryl-, Aramid- oder Cellulosesubstrats mit einem wäßrigen Monomer oder
Monomergemisch; (b) Zugeben eines Polymerisationsinitiators zu dem
in Kontakt gebrachten Substrat, das auf eine Temperatur erwärmt wird,
die zur Polymerisation geeignet ist, über einen Zeitraum von mehr
als 3 Minuten; und (c) Polymerisieren der Monomere auf dem in Kontakt
gebrachten Substrat, um ein oberflächenmodifiziertes Substrat
zu bilden.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Mit "Mischung" ist, wie hierin
verwendet, jegliche wäßrige Lösung, Dispersion,
Suspension, kolloidale Lösung,
Emulsion oder andere wäßrige physikalische
Aggregation gemeint.
-
Mit "Substrat" ist, wie hierin
verwendet, ein Polymer gemeint, das vorzugsweise in der Form von Fasern
oder Stoffen vorliegt, jedoch auch in der Form von Flocken, Folien
oder geeignet geformten Artikeln vorliegt.
-
Mit "Faser" sind Monofilamente,
Multifilamentfäden,
Mikrodenierfäden,
Flore und Stapelfasern gemeint.
-
Der
Begriff "Stoffe" ist so gemeint,
daß er
gewebte Stoffe, gestrickte Stoffe und Vliesstoffe einschließt.
-
Mit "hydrophobes Vinylmonomer
oder hydrophobes Monomer" ist
ein Monomer gemeint, das nicht leicht in dem umgebenden wäßrigen Medium unter
den Bedingungen der vorliegenden Erfindung löslich ist und das, wenn es
in dem vorliegenden Verfahren verwendet wird, ein Substrat mit dauerhaften verbesserten
Oberflächeneigenschaften
ergibt.
-
Mit "Vinylpolymer" sind, wie hierin
verwendet, Homopolymere gemeint, die sich aus der Vinylpolymerisation
der hygroskopischen und/oder wasserlöslichen Vinylmonomere und deren
Copolymere ergeben.
-
Mit "Vinylpolymerisation" ist eine Polymerisation
gemeint, bei der eine Vinylgruppe in einem Monomer an der Bildung
eines Polymers teilnimmt.
-
Innerhalb
dieser Anmeldung werden die Begriffe "absorbieren" und "Absorption" verwendet werden, um im allgemeinen
die hygroskopischen und/oder hydrophilen Eigenschaften der Fasern
und der daraus hergestellten Stoffe zu bezeichnen. Diese Begriffe
bezeichnen jedoch auch verwandte hygroskopische und/oder hydrophile
Eigenschaften wie Adsorption, Feuchtigkeitstransport, Saugwirkung,
Benetzbarkeit usw. Obwohl der Begriff "Adsorption" somit geeigneter sein mag für eine Bezeichnung
der Attraktion von Wasser an die Außenoberflächen von Fasern als solches
und der Begriff "Absorption" geeigneter sein
mag für
eine Bezeichnung der Verteilung von Feuchtigkeit in den Zwischenräumen zwischen
den Fasern eines Stoffes, wird aus Gründen der Vereinfachung der
Begriff "Absorption" zur Bezeichnung
von beiden Phänomenen
verwendet.
-
Innerhalb
dieser Anmeldung wird darüber
hinaus der Begriff "Dosieren" und "langsames Zugeben" verwendet, um die
Art und Weise zu bezeichnen, in der der Polymerisationsinitiator
oder eine Lösung,
die den Initiator enthält,
während
des Verfahrens der Erfindung eingebracht werden. Diese Begriffe
bezeichnen die direkte Zugabe des Initiators oder der Initiatorlösung zu
einem Polymerisationsbad, das das gewünschte Monomer oder die gewünschte Monomermischung
enthält.
In dieser Erfindung wird der Initiator zu dem Polymerisationsbad über einen
Zeitraum zugegeben, der größer als
3 Minuten ist. Diese Begriffe bezeichnen jedoch auch die Einbringung
des Initiators in das Polymerisationsbad, das Monomere enthält, auf
irgendeine Weise, bei der der Initiator über einen Zeitraum aktiv wird,
der größer als
3 Minuten ist. Somit sind diese Begriffe so gemeint, daß sie ein
Dosieren auf eine Art und Weise einschließen, bei der der Initiator
zu dem Polymerisationsbad in einer inaktiven Form gegeben wird und über einen
Zeitraum von mehr als 3 Minuten zu einem aktiven Polymerisationsinitiator
wird. Das heißt,
diese Begriffe schließen
ein Zugeben eines Initiators zu dem Polymerisationsbad über irgendeinen
Zeitraum ein, sogar einen Zeitraum von weniger als 3 Minuten, unter
der Voraussetzung, daß der
Initiator aktiviert wird, wobei er über einen Zeitraum von mehr
als 3 Minuten zu einem aktiven Initiator wird. Eine derartige "zeitverzögerte" Initiierung umfaßt eine
zeitverzögerte
Initiierung aufgrund einer Einkapselung des Initiators, eine Zeitverzögerung aufgrund
von pH-Wert-Änderungen in
dem Polymerisationsbad, eine Zeitverzögerung aufgrund chemischer
Zugaben zu dem Polymerisationsbad, eine Zeitverzögerung aufgrund von Strahlung,
Vibration und dergleichen.
-
Wo
immer die vorliegende Offenbarung sich auf Faseroberflächen oder
einen innigen Kontakt des Monomers mit Faseroberflächen oder
dergleichen Ausdrücke
bezieht, wird derart auf einzelne Fasern oder Filamente Bezug genommen,
daß ein
Kontakt und ein Verbinden des Monomers und Pfropfpolymers mit den
Oberflächen
von einzelnen Filamenten eines Multifilamentfadens oder eines Bündels vorliegt.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von Polyestersubstraten
und die Behandlung von Polyamid-, Acryl-, Aramid- und Cellulosesubstraten.
Diese Substrate können
einzeln behandelt werden oder können
als Mischungen oder Gemische dieser Fasersubstrate miteinander und
mit anderen Fasern, zum Beispiel Cellulosefasern, behandelt werden.
In Mischungen oder Gemischen wird das zu behandelnde Substrat im
allgemeinen in einer Menge vorhanden sein, die von 10–95 Gew.-%
relativ zu dem Gesamtgewicht der Mischung oder des Gemisches reicht.
-
Behandlung
von Polyester
-
Polyester
ist der Gattungsbegriff für
eine Faser, die hergestellt ist entweder als eine Stapelfaser oder
ein kontinuierliches Filament, in welchem die faserbildende Substanz
eine beliebig lange synthetische Polymerkette ist, bestehend aus
mindestens 85 Gew.-% eines Esters eines zweiwertigen Alkohols und
einer Dicarbonsäure.
Die am häufigsten
verbreiteten Polyesterfasern, die in den Vereinigten Staaten verfügbar sind,
werden hergestellt aus Polyethylenterephthalat und sind verfügbar unter
zum Beispiel den Warenzeichen DACRON von E. I. duPont de Nemours & Co., FORTREL
von ICI United States, Inc. und von Celanese Chemical Co. und TREVIRA
von Hoechst-Celanese Co. Polyesterfasern sind verfügbar als
Filamentgarn, Stapelfasern und Towgarne und werden oft kombiniert
mit anderen Fasern wie Baumwolle oder Wolle. Zum Beispiel werden
viele Kleidungsstücke
aus Garnen hergestellt, die Mischungen aus Polyester und Baumwollstapelfasern sind.
Stoffe, die aus solchen Polyesterfasern und Faserkombinationen hergestellt
sind, werden üblicherweise
zur Herstellung vieler Arten an Oberbekleidung, einschließlich Kleidern,
Anzügen,
Hemden und dergleichen, verwendet. Solche Mischungen können als
die Substrate der Erfindung verwendet werden.
-
Polyester
bilden ausgezeichnete Stoffe und können wirtschaftlich auf Basis
einer Massenproduktion hergestellt werden, jedoch leiden Polyester
unter vielen Nachteilen. Polyestern fehlt die Fähigkeit, in signifikantem Maße Wasser
zu absorbieren, und sie unterliegen Geruchs-, Bakterien-, Schimmel-
und Pilzbeständigkeitsproblemen
und Schmutzablösungsproblemen.
Durch eine Behandlung von Polyesterfasern gemäß dem Verfahren dieser Erfindung wird ein äußerst brauchbarer
Stoff gebildet, der gute Wasserabsorptions- und Schmutzablösungs-,
Geruchs-, Bakterien-, Pilz- und Schimmelbeständigkeitseigenschaften aufweist,
die nach vielen Waschungen erhalten bleiben.
-
Geeignete
nichteinschränkende
Beispiele von wasserlöslichen
Vinylmonomeren, die in dieser Ausführungsform verwendet werden
können,
umfassen mit N,N'-Methylenbisacrylamid
terminierte MBA, N,N'-(1,2-Dihydroxyethylen)bisacrylamid,
Acrylamid, Acrylsäure,
2-Propyl-1-ol, Crotonsäure, Tetraethylenglycoldiacrylat,
Vinylpyridin, Methacrylsäure,
Methacrylamid, 4-Methylolacrylamid, N-Methyl-N-vinylformamid, N-Vinylpyrrolidon,
3-, 4- oder 5-Methyl-N-vinylpyrrolidon, Maleinsäure, Vinyloxyethylformamid,
Acrylnitril, Methacrylnitril, Methallylalkohol, Acrylylcyanid, Styrolsulfonsäure und
wasserlösliche Salze
von Styrolsulfonsäure.
-
Die
bevorzugten wasserlöslichen
Vinylmonomere sind N,N'-Methylenbisacrylamid
(MBA) und N,N'-(1,2-Dihydroxyethylen)bisacrylamid.
In einigen Fällen
können
zwei oder mehrere wasserlösliche
Vinylmonomere copolymerisiert werden, wie Maleinsäure mit
MBA, um das in dieser Ausführungsform verwendete
Polymer zu ergeben. Somit werden einige der oben erwähnten Monomere
nicht bereitwillig homopolymerisieren, sondern werden mit anderen Monomeren
copolymerisieren, was im Stand der Technik gut bekannt ist.
-
Die
hydrophoben Vinylmonomere sind vorzugsweise vernetzt, das heißt, sie
haben mindestens zwei reaktive funktionale Vinylgruppen. Die hydrophoben
Monomere sind vorzugsweise auch emulgierbar. Geeignete nichteinschränkende Beispiele von
emulgierbaren vernetzten hydrophoben Vinylmonomeren, die in dieser
Ausführungsform
verwendet werden können,
umfassen Bisphenol-A-dimethacrylat, Ethylenglycoldimethacrylat,
ethoxyliertes Bisphenol-A-di methacrylat, Allylacrylat, Allylmethacrylat,
1,3-Butylenglycoldiacrylat,
1,3-Butylenglycoldimethacrylat, 1,4-Butandioldiacrylat, Diallylfumarat,
Diethylenglycoldiacrylat, 2,2-Dimethylpropan-1,3-diacrylat, 2,2-Dimethylpropan-1,3-dimethacrylat,
Dipentaerythritolmonohydroxypentaacrylat, ethoxyliertes Bisphenol-A-diacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat,
1,6-Hexandioldimethacrylat, Pentaerythritoltetraacrylat, Pentaerythritoltriacrylat, Pentaerythritoltetramethacrylat,
Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat und
Tripropylenglycoldiacrylat. Die bevorzugten emulgierbaren hydrophoben
Vinylmonomere sind Ethylenglycoldimethacrylat und ethoxyliertes
Bisphenol-A-dimethacrylat. Es können
eine Vielzahl von hydrophoben Vinylmonomeren copolymerisiert werden.
-
Vor
der Polymerisation werden die hydrophoben Vinylmonomere mit dem
Substrat in Kontakt gebracht. Vorzugsweise sollte eine geeignete
Emulsion der hydrophoben Vinylmonomere gebildet werden, wobei das
Substrat mit einer derartigen Emulsion in Kontakt gebracht wird.
Wie hierin verwendet, ist mit einer geeigneten Emulsion eine Emulsion
gemeint, bei der mit dem bloßen
Auge keine Tröpfchen sichtbar
sind. Normalerweise ist gemäß dieser
Ausführungsform
die Anfangsemulsion hinsichtlich ihrer Erscheinung milchig. Diese
milchige Erscheinung kann etwas geklärt oder vollständig geklärt werden, in
dem Maße,
wie das hydrophobe Vinylmonomer von der Emulsion zu dem Substrat
abgezogen wird. Es sollte eine geeignete Konzentration eines Emulgiermittels
oder Tensids verwendet werden. Wenn die Konzentration zu gering
ist, wird keine geeignete Emulsion vorliegen, und es wird kein gleichmäßiger inniger
Kontakt zwischen dem hydrophoben Monomer und dem Substrat vorliegen.
Es ist bevorzugt, die Abscheidung von Klecksen von sichtbaren Teilchen des
hydrophoben Vinylmonomers zu vermeiden.
-
In
der Abwesenheit des Kontakts von hydrophobem Vinylmonomer mit dem
Substrat ist das von dem wasserlöslichen
Vinylmonomer stammende Polymer relativ lose mit dem Substrat verbunden
und wird ein Großteil
der verbesserten Eigenschaften, die auf dieses Polymer zurückzuführen sind,
während des
Waschens schnell verlorengehen. Polymere, die von den hydrophoben
Vinylmonomeren allein hergestellt werden, haben nicht die gewünschten
Oberflächeneigenschaften,
die von den Polymeren der Erfindung erreicht werden.
-
Obwohl
es für
die Durchführbarkeit
der Erfindung nicht notwendig ist, gibt es einen bevorzugten Zeitraum
vor der Polymerisationsreaktion, zu dem das hydrophobe Monomer benachbart
zu dem Substrat so dispergiert wird, daß ein angemessener Kontakt
zwischen dem hydrophoben Monomer und dem Substrat erzielt wird.
Es wird vorzugsweise eine gleichmäßige Abscheidung des hydrophoben
Vinylmonomers auf dem Substrat sichergestellt. Dieser Zeitraum kann
in großem
Umfang variieren und liegt normalerweise zwischen ungefähr 30 Sekunden
bis zu ungefähr
30 Minuten oder länger.
-
Im
allgemeinen wird das Substrat/Monomer-Lösungsbad erwärmt, um
den Kontakt des Monomers mit dem Substrat vor der Zugabe des Initiators
zu verbessern. Es sind Temperaturen im Bereich zwischen ungefähr 80–100°C geeignet,
wobei bevorzugte Temperaturen im Bereich von ungefähr 90–95°C liegen.
-
Es
kann ein Tensid verwendet werden, um die Emulsion herzustellen.
Die Wahl des Tensids und die Menge an Tensid sind eingeschränkt auf
solche, die nicht signifikant die Polymerisationsreaktion und Wechselwirkung
zwischen dem wasserlöslichen
Vinylmonomer, dem hydrophoben Monomer und den Fasern beeinflussen.
Die Bestimmung, ob ein gegebenes Tensid oder die Menge eines Tensids
signifikant die Polymerisationsreaktion und Wechselwirkung beeinflußt, kann
durch den Durchschnittsfachmann mittels vorab durchgeführter Routineuntersuchungen
durchgeführt
werden.
-
In
der vorliegenden Erfindung können
eine grobe Vielzahl an Tensiden verwendet werden. Beispiele umfassen
anionische Tenside wie Alkylsulfonate, Alkylsulfat, sulfatiertes Öl oder Fett,
sulfatierten Glycolester, sulfatiertes Alkanolamid, sulfatiertes
Alkylphenolpolyglycol, Natriumxylolsulfonat, Natriumdibutylnaphthalinsulfonat,
Natriumdodecylbenzolsulfonat, Natriumsulfonat oder Naphthalinformaldehydkondensat,
sulfoniertes Amid, Monoalkylphosphatsalz, Dialkylphosphatsalz, Trialkylphosphat,
neutralisierte Carbonsäuren
(d. h. Natriumstearat) und sulfatierte Ether.
-
Geeignete
Tenside umfassen auch amphotere Beispiele wie Alkylglycin, N-Alkylbetain,
Imidazolinglycin, sulfatisiertes Polyglycolamin und Alkylaminsulfonat.
-
Weitere
geeignete Tenside umfassen kationische Beispiele wie quartäre Ammoniumverbindungen,
Fettaminsalze, Alkylaminpolyoxyethanolglycole, Fettsäurealkyldimethylbenzylammoniumchlorid,
Laurylpyridiniumchlorid, N-Acyl-N'-hydroxyethylethylendiamin,
N-Alkyl-N'-hydroxyethylimidazolin
und Aminoamide.
-
Es
können
auch nichtionische Tenside verwendet werden. Geeignete Beispiele
umfassen ethoxylierte Fettsäurealkohole,
ethoxylierte verzweigte langkettige Alkohole und ethoxylierte Alkylarylalkohole
und ethoxylierte Fettsäureamine.
Andere geeignete nichtionische Tenside umfassen Polyethylenglycolester
und Polyethylenglycolamide.
-
Infolge
der Anwendung des emulgierten hydrophoben Monomers erlaubt man einen
Kontakt einer neuen sauren Lösung
des wasserlöslichen
Vinylmonomers mit dem Substrat. Nach geeigneter Zeit und Temperatur
wird der Initiator gegebenenfalls mit Wasser bei einer niedrigen
Temperatur (ungefähr 40–60°C) gemischt
und über
einen Zeitraum langsam zu der Monomerlösung gegeben.
-
Ein
bedeutender Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Art und Weise
der Zugabe des Polymerisationsinitiators zu dem Monomer/Substrat-Polymerisationsbad,
nachdem das Substrat mit den Monomeren in Kontakt gebracht wurde.
Bei herkömmlichen
Polymerisationen wird der Initiator im allgemeinen als eine einzelne
Portion nach der Zugabe der Monomeren zu dem Polymerisationsbad,
im allgemeinen über
einen kurzen Zeitraum von vielleicht 1–3 Minuten, zugegeben. Im Gegensatz
zu diesem herkömmlichen
Verfahren wird in dem Verfahren dieser Erfindung der Initiator zugegeben
durch Dosieren des Initiators oder einer Initiatorlösung in
das Polymerisationsbad, welches Substrat und wasserlösliche Monomere
enthält.
Dieses Dosieren des Initiators in der Erfindung findet über einen
Zeitraum statt, der größer als
3 Minuten ist. Der Initiator wird vorzugsweise kontinuierlich oder
in einer Vielzahl an Portionen über
einen Zeitraum, der von 5 Minuten bis ungefähr 30 Minuten reicht, vorzugsweise über einen Zeitraum,
der von 10 Minuten bis 15 Minuten reicht, in das Polymerisationsbad
dosiert.
-
Die
Wahl des Polymerisationsinitiators ist abhängig vom Typ des Monomers,
der Temperatur der Polymerisation, die verwendet wurde, und anderer Parameter.
Die Anwendung von geeigneten Initiatoren auf sowohl die wasserlöslichen
Vinylmonomere als auch die emulgierbaren hydrophoben Vinylmonomere
ist im Stand der Technik gut bekannt. Die Auswahl geeigneter Bedingungen
für einen
spezifischen Initiator liegt innerhalb der Fähigkeiten eines Durchschnittsfachmanns
auf dem Gebiet und kann durch einfaches Austesten innerhalb der
Fähigkeiten
eines Durchschnittsfachmanns auf dem Gebiet leicht bestimmt werden.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Temperatur des die wasserlösliche Vinylmonomerlösung enthaltenden
Substrats auf 80–100°C, weiter
bevorzugt 85–95°C, erwärmt. Dann wird
nach einer geeigneten Zeit der Initiator oder die Initiatorlösung langsam
zu der Lösung,
die Monomer und Substrat enthält,
gegeben. Überraschenderweise
führt eine
Verwendung von geringeren Mischungstemperaturen und einer geringeren
Zugabe des Initiators über
einen längeren
Zeitraum zu einer verbesserten Gleichmäßigkeit der Polymerisation
auf dem Substrat. Ein weiteres unerwartetes Ergebnis ist darüber hinaus
die wesentlich verbesserte thermische Stabilität des behandelten Stoffes während des Wärmestabilisierens
und eine verbesserte Dauerhaftigkeit beim Waschen.
-
Die
Polymerisation wird vorzugsweise bei einem pH-Wert von 2 bis 4 durchgeführt.
-
Nichteinschränkende Beispiele
von Polymerisationsinitiatoren, die in dieser Ausführungsform verwendet
werden können,
umfassen anorganische Peroxide, z. B. Wasserstoffperoxid, Bariumperoxid, Magnesiumperoxid
usw., und zahlreiche organische Peroxidverbindungen, von denen veranschaulichende
Beispiele die Dialkylperoxide, z. B. Diethylperoxid, Dipropylperoxid,
Dilaurylperoxid, Dioleylperoxid, Distearylperoxid, Di-(tert-butyl)peroxid
und Di-(tert-amyl)peroxid sind, wobei solche Peroxide oft als Ethyl-,
Propyl-, Lauryl-, Oleyl-, Stearyl-, tert-Butyl- und tert-Amylperoxide bezeichnet
werden; die Alkylhydrogenperoxide, z. B. tert-Butylhydrogenperoxid (tert-Butylhydroperoxid),
tert-Amylhydrogenperoxid (tert- Amylhydroperoxid)
usw., symmetrische Diacylperoxide wie Acetylperoxid, Propionylperoxid,
Lauroylperoxid, Stearoylperoxid, Malonylperoxid, Succinylperoxid,
Phthaloylperoxid, Benzoylperoxid usw., Fettsäureperoxide, z. B. Kokosnußölperoxide
usw., unsymmetrische oder gemischte Diacylperoxide, z. B. Acetylbenzoylperoxid,
Propionylbenzoylperoxid usw., Terpenoxide, z. B. Ascaridol usw.,
und Salze von anorganischen Persäuren,
z. B. Persulfate wie Ammoniumpersulfat und Kaliumpersulfat.
-
Initiatoren
umfassen auch Cerionen, zum Beispiel in der Form von Cersalzen wie
Cernitrat, Cersulfat, Cerammoniumnitrat, Cerammoniumsulfat, Ceramoniumpyrophosphat,
Ceriodat und dergleichen.
-
Nichteinschränkende Beispiele
von geeigneten Säureinitiatoren
zur Verwendung in der Erfindung umfassen Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Essigsäure, Ameisensäure, Oxalsäure, Weinsäure, Monochloressigsäure, Dichloressigsäure, Trichloressigsäure und ähnliche
Säuren.
-
Die
Polymerisation sollte vorzugsweise in der Gegenwart eines Katalysators
stattfinden. Die oben aufgelisteten Säureinitiatoren, d. h. Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Essigsäure, Ameisensäure, Oxalsäure, Weinsäure, Monochloressigsäure, Dichloressigsäure, Trichloressigsäure und ähnliche
Säuren,
können sowohl
als Polymerisationsinitiatoren als auch als Polymerisationskatalysatoren
fungieren. Wenn andere Formen von Polymerisationsinitiatoren verwendet werden,
kann die Gegenwart eines zusätzlichen
Katalysators wünschenswert
sein. Jede der zuvor erwähnten
Säuren
kann als ein Katalysator fungieren. Darüber hinaus umfassen andere
gut bekannte Polymerisationskatalysatoren Basen wie Kaliumhydroxid und
Natriumhydroxid, und andere bekannte Katalysatoren umfassen Eisen(II)sulfat.
-
Die
Zeitdauer für
die Polymerisation des wasserlöslichen
Vinylpolymers sollte zwischen ungefähr 30 Sekunden und 30 Minuten,
vorzugsweise ungefähr
10–25
Minuten, betragen. Im allgemeinen ist die Zeitdauer nicht kritisch,
jedoch sollte die Zeit ausreichend sein, damit die Polymerisation
stattfindet.
-
Während das
Verfahren dieser Ausführungsform
bei einem beliebigen einer Anzahl von Schritten während des üblichen
Verarbeitens von Polymerfasern oder -stoffen oder anderen Substraten
verwendet werden kann, erwies es sich als bevorzugt, das Verfahren
vor dem Färben
der Fasern anzuwenden oder bevor irgendeine Behandlung der Fasern
stattfindet, die zu einer Einkapselung oder Beschichtung der Faseroberfläche führen würde. Es
ist übliche
Praxis, Gleitmittel, Weichmacher oder andere Chemikalien zur Faserbehandlung
als einen abschließenden Arbeitsschritt
bei Stoffen in Zusammenhang mit einem Färben und Wärmestabilisieren anzuwenden, und
eine derartige Beschichtung kann oft das vorliegende Verfahren beeinflussen.
Die Verbesserung würde
allmählich
während
vieler Waschvorgänge
abgewaschen werden, in dem Ausmaße, daß dennoch eine Verbesserung
der Oberflächeneigenschaften vorhanden
ist.
-
Es
ist daher bevorzugt, daß die
Fasern vor einem Durchführen
des Behandlungsverfahrens der vorliegenden Erfindung gewaschen und
gespült
werden, um Verschmutzungen, Appreturöle und andere Verunreinigungen,
die an den Fasern vorhanden sein können, zu entfernen. Nach dem
Verfahren dieser Ausführungsform
ist es bevorzugt, die Behandlungslösung vor einem Färben abzulassen
und die Fasern zu spülen,
um Säure
und überschüssiges Homopolymer, welche
die Reaktion des Farbstoffs mit den Farbstoffstellen beeinflussen
können,
zu entfernen.
-
Es
ist eine gleichmäßige Verteilung
und ein inniger Kontakt aller Chemikalien bevorzugt. Im Falle von
Fasern kann dies unterstützt
werden durch zahlreiche Arten eines Bewegens oder eines Fließens der
wäßrigen Behandlungslösung um
und zwischen die Faseroberflächen.
Im Fall der Behandlung von Fasern in der Form vom Stückgut aus
Stoff kann eine Bewegung bewirkt werden durch die Schaufeln in einer
herkömmlichen
Rührtrommel.
Für Fasern
in der Form von Stoffen, die in der Form von Rollen auf einem Baum
verarbeitet werden, kann die wäßrige Behandlungslösung alternativ
dazu mittels herkömmlicher
Druckmittel um und durch den Baum zirkuliert werden.
-
Die
Zeit, die notwendig ist zum Erreichen einer gleichmäßigen Verteilung,
eines innigen Kontakts und eines Anknüpfens auf dem Substrat, wird
mit dem speziellen Verfahren des In-Kontakt-Bringens des Substrats
mit der wäßrigen Lösung variieren
und kann von einer Sekunde bis dreißig Minuten reichen. Obwohl
es möglich
ist, daß die
wäßrige Lösung mit den
Fasern durch Sprühen,
Rühren,
Eintauchen oder andere Mittel in Kontakt gebracht werden könnte, ist es
am meisten bevorzugt, die Fasern in einem Bad, das durch die wäßrige Lösung gebildet
wird, unterzutauchen. Bei Verwendung solcher Tauchtechniken sind
relativ kurze Zeiträume
notwendig, bevor eine Polymerisation beginnen kann. Zum Beispiel
sind im allgemeinen ungefähr
10 Minuten ausreichend bei einer angemessenen Bewegung oder Zirkulation
der wäßrigen Lösung.
-
Das
Verfahren kann gesteuert werden durch Beschränken von irgendeinem oder mehreren
der Regulationsfaktoren von Wärme,
Zeit, Initiator-, Katalysator- oder Monomerzugabe. Somit können über den
Weg von Beispielen und nicht über den
Weg von Einschränkungen
die Monomere, Katalysatoren und das Substrat unter Rühren in
ein wäßriges Medium gegeben
werden, wobei das wäßrige Medium
auf die geeignete Temperatur gebracht wurde. Das Polymerisationsverfahren
kann dann durch die Zugabe des Initiators gestartet werden.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das Substrat zuerst in das Wasser getaucht. Danach werden das
hydrophobe Vinylmonomer und das Tensid zu dem Wasser gegeben. Ein
geeigneter Gewichtsprozentbereich für das hydrophobe Vinylmonomer
beträgt
normalerweise zwischen ungefähr
0,02 bis 2,0 Gew.-%, basierend auf dem Gewicht des Substrats, und
ein geeigneter Gewichtsprozentbereich für das Tensid ist ein beliebiger
Gewichtsprozentbereich, der eine Emulsion erzielt, die während des
Verfahrens brauchbar bleibt. Die oberen und unteren Grenzwerte der
Konzentration für das
hydrophobe Vinylmonomer können
für eine
beliebige gegebene Kombination von Substrat, wasserlöslichen
und hydrophoben Vinylmonomeren, Initiatoren, Katalysatoren und Temperatur
bestimmt werden durch Routineuntersuchungen, um eine Dauerhaftigkeit
der Beibehaltung von verbesserten Oberflächeneigenschaften nach ungefähr 20 Maschinenwaschungen
zu bestimmen. Solche Untersuchungen für eine gegebene Kombination
sollten angeben, ob eine bestimmte gewünschte Verbesserung von Oberflächeneigenschaften
für das
Substrat, wie verbesserte hydrophile, Schmutzablösungs-, Geruchs-, Pilz-, Bakterien-
und Schimmelbeständigkeitseigenschaften,
durch das Substrat erhalten bleibt.
-
Für ein Dispergieren
und ein In-Kontakt-Bringen der Komponenten wird das System während eines
ausreichenden Zeitraums in Bewegung gehalten. Es kann ein Zeitraum
zwischen ungefähr
30 Sekunden bis 30 Minuten verwendet werden. Es können routinemäßige Untersuchungen
verwendet werden, um einen zufriedenstellenden Zeitraum zu bestimmen.
-
Im
Verlauf des Verfahrens wird das System vorzugsweise in Bewegung
gehalten. Eine solche Bewegung wird in einer besseren Emulgierung
und Verteilung des hydrophoben Vinylmonomers resultieren, so daß eine geeignete
Emulsion eines solchen Monomers erhalten wird.
-
In
dem bevorzugten Verfahren wird dann nach einer geeigneten Kontaktzeit
mit dem hydrophoben Vinylmonomer eine neue Lösung, die das wasserlösliche Vinylmonomer
enthält,
in einer Konzentration zwischen vorzugsweise ungefähr 0,002 bis
10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Mischung, zugegeben. Die
Konzentration des wasserlöslichen
Vinylmonomers ist normalerweise nicht kritisch in Bezug auf ein
gewünschtes
Produkt und kann variiert werden. Durch Routineuntersuchungen können für verbesserte
Oberflächeneigenschaften
des Substrats obere und untere Grenzwerte geeignet bestimmt werden.
-
Die
Gewichtsprozentkonzentration des Katalysators wird von der Natur
des Katalysators abhängen.
Diese ist geeignet bestimmbar durch einfache Untersuchungen im Rahmen
der Fähigkeiten
eines Durchschnittsfachmanns auf dem Gebiet. Beispielsweise sind
geeignete Konzentrationen für
Chlorwasserstoffsäure
derart, daß ein
pH-Wert zwischen ungefähr
2 und 4 erreicht wird.
-
Die
besonderen Konzentrationen des Monomers, des Katalysators und des
Initiators in der Behandlungslösung
werden in großem
Umfang variieren in Abhängigkeit
von solchen Faktoren wie der Natur der speziellen Monomere, des
Katalysators und Initiators, der Zeit und Temperatur der Behandlung und
der Natur und Form des Substrats, das behandelt wird. Während bestimmte
Konzentrationen, Kata lysatoren und Initiatoren bei einem gegebenen Satz
an Behandlungsbedingungen notwendig sein können, wird der Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet in der Lage sein, die Konzentrationen durch Routineexperimente
auf der Basis der vorliegenden Offenbarung zu optimieren.
-
Ein
Erreichen des gewünschten
Grads der Behandlung gemäß dieser
Erfindung ist abhängig von
der Stärke
des Initiators und der Konzentration der Monomere und des Katalysators.
Somit könnte zum
Beispiel ein starker Initiator wie zum Beispiel ein Initiator mit
freien Radikalen, der relativ hohe Konzentrationen an freien Radikalen
bildet, und/oder eine hohe Gewichtskonzentration an Initiator eine
geringere Konzentration an wasserlöslichem Vinylmonomer erfordern.
Im Gegensatz dazu würde
ein schwacher Initiator, das heißt einer, der als solches schwach
ist und/oder in einer geringen Konzentration vorhanden ist, eine
höhere
Monomerkonzentration erfordern. Im letzteren Fall kann die Behandlung
gemäß dieser
Erfindung gesteuert werden durch Ablassen der einen Initiator enthaltenden
Lösung
von dem Gewebe, sobald das gewünschte
Ausmaß der
Polymerisation erreicht worden ist.
-
Nachdem
die Polymerisation begonnen hat, ist eine solche Polymerisation
eine Funktion der Konzentration und des Typs des Katalysators, der
Temperatur, der Vinylmonomere, des Substrats, des Initiators und
des Typs der verwendeten Ausrüstung,
wobei es ermöglicht
wird, daß das
Substrat in der Behandlungslösung
lange genug bei einer Temperatur verbleibt, um sicherzustellen,
daß eine
gleichmäßige Pfropfpolymerisation
("wesentliche Polymerisation") stattgefunden hat,
wobei eine solche Zeit im allgemeinen zwischen ungefähr 30 Sekunden
und 30 Minuten liegt. Die Fasern können dann mit Wasser gespült werden,
um den pH-Wert zu neutralisieren und überschüssige Homopolymere, falls vorhanden,
zu entfernen.
-
Nachdem
das Polyestersubstrat gemäß dem Verfahren
der Erfindung behandelt wurde, kann das Substrat unter Verwendung
herkömmlicher
Färbeverfahren
und herkömmlicher
Farbstoffe für
Polyester gefärbt
werden. Der behandelte Stoff, gefärbt oder nicht gefärbt, ist
geeignet zur Herstellung von Stoffartikeln, zum Beispiel Bekleidungsartikeln.
Bekleidungsartikel, die aus dem behandelten Stoff hergestellt sind,
trocknen schnell und ziehen Feuchtigkeit vom Körper ab, so daß verbesserte
Trageeigenschaften zur Verfügung
gestellt werden. Der behandelte Stoff kann auf übliche Weise gewaschen werden,
und der behandelte Stoff behält
seine verbesserten Eigenschaften über viele Waschzyklen bei.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird kationisch färbebarer
Polyester als das Substrat verwendet. Solcher Polyester besitzt
aktive anionische Färbestellen,
zum Beispiel SO3-Gruppen, was im Stand der
Technik gut bekannt ist, und ist im Handel erhältlich, zum Beispiel THERMASTAT
von E. I. duPont de Nemours Co.
-
Wenn
kationisch färbebare
Polyestersubstrate verwendet werden, ist es nicht notwendig, ein vernetztes
hydrophobes Vinylmonomer zu verwenden. Dieses Verfahren hat die
Vorteile von geringeren Monomerkosten ebenso wie verkürzter Verarbeitungszeit.
Dieses Ergebnis ist überraschend,
da das vernetzte hydrophobe Monomer dauerhafte Eigenschaften auf
das Pfropfpolymer überträgt, wenn
herkömmlicher
Polyester behandelt wird. In dieser Ausführungsform wird das oben beschriebene
wasserlösliche
Vinylmonomer in der oben für
regulären
Polyester beschriebenen Weise verwendet. Das heißt, der anionische Polyester
wird in Kontakt gebracht mit einer erwärmten Lösung eines wasserlöslichen
Monomers während
einer geeigneten Zeit und bei einer geeigneten Temperatur, und dann
wird, wie oben diskutiert, der Initiator langsam zugegeben. Nach
der Polymerisation kann der behandelte anionische Polyester, wie
oben für
nichtanionischen Polyester diskutiert, weiterverarbeitet werden.
-
In
dieser Ausführungsform
wird ein kationischer Initiator verwendet, um die Polymerisation
zu initiieren. Geeignete kationische Initiatoren sind kationische
Azoinitiatoren, in denen ein freies Radikal durch Spaltung der Azogruppe
gebildet wird und eine kationische Ladung an einem Stickstoffatom
des Initiators lokalisiert ist. Geeignete Initiatoren umfassen 2,2'-Azobis(N,N'-dimethylenisobutyramidin)dihydrochlorid,
2,2'-Azobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid, 2,2'-Azobis(N,N'-dimethylenisobutyramidin)
usw. Solche kationischen Azoinitiatoren sind im Handel erhältlich,
zum Beispiel von Wako Pure Chemical Industries. Der kationische
Initiator wird über
einen Zeitraum von mehr als 3 Minuten, vorzugsweise von 5 Minuten
bis 30 Minuten, weiter bevorzugt 10–15 Minuten, langsam zugegeben.
-
Der
pH-Wert der wäßrigen wasserlöslichen Monomermischung
wird in dieser Ausführungsform vorzugsweise
auf einem pH-Wert von ungefähr
4–6, weiter
bevorzugt ungefähr
auf pH 5, gehalten, indem Säure
zugegeben wird, z. B. (Essigsäure).
Es werden verbesserte Ergebnisse unter Verwendung eines kationisch
färbebaren
Polyesters erhalten, wenn der Initiator bei Temperaturen von ungefähr 80–100°C, vorzugsweise
90–95°C, langsam
in die wäßrige Monomermischung
dosiert wird.
-
Zu
der wäßrigen Monomermischung
können Natriumsulfat
oder andere Salze zugegeben werden, um die Reaktionsprodukte aus
der Lösung
auszutreiben und in Kontakt mit den Fasern zu bringen.
-
Der
behandelte anionische Polyester ist färbebar unter Verwendung herkömmlicher
Farbstoffe für
anionische Polyester und einer herkömmlichen Färbeausrüstung, die im Stand der Technik
gut bekannt ist.
-
Ein
Polyestersubstrat kann gefärbt
und verarbeitet werden gemäß der Erfindung
in einem kombinierten Färbungs/Prozeßverfahren.
Ein kombinierter Färbungs/Prozeß besitzt
einen enormen wirtschaftlichen Nutzen aufgrund der Verringerung
der langen Zykluszeiten, die für
ein sequentielles Verarbeiten erforderlich sind.
-
In
diesem Verfahren werden ein geeigneter herkömmlicher Farbstoff, ein Anteil
(vorzugsweise ungefähr
40–60
Gew.-% des gesamten Monomers) des wasserlöslichen Monomers und ausreichend Säure, um
den pH-Wert der Lösung
für ein
Färben geeignet
zu machen (im allgemeinen ein pH-Wert von ungefähr 4–6), auf eine Temperatur von 120–135°C, vorzugsweise
130–135°C, erwärmt und mit
dem Polyestersubstrat während
einer geeigneten Zeit, im allgemeinen ungefähr 5–60 Minuten, in Kontakt gebracht.
Falls gewünscht,
kann ein Salz wie Natriumsulfat zugegeben werden, um den Farbstoff
und Reaktionsprodukte auf dem Substrat zu erschöpfen. Nach dem Färbungszyklus
wird die Lösung
gekühlt (im
allgemeinen auf ungefähr
80–100°C). Der Rest des
Monomers wird dann zu dem Farbstoffbad gegeben, und der pH-Wert
wird auf einen geringeren pH-Wert eingestellt durch die Zugabe von
Säure oder einer
gepufferten Säure/Base-Lösung, auf
einen pH-Wert, der geeignet für
eine Initiierung der Polymerisation und eine Behandlung des Polyesters
gemäß dem Verfahren
der Erfindung, wie es oben beschrieben wurde, ist. In dieser Ausführungsform
werden im allgemeinen 1–2
Gew.-% an Monomer relativ zu dem Gesamtgewicht des Polyestersubstrats
verwendet. Ein geeigneter pH-Wert liegt im Bereich von ungefähr 2–4, vorzugsweise
ungefähr
pH 3. Danach wird der Initia tor über
einen Zeitraum von 3 Minuten oder länger, vorzugsweise 5–30 Minuten,
weiter bevorzugt ungefähr
15–20
Minuten, langsam zu dem Farbstoffbad/Polymerisationsbad gegeben.
Die Polymerisation wird während
eines Zeitraums durchgeführt,
der ausreichend ist, um das Monomer auf dem Substrat zu polymerisieren,
im allgemeinen ungefähr
5–30 Minuten,
vorzugsweise ungefähr
10–20
Minuten, und das gefärbte
und behandelte Substrat wird dann gewaschen und wie oben beschrieben
weiterverarbeitet.
-
Behandlung von Polyamid-,
Acryl-, Aramid- und Cellulosematerialien
-
Polyamide
sind Polymere mit hohem Molekulargewicht, bei denen Amidverknüpfungen (CONH)
entlang der Molekülkette
auftreten. Bevorzugte Polyamide sind die synthetischen linear kondensierten
Polyamide. Solche Polyamide umfassen zum Beispiel Poly(hexamethylaminadipamid),
welches hergestellt wird durch die gut bekannte Umsetzung einer
Polycarbonsäure
wie Adipinsäure
(oder einem Amidbildenden Derivat davon) mit einem Polyamin wie
Hexamethylendiamin. Die am häufigsten
im Handel erhältlichen
Polyamide dieses Typs in den Vereinigten Staaten sind Nylon 6,6,
welches Polyhexamethylenadipamid ist, und Nylon 6, welches Poly(hexamethylencaprolactam)
ist. Diese Nylon-Typen werden üblicherweise über einen
breiten Größenbereich
als Filamente extrudiert, durch Kaltziehen orientiert und zu verschiedenen
Formen an Stoffen gestrickt. Nylons sind ausgezeichnete Stoffe und
können
wirtschaftlich auf Basis einer Massenproduktion hergestellt werden,
jedoch leidet Nylon unter einigen Nachteilen. Nylon fehlt die Fähigkeit
zur Absorption von Wasser und es unterliegt Geruchs-, Bakterien-, Schimmel-
und Pilzbeständigkeitsproblemen
und Schmutzablösungsproblemen.
Durch eine Behandlung von Nylon gemäß dem Verfahren dieser Ausführungsform
wird ein brauchbarer Stoff gebildet, der sehr gute Wasserabsorptions-,
Geruchs-, Bakterien-, Schimmel- und Pilzbeständigkeitseigenschaften und Schmutzablösungseigenschaften
besitzt, die nach vielen Waschungen erhalten bleiben.
-
Nichteinschränkende Beispiele
von Polyamidfasern umfassen Nylon 6,6, Nylon 6, Wolle und Seide.
Der Begriff "faserförmige Strukturen" umfaßt kontinuierliche
Filamente, Multifilamentfäden,
Flore, Stapelfasern, gewebte oder gestrickte Stoffe und Nichtvliesstoffe
und dergleichen, die aus mindestens einer Art der oben erwähnten Fasern
zusammengesetzt sind. Wie hierin verwendet, wird der Begriff "Polymerfaser" so verstanden, daß er faserförmige Strukturen
wie die obigen und andere einschließt. Wann immer die vorliegende
Offenbarung sich auf Faseroberflächen
oder einen innigen Kontakt des Monomers mit Faseroberflächen oder
dergleichen Ausdrücke
bezieht, sollte dies so verstanden werden, daß derart auf die einzelnen
Fasern oder Filamente Bezug genommen wird, daß ein Kontakt und ein Verbinden
des Monomers und Pfropfpolymers mit den Oberflächen von einzelnen Filamenten
von zum Beispiel eines Multifilamentfadens oder Bündels stattfindet.
-
Acryl
ist ein Gattungsbegriff für
Fasern, bei denen die faserbildende Substanz irgendeine lange Kette
eines synthetischen Polymers ist, bestehend aus mindestens 85 Gew.-%
an Einheiten von Acrylnitril (-CH2CH(CN)-).
Acrylfasern sind im Handel erhältlich
als zum Beispiel ORLON von E. I. duPont Nemours and Company (duPont)
und CRESLAN von American Cyanamid Company. Acrylfasern können mit
anderen Fasern wie Wolle oder Nylon gemischt werden. Modacrylfasern
werden auch als innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung
angesehen. Modacrylfasern enthalten weniger als 85 Gew.-%, jedoch
mindestens 35 Gew.-% an Acrylnitrileinheiten. Modacrylfasern sind
ebenfalls im Handel erhältlich,
zum Beispiel als SEF-Modacryl von Monsanto. Zusätzliche Monomere, die typischerweise
in Acryl vorhanden sein können,
umfassen Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
-
Aramidfasern
sind aromatische Polyamide, die gebildet werden durch Umsetzungen,
die zur Bildung von Amidverknüpfungen
zwischen aromatischen Ringen führen.
Im allgemeinen werden Aramidfasern hergestellt durch Umsetzen von
aromatischen Diaminen und aromatischen Disäurechloriden in einem Lösungsmittel.
Lösungen
dieser Polymere erzeugen Fasern mit ausgezeichneter Wärme- und Flammbeständigkeit
und Fasern mit guter Zugfestigkeit und gutem Zugmodul. Aramidfasern
werden gebildet aus langkettigen synthetischen Polyamiden, in denen
mindestens 85% der Amidverknüpfungen
direkt an zwei aromatischen Ringen angebracht sind. Aramidfasern,
die durch das Verfahren der Erfindung behandelt werden können, schließen Aramide
ein, bei denen mindestens 85% der Amidverknüpfungen direkt mit zwei aromatischen
Ringen verbunden sind und bei denen Imidgruppen substituiert sein
können für bis zu
50% der Amidgruppen (aromatische Polyamidimidpolymere). Aramidfasern
waren seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts im Handel erhältlich und
schließen
Poly(m-phenylenisophthalamid), das verkauft wird als NOMEX von duPont
und CONEX von Teijin, ein. Poly(p-phenylenterephthalamid) ist als
KEVLAR von duPont im Handel erhältlich. Andere
geeignete Aramidfasern sind offenbart in der Encyclopedia of Chemical
Technology, 3. Auflage, Band 3, Seiten 216–218 und den darin zitierten
Verweisen.
-
Cellulosefasern
schließen
Baumwolle, Rayon und Fasern ein, die hergestellt sind aus Celluloseestern
durch Veresterung von Cellulose. In der vorliegenden Erfindung kann
jegliche Baumwollfaser verwendet werden, die zur Herstellung von
Stoffen geeignet ist. Die Baumwolle kann von ge eigneter Güte und Stapellänge sein.
Eine Baumwollfaser ist im Handel erhältlich und auf dem Gebiet gut
bekannt. In dieser Erfindung können
die Baumwollfasern, die beschrieben werden in der Encyclopedia of
Chemical Technology, 3. Auflage, Band 7, Seiten 176–195 und den
darin zitierten Referenzen, verwenden werden. Die Rayonfaser ist
seit den späten
fünfziger
Jahren des 20. Jahrhunderts auf diesem Gebiet bekannt und wird hergestellt
aus Cellulose. Geeignete Rayonfasern zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung schließen
Viskoserayon, Lösungsmittel-gesponnes Rayon
und Cuprammoniumrayon (Kupferammonium-Rayon) ein. In dem Verfahren
der Erfindung kann Rayon verwendet werden, das offenbart ist in
der Encyclopedia of Chemical Technology, 3. Auflage, Band 19, Seiten
855–880
und den darin zitierten Referenzen. Geeignete Cellulosen schließen Celluloseacetat und
Cellulosetriacetat ein, welche hergestellt werden durch Verestern
von Cellulose mit Essigsäureanhydrid.
Diese Polymere sind im Handel erhältlich und werden bei der Herstellung
von Textilstoffen in großem
Umfang verwendet. Geeignete Celluloseester zur Verwendung in dem
Verfahren der Erfindung sind offenbart in der Encyclopedia of Chemical
Technology, 4. Auflage, Band 10, Seiten 598–624 und den darin zitierten
Referenzen.
-
Das
Verfahren zur Behandlung von Polyamid-, Acryl-, Aramid- und Cellulosesubstraten
wird nachfolgend beschrieben, wobei zur Vereinfachung Bezug genommen
wird auf Polyamidfasern. Jedoch wird in dem Verfahren der Erfindung
die Behandlung eines jeden Polymersubstrats und von Mischungen davon
und von Substraten mit anderen Formen als mitumfaßt angesehen.
Das Behandlungsverfahren besitzt die folgenden grundlegenden Schritte:
(1) Die Polyamidfasern werden zu Beginn vorzugsweise mit einer wäßrigen Alkalilösung gereinigt.
Dieser anfängliche
Reinigungsschritt verbessert die gleichmäßige Polymerisation des Monomers
auf den Substratfasern. (2) Die gereinigten Fasern werden in Kontakt gebracht
mit einer wäßrigen Lösung, die
einen pH-Wert von weniger als 7 aufweist, wobei jedoch darüber ein
Säureabbau
der Polymerfaser stattfindet, und die eine Temperatur zwischen ungefähr 75°C und ungefähr 100°C aufweist
und mindestens ein ungesättigtes
Monomer enthält.
In diesem Schritt wird die Oberfläche der Polymerfaser angegriffen
und weist im wesentlichen einzelne Moleküladditionen eines Monomers
auf, das an der Polymerfaser hängt. Die
Lösung
wird vorzugsweise in Bewegung oder in einem Zwangsstrom um die Fasern
gehalten, während
einer ausreichenden Zeit, um eine gleichmäßige Verteilung und einen innigen
Kontakt des Monomers mit den Faseroberflächen zu ermöglichen. (3) Danach wird die
Polymerisation des Monomers auf den Polymerfaseroberflächen initiiert
unter Verwendung eines Polymerisationsinitiators wie einer Persulfat- oder
Peroxidverbindung. Die Polymerisation wird dann während einer
ausreichenden Zeit fortgeführt, um
eine wesentliche Pfropfpolymerisation des Monomers auf den Faseroberflächen zu
ermöglichen,
um die Oberflächeneigenschaften
der Polymerfasern zu modifizieren.
-
Bei
den meisten Vinylmonomeren und den meisten synthetischen Polymerfasern
sollten die maximalen Gewichtsprozente von aufgebrachtem Pfropfpolymer
unter ungefähr
1,0% liegen. Somit wird zusätzliches
Pfropfpolymer oberhalb von 1,0% beim Waschen schnell verlorengehen.
Es ist üblicherweise
nachteilig, diesen Gewichtsprozentwert von aufgebrachtem Polymer
zu überschreiten,
da dies zu Flecken an der Außenoberfläche eines
Stoffes, der aus den Polymerfasern gebildet ist, ebenso wie zu Materialverschwendung,
Sauberkeits- und Verschmutzungsproblemen führen kann. Die Zeitdauer für den Schritt
der Monomeranbringung an der Oberfläche kann zwischen einer Sekunde
und dreißig
Minuten variieren. Es kann eine längere Dauer als 30 Minuten
verwendet werden. Eine solche längere
Dauer wird jedoch normalerweise die Monomeranbringung nicht signifikant
verbessern.
-
Die
Polymerfasern sollten nicht zersetzt werden. Bedingungen, die zu
einer Polymerfaserzersetzung führen,
sind zu vermeiden. Zum Beispiel können hohe Konzentrationen an
Acrylsäure
und anderer Monomere zur Zersetzung der Polymerfasern führen.
-
Die
Polymerfasern werden vorzugsweise in die Behandlungslösung eingetaucht, üblicherweise
in der Form eines gestrickten, gewebten oder nichtgewebten Stoffes,
und es sind viele Variationen in der Reihenfolge der Zugabe der
verschiedenen Komponenten zu der Behandlungslösung möglich. Ein bevorzugtes Monomer
für eine
Verwendung in der Erfindung ist N,N'-Methylenbisacrylamid. Der pH-Wert der Lösung kann
durch Zugabe einer Säure
oder durch Verwendung eines Säuremonomers
eingestellt werden. Die Behandlung wird vorzugsweise bei geringen Konzentrationen
an Monomer und Polymerisationsinitiator und bei kurzen Zeitdauern
durchgeführt,
um so soweit als möglich
eine wesentliche Homopolymerisation des Monomers zu verhindern.
-
Das
Polyamidsubstrat wird anfänglich
mit einer basischen wäßrigen Lösung gereinigt,
um die Fasern durch Entfernen von Verarbeitungsölen und dergleichen zu reinigen.
Die alkalische Lösung
besitzt vorzugsweise einen pH-Wert von ungefähr 9–11, weiter bevorzugt 10,5–11. Geeignete
alkalische Lösungen
werden hergestellt durch Zugabe von Natriumphosphat, Trinatriumphosphat
(TSP), Tetranatriumpyrophosphat (TSPP), Ammoniak, Sodaasche oder Natriumhydroxid.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Reinigungsmittel wie ethoxyliertes Nonylphenol, Alkoholethoxylate,
Alkoholsulfonate, Alkylbenzolsulfonate, Phosphatester und dergleichen in
einer Menge von ungefähr
1–3 Gew.-%
relativ zu der wäßrigen Lösung zu
der alkalischen Lösung
gegeben. Der anfängliche
alkalische Reinigungsschritt entfernt Stricköle, wachse und dergleichen.
-
Die
Polymerisationstemperatur, bei der Fasern oder faserförmige Strukturen
gemäß dieser Ausführungsform
behandelt werden, liegt zwischen 85°C und ungefähr 95°C.
-
Das
Verfahren dieser Ausführungsform
unterscheidet sich von solchen nach dem Stand der Technik dahingehend,
daß eine
Polymerisation des Monomers, das auf die Polymerfasern pfropfpolymerisiert
werden soll, verzögert
wird, bis ein inniger Kontakt des Monomers und der Säure mit
der Oberfläche der
erwärmten
Polymerfaser erreicht worden ist. Da der Anmelder es nicht wünscht, durch
irgendeine spezielle Theorie oder einen Mechanismus der Reaktion
festgelegt zu werden, wird somit angenommen, daß das ungesättigte Monomer in der Gegenwart
von Säure
und Wärme
auf einer Molekül-zu-Molekül-Basis
zuerst an der Polymerkette anbindet. Wenn die Polymerisation durch
Zugabe oder Aktivierung eines Polymerisationsinitiators initiiert
wird, beginnt danach das Monomer so zu polymerisieren, daß eine Kettenaddition
eines Monomers an die Stellen von einzelnen Monomeradditionen, die
anfänglich
auf die Polymerfasern gepfropft wurden, stattfindet. Wenn eine signifikante
Homopolymerisation des Monomers vor der Änderung und einer Monomeranbringung
an die Fasern stattfindet, wird das meiste davon einfach von den
Fasern abgewaschen werden, so daß keine signifikante permanente
Verbesserung der Oberflächeneigenschaften
der Fasern auftreten wird.
-
Demgemäß ist der
zweite Schritt dieser Ausführungsform
die Bildung einer wäßrigen Behandlungslösung mit
gelöstem
Monomer mit einem sauren pH-Wert (d. h. unterhalb ungefähr 7 und
oberhalb eines pH-Werts, bei dem eine Säu rezersetzung stattfindet)
und einem Erwärmen
auf eine Temperatur von ungefähr
75°C bis
ungefähr
100°C und
vorzugsweise im Bereich von ungefähr 90°C bis 95°C. Während Temperaturen oberhalb
von 100°C
möglich
sind, machen sie eine Verarbeitung schwieriger und können bewirken,
daß eine
nachfolgende Polymerisation schwierig zu steuern ist.
-
Es
ist nicht notwendig, daß die
Temperatur während
des Prozesses konstant ist. Zum Beispiel könnte die Polymerisationslösung bei
ungefähr
70°C gebildet
werden oder bei einer solchen Temperatur, die ein leichtes Auflösen des
Monomers und/oder der Säure
in der Lösung
ermöglicht,
und die Temperatur könnte
dann auf das gewünschte
Niveau für
die Anbringung des Monomers unmittelbar vor der Initiierung der
Pfropfpolymerisation erhöht
werden. Die Anbringung des Monomers sollte derart sein, daß im wesentlichen
eine Addition eines einzelnen Moleküls des Monomers, das an der
Polymerkette hängt,
stattfindet, um ein verzweigtes Polymer mit im wesentlichen keiner
Pfropfpolymerisation des Monomers zu bilden. Diese Einzelmoleküladdition
wird in
US 5,154,727 diskutiert.
Da eine Pfropfpolymerisation zu vermeiden ist, ist es somit nicht
notwendig, irgendwelche Polymerisationsinitiatoren zuzugeben. Darüber hinaus
ist es in dem Fall von Acrylamid und anderen Monomeren mit einem
niedrigen Grad der Reaktivität
normalerweise nicht notwendig, einen Polymerisationsinitiator in
der Lösung
zu verwenden. Mit einigen Monomeren, die schneller polymerisieren, kann
es jedoch wünschenswert
sein, in die Lösung ein
oder mehrere Polymerisationsinitiatoren einzuschließen, die
im Stand der Technik für
das spezielle ausgewählte
Monomer bekannt sind.
-
Der
Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet wird erkennen, daß das geeignete
Ausmaß der
Behandlung bestimmt werden kann durch Erfassen des Anfangs einer
Homopolymerisation des Monomers in der Behandlungslösung. Da
eine Pfropfpolymerisation normalerweise durch eine Homopolymerisation des
Monomers begleitet wird oder diese vorausgeht, wobei eine solche
Homopolymerisation als ein Niederschlag oder eine Trübung in
der Behandlungslösung
erscheint, sollte somit die Bildung von Homopolymeren in diesem
Schritt vermieden werden. Während
die Erfindung versucht, im wesentlichen Einzelmoleküladditionen
des Monomers an die Polymerketten zu erhalten, ist es natürlich selbstverständlich, daß ein gewisses
Ausmaß einer
Pfropfdimerisierung und/oder -trimerisierung auf den Polyamiden
in der Behandlungslösung
unvermeidbar ist. Im Fall von Nylon 6,6 oder Nylon 6 kann theoretisch
eine maximale Zugabe von einem Molekül zu jeweils sechs Einheiten
der Polymerkette auftreten. Genaue Bestimmungen der exakten Anzahl
an Zugaben sind jedoch auf einer einfachen Gewichtsbasis schwierig, da
Nylon bis zu ungefähr
5% an Wasser aufnimmt und die Gesamtzugabe von Monomer an ein Polymer im
allgemeinen zu gering ist, um gemessen zu werden.
-
Obwohl
die bevorzugte Praxis dieser Ausführungsform es versucht, im
wesentlichen eine Einzelmoleküladdition
des Monomers an die Polymerkette in diesem Schritt des Verfahrens
zu erhalten, ist auch die Addition von Dimeren und Trimeren des
Monomers zufriedenstellend. Wie hierin verwendet, wird daher der
Begriff "im wesentlichen
Einzelmoleküladdition" so zu verstehen
sein, daß er
Zugaben von Einzel-, Doppel- und Dreifachmolekülen des Monomers zu den Polymerketten
in diesem Schritt des Verfahrens umfaßt. Signifikante Zugaben von
irgendetwas größerem als
Trimeren würde
als eine Pfropfpolymerisation angesehen werden und ist daher zu
vermeiden.
-
Die
Temperatur in dem dritten Schritt (Polymerisation) wird auf jeglichem
Niveau beibehalten, das notwendig ist, um die optimale Geschwindigkeit und
den optimalen Grad einer Pfropfpolymerisation zu erhalten. Die Temperatur
könnte
zum Beispiel auf derselben Temperatur wie bei dem vorherigen Schritt gehalten
werden oder könnte
am Ende des vorherigen Schritts auf ungefähr 90°C bis 95°C erhöht und während des restlichen Behandlungsprozesses
bei dieser Temperatur gehalten werden. Im allgemeinen würde es normalerweise
keinen Fall geben, bei dem die Temperatur im dritten Schritt unterhalb
der Temperatur des zweiten Schritts liegt.
-
Die
Säure,
das Monomer, der Stoff und die Wärme
können
im zweiten Schritt des Behandlungsprozesses in theoretisch jeder
gewünschten
Reihenfolge kombiniert werden, solange als jedes dieser vier Elemente
vor einem Initiieren der Polymerisation für eine ausreichende Zeit vorhanden
ist, um ein gleichmäßiges Verteilen
und einen innigen Kontakt des Monomers mit den Faseroberflächen zu
ermöglichen.
Zum Beispiel könnte
die Reihenfolge einer Kombination in dem zweiten Schritt irgendeine
der folgenden sein: (1) Zugabe von Säure und Monomer zu Wasser und
Erwärmen
auf die gewünschte
Temperatur; (2) Zugabe von Monomer, Zugabe von Säure und Erwärmen auf die gewünschte Temperatur;
(3) Zugabe von Monomer zu Wasser, Erwärmen auf gewünschte Temperatur
und Zugabe von Säure;
oder (4) Zugabe von Säuremonomer
zu Wasser und Erwärmen
auf gewünschte
Temperatur. Andere mögliche
Reihenfolgen der Durchführung
des zweiten Schritts werden dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet
basierend auf der vorliegenden Offenbarung offensichtlich erscheinen.
-
Eine
gleichmäßige Verteilung
und ein inniger Kontakt können
unterstützt
werden durch verschiedene Formen einer Bewegung oder eines Fließens der
wäßrigen Behandlungslösung um
und zwischen die Faseroberflächen
in der Form von Stoffartikeln, wobei ein Bewegen bewirkt werden
kann durch die Schaufeln in einer herkömmlichen Rührtrommel. Bei Fasern in der
Form von Stoffen, die in der Form von Rollen auf einem Baum verarbeitet
werden, kann alternativ dazu die wäßrige Behandlungslösung mittels herkömmlicher
Druckmittel um und durch den Baum zirkuliert werden.
-
Die
Zeit, die notwendig ist für
ein Erreichen einer gleichmäßigen Verteilung
und eines innigen Kontakts und eines Anknüpfens des Monomers an die Polymerfasern,
wird mit dem speziellen Verfahren des In-Kontakt-Bringens der Fasern
mit der wäßrigen Lösung variieren
und kann von einer Sekunde bis dreißig Minuten reichen. Obwohl
es möglich
ist, daß die
wäßrige Lösung mit
den Fasern durch Sprühen, Rühren, Eintauchen
oder andere Mittel in Kontakt gebracht wird, ist es am meisten bevorzugt,
die Fasern in einem Bad, das durch die wäßrige Lösung gebildet wird, unterzutauchen.
Unter Verwendung solcher Tauchtechniken sind relativ kurze Zeiträume vor
einem Beginn der Polymerisation notwendig. Für eine angemessene Bewegung
oder ein Zirkulieren der wäßrigen Lösung sind
zum Beispiel im allgemeinen 10 Minuten ausreichend.
-
Nach
einem gleichmäßigen Verteilung,
einem innigen Kontakt und einem Anknüpfen des Monomers an die Polymerfasern
kann eine Pfropfpolymerisation des Monomers an die Fasern eingeleitet werden
mit der Verwendung eines geeigneten Polymerisationsinitiators wie
Peroxid- oder Persulfatverbindungen, die im Stand der Technik bekannt
sind. Der gewählte
spezielle Initiator wird abhängig
sein von der speziellen Polymerfaser, dem verwendeten speziellen
Monomer und der gewünschten
Geschwindigkeit oder anderen gewünschten
Bedingungen der Polymerisation. Das Gewichtsverhältnis von Monomer zu Initiator
kann von ungefähr
5000 : 1 bis zu ungefähr
1 : 20 reichen. Falls gewünscht,
kann der Initiator während
des zweiten Schritts zugegeben werden, solange als er bis zu einer
gleichmäßigen Vertei lung,
einem innigen Kontakt und einem Anknüpfen des Monomers an die Faseroberflächen nicht
aktiviert wird. Die Initiierung der Polymerisation kann dann durchgeführt werden,
wie z. B. durch Erhöhen
der Temperatur, Ändern
des pH-Werts oder Ändern
einer anderen Bedingung, welche den Initiator aktivieren wird.
-
Der
Initiator wird über
einen Zeitraum langsam zugegeben (kontinuierlich oder portionsweise), anstelle
einer vollständigen
Zugabe in einer Anwendung, wie in vielen Verfahren nach dem Stand
der Technik. Es wurde herausgefunden, daß durch eine schnelle Zugabe
des Initiators eine ungleichmäßige Polymerisation
bewirkt werden kann. Der Initiator wird über einen Zeitraum von mehr
als 3 Minuten, vorzugsweise im Bereich von 5–30 Minuten, weiter bevorzugt
15–20
Minuten, zugegeben, während
das Substrat in Kontakt mit einer erwärmten wäßrigen Monomerlösung steht.
-
Schließlich läßt man die
Polymerisation fortlaufen, bis eine wesentliche Pfropfpolymerisation
des Monomers auf die Polymerfasern stattgefunden hat, um die Oberflächeneigenschaften
der Fasern zu modifizieren. Im allgemeinen ist ein relativ geringer
Grad der Polymerisation wünschenswert,
da eine übermäßige Polymerisation
zu großen
Mengen an Homopolymer in den Fasern und der Verfahrensausrüstung führen wird,
welche nach der Vollendung des Verfahrens gereinigt und gewaschen
werden muß.
Es ist daher bevorzugt, eine Polymerisation zu vermeiden, die in
signifikantem Maße
die Behandlungslösung trübt, und
es sind solche kleinen Polymere, die in der Lösung verbleiben, bevorzugt.
-
Es
ist somit bevorzugt, das Verfahren der vorliegenden Erfindung unter
Verwendung sehr geringer Konzentrationen an Monomer durchzuführen, wie
z. B. im Bereich von ungefähr
0,01 bis ungefähr 1,0
Gew.-% der Gesamtlösung und
vorzugsweise ungefähr
0,02 bis 0,5 Gew.-% der Lösung.
Solche geringen Konzentrationen ermöglichen eine leichte Steuerung
der Polymerisationsreaktion, so daß eine relativ klare Lösung während des
Prozesses erhalten wird und die Verarbeitungsausrüstung und
die behandelten Fasern leicht gereinigt und ausgewaschen werden
können.
-
Die
Aufbringung des Pfropfpolymers sollte unterhalb 1,0 Gew.-% für synthetische
Fasern unter Verwendung von MBA und N,N'-(1,2-Dihydroxyethylen)bisacrylamid
(Glyoxalacrylamid) und unterhalb 2,0 Gew.-% für natürliche Fasern betragen. Eine
optimale Verarbeitung gemäß dieser
Ausführungsform führt zu der
permanenten Aufbringung von ungefähr 0,6 Gew.-% oder noch weniger
an Pfropfpolymer, basierend auf dem Gewicht der Polymerfaser.
-
Der
oben beschriebene Behandlungsprozeß wird im allgemeinen verwendet
vor einem Färben
des Polyamidsubstrats und vor jeglicher Behandlung des Substrats,
die die Substratoberfläche
einkapseln oder beschichten würde.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird das behandelte Polyamidsubstrat vor einem Färben mit
einer alkalischen Lösung
gewaschen, um die Gleichmäßigkeit
des Färbeprozesses zu
verbessern. Überraschenderweise
erzeugt bei Feindeniernylon eine kalte alkalische Waschlösung, beginnend
bei einem pH-Wert von ungefähr
8 oder 9, keinen Polyamidstoff, bei dem alles an erhaltener Säure neutralisiert
wird. Polyamide halten Säure stark
fest, und lediglich unter dem Einfluß von Wärme und relativ großen Mengen
an Alkali wird die Säure freigegeben
und neutralisiert. Jegliche restliche gebundene Säure wird
einen Beitrag zu einer ungleichmäßigen Färbung mit
Säurefarbstoffen
leisten. Feindenierfasern erfordern mehr und stärkeres Alkali. Ein Experimentieren
mit einer spezifischen Faser und verschiedenen Kombinationen an
Wärme und
Alkali liegt innerhalb des Umfangs eines Durchschnittsfachmanns
auf diesem Gebiet. In dem Verfahren der Erfindung wird das behandelte
Polyamidsubstrat mit einer warmen alkalischen Spüllösung auf einen End-pH-Wert
von ungefähr
9–9,5
gewaschen. Geeignete Alkalilösungen
können
ein beliebiges geeignetes Alkali enthalten, z. B. Phosphat, Hydroxid,
Carbonat, Ammoniak organische Amine und dergleichen. Ein bevorzugtes
Alkali ist Natriumhydroxid.
-
Während viele
der Lehren nach dem Stand der Technik eine Behandlung von Fasern
in der Abwesenheit von Polymerisationsinitiatoren beinhalteten,
um Homopolymerisation zu vermeiden, verwendet die vorliegende Ausführungsform
Polymerisationsinitiatoren. Polymerisationsinitiatoren sind im wesentlichen
vier Grundtypen, d. h. Peroxide, Persulfate, Säuren und Cerverbindungen.
-
Nichteinschränkende Beispiele
von Polymerisationsinitiatoren, die möglicherweise in dieser Ausführungsform
verwendet werden können,
umfassen anorganische Peroxide, z. B. Wasserstoffperoxid, Bariumperoxid,
Magnesiumperoxid usw., und verschiedene organische Peroxyverbindungen,
wobei veranschaulichende Beispiele davon die Dialkylperoxide, z.
B. Diethylperoxid, Dipropylperoxid, Dilaurylperoxid, Diolyeylperoxid,
Distearylperoxid, Di-(tert-butyl)peroxid
und Di-(tert-amyl)peroxid sind, wobei solche Peroxide oft als Ethyl-,
Propyl-, Lauryl-, Oleyl-, Stearyl-, tert-Butyl- und tert-Amylperoxide
bezeichnet werden; die Alkylhydrogenperoxide, z. B. tert-Butylhydrogenperoxid
(tert-Butylhydroeroxid), tert-Amylhydrogenperoxid (tert-Amylhydroperoxid) usw.;
symmetrische Diacylperoxide, zum Beispiel Peroxide, die allgemein
unter solchen Namen wie Acetylperoxid, Propionylperoxid, Stearoylperoxid, Malonylperoxid,
Succinylperoxid, Phthaloylperoxid, Benzoylperoxid usw. bekannt sind;
Fettsäureperoxide,
z. B. Kokosnußölsäureperoxide
usw.; unsymmetri sche oder gemischte Diacylperoxide, z. B. Acetylbenzoylperoxid,
Propionylbenzoylperoxid usw.; Terpenoxide, z. B. Ascaridol usw.;
und Salze von anorganischen Persäuren,
z. B. Persulfate wie Ammoniumpersulfat und Kaliumpersulfat.
-
Wenn
Fasern gemäß dieser
Ausführungsform
behandelt werden, kann die Umsetzung auch durch Cerionen initiiert
werden, zum Beispiel in der Form von Cersalzen wie Cernitrat, Cersulfat,
Cerammoniumnitrat, Cerammoniumsulfat, Cerammoniumpyrophosphat, Ceriodat
und dergleichen.
-
Nichteinschränkende Beispiele
von geeigneten Säuren
für eine
Verwendung in dieser Ausführungsform
umfassen Chlorwasserstoffsäure,
Phosphorsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Essigsäure,
Ameisensäure,
Oxalsäure,
Weinsäure,
Monochloressigsäure,
Dichloressigsäure,
Trichloressigsäure und ähnliche
Säuren.
Ameisensäure
und Chlorwasserstoffsäure
erwiesen sich als besonders geeignet bei der Durchführung dieser
Erfindung. Es ist möglich,
daß die
Säure als
sowohl ein Katalysator als auch Initiator fungiert, z. B. Ameisensäure.
-
Nichteinschränkende Beispiele
von ungesättigten
Typen an Monomeren, die möglicherweise
in dieser Ausführungsform
verwendet werden können, umfassen
N,N'-Methylenbisacrylamid
(CH2(NHCOCH:CH2)2), N,N'-(1,2-Dihydroxyethylen)bisacrylamid,
Acrylamid, Acrylsäure,
2-Propin-1-ol, Crotonsäure, Tetraethylenglycol,
Styrol, alpha-Methylstyrol, 1,1-Diphenylethylen,
alpha-Vinylnaphthalin, Vinylpyridin, 2-Chlor-2,3-butadien, Methacrylsäure, Methacrylamid,
N-Methylolacrylamid, N-Methyl-N-vinylformamid, N-Vinylpyrrolidon,
3-, 4- oder 5-Methyl-N-vinylpyrrolidon, Vinyloxyethylformamid, Methylacrylat,
Ethylacrylat, Octylmethylmethacrylat, Vinylacrylat, Acrylnitril,
Methylacrylnitril, Acrylylchlorid, Vinylmethylketon, Methallylalkohol,
Acrolein, Methacrolein, Vinylacetat, p-Vinylphenylacetat, Methylmethacrylat,
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, p-Chlorstyrol, 2,5-Dichlorstyrol,
1,1,7-Trihydroperfluorheptylacrylat, Methyl-alpha-chloracrylat,
Acrylylcyanid, Styrolsulfonsäure,
Salze und Ester von Styrolsulfonsäure und Glycidylmethacrylat.
Die bevorzugten Monomere sind N,N'-Methylenbisacrylamid (MBA) und N,N'-(1,2-Dihydroxyethylen)bisacrylamid.
-
Ein
Monomer kann als eine Säure
fungieren. MBA ist zum Beispiel in wäßriger Lösung leicht sauer. Es ist auch
möglich,
spezifisch modifiziertes Monomer zu verwenden, das den Fasern oder
den daraus hergestellten Stoffen spezielle Eigenschaften zur Verfügung stellen
kann, wie Knitterweichheit, Gleitfähigkeit (z. B. durch Einbringung
von Siliciumgruppen in das Monomer), Haftung, optische Helligkeit,
Antibakterien-, Antipilz- oder Antischimmeleigenschaften usw.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform,
wobei das verwendete Monomer ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus MBA und N,N'-(1,2-Dihydroxyethylen)bisacrylamid,
und die Polymerfasern Nylon 66 oder Nylon 6 sind, wird der Pfropfpolymerisationsschritt
des Verfahrens während
eines Zeitraums zwischen ungefähr
0,5 Minuten und ungefähr
2 Stunden, vorzugsweise zwischen ungefähr 1,0 Minuten und ungefähr 30 Minuten,
bei einer Temperatur von ungefähr
85°C bis
95°C durchgeführt. Die
Menge an Initiator in der Behandlungslösung liegt zwischen ungefähr 0,0001
Gew.-% und 5,0 Gew.-%.
-
Eine
veranschaulichende bevorzugte Ausführungsform ist es, die Fasern
in eine wäßrige Lösung von
ungefähr
70°C, die
ungefähr
0,01 Gew.-% an Chlorwasserstoffsäure
oder ungefähr
0,03 Gew.-% an Salzsäure
und ungefähr
0,04 Gew.-% an MBA enthält,
zu tauchen, die Temperatur der Lö sung schnell
auf ungefähr
90°C zu
erhöhen
und die Fasern in der Lösung
während
ungefähr
10 Minuten zu bewegen. Danach werden ungefähr 0,04 Gew.-% an Kaliumpersulfat
langsam zu der Lösung
gegeben, um eine Polymerisation zu initiieren. Die Polymerisation
wird ungefähr
10 Minuten fortgeführt,
gefolgt von einem Ablassen der Lösung
von den Fasern und einem Spülen
der Fasern in alkalischer Lösung,
wobei alle Gewichtsprozente auf Gewichtsprozenten der Gesamtlösung basieren.
-
Das
spezielle Monomer, die Säure
und der Initiator in der Behandlungslösung werden in großem Umfang
variieren in Abhängigkeit
von solchen Faktoren wie der Natur des speziellen Monomers, der
Säure und
des Initiators, der Zeit und Temperatur der Behandlung und der Natur
und Form der zu behandelnden Faser. Während bestimmte Konzentrationen ziemlich
wesentlich für
ein bestimmtes Monomer, eine Säure
und einen Initiator unter einem gegebenen Satz an Behandlungsbedingungen
sind, kann der Anmelder keine allgemeinen Bereiche angeben, die
auf alle Monomere, Säuren
und Initiatoren unter allen Bedingungen anzuwenden sind, jedoch
wird der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet in der Lage sein,
die Konzentrationen durch Routineexperimente auf Basis der vorliegenden
Offenbarung zu optimieren.
-
Das
Erreichen des gewünschten
Grads der Behandlung gemäß dieser
Ausführungsform
wäre abhängig von
der Stärke
des Initiators und der Konzentration des Monomers und der Säure. Somit
würde zum
Beispiel ein starker Initiator, einer der inhärent stark ist und/oder eine
hohe Konzentration an Initiator aufweist, eine geringere Monomerkonzentration
erfordern. Im Gegensatz dazu würde
ein schwacher Initiator, einer der inhärent schwach ist und/oder eine
geringe Konzentration an Initiator aufweist, eine höhere Monomerkonzentration
erfordern. Im letzteren Fall kann die Behandlung gemäß dieser
Erfindung gesteuert werden durch Ablassen der einen Initiator enthaltenden
Lösung
von dem Stoff, sobald das gewünschte
Ausmaß der
Polymerisation erreicht worden ist.
-
Nachdem
eine Polymerisation begonnen hat, ist eine solche Polymerisation
eine Funktion der Konzentration und der Art der Säure, des
ungesättigten
Monomers, des Stoffes, des Initiators und der Geschwindigkeit und
der Art der verwendeten Ausrüstung
zur Bewegung, wobei ermöglicht
wird, daß die Polymerfasern
bei der erforderlichen Temperatur lange genug in der Lösung verbleiben,
um sicherzustellen, daß eine
gleichmäßige Pfropfpolymerisation ("wesentliche Polymerisation)
stattgefunden hat, wobei eine derartige Zeit im allgemeinen 30 Minuten nicht übersteigt.
Die Fasern müssen
dann gespült werden,
um den pH-Wert zu
neutralisieren und überschüssige Homopolymere,
falls vorhanden, zu entfernen.
-
Das
behandelte Polyamid kann dann unter Verwendung herkömmlicher
Farbstoffe für
Polyamidsubstrate und einer herkömmlichen
Färbeausrüstung gefärbt werden.
-
In
einem weiteren Verfahren ist die Behandlung eines Polyamids gemäß der Erfindung
kombiniert mit einem Färben
des Polyamidsubstrats. Ein herkömmlicher
Polyamidfärbeprozeß verwendet Farbstoffbad-Hilfschemikalien
zusätzlich
zu dem Farbstoff. Unter den üblicherweise
verwendeten Produkten sind Essigsäure, Natriumsulfat und Egalisierungsmittel.
Das normale Färben
wird begonnen durch Zugabe der Hilfschemikalien, Einstellen des pH-Werts
auf ungefähr
5–5,5,
Zugeben der Farbstoffe und dann Erhöhen der Temperatur auf ungefähr 90–95°C, gefolgt
von einem Halten bei dieser Färbetemperatur
während
ungefähr
30–60
Minuten. Am Ende der Zeit des Aufrechterhaltens ist der Stoff gefärbt, jedoch
verbleibt restlicher Farbstoff in Lösung in dem Bad.
-
In
dem kombinierten Behandlungs/Färbe-Prozeß der Erfindung
wird das wasserlösliche
polymerisierbare Monomer, das oben beschrieben ist, unmittelbar
vor dem Farbstoff zugegeben. Am Ende des Färbezyklus wird eine starke
Säure (z.
B. H2SO4) über einen
Zeitraum von ungefähr
5–30 Minuten
zu dem Färbebad
gegeben. Wenn der pH-Wert auf ungefähr 2–4 fällt, wird zusätzlicher
gelöster
Farbstoff aus der Lösung
in die Faser getrieben, wodurch die Effizienz des Färbeprozesses
verbessert wird. Man muß jedoch
Vorsicht walten lassen, um die Säure langsam
zuzugeben, um ungleichmäßiges Färben zu vermeiden.
Die Rate der Säurezugabe,
die erforderlich ist, um ein gleichmäßiges Färbeergebnis zu erzielen, kann
mit einigen einfachen Vorabuntersuchungen durch einen Durchschnittsfachmann
auf diesem Gebiet einfach bestimmt werden. Nachdem die Säure vollständig dispergiert
worden ist, wird die Polymerisation, wie oben beschrieben, durch
die Zugabe eines Initiators gestartet. Der Initiator kann einer
der oben beschriebenen Initiatoren sein.
-
Wie
in der oben beschriebenen Ausführungsform
wird der Initiator über
einen Zeitraum langsam zugegeben, im Gegensatz zu bisherigen Verfahren,
bei denen der Initiator in einer Portion in ungefähr 1–2 Minuten
vollständig
zugegeben wird. In dieser Ausführungsform
wird der Initiator über
einen Zeitraum von mehr als 3 Minuten, vorzugsweise im Bereich von
5–30 Minuten,
weiter bevorzugt 10–15 Minuten,
zugegeben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Farbstoffbad unter Verwendung einer Pufferlösung von
TSPP und Zitronensäure
derart gepuffert, daß ungefähr 0,25
g/l an Zitronensäure
mit TSPP auf pH 7 neutralisiert werden. Zu dieser Pufferlösung werden
1,6 g/l eines ethoxylierten Nonylphenols (nichtionisches Tensid)
gegeben. Mit diesem Puffersystem wird die Initiatorkonzentration
um ungefähr 50%
erhöht,
und es wird ein dauerhaftes gepfropftes Produkt hergestellt.
-
Das
kombinierte Färbe/Verfahren
zur Behandlung von Polyamidsubstraten der Erfindung ist besonders
brauchbar zur Herstellung von leichten Schattierungen eines Farbstoffs,
da am Ende des Färbezyklus
weniger Farbstoff in der Lösung
verbleibt.
-
Das
Polyamidsubstrat, das gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt wird, kann weiterverarbeitet werden zu herkömmlichen
Stoffartikeln wie Kleidungsartikeln. Aus dem behandelten Stoff hergestellte
Kleidungsartikel trocknen schnell und ziehen Feuchtigkeit vom Körper ab,
wodurch verbesserte Trageeigenschaften zur Verfügung gestellt werden.