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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine hydrophobe Polymerdispersion
gemäß dem Oberbegriff
aus Anspruch 1.
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Eine
derartige Dispersion enthält
modifizierte Stärke,
die in einer flüssigen
Phase zusammen mit Beimischungen, welche in Dispersionen verwendet
werden und als solche bekannt sind, dispergiert sind.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff aus Anspruch
16 zur Bildung einer hydrophoben Polymerdispersion.
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Die
Ausrichtung auf ein umweltfreundliches Verhalten und auf grüne Wertvorstellungen öffnet neue Märkte für Produkte,
die auf erneuerbaren natürlichen
Ressourcen basieren. Solche Trends entwickeln sich unter anderem
auf den Gebieten der Verpackungsindustrie, der Industrie für Gesundheitsprodukte
und der Klebstoffindustrie, wo derzeit eine Recycelfähigkeit,
Wiederverwertbartkeit, Kompostierbarkeit, biologische Abbaubarkeit
und das Ausbleiben einer Umweltbelastung gefordert sind. Der Trend
zum Ersatz von Produkten, die auf der Petrochemie basieren, durch
verarbeitete Biopolymerprodukte wird ebenfalls hervorgehoben. Stärke und
deren Derivate bilden ein Ausgangsmaterial, dem ein besonderes Interesse
zuteil wird, für
die Herstellung von biologisch abbaubaren Polymerprodukten.
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Polymerdispersionen
werden z. B. verwendet zum Beschichten von Papier und Karton, um
so deren Wasserbeständigkeit
zu verbessern. Zusätzlich
zu Füllstoffen
enthalten Dispersionen, die innerhalb der Papierindustrie heutzutage
verwendet werden, zahlreiche synthetische Latizes, die in einer
biologischen Umgebung relativ schlecht zersetzt werden.
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Es
waren bisher Lösungen
bekannt, bei denen modifizierte Stärkekomponenten zur Herstellung
von Papierbeschichtungsdispersionen verwendet wurden. Somit ist
eine Beschichtungszusammensetzung aus der Veröffentlichten Internationalen
Anmeldung Nr. WO 93/11300 bekannt, die auf einer Polymerdispersion
basiert, welche ein Stärkederivat
mit einem darauf aufgepfropften Polymer, das Styrol- und Butadienmonomere enthält, enthält. Daher
macht diese Lösung
keine Verwendung von derartigen biologisch abbaubaren Komponenten,
die mit den Forderungen hinsichtlich der Recycelfähigkeit,
welche an die Produkte gestellt werden, in Übereinstimmung sind.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, eine hydrophobe Dispersion
zu erzielen, deren Komponenten zum größten Teil oder bevorzugt im
wesentlichen vollständig
biologisch abbaubar sind. Die Erfindung zielt insbesondere darauf
ab, eine Dispersion herzustellen, deren Polymerkomponente hauptsächlich ein
biologisch abbaubares Polymer umfaßt, vorzugsweise Stärke oder
ein Derivat davon. Darüber
hinaus möchte
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von hydrophoben Dispersionen
zur Verfügung
stellen.
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Die
Erfindung basiert auf der überraschenden
Beobachtung, daß viele
biologisch abbaubare Polymere vorteilhaft in Wasser dispergiert
werden können,
indem diese zuerst weichgemacht werden und die weichgemachte Schmelze
unter Verwendung von Dispersionszusätzen in Wasser dispergiert
wird. Dabei sind zur Herstellung der Dispersion keine Lösungsmittel
erforderlich. Somit wird gemäß dem vorliegenden
Verfahren
- – als
das Polymer ein biologisch abbaubares Polymer verwendet, das zuerst
mit einem Weichmacher vermischt wird, um eine weichgemachte Mischung
zu erhalten,
- – die
Mischung mit Zusätzen
und Wasser in beliebiger Reihenfolge vermischt, um so eine Dispersion
zu erhalten, wobei das Mischen bei einer erhöhten Temperatur durchgeführt wird,
und
- – falls
gewünscht,
die Dispersion homogenisiert.
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Etwas
genauer ausgedrückt
wird die Dispersion gemäß der Erfindung
hauptsächlich
durch das charakterisiert, was Bestandteil des charakterisierenden
Teils des Anspruchs 1 ist.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist dann dadurch charakterisiert, was in dem charakterisierenden Teil
des Anspruchs 16 angegeben ist.
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Die
Erfindung stellt beträchtliche
Vorteile zur Verfügung.
Somit basieren die Grundmaterialien der Stärkedispersion gemäß der Erfindung
hauptsächlich
auf erneuerbaren natürlichen
Ressourcen und sind biologisch abbaubar/kompostierbar. Die Stärkekompontente
kann von jeder beliebigen natürlichen
Stärke
abstammen; sie muß nicht
eine Stärke
sein, die z. B. reich an Amylose ist. Zur Bildung der Dispersion
sind keine Lösungsmittel
notwendig, die eine Entfernung durch Verdampfen erforderlich machen;
statt dessen kann die Dispersion mittels einer Schmelzverarbeitungsvorrichtung
ausgeführt
werden, wobei der Verbrauch an Weichmacher gleichzeitig beträchtlich
verringert ist. Die aus der Dispersion gebildeten Folien besitzen
eine hohe Wasserabstoßung
und können
verwendet werden zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit auf Papier oder Karton
um mindestens 40 bis 50%.
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Die
neuen Polymerdispersionen können
zur Beschichtung von Papier oder Karton, als ein Primer oder als
eine Komponente in Aufklebern oder Farben verwendet werden. Sie
sind ebenfalls geeignet für
die Herstellung von hydrophoben Gießfolien und für eine Verwendung
als Bindemittel in Materialien, die auf Cellulosefasern basieren.
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Eine
besonders interessante Ausführungsform
umfaßt
eine Verwendung von Polymerdispersionen zur Beschichtung von zum
Beispiel medizinischen Präparaten
in Tablettenform.
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Die
Beschichtung von medizinischen Präparaten in Tablettenform ist
als solches ein durchaus übliches Verfahren
innerhalb der pharmazeutischen Industrie. Der Zweck der Beschichtung
ist entweder ein Überdecken
eines unangenehmen Geschmacks oder Geruchs des Arzneimittels, ein
Schutz des Arzneimittels gegen äußere Faktoren
während
der Lagerung oder Dosierung, eine Vereinfachung der Verpackung,
eine Identifikation oder Dosierung der Tabletten oder eine Steuerung
der Freisetzung der aktiven Substanz aus der Tablette. Die Hauptursache
für eine
Beschichtung von pharmazeutischen Tabletten ist das Ziel, eine kontrollierte,
für gewöhnlich verzögerte Freisetzung
der aktiven Substanzen zu erhalten. Der Zweck ist es, eine gewünschte Rate der
Absorption durch den Körper
für die
aktive Substanz über
einen längeren
Zeitraum zu erzielen. Der Zweck kann jedoch auch darin liegen, die
Freisetzung und Absorption einer aktiven Substanz in einem bestimmten Abschnitt
des Verdauungstrakts zu erzielen, welcher der optimale Abschnitt
für die
Absorption des jeweiligen medizinischen Präparats ist.
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Als
ein pharmazeutisches Verfahren wird das Beschichten von Tabletten
mit einem Polymerfilm durchgeführt,
indem eine Lösung
oder Dispersion, welche das Beschich tungspolymer enthält, auf
die Tabletten gesprüht
wird und indem dann das Lösungsmittel
oder Medium mittels Druckluft verdampft wird. Üblicherweise wurden Polymere,
die in organischen Lösungsmitteln
gelöst
sind, zur Beschichtung von Tabletten, die medizinische Zubereitungen
enthalten, verwendet. Typische Beispiele umfassen Ethylcellulose
und Hydroxypropylmethylcellulose. Im Verlauf der letzten Jahre wurde
diese Technologie insbesondere für
Beschichtungen auf Wasserbasis entwickelt. In einem solchen Fall
ist das Beschichtungspolymer entweder in Wasser löslich oder in
Wasser dispergierbar. Polymere, die in Wasser dispergierbar sind,
eröffnen
einen breiteren Bereich an möglichen
Anwendungen im Hinblick auf eine Steuerung der Freisetzung von aktiven
Substanzen, als es solche bieten, die in Wasser löslich sind.
Unter anderem ist Ethylcellulose in der Form von wäßrigen Dispersionen
verfügbar.
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Es
ist das Ziel, wäßrige Dispersionen
zu verwenden, da organische Lösungsmittel
weniger umweltfreundlich sind und mehr Probleme bei diejenigen verursachen,
die mit ihnen arbeiten. Der Wechsel ist jedoch nicht vollständig frei
von Komplikationen, da die Entwicklung von Dispergierverfahren sehr
anspruchsvoll ist und nicht nahezu alle der derzeit verwendeten
Polymere zur Herstellung einer Dispersion verwendet werden können. Darüber hinaus
weisen industrielle Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln
oft solche unterschiedlichen Aspekte auf, daß nicht in allen Fällen dieselben
Beschichtungsverfahren und die dieselbe Ausrüstung verwendet werden können. Darüber sind
die Eigenschaften von Polymerfilmen, die aus wäßrigen Dispersionen hergestellt
sind, oft deutlich verschieden von denen von Filmen, die aus organischen
Lösungen
hergestellt werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann verwendet werden, um Polymerdispersionen
zu erhalten, die insbesondere zur Beschichtung von pharmazeutischen
Präparaten
geeignet sind. Die Dispersionen sind besonders gut geeignet zur
Beschichtung von festen pharmazeutischen Präparaten wie pharmazeutischen
Präparaten mit
verlängerter
Wirkung. Als Beispiele für
pharmazeutische Präparate,
die einer Beschichtung unterzogen werden, können Tabletten, Kapseln und
Pillen genannt werden, ebenso wie teilchenförmige Arzneimittelträger und
Allocator-Systeme wie Nanoteilchen, Nanokapseln, Mikroteilchen und
kolloide Dispersionen. Die Freisetzungsrate einer pharmazeutischen
Substanz kann gesteuert werden durch Regulieren der Dicke des gebildeten
Polymerfilms. Durch Modifizieren der Dispersionsformulierung wird
auf einfache Weise ein optimales Freisetzungsprofil für das medizinische
Präparat
erhalten.
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Die
Erfindung wird im Folgenden im Lichte einer ausführlichen Beschreibung und einer
Anzahl an Arbeitsbeispielen ausführlicher
dargelegt.
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Die
anhängende
Figur ist eine graphische Darstellung der Freisetzung einer aktiven
Substanz aus Dicalciumphosphattabletten, die mit Dispersionen gemäß der vorliegenden
Erfindung beschichtet sind.
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Es
können
hydrophobe Stärkedispersionen
hergestellt werden mittels des hierin beschriebenen Verfahrens,
welche als die Stärkekomponente
einen Stärkeester,
Stärkeether,
gemischten Ester/Ether von Stärke oder
gepfropfte Stärke,
die aus natürlicher
Stärke,
hydrolysierter Stärke,
oxidierter Stärke,
vernetzter Stärke oder
gelatinisierter Stärke
hergestellt ist, enthalten. Hydrophobe Polymerdispersionen können auch
hergestellt werden aus anderen biologisch abbaubaren Polymeren wie
Poly caprolacton, Milchsäurepolymeren,
Polylactid und/oder Polyhydroxybutyrat/-valerat. Die zuletzt erwähnten Polymere
können
natürlich
in Mischungen mit Stärkepolymeren
verwendet werden. Am vorteilhaftesten werden Polymerdispersionen
erhalten, die hydrophobe Stärkeester
enthalten.
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In
der Zusammensetzung gemäß der Erfindung
können
Stärke
oder ein Derivat davon, im Folgenden auch Stärkekomponente genannt, auf
jeglicher natürlicher
Stärke
mit einem Amylosegehalt von 0 bis 100% und einem Amylopektingehalt
von 100 bis 0% basieren. Somit kann die Stärkekomponente von Gerste, Kartoffel,
Weizen, Hafer, Erbsen, Mais, Tapioca, Sago, Reis oder einer ähnlichen
knollentragenden Pflanze oder einem Getreide stammen. Sie kann auch
auf Stärken
basieren, die hergestellt werden aus natürlichen Stärken durch Oxidieren, Hydrolysieren,
Vernetzen, Kationisieren, Pfropfen, Verethern oder Verestern.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, eine auf Stärke basierende Komponente zu
verwenden, die von einem Ester stammt, der gebildet wird aus Stärke und
einer oder mehreren aliphatischen C2-24-Carbonsäuren. Die
Carbonsäurekomponente
eines derartigen Esters kann dann von einer niederen Alkansäure stammen,
wie Essigsäure,
Propionsäure
oder Buttersäure,
oder einer Mischung daraus. Die Carbonsäurekomponente kann jedoch auch
von einer gesättigten
oder ungesättigten
natürlichen
Fettsäure
stammen. Beispiele von diesen umfassen Palmitinsäure, Stearinsäure, Oleinsäure, Linolsäure und
Mischungen daraus. Der Ester kann auch aus sowohl lang- als auch
kurzkettigen Carbonsäurekomponenten
bestehen. Als ein Beispiel kann ein gemischter Ester aus Acetat
und Stearat genannt werden.
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Die
Herstellung von Fettsäureestern
von Stärke
wird zum Beispiel auf die Weise durchgeführt, die beschrieben ist in
den Veröffentlichungen
Wolff, I. A., Olds, D. W. und Hilbert, G. E., The Acylation of Corn
Starch, Amylose and Amylopectin, J. Amer. Chem. Soc. 73 (1952) 346–349 oder
Gros, A. T. und Feuge, R. O., Properties of Fatty Acid Esters of
Amylose, J. Amer. Oil Chemists' Soc.
39 (1962) 19–24.
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Stärkeacetate
können
hergestellt werden, indem der Stärke
ermöglicht
wird, mit Acetanhydrid in der Gegenwart eines Katalysators zu reagieren.
Als Katalysator wird zum Beispiel 50%iges Natriumhydroxid verwendet.
Es sind auch andere bekannte Verfahren zur Herstellung von Acetaten
geeignet für
die Herstellung von Stärkeacetat.
Durch eine Variation der Menge an Essigsäureanhydrid, der Menge der
Base, die als Katalysator verwendet wird, ebenso wie der Reaktionsdauer
können
Stärkeacetate
mit unterschiedlichen Graden der Substitution hergestellt werden.
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Die
Stärkekomponente
ist vorzugsweise eine veresterte Stärke, vorzugsweise ein Stärkeacetat
mit einem Substitutionsgrad zwischen 0,5 und 3, vorteilhafterweise
1,5 und 3 und am meisten geeignet 2 und 3. Es ist besonders bevorzugt,
z. B. enzymatisch hydrolysierte Gerstestärke für die Herstellung von Stärkeestern
zu verwenden.
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Wie
oben angegeben, wird der Stärkekomponente
eine plastische Form verliehen durch deren Vermischen mit einem
als solchen bekannten Erweichungsmittel oder Weichmacher. Zu diesem
Zweck wird eine Dispersionszusammensetzung gemäß der Erfindung hergestellt,
so daß sie
vorzugsweise 0,01–95
Gew.-%, vorteilhafterweise 1–50
Gew.-% an Weichmacher enthält.
Es kann jeder bekannte Weichmacher verwendet werden, wie Triacetin,
Diacetin, Monoacetin, Triethylcitrat, Tributylcitrat, Acetyltriethylcitrat,
Ascetyltributylcitrat, Dimethylsuccinat, Diethylsuccinat, Ethyllactat,
Methyllactat, Fettsäureester
von Glycerol, Castoröl,
Olivenöl,
Rapsöl,
Tallöl,
Dibutylphthalat, Diethylphthalat und Mischungen davon.
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Die
Stärkedispersion
enthält
ferner einen Dispersionszusatz, der die Dispersion der weichgemachten Polymerschmelze
zu ausreichend feinen Teilchen in Wasser ermöglicht, um so eine stabile
Dispersion zu bilden. Als ein Beispiel von Dispersionszusätzen kann
Polyvinylalkohol (PVA) genannt werden, insbesondere PVA, dessen
Gewichtsmittel des Molekulargewichts 10.000 bis 115.000 beträgt. Andere
Dispersionszusätze (Schutzkolloide)
umfassen kationische Stärke
und Hydroxyalkylstärke,
wobei diese getrennt oder zusammen mit PVA verwendet werden können. Die
Dispersionen können
ferner Alkyl-Keten-Dimer(AKD)-Wachs und Bienenwachs als Additive
oder Zusätze
enthalten.
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Als
ein Beispiel von vorteilhaften Polymerdispersionszusammensetzungen
kann eine Zusammensetzung genannt werden, die folgendes enthält
- – 5
bis 25 Gewichtsteile eines Stärkeesters,
- – 5
bis 50 Gewichtsteile eines Weichmachers,
- – 1
bis 150 Gewichtsteile an Wasser, und
- – 1
bis 20 Gewichtsteile eines Dispersionszusatzes.
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Typischerweise
ist Wasser mit 2- bis 10mal, vorzugsweise ungefähr 4- bis 6mal, und ein Weichmacher in
einer Menge von 0,1- bis 2mal und ein Zusatz in einer Menge von
0,1- bis 1,5mal der Menge des biologisch abbaubaren Polymers vorhanden.
Hinsichtlich zum Beispiel der Herstellung einer hydrophoben Stärkeesterdispersion
kann somit angegeben werden, daß 1,0
bis 5 kg an Stärkeester,
0,5 bis 6 kg an Weichmacher und 0,1 bis 1,5 kg eines Zusatzes in
10 kg an Wasser dispergiert werden.
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In
Abhängigkeit
von der beabsichtigten Verwendung kann eine solche Polymerdispersion
auch derart hergestellt werden, daß sie 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 30 Gew.-% eines Celluloseesters wie Celluloseacetat, Cellulosepropionat
oder Cellulosebutyrat oder eines gemischten Esters davon einschließt.
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Die
vorliegenden Dispersionszusammensetzungen werden hergestellt durch
Dispergieren einer weichgemachten Polymerschmelze in Wasser unter
Zuhilfenahme von Zusätzen.
Um das Weichmachen zu erreichen, wird das biologisch abbaubare Polymer
mit dem Weichmacher bei einer erhöhten Temperatur geeignet vermischt,
um so eine Schmelze zu bilden. In einem kleinen Maßstab kann
das Weichmachen in z. B. einem Kolben, der mit einem Rückflußkühler ausgestattet
ist, und einem wirksamen Vermischen durchgeführt werden. Die Temperatur
variiert entsprechend dem verwendeten Weichmacher, liegt jedoch
typischerweise bei 50 bis 250°C,
bevorzugt bei 100 bis 200°C.
In einem größeren Maßstab wird
das Weichmachen vorteilhafterweise in einer Schmelzverarbeitungsvorrichtung
wie einem Extruder durchgeführt.
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Die
weichgemachte Schmelze wird in flüssiger Phase, für gewöhnlich Wasser,
unter Verwendung von Zusätzen
dispergiert. Wasser ist ein besonders bevorzugtes Dispersionsmedium
gemäß der Erfindung,
jedoch kann die Erfindung auch derart angewendet werden, daß verschiedenste
Lösungsmittel
verwendet werden.
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Der
Zusatz und das Wasser können
in beliebiger Reihenfolge zugegeben werden. Somit kann zuerst der
Zusatz zu der weichgemachten Polymerschmelze gegeben werden, woraufhin
das Wasser zugegeben wird, oder es kann der Zusatz in Wasser gelöst und zusammen
mit dem Wasser zugegeben werden. In beiden Fällen ist eine allmähliche Zugabe
des Wassers bevorzugt. Am geeignetsten wird die Zugabe von Wasser
und eines Zusatzes mit einer Geschwindigkeit durchgeführt, die
es ermöglicht,
daß die
Masse homogen bleibt ohne jegliche Trennung von Phasen. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
wird dies erreicht, indem Wasser in Tropfen oder in anderen geringen
Mengen in das heiße
weichgemachte Biopolymer, z. B. ein Stärkederivat oder Stärke, mittels
einer Pumpe eingebracht wird. Während
der Zugabe wird auch das Kondensieren des verdampfenden Wassers
beobachtet, woraufhin es zurück
in die Mischung verbracht wird. Wenn Dispersionen auf Stärkebasis
hergestellt werden, ist es besonders vorteilhaft, zuerst eine geringe
Menge an Wasser tropfenweise in die geschmolzene Masse zu geben,
und die Zugabe wird für
eine bestimmte Zeit, typischerweise 5 bis 30 Minuten, unterbrochen,
um so sicherzustellen, daß die
Masse gut vermischt und homogen ist. Als nächstes kann die Zugabe des
Wassers tropfenweise fortgeführt
werden, bis das gesamte Wasser zugegeben worden ist. Im Falle von
anderen biologisch abbaubaren Polymeren kann Wasser ohne Unterbrechungen
zugegeben werden.
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Gemäß der einen
vorteilhaften Ausführungsform
wird die Dispersion hergestellt durch
- – Vermischen
von 5 bis 25 Gewichtsteilen eines Stärkeesters mit 5 bis 50 Gewichtsteilen
eines Weichmachers, um so eine weichgemachte Stärkeestermischung zu erhalten,
- – Halten
der flüssigen
Phase auf einer Temperatur von 100 bis 180°C während des Mischens, und
- – Zugeben
von 1 bis 150 Gewichtsteilen an Wasser und 1 bis 20 Gewichtsteilen
eines Dispersionszusatzes in die weichgemachte Stärkeestermischung,
wobei die flüssige
Phase während
der Zugabe des Wassers auf einer Temperatur von 50 bis 100°C gehalten
wird.
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Gemäß einer
anderen besonders vorteilhaften Ausführungsform wird die Dispersion
hergestellt durch Vermischen in einer Polymerschmelzverarbeitungsmaschine
bei 100 bis 250°C
- – von
5 bis 25 Gewichtsteilen eines Stärkeesters,
- – von
5 bis 50 Gewichtsteilen eines Weichmachers,
- – von
1 bis 20 Gewichtsteilen eines Zusatzes zur Bildung einer weichgemachten
Stärkeestermischung,
und durch
- – Zumischen
der weichgemachten Stärkeestermischung
in 1 bis 150 Gewichtsteilen an Wasser bei einer Temperatur von 50
bis 100°C,
um eine hydrophobe Dispersion zu bilden.
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Die
Dispersion kann jedoch auch durchgeführt werden durch Mischen des
Zusatzes mit Wasser und durch lediglich Vermischen des Stärkesters
und des Weichmachers in der Schmelzverarbeitungsmaschine.
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Nach
dem Dispergieren wird die Dispersion, falls gewünscht, auf eine als solches
bekannte Weise homogenisiert, um sie zu stabilisieren. Eine Homogenisierung
kann zum Beispiel erreicht werden mittels eines Druckhomogenisators.
Wie sich aus Beispiel 2 ergibt, kann eine Homogenisierung verwendet
werden, um die Teilchengröße um 50
bis 100% zu verringern, wodurch somit die Stabilität der Dispersion
verbessert wird. Dispersionen gemäß der Erfindung werden über mehrere
Wochen, sogar Monate, stabil bleiben.
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Die
Erfindung kann verwendet werden, um Dispersionen von biologisch
abbaubaren Polymeren, vorzugsweise Stärkederivaten, insbesondere
Stärkeestern,
mit 90% der Polymerteilchen, die kleiner als 10 μm sind, zu erhalten. Durch ein
Homogenisieren werden Dispersionen mit mittleren Teilchengrößen unterhalb
2 μm oder
sogar unterhalb 1 μm
erhalten. Gemäß der beabsichtigten
Anwendung können Dispersionen
ferner mit einer multimodalen, in der Praxis für gewöhnlich bimodalen Teilchengrößenverteilung
hergestellt werden.
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Die
folgenden nichteinschränkenden
Beispiele werden die Erfindung veranschaulichen. Die Substitutionsgrade
des Stärkeacetats,
die in den Beispielen angegeben werden, wurden gemäß Wurzburg
bestimmt (Wurzburg, O. B., Acetylation, in Methods in Carbohydrate
Chemistry, Bd. IV, Hrsg. R. L. Whistler, Academic Press, New York
und London, 1964, S. 288). Die Molmassen wurden mittels einer GPC-Analyse
in dem Forschungslabor der Alko Group Ltd. bestimmt. Die Vorrichtung
war ein HP-1090, umfassend zwei Säulen in einer Kaskade (Waters,
Ultra Hydrogel 2000), das Lösungsmittel
war 50 nM NaOH, die Temperatur betrug 40°C, Dextran-Standards, Detektoren:
RI und Viskositätsdetektoren.
Die Molmasse wurde für
die als Rohmaterial verwendete Stärke bestimmt.
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Beispiel 1
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Enzymatisch
hydrolisierte Stärke
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Eine
enzymatisch hydrolysierte Stärke,
die geeignet für
die Herstellung von Stärkeestern
ist, wird erhalten durch Zugeben von Thermo-α-amylase in eine Wassersuspension
einer Stärke,
woraufhin die Suspension durch einen Jet-Kocher geleitet und Dampf
hinzugegeben wird. Man läßt das Enzym
agieren, bis die Stärke
in ausreichendem Maße
abgebaut ist. Das Verfahren wird durch Messen der Viskosität der Suspension überwacht.
Wenn die gewünschte
Viskosität
erreicht worden ist, wird das Enzym inaktiviert und die Stärke getrocknet.
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Beispiel 2
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Stärkeacetatdispersion
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Es
werden 50,0 g eines Stärkeacetats
aus einer enzymatisch hydrolysierten Gerstenstärke, das gemäß dem Verfahren,
welches in dem WO-Patent Nr. 95/33450 offenbart ist, hergestellt
wurde und einen DS von 2,8 aufweist, und 87,5 g an Triacetin (Unichema:
Priacetin) in einem Kolben geschmolzen, der mit einem Rückflußkühler ausgestattet
ist, unter Erwärmung
unter Verwendung eines Elektrobads und einem intensiven Rühren mit
einem Schaufelmischer, bis eine homogene und durchscheinende Mischung
erhalten wird. Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Temperatur der Mischung
ungefähr
160°C. Es
wird Polyvinylalkohol in einer Menge von 16,3 g (Hoechst, Molmasse
20.000 und Hydrolysegrad 74%) zu der Schmelze gegeben und während 10 min
gerührt,
woraufhin 12 ml an Wasser bei einer Temperatur von ungefähr 90°C langsam
zugegeben werden. Das Rühren
wird während
weiterer 15 min fortgeführt,
während
langsam 213 g an heißem
(ungefähr
90°C) Wasser
ohne Unterbrechung des Rührens
zugegeben werden. Die Temperatur wird auf ungefähr 95°C gehalten. Nach der Zugabe
des Wassers wird das Rühren
während
weiterer 15 min fortgeführt,
woraufhin man die Mischung in einem Wasserbad auf Raumtemperatur
abkühlen
läßt. Die
Viskosität
der erhaltenen homogenen Dispersion wird mit einem Bohlin-Viskosimeter
gemessen, wobei die Scherrate z. B. 2,92E + 2 l/s, ist gleich 2,05E – 1 Pas,
und die mittlere Teilchengröße 2,7 μm beträgt, und
90% der Teilchen sind unterhalb 7,2 μm, gemessen mit einem Teilchengrößenanalysator
auf Basis einer Laserdiffraktion.
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Wo
eine weitere Verringerung der Teilchengröße gewünscht ist, kann die Lösung einer
Homogenisierung unter Verwendung eines Druckhomogenisators unterzogen
werden, wobei bei einem Druck von 1000 bar die mittlere Teilchen größe auf 2,0 μm reduziert
wird und 90% der Teilchen unterhalb 4,8% liegen. Wenn die Behandlung
wiederholt wird, wird eine mittlere Teilchengröße von ungefähr 1,5 μm erreicht,
wobei 90% der Teilchen unterhalb 3,6 μm liegen.
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Die
Dispersion wird ihre Stabilität
bei Raumtemperatur über
mehrere Wochen beibehalten. Die Viskosität der Lösung kann reguliert werden
durch Variieren der Menge des zugegebenen Wassers.
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Beispiel 3
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Stärkeacetatdispersion, die AKD-Wachs
enthält
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Es
werden 50,0 g eines Stärkeacetats,
das aus enzymatisch hydrolysierter Gerstenstärke hergestellt wurde und einen
DS von 2,8 aufweist, 77,5 g an Triacetin (Unichema: Priacetin) und
10,0 g eines Alkylketendimerwachses (Raisio Chemicals: Raisares
A) in einem Kolben, der mit einem Rückflußkühler ausgestattet ist, unter
Erwärmen
unter Verwendung eines Elektrobads und intensivem Rühren mit
einem Schaufelmischer geschmolzen, bis eine homogene und durchscheinende
Mischung erhalten wird. Es werden 12 ml an heißem (90°C) Wasser langsam zugegeben,
woraufhin Polyvinylalkohol in einer Menge von 16,3 g (Hoechst, Molmasse
20.000 und Hydrolysegrad 74%) zugegeben und die Mischung während 10
min gerührt
wird. Als nächstes wird
heißes
Wasser in einer Menge von 208 g unter intensivem Rühren (400
Upm) zugegeben. Die Mischung wird auf einer Temperatur von 90–95°C gehalten.
Es wird unter andauerndem intensivem Rühren in einem Wasserbad auf
ungefähr
30°C gekühlt. Die
Viskosität
der erhaltenen homogenen Dispersion wird mit einem Bohlin-Viskosimeter
gemessen, wobei die Scherrate z. B. 2,92E + 2 l/s, ist gleich 6,29E – 1 Pas,
beträgt.
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Beispiel 4
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Stärkeacetatdispersion
mit Hydroxypropylstärke
als Zusatz
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Entsprechend
Beispiel 2 werden 50,0 g eines Stärkeacetats mit einem DS von
2,8 mit 87,5 g an Triacetin weichgemacht. Es wird Hydroxypropylstärke (Primalco,
COHPOL LL100) mit einem MS von 0,4 in einer Menge von 16,3 g in
220 g an Wasser gelöst.
Es wird eine heiße
Hydroxypropylstärkelösung in
einer Menge von 12 ml in die homogene Schmelze gegeben, welche dann
während
15 min gerührt
wird, woraufhin der Rest der Hydroxypropylstärkelösung langsam unter andauerndem
intensivem Rühren
zugegeben wird, wobei gleichzeitig die Temperatur der Mischung auf
ungefähr
90°C gehalten
wird. Das Ergebnis ist eine homogene stabile Dispersion, worin die
Hydroxypropylstärke
als ein Schutzkolloid fungiert, und es wird keine Phasentrennung
beobachtet.
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Beispiel 5
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Stärkeacetatdispersion
mit kationisierter Stärke
als Zusatz
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50,0
g eines Stärkeacetats
aus enzymatisch hydrolysierter Gerstenstärke mit einem DS von 2,8 und 87,5
g an Triacetin (Unichema: Priacetin) werden gemäß Beispiel 2 geschmolzen. 4,0
g an kationisierter Stärke (Raisio
Chemicals: Raisamyl 150) werden in 220 g an warmem Wasser gelöst. Die
heiße
Stärkelösung wird
in einer Menge von 12 ml in die homogene Schmelze gegeben und während 15
min gerührt,
woraufhin der Rest der Stärkelösung allmählich unter
intensivem Rühren
zugegeben wird, während
die Temperatur der Mischung auf ungefähr 90°C gehalten wird. Es wird eine
homogene milchartige Dispersion erhalten mit einer Viskosität, die mit
einem Bohlin-Viskosimeter gemessen wurde, wobei die Scherrate z.
B. 2,92E + 2 l/s, ist gleich 6,06E – 1 Pas, beträgt.
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Wenn
die erhaltene Dispersion zum Stabbeschichten eines Kartons verwendet
wird, der einen Cobb60-Wert, gemessen unter Verwendung des Cobb-Tests
gemäß Tappi
T 441 om-90, von
24,5 g/m2 aufweist, wobei der Wert die Wasseradsorptionskapazität des Kartons
anzeigt, wird für
den beschichteten Karton ein Copp60-Wert von 17,2 g/m2 erhalten,
wenn die Filmdicke 24,2 g/m2 beträgt, das
heißt,
die Beschichtung erreicht eine Wasserbeständigkeit des Kartons, die um
30% verbessert wurde.
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Beispiel 6
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Stärkeacetatdispersion mit Dimethylsuccinat
und AKD-Wachs als Zusätze
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50,0
g eines Stärkeacetats
aus enzymatisch hydrolysierter Gerstenstärke mit einem DS von 2,8 und 87,5
g an Dimethylsuccinat (Fluka) werden in einem Kolben, der mit einem
Rückflußkühler ausgestattet
ist, unter Erwärmen
unter Verwendung eines Elektrobads und intensivem Rühren mit
einem Schaufelmischer bei einer Temperatur von 115°C geschmolzen,
bis eine homogene und durchscheinende Mischung erhalten wird. Es
wird Alkylketendimerwachs (Raisio Chemicals: Raisares A) in die
Schmelze zugemischt, die Temperatur der Mischung wird auf 115°C gehalten
und die Mischung wird während
5 min gerührt.
Es werden 16,3 g an Polyvinylalkohol (Hoechst, Molmasse 20.000 und
Hydrolysegrad 74%) zugegeben, und die Mischung wird während 10
min gerührt.
Es wird allmählich
heißes
Wasser in einer Menge von 12 ml unter andauerndem Rühren zugegeben,
das Rühren
wird während
15 min fortgeführt,
und es werden 208 g an heißem
Wasser zugegeben. Es wird eine homogene Dispersion erhalten mit
einer Viskosität,
die mit einem Bohlin-Viskosimeter gemessen wurde, wobei die Scherrate
z. B. 2,92E + 2 l/s, ist gleich 7,5E – 1 Pas, beträgt. Wenn
die erhaltene Dispersion zum Stabbeschichten von Karton verwendet
wird, der einen Cobb60-Wert
von 23,5 g/m2 aufweist, wird für den beschichteten
Karton ein Cobb60-Wert von 8,8 g/m2 erhalten,
wenn die Filmdicke 18,0 g/m2 beträgt, das
heißt,
die Beschichtung erreicht eine Wasserbeständigkeit des Kartons, die um
62% verbessert wurde.
-
Beispiel 7
-
Dispersion
von bekannten Biopolymeren
-
Es
wurden im Handel erhältliche
Biopolymere, Polyhydroxybutyrat/-valerat und entsprechend Poly-ε-caprolacton
unter Verwendung des Verfahrens aus Beispiel 2 dispergiert.
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Die
Zusammensetzungen der Dispersionen sind in der nachfolgenden Tabelle
aufgezeigt.
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Tabelle
1: Zusammensetzungen der Dispersionen von Biopolymeren
-
Bei
einer Verwendung von Polyhydroxybutyrat/-valerat wurde eine granuläre Dispersion
erhalten, die nach 7 Tagen eindeutig fraktioniert war.
-
Poly-ε-caprolacton
erzielte eine Dispersion, die bei visueller Begutachtung homogen
und stabil war und welche nach mehreren Wochen der Lagerung in verschiedene
Phasen aufgeteilt war.
-
PLLA
ergab eine homogene Dispersion, die für weniger als 3 Tage stabil
blieb.
-
Beispiel 8
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Stärkepalmitatdispersionen
-
Wie
in der WO-Patentanmeldung Nr. 95/33450 beschrieben, wurde eine säurehydrolysierte
Stärke hergestellt.
Die Stärkepalmitate
wurden hergestellt gemäß dem Verfahren
der FI-Patentanmeldung Nr. 954742.
-
Stärkepalmitat
und Dibutyphthalat werden in einem Kolben bei 60 bis 95°C entsprechend
dem Schmelzpunkt des Palmitats geschmolzen. Es werden Wasser oder
eine Pufferlösung
bei 50 bis 60°C
in die geschmolzene Masse gegeben. Polyvinylalkohol wurde in Wasser
oder der Pufferlösung
gelöst.
Die Zugabe von Wasser/Polyvinylalkohol wird in Schritten durchgeführt, wobei
zuerst ungefähr
10% der Gesamtmenge zugegeben werden und dann während 15 min gerührt wird.
Als nächstes
wird der Rest des Wassers allmählich zugegeben
und während
20 min gerührt,
während
die Temperatur der Mischung auf 60 bis 95°C gehalten wird. Man läßt die Mischung
dann während
ungefähr
30 min auf Raumtemperatur abkühlen.
-
Die
Zusammensetzungen der Dispersionen sind in der nachfolgenden Tabelle
in Gewichtsprozent aufgezeigt.
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Tabelle
2: Stärkepalmitatdispersionen
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Die
Dispersionen wurden während
mehrerer Wochen bei Raumtemperatur gehalten. Es trat keine Phasentrennung
auf, d. h. die Dispersionen blieben stabil.
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Beispiel 9
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Wasserpermeabilität von aus
den Dispersionen gegossenen Folien in Diffusionskammertests
-
Aus
den Stärkepalmitatdispersionen
2 und 4 des Beispiels 8 wurden auf einer teflonbeschichteten Glasoberfläche unter
Verwendung einer Folienapplikatorvorrichtung Folien hergestellt.
Die Folien wurden bei Raumtemperatur getrocknet und von der Glasplatte
abgelöst.
-
Die
Wasserpermeabilität
einer Folie mit einer mittleren Dicke von 0,1 mm wurde getestet
mittels Diffusionskammertests, bei denen die Folie zwischen zwei
Kammern angeordnet wird und die Penetration von Tritium durch die
Folie gemessen wird in einem 40 mM-Phosphatpuffer bei pH 7. Das
diffundierte Tritium wird als eine Funktion der Zeit mittels eines
Flüssigszintillationszählers gemessen.
-
Während 1
Stunde penetrierte eine Menge von 2% die Folie, die aus Dispersion
2 hergestellt war. In dem Fall von Tritium und der Dispersion 4
penetrierten ungefähr
6% die Folie. Nach drei Stunden waren die entsprechenden Werte 10%
und 18%.
-
Eine
entsprechende Dispersion wurde hergestellt aus einem Acetat, das
aus säurehydrolysierter
Stärke
hergestellt war und einen DS von 2,5 aufwies. In Gewichtsprozent
betrug die Dispersionszusammensetzung 16,1% an Acetat, 24,1% an
Dibutylphthalat, 3,6% an Polyvinylalkohol und 56,2% an Wasser. Die
Zubereitung wurde wie in Beispiel 7 beschrieben durchgeführt. Aus
dieser Dispersion wurde eine Folie hergestellt, wie dies für die Palmitatdispersion
oben beschrieben ist, und analogen Diffusionstests unterzogen. Die
penetrierten Mengen an Tritium betrugen 17%/0,5 h, 20%/1 h, 23%/3
h.
-
Obwohl
die Penetrationsergebnisse lediglich ein Hinweis sind betreffend
Poren in den Folien, die durch die Verdampfung von Wasser verursacht
sind, sind die Poren in SEM-Bildern sichtbar (die Anzahl und Größe der Poren
sind in allen Folien ähnlich),
erlauben die Ergebnisse den Schluß, daß die Penetration durch eine
Folie, die aus der Dispersion eines Palmitats, das aus natürlicher
Stärke
hergestellt ist, gegossen wurde, langsamer ist als durch ein entsprechendes
Palmitat, das aus hydrolysierter Stärke hergestellt ist. Die Penetration
ist deutlich beschleunigt bei kürzeren
Esterketten, sogar wenn der Substitutionsgrad höher ist.
-
Beispiel 10
-
Feuchtigkeitspermeabilität einer
Folie, die aus einer Stärkeacetatdispersion
hergestellt ist
-
Es
wurde eine Stärkeacetatdispersion
gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 2 hergestellt. Die Zusammensetzung der Dispersion betrug
in Gewichtsprozent 13% eines Stärkeacetats
aus enzymatisch hydrolysierter Stärke (DS 2,8), 23% an Triacetin,
4,3% an Polyvinylalkohol (Molmasse 115.000, Hydrolysegrad 87%) und 59,4%
an Wasser. Die Folien wurden wie in Beispiel 9 beschrieben gegossen.
Der Test maß die
Feuchtigkeitspermeabilität
der Folien bei verschiedenen Feuchtigkeitsgehalten unter parallelen
Bestimmungen.
-
Calciumchlorid,
das als Trocknungsmittel verwendet wurde, wurde in eine Injektionsflasche
abgemessen. Es wurde eine aus der Dispersion gegossene Folie an
der Flaschenöffnung
planiert, und die Flasche wurde sorgfältig versiegelt, so daß für die Feuchtigkeitspermeabilitätsmessung
eine Folienoberfläche
von vergleichbarer Größe auf jeder
Flasche verblieb. Die Flaschen wurden in Exsikkatoren mit verschiedenen
relativen Luftfeuchtigkeiten gegeben, und es wurde die Gewichtszunahme
des Trocknungsmittels als eine Funktion der Zeit überwacht,
welche die Menge an den Film penetrierender Feuchtigkeit anzeigt.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgezeigt.
-
Tabelle
3: Permeabilität
von aus der Dispersion hergestellten Folien
-
Wie
aus den Ergebnissen deutlich wird, verbleibt die Feuchtigkeitspermeabilität von Folien,
die aus Dispersionen hergestellt sind, ziemlich gering, sogar wenn
ein längerer
Zeitraum der Beobachtung angewendet wird. Aufgrund des Verfahrens
der Herstellung wiesen die Folien eine poröse Struktur auf, was Platz
für die
Schlußfolgerung
läßt, daß niedrigere
Werte erhältlich
sind, sollte die Porosität
eliminiert werden.
-
Beispiel 11
-
Der Effekt der Menge an
Polyvinylalkohol auf die Teilchengröße der Dispersion
-
In
der Zubereitung der Dispersion aus Beispiel 10 wurde die Menge an
Polyvinylalkohol auf 3,7% w/w und auf 4,9% w/w geändert, und
die Teilchengröße der Dispersionen
wurde unter Verwendung eines Lichtmikroskops und eines Teilchengrößenanalysators
(Nicomp®)
basierend auf der Lichtstreuung beobachtet. Bei der geringsten Menge
an Polyvinylalkohol besaßen
die größten Teilchen
eine Größe von 25
bis 40 μm
und die kleinsten 7 bis 13 μm,
basierend auf Lichtmikroskopmessungen. Die Teilchengröße dieser
Dispersion war so groß,
daß sie
außerhalb
des Meßbereichs
der Nicomp-Vorrichtung lag. Als die Menge an Polyvinylalkohol auf 4,3%
erhöht
wurde, war die Größe der größten Teilchen
im Bereich von 20 μm,
die der mittelgroßen
bei 10 μm und
die der kleinen Teilchen bei 1,5 bis 3,4 μm, basierend auf einer Nicomp-Messung.
Wenn die Menge an Polyvinylalkhol weiter erhöht wurde, wurde die Größe der größten Teilchen
auf 13 bis 16 μm
und die der mittelgroßen
auf 7 μm
reduziert. Die Hauptmenge der Teilchen war jedoch klein. Durch eine
Messung auf Basis der Lichtstreuung wurden für diese Teilchen Größen von
0,3 bis 0,6 μm
und 2,9 bis 6,5 μm
erhalten.
-
Zusammenfassend
zeigen die Ergebnisse, daß eine
Erhöhung
der Menge an Polyvinylalkohol die Teilchengröße der Dispersion verringert.
-
Beispiel 12
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Der Einfluß verschiedener
Weichmacher auf die Teilchengröße der Dispersion
-
Die
Formulierung der Dispersion aus Beispiel 11 wurde derart verändert, daß die Hälfte der
Menge an Triacetin durch Triethylcitrat ersetzt wurde. Die Teilchengröße der Dispersionen
wurde wie in Beispiel 11 beschrieben gemessen.
-
In
der Dispersion, die Triethylcitrat enthielt, wurde die Größe der größten Teilchen,
untersucht mittels eines Lichtmikroskops, um die Hälfte verringert,
und Nicomp- Messungen
ergaben die folgenden Größen für die kleinen
Teilchen: 0,1 bis 0,2 μm
(97,5%) und 1,1 bis 2,5 μm
(2,5%).
-
Die
Teilchengröße einer
Dispersion, bei der das gesamte Triacetin durch Triethylcitrat ersetzt
ist, liegt in derselben Größenordnung
wie die einer Mischung, bei der beide Weichmacher in gleichen Mengen
vorhanden sind.
-
Beispiel 13
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Lagerungsstabilität von Dispersionen
-
Es
wurden Dispersionszubereitungen gemäß der folgenden Tabelle hergestellt.
Die Anteile der Elemente sind in Gewichtsprozent angegeben.
-
Tabelle
4: Lagerungsstabilität
von Dispersionen
-
Die
Dispersionen wurden bei Raumtemperatur während zwei Monate in versiegelten
Gefäßen gehalten,
wobei während
dieser Zeit deren Viskositätsstabilität und Änderungen
der Teilchengröße während der
Lagerung gemes sen wurden und eine Phasentrennung, falls auftretend, überwacht
wurde.
-
Die
Dispersionsviskositäten
wurden mit einem Haake-Viskosimeter
VT-02 (Seriennr. 83722) als eine Funktion der Zeit gemessen. Die
folgende Tabelle listet die gemessenen Viskositäten auf:
-
Tabelle
5: Viskositäten
von Dispersionen
-
Die
Viskositäten
der Dispersionen unterlagen keinen wesentlichen Änderungen während der Lagerung, was ein
gutes Stabilitätsniveau
anzeigt.
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Die
Teilchengrößen der
auf Triacetin basierenden Dispersion (Zusammensetzung 1) wurden
sofort nach der Herstellung und 1 und 2 Monate nach der Herstellung
gemessen. Die Messungen wurden sowohl mittels eines Lichtmikroskops
als auch mit Techniken auf Basis einer Lichtstreuung (Nicomp) durchgeführt. Bei den
Nicomp-Messungen wiesen die kleinen Teilchen keine Änderungen
der Größe während der
beiden Monate auf. Das Lichtmikroskop ergab eine geringe Erhöhung der
Größe der großen Teilchen
während
der Lagerung.
-
Es
konnte keine visuelle Beobachtung einer Phasentrennung in den Dispersionen
während
der Lagerung gemacht werden.
-
Beispiel 14
-
Die Herstellung
einer auf Stärkeacetatsuccinat
basierenden Dispersion
-
Die
Herstellung wurde auf dieselbe Weise durchgeführt, wie sie für Stärkeacetatdispersionen
beschrieben ist. Die Zusammensetzung der Zubereitung war folgendermaßen: 13,7%
w/w eines Stärkeacetatsuccinats
(DSAcet 1,34 und DSSuc 0,25),
23,9% an Triacetin, 4,4% an Polyvinylalkhol und 58,0% an Wasser.
Das Stärkeacetatsuccinat
wurde auf die Weise hergestellt, die im US-Patent Nr. 08/498341
beschrieben ist. Während
der Lagerung trat keine Phasentrennung bei der Dispersion auf.
-
Beispiel 15
-
Verwendung
von Dispersionen bei Aufklebern
-
Es
wurden Klebstoffzubereitungen hergestellt aus den Dispersionen unter
Verwendung von Tallölharz-basierenden
klebenden Harzdispersionen als klebende Harzkomponenten. Die Dispersion
wurde mittels eines Auftragsstabs auf eine Glasplatte aufgebracht.
Der Klebstoff wurde durch Walzen von der Glasplatte auf einen Streifen
eines mit einem Aufdruck versehenen Papiers (50 × 120 mm) übertragen, woraufhin der mit
einem Aufdruck versehene Streifen durch Walzen auf eine andere Glasplatte
geklebt wurde, derart, daß keine Luftblasen
in der Klebeoberfläche
verblieben. Der Aufkleber wurde derart auf die Glasplatte geklebt,
daß die Klebeoberfläche 5 × 100 mm
betrug. Die aufgeklebten Aufkleber wurden während 24 Stunden mit Luft behandelt
(34°C, relative
Luftfeuchte 50%). Es wurde die erforderliche Zeit zum Entfernen
durch Waschen für
die Klebstoffe bestimmt, indem ein Gewicht mit 20 g an der Stelle
des Aufklebers außerhalb
der Klebeoberfläche angeordnet
wurde und indem die Glasplatte dann mit dem Gewicht in einen Behälter, der
kaltes Wasser enthielt, gegeben wurde, wobei die Zirkulation des
kalten Wassers des Behälters
während
der gesamten Zeit eingeschaltet war. Die Zeitnahme startete, wenn
die Platte eintauchte, und es wurde die Zeit gemessen, die verstrich,
bis der Aufkleber sich ablöste.
Der Test gibt die Haftfähigkeit
von Aufklebern auf Flaschen unter feuchten Bedingungen an. Tabelle
6: Entfernbarkeit von Aufklebern durch Waschen
![Figure 00280001](https://patentimages.storage.***apis.com/5e/4c/35/a8cd6d0249369d/00280001.png)
- Oulutac 30D
- Hersteller Forchem
Oy
- Snowtack 301A und 377F
- Hersteller Akzo Nobel
-
Beispiel 16
-
Verwendung einer Dispersion
als Primer-Mittel beim Extrusionsbeschichten
-
Die
Dispersion aus Beispiel 2 wurde für das Extrusionsbeschichten
von Papier und Karton verwendet, indem zuerst ein Karton hergestellt
wurde, der mit der Disper sion unter Verwendung einer manuellen Auftragungsvorrichtung
beschichtet war. Dann wurde der dispersionsbeschichtete Karton (das
sogenannte "lower web") einem Aufbringen
einer Folie mittels eines Brabender Plasti-Corder-Folienextruders
(mit einer Geometrie von 20*0,8*100, Lippenabstand 0,5 mm) unterzogen,
welche Folie zwischen einer Druckwalze oder einer Quetschwalze und
einer Kühlwalze
gekühlt
wurde, während
die Folie an die Oberfläche
des dispersionsbeschichteten Kartons anhaftete.
-
Der
Zweck von Primer-Mitteln ist eine Verstärkung der Haftung von Extrusionsbeschichtungsmaterialien
an Karton oder Papier, das heißt,
der Haftung zwischen der Beschichtung und dem Karton.
-
Die
Haftung zwischen der Beschichtung und dem Karton wurde bestimmt
mittels eines sogenannten T-Ablösetests
gemäß dem Standard
ASTM D1876-72. Gemäß dem Verfahren
bestimmte die Materialtestvorrichtung die Kraft, die notwendig ist
zum Ablösen
der Beschichtung von der Kartonoberfläche.
-
Die
Primer-Qualität
der Dispersion wurde getestet durch Vergleich der Haftung der Materialien,
die beschrieben wurden von P. Salmi in seiner technischen These an einer
grundierten und einer nichtgrundierten unteren Bahn (lower web).
- p
- Der Karton wurde abgelöst, wobei,
wenn an der Beschichtung gezogen wurde, der Karton unter Kleben bleiben
an der Beschichtung aufriß.
Es wurde eine vollständige
Haftung erreicht.
-
Beispiel 17
-
Biologische
Abbaubarkeit der Stärkeacetatdispersion
-
Die
biologische Abbaubarkeit der gemäß Beispiel
2 hergestellten Dispersion wurde mittels eines Tests getestet, der
auf einem Assay des während
des biologischen Abbaus gebildeten Kohlendioxids basiert, wobei eine
Probe in einem Impfmittel aus gereinigtem Abwasser aus einer Aktivschlammanlage
bei +25 bis 30°C
inkubiert wurde. Das gebildete Kohlendioxid wird in eine KOH-Lösung absorbiert,
wodurch Kaliumcarbonat gebildet wird, welches dann auf Kohlendioxid
analysiert wird. Bei einer Berechnung der biologischen Abbaubarkeit
gemäß der folgenden
Formel: biologische Abbaubarkeit (%) = (gemessenes CO2/theoretisch
freigesetztes CO2)*100, wird das Ergebnis
erhalten, daß 65%
der Probe innerhalb einer so kurzen Zeit wie 6 Tagen abgebaut sind
und nach 13 Tagen 73% abgebaut sind. Die allgemeine Regel ist, daß eine Probe
biologisch abbaubar ist, wenn die getestete Erzeugung von Kohlendioxid
60 bis 70% des theoretischen Niveaus erreicht.
-
Beispiel 18
-
Abbau eines dispersionsbeschichteten
Kartons in einem Kompost
-
Die
Abbaubarkeit eines Kartons, der mit der in Beispiel 2 hergestellten
Dispersion beschichtet ist, wurde in einer Kompostumgebung unter
realen Kompostierbedingungen, einer natürlichen Belüftung und einer Überwachung
von Aktivitätsparametern
(Temperatur, Feuchtigkeit, CO2, O2, C/N-Verhältnis) getestet. Der Test wurde
am VTT (Technisches Forschungszentrum von Finnland), Biotechnologie
und Nahrungsmittelforschung, durchgeführt. Die Testvorrichtung bestand
aus Kompostern, die mit automatischen Meßeinrichtungen für CO2 und die Temperatur verbunden waren. Die
Komposter wurden entsprechend einem sorgfältig entworfenen Plan gefüllt und
betrieben. Der Abbau der Testproben wurde jede Woche visuell begutachtet,
wenn der biologische Abfall umgewälzt wurde. Basierend auf einer
derartigen visuellen Begutachtung war die Probe innerhalb 70 Tagen
bis auf einen Grad von ungefähr
80% zersetzt, wobei ein 90%iger Abbau entsprechend dem Gewichtsverlust
erreicht wurde.
-
Beispiel 19
-
Beschichten
von pharmazeutischen Tabletten
-
Es
wurden pharmazeutische Tabletten, bestehend aus Propanololhydrochlorid
(25% w/w) als aktiver Substanz, Dicalciumphosphatdihydrat (74% w/w)
als Füllstoff/Bindemittel
und Magnesiumstearat (1% w/w) als Gleitmittel, unter Verwendung
einer Fette Perfecta 1 Rotationstablettiermaschine gepreßt. Die
konkaven Tabletten besaßen
einen Durchmesser von 7 mm und wogen ungefähr 120 mg. Die Tabletten wurden
mit der Wasserdispersion einer in Beispiel 2 beschriebenen Stärke beschichtet.
Die Tabletten wurden in die Dispersion eingetaucht, welche durch
Zugabe von 30% (w/w) an gereinigtem Wasser verdünnt worden war. Nach dem Eintauchen
wurde die auf den Tabletten ausgebildete Beschichtungsschicht unter
Verwendung von Druckluft getrocknet. Luftdruck und Temperatur (25°C) ebenso
wie die Position der Tablette in dem Luftstrom wurden konstant gehalten.
Das Eintauchen wurde zwei- oder viermal wiederholt. Die auf der
Tablette erzeugte Beschichtung war gleichmäßig und intakt. Nach zwei Eintauchvorgängen betrug
die Dicke der gebildeten Beschichtungsschicht 0,043 mm, und nach
vier Eintauchvorgängen
betrug deren Dicke 0,280 mm.
-
Die
Freisetzung der aktiven Substanz (d. h. Propanololhydrochlorid)
aus den Tabletten wurde unter Verwendung des Rotationskorbauflösungsverfahrens
getestet, das im amtlichen US-Arzneibuch (USP XXIII) beschrieben
ist. Die Tablette wurde in einen Drahtkorb gegeben, der in eine
40 mM-Phosphatpufferlösung,
deren Temperatur 37°C
und deren pH 7,0 betrug und die ein Volumen von 900 ml aufwies,
eingetaucht wurde. Der Korb wurde gedreht mit einer Rotationsgeschwindigkeit
von 100 Upm. Zu ausgewählten
Zeitpunkten wurden Proben von 1,0 ml aus der Pufferlösung entnommen
und einer spektrophotometrischen Messung des Arzneimittelgehalts
bei einer Wellenlänge
von 289 nm unterzogen.
-
Die
Freisetzung der aktiven Substanz wurde in drei parallelen Tests
aus Tabletten, die auf zwei verschiedene Weisen beschichtet waren,
und aus nichtbeschichteten Tabletten gemessen.
-
Die
Freisetzung der aktiven Substanz aus den Tabletten ist in Tabelle
7 aufgezeigt und als eine Funktion der Zeit in der anhängenden
Figur.
-
Tabelle
7: Freisetzung einer aktiven Substanz aus beschichteten Tabletten
-
Wie
aus der obigen Tabelle und der anhängenden Figur deutlich wird,
war die aktive Substanz aus nichtbeschichteten Tabletten innerhalb
2 bis 3 Stunden vollständig
freigesetzt. Ein Beschichten der Tabletten mit einer wäßrigen Dispersion
von Stärkeacetat
verzögerte
die Freisetzung der aktiven Substanz deutlich. Je dicker die Beschichtungsschicht,
welche die Tablette überzog,
war, desto langsamer war die Freisetzung der aktiven Substanz.
-
Basierend
auf dem vorliegenden Beispiel ist eine wäßrige Dispersion von Stärkeacetat
geeignet zum Beschichten von pharmazeutischen Tabletten. Die Freisetzungsrate
des Medikaments aus den Tabletten kann gesteuert werden durch Steuern
der Dicke des gebildeten Stärkeacetatfilms.
Eine Modifikation der wäßrigen Dispersionsformulierung
des Stärkeacetats,
zum Beispiel durch Verändern
der Teilchengröße, des
Weichmachers oder des Schutzkolloids, stellt weitere Möglichkeiten
zur Optimierung des Freisetzungsprofils der aktiven Substanz zur
Verfügung.