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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Cellulosekügelchen
und damit hergestellte Cellulosekügelchen.
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Cellulosekügelchen und Cellulosederivatkügelchen
(nachstehend allgemein als Cellulosekügelchen bezeichnet) werden
als Ionenaustauscher, Packungsmaterialien für die Chromatographie, Adsorptionsmittel
für Schwermetallionen
und Proteine, kosmetische Zusätze,
Träger
zur Immobilisierung von Biokatalysatoren, usw., verwendet.
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Bei allen diesen Anwendungen müssen die Cellulosekügelchen
eine hohe mechanische Festigkeit entsprechend ihrer beabsichtigten
Anwendung aufweisen, sie müssen
möglichst
kugelförmig
sein und eine möglichst
einheitliche Kügelchengröße aufweisen,
d. h. die Verteilung der Kügelchengröße muss
möglichst
eng sein.
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Cellulosekügelchen müssen möglichst kugelförmig sein,
da der Kontaktbereich zwischen Kügelchen
umso größer und
die freigelegte effektive Oberfläche
der Kügelchen
umso kleiner ist, je geringer ihre Kugelförmigkeit ist. Ein großer Kontaktbereich
zwischen Kügelchen
führt auch
zu einem größeren Verschleiß zwischen
Kügelchen
und damit zu einer Abnahme ihrer mechanischen Festigkeit. Wenn andererseits
Kügelchen,
die eine relativ breite Verteilung der Kügelchengröße aufweisen, als Ionenaustauscher
oder als Packungsmaterial für
die Chromatographie in eine Säule
oder einen Tank eingebracht werden, können kleinere Kügelchen
die Lücken
zwischen größeren Kügelchen
schließen,
was zu einer Verminderung der Strömungsgeschwindigkeit und zu einer
Erhöhung
des Druckverlusts führt
und folglich zu der Möglichkeit
des Brechens von Kügelchen.
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Es gibt seit kurzem auch den Trend,
die Verteilung der Kügelchengröße sowie
die durchschnittliche Kügelchengröße für den Kunden
zu spezifizieren. Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen die Kügelchen z. B. auf Sieben getrennt
werden. Ein solcher Trennschritt verschlechtert die Ausbeute und
die Herstellungseffizienz.
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Herkömmliche Verfahren zur Herstellung
von Cellulosekügelchen
werden grob in zwei Gruppen eingeteilt. Verfahren in der ersten
Gruppe sind chemische Verfahren, bei denen eine Celluloselösung in
einem Dispersionsmedium gerührt
wird, um kleine Tröpfchen
der Celluloselösung
unter Ausnutzung der Phasentrennung zwischen einer Celluloselösung und einem
Dispersionsmedium zu dispergieren, und die Tröpfchen zur Bildung von Cellulosekügelchen koaguliert
werden. Verfahren in der zweiten Gruppe sind physikalische oder
mechanische Verfahren, bei denen eine Celluloselösung mit einem Gas, das mit
einem hohen Druck beaufschlagt ist, durch Düsen gesprüht wird und die so gebildeten
Tröpfchen
zur Erzeugung von Cellulosekügelchen
koaguliert oder getrocknet werden.
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Verfahren der ersten Gruppe sind
in den folgenden drei Patentveröffentlichungen
beschrieben. Die japanische Patentveröffentlichung 57-45254 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung kugelförmiger Cellulosekügelchen.
Dieses Verfahren umfasst die Schritte des kontinuierlichen Rührens einer
Suspension von Viskose in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel,
das eine Viskosität
von 100 centistokes (cst) oder weniger aufweist, wie z. B. Chlorbenzol,
während
sie auf 30 bis 100°C
erwärmt
wird, bis sich die Suspension zu Kügelchen verfestigt, und des
Unterwerfens der Kügelchen
einer Säurehydrolyse
zur Erzeugung kugelförmiger
Cellulosekügelchen.
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In dem in der geprüften japanischen
Patentveröffentlichung
55-39565 beschriebenen Verfahren wird eine Methylenchlorid- oder
Chloroformlösung von
Cellulosetriacetat tropfenweise unter Rühren einem wässrigen
Medium zugesetzt, das durch Lösen eines
Stabilisators wie z. B. einer Gelatine oder eines Polyvinylalkohols
in Wasser erhalten worden ist, und das Gemisch wird erhitzt, um
kugelförmige
Kügelchen
aus Cellulosetriacetat zu erzeugen, und die erhaltenen Kügelchen
werden verseift, um die gewünschten
Cellulosekügelchen
herzustellen.
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Die geprüfte japanische Patentveröffentlichung
6-62781 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung poröser Cellulosekügelchen,
das die Schritte des Mischens einer wässrigen alkalischen Polymerlösung aus
Cellulosexanthat und eines von Cellulosexanthat verschiedenen wasserlöslichen
Polymers mit einem anionischen Polymer zur Erzeugung einer Suspension
einer wässrigen
alkalischen Polymerlösung,
und Koagulierens der Suspension durch Erhitzen oder Zugeben eines
Cellulosexanthatkoagulierungsmittels, und anschließend des
Neutralisierens der Suspension mit einer Säure zur Regenerierung von Cellulosekügelchen,
während
gleichzeitig das wasserlösliche
Polymer von den Cellulosekügelchen getrennt
wird, oder des Koagulierens und Neutralisierens der Suspension mit
einer Säure
zur Regenerierung von Cellulosekügelchen
umfasst, während gleichzeitig
das wasserlösliche
Polymer von den Cellulosekügelchen
getrennt wird.
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Ein Verfahren der zweiten Gruppe
ist in der geprüften
japanischen Patentveröffentlichung 56-21761 beschrieben.
In diesem Verfahren wird eine Viskose- oder Cellulosekupferammoniumlösung kontinuierlich
durch eine Ausstoßdüse in die
Atmosphäre
extrudiert, so dass die Lö sung
spontan zerteilt wird, und die zerteilten Tröpfchen der Celluloselösung werden
einem Koagulierungs/Regenerierungsbad zugeführt.
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Ein zweites Verfahren der zweiten
Kategorie ist in der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung
4-41533 beschrieben. In diesem Verfahren wird eine Lösung von
Natriumcellulosexanthat mit einem Zerstäuber wie z. B. einem Doppelfluidzerstäuber oder
einer Drehdüse
in Heißluft
gesprüht
und getrocknet, um Cellulosekügelchen
zu erzeugen.
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Die Verfahren in der ersten Kategorie
erfordern eine genaue Herstellung der Celluloselösung und eine strikte Steuerung
der Rührgeschwindigkeit. Diese
Verfahren sind somit schwierig durchzuführen. Da diese Verfahren alle
vom Chargentyp sind, ist auch die Herstellungseffizienz niedrig.
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Die Verfahren in der zweiten Kategorie
erfordern keine komplizierte Ausrüstung. Die Kügelchen können kontinuierlich
hergestellt werden. Diese Verfahren weisen jedoch andere Probleme
auf. Ein Problem besteht darin, dass eine Flüssigkeit, die als Nebel in
einen Luftstrom gesprüht
wird, zahlreiche Kügelchen
bildet, die eine unregelmäßige Gestalt
und Größe aufweisen,
wodurch die Verteilung der Kügelchengröße verbreitert
wird. Da die Celluloselösung unter
hohem Druck in Form kleiner Tröpfchen
gesprüht
wird, neigen die Tröpfchen
auch zu einer Streuung bei hoher Geschwindigkeit, bis sie mit einer Koagulierungslösung in
Kontakt kommen. Dies erhöht
die Möglichkeit
einer sekundären
Fragmentierung der Kügelchen,
so dass Luftblasen zum Einmischen in die Kügelchen neigen, was zur Bildung
relativ großer
Poren in den Kügelchen
führt.
Dies vermindert die mechanische Festigkeit der Kügelchen.
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Eine Aufgabe dieser Erfindung ist
die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von Cellulosekügelchen
und von porösen
Cellulosekügelchen, welche
die Probleme der herkömmlichen
Verfahren nicht aufweisen, und das Cellulosekügelchen erzeugen kann, die
eine hohe Kugelförmigkeit
und eine enge Verteilung der Kügelchengröße aufweisen,
sowie die Bereitstellung solcher Cellulosekügelchen mit dem Verfahren.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung
von Cellulosekügelchen
bereitgestellt, umfassend die Schritte des Zuführens einer Celluloselösung in
ein rotierendes Gefäß, das bei
hoher Geschwindigkeit rotiert, des Fliegenlassens von Tröpfchen der
Celluloselösung
durch Auslässe,
die in dem rotierenden Gefäß gebildet
sind und einen Durchmesser von 0,1 bis 5,0 mm aufweisen, unter einer Zentrifugalbeschleunigung
von 10 bis 1000 G, um Tröpfchen
zu bilden, und des Auffangens der Tröpfchen mit einer Koagulierungslösung, um
die Tröpfchen
zu koagulieren.
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Vorzugsweise enthält die Celluloselösung 2 bis
30 Gew.-% Cellulose.
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Die Celluloselösung ist vorzugsweise eine alkalische
Celluloselösung,
in der mindestens ein Polysaccharid gelöst ist, und die Koagulierungslösung ist
eine saure Lösung.
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Diese Erfindung stellt auch Cellulosekügelchen
bereit, die mit dem vorstehend genannten Verfahren hergestellt sind
und eine Verteilung der Kügelchengröße von 4
oder darüber,
ausgedrückt
durch den Exponenten in der Rosin-Rammler-Verteilungsfunktions-Gleichung,
aufweisen.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wandeln sich durch den Effekt der Oberflächenspannung kleine Tröpfchen,
die durch die in dem rotierenden Gefäß ausgebildeten Auslässe geflogen
sind, unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft in eine Kugelform um,
und zwar zu dem Zeitpunkt, bei dem sie in der Koagulierungslösung aufgefangen
werden, und ohne eine sekundäre
Fragmentierung oder ein Einmischen von Luftblasen. Die so gebildeten
Cellulosekügelchen
weisen eine extrem hohe Kugelförmigkeit
und eine extrem enge Verteilung der Kügelchengröße auf.
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In dem Verfahren unter Verwendung
einer alkalischen Celluloselösung
und einer sauren Koagulierungslösung
zur Erzeugung poröser
Cellulosekügelchen
verursachen das bzw. die in der Celluloselösung gelöste(n) Polysaccharid bzw. Polysaccharide dann,
wenn sich die Cellulose in der Celluloselösung von der flüssigen Phase
trennt und koaguliert, eine Phasentrennung, in der sie unter Bildung
von Mikrodomänen
kondensieren. Gleichzeitig werden die Polysaccharide durch die saure
Koagulierungslösung hydrolysiert
und depolymerisiert und von den koagulierten Cellulosekügelchen
entfernt. Die so gebildeten Kügelchen
weisen unabhängige
Poren auf, die eine einheitliche Größe aufweisen und einheitlich
in den Kügelchen
dispergiert sind.
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Andere Merkmale und Aufgaben der
vorliegenden Erfindung werden durch die nachstehende Beschreibung
deutlich, die unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen vorgenommen
wird, wobei
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1 eine
perspektivische Ansicht eines in Beispiel 1 verwendeten rotierenden
Gefäßes ist;
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2 eine
perspektivische Ansicht eines in Beispiel 2 verwendeten rotierenden
Gefäßes ist;
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3 eine
schematische Ansicht ist, die eine Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Erzeugung von Cellulosekügelchen
zeigt;
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4 eine
entsprechende Ansicht einer anderen Ausführungsform ist;
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5 eine
optische Mikrographie von Kügelchen
des Beispiels 1 ist;
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6 ein
Graph ist, der die volumetrische Verteilung der Kügelchengröße der Kügelchen
des Beispiels 2 zeigt;
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7 eine
Rasterelektronenmikrographie der Kügelchen des Beispiels 4 ist;
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8 ein
Graph ist, der die volumetrische Verteilung der Kügelchengröße der Kügelchen
der Kontrolle 1 zeigt; und
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9 eine
optische Mikrographie von Kügelchen
der Kontrolle 1 ist.
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Nachstehend werden erfindungsgemäße Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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Wie es in den 1 und 2 gezeigt
ist, ist ein zylindrisches rotierendes Gefäß 1, 2 jeder
Ausführungsform
auf einer Drehwelle 3 montiert, die von einer nicht veranschaulichten
Antriebseinrichtung gedreht wird, und weist eine obere Öffnung 4, 5 und Auslässe in Form
kleiner Löcher 6 oder
Düsen 7 auf, die
sich durch dessen Umfangswand erstrecken. Das rotierende Gefäß dieser
Erfindung ist nicht auf das veranschaulichte zylindrische Gefäß beschränkt, sondern
es kann eine Scheibenform, eine Kugelform oder eine andere Form
aufweisen, mit der Maßgabe, dass
es sich um ein hohles Gefäß mit einer
Drehwelle und einer Umfangswand mit einer kreisförmigen Oberfläche handelt.
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Die Auslässe sind nicht auf die in den 1 und 2 gezeigten kleinen Löcher 6 oder Düsen 7 beschränkt, sondern
es kann sich vielmehr um einen beliebigen Typ handeln, mit der Maßgabe, dass
eine Celluloselösung
durch diesen abgegeben werden kann.
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Wenn eine Celluloselösung auf
die obere Fläche
einer rotierenden Scheibe ohne Auslässe aufgebracht wird, so dass
sie unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft zerstreut wird, wird
die Lösung
in Form von Strahlen abgegeben, so dass eine Bildung fein zerkleinerter
Tröpf chen
kommt, die als „Satelliten" bezeichnet werden,
wodurch die Verteilung der Kügelchengröße verbreitert
wird.
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Die Auslässe des rotierenden Gefäßes haben
erfindungsgemäß einen
Durchmesser von 0,1 bis 5 mm. Wenn der Auslassdurchmesser unter
diesem Bereich liegt, dann wird sich nicht nur die Ausbeute verschlechtern,
sondern die Celluloselösung wird
in den Düsen
gelieren, was die Wahrscheinlichkeit des Verstopfens der Düsen erhöht. Wenn
der Auslassdurchmesser über
dem vorstehend angegebenen Bereich liegt, dann neigt die Lösung zu
einem Tropfen von den Auslässen,
was es schwierig macht, kugelförmige
Kügelchen
mit einer einheitlichen Größe der Kügelchen
herzustellen.
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Die auf die Auslässe ausgeübte Zentrifugalbeschleunigung
beträgt
vorzugsweise 10 bis 1000 G. Wenn die Zentrifugalbeschleunigung unterhalb
dieses Bereichs liegt, dann können
Tröpfchen
nur schwer gebildet werden oder fliegengelassen werden. Wenn die
Zentrifugalbeschleunigung über
diesem Bereich liegt, dann wird die Celluloselösung in Form von Strahlen (oder
kontinuierlichen Tröpfchen) abgegeben.
Dies verbreitert die Verteilung der Kügelchengröße, was es unmöglich macht,
die Kügelchen wie
gewünscht
zu erzeugen. Die gewünschten
Kügelchen
können
durch Steuern der Kügelchengröße durch
geeignetes Einstellen dieser Bedingungen erzeugt werden.
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Celluloselösungen, die in dieser Erfindung verwendet
werden, umfassen alkalische Celluloselösungen, wie z. B. Viskose (d.
h. wässrige
Lösungen oder
Natriumhydroxidlösungen
von Natriumcellulosexanthat) und Cellulosekupferammoniumlösungen, sowie
andere Lösungen,
in denen Cellulose in verschiedenen Lösungsmitteln gelöst ist,
wie z. B. in organischen Lösungsmitteln.
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Vorzugsweise haben diese Celluloselösungen eine
Cellulosekonzentration von 2 bis 30 Gew.-%. Wenn die Cellulosekonzentration
unter diesem Bereich liegt, dann wird die mechanische Festigkeit
der Kügelchen
in der Praxis niedrig und es wird schwierig, Kügelchen zu erzeugen, die eine
ausreichend hohe Kugelförmigkeit
aufweisen. Wenn die Konzentration über diesem Bereich liegt, dann
wird die Viskosität
der Lösung
so hoch sein, dass sie ein Verstopfen der Auslässe verursacht, wodurch es schwierig
wird, unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft Tröpfchen zu
bilden.
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Die Art der in dieser Erfindung verwendeten Koagulierungslösung wird
gemäß der verwendeten Celluloselösung bestimmt.
Wenn als Celluloselösung beispielsweise
eine alkalische Celluloselösung
wie z. B. Viskose verwendet wird, dann kann die Koagulierungslösung eine
an organische Säure
wie z. B. Schwefelsäure
oder Chlorwasserstoffsäure,
eine organische Säure
wie z. B. Essigsäure,
eine Salzlösung
wie z. B. eines Calciumsalzes oder ein organisches Lösungsmittel
sein, wie z. B. Ethanol.
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Die zur Herstellung poröser Cellulosekügelchen
verwendeten Polysaccharide sollten alkalilöslich und durch Säuren leicht
hydrolysierbar sein. Solche Polysaccharide umfassen Stärke und
deren Derivate, Pullulan, Dextran und Gummiarabikum. Stärke und
deren Derivate sind ganz besonders bevorzugt, da sie billig sind.
Es kann sich um Stärke
aus Kartoffeln, Mais oder Tapioka handeln oder es kann chemisch,
physikalisch oder biologisch modifizierte Stärke sein. Solche modifizierten
Stärken
umfassen Dextrin, säurebehandelte
Stärke,
oxidierte Stärke und
Dialdehydstärke,
Stärkeether
wie z. B. carboxymethylierte Stärke
und hydroxyethylierte Stärke, Stärkeester
wie z. B. Monostärkephosphat
und acetylierte Stärke,
physikalisch modifizierte Stärke
wie z. B. α-Stärke und
mit Wärme
und Feuchtigkeit behandelte Stärke,
sowie Enzym-behandelte Stärke
wie z. B. Amylose.
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Bei dieser Tröpfchenbildungsanordnung werden
kleine gebildete Tröpfchen
unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft in der Luft fliegengelassen. Durch
den Effekt der Oberflächenspannung
der Tröpfchen
wandeln sich die fliegenden Tröpfchen
zu dem Zeitpunkt, bei dem sie mit der Koagulierungslösung in
Kontakt kommen, in eine Kugelform mit einer erforderlichen Kügelchengröße um, und
zwar ohne die Möglichkeit
einer sekundären
Fragmentierung oder des Einmischens von Luftblasen.
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Eine Vorrichtung zum Auffangen von
Tröpfchen
in der Koagulierungslösung
(nachstehend einfach als „Koagulierungsvorrichtung" bezeichnet) kann
ein Behälter
sein, der unter dem rotierenden Gefäß bereitgestellt ist und eine
große
obere Öffnung aufweist
(d. h. ein großer
Koagulierungstank). Eine Vorrichtung, wie sie in 3 gezeigt ist, ist jedoch bevorzugt,
da sie kompakt ist und eine einfache Struktur aufweist. Diese Vorrichtung
kann eine röhrenförmige Wand 9,
die das rotierende Gefäß 8 umgibt,
und einen ringförmigen
Flüssigkeitstank 10 aufweisen,
der um die Wand 9 in der Nähe ihres Oberteils zum Lagern
der Koagulierungslösung
b bereitgestellt ist. Der Tank 10 hat eine obere Öffnung,
wobei sich dessen Außenwand
auf einem höheren
Niveau befindet als dessen Innenwand, so dass eine Öffnung 11 definiert
wird, durch welche die mit einer Pumpe 14 zugeführte Koagulierungslösung b überfließt und in
Richtung der Innenfläche
der Wand 9 fällt.
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Die in 4 gezeigte
Koagulierungsvorrichtung weist anstelle des oben geöffneten
Flüssigkeitstanks 10 von 3 einen oben geschlossenen ringförmigen Flüssigkeitstank 13 auf,
der an seinem Boden eine ringförmige
schlitzartige Öffnung 13a aufweist,
durch welche die Ko agulierungslösung
b abgegeben wird, so dass sie entlang der Innenfläche der röhrenförmigen Wand 9 fällt. Ansonsten
weist diese Vorrichtung exakt die gleiche Struktur auf wie die Vorrichtung
von 3.
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Bei einer solchen kompakten und strukturell einfachen
Koagulierungsvorrichtung fließt
die Koagulierungslösung
langsam und glatt entlang der Innenfläche der röhrenförmigen Wand 9, die
das rotierende Gefäß 8 umgibt.
Die langsam und glatt fallende Koagulierungslösung nimmt Tröpfchen auf
und koaguliert diese, ohne dass sie verformt werden.
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Beispiel 1
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Cellulosekügelchen wurden unter Verwendung
der in 3 gezeigten Vorrichtung
A erzeugt. Die Vorrichtung A ist die Kombination der in 3 gezeigten Koagulierungsvorrichtung
und des in 1 gezeigten
rotierenden Gefäßes 1.
Das auf der Drehwelle 3 montierte zylindrische rotierende
Edelstahlgefäß 1 (100
mm Durchmesser und 200 mm hoch) weist an ihrem Oberteil eine Öffnung 4 mit
einem Durchmesser von 50 mm und in ihrer Seitenwand 1620 kleine
(0,3 mm Durchmesser) Löcher 6 auf,
die in gleichen Intervallen angeordnet sind.
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Wie es in 3 gezeigt ist, wird die Celluloselösung a mit
der Pumpe 12 in das rotierende Gefäß 1 (1) zugeführt, wobei das rotierende Gefäß 1 gedreht
wird, so dass Tröpfchen
unter einer Zentrifugalbeschleunigung von 71,6 G fliegengelassen
werden, während
die Koagulierungslösung
b, die von der Pumpe 14 zugeführt wird, überfließt, so dass die Lösung b entlang
der Innenfläche
der röhrenförmigen Wand 9 fällt. Die
röhrenförmige Wand 9 hat
ein trichterförmiges
Bodenende, unter dem ein Sammeltank 15 mit einem Filterelement
oder Netz 17 bereitgestellt ist, um Cellulosekügelchen 16 durch
Trennen derselben von der Koagulierungslösung b zu gewinnen.
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Die Vorrichtung A trennt und gewinnt
die Cellulosekügelchen 16 auf
dem Filterelement 17. Diese Vorrichtung kann somit Cellulosekügelchen,
die eine hohe Kugelförmigkeit
und eine enge Verteilung der Kügelchengröße aufweisen,
mit hoher Effizienz und kontinuierlich erzeugen, und zwar durch
Koagulieren kugelförmiger
Tröpfchen,
die sich unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft gebildet haben,
ohne diese zu verformen.
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Während
der Kügelchenherstellungsphase wurde
dem rotierenden Gefäß 1 eine
Viskose (Cellulosekonzentration: 8,5 Gew.-%, Alkalikonzentration: 5,3
Gew.-%) zugeführt,
während
das Gefäß mit 800 U/min
gedreht wurde. In dem Sammeltank 15 gelagerte 2 N Chlorwasserstoftsäure wurde
in den Tank 10 mit einer Geschwindigkeit von 270 Liter/min
zugeführt
und darin umgewälzt,
so dass sie durch den Auslass 11 der röhrenförmigen Wand 9 mit
einem Durchmesser von 1000 mm mit der vorstehend genannten Strömungsgeschwindigkeit überfließen gelassen
wurde, so dass die fliegenden Tröpfchen durch
die fallende Chlorwasserstoffsäure
aufgefangen und koaguliert wurden. Die so koagulierten Cellulosekügelchen
wurden auf dem netzförmigen
Filterelement 17 getrennt, das aus Polyvinylidenchlorid hergestellt
war.
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Die gewonnenen Cellulosekügelchen
wurden entschwefelt, gebleicht, mit Wasser gewaschen und die Verteilung
der Kügelchengröße wurde
mit einem Laserstreuungsteilchengrößenverteilungsanalysegerät gemessen.
Die Messung zeigte, dass die Cellulosekügelchen eine durchschnittliche
Kügelchengröße von 793 μm und eine
Verteilung der Kügelchengröße, die
durch n in der Rosin-Rammler-Verteilungsfunktions-Gleichung R(DP) = 100·exp(–bDp
a) ausgedrückt wird, von 4,76 hatten (auf
drei Dezimalstellen gerundet). In dieser Gleichung ist R(DP) der kumulative gewichtsbezogene Prozentsatz
des Rests auf dem Sieb, Dp ist der Kügelchendurchmesser
und b und n sind Konstanten. Der Wert n repräsentiert die Steigung der Linie,
die durch Auftragen von log {log(100/R(DP))}
gegen log Dp gebildet wird. Wenn die erhaltenen
Cellulosekügelchen
mit 710 μm-
und 850 μm-Sieben
gesiebt wurden, dann wurden alle Kügelchen zwischen den beiden
Sieben eingefangen.
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Wie eine Untersuchung unter einem
optischen Mikroskop ergab, waren alle Kügelchen kugelförmig und
in den Kügelchen
wurden keine Poren beobachtet, wie es in 5 gezeigt ist.
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Beispiel 2
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Cellulosekügelchen wurden auf genau die gleiche
Weise erzeugt wie in Beispiel 1, jedoch wurde anstelle
des rotierenden Gefäßes 1 der
Vorrichtung A das rotierende Gefäß 2 verwendet,
das in 2 gezeigt ist.
Das in 2 gezeigte rotierende
Gefäß ist ein
zylindrisches, aus Acrylharz hergestelltes rotierendes Gefäß 2 (100
mm Durchmesser und 40 mm hoch), das auf der Drehwelle 3 montiert
ist und eine obere Öffnung 5 mit
einem Durchmesser von 50 mm aufweist, durch welche eine Flüssigkeit
zugeführt wird,
und das in dessen Seitenwand mit 32 Düsen 7 ausgebildet
ist, die einen Durchmesser von 0,37 mm haben und in gleichen Intervallen
angeordnet sind.
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Die gleiche Viskose, wie sie im Beispiel
1 verwendet worden ist, wurde dem rotierenden Gefäß 2 zugeführt, während das
Gefäß mit 1000
U/min gedreht wurde, um Viskosetröpfchen von den Düsen 7 unter
einer Zentrifugalbeschleunigung von 111,8 G abzugeben. Die anschließenden Schritte
der Kügelchenherstellung
waren genau die gleichen wie im Beispiel 1.
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Die Verteilung der Kügelchengröße der erhaltenen
Cellulosekügelchen
wurde mit einem Laserstreuungsteilchengrößenverteilungsanalysegerät gemessen.
Die Messung zeigte, dass die Cellulosekügelchen eine durchschnittliche
Kügelchengröße von 486 μm und eine
Verteilung der Kügelchengröße, die
durch n in der Rosin-Rammler-Verteilungsfunktions-Gleichung ausgedrückt wird,
von 4,88 hatten (auf drei Dezimalstellen gerundet). 6 zeigt einen Graphen der volumetrischen
Verteilung der Kügelchengröße.
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Beispiel 3
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Zur Erzeugung von Cellulosekügelchen
wurden Tröpfchen
der Celluloselösung
durch die Düsen 7 unter
einer Zentrifugalbeschleunigung von 111,8 G in genau der gleichen
Weise wie im Beispiel 2 abgegeben, jedoch wurde anstelle von Viskose
eine LiCl-N,N-Dimethylacetamid-Lösung (Cellulosekonzentration:
6 Gew.-%, LiCl-Konzentration: 12 Gew.-%, Viskosität bei 20°C, gemessen mit einem Viskosimeter
des B-Typs: 5500 cps) und anstelle von 2 N Chlorwasserstoffsäure ionenausgetauschtes Wasser
als Koagulierungslösung
verwendet.
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Die erhaltenen Cellulosekügelchen
hatten einen durchschnittlichen Kügelchendurchmesser von 477 μm und eine
Verteilung der Kügelchengröße n von
4,48 (auf drei Dezimalstellen gerundet), wobei n eine Konstante
in der Rosin-Rammler-Verteilungsfunktions-Gleichung ist.
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Beispiel 4
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Zur Erzeugung poröser Cellulosekügelchen wurden
Viskosetröpfchen
durch die Düsen 7 unter
einer Zentrifugalbeschleunigung von 111,8 G in genau der gleichen
Weise wie im Beispiel 2 abgegeben, jedoch war die Celluloselösung eine
gemischte Lösung,
in der eine lösliche
Stärke
(Nacalai tesque, Reagenz mit Garantie) derart in Viskose gelöst war, dass
die Cellulosekonzentration 6 Gew.-% und die Stärkekonzentration 6 Gew.-% betrug.
Gleichzeitig wurde die Cellulose unter Verwendung von Chlorwasserstoffsäure regeneriert
und die lösliche
Stärke wurde
hydrolysiert und durch Eluieren entfernt. Auf diese Weise wurden
poröse
Cellulosekügelchen
erhalten.
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Die erhaltenen porösen Cellulosekügelchen hatten
einen durchschnittlichen Kügelchendurchmesser
von 505 μm
und eine Verteilung der Kügelchengröße n von
6,02 (auf drei Dezimalstellen gerundet), wobei n ein Wert in der
Rosin-Rammler-Verteilungsfunktions-Gleichung ist.
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Die erhaltenen Kügelchen wurden mit Ethanol
dehydratisiert, mit t-Butanol lösungsmittelausgetauscht
und gefriergetrocknet. 7 ist
eine Photomikrographie eines Schnitts eines solchen Kügelchens.
Das gezeigte poröse
Cellulosekügelchen
hatte Poren mit einer einheitlichen Größe, die gleichmäßig über das
gesamte Kügelchen
verteilt waren.
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Kontrolle 1
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Die gleiche Viskose, wie sie im Beispiel
1 verwendet worden ist, wurde mit einer Hochdruck-Hochleistungspumpe
angesaugt und mit Druck beaufschlagt und durch eine Abgabeöffnung mit
einem Durchmesser von 0,5 mm unter einem Druck von 50 kgf/cm2 als Nebel auf ein Koagulierungs/Regenerierungsbad
aus 2 N Chlorwasserstoffsäure
gesprüht,
das 110 cm unterhalb der Abgabeöffnung
bereitgestellt war.
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Die erhaltenen Cellulosekügelchen
hatten einen durchschnittlichen Kügelchendurchmesser von 479 μm und eine
Verteilung der Kügelchengröße n von
2,96 (auf drei Dezimalstellen gerundet), wobei n eine Konstante
in der Rosin-Rammler-Verteilungsfunktions-Gleichung ist. 8 ist ein Graph einer volumetrischen
Verteilung der Kügelchengröße.
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Wie es in 9 gezeigt
ist, wiesen die Kügelchen
bei der Untersuchung mit einem optischen Mikroskop eine unregelmäßige Form
und Kügelchengröße auf und
hatten darin ausgebildete große
Poren.
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Kontrolle 2
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Cellulosekügelchen wurden unter Verwendung
einer in 3 gezeigten
Vorrichtung erzeugt, die eine rotierende Scheibe (100 mm Durchmesser) aufwies,
welche auf der Drehwelle montiert und so gestaltet war, dass die
Flüssigkeit
auf ihre Oberseite zugeführt
wurde.
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Cellulosekügelchen wurden durch Koagulieren
von Cellulose und Gewinnen der koagulierten Cellulose auf dem Filterelement 17 in
der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt, jedoch wurde eine
Viskose mit einer Cellulosekonzentration von 8,0 Gew.-% und einer
Alkalikonzentration von 5,3 Gew.-% auf die rotierende Scheibe mit
einer Geschwindigkeit von 4,5 ml/min mit einer Schlauchpumpe zugeführt, wobei
die Scheibe mit 1000 U/min gedreht wurde.
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Die so erhaltenen Cellulosekügelchen
hatten einen durchschnittlichen Durchmesser von 719 μm und eine
Verteilung der Kügelchengröße n von
3,75 (auf drei Dezimalstellen gerundet), wobei n ein Wert in der
Rosin-Rammler-Verteilungsfunktions-Gleichung ist. Die Kontrollen
1 und 2 hatten somit verglichen mit den Beispielen 1 bis 4 eine
breite Verteilung der Kügelchengröße.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
einheitlich kugelförmige
Tröpfchen
unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft fliegen zu lassen. Poren
in Form von Luftblasen werden mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit
gebildet, so dass es möglich ist,
Cellulosekügelchen
und poröse
Cellulosekügelchen
zu erzeugen, die eine hohe Kugelförmigkeit und eine enge Verteilung
der Kügelchengröße aufweisen.