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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf den Bereich der Krebsdiagnostik und der Therapeutika, einschließlich eines
Impfstoffs gegen Krebs. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf die Isolierung und Aufreinigung eines neuen Krebspeptides und
einer DNA-Sequenz
eines alternativen offenen Leserahmens, die für das Krebspeptid kodiert.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf die Isolierung und Aufreinigung
eines neuen Tumorantigens, das als Werkzeug zur Behandlung und Prävention
von Krebs dienen kann, und auf eine DNA-Sequenz, die für das Krebsantigen
kodiert. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf neue Krebspeptide, die
von einer DNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens kodiert
werden, die vom Tyrosinase-verwandten Protein-1-Gen (TRP1) abstammen.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf Verfahren zum Nachweis und
zur Diagnose und zur Behandlung von Krebs und Vorstufen von Krebs
in einem Individuum.
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Hintergrund der Erfindung
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Der adoptive Transfer von Tumor-infiltrierenden
Lymphozyten (TIL) kann in Patienten mit metastasierendem Melanom
zum Rückgang
des Tumors führen,
was nahelegt, dass tumorabstoßende
Antigene, die von T-Zellen erkannt werden, auf diesen Tumorzellen
vorhanden sind. Die Existenz solcher T-Zellen hat es ermöglicht,
die Gene zu klonieren und zu sequenzieren, die für menschliche Melanomantigene
kodieren. Die bisher von menschlichem Melanom identifizierten Antigene
können
aufgrund ihres Expressionsmusters in zwei Klassen eingeteilt werden.
Die Antigene der ersten Klasse werden von Genen kodiert, die nur
in Tumor- und Hodengewebe, aber nicht in anderen normalen menschlichen
Geweben exprimiert werden. MAGE1, MAGE3, GAGE und BAGE sind Beispiele
dieser Klasse. Die zweite Klasse von Antigenen stellt Differenzierungsantigene
dar, die von Genen kodiert werden, die nur in Melanozyten, Melanomen
und in der normalen Retina exprimiert werden. MART-1/Melan-A, gp100
und Tyrosin sind Beispiele dieser Klasse. All diese Antigene sind nicht-mutierte
Selbst-Proteine. Untersuchungen, die Unterschiede bei der Expression
mutmaßlicher
Antigene, die von Pigmentgenen kodiert werden, zwischen melanotischen
und relativ amelanotischen Bestandteilen primärer und fortgeschrittener Mausmelanome
zeigen, wurden von Orlow SJ et al., PNAS USA 195, Bd. 92: 10152–10156,
gezeigt. Es wurde jedoch auch nachgewiesen, dass einige mutierte
Antigene von T-Zellen erkannt werden, einschließlich CDK 4, B-Catenin und
Mum-1. Kawakami Y. et al., J. Exp. Med. 1994, Bd. 180: 347–352, zeigen
in Untersuchungen, dass die Melanomproteine MART-1 und gp100 durch
HLA-A2-restringierte melanomspezifische zytotoxische T-Lymphozyten
erkannt wurden, die von tumor-infiltrierenden Lymphozyten (TIL)
abgeleitet waren. Die Identifizierung der antigenen Epitope, die
von entsprechenden Genprodukten abgeleitet sind, die von T-Zellen
erkannt werden, ist nicht nur für
das Verständnis
der Mechanismen der Immunantwort gegen Selbst-Antigene notwendig,
aber auch zur Entwicklung neuer, wirksamer Strategien zur Immuntherapie
mit diesen Antigenen oder mit synthetischen Peptiden zur Behandlung
von Krebspatienten.
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Frühere Studien zeigten, dass
die Infusion von TIL586 mit IL-2 in einen autologen Patienten mit
Melanom zu einem objektiven Rückgang
der Metastasen führte.
Erst kürzlich
wurde das Gen für
Tyrosinase-verwandtes Protein 1 (TRP-1 oder gp75), das das von TIL586
zusammen mit HLA-A31 erkannte Tumorantigen kodiert, kloniert. Interessanterweise
wurde das Genprodukt gp75 ursprünglich
als ein Antigen identifiziert, das in IgG-Antikörpern im Serum eines Patienten
mit metastasierendem Melanom erkannt wurde. Es wurde nachgewiesen,
dass das Gen in Melanomen, normalen Melanozyten-Zelllinien und in
Retina, aber nicht in anderen untersuchten normalen Geweben exprimiert
wird. Daher ist dieses Gen ein Mitglied der zweiten Klasse von Antigenen,
einschließlich
MART-1/Melan-A, gp100 und Tyrosinase. Wang R. F et al., J. Exp.
Med. 1995, Bd. 181: 799–804,
offenbaren die Identifizierung eines Gens, das ein Melanomtumor-Antigen
kodiert, das von HLA-A31-restringierten Tumorinfiltrierenden Lymphozyten
erkannt wird, dessen cDNA fast identisch zu dem Gen ist, das für Glykoprotein
gp75 kodiert.
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Es war schwierig, ein Epitop auf
einer Krebszelle zu identifizieren, das zur Verwendung als Immunogen
oder Impfstoff zum Schutz eines Individuums vor der Krebsentstehung
nützlich sein
würde.
Die vorliegende Erfindung besteht in der Identifizierung eines Krebspeptids
und des innerhalb des Peptids enthaltenen Antikrebs-Epitops, das
von einer Sequenz eines alternativen offenen Leserahmen innerhalb
des TRP-1-Gens kodiert wird, das spezifisch durch T-Zellen erkannt
wird. Yokoyama K. et al., Biochimica et Biophysica Acta 1994, 1217:
317–321,
offenbaren die Klonierung von cDNAs, die für Tyrosinase-verwandtes Protein-2
(TRP-2) kodieren, aus einer menschlichen Melanom-cDNA-Bibliothek.
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Das erfindungsgemäße Krebspeptid ist als Immunogen
und Impfstoff zur Hemmung oder Vorbeugung von Krebs in einem Säuger nützlich.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein neues Peptid und Teile davon bereitzustellen,
die durch T-Lymphozyten als Krebsantigen erkannt werden.
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Das erfindungsgemäße Krebspeptid und das antigene
Krebsepitop des Krebspeptids wird durch eine alternative offene
Leserahmen-DNA-Sequenz eines Gens kodiert, die sich von der offenen
Leserahmen-DNA-Sequenz unterscheidet, die dazu verwendet wird, ein
normales Protein oder Peptid desselben Gens zu kodieren. Hierunter
fällt das
Gen TRP-1.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
besteht in einem Tumorantigen, das von einer alternativen offenen Leserahmen-DNA-Sequenz
eines Gens kodiert wird, das sich von der offenen Leserahmen-DNA-Sequenz
unterscheidet, die für
ein normales Protein oder Peptid desselben Gens kodiert. Hierunter
fällt das
Gen TRP-1.
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Andere Gegenstände der vorliegenden Erfindung
sind Peptidfragmente von TRP-1 und Varianten davon, die als Krebspeptid
wirksam sind.
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TRP-2 ist ein Mitglied der Tyrosinase-verwandten
Genfamilie. TRP-2 wird gegenwärtig
als neues und starkes Tumorantigen identifiziert, das dazu führen kann,
dass T-Zellen eine Immunantwort auslösen.
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Ein Aspekt der Erfindung sind Krebspeptide,
die vom TRP-1-Gen kodiert werden oder Varianten davon, die sich
als Krebsimpfstoff eignen und dazu fähig sind, den Empfänger vor
der Krebsentstehung zu schützen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur
Verabreichung des Krebsimpfstoffs in einer wirksamen Menge, um Krebs
zu verhindern.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung
betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung, die ein Krebspeptid
oder ein antigenes Krebsepitop davon alleine oder in Kombination
mit einem oder mehreren immunstimulatorischen Molekülen enthält. Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine pharmazeutische
Zusammensetzung umfassend das TRP-1-Krebsantigen alleine oder in Kombination
mit einem oder mehreren koimmunstimulatorischen Molekülen. Ein
anderer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zusammensetzung
umfassend TRP-1 oder Kombinationen davon, die T-Zellen stimulieren, um eine immunogene Antwort
gegen Tumoren und Krebs auszulösen.
Das Krebspeptid oder das antigene Krebsepitop davon kann als Immunogen
oder als Impfstoff zur Vorbeugung oder Behandlung von Krebs bereitgestellt
werden. Die pharmazeutische Zusammensetzung eignet sich zur Verwendung
in Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung von Krebs in einem Säuger. In
dem Behandlungsverfahren wird die pharmazeutische Zusammensetzung
an den Säuger
in einer Menge verabreicht, die wirksam ist, Krebs im Säuger vorzubeugen
oder zu hemmen.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Erzeugung von Krebspeptiden und
des antigenen Krebsepitops innerhalb des Peptids durch Translation
einer DNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens eines Gens,
die sich von der Sequenz eines offenen Leserahmens unterscheidet,
der für
das normale Protein desselben Gens kodiert.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zum Nachweis und zur Identifizierung eines Genprodukts
eines Krebspeptids und von Teilen davon, die von einer DNA-Sequenz
eines alternativen offenen Leserahmens eines Gens kodiert werden,
die sich von dem Genprodukt unterscheidet, das von der offenen Leserahmen-DNA-Sequenz
translatiert wird, die für
das normale Protein oder Peptid kodiert.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist die DNA- oder RNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens,
die für
ein Krebspeptid oder Teile davon kodiert und die Verwendung der
DNA- oder RNA-Sequenz in Verfahren zur Erzeugung des Krebspeptids
oder Teilen davon. Die Erfindung stellt weiterhin Oligonukleotide der
DNA- oder RNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens zur
Verwendung als Sonden oder Primer bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin Vektoren bereit, die eine DNA-Sequenz mit einem alternativen
offenen Leserahmen, der für
ein Krebspeptid oder Teile davon kodiert, alleine oder in Kombination
mit einer zweiten DNA-Sequenz umfassen, die wenigstens für ein immunstimulatorisches
Molekül
kodiert. Die DNA-Sequenz des alternativen offenen Leserahmens kann
vom TRP-1-Gen oder von einer Variante davon abstammen.
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Die Erfindung stellt ebenfalls Wirtszellen
bereit, die mit einem Vektor transfiziert oder transduziert sind, der
eine DNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens umfasst,
der für
ein Krebspeptid oder Teile davon kodiert allein oder in Kombination
mit einer zweiten DNA-Sequenz die für wenigstens ein immunstimulatorisches
Molekül
kodiert.
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Die Vektoren und Wirtszellen können als
Impfstoffe dienen, bei denen die Expression eines Tumorantigens
oder von Krebspeptiden zur Stimulierung von tumorantigen-spezifischen
T-Lymphozyten in
einem Säuger
führt,
der mit dem Impfstoff immunisiert wurde.
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Die Vektoren und Wirtszellen können als
Impfstoffe dienen, in denen die Expression eines Krebspeptids oder
Teilen davon zur Stimulierung der Krebspeptid-spezifischen T-Lymphozyten in einem
Säuger
führt, der
mit dem Impfstoff immunisiert wurde.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Diagnose menschlicher
prä-neoplastischer
und neoplastischer Zellen und Gewebe.
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Die Erfindung stellt ein Verfahren
zur Diagnose von Krebs oder Vorstufen von Krebs in einem Säuger durch
Nachweis von Krebspeptiden oder Teilen davon bereit, die von einer
Nukleinsäuresequenz
eines alternativen Leserahmens eines Gens kodiert werden, der sich
von der Nukleinsäuresequenz
eines offenen Leserahmens unterscheidet, der zur Kodierung eines
normalen Proteins des gleichen Gens verwendet wird, wobei das Krebspeptid
oder Teile davon durch T-Lymphozyten erkannt werden. Eine Nukleinsäuresequenz
eines alternativen Leserahmens kann vom TRP-1-Gen oder von einer
Variante davon abstammen.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
Erfindung, ein Verfahren zur Diagnose menschlicher prä-neoplastischer und
neoplastischer Zellen und Gewebe bereitzustellen. Erfindungsgemäß umfasst
das Verfahren die Isolierung von menschlichen Zellen, Geweben oder
Extrakten daraus und Nachweis der DNA-Sequenz, RNA-Sequenz oder
von Teilen eines alternativen offenen Leserahmens, der für ein Krebspeptid
kodiert, oder den Nachweis des Krebspeptids oder Teilen davon, die
von der DNA- oder RNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens
kodiert werden, wobei der Nachweis von/oder der Anstieg der DNA-
oder RNA-Sequenz oder des Expressionsproduktes des alternativen
offenen Leserahmens Prä-Neoplasie und Neoplasie
anzeigt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
besteht in der Bereitstellung eines transgenen Tieres, das in seinem
Genom eine oder mehrere Kopien der DNA-Sequenz eines alternativen
offenen Leserahmens trägt, der
für ein
Krebspeptid oder Teile davon kodiert. Eine Nukleinsäuresequenz
eines alternativen Leserahmens kann vom TRP-1-Gen oder von dessen
Varianten stammen. Der Einbau der DNA-Sequenz des alternativen offenen
Leserahmens führt
zur Überexpression
oder Expression multipler Formen oder Varianten des Krebspeptids.
Solche transgenen Tiere eignen sich zum Screening therapeutischer
Agenzien, die zur Krebsbehandlung nützlich sind.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
besteht in der Bereitstellung eines transgenen Tieres, das in seinem Genom
eine oder mehrere Kopien des erfindungsgemäßen Tumorantigens trägt. Solche
transgenen Tiere eignen zum Screening auf therapeutische Agenzien,
die zur Behandlung von Krebs nützlich
sind.
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Die Erfindung umfasst ebenfalls Antisense-Oligonukleotide,
die spezifisch auf Nukleinsäuresequenzen
eines alternativen offenen Leserahmens gerichtet sind, an diesen
binden und die Expression des Krebspeptids oder des Tumorantigens
hemmen, ohne die Expression des normalen Proteins desselben Gens nachteilig
zu beeinflussen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
sind monoklonale und polyklonale Antikörper, die mit dem Krebspeptid
und davon abstammenden antigenen Krebsepitopen reaktiv sind, einschließlich des
TRP-1-Krebspeptids zur Verwendung in diagnostischen Tests und Nachweistests.
Die monoklonalen und polyklonalen Antikörper können in der Form eines Kits
alleine oder zusammen mit anderen, häufig in diagnostischen und
Nachweiskits verwendeten Reagenzien bereitgestellt werden.
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Kurze Beschreibung der
Abbildungen
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Diese und andere Gegenstände, Eigenschaften
und viele Vorteile der Erfindung werden anhand der begleitenden
Zeichnungen veranschaulicht:
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1A und 1B zeigen die Position der
gp75-Nukleotidsequenz, die für
die von TIL586 erkannten Antigen-Peptide kodiert.
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1A zeigt
die Gesamtlängen-cDNA,
die einen offenen Leserahmen von gp75 in einer Länge von 1584 Basenpaaren umfasst.
Die Nummerierung der Nukleotide, die zu einem Protein, bestehend
aus einer Leader-Sequenz und dem reifen gp75, translatiert werden,
beginnt am Start-Codon. pcDNA776 ist eine partielle cDNA von gp75,
der die ersten 246 Nukleotide des kodierenden Bereichs fehlen. Diese
wurde aus einer cDNA-Bibliothek mit einem Assay isoliert, der auf
der Fähigkeit
der cDNA beruht, GM-CSF durch Sekretion von TIL586 zu stimulieren,
wenn COS-7-Zellen zusammen mit dem Gen HLA-A31 kotransfiziert werden.
Eine Reihe von Deletionskonstrukten und PCR DNA-Fragmenten wurde
hergestellt.
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pD776A ist ein Derivat von pcDNA776
nach Verdau mit dem Apal-Restriktionsenzym.
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1B zeigt
die Freisetzung von GM-CSF durch TIL586. Die Freisetzung von GM-CSF
durch TIL586 wurde nach Ko-Kultivierung mit COS-7 gemessen, die
mit den in 1A gezeigten
DNA-Fragmenten und dem HLA-A31-Genkode ko-transfiziert wurden. Kontrollstimulator-Zellen
umfassen 586mel, 397mel/A31+, COS-7 allein und COS-7 transfiziert
entweder mit HLA-A31 oder der cDNA pcDNA776.
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2 zeigt
die Nukleotid-, Aminosäure-Sequenz
und die offenen Leserrahmen des gp75-Gens. Die partiellen Nukleotid- und
Aminosäuresequenzen
der ersten 157 Aminosäuren
wurden vom Start-Codon für
die Translation von ORF1 (gp75) gezeigt. Das DNA-Fragment, das die
Fähigkeit
verlieh, die Freisetzung von GM-CSF aus TIL586 zu stimulieren, ist
unterstrichen. Zwei mögliche
Start-Codons, ATG (254–256)
und ATG (294–296)
sind fett gedruckt dargestellt und können zur Translation von ORF2
bzw. ORF3 führen.
Die aus ORF3 erkannte Peptidsequenz, die von TIL586 erkannt wird,
ist fett gedruckt und unterstrichen.
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3A und 3B zeigen ein antigenes Peptid
und die Translation eines alternativen offenen Leserahmens.
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3A zeigt
die Lage und Länge
der durch PCR amplifizierten PCR-Fragmente. DNA-Fragmente wurden durch PCR-Amplifikation
erhalten und dann in den PCR3-Expresasionsvektor
kloniert. Der Austausch von ATG an den Positionen 294–296 durch
ATC wurde wie in Material und Methoden beschrieben durchgeführt.
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3B zeigt
das Austesten von DNA-Fragmenten und Mutationskonstrukten zur Stimulierung
der Cytokin-Freisetzung aus TIL586. Der GM-CSF-Freisetzungs-Assay
wurde wie in 1 durchgeführt.
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4A–4C zeigen die Charakterisierung
des von TIL586 erkannten antigenen Peptids.
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4A zeigt
die Freisetzung von GM-CSF durch HLA-A31-restringierte TIL586 nach
Ko-Inkubation mit
verschiedenen Stimulatoren. Transfektions- und Cytokin-Assays wurden
wie in 1A und B durchgeführt. Als positive und negative
Kontrollen für
die Reaktivität
von TIL586 wurden 586mel und 397mel verwendet. Das ORF3P-Peptid
wurde mit 586EBV-(A31+)
und T2-(nicht-A31)-Zellen in einer Konzentration von 1 μg/ml für 90 min
inkubiert. Die Stimulation der GM-CSF-Freisetzung durch TIL586 stieg
signifikant bei Koinkubation mit autologem 586EBV- und allogenen
1510EBV-(A31+)Zellen an, die mit Peptid ORF3P beladen wurden, aber
nicht bei Koinkubation entweder mit 586EBV alleine oder T2-(nicht-A31)-Zellen, die
mit dem ORF3P-Peptid beladen waren.
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4B zeigt
die cytotoxische Lyse der Zielzellen durch TIL586. 586mel (-∎-)
und 397mel (☐-) wurden als positive bzw. negative Kontrollen
verwendet. 586EBV-B-Zellen wurden mit ORF3 (pep) (-
-)
mit einem irrelevanten Peptid (ipep) (-•-), ohne Peptid (-Δ-) und T2-Zellen
inkubiert, die mit ORF3P (-O-) beladen wurden. Nach Inkubation wurde
TIL586 zugegeben und mit den Zielzellen vermischt. Die cytolytische
Aktivität
von TIL586 wurde in einem 4 Std. andauernden Chrom-Freisetzungstest
gemessen.
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4C zeigt
die Titrierung der Peptid-Konzentration, um die Zielzellen für die Lyse
durch TIL586 zu sensibilisieren. 586EBV-Zellen wurden getrennt mit
Reihenverdünnungen
von ORF3P (pep) (-
-)
oder irrelevanten Peptiden (ipep) (-•-) und T2-Zellen mit dem ORF3P-Peptid (-O-) für 90 min
inkubiert. Die cytolytische Aktivität von TIL586 wurde für 4 Std.
in einem
51Cr-Freisetzungs-Assay bei einem
Verhältnis
von Effektor : Ziel (E : T) von 40 : 1 ausgewertet.
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5A und 5B zeigen die Hemmung der
Lyse von 51Cr-markierten Zielzellen durch
nichtmarkierte 586EBV-Zellen, die mit dem ORF3P-Peptid beladen sind.
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5A zeigt
586mel-Zellen, die für
90 min mit Chrom als radioaktiv-markiertes Ziel markiert wurden. Mit
ORF3P-(-
-)-beladene
586EBV-Zellen mit irrelevantem Peptid (-Δ-) und mit ORF3P-(-☐-)-beladene T2-Zellen
wurden als nicht-markierte Zielzellen verwendet. Nach dem Waschen
wurden markierte und nicht-markierte Zielzellen nochmals gezählt und
in einem Verhältnis
von nicht-markiert zu markiert von 1 : 1, 5 : 1, 10 : 1 und 20 :
1 vermischt. TIL586 wurde in einem Verhältnis von Effektor : markiertes
Ziel (E : T) von 20 : 1 zugegeben. Die Freisetzung von Chrom wurde
4 Std. nach der Inkubation gemessen.
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5B zeigt,
dass die Lyse von
51Cr-markiertem 624mel
(„markierte
Zielzellen) durch as gp100 erkannte, nicht durch mit ORF3P-(-
-)-beladene
586EBV-Zellen gehemmt wurde, verglichen zu 586EBV-Zellen, die mit
einem irrelevantem Peptid (-Δ-)
beladen wurden. Markierte und nicht-markierte Zielzellen wurden
in den angegebenen Verhältnissen
vermischt. TIL1200 wurde in einem Verhältnis von Effektor : markiertem
Ziel (E : T) von 30 : 1 zugegeben. Die cytolytische Aktivität von TIL1200
wurde über
4 Std. in einem
51CR-Freisetzungsassay bewertet.
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6A–6D zeigen die Erkennung der
antigenen Peptid-T-Zellklone der TIL586-Zelllinie, T-Zellklone wurden
aus der TIL586-Zelllinie generiert. 586EBV-B-Zellen wurden mit dem ORP3-Peptid
oder einem irrelevanten Peptid beladen. T-Zellklone oder TIL586-Zellen
wurden hinzugegeben und ko-inkubiert. Für 586mel wurden 397mel/A31+
Tumoren und NHEM680 Melanozytenzellen in einer Konzentration von
1 × 105 Zellen pro Vertiefung mit 1 × 1205 Zellen zu T-Zellklonen, TIL586-C1 (6A), TIL586-C4 (6B) und TIL586-C6 (6C) oder TIL586 (6D) für jeweils 18–24 Std.
inkubiert. Der GM-CSF-Assay wurde wie in 1B beschrieben durchgeführt.
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7.
Erkennung verschiedener Zielzellen und des antigenen Peptids durch
von TIL586 abgeleitete CTL-Klone. T-Zellklone wurden durch limitierende
Verdünnung
(1 Zelle pro Vertiefung) aus der TIL586-Zelllinie erzeugt und in
AIM-V-Medium, das 6000 IU/ml IL-2 enthielt, weiter expandiert. Die
Sekretion von GM-CSF durch den CTL-Klon 586TIL-C1 und durch Klon
4 wurde nach der Ko-Kultivierung mit einer normalen Melanozyten-Zelllinie
(HLA-A31+), mit dem ORF3-Peptid oder mit irrelevantem Peptid behandelten
586EBV-B-Zellen, mit
397mel- oder 586mel-Zellen gemessen.
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8.
Identifizierung von TRP-2 als neues, von CTL-Klon 4 erkanntem Tumorantigen.
Die Freisetzung von GM-CSF aus dem CTL-Klon 4 wurde nach Ko-Kultur
mit COS-7 gemessen, die mit HLA-A31-cDNA zusammen mit Genen ko-transfiziert
wurden, die für
MART-1, gp75/TRP-1, gp100, Tyrosinase, p15 und TRP-2 kodieren. Kontrollstimulatorzellen
umfassten 586mel, 397mel, COS-7 alleine und COS-7, transfiziert
mit HLA-A31-cDNA.
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11A bis
11C. Charakterisierung des
vom CTL-Klon 4 erkannten antigenen Peptids.
11A. Freisetzung von GM-CSF aus T-Zellen
bei verschiedenen Peptidkonzentrationen. 586EBV (A31+) wurden mit
dem TRP
197–205-Peptid
(-
-)
und T2-(nicht-A31)-Zellen wurden mit dem TRP
197–205 (-•-) bei verschiedenen
Peptid-Konzentrationen für
90 min beladen. 586EBV-B-Zellen (-Δ-) wurden mit ORF3P als Kontrollpeptid
beladen. Die Freisetzung von GM-CSF durch den CTL-Klon 4 wurde nach
Ko-Inkubation mit 586EBV-B-Zellen, die mit TRP
197–205 und
ORF3P beladen waren, und T2-Zellen, die mit TRP
197–205 beladen
wurden, bestimmt.
11B. Sensibilisierung
der Zielzellen für
die Lyse durch den CTL-Klon 4 bei verschiedenen Peptid-Konzentrationen. 586EBV-B-Zellen
wurden bei verschiedenen Peptid-Konzentrationen
inkubiert mit TRP
197–205 (-
-),
mit einem irrelevanten Peptid ORP3P (-Δ-) und mit T2-Zellen, die mit
TRP
197–205 (-•-) behandelt
wurden. Nach der Peptid-Inkubation wurden die Zielzellen für 30 min
markiert. Nach den Waschschritten wurden die cytolytische Aktivität des CTL-Klons
4 in einem Verhältnis
von E : T von 40 : 1 nach einer 4-stündigen Inkubation von T-Zellen mit
Zielzellen gemessen.
11C.
Lyse der Zielzellen durch den CTL-Klon 4 in verschiedenen E : T-Verhältnissen.
Die Zielzellen 586EBV wurden getrennt mit TRP
197–205 (-
-)
oder den irrelevanten Peptiden ORF3P (-Δ-) inkubiert und die Zielzellen
T2 wurden mit TRP
197–205 (-•-) für 90 min
inkubiert. Als positive bzw. negative Kontrollen wurden 586mel (-Δ-) und 397mel
(-
-)
verwendet.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung umfasst
Krebspeptide, Tumorantigene und Teile, Derivate oder Varianten davon,
die durch T-Lymphozyten des Immunsystems immunologisch erkannt werde.
Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin das/die antigene(n)
Krebsepitop(e), die in den Krebspeptiden oder Tumorantigenen enthalten
sind. Das antigene Krebsepitop löst
spezifisch eine zellulär
vermittelte Immunantwort durch Interaktion mit T-Zellen des Immunsystems
aus. Diese Interaktion zwischen dem antigenen Krebsepitop und den T-Zellen
führt dazu,
dass die T-Zellen gegen den Krebs reagieren und in einem Säuger, einschließlich Menschen,
Krebs vorbeugen, eliminieren oder vermindern.
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In einer Ausführungsform unterscheiden sich
die Krebspeptide und das antigene Krebsepitop, das in den Krebspeptiden
der vorliegenden Erfindung enthalten sind, von normalen Proteinen
oder Peptiden insofern, dass die Krebspeptide durch einen alternativen
offenen Leserahmen eines Gens kodiert werden, der sich von dem offenen
Leserahmen unterscheidet, der für
das normale Protein oder Peptid innerhalb des Gens kodiert. Das
Krebspeptid und Teile davon fehlen charakteristischerweise in normalen
Zellen oder sind dort in sehr niedrigen Konzentrationen anwesend
und sind in Prä-Krebs-
oder Krebszellen in hohen Konzentrationen anwesend. Die Expression
des Krebspeptids in hohen Konzentrationen korreliert mit der Transformation
von normalen Zellen zu einer Prä-Krebs-
oder Krebszelle.
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Die Krebspeptide der vorliegenden
Erfindung sind Teile von Krebsarten oder sind von Krebsarten abgeleitet,
die primäres
oder metastasierendes Melanom, Thymom, Lymphom, Sarkom, Lungenkrebs,
Leberkrebs, Nicht-Hodgkin's-Lymphom,
Hodgkin's-Lymphom,
Leukämien,
Uteruskrebs, Zervixkrebs, Blasenkrebs, Nierenkrebs und Adenokarzinome,
wie Brustkrebs, Prostatakrebs, Ovarialkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und ähnliche
einschließen,
aber nicht darauf beschränkt
sind.
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Der Begriff Melanom beinhaltet in
nicht beschränkender
Weise Melanome, metastasierende Melanome, Melanome, die entweder
aus Melanozyten oder Melanozyten-verwandten Nevus-Zellen abgeleitet
sind, Melanokarzinome, Melanoepitheliome, Melanosarkome, In-situ-Melanom, sich oberflächlich ausbreitendes Melanom,
knötchenförmiges Melanom,
Lentigomalignes Melanom, akrales lentiginöses Melanom, invasives Melanom
oder familiären
atypischer Leberfleck und Melanom-(FAM-M)-Syndrom.
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Von besonderem Interesse sind Krebspeptide,
Fragmente oder Derivate davon, die in Patienten mit Krebs, insbesondere
Melanom, durch autologe CTL erkannt werden. Von weiterem Interesse
sind Krebspeptide, Fragmente oder Derivate davon, die von MHC-restringierten CTL,
insbesondere MHC-Klasse-1-restringierten CTLs erkannt werden.
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Das „Tumorantigen" der vorliegenden
Erfindung umfasst das Krebs- oder Tumorprotein und irgendeinen Teil
oder Peptid des Krebs- oder Tumorproteins, das in Säugern eine
Anti-Tumorantwort
auslösen
kann.
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Der hier verwendete Begriff „Krebspeptide" umfasst jedes Epitop
oder Fragment eines Krebs- oder
Tumorproteins, das als Tumorantigen wirkt.
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Der hier verwendete Begriff „Fragment" bezeichnet jedes
Segment eines Proteins oder Gens, das wenigstens 5 oder 6 Aminosäuren im
Fall eines Proteinfragments und wenigstens 15–18 Nukleotide im Fall eines Gens
aufweist.
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In einer Ausführungsform entstehen die erfindungsgemäßen Krebspeptide
durch Expression einer DNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens
eines normalen Gens. Anstelle der Expression des normalen Genproduktes
wird ein Krebspeptid exprimiert, das immunologisch durch T-Lymphozyten
in einer MHC-restringierten Weise erkannt werden kann. Die MHC-restringierten
T-Lymphozyten sind zur Identifizierung des Genproduktes des alternativen
offenen Leserahmens, das mit Krebs und Vorstufen von Krebs assoziiert
ist, nützlich.
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Von besonderem Interesse sind Krebspeptide,
die mit TRP-1 (gp75); dem Protein p19ARF assoziiert sind,
das aus einem alternativen Leserahmen des Tumorsuppressor INK4a-Gens
der Maus (Quelle, D. E. et al. Cell Bd. 83, Seiten 993–1000, 1995)
entsteht; das antigene Octapeptid SVVEFSSL, d. h. JAL8, ein allogenes
Peptid, das durch bm1-anti-B6 alloreaktive bm1BT19.4-T-Zellen erkannt
wird (Malarkannan, S. et al. J. Exp. Med. Bd. 182, Seiten 1739– 1750,
1995) und ähnliche.
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In einer Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Krebspeptid,
Fragment oder Derivat davon ein antigenes Krebsepitop, das immunologisch
durch tumorinfiltrierende Lymphozyten (TIL) erkannt wird, die von
einem Krebs oder Tumor eines Säugers
abgeleitet sind. Von besonderem Interesse sind antigene Krebsepitope,
die von für
Krebsantigen spezifischen zytotoxischen T-Zellen (CD8+) erkannt
werden.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst das Krebspeptid etwa 24 Aminosäuren und wird von der DNA-Sequenz
des alternativen offenen Leserahmens 3 des gleichen Gens exprimiert,
die für Tyrosinase-verwandtes
Protein 1 kodiert, wie in 2 gezeigt,
oder von Homologen oder Varianten davon.
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In einer Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Krebspeptid
die folgende Aminosäuresequenz:
MXaaLQRQFLRTQLWDVPSWLERSCL,
(SEQ. ID No. 7) und Fragmente oder Derivate davon, wobei Xaa = Ser
oder Ala ist. Die Erfindung umfasst ebenfalls Krebspeptide oder
Teile davon, die eine partielle Sequenzhomologie mit SEQ. ID Nr.
6 aufweisen. Partielle Aminosäuresequenz-Homologie
bezeichnet ein Peptid mit wenigstens 85% Sequenzhomologie zu SEQ.
ID Nr. 6, bevorzugt wenigstens 95% Sequenzhomologie oder mehr, und
das die biologische Funktion der Stimulierung der Bildung von Krebsantigenspezifischen
T-Lymphozyten besitzt.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann das Krebspeptid durch die folgende Formel dargestellt
sein:
Met Xaa Leu Gln Arg Gln Phe Leu Arg (SEQ. ID Nr. 8) und
Fragmente und Derivate davon, wobei Xaa = Ser oder Ala ist.
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In einer Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Krebspeptid
die Aminosäuresequenz:
MSLQRQFLR
(SEQ.-ID-Nr. 9) und Fragmente oder Derivate davon.
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In einer anderen Ausführungsform
sind die Krebspeptide und das antigene Krebsepitop, das im Tumorantigen
der vorliegenden Erfindung erhalten ist, vom TRP-2-Protein abgeleitet,
das vorwiegend in Melanomen, normalen Melanozyten-Zelllinien und
in der Retina exprimiert wird. Das erfindungsgemäße Tumorantigen ist in den
meisten normalen Zellen in wesentlich niedrigeren Konzentrationen
anwesend als die erhöhten
Konzentrationen, die man in Vorstufen von Krebs- und Krebszellen
findet. Die erhöhte
Expression des Tumorantigens korreliert mit der Transformation von
normalen Zellen zu einer Vorstufe von Krebs- oder Krebszelle. TRP-2
ist auf dem menschlichen Chromosom 13 lokalisiert und wurde als
Mitglied der Tyrosinase-verwandten Genfamilie identifiziert und
weist eine 40–45%-ige
Aminosäuresequenz-Identität zu Tyrosinase
und gp75/TRP-1 auf (Yokoyama et al., (1994); Bouchard et al. (1994)).
TRP-2 kodiert für
ein Protein mit 519 Aminosäuren.
Es konnte gezeigt werden, dass es eine DOPA-Chrom-Tautomerase-Aktivität besitzt,
die an der Melaninsynthese beteiligt ist (Bouchard et al. (1994)).
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Von weiterem Interesse sind Krebspeptide,
Fragmente oder Derivate davon, die durch MHC-restringiertes CTL erkannt werden, insbesondere
MHC-Klasse-1-restringierte CTLs. Ein bevorzugter HLA-Subtyp, welcher
durch Krebspeptide erkannt wird, ist der HLA-A31-Subtyp.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf funktionell äquivalente
Varianten der TRP-1-Krebspeptide. „Funktionell äquivalente
Varianten" beinhaltet
Peptide mit teilweiser Sequenzhomologie, Peptide mit einer oder mehreren
spezifischen konservativen und/oder nicht-konservativen Aminosäureveränderungen,
Peptid-Konjugate, chimäre
Proteine, Fusionsproteine und Peptid-Nukleinsäuren.
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Die Krebspeptide, das Tumorantigen
und deren antigene Krebsepitope können aus natürlichen
Quellen wie aus primären
klinischen Isolaten, Zelllinien und ähnlichen aufgereinigt und isoliert
werden. Das Krebspeptid und Teile davon sind wenigstens zu 90%,
bevorzugt wenigstens 95% und insbesondere bevorzugt zu 100% rein.
Die Krebspeptide und ihre antigenen Epitope können ebenfalls durch chemische
Synthese oder durch rekombinante DNA-Verfahren erhalten werden.
Verfahren für
die chemische Synthese werden in J. M. Steward und J. D. Young, „Solid
Phase Peptide Synthesis",
W. H. Freeman & Co.,
San Francisco, 1969; M. Bodansky et al. „Peptide Synthesis", John Wiley & Sons, 2. Ausgabe,
1976, und J. Meienhofer, „Hormonal
Proteins and Peptides",
Bd. 2, S. 46, Academic Press, New York, 1983 und E. Schroder und
K. Kubke, „The
Peptides", Bd. 1,
Academic Press, New York, 1965, beschrieben.
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Die Krebspeptide und ihre antigenen
Krebsepitope können
mit pharmazeutisch verträglichen
Trägern durch
bekannte Verfahren zu pharmazeutischen Zusammensetzungen formuliert
werden. Die Zusammensetzung eignet sich als Impfstoff zur Vorbeugung
oder zur Behandlung von Krebs. Die Zusammensetzung kann weiterhin
wenigstens ein immunstimulatorisches Molekül umfassen. Immunstimulatorische
Moleküle,
die zusammen mit dem Krebspeptid oder einem Teil davon zur Stimulierung
Antigen-spezifischer T-Zellantwort
verwendet werden sollen, beinhalten in nicht-beschränkender
Weise eines oder mehrere Haupt-Histokompatibilitätskomplex-(MHC)-Moleküle, wie
Klasse-I- und Klasse-II-Moleküle, bevorzugt
ein Klasse-I-Molekül.
Die Zusammensetzung kann weiterhin in nicht beschränkender
Weise andere stimulatorische Moleküle beinhalten, einschließlich B7.1,
B7.2, ICAM-1, ICAM-2, LFA-1, LFA-3, CD72 und ähnliche, und Zytokine, die
IL-1 bis IL-15 umfassen, TNFα,
IFNγ, RANTES,
G-CSF, M-CSF, INFα,
CTAP III, ENA-78, GRO, I-309, PF-4, IP-10, LD-78, MGSA, MIP-1α, MIP-1β oder Kombinationen
daraus und ähnliche
zur Verstärkung
der Immunantwort.
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Das stimulatorische Molekül kann als
physikalisch separate Einheit oder in der Membran einer Antigen-präsentierenden
Zelle, wie einer B-Zelle, Makrophage oder dentritischer Zelle, in
der Membran eines Liposoms oder auf der Oberfläche einer transduzierten oder
transfizierten Zelle exprimiert bereitgestellt werden. DNA-Sequenzen
von MHC-immunstimulatorischen
Molekülen
sind von GenBank und ähnlichen
erhältlich.
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Die Krebspeptide, das Tumorantigen
und deren antigene Krebsepitope sind in Verfahren zur Vorbeugung
oder zur Behandlung von Krebs nützlich
und in diagnostischen Assays zum Nachweis von Krebs oder Vorstufen
von Krebs in einem Säuger,
einschließlich
Menschen. Die Krebspeptide oder Fragmente davon können in
Form eines Derivates vorliegen, an das andere Bestandteile gekoppelt
sind, wie radioaktive Markierungen, Biotin, Fluorescein. Ein gezieltes
Agens kann ebenfalls an ein Tumorantigen, Krebspeptide oder Teile
davon angeheftet sein, die die Ausrichtung auf ein spezifisches
Organ, einen Tumor oder Zelltypen ermöglichen. Solche Zielagenzien
können
Hormone, Zytokine, zelluläre
Rezeptoren und Ähnliches
sein. Das Krebspeptid, Tumorantigen oder Teile davon können in
Form eines Kits, allein oder in Kombination mit anderen Reagenzien zubereitet
werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist ein Impfstoff, der zur Induzierung einer tumorspezifischen,
zellvermittelten Immunität
gegen Krebs nützlich
ist.
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Ansätze in der Immuntherapie gegen
Krebs können
in die aktive oder passive Kategorie eingeteilt werden. Die aktive
Immuntherapie beinhaltet die direkte Immunisierung von Krebspatienten
mit Krebsantigenen als Versuch, Immunantworten gegen den Krebs zu
fördern.
Passive Immuntherapie bezieht sich auf die Verabreichung vom Immunreagenzien,
wie Immunzellen oder Antikörper
mit Anti-Tumor-Reaktivität
mit dem Ziel, Anti-Tumor-Antworten
direkt zu vermitteln.
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Die meisten früheren Versuche der aktiven
Immuntherapie verwendeten entweder intakte Krebszellen oder Krebszellextrakte
mit der Erwartung, dass diese Materialien Tumorantigene in einer
Menge und Form enthalten, die zur Stimulierung von Immunantworten
führen
kann. Die molekulare Identifizierung von Krebsantigenen hat jedoch
neue Möglichkeiten
zur Entwicklung von Immuntherapien für die Behandlung von Krebs
beim Menschen erschlossen. Eine Zusammenfassung dieser Ansätze ist
in Tabelle 1 dargestellt.
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Tabelle 1. Krebstherapien,
die auf der molekularen Identifizierung von Krebsantigenen beruhen
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- 1. Aktive Immuntherapie mit:
- a. Immundominanten Peptiden
- 1) allein
- 2) kombiniert mit Adjuvanzien
- 3) gekoppelt an Helferpeptide, Lipide oder Liposome
- 4) auf Antigen-präsentierenden
Zellen
- b. Immundominanten Peptiden mit Aminosäureaustauschen zur Steigerung
der Bindung an MHC-Moleküle
- c. Proteinen allein oder in Kombination mit Adjuvanzien
- d. „nackter" DNA, die für Krebsantigene
kodiert
- 1) „gene
gun" zur intradermalen
Injektion
- 2) intramuskuläre
Injektion
- 3) gekoppelt an Lipide
- e. Rekombinanten Viren, wie Vaccinia, Fowlpox- oder Adenoviren,
die kodieren für
- 1) Krebsantigene allein
- 2) Krebsantigene plus Gene, die für Zytokine, ko-stimulatorische
Moleküle
oder andere Gene kodieren, um die Immunantwort zu steigern
- f. Rekombinanten Bakterien, wie BCG, Salmonella oder Listeria,
die für
Krebsantigene alleine oder in Kombination mit immunstimulatorischen
Molekülen
kodieren
- 2. Aktive Immuntherapie (oben), gefolgt von der Verabreichung
immunstimulatorischer Zytokine
- 1. IL-2
- 2. IL-6
- 3. Il-10
- 4. IL-12
- 5. IL-15 und ähnliche
- 3. Passive Immuntherapie mit Anti-Tumorlymphozyten, die durch
In-vitro-Sensibilisierung von TIL oder PBL gebildet wurden gegen
- 1. immundominante Peptide auf Antigen-präsentierenden Zellen (führen zu
CD8-Zellen)
- 2. antigene Proteine, die mit Antigen-präsentierenden Zellen ko-inkubiert
wurden (exogener Weg der Antigen-Präsentation zur Erzeugung von
CD4-Zellen).
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Der Einbau des Gens, das für Krebsantigene
kodiert, in hocheffiziente Expressionssysteme, wie E.-coli, Hefe
oder Baculovirus oder ähnliche,
stellt die Möglichkeit
bereit, große
Mengen an aufgereinigtem Tumorantigen zur Verwendung bei der Immunisierung
zu erhalten. Alternativ können
die immundominanten Peptide dieser Tumorantigene leicht in vitro
synthetisiert und in großen
Mengen lediglich für
die Immunisierung oder in einer Form aufgereinigt werden, die dazu
dienen soll, ihre Immunogenität
zu erhöhen,
wie z. B. in Kombination mit Adjuvanzien, Kopplung an Lipide/Liposome
oder Helferpeptide oder auf Antigen-präsentierenden Zellen. Die Modifikation
individueller Aminosäuren
der immundominanten Peptide zur Verbesserung der Bindungseffizienz
an MHC-Antigene kann potentiell die Immunogenität, verglichen zum nativen Peptid,
erhöhen.
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Mit neueren Techniken, bei denen „nackte" DNA direkt in den
Muskel oder in die Haut injiziert wird, konnten zelluläre und humorale
Immunantworten gegen kodierte Antigene hervorgerufen werden (Cooney,
E. L., A. C. Collier, P. D. Greenberg, R. W. Coombs, J. Zarling,
D. E. Arditti, M. C. Hoffinan, S. L. Hu und L. Correy, 1991, Lancet.
337: 567; Wolff, J. A., R. W. Malone, P. Williams, W. Chong, G.
Acsadi, A. Jani und P. L. Felgner, 1990, Science 247: 1465; Davis,
H. L., R. G. Whalen und B. A. Demeniex, 1993, Hum. Gene Ther. 4:
151; Yang, N. S., J. Burkholder, B. Roberts, B. Martinelli und D.
McCabe, 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 9568; Williams, R.
S., S. A. Johnston, M. Riedy, M. J. DeVit, S. G. McElligott und
J. C. Sanford, 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 2726; Fynan,
E. R., Webster, D. H. Fuller, J. R. Haynes, J. C. Santoro und H.
L. Robinson, 1995 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 11478; Eisenbraum,
M. D., D. H. Fuller und J. R. Haynes, 1993, DNA and Cell Bio. 12:
791; Fuller, D.H. und J. R.. Haynes, 1994, AIDS Res. Hum. Retrovir.
10(11): 1433; Acsadi, G., G. Dickson, D. R. Love, A. Jani, F. S.
Walsh, A. Gurusinghe, J. A. Wolff und K. E. Davies, 1991, Nature
352: 815). Die Verwendung nicht lebensfähiger DNA-Vektoren besitzt
den Vorteil der einfachen Herstellung und der Sicherheit bei der
Verabreichung. Die alternative Nukleinsäuresequenz der vorliegenden
Erfindung ist als Immunogen und als DNA-Impfstoff gegen Krebs nützlich.
Die erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz
des alternativen offenen Leserahmens von TRP-1 oder von erfindungsgemäßen Peptiden
können
unter Verwendung einer Gene-Gun in Mengen verabreicht werden, um
eine zelluläre
Antwort gegen eine Krebszelle auszulösen. Für solche Zwecke sind Mengen
im Nanogramm-Bereich nützlich.
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Eine wirksame Form der Immunisierung
beinhaltet den Einbau von Genen, die immunogene Moleküle kodieren,
in rekombinante Bakterien, wie BCG, Salmonella oder Listeria, oder
in rekombinante Viren, wie Vaccinia, Fowlpox- oder Adenoviren und ähnliche.
Die Gene, die für
Krebsantigene kodieren, können
entweder alleine oder in Kombination mit Genen exprimiert werden,
die für
immunstimulatorische Moleküle
kodieren, oder mit anderen Genen, die nach Infektion die Immunantwort
steigern können.
Untersuchungen mit Modell-Tumorantigenen
in Mausmodellen haben gezeigt, dass der Einbau des Gens für Interleukin-2
(Il-2) oder B7.1 die Immunogenität
von Modell-Tumorantigenen steigern und auch den Rückgang von
etablierten Lungenmetastasen, die diese Antigene tragen, vermitteln
kann. Zur Verbesserung von Immunantworten kann auch aktive Immuntherapie,
gefolgt von der exogenen Verabreichung immunstimulatorischer Zytokine,
wie IL-2, IL-6, Il-10, IL-12 oder IL-15, verwendet werden.
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Passive Immuntherapie mit genetisch
modifizierten Immunzellen (diese wird im Allgemeinen als adoptive
Immuntherapie bezeichnet), die menschliche Tumorantigene erkennen
können,
ist in ausgewählten
Patienten mit metastasierendem Melanom bei der Vermittlung des Rückgangs
von Krebs wirksam. Es wurde In-vitro-Verfahren entwickelt, in denen
menschliche Lymphozyten in vitro gegen immundominante Peptide von
Tumorantigenen sensibilisiert werden, die auf Antigen-präsentierenden
Zellen präsentiert
werden. Durch wiederholte In-vitro-Stimulierung können Zellen
abgeleitet werden, die eine weit höhere Kapazität besitzen,
menschliche Tumorantigene zu erkennen als die TIL, die zur Klonierung
der Gene verwendet wurden, die für
diese Antigene kodieren. Somit konnten durch wiederholte In-vitro-Sensibilisierung
mit Krebspeptiden Lymphozyten gewonnen werden, die 50- bis 100-fach
wirksamer sind als TIL. Der adoptive Transfer dieser Zellen kann
bei der Vermittlung des Tumorrückgangs
in vivo effektiver sein als konventionell gewachsene TIL.
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In den Verfahren zur Vorbeugung oder
zur Hemmung von Krebs können
die Krebspeptide oder Teile davon auf einem der vielen Verabreichungswege
verabreicht werden, umfassend in nicht-beschränkender Weise intravenöse, intramuskuläre, subkutane,
intradermale, intraperitoneale, intrathekale, intrapleurale, intrauterine,
rektale, vaginale, topische, intratumorale und ähnliche Verabreichung.
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Die Verabreichung kann über transmukosale
oder transdermale Mittel erfolgen. Zur transmukosalen oder transdermalen
Verabreichung werden penetrierende Agenzien, die für die zu
durchdringende Grenze geeignet sind, in der Zusammensetzung verwendet.
Solche penetrierenden Agenzien sind im Stand der Technik bekannt
und beinhalten z. B. zur transmukosalen Verabreichung Gallensalze
und Fusidinsäure-Derivate.
Zusätzlich
können
zur Erleichterung der Permeation Detergenzien verwendet werden.
Die transmukosale Verabreichung kann über Nasensprays. oder z. B
durch Suppositorien erfolgen. Für
die orale Verabreichung liegen das Krebspeptid, Tumorantigen, Teile
oder Varianten davon in herkömmlichen
Formen zur oralen Verabreichung, wie Kapseln, Tabletten und toxischen
Stoffen vor.
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Im Allgemeinen ist es wünschenswert,
an den Empfänger
eine Dosierung des Krebspeptids oder eines Teils davon von wenigstens
etwa 1 pg pro kg Körpergewicht
zu verabreichen, bevorzugt wenigstens 1 ng pro kg Körpergewicht,
insbesondere bevorzugt wenigstens 1 μg oder mehr pro kg Körpergewicht
des Empfängers. Ein
Bereich von etwa 1 ng pro kg Körpergewicht
bis 100 mg pro kg Körpergewicht
wird bevorzugt, obwohl auch eine höhere oder niedrigere Dosis
verabreicht werden kann. Die Dosierung ist wirksam im „Priming", bei der Stimulierung
und/oder Auslösung
der klonalen Expansion des für
T-Lymphozyten spezifischen Krebsantigens, bevorzugt zytotoxische
T-Lymphozyten, die im Gegenzug im Empfänger Krebs vorbeugen oder verhindern können.
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Die Dosis wird wenigstens einmal
verabreicht und kann als einmaliger Bolus oder kontinuierliche Verabreichung
bereitgestellt werden. Multiple Verabreichungen der Dosierung über einen
Zeitraum von einigen Wochen bis Monaten kann bevorzugt sein. Aufeinander
folgende Dosierungen können
wie angegeben verabreicht werden.
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In einem Behandlungsverfahren wird
ein Impfstoff, der das Krebspeptid oder Teile davon enthält, an einen
Säuger
in einer Menge verabreicht, die Krebs in den Säugern wirksam verhindern kann.
Von besonderem Interesse ist ein Impfstoff, der das Krebspeptid
oder Teile davon, die durch ORF3 des TRP-1-Gens kodiert werden,
zur Vorbeugung von Melanom umfasst.
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Zur Reduzierung der Tumorbelastung
in Tieren, die an Tumoren leiden, umfasst das Verfahren die Verabreichung
einer wirksamen Menge eines antigenen Krebsepitops an einer Stelle
der Tumorerkrankung, wobei diese Menge an dieser Stelle die Größe des Tumors
reduzieren kann.
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In einem anderen Behandlungsverfahren
können
autologe, zytotoxische Lymphozyten oder tumorinfiltrierende Lymphozyten
aus einem Krebspatienten erhalten werden. Die Lymphozyten werden
in Zellkultur kultiviert und für
Krebsartigen spezifische Lymphozyten werden durch Kultivierung in
Anwesenheit spezifischer Krebspeptide oder artigener Krebsepitope
alleine oder in Kombination mit wenigstens einem immunstimulatorischen
Molekül
mit Zytokinen expandiert. Die Antigen-spezifischen Lymphozyten werden
dann in einer Menge in den Patienten zurückgeführt, die ausreicht, im Patienten
die Tumoren zu vermindern oder zu eliminieren.
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Nach der Immunisierung kann die Effizienz
des Impfstoffs anhand der Produktion von Immunzellen bewertet werden,
die das Krebsantigen erkennen, wie durch spezifische lytische Aktivität, spezifische
Zytokinproduktion, Tumorrückgang
oder eine Kombination davon bewertet werden kann. Wenn der zu immunisierende Säuger bereits
an Krebs oder metastasierendem Krebs leidet, dann kann der zu verabreichende
Impfstoff zusammen mit andere therapeutischen Behandlungen, wie
Immunmodulatoren, z. B. IL-2, IL-6, IL-10, IL-12, IL-15, Interferon,
Tumornekrosefaktor und ähnlichen
chemotherapeutischen Arzneistoffen, wie Cisplatin, antiviralen Stoffen,
wie Gancyclovir, Amphotericin B, Antibiotika und Ähnlichem,
verabreicht werden.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung
besteht in der DNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens
eines Gens, der sich von der DNA-Sequenz eines offenen Leserahmens
unterscheidet, der für
ein normales Protein oder Peptid kodiert, wobei die DNA-Sequenz
des alternativen offenen Leserahmens für Krebspeptide und Teile davon
kodiert, die von den T-Zellen
des Immunsystems immunologisch erkannt werden.
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DNA-Sequenzen alternativer offener
Leserahmen beinhalten in nicht-beschränkender Weise DNA-Sequenzen
des TRP-1-Gens, des INK4a-Gens und von ähnlichen Genen. Von Interesse
sind DNA-Sequenzen eines alternativen offenen Leserahmens eines
melanogenen Gens. Melanogene Gene beinhalten in nicht-beschränkender
Weise Gene, die für
MART-1/Melan-A,
Tyrosinase, gp100, gp75 (TRP-1) und Ähnliches kodieren.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung betrifft
eine DNA-Sequenz eines alternativen offenen Leserahmens oder Teile
davon, die für
ein Krebspeptid innerhalb der Gensequenz kodiert, die für Tyrosinase-verwandtes
Protein kodiert. Die Gensequenz von TRP1 wurde in der EMBL-Datenbank
unter der Zugangsnummer X51455, wie beschrieben durch Vijayasaradhi,
S. et al. (1990, J. Exp. Med. 171: 1375–80) und die EMBL-Zugangsnummer
X51420, wie beschrieben durch Cohen, T. et al., 1990 Nucleic Acids
Research, Bd. 18: 2807, offengelegt.
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In einer Ausführungsform umfasst die DNA-Sequenz
des alternativen offenen Leserahmens die in 2 gezeigte SEQ. ID Nr. 5 von ORF3, Teile
davon und funktionell äquivalente
Sequenzvarianten davon, die für
ein Krebspeptid oder Teile davon kodieren, die von Krebsartigen-spezifischen
T-Lymphozyten, einschließlich
tumorinfiltrierenden Lymphozyten, erkannt werden. Die vorliegende
Erfindung umfasst auch komplementäre und anti-komplementäre Sequenzen
zu dem in 2 gezeigten
ORF3.
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In einer anderen Ausführungsform
umfasst die DNA-Sequenz des alternativen offenen Leserahmens die
Sequenz ATGTCACTGCAACGGCAATTTCTCAGG (SEQ. ID Nr: 10). Die Gensequenz
für TRP-2
wurde durch GenBank unter der Zugangsnummer D 17547, wie beschrieben
von Yokoyama et al. (1994) und GenBank-Zugangsnumer S69231, wie
beschrieben durch Bouchard et al. (1994), offenbart.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
auch komplementäre
und anti-komplementäre
Nukleinsäuresequenzen
zu einer Sequenz, die für
LLGPGRPYR kodiert und äquivalente
Sequenzvarianten davon.
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Aufgrund der Degeneriertheit des
genetischen Codes führen
Variationen in der DNA-Sequenz zur Translation eines äquivalenten
Krebspeptids. Als Ergebnis sind Substitutionen solange im Schutzumfang
der Erfindung enthalten, wie die Substitutionen zur Expression eines
Krebspeptids führen,
das durch Krebsartigen-MHC-restringierte T-Zellen erkannt wird.
Eine erfindungsgemäß umfasste
Substitution ist die Substitution von TCA, das für Ser kodiert, gegen GCT, GCC,
GCA oder GCG, die für
Ala kodieren. Die vorliegende Erfindung umfasst auch Homologa aus
anderen Säugerspezies.
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Die DNA-Sequenz des vollständigen alternativen
offenen Leserahmens oder Teile davon, wie vom TRP-1-Gen und von ähnlichen
Genen, können
als Sonden zur Identifizierung und Isolierung der Homologa der Krebspeptide
in anderen Säugerspezies
verwendet werden. In einer Ausführungsform
wird eine cDNA-Sequenz von der Maus dazu verwendet, eine cDNA-Bibliothek von Säugern hinsichtlich
einer humanen homologen Nukleinsäuresequenz
zu screenen. Positive Klone werden selektiert und sequenziert. Beispiele
für Gewebequellen,
aus denen eine cDNA-Bibliothek synthetisiert werden kann, umfassen
in nicht-beschränkender Weise
Dermis, Epidermis, feste Tumoren, Melanome, Melanozyten und Ähnliches.
Die geeigneten Hybridisierungsbedingungen zum Nachweis der Homologa
sind dem Fachmann bekannt. Herkömmliche
Verfahren zur Nukleinsäurehybridisierung
von Bibliotheken und Klonierungsverfahren werden in Sambrook et
al. (Hrsg.) (1989) in „Molecular
Cloning. A Laboratory Manual" Cold
Spring Harbor Press, Plainview, New York, und Ausubel et al. (Hrsg.)
in „Current
Protocols in Molecular Biology" (1987),
John Wiley and Sons, New York, New York, beschrieben.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
sind Nukleinsäuresonden
zum Nachweis und zur Quantifizierung von RNA, die zu Krebspeptiden,
wie TRP-1, Krebspeptiden und Ähnlichem
in biologischen Proben transkribiert wird, die aus Säugern mit
Krebs isoliert wurden. Veränderungen
in der Konzentration der RNA verglichen zu einer Kontroll-RNA-Probe
sind nützlich
zur Diagnose und Prognose der Krankheit in einem Säuger.
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In einer Ausführungsform wird mRNA vom Gewebe
eines Patienten abgeleitet, bei dem man Krebs oder Vorstufen von
Krebs vermutet, und mit mRNA verglichen, die von einem gesunden
Kontrollversuchspatienten abgeleitet ist. Eine quantitative und/oder
qualitative Steigerung der mRNA des alternativen offenen Leserahmens,
der für
ein Krebspeptid im Patienten kodiert, im Vergleich zur Kontrolle,
zeigt die Anwesenheit von Krebs oder Vorstufen von Krebs im Patienten
an. Die mRNA kann mit Oligonukleotid-Sonden nachgewiesen werden,
die mit der mRNA hybridisieren können.
In einer Ausführungsform
hybridisiert die Sonde mit dem Transkriptionsprodukt von ORF3 von
TRP-1.
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Veränderungen in der Konzentration
der RNA verglichen zu einer Kontroll-RNA-Probe sind nützlich zur Diagnose
und Prognose der Krankheit im Säuger.
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Die mRNA kann unter Verwendung von
Oligonukleotid-Sonden nachgewiesen werden.
-
Kombinationen von Oligonukleotid-Paaren,
die auf der Sequenz beruhen, die für das Krebspeptid oder Teile
davon kodieren, können
als PCR-Primer verwendet werden, um unter Verwendung der Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion
(RT-PCR) zur Amplifikation von ausgewählten RNA-Sequenzen mRNA in biologischen
Proben nachzuweisen. Die vorliegende Erfindung umfasst ebenfalls
in situ PCR und in situ RT-PCR zum Nachweis von DNA und RNA, die
für Krebspeptide
oder Teile davon kodieren. Dieses Verfahren wird bevorzugt, wenn
die Kopiezahl der Zielnukleinsäure
sehr gering ist, oder wenn verschiedene Formen von Nukleinsäuren unterschieden
werden müssen.
Das Verfahren ist insbesondere nützlich
beim Nachweis und zur Unterscheidung von Vorstufen von Krebs und
Krebszellen von normalen Zellen.
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Die vorliegende Erfindung beinhaltet
ein Verfahren zur Identifizierung eines antigenen Krebsepitopes, das
mit antigen-spezifischen T-Zellen reaktiv ist, umfassend die Erzeugung
von Nukleinsäure-Deletionsfragmenten
eines Gens. Die Deletionsfragmente werden in einen geeigneten Vektor
eingebaut, der wiederum in eine Wirtszelle zur Expression des Nukleinsäureproduktes
transfiziert oder transduziert wird. Optional kann die Wirtszelle
auch ein immunstimulatorisches Molekül exprimieren. Krebsantigen-spezifische
T-Zellantworten werden in Anwesenheit der Wirtszellen, die das Deletionsprodukt
exprimieren, bestimmt.
-
In dem Fall, in dem die Wirtszelle
nur das Deletionsprodukt exprimiert, kann ein immunstimulatorisches
Molekül
durch eine Antigen-präsentierende
Zelle, wie eine B-Zelle, einen Makrophagen, eine dentritische Zelle
oder ähnliche,
oder durch eine Zelle, die mit einem stimulatorischen Molekül transfiziert
ist, bereitgestellt werden. In einer Ausführungsform ist das immunstimulatorische
Molekül
ein MHC-Klasse-I-Molekül.
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Durch die Kartierung anhand dieses
Verfahrens wird die DNA-Sequenz des alternativen offenen Leserahmens,
der für
das Krebspeptid oder das antigene Krebsepitop kodiert, bestimmt.
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Ein alternatives Verfahren zur Identifizierung
des Krebsantigens und des antigenen Krebsepitops besteht in der
Erzeugung synthetischer Peptide, der Beladung Antigen-präsentierender
Zellen mit den synthetischen Peptiden und der Zugabe der mit Peptid
beladenen Antigen-Präsentierenden
Zellen zu Antigen-spezifischen T-Zellen und Messung der Antigen-spezifischen
Antwort der T-Zellen in Anwesenheit der Peptid-behandelten Antigen-präsentierenden
Zellen. Synthetische Peptide, die zu Antigen-spezifischen T-Zell-Antworten führen, enthalten
das erfindungsgemäße antigene
Krebsepitop.
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Optional kann der Vektor auch eine
DNA-Sequenz umfassen, die wenigstens ein immunstimulatorisches Molekül umfasst.
In einer Ausführungsform
umfasst der Vektor ORF3 des TRP-1-Gens.
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Optional kann der Vektor auch eine
DNA-Sequenz umfassen, die wenigstens ein ko-immunstimulatorisches Molekül umfasst.
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Eukaryotische Expressionsvektoren
beinhalten retrovirale Vektoren, Vaccinia-Virus-, Adenovirus-, Herpesvirus-,
Fowlpox-, Baculovirus-, menschliche Papillomavirus-, Pferde-Enzephalitis-, Influenzavirus-Vektoren
und ähnliche,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
neue rekombinante Viren, die ein Krebspeptid oder Teile davon exprimieren,
die von einer Nukleinsäuresequenz
eines alternativen offenen Leserahmens eines Gens kodiert werden,
der sich von der Nukleinsäuresequenz
des offenen Leserahmens unterscheidet, der dazu verwendet wird,
ein normales Protein oder Peptid des gleichen Gens zu kodieren.
Das rekombinante Virus kann ebenfalls wenigstens ein immunstimulatorisches
Molekül
exprimieren. Das rekombinante Virus kann eine zellvermittelte Immunantwort
in einem Säuger
hervorrufen oder heraufregulieren zum Zweck der Vorbeugung oder
Behandlung von Krebs im Säuger,
insbesondere bei Menschen.
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Das rekombinante Virus trägt in seinem
Genom oder in Teilen davon eine Nukleinsäuresequenz, die für ein Krebspeptid,
Teile davon, oder für
ein antigenes Krebspeptid 'kodiert,
allein oder in Kombination mit einem oder mehreren Genen, die für ein immunstimulatorisches
Molekül
kodieren. In einer Ausführungsform trägt das rekombinante
Virus in seinem Genom eine Nukleinsäuresequenz, die für ein TRP-1-Krebspeptid
oder Teile davon kodiert. Eine mit dem rekombinanten Virus infizierte
Wirtszelle exprimiert das Krebspeptid, Teile davon oder das antigene
Krebsepitop alleine oder in Kombination mit wenigstens einem immunstimulatorischen
Molekül.
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Verfahren zur Konstruktion und zur
Expression von exogenen Genprodukten aus rekombinanten Vaccinia-Virus-Vektoren
werden offenbart von Perkus et al. Science 229: 981– 984, 1985,
Kaufman et al., Int. J. Cancer 48: 900–907, 1991, Moss Science 252:
1662, 1991, Smith und Moss Bio Techniques Nov./Dez., Seiten 306–312, 1984
und
US-PS 4,738,846 ;
Sutter und Moss (Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 89: 10847–10851,
1992) und Sutter et al. (Virology 1994) beschreiben die Konstruktion
und die Verwendung des nicht-replizierenden rekombinanten Ankara-Virus
(MVA, modified vaccinia Ankara) als Vektor, der erfindungsgemäß als viraler
Vektor verwendet werden kann. Baxby und Paoletti Vaccine 10: 8–9, 1992)
offenbaren die Konstruktion und Verwendung eines nicht-replizierenden
Pox-Virus, einschließlich Canarypox-Virus,
Fowlpox-Virus und anderer Vogelspezies zur Verwendung als viraler
Vektor in der vorliegenden Erfindung.
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Die Vektoren der vorliegenden Erfindung
können
zur Expression des Krebspeptids oder des antigenen Krebsepitops
in eine geeignete Wirtszelle eingebracht werden. Eukaryotische Wirtszellen
beinhalten COS-Zellen, CHO-Zellen, Hela-Zellen, NIH/3T3-Zellen,
Insektenzellen, Antigen-präsentierende
Zellen, wie dentritische Zellen, und Ähnliches, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Optional kann die Wirtszelle auch ein stimulatorisches Molekül exprimieren.
In dem Fall, in dem die Wirtszellen sowohl das Krebspeptid oder
das antigene Krebsepitop in Kombination mit wenigstens einem MHC-Molekül exprimieren,
ist es bevorzugt, dass zur Gewährleistung
einer korrekten Glykosylierung ein eukaryotisches Expressionssystem
verwendet wird. Die Expression sowohl des Krebsantigens als auch
des immunstimulatorischen Moleküls
durch die Wirtszelle stellt das notwendige MHC-restringierte Peptid den spezifischen
T-Zellen zur Verfügung
und das geeignete Signal an die T-Zellen, um bei der Antigen-Erkennung
und der Proliferation oder klonalen Expansion der Antigen-spezifischen
T-Zellen zu helfen. Das Gesamtergebnis ist die Heraufregulierung
des Immunsystems. Die Heraufregulierung des Immunsystems zeigt sich
in einem Anstieg Krebsantigen-spezifischer, zytotoxischer Lymphozyten,
die das Wachstum von Krebs oder Vorstufen von Krebszellen abtöten oder
hemmen kann.
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Die DNA kann in die Wirtszelle durch
Transfektion, Transduktion, Liposomen und ähnliche bekannte Verfahren
inseriert werden (Sambrook et al., 1989, in: „Molecular Cloning. A Laboratory
Manual", Cold Spring Harbor
Press, Plainview, New York). Für
Liposomen werden kationische Lipide bevorzugt, z. B. Polykation-Lipide,
Dimyristyloxypropyl-3-dimethyl-hydroxyethyl-Ammonium
(DMRIE), komplexiert mit dem neutralen Phospholipid-Dioleyl-Phosphatidyl-Ethanolamin
(DOPE), wie offenbart von Nabel, E. G. et al., 1992, Hum. Gene. Ther.
3: 367–275;
Nabel, G. J. et al., 1992, Hum. Gene. Ther. 3: 649–656; Stewart,
M. J. et al. 1992 Hum. Gene. Ther. 3: 399–410; Nabel, G. J. et al. 1993
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 11307–11311; und Harrison, G. S.
et al. 1995 Bio Techniques 19: 816–823.
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Das von den Wirtszellen exprimierte
rekombinante Krebsprotein, Tumorantigen oder antigene Krebsepitop
kann aus den Zelllysaten oder Zellüberständen durch bekannte Standard-Protein-Aufreinigungsverfahren
aufgereinigt werden. Diese beinhalten molekulare Sieb-Chromatographie,
Ionenaustausch-Chromatographie, isoelektrische Fokussierung, Gel-Elektrophorese, Affinitäts-Chromatographie,
HPLC, Reverse-Phase-HPLC und Ähnliches,
sind aber nicht darauf beschränkt.
(Ausubel et al., 1987, in Current Protocols in Molecular Biology,
John Wiley and Sons, New York, NY). Die Immunaffinitäts-Chromatographie
kann auch zur Aufreinigung unter Verwendung von Anti-Krebsprotein-Antikörpern oder
Antigenbindenden Fragmenten davon als Immunaffinitäts-Reagens
verwendet werden.
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Das rekombinante Virus kann ebenfalls
als Therapeutikum oder Impfstoff verwendet werden. Bei solchen Verwendungen
ist es wünschenswert,
an den Empfänger
eine Dosierung des rekombinanten Virus im Bereich von etwa 105 bis etwa 1010 Plaque-bildenden
Einheiten/mg Säuger
bereitzustellen, obwohl eine höhere oder
niedrigere Dosis ebenfalls verabreicht werden kann.
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Der rekombinante virale Vektor kann
an einen Säuger
entweder vor einem Anzeichen von Krebs, wie Melanom, verabreicht
werden oder um in einem Säuger,
der bereits an Krebs, wie z. B. Melanom, leidet, den Rückgang zu
vermitteln. Beispiele der Verfahren zur Verabreichung des viralen
Vektors in Säuger
beinhalten die Behandlung der Zellen mit dem rekombinanten Virus
ex vivo oder die Injektion des rekombinanten Virus in das befallene
Gewebe oder die intravenöse,
subkutane, intradermale, intramuskuläre und ähnliche Verabreichung des Virus,
ist aber nicht darauf beschränkt.
Alternativ dazu können
der rekombinante virale Vektor oder Kombinationen rekombinanter
viraler Vektoren lokal durch die direkte Injektion in die krebsartige
Läsion
oder die topische Anwendung in einem geeigneten pharmazeutisch verträglichen
Träger
verabreicht werden. Die Menge an rekombinantem viralem Vektor, der
die interessierenden Nukleinsäuresequenz
enthält,
basiert auf dem Titer der Viruspartikel. Ein bevorzugter Bereich
zur Immunisierung liegt zwischen 105 bis
1010 Viruspartikeln pro Säuger, bevorzugt
ein Mensch.
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Das erfindungsgemäße Krebsantigen-Epitop, das
an der Tumorabstoßung
beteiligt ist, ist nicht auf die hier spezifisch beschriebenen beschränkt. Anhand
der in der vorliegenden Erfindung offenbarten Verfahren können andere
Krebsantigen-Epitope, die in anderen alternativen Leserahmen enthalten
sind, von anderen Tumor-assozierten Antigenen identifiziert werden
(Van der Bruggen, P. et al. 1991 Science 254: 1643–47; Gaugler,
B. et al. 1994 J. Exp. Med. 179: 921–30; Boel, P. et al. 1995 Immunity.
2: 167–75;
Brichard, V. et al. 1993, J. Exp. Med. 178: 489–95; Robbins, P. F. et al.
1994, Cancer Research 54: 3124–26;
Kawakami, Y. et al. 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 91: 3515–19; Coulie,
P. G et al., 1994 J. Exp. Med. 180: 35–42; Bakker, A. et al. 1994,
J. Exp. Med. 179: 1005–09)
wie von MART-1/Melan-A
(Kawakami et al. J. Exp. Med. 180: 347–352, 1994), MAGE-3 (Gaugler
et al. J. Exp. Med. 179: 921–930,
1994), gp100 (Kawakami et al. Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 91:
6458–6462,
1994), Tyrosinase (Brichard et al. J. Exp. Med. 178: 489, 1993),
TRP-2, CEA, CA-19-A, CA-125, PSA, erb-2 (Boon et al. Ann. Rev. Immunol.
12: 337, 1994).
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Tumor-infiltrierende Lymphozyten
(TILs), die von an Tumor erkrankten Patienten abgeleitet sind, erkennen
Tumor-assoziierte Antigene, die durch Haupt-Histokompatibilitätskomplex-(MHC)-Klasse-I-Moleküle präsentiert
werden. Die Infusion von TIL586 zusammen mit Interleukin-2 (IL-2)
in den autologen Patienten mit metastasierendem Melanom führte zum
objektiven Rückgang
des Tumors. Ein Gen, das für
ein Tumorantigen kodiert, das von TIL586 erkannt wird, wurde kürzlich isoliert.
Es wurde gezeigt, dass es für
gp75 kodiert. Die vorliegende Erfindung besteht in der Identifizierung
und Isolierung eines antigenen Peptids, MSLQRQFLR (SEQ. ID Nr. 9),
das von TIL586 erkannt wird, und das nicht vom normalen gp75-Protein
abgeleitet ist. Stattdessen entsteht dieses Nonamer-Peptid aus der
Translation eines alternativen offenen Leserahmens des gleichen
Gens. Somit kodiert das gp75-Gen für zwei völlig unterschiedliche Polypeptide;
für gp75,
ein Antigen, das durch IgG-Antikörper
in Seren eines Patienten mit Krebs erkannt wird, und für ein 24-Aminosäureprodukt
als von T-Zellen
erkanntes Tumor-Abstoßungs-Antigen.
Somit wird zum ersten Mal gezeigt, dass ein menschliches Tumorabstoßungsantigen
von einem normalen zellulären
Gen generiert werden kann unter Verwendung eines offenen Leserahmens,
der sich von dem unterscheidet, der für das normale Protein kodiert.
Diese Erkenntnis zeigte einen neuen Mechanismus zur Generierung
von Tumorantigenen auf die als Impfstoffe nützlich sein können, um
eine tumorspezifische, zellvermittelte Immunität gegen Krebs zu induzieren.
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Durch das Verfahren der ExoIII/SI-Deletionanalyse
wurde das Krebsepitop in einem kleinen DNA-Fragment des gp75-Gens
lokalisiert. Das Krebsepitop fehlte im normalen gp75-Protein. Das
erfindungsgemäße Krebspeptid,
das durch TIL586 erkannt wird, ist vom gleichen Genprodukt abgeleitet
und wird von einem alternativen offenen Leserahmen desselben Gens
translatiert, das das normale gp75-Protein kodiert. Der Austausch
von ATG gegen ATC an den Nukleotiden 294–296 führte zu einem vollständigen Verlust
der Fähigkeit,
die Zytokinfreisetzung aus TIL586 zu stimulieren. Unmarkierte Zielhemmungsexperimente
zeigten, dass das identifizierte Krebsepitop mit einem natürlich prozessierten
Peptid, das auf Tumorzellen anwesend ist, um die T-Zellerkennung
konkurrieren kann. Sechs T-Zell-Klone, die aus der TIL586-Zelllinie
generiert wurden, konnten 586mel Tumorzellen, 586EBV-B-Zellen, die mit diesem
Peptid beladen waren, und normale Melanozyten in einer HLA-A31-restringierten Weise
erkennen, was ebenfalls nahelegt, dass das vom alternativen offenen
Leserahmen kodierte Genprodukt sowohl in Tumorzellen als auch in
normalen Melanozyten anwesend ist.
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Die Erfindung stellt ein transgenes
Tier bereit, das in seinem Genom eine oder mehrere Kopien der DNA-Sequenz
des alternativen offenen Leserahmens trägt, die für ein Krebspeptid oder einen
Teil davon kodiert. Das allgemeine Verfahren zur Herstellung von
transgenen Tieren wird beschrieben in Krimpenfort et al., US-PS
Nr. 5,175,384, Leder et al. US-PS Nr. 5,175,383, Wagner et al. US-PS
Nr. 5,175,385, Evans et al. US-PS Nr. 4,870,009 und Berns US-PS
Nr. 5,174,986. Der Einbau des Gens führt zur Überexpression, veränderter
Expression oder zur Expression multipler Formen oder Varianten der
Krebspeptide. Die entstehenden transgenen Tiere eignen sich für Untersuchungen
der Entwicklung von Krebs oder zur Untersuchung der Tumorantigene
der vorliegenden Erfindung. Das Tiermodell ist nützlich bei Suche nach Impfstoffen
und nach chemotherapeutischen Arzneistoffen für die Krebsbehandlung. Das
transgene Tier ist ebenfalls nützlich
für Untersuchungen
zur Krebsentstehung.
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Diese Erfindung umfasst weiterhin
einen Antikörper
oder einen Antigen-bindenden Teil davon, dessen Bildung durch Immunisierung
durch das Krebspeptid oder das erfindungsgemäße antigene Krebsepitop hervorgerufen
wird. In dem Fall, in dem das Krebspeptid oder das antigene Krebsepitop
nur aus wenigen Aminosäuren
besteht, kann das Krebspeptid oder das antigene Krebsepitop zum
Auslösen
einer Antikörper-Reaktion an
ein Trägerprotein
konjugiert sein. Trägerproteine,
wie KLH, Tetanustoxin und ähnliche
und Verfahren zur Konjugierung sind im Stand der Technik bekannt.
Der Antikörper
ist für
das erfindungsgemäße Krebspeptid und
das antigene Krebepitop spezifisch und reagiert oder bindet daran.
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Beispielhafte Antikörpermoleküle sind
intakte Immunglobulinmoleküle,
im Wesentlichen intakte Immunglobulinmoleküle oder jene Teile eines Immunglobulinmoleküls, die
die Antigen-Bindestelle enthalten, einschließlich jenen Teilen der Immunglobulinmoleküle, die
man als F(ab), F(ab'),
F(ab')2,
humanisierten chimären Antikörper und
F(v) kennt. Polyklonale oder monoklonale Antikörper können anhand bekannter Verfahren
erzeugt werden. (Kohler und Milstein (1975) Nature 256, 495–497; Campbell „Monoclonal
Antibody Technology, the Production and Characterization of Rodent
and Human Hybridomas" in
Burdon et al. (Hrsg.) (1985) „Laboratory
Techniques in Biochemistry and Molecular Biology", Bd. 13, Elsevier Science Publishers,
Amsterdam). Die Antikörper-
oder Antigenbindenden Fragmente können ebenfalls durch rekombinante
Verfahren erzeugt werden. Die Technik zur Expression sowohl von
schwere- als auch leichte-Ketten Genen ist das Thema der PCT-Patentanmeldungen:
Veröffentlichungsnummer
WO 901443, WO 9014424, Huse et al. (1989) Science 246: 1275–1281, und
US-PS Nr. 4,946,778.
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In einer Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Antikörper in
Immunassays verwendet, um Krebspeptide einschließlich TRP-1-Peptide oder Teile
davon in biologischen Proben nachzuweisen. Die Antikörper oder
antigenbindenden Fragmente davon können dazu verwendet werden,
Krebspeptide in Gewebebiopsieproben eines Säugers nachzuweisen, der an
Krebs leidet. Die Bewertung des Krebsantigens in einem erkrankten
Gewebe kann dazu verwendet werden, das Fortschreiten der Krankheit
in einem Säuger
zu prognostizieren oder um die Wirksamkeit einer Behandlung zu diagnostizieren.
Der Immunassay kann ein Radio-Immunassay,
Western-Blot-Assay, Immunfluoreszenz-Assay, Enzymimmun-Assay, Chemilumineszenz-Assay,
immunhistochemischer Assay und Ähnliches
sein und kann in vitro, in vivo oder in situ durchgeführt werden.
Im Stand der Technik bekannte Verfahren für einen ELISA werden beschrieben
in „Methods
in Immunodiagnosis",
2. Auflage, Rose und Bigazzi, Hrsg. John Wiley & Sons, 1980; Campbell et al., „Methods and
Immunology" W. A.
Benjamin, Inc., 1964; und Oellerich, M. 1984, J. Clin. Chem. Clin.
Biochem. 22: 895–904.
Herkömmliche
Verfahren für
Immunhistochemie sind in Harlow und Lane (Hrsg.) (1988) in „Antibodies:
A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York; Ausubel
et al. (Hrsg.) (1987) in „Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley and Sons (New York, NY)
beschrieben. Biologische Proben, die sich für solche Nachweis-Assays eignen, beinhalten
Zellen, Gewebebiopsien, Vollblut, Plasma, Serum, Auswurf, Zerebrospinalflüssigkeit,
Pleuraflüssigkeit,
Urin und Ähnliches,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die erfindungsgemäßen Antikörper oder antigenbindenden
Fragmente können
ebenfalls in der Immuntherapie verwendet werden. Die Antikörper oder
das Antigen-bindende Fragment davon werden an einen Säuger in
einer Menge verabreicht, die ausreicht, das Ausmaß oder die
Dauer des Krebses zu verhindern, zu vermindern oder den Schweregrad
zu erleichtern.
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Alle zitierten Artikel und Patente
werden durch Inbezugnahme in die Beschreibung mit aufgenommen.
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Während
die Erfindung in Bezug auf bestimmte spezifische Ausführungsformen
beschrieben wird, sind viele Variationen möglich und es können auch
alternative Materialien und Reagenzien verwendet werden. In einigen
Fällen
können
solche Variationen und Substitutionen zusätzliche Experimente erforderlich
machen, aber dies sind lediglich Routineverfahren.
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Die vorausgegangene Beschreibung
der spezifischen Ausführungsformen
legt den allgemeinen Charakter der Erfindung deutlich dar. Somit
können
Dritte durch Anwendung des Standardwissens die spezifischen Ausführungsformen
an verschiedene Anwendungen anpassen, ohne vom allgemeinen Konzept
abzuweichen, und somit befinden sich solche Anpassungen und Modifikationen
innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung. Jeglicher
Bezug auf TRP-2 in den folgenden Beispielen dient lediglich zur
Veranschaulichung.
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Beispiel 1
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Material und Methoden
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Chemikalien und Reagenzien
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Die folgenden Chemikalien und Reagenzien
wurden von den genannten Herstellern bezogen: RPMI 1640, AIM-V-Medium,
Lipofectamin, G418 (GIBCO BRL, Gaithersberg, MD); der eukaryotische
Expressionsvektor pCR3 (Invitrogen, San Diego, CA); anti-HLA-A31
monoklonale Antikörper
(One lambda, Canoga Park, CA); Antümmunglobulin-M- Antikörper, konjugiert
an Fluoresceinisothiocyanat (Vector Laboratories, Inc. Burlingame,
CA).
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Zytotoxische T-Lymphozyten
(CTLs) und Zelllinien
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TIL586 wurden aus der Tumorprobe
eines Patienten mit metastasierendem Melanom isoliert und in Medium
kultiviert, das IL-2 (6000 IU/ml) (Chiron) enthielt, für 32–60 Tage,
wie vorhergehend beschrieben (Topalian, S., D. Solomon, F. P. Avis,
A. E. Chang, D. L. Freeksen, W. M. Linehan, M. T. Lotze, C. N. Robertson,
C. A. Seipp, P. Simon, C. G. Simpson und S. A. Rosenberg, 1988,
J. Clin. Oncol. 6: 839–53.
TIL586 waren hauptsächlich
CD8+-T-Zellen. TIL1200 wurden unter den
gleichen Bedingungen kultiviert, wie für TIL586 beschrieben. Die T-Zellklone
wurden durch limitierende Verdünnung
aus der TIL586-Zelllinie
generiert und dann in AIM-V-Medium, das 600 IU/ml IL-2 enthielt,
expandiert.
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Die Melanom-Zelllinien 397mel, 397mel/A31,
586mel, 624mel und mit EBV transformierte B-Zelllinien 586EBV und
1510EBV wurden in diesem Labor etabliert und in RPMI-1640-Medium kultiviert,
das 10%-iges fötales
Kälberserum
(FCS) enthielt. Normale kultivierte Melanozyten aus Säuglingsvorhaut
(NHEM680 von Clonetics, CA) wurden in Melanozyten-Wachstumsmedium (MGM;
Clonetics, CA) kultiviert. Die COS-7-Zelllinie wurde von Dr. W.
Leonard (NIH) zur Verfügung
gestellt.
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GM-CSF-Sekretions-Assay
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Die DNA-Transfektion und der GM-CSF-Assay
wurden, wie vorhergehend beschrieben, durchgeführt (Wang, R. F., P. F. Robbins,
Y. Kawakami, X. Q. Kang und S. A. Rosenberg, 1995, J. Exp. Med.
181: 799–804). 200 μg DNA mit
einem unterschiedlichen Fragment und 50 ng der HLA-A31-DNA wurden
mit 2 μl
Lipofectamin in 100 μl
DMEM für
15–45
min vermischt. Das DNA-Lipofectamingemisch wurde dann zu den COS-7
Zellen (5 × 104) hinzugegeben und über Nacht inkubiert. Am nachfolgenden
Tag wurden die Zellen zweimal mit DMEM-Medium gewaschen. TIL586
wurden in einer Konzentration von 1 × 105 Zellen/Vertiefung
in AIM-V-Medium hinzugegeben, das 120 IU/ml IL-2 enthielt. Nach
einer 18–24-stündigen Inkubation
wurden 100 μl
des Überstandes
gesammelt und GM-CSF in einem Standard-ELISA-Assay (R + D Systems,
Minneapolis, MN) gemessen. Für
die Peptide wurden 586EBV, 1510EBV und T2-Zellen mit den Peptiden
bei 37°C
für 90
min inkubiert und dann dreimal mit AIM-V-Medium gewaschen, das 120
IU/ml IL-2 enthielt. TIL586 wurde zugegeben und für zusätzliche
18–24
Std. inkubiert, 100 μl
des Überstands
wurden für
den GM-CSF-Assay gesammelt.
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Exo-III/SI-Deletionskonstrukte
und PCR-Fragmente
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Um eine Reihe von Deletionen herzustellen,
wurde das pcDNA776-Plasmid mit Xba I verdaut und mit alpha-Phosphorothioat-Desoxyribonukleotidtriphosphaten
aufgefüllt,
um den Exo-III-Nukleaseverdau zu blockieren. Das psDNA776-Plasmid
ist ein Derivat des pcDNA3-Vektors,
der ein 2,4 kb DNA-Fragment und einen CMV-Promotor zur Kontrolle
der Transkription enthält.
Die linearisierte DNA wurde einem zweiten Verdau mit Xho I unterzogen,
um ein Ende zu erzeugen, das für
Exo III empfindlich ist. Exo III-Nuklease/Mungobohnen-Nukleasedeletion
wurde gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Stratagene, CA) durchgeführt. Das ausführliche
Protokoll ist wie folgt:
- 1. 10 μg DNA wird
mit XbaI verdaut und mit alpha-Phosphorothioat-Dessoxyribonukleotid aufgefüllt.
- 2. Die DNA wird mit dem zweiten Enzym XhoI verdaut, gefolgt
von Phenolextraktion und Ethanolpräzipitation.
- 3. Das DNA-Pellet wird getrocknet und in 125 μl 2 × Exo-Puffer,
25 μl 100
mM β-Mercaptoethanol,
100 μl Wasser
suspendiert.
- 4. Nachdem alle Aliquots entfernt und auf Trockeneis gegeben
wurden, werden die Röhrchen
für 15
min auf 68°C
erhitzt und dann auf Eis gegeben.
- 5. 15 Einheiten Mungobohnen-Nuklease wird zu jedem Röhrchen zugegeben
(verdünnt
mit 1 × Mungobohnenverdünnungspuffer)
und für
30 min bei 30°C
inkubiert.
- 6. Hinzugegeben werden:
4 μl 20% SDS
10 μl 1 M Tris-HCl,
pH 9,5
20 μl
8 M LiCl
250 μl
Puffer-equilibriertes Phenol : Chloroform
- 7. Die Proben werden gevortext, 1 Minute in einer Mikrozentrifuge
zentrifugiert, die obere wässrige
Schicht wird entfernt und mit Chloroform extrahiert, um das Mungobohnen-Protein
von der DNA zu entfernen.
- 8. 25 μl
3 M NaCOAc pH 7,0 wird zur wässrigen
Phase zugegeben. Als Träger
für die
Präzipitation
wird tRNA in einer Endkonzentration von 10 ng/μl verwendet.
- 9. 650 μl
kaltes Ethanol wird hinzugegeben. Die Proben werden auf Trockeneis
für 10
Minuten abgekühlt und
dann in einer Mikrofuge für
20 Minuten zentrifugiert.
- 10. Der Überstand
wird abgegossen und die Pellets mit 80%-igem Ethanol gewaschen.
- 11. Das Pellet wird getrocknet.
- 12. Das DNA-Pellet wird in 15 μl 10 mM Tris-Cl pH 7,5, 0,1
mM EDTA aufgelöst.
-
B. Ligation
-
- 13. DNA-Deletionen werden unter den folgenden
Bedingungen ligiert:
1,0 μl
Exo/Mungo-behandelte DNA
2,0 μl 10-fach Ligationspuffer
500
mM Tris-HCl, pH 7,5
70 mM MgCl2
10
mM DTT
2,0 μl
5 mM ATP, pH 7,0–7,5
2,0 μl T4-DNA-Ligase
(Katalognummer 600011; als Kit bereitgestellt)
13,0 μl H2O
20,0 μl Gesamtreaktionsvolumen
inkubiert
bei Raumtemperatur
Stratagene bietet einen DNA-Ligations-Kit
(Katalognummer 203003) zur Ligation von Inserts in Vektoren an.
- 14. 7 μl
der verbleibenden 14 μl
der Exo-/Mungo-behandelten DNA werden für Gel-Elektrophoreseanalyse verwendet.
- 15. 1 μl
der Ligationsreaktion wird dazu verwendet, 100 μl von Epicurian-coli-RecA-JM109 oder XL1-Blue-Zellen
zu transformieren; diese werden auf LB/AMP-Platten ausplattiert.
-
C. Agarose-Gel-Elektrophorese
mit niedrigem Schmelzpunkt
-
Um das Screenen von Deletionen zu
minimieren, wurde ein Teil der Deletion in einem Agarose-Gel mit niedrigem
Schmelzpunkt aufgetrennt, die interessierende Bande ausgeschnitten
und die Ligation fortgesetzt. Die Konzentration von Agarose wurde
in der Ligationsreaktion unter 0,5% gehalten.
-
Die PCR-Amplifikation wurde bei 94°C für 2 min
durchgeführt,
gefolgt von 25 Zyklen bei 94°C
für 1 min,
55°C für 45 sec
und 72°C
für 1 min.
Die Primer gpN (5'AGAATGAGTGCTCCTAAACTCCTCTCTCTGGG) (SEQ.
ID Nr. 42) und gp11B (5'CATGTGAGA
AAAGCTGGTCCCTCA) (SEQ. ID Nr. 43) wurden dazu verwendet, das DNA-Fragment
(1–667)
zu erzeugen, das dann in den pCR3-Expressionsvektor kloniert wurde,
um pPCR110 zu erzeugen. Die Plasmide pPCR210 und pPCR220 sind pCR3-Vektoren, die DNA-Insertionsfragmente
enthalten, die unter Verwendung der Primer gp-1 (5'TGGATATGGCAAAGCGC
ACAACTC) (SEQ. ID Nr. 44) und gp11B, gp-1 und gp22 (5'TAAATGGAA ATGTTCTCAAATTGT
GGCGTG) (SEQ. ID Nr. 45) amplifiziert wurden.
-
Assay zur zytotoxischen
Lyse
-
Der zytolytische Assay wurde wie
zuvor beschrieben durchgeführt
(Kawakami, Y et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 6458–62). Die
Zielzellen wurden für
90 min mit Chrom inkubiert. Nach dreimaligen Waschschritten wurden
die Zellen mit Peptiden in einer Konzentration von 1 μg/ml für 90 min
inkubiert, nochmals gewaschen, gezählt und dann mit TIL586 in
dem angegebenen Verhältnis
von Effektor : Ziel (E : T) vermischt. Die Freisetzung von Chrom
wurde 4 Std. nach der Inkubation gemessen. Die Peptide wurden unter Verwendung
eines Peptid-Synthesegeräts
(Modell AMS 422, Gilson Co., Inc., Worthington, OH) mit einem Festphase-Verfahren
synthetisiert. Einige Peptide wurden durch HPLC aufgereinigt und
waren mehr zu als 98% rein. Zur Titration des von TIL586 erkannten
ORF3P-Peptids wurden 586EBV-B-Zellen mit verschiedenen Konzentrationen
des aufgereinigten ORF3P-Peptids inkubiert. Der Prozentsatz der
spezifischen Lyse wurde aus der Gleichung (A – B)/(C – B) × 100 bestimmt, wobei A die
Lyse der 586EBV-B-Zellen durch TIL586 in Anwesenheit eines Peptids
und B die spontane Freisetzung aus 586EBV-B-Zellen in Anwesenheit
des gleichen Peptids ist, aber in Abwesenheit von Effektorzellen
und C ist die maximale Chromfreisetzung. Die unmarkierte Zielhemmung
der Zytolyse wurde durchgeführt
unter Verwendung von 51Cr-markierten 586mel-
oder 624mel-Zellen als markierte Ziele und 586EBV-B- und T2-Zellen,
die mit Peptiden beladen waren als „unmarkierte" Ziele.
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Ortsgerichtete
Mutagenese
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Zur Erzeugung der ortsgerichteten
Mutagenese wurden die mutierten Primer GPMUT1 (5' GCCATGGGCAGAGATGATCGGGAGGTCTGGCCCTTGCGCTTCTTCAATAGGACAT
CTCACTGCAAC (SEQ. ID Nr. 11) und GPA1 dazu verwendet, ein PCR-Fragment
zu erzeugen, das eine Mutation (G zu C) am Nukleotid 296 enthielt.
Die Wildtyp-DNA-Fragmente
wurden durch die Primer GPF1 (5'GAAGATCTGCCATGGGCAGAGATGATCGGGAGG
TCTG (SEQ. ID Nr. 12), GPE1 5'GAATTCGTTG
TGT CCTGAGAAATTGCCGTTG (SEQ. ID Nr. 13), GPE2 (5'GA ATTCGACTATGAGAACCCTCTGGTCACAGGC (SEQ.
ID Nr. 14) und GPA1 (5'AAGATCTGGGCC
CGGACAAAGTGGTTCTTTTC (SEQ. ID Nr. 15), die in 3A durch Pfeile markiert sind, amplifiziert.
Die aufgereinigten PCR-Produkte wurden dann in den PCR3-Expressions-Vektor
kloniert. Alle Plasmide, die PCR-Fragmente enthielten, wurden sequenziert,
um die Orientierung und die Nukleotidsequenz zu bestätigen.
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Beispiel 2
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Lokalisation des antigenen
Peptids, das von TIL586 erkannt wird
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Um das antigene Epitop von gp75 zu
identifizieren, wurden eine Reihe von „nested" Deletionen des gp75-Gens vom 3'-Ende unter Verwendung
von ExoIII-/SI-Nuklease als auch zusätzliche DNA-Fragmente von gp75
durch PCR-Amplifiaktionen (1A)
generiert. pcDNA775 wurde als Ausgangsmaterial für die Deletionsuntersuchungen
verwendet, da dieser Klon anfänglich
durch ein Bibliotheks-Screening identifiziert wurde und die Fähigkeit
verlieh, Zytokinfreisetzung aus TIL586 zu stimulieren. Das Plasmid
pcDNA776 wurde bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn
Drive, Rockville, MD unter den Bedingungen des Budapester Vertrags
am 19. Januar 1996 hinterlegt. Es wurde die Hinterlegungsnummer
ATCC 97423 zugeordnet. Nachdem das Ziel dieser Untersuchung darin
bestand, das von TIL586 erkannte Epitop zu identifizieren, wurden
so kurze Fragmente wie möglich
verwendet, (die verkürzte
Form von gp75 anstatt der Gesamtlängen-cDNA), so dass das Epitop
in einem relativ kleinen DNA-Fragment schnell lokalisiert werden
konnte. Diese Deletionskonstrukte wurden dann zusammen mit dem pBK-CMV-Plasmid,
das das HLA-A31-Gen enthält,
in COS-7-Zellen transfiziert (Wang, R. F. et al. 1995, J. Exp. Med.
181: 799.804). Nach 24 Stunden wurden die transfizierten COS-7-Zellen
untersucht, um nachzuweisen, das Konstrukt die Zytokinfreisetzung
durch TIL586 stimulieren konnte. Ein kleines verkürztes DNA-Fragment
im Bereich von Nukleotid 247 bis 771, dem das normale gp75-Initiations-Codon
fehlte, behielt die Fähigkeit
bei, die Freisetzung von GM-CSF aus TIL586 zu stimulieren, was nahelegt,
dass das von TIL586 erkannte Epitop in dem DNA-Fragment lokalisiert ist, das die Nukleotide
247 bis 771 enthält.
Da im Zusammenhang mit einer Kozak-Sequenz (GATATGG) (SEQ.-ID Nr.
16), die an den Nukleotiden 445–447
liegt, ein ATG-Start-Codon lokalisiert ist, und im gleichen Leserahmen
wir gp75 vorliegt, überlegte
man sich, dass das von TIL586 erkannte Epitop im Bereich von Nukleotid
445–771 vorliegt.
Somit wurden pPCR210 und pPCR220 konstruiert, die Derivate des pCR3-Expressionsvektors
darstellen und ein internes ATG-Codon im Leserahmen mit gp75 (GATATGG)
(SEQ.-ID Nr. 16) enthielten, das bei 445 bp lokalisiert war als
Start-Codon zur Translation des verkürzten, normalen gp75-Proteins.
Jedoch konnten weder pPCR210 noch pPCR220 die Fähigkeit verleihen, die Zytokinsekretion
aus TIL586 nach Ko-Transfektion von COS-7 mit dem HLA-A31-Gen (1B) zu stimulieren, was
nahelegte, dass sich das Epitop stromaufwärts dieser Fragmente befand.
Deshalb wurde ein zusätzliches
Plasmid pD776A konstruiert, das die Nukleotidsequenz von 247–442 enthielt
und kein ATG-Codon im gleichen Leserahmen wie gp75, aber zwei ATG-Codons
in verschiedenen offenen Leserahmen im Vergleich zu gp75 enthielt.
Dieses Plasmid stimulierte die Zytokinfreisetzung aus TIL586 bei
Ko-Transfektion mit A31 cDNA in COS-7-Zellen. Das Plasmid pPCR110, das
das authentische Start-Codon von gp75 enthielt, stimulierte die
Zytokinfreisetzung wesentlich geringer als es pDel5 oder pD776A
taten, bei Ko-Transfektion mit dem HLA-A31-Gen (1B).
Diese Ergebnisse legen nahe, dass die von TIL586 erkannten Epitope
im Bereich der Nukleotide 247–442
liegen.
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Obwohl dieser Bereich (Nukleotide
247–442)
im normalen offenen Leserahmen von gp75 kein ATG-Start-Codon enthalten,
wurde ebenfalls die Initiation der Translation von Nicht-ATG-Codons, wie ACG, CTG
und GTG in einigen Fällen
berichtet (Hann, S. R., 1994, Biochimie 76: 880–86; Muralidar, S. et al.,
J. Virol. 1994, 68: 17076). Um das Epitop in diesem Bereich zu identifizieren,
wurden synthetische Peptide, basierend auf dem Peptid-Bindemotiv
von HLA-A31 (hydrophober Rest an Position 2 und positiv geladener
Rest an C-Terminus) (2)
(Falk, K. et al., Immunogenetics 1994, 40: 238–41) erzeugt. Die Mehrzahl
der für
diese Untersuchung ausgewählten
Peptide waren Nonamere, obwohl einige 10 mere und 11 mere dabei
waren. Diese Peptide wurden auf 586EBV-B-Zellen geladen und die
Fähigkeit
dieser Zellen, die Zytokinfreisetzung aus TIL586 zu stimulieren
(Tabelle 1), wurde gemessen. Ein Peptid, AACDQRVLIVRR (SEQ.-ID Nr.
25) induzierte in sehr geringem Ausmaß GM-CSF- Freisetzung aus TIL586. Dieses Peptid
konnte Peptid-beladene 586EBV-B-Zellen für die Lyse durch TIL586 (Tabelle
1) nicht sensibilisieren.
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Tabelle
1
Tabelle 1. Screening synthetischer Peptide, die für TIL586
reaktiv sind
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586EBV-Zellen wurden mit einzelnen
Peptiden in einer Konzentration von 1 μg/ml für 90 min inkubiert. Freisetzung
von GM-CSF wurde nach Ko-Inkubation von Peptid-beladenen 586EBV-Zellen
mit TIL586 gemessen. Sekretion von GM-CSF durch TIL586 alleine ohne
Stimulatoren wurde abgezogen. 586EBV ist eine mit EBV transformierte
B-Zelllinie, die HLA-A31 exprimiert. Cytotoxische Lyse Peptid-beladener
586EBV durch TIL586 wurde in einem 4 h Chrom-Freisetzungsassay durchgeführt.
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Da dieses Peptid die Cytokinfreisetzung
aus TIL586 nur dann schwach stimulierte, wenn 586EBV-B-Zellen in
hohen Konzentrationen inkubiert wurden (> 1 μg/ml)
und die Zielzellen für
die Lyse durch TIL586 auch bei 10 μg/ml Peptidkonzentration (Daten
nicht gezeigt) nicht sensibilisierte, stellt es nicht das prädominante
T-Zellepitop dar, das von TIL586 erkannt wird.
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Zur weiteren Definition des Bereichs,
der das prädominante
T-Zellepitop enthält,
wurden zusätzliche Plasmide
erzeugt, die PCR-Fragmente enthielten, die durch die Primer GPF1, GPE1
bzw. GPE2 (3A) amplifiziert
wurden. Wie in 3B gezeigt,
verliehen beide Plasmide, die ein ATG-Start-Codon am Beginn des kleineren
PCR-Fragmentes enthielten, die Fähigkeit,
die Zytokinfreisetzung aus TIL586 in Assoziation mit HLA-A31 zu
stimulieren, was nahelegt, dass das von T-Zellen erkannte Epitop
innerhalb einer 82-Nukleotidsequenz zwischen den Basen 247 und 329
der gp75 cDNA kodiert wird. Achtundzwanzig überlappende Peptide (9 mere
oder 10 mere) in ORF1 wurden basierend auf der Aminosäuresequenz
von gp75 in diesem Bereich synthetisiert, aber keines stimulierte
die Freisetzung von GM-CSF oder sensibilisierte 586EBV-B-Zellen
für die Lyse
durch TIL586 (Daten nicht gezeigt).
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Beispiel 3
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Antigene Peptide, die
durch Translation eines alternativen offenen Leserahmens des gp75-Gens entstehen
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Die fehlende Identifizierung eines
Epitops in diesem kleinen Bereich, das durch TIL586 erkannt wird, legte
nahe, dass alternative offene Leserahmen translatiert werden könnten. In
diesem Bereich (Nukleotide 247–442)
fanden sich im Vergleich zum offenen Leserahmen von gp75 (ORF1)
(2) zwei ATG-Codons
in relativ gutem Zusammenhang. Die Translation des ersten ATGs (251
GAGATGA257) (SEQ. ID Nr. 29) führte zu
einem offenen Leserahmen, der 45 Aminosäuren (ORF2) kodiert, während die
Translation, beginnend an dem ATG zwischen den Nukleotiden 294–296 (GACATGT)
(SEQ. ID Nr. 30) zu einem Genprodukt (ORF3) (2) von 24 Aminosäuren führte. Drei Peptide, abgeleitet
von ORF2, und zwei Peptide von ORF3 wurden selektiert und auf der
Basis des HLA-A31-Bindemotivs (Tabelle 2 und 2) synthetisiert. Überraschenderweise wurde ein
Peptid (MSLQRQFLR) (SEQ. ID Nr. 9) (bezeichnet als ORF3P), das vom
ORF3 abgeleitet war, deutlich von TIL586 erkannt, wenn es auf 586EBV-B-Zellen
(Tabelle 2) geladen wurde. Die Erkennung des ORF3P-Peptids (MSLQRQFLR)
(SEQ. ID Nr. 9) durch TIL586 wurde nur beobachtet, wenn das Peptid
auf autologe 586EBV-B-Zellen und 1510EBV-B-(A31+)-Zellen geladen
wurde, aber nicht, wenn das Peptid auf T2-(nicht HLA-A31)-Zellen
(4A) geladen wurde,
was nahelegt, dass die Erkennung dieses Peptids durch TIL586 HLA-A31
restringiert ist. Die Peptidmasse von ORF3P wurde durch massenspektrometrische
Analyse bestätigt.
Wie in 4B gezeigt, lysierten
TIL586 586EBV-B-Zellen, die mit dem ORF3P-Peptid beladen waren,
konnten aber keine 586EBV-B-Zellen lysieren, die mit irrelevanten
Peptiden beladen waren, die die Kriterien des Peptid-Bindemotivs
von HLA-A31 erfüllten,
aber nicht von TIL586 oder T2-Zellen erkannt wurden, die mit dem
ORF3P-Peptid beladen waren. Die Sensibilisierung für die Lyse
durch das Peptid zeigte einen maximalen Effekt bei 100 nM, obwohl
lytische Aktivität
auch bei 1 nM Peptid-Konzentration (4C)
nachgewiesen wurde. TIL586 erkannte weder die Peptide MSLQRQFLRT
(SEQ.-ID Nr. 33) oder SLQRQFLRT (SEQ.-ID Nr. 34) oder modifizierte
Peptide (Substitutionen an den Ankerresten an den Positionen 2,
6 und 9) MLLQRQFLR (SEQ.-ID Nr. 36), MRLQRQFLR (SEQ.-ID Nr. 37),
MSLQRLFLR (SEQ.-ID Nr. 38), MSLQRQFLE (SEQ.-ID Nr. 39), MSLQRQFLK
(SEQ.-ID Nr. 40), abgeleitet von MSLQRQFLR (SEQ.-ID Nr. 9) (Tabelle
2). TIL586 erkannte nur das Peptid MALQRQFLR (SEQ.-ID Nr. 35) mit
einer Substitution von Ser gegen Ala an der Position 2, verglichen
mit dem Peptid MSLQRQFLR (SEQ.-ID Nr. 9) (Tabelle 2).
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Tabelle
2. Identifizierung von antigenen Peptiden mit Reaktivität gegenüber TIL586
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Bedingungen für Peptid-Inkubation mit 586EBV-B-Zellen
und GM-CSF-Freisetzungsassay waren identisch zu Tabelle 1. Sekretion
von GM-CSF durch TIL586 allein ohne Stimulatoren wurde abgezogen.
Modifizierte Peptide wurden durch Austausch von Aminosäuren an
den Positionen 2, 6 und 9 bezogen auf MSLQRQFLR (Seq.-ID Nr. 9)
hergestellt. Cytotoxische Lyse Peptid-beladener 586EBV durch TIL586
wurde in einem 4-stündigen Chrom-Freisetzungsassay
durchgeführt.
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Beispiel 3
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Translation ist zur Erzeugung
des natürlich
prozessierten antigenen Peptids notwendig
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Da in den sechs Nukleotiden stromaufwärts des
ATG-Start-Codons von ORF3 (294–296)
(2) ein Stopp-Codon
TAG (288–290)
lokalisiert war, war es unwahrscheinlich, dass das ORF3P-Peptid
aus einer Leserasterverschiebung resultierte. Die DNA-Sequenzanalyse bestätigte auch,
dass im stromaufwärts
gelegenen Bereich keine Deletion oder Insertion vorlag. Um zu untersuchen,
ob das an den Nukleotiden 294–296
lokalisierte ATG eine wichtige Rolle bei der Translation des 24
Aminosäureprodukts
spielte, wurde ATGT (294– 297)
bis ATCT mutiert (294–297),
um die Translation von ORF3 zu eliminieren, was zu einer Veränderung
von Cys (UGU) zu Ser (UCU) in ORF1 (gp75)/3A) führen
würde.
Ein Plasmid, das das mutierte Gen (pGFMUT1) enthielt, wurde hinsichtlich
seiner Fähigkeit
getestet, Erkennung durch TIL586 bei Ko-Transfektion in COS-7 zusammen
mit der HLA-A31
cDNA zu verleihen. 3B zeigte,
dass das mutierte Gen die Fähigkeit vollständig verloren
hatte, die Freisetzung von GM-CSF durch TIL586 zu stimulieren, verglichen
mit einem Konstrukt, das das Wildtyp-Gen enthielt. Diese Beobachtung
zeigte, dass das ATG an den Nukleotidpositionen 294–296 in
ORF3 zur Translation des 24 Aminosäureproduktes notwendig war,
und somit für
die Erzeugung des von TIL586 erzeugten T-Zellepitops essentiell
ist.
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Da Met (ATG) in Position 1 des Peptidepitops
vorliegt und die Mutation von ATG zu ATC an den Nukleotiden 294–296 zu
einer Veränderung
von Met zu Ile an Position 1 des Peptids führte, wurde die Möglichkeit untersucht,
dass der Verlust der Erkennung des mutierten Gens durch TIL586 auf
den Verlust der Fähigkeit des
mutierten Peptids zurückzuführen sein
könnte,
an MHC-Klasse-I-Moleküle
zu binden. Ein synthetisches Peptid (ISLQRQFLR) (SEQ. ID Nr. 41)
mit der gleichen Aminosäuresequenz,
wie vom mutierten Gen kodiert, wurde erzeugt und hinsichtlich der
Erkennung durch TIL586 untersucht. Man fand heraus, dass das synthetische
mutierte Peptid noch in vergleichbaren Konzentrationen wie das Wildtyp-Peptid
von TIL586 erkannt wurde. Weiterhin wurde, wenn die gleiche Mutation
in die Gesamtlängen-cDNA
eingebracht wurde, keine Reaktivität gegenüber TIL586 beobachtet, während die
Wildtyp-cDNA die Cytokinfreisetzung aus TIL586 in einer ähnlichen
Konzentration wie pPCR110 stimulieren konnte. Dies stimmt mit den
Deletionsergebnissen überein und
legt nahe, dass TIL586 keine Peptide in anderen Bereichen des Gens
erkannte. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Verlust der Erkennung
des mutierten Gens (ATG zu ATC an den Nukleotiden 294–296) durch T-Zellen
auf die Inaktivierung der Translationsinitiation von ORF3 zurückzuführen ist.
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Beispiel 4
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Erkennung des antigenen
Peptids auf Tumorzellen wie auch auf Melanozyten
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Zur Beantwortung der Frage, ob TIL586
ein natürlich
prozessiertes Peptid erkennt, das identisch oder ähnlich zum
ORF3-Peptid auf Tumorzellen ist, wurde die Fähigkeit des ORF3P-Peptids,
das auf 586EBV B-Zellen geladen wurde, um die Lyse von 51Cr-markierten
586mel-Zellen zu hemmen, in einem unmarkierten Zielhemmungsassay
untersucht. Signifikante Hemmung der Lyse von 51Cr-markierten
586mel wurde mit 586EBV-B-Zellen beobachtet, die mit dem ORF3P-Peptid
beladen waren, aber nicht mit 586EBV-B-Zellen, die mit irrelevanten
Peptiden beladen waren, oder T2-Zellen, die mit dem ORF3P-Peptid
beladen waren (5A). Dies
zeigt, dass dieses Peptid-Epitop mit einem natürlich prozessierten Peptid
auf Tumorzellen um die T-Zellerkennung konkurrieren kann. Wie vorhergesagt,
hemmten die mit ORF3P-beladenen 586EBV-B-Zellen die Lyse von 624mel
Zielzellen durch TIL 1200 nicht, die das gp100-Antigen in einem
HLA-A2-Kontext erkennt, verglichen mit 586EBV-B allein (5B). Zur weiteren Untersuchung,
ob T-Zellklone sowohl mit dem ORF3P-Peptid beladene EBV-Zellen und
Tumor-Zelllinien erkennen können,
wurden T-Zellklone
aus der TIL586-Zelllinie durch Endpunkt-Verdünnung (1 Zelle/Vertiefung in
einer 96-Loch-Platte) erzeugt und weiter in Kultur expandiert. T-Zellklone
wurden durch Endpunkt-Verdünnung
(1 Zelle pro Vertiefung) aus der TIL586-Zelllinie erzeugt. T-Zellklone
wurden weiter in AIM-V-Medium, das 6000 IU/ml IL-2 enthielt, expandiert. 586EBV-B-Zellen wurden mit
dem ORF3P-Peptid oder einem irrelevanten Peptid für 90 min
bei 37°C
beladen. Nach dreimaligem Waschen wurden der T-Zellklon oder TIL586-Zellen
hinzugegeben und für
zusätzliche 18–24 Std.
ko-inkubiert. Für
586mel, 397mel/A31+-Tumoren und NHEM680 Melanozyten-Zellen
wurden 1 × 105 Zellen pro Vertiefung mit 1 × 105 Zellen von T-Zellklonen, TIL586-C (6A), TIL586-C4 (6B) und TIL586-C6 ( 6C) oder TIL586 (6D) für 18–24 Std. inkubiert. Der GM-CSF-Assay
wurde wie in 1B beschrieben
durchgeführt.
Sechs T-Zellklone konnten 586mel-Tumorzellen, 586EBV-B-Zellen, beladen mit dem
ORF3P-Peptid und HLA-A31 positive Melanozyten, aber nicht 397mel/A31
oder 586EBV-B-Zellen alleine erkennen. Repräsentative Ergebnisse werden
in den 6A–6D gezeigt. Diese Ergebnisse
legten nahe, dass T-Zellklone wahrscheinlich ein natürlich prozessiertes
Peptid, das entweder ähnlich
oder identisch zu dem ORF3-Peptid auf Tumorzellen und normalen Melanozyten
ist, erkannten.
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Da zwischen gp75 und Tyrosinase,
gp100 und TRP-2 eine 40–45%-ige
Aminosäuresequenz- Identität besteht,
wurde die Möglichkeit
getestet, ob das von T-Zellklonen erkannte Peptid nicht von gp75
abgeleitet ist, sondern von einem der anderen Proteine. COS-7-Zellen
wurden mit HLA-A31 plus Tyrosinase, gp100 bzw. TRP-2 cDNAs transfiziert.
Keine davon wurde von den sechs T-Zellklonen erkannt, während COS-7,
transfiziert mit HLA-A31 und gp75 cDNA die Freisetzung von GM-CSF
aus diesen Klonen (Ergebnisse nicht gezeigt) stimulierte. Eine Computer-Datenbankrecherche
zeigte ebenfalls, dass keine bekannten Proteine einschließlich Tyrosinase,
gp100 und TRP-2 in der Datenbank Aminosäuresequenzen mit dem Peptid-Bindemotiv
von HLA-A31 und signifikanter Ähnlichkeit
zu dem von TIL586 erkannten Peptid-Epitop enthielt.
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Beispiel 5
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In-vivo-Schutzassay
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Für
in-vivo-Schutz-Assays wurden MHL-A31+ transgene
Mäuse mit
0,1 pg, 1,0 ng, 1,0 μg,
1 mg oder 100 mg des Krebspeptids (SEQ.-ID Nr. 9) intravenös am Tage
0 und am Tage 14 vor einer subkutanen „Challenge" mit 104 Trp-1+ B16-Maus-Melanomzellen oder einer intravenösen „Challenge" mit 5 × 105 Trp-2+ B16-Maus-Melanomzellen
immunisiert. Mäuse,
die Tumorzellen subkutan erhalten, werden zweimal die Woche hinsichtlich
Tumorentwicklung untersucht und die Größe wird bestimmt. Mäuse, die
Tumorzellen intravenös
erhalten, werden am Tag 12 getötet
und die Anzahl von Lumenmetastasen wird wie durch Houghton, A. N.
1994 J. Exp. Med. 180: 1–40,
beschrieben, bestimmt.
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Beispiel 6
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In-vivo-Behandlungsassay
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Für
die In-vivo-Behandlung wurden MHL-A31+-transgene
Mäuse entweder
mit 1 × 105 oder 5 × 105 Trp-1+ B16-Maus-Melanom-Zellen intravenös infiziert,
um Lungenmetastasen zu etablieren. Die Mäuse werden nachfolgend mit
einem rekombinanten Virus, der das Krebspeptid (SEQ. ID Nr. 9) exprimiert,
mit 105 PFU/mg Körpergewicht geimpft. Die Mäuse werden
am Tag 12 getötet
und die Anzahl der Lungenmetastasen in geimpften gegenüber ungeimpften
Mäusen
wird bestimmt.
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Beispiel 7
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Immuntherapie mit Krebsartigen-spezifischen
T-Lymphozyten
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Für
ein Melanom-Antigen prä-sensibilisierte
T-Lymphozyten können
bei der therapeutischen Behandlung von Säugern wirksam sein, die an
einem Melanom leiden. Die T-Lymphozyten werden aus peripherem Blut
oder Melanom-Tumorsuspensionen isoliert und in vitro kultiviert
(Kawakami, Y. et al., 1988, J. Exp. Med. 168: 2183–2191).
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Die T-Lymphozyten werden dem Krebspeptid
(SEQ. ID Nr. 6) in einer Konzentration von 1 μg/ml alleine oder in der Gegenwart
von IL-2 ausgesetzt, resensibilisiert und in Kultur expandiert.
T-Lymphozyten, die mit dem Krebspeptid behandelt wurden, werden
an einen Säuger
in einer Konzentration von etwa 109 bis
1012 Lymphozyten pro Säuger verabreicht. Die Lymphozyten
werden entweder intravenös,
intraperitoneal oder intraläsional
verabreicht. Die Behandlung kann gleichzeitig mit anderen therapeutischen
Behandlungen, wie Zytokinen, chirurgischer Behandlung von Melanom-Läsionen und
chemotherapeutischen Arzneistoffen verabreicht werden.
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Beispiel 8
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Behandlung von Patienten
mit metastasierendem Melanom
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In diesem Protokoll werden Patienten
mit fortgeschrittenem Melanom mit einem Antigen-Krebsepitop immunisiert.
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Für
diesen Versuch auszuwählende
Patienten müssen
ein messbares, metastasierendes Melanom aufweisen, das einer standardmäßigen wirksamen
Therapie nicht zugänglich
ist. Patienten müssen
Tumoren aufweisen, die das TPR-1-Antigen exprimieren, wie durch
PCR- oder Northern-Blot-Analyse
von Tumorzell-RNA nachgewiesen wurde.
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Die Patienten erhalten entweder 1
ng, 1 μg,
1 mg oder 500 mg/kg Körpergewicht
eines Krebspeptids (SEQ.-ID Nr. 6) intravenös am Tage 0, am Tag 7 oder
am Tag 14 alleine oder in Kombination mit IL-2 und/oder einem immunstimulatorischen
Molekül.
Die Patienten werden hinsichtlich der Toxizität der immunologischen Effekte
und der therapeutischen Wirksamkeit untersucht.
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Lymphozyten werden aus den behandelten
Patienten entnommen und hinsichtlich der spezifischen Antwort gegen
das Krebsantigen untersucht, das die Aminosäuresequenz MSLQRQFLR (SEQ.-ID
Nr. 6) umfasst.
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Eine vollständige Reaktion wird definiert
als das Verschwinden jeglicher klinischer Anzeichen der Krankheit,
das wenigstens vier Wochen anhält.
Eine partielle Reaktion bezeichnet einen 50%-igen oder einen stärkeren Rückgang der
Summe der Produkte des lotrechten Durchmessers aller messbarer Läsionen für wenigstens
vier Wochen ohne das Auftreten neuer Läsionen oder der Vergrößerung irgendeiner
Läsion.
Geringfügige
Reaktionen werden definiert als eine Abnahme von 25–49% der
Summe der Produkte der lotrechten Durchmesser der messbaren Läsionen ohne
das Auftreten neuer Läsionen
und ohne Zunahme irgendeiner Läsion.
Ein Patient mit weniger als einer teilweisen Reaktion wird als Non-Responder
betrachtet. Das Auftreten neuer Läsionen oder eines Anstiegs
des Produktes des lotrechten Durchmessers der früheren Läsionen um mehr als 25% nach
einer partiellen oder vollständigen
Reaktion wird als Rückfall
bezeichnet.
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Beispiel 9
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Materialien und Methoden
für TRP-2
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Chemikalien und Reagenzien
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Die folgenden Chemikalien und Reagenzien
wurden von den genannten Herstellern bezogen: RPMI 1640, AIM-V-Medium,
Lipofectamin, G418 (GIBCO BRL, Gaithersberg, MD); der eukaryotische
Expressionsvektor pCR3 (Invitrogen, San Diego, CA); anti-HLA-A31
monoklonale Antikörper
(One lambda, Canoga Park, CA); Antümmunglobulin-M-Antikörper, konjugiert
an Fluoresceinisothiocyanat (Vector Laboratories, Inc. Burlingame,
CA).
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T-Zellklone und -linien
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Die T-Zellklone wurden durch beschränkende Verdünnung (1
Zelle/Vertiefung) aus der TIL586-Zelllinie generiert. Allogene PBL
(1 × 103 Zellen/Vertiefung) wurden in RPMI1640,
das 10% humanes AB-Serum und 50 IU IL-2 enthielt, als Feeder-Zellen
verwendet. Nach 12 Tagen wurden T-Zellklone dann in AIM-V-Medium, das
6000 IU/ml IL-2 enthielt, expandiert. Um eine optimale Expansion
zu erhalten, verwendeten wir das OKT3-Expansionsverfahren, das von S. Riddell
beschrieben wurde (Walter et al. 1995, N. Engl. J. Med. 333: 1038–1044).
Am Tage 0 wurden 5 × 104 T-Zellen mit HLA-A31-PBL (500 : 1, Verhältnis von
PBL zu T-Zellen) und 586EBV-B-Zellen (10 : 1, Verhältnis von
EBV zu T-Zellen)
in 25 ml RPMI 1640, das 11% humanes Serum, 30 ng/ml OKT3-Antikörper und
Antibiotika enthielt, ko-kultiviert. Am Tage 1 wurde IL-2 in einer
Endkonzentration von 180 IU/ml zugegeben. Die Medien wurden am Tag
5 gegen frische Medien ausgetauscht, die 11% humanes Serum, 180
IU/ml IL-2 enthielten. Medium wurde dann alle drei Tage ausgetauscht.
An den Tagen 12–14
wurden die T-Zellen geerntet, gezählt und cryo-konserviert. Aus
der Tumorprobe eines Patienten mit metastasierendem Melanom wurden
TIL586 isoliert und in Medium, das IL-2 (600 IU/ml) (Chiron) enthielt,
für 32–60 Tage
wie vorstehend beschrieben kultiviert (Topalian et al. 1988, J.
Clin. Oncol. 6: 839–853).
TIL586 waren vorwiegend CD8+-T-Zellen.
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Melanoma-Zellinien 397mel, 397mel/A31,
586mel, 624mel, 624mel/A31 und EBV-transformierte B-Zelllinien 586EBV und
1510EBV wurden in unserem Labor etabliert und in RPMI 1640 Medium
kultiviert, das 10% fötales
Kälberserum
enthielt (FCS). Normale kultivierte Melanozyten aus Säuglingsvorhaut
wurden in Melanozyten-Wachstumsmedium (MOM; Clonetics, CA) kultiviert.
Die COS-7-Zelllinie wurde von Dr. W. Leonard (NIH) zur Verfügung gestellt.
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GM-CSF-Sekretions-Assay
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Die DNA-Transfektion und die GM-CSF-Assays
wurden wie vorhergehend beschrieben durchgeführt (Wang et al. 1995, J. Exp.
Med. 181: 799–804).
200 ng DNA, die für
Antigene kodiert, und 50 ng der HLA-A31-DNA wurden mit 2 μl Lipofectamin
in 100 ml DMEM für
15–45
min vermischt. Das DNA-/Lipofectamingemisch wurde dann zu den COS-7-Zellen
(5 × 104) hinzugegeben und über Nacht inkubiert. Am folgenden Tag
wurden die Zellen zweimal mit DMEM-Medium gewaschen. TIL586 wurde
in einer Konzentration von 1 × 105 Zellen/Vertiefung in AIM-V-Medium, das
120 IU/ml IL-2 enthielt, zugegeben. Für die T-Zellklone wurden nur 1 × 104 Zellen/Vertiefung zugegeben. Nach 18–24 Std.
Inkubation wurden 100 μl Überstand
abgenommen und GM-CSF wurde in einem Standard-ELISA-Assay gemessen (R
+ D Systems, Minneapolis, MN). Um die Erkennung der Peptide zu testen,
wurden 586EBV- oder T2-Zellen mit Peptiden bei 37°C für 90 min
inkubiert und dann dreimal mit AIM-V-Medium, das 120 IU/ml IL-2
enthielt, gewaschen. T-Zellen wurden zugegeben und für weitere
18–24
Std. inkubiert, 100 μl
des Überstandes
wurde für
den GM-CSF-Assay
abgenommen.
-
Exo-III/SI-Deletionskonstrukte
und Subklonierung
-
TRP-2 cDNA war ein Geschenk von Dr.
Shibahara (Yokoyama et al. 1994, Biochim. Biophys. Acta 1217: 317–321). Die
cDNA wurde in den PCR-Vektor mit einem CMV-Promotor für die Expression subkloniert. Um
eine Reihe von Deletionen herzustellen, wurde das Plasmid PCR3,
das die TRP-2 cDNA enthielt, mit Xba-I verdaut und mit alpha-Phosphorothioat-Desoxyribonukleotid-Triphosphaten
aufgefüllt,
um den Verdau durch Exo III zu blockieren. Die linearisierte DNA
wurde einem zweiten Restriktionsenzym-Verdau unterzogen, um ein
Ende zu generieren, das gegenüber
Exo III-Nuklease/Mungobohnennuklease-Deletion sensitiv ist. Dies wurde
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Stratagene, CA) durchgeführt. Alle Deletionskonstrukte
wurden sequenziert, um die Lokalisation der deletierten DNA-Sequenz
zu bestimmen. Das pTA-Plasmid war ein Derivat von pCR3-TRP2, in
dem ein Apa I DNA-Fragment von dem 3'-Ende des TRP-2-Gens deletiert war. pTK wurde nach Entfernung
eines KpnI-DNA-Fragments vom 3'-Ende
des TRP-2-Gens erzeugt. pTP wurde durch Deletion eines internen
Pst-I-Fragments durch Religation erzeugt.
-
Northern-Blot-Analyse
-
Gesamt-RNA wurde durch die Guanidinium-Isothiocyanat-/Cäsiumchlorid-Zentrifugationsmethode isoliert.
Gesamt-RNA aus normalem menschlichen Gewebe wurde von Clontech,
CA, käuflich
erworben. 20 μg Gesamt-RNA
wurden der Elektrophorese in einem 1,2%-igem Agarose-Formaldehydgel
unterzogen und auf eine Nylonmembran überführt. Ein 2,0 kb DNA-Fragment
des TRP2-Gens wurde mit 32P-α-CTP durch
das „Random-Priming"-Verfahren markiert.
Die Prä-Hybridisierung
und die Hybridisierung wurden gemäß dem QuickHyb-Protokoll (Stratagene)
durchgeführt.
Die Membranen wurden zweimal mit 2 × SSC/0,1% SDS bei Raumtemperatur
für 15
min und zweimal mit 0,1 × SSC/0,1%
SDS bei 60°C
für 30
min gewaschen. Die Autoradiographie wurde bei –70°C durchgeführt.
-
Cytotoxizitäts-Assay
-
Die Zytolyse wurde unter Verwendung
von Calcein AM (Molecular Probes, Eugene, OR) durchgeführt. T2-
oder 586EBV-B-Zellen wurden mit den Peptiden in RPMI 1640/5%FCS
für 90
min beladen. Tumorzellen und die mit Peptid beladenen EBV-B-Zellen
wurden mit Calcein AM (15 μl
von 1 mg/ml Calcein AM für
jeweils 1 × 106 Zellen) für 30 min bei 37°C markiert.
Nach der Inkubation wurden die Zellen dreimal mit AIM-V/120 IU IL-2
gewaschen. 1 × 103 Zielzellen wurden mit T-Zellen in verschiedenen
E : T-Verhältnissen
vermischt. Nach einer 4-stündigen
Inkubation bei 37°C
wurden 5 μl
einer bovinen Hämoglobin-Quencherlösung, die
Ethidiumbromnid enthielt, zugegeben. Die Platte wurde durch einen
Lambda-Scan abgelesen. Der Prozentsatz der Lyse wurde anhand der
folgenden Gleichung berechnet: [1 – (A – B)/(C – B)] × 100, wobei A der abgelesene Wert
der nicht-lysierten Zellen in Anwesenheit von T-Zellen ist, B ist
der Wert des Hintergrundsignals und C ist der maximale Signalwert
von Zielzellen.
-
Die Peptide wurden unter Verwendung
eines Peptid-Synthesegeräts
(Modell AMS 422, Gilson Co., Inc., Worthington, OH) synthetisiert.
Einige Peptide wurden durch HPLC aufgereinigt und waren zu mehr
als 98% rein. Die Peptidmasse einiger Peptide wurde durch massenspektrometrische
Analyse bestätigt.
-
Beispiel 10
-
Erkennung neuer Antigene
auf Tumorzellen durch CTL-Klone
-
In früheren Studien haben wir eine
Anzahl von T-Zellklonen aus der TIL586-Zelllinie durch beschränkende Verdünnung isoliert
(Wang et al., 1996b, J. Exp. Med. 183: 1131–1140). Sechs dieser Klone
erkannten 586EBV-Zellen, die mit dem ORF3-Peptid beladen waren,
das von einem Genprodukt abgeleitet ist, das von einem alternativen
offenen Leserahmen des TRP-1-gp75-Gens
translatiert wird, und die autologen 586mel-Tumorzellen, erkannten
aber nicht 586EBV-B-Zellen, die mit einem irrelevanten Peptid beladen
waren. TIL586-C1 wurde als ein Vertreter dieser Zellklone ausgewählt, wie
in 7b gezeigt. Einige
T-Zellklone, die von der gleichen TIL586-Zelllinie isoliert wurden,
erkannten jedoch weder 586EBV-Zellen, die mit dem TRP-1-Peptid ORF3P
beladen waren, noch COS-Zellen, die mit TRP-1 und HLA-A31 cDNAs transfiziert
waren, konnten aber 586mel als auch HLA-A31+-Melanozyten ( 7) erkennen. Diese Ergebnisse
legen nahe, dass die T-Zellklone zusätzliche Tumorantigene auf den
586mel-Tumorzellen erkennen. Diese T-Zellklone wurden dann expandiert,
um ausreichend Zellen zum Screening von cDNA-Bibliotheken zu erhalten
oder um andere cDNAs hinsichtlich der Erkennung anhand von Verfahren
zu testen, die in dem Material- und Methodenabschnitt (Beispiel
9) beschrieben sind. Einer der Klone, der CTL-Klon 4, wurde erfolgreich
expandiert und für
die nachstehend beschriebenen weiteren Untersuchungen verwendet.
-
BEISPIEL 11
-
Identifizierung einer
cDNA, die für
ein von T-Zellklonen erkanntes Tumorantigen kodiert
-
Um das HLA-Molekül zu bestimmen, das für die Präsentation
von Antigen an den CTL-Klon 4 verantwortlich ist, transfizierten
wir HLA-A31-cDNA in A31-negative Tumorlinien, wie 397mel und 624mel
und untersuchten auch die Erkennung durch den CTL-Klon. Transfektanten
von 397mel und 624mel, die HLA-A31 exprimieren, wurden in signifikanter
Weise durch den CTL-Klon 4 erkannt (Tabelle 3). Weiterhin konnten
diese T-Zellen ebenfalls die HLA-A31-positive allogene Tumorlinie
1353mel erkennen, was anzeigt, dass die Erkennung des Tumorantigens
durch den CTL-Klon 4 HLA-A31 restringiert ist.
-
Tabelle
3: Spezifische Sekretion von GM-CSF durch CTL-Klon 4 ist HLA-A31-restringiert
-
GM-CSF im Überstand wurde nach 24 h Inkubation
von 2 × 104 Zellen des CTL-Klon 4 entweder mit Melanom-Zelllinien oder mit
COS-7-Zellen, die mit der HLA-A31 cDNA transfiziert waren, gemessen.
-
Da nur eine begrenzte Anzahl von
T-Zellen erhältlich
war, untersuchten wir zunächst,
ob diese T-Zellen früher
identifizierte Tumorantigene oder Melanozyten-Linien-Differenzierungungsproteine
erkannten oder nicht. Die Erkennung von COS-7-Zellen, die mit HlA-A31
cDNA transfiziert waren, und Genen, die für bekannte Tumorantigene oder
mutmaßliche
Antigene kodieren, einschließlich
MART-1 (Kawakami et al. 1994a Proc. Natl. Acad. Sci. 91: 3515–3519),
gp75 (Wang et al. 1995, J. Exp. Med. 181: 799.804), gp100 (Kawakami
et al. 1994b, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 6458–6462),
Tyrosinase (Brichard et al. 1993, J. Exp. Med. 178: 489–495, plS
(Robbins et al. 1995, J. Immunol. 154: 5944–5950) und TRP-2 (Yokoyama
et al. 1994, Biochim. Biophys. Acta 1217: 317–321; Bouchard et al. 1994,
Eur. J. Biochem. 219: 127–134)
durch den CTL-Klon 4 wurde untersucht. COS-Zellen, die mit HLA-A31
alleine oder TRP-2 alleine transfiziert wurden, verliehen keine Erkennung
durch die T-Zellklone. COS-Zellen, die mit HLA-A31 und TRP-2-DNA
transfiziert wurden, stimulierten jedoch die Freisetzung von GM-CSF
aus T-Zellen, wobei COS-Zellen, die mit HLA-A31 und anderen Genen
transfiziert waren, dies nicht taten. Dies zeigt, dass der T-Zellklon 4 TRP-2
als Tumorantigen in einer HLA-A31-restringierten Weise erkannte.
-
Die Analyse der strukturellen Ähnlichkeiten
bei HLA-A3, A11, A31, A33 und A68 und deren Peptid-Bindemotiv legte
die Anwesenheit eines A3-artigen Supermotivs nahe (Sidney et al.
1996, Human Immunol. 45: 79–93).
Ein einzelnes Epitop-Peptid könnte
mit HLA-A3, A11, A31, A33 und A68-Molekülen kreuzreagieren, die in
etwa 40–50%
der allgemeinen Population kumulativ exprimiert werden. Es wurde
berichtet, dass das gleiche Peptid-Epitop, das vom Hepatitis-B-Virus-Nukleokapsidprotein
abgeleitet ist, durch HLA-A31 – und -A68-Moleküle präsentiert
und durch die entsprechenden HLA-A31- oder -A68-restringierten CTL
erkannt werden konnte (Missale et al. 1993, J. Exp. Med. 177: 751–762). Wir
untersuchten, ob HLA-A31-restringierte T-Zellen TRP-1 und TRP-2-Epitope
erkannten, wenn sie auf HLA-A3-positive
EBV-B-Zellen geladen wurden. Interessanterweise wurde eine schwache
Erkennung nachgewiesen, basierend auf der GM-CSF-Freisetzung aus
T-Zellen. Es wurde jedoch keine Erkennung der HLA-A3-positiven Tumorzellen
nachgewiesen.
-
BEISPIEL 12
-
Expression des TRP-2-Gens
-
Northern-Blot-Analysen wurden durchgeführt mit
der TRP-2-cDNA als Sonde, um das Expressionsmuster von TRP-2 in
unterschiedlichen Geweben nachzuweisen. Es konnte gezeigt werden,
dass normales Retina-Gewebe unter den normalen untersuchten menschlichen
Geweben das einzige Gewebe war, das positiv für die Expression von TRP-2
war. Das Expressionsmuster von TRP-2 in Melanom-Zelllinien und anderen Zelllinien
ist in der nachstehenden Tabelle 4 aufgelistet. Fünfundzwanzig
von dreißig
Melanom-Zelllinien exprimieren TRP-2. Die Burkitt's-8-Zellinie Daudi
und die Brustkrebs-Zellinie MDA231 waren negativ, in Übereinstimmung
mit früheren
Ergebnissen (Bouchard et al., 1994, Eur. J. Biochem. 219: 127–134). Somit
schien wie bei Tyrosinase, TRP-1, gp100 und MART-1 das Expressionsmuster
dieses Gens auf Melanome, normale Melanozyten-Zelllinien und die
Retina beschränkt
zu sein.
-
Tabelle
4: Expression von TRP-2 in verschiedenen untersuchten Zelllinien
und menschlichen Geweben
-
Expression von TRP-2 wurde durch
Northern-Blot Analyse mit ~ 10–20
g Gesamt-RNA untersucht und mit dem TRP-2 cDNA-Fragment hybridisiert.
Daudi ist eine Burkitt-B-Zelllinie und MDA231 ist eine Brustkrebs-Zelllinie.
-
BEISPIEL 13
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Von T-Zellen erkannte
Peptidepitope
-
Zur Bestimmung der antigenen Epitope
von TRP-2 wurde eine Serie von „nested"-Deletionen des TRP-2-Gens vom 3'-Ende unter Verwendung
von Exo III/SI-Nuklease als auch DNA-Fragmenten, die für die verkürzte Form von TRP-2 kodieren,
generiert. Diese Deletionen und subklonierten Konstrukte wurden
zusammen mit dem pBK-CMV-Plasmid, das die HLA-A31-cDNA enthält, in COS-7-Zellen
transfiziert. Die Erkennung der transfizierten COS-Zellen wurde
mit CTL-Klonen allein durch Messung der Freisetzung von GM-CSF-Cytokin
aus dem CTL-Klon gemessen. 9 zeigt,
dass die pTD1-, 2- und 3-Konstrukte die Fähigkeit beibehielten, die Cytokin-Freisetzung
aus dem CTL-4-Klon zu stimulieren, aber pTD4- und pTDS verloren
die stimulierende Aktivität
gegenüber
dem CTL-Klon 4, was anzeigt; dass das/die vom CTL-4-Klon erkannte(n)
Epitope) in der Region der Nukleotide 836–1045 lokalisiert war(en).
Dies stimmte mit den Ergebnissen aus den Subklonierungsexperimenten überein.
Obwohl pTA und pTB die Fähigkeit
verloren, die Cytokin-Freisetzung aus dem CTL-Klon 4 zu stimulieren,
so bleibt pTK im Cytokin-Freisetzungs-Assay immer noch positiv.
Deshalb befinden sich die Epitope in einem DNA-Fragment, das von
den ersten PstI- und
KpnI-Schnittstellen flankiert ist, wie in 10 gezeigt.
-
Um die Epitope der kodierenden Region
dieses kleinen DNA-Fragments zu identifizieren, wurden fünf synthetische
Peptide, basierend auf dem synthetischen Peptid-Bindemotiv für HLA-A31
(hydrophobe Reste an Position 2 und positiv geladene Reste an Position
9) (Rammensee et al. 1995, Immunogenetics 41: 178–228) synthetisiert.
Diese Peptide wurden auf 586EBV-B-Zellen geladen und hinsichtlich
ihrer Fähigkeit
untersucht, die Cytokin-Freisetzung
durch den CTL-Klon 4 zu stimulieren. Wie in Tabelle 5 gezeigt, wurde
das Peptid TRP197–205 durch den CTL-Klon
4 deutlich erkannt, wenn es auf 586EBV-B-Zellen geladen war. Die
Erkennung dieses Peptids durch den CTL-Klon 4 wurde nur dann beobachtet,
wenn das Peptid auf HLA-A31+-EBV-B-Zellen, wie 586EBV und 1510EBV,
geladen war, aber nicht bei HLA-A31-negativen T2-Zellen. Der CTL-Klon
4 erkannte das vom alternativen offenen Leserahmen des TRP-1-Gens
abgeleitete ORF3P-Peptid nicht. Diese Ergebnisse zeigten, dass TIL586-C1
spezifisch das ORF3P-Peptid von TRP-1 und der CTL-Klon 4 spezifisch
das von TRP-2 abgeleitete Peptid erkannten. Es wurde keine Kreuzreaktivität beobachtet,
während
ORF3P- und TRP-2-p197 durch HLA-A31-Moleküle den T-Zellen präsentiert
wurden.
-
Tabelle
5. Identifizierung von synthetischen Peptiden mit Reaktivität für T-Zellklone
-
586EBV-Zellen wurden mit einzelnen
Peptidett in einer Konzentration von ~ 1 g/ml für 90 min inkubiert. Freisetzung
von GM-CSF wurde nach Ko-Inkubation von Peptid-beladenen 586EBV-Zellen
mit T-Zellklonen gemessen, die entweder TRP-1 oder TRP-2 erkennen.
Sekretion von GM-CSF durch T-Zellen alleine ohne Stimulation wurde
abgezogen. 586EBV und 1510EBV sind mit EBV transformierte B-Zelllinien,
die HLA-A31 exprimieren.
-
BEISPIEL 14
-
Charakterisierung des
TRP197–205-Peptids
-
Durch Titrationsexperimente wurde
gezeigt, dass 1 nM des Peptids ausreichten, um die Freisetzung von
GM-CSF aus dem T-Zellklon 4 zu stimulieren. Die Stimulierung erreichte
bei 500 nM ein Plateau (10A). Die
Lyse von 586EBV-B-Zellen, die mit TRP197–205 beladen
waren, durch den CTL-Klon 4, wurde ebenfalls bei verschiedenen Peptid-Konzentrationen bestimmt
(10B) und ähnlich wie in Cytokin-Freisetzungs-Assays
wurde die Lyse von Zielzellen durch den CTL-Klon 4 bei 1 nM Peptid-Konzentration
nachgewiesen. Die maximale Lyse wurde bei 100 nM Peptid-Konzentration
nachgewiesen. Der CTL-Klon 4 konnte 586EBV-Zellen, die mit TRP-2-p197
beladen waren und 586mel-Tumorzellen sogar bei einem geringen E
: T-Verhältnis
lysieren, konnte jedoch 586EBV-B-Zellen alleine oder 586EBV-B-Zellen,
die mit dem Kontroll-Peptid ORF3P beladen waren oder die HLA-A31
negative 397mel-Linie (10) nicht lysieren.
-
Die Mehrheit der bis heute identifizierten
menschlichen Melanomantigene sind nicht-mutierte Selbst-Antigene
und die T-Zell-Erkennung und die Bindeaffinität dieser Selbst-Peptide für die entsprechenden MHC-Moleküle hat in
manchen Fällen
durch die Substitution von Aminosäuren an Ankerresten Verbesserung erfahren.
Eine Anzahl synthetischer Peptide einschließlich von 8-meren oder 10-meren
und modifizierter Peptide, wie in Tabelle 6 gezeigt, wurden hergestellt
und hinsichtlich der Erkennung durch den CTL-Klon 4 bei Beladung
auf 586EBV-B-Zellen untersucht. Das 10mer-TLLGPGRPYR, in dem eine
Aminosäure
am N-Terminus von TRP197–205 verlängert war,
wurde durch den CTL-Klon 4 immer noch erkannt, wenn es auf 586EBV-B-Zellen geladen
wurde, aber die Reaktivität
betrug nur 60% gegenüber
dem überlappenden
9mer LLGPGRPYR. Basierend auf dem Bindemotiv von HLA-A31 wurden
einige modifizierte Peptide durch Substitution von Aminosäuren an
Ankerrestpositionen 2 und 9 als auch an anderen Positionen erzeugt.
Der Rest Arg an der Position 9 im C-Terminus konnte gegen den Lys-Rest
ausgetauscht werden und das modifizierte Peptid behielt 60% der
Aktivität
des parentalen Peptids bei. Austausch eines Leu-Restes an Position
2 gegen entweder Ser-, Ile- oder Val-Reste behielt die gleiche Aktivität bei oder
reduzierte die Aktivität
auf 60% des parentalen Peptids, während die Substitution mit
Ala oder Phe an dieser Position die Fähigkeit, Cytokin-Freisetzung
aus T-Zellen (Tabelle
6) zu stimulieren, verringerte. Andere Modifikationen führten zu
unterschiedlicher Krebspeptid-Aktivität bei der T-Zellerkennung.
-
Tabelle
6. Vergleich der T-Zell-Reaktivität modifizierter Peptide
-
586EBV-Zellen wurden mit einzelnen
Peptiden in einer Konzentration von ~ 0,5 g/ml für 90 min inkubiert. Freisetzung
von GM-CSF wurde nach Koinkubation von Peptid-beladenen 586EBV-Zellen
mit den Zellen des CTL-Klon 4 gemessen. Sekretion von GM-CSF durch
T-Zellen alleine ohne Stimulatoren wurde abgezogen. 586EBV ist eine
mit EBV transformierte B-Zelllinie, die HLA-A31 exprimiert.
-
Das TRP-2-Protein enthält zwei
mutmaßliche
Kupfer-Bindestellen, Cystein-reiche Bereiche und eine Transmembran-Domäne. Menschliches
TRP-2 wurde auf das Chromosom 13 kartiert, während das Gegenstück der Maus
auf den Chromosom 14 im Bereich der Fellfarben-Mutation Slaty kartiert
wurde. Zwischen TRP-2 und Tyrosinase oder TRP-1/gp75 besteht eine
40%-ige Aminosäure-Sequenzidentität, aber
bisher konnte keine CTL-Linie oder ein Klon gefunden werden, die/der
ein gemeinsames Peptid-Epitop innerhalb der Tyrosinase-Proteinfamilie erkennt.
-
Das 9mer-TRP197–205-Peptid,
das durch den CTL-Klon 4 erkannt wird, ist an einer der Kupfer-Bindestellen in der
kodierenden Region von TRP-2 lokalisiert. Dieses Peptid stimulierte
die Freisetzung von Zytokinen aus T-Zellen am effizientesten, verglichen
mit anderen Peptiden, einschließlich
modifizierten Peptiden, die in dieser Untersuchung getestet wurden.
Dies stimmte mit dem vorhergesagten HLA-A31-Bindemotiv überein, das
zeigt, dass Leu an Position 2 und Arg an Position 9 die begünstigten
Reste sind. Obwohl Leu an Position 2 und Arg an Position 9 durch
Ile und Ser an Position 2 bzw. Lys an Position 9 ersetzt werden
konnten, ohne zu einem größeren Verlust
der Reaktivität
gegenüber
der T-Zell-Erkennung zu führen,
führten
Substitutionen der Aminosäuren
an den Positionen 1, 3 oder 6 zu einem gewissen Reaktivitätsverlust.
-
BEISPIEL 15
-
In-vivo-Behandlungs-Assay
-
Für
die In-vivo-Behandlung werden MHL-A31+-transgene
Mäuse mit
entweder 1 × 105 oder 5 × 105 TRP-1+ B16 Maus-Melanomzellen intravenös infiziert,
um Lungenmetastasen zu etablieren. Die Mäuse werden nachfolgend mit
einem rekombinanten Virus, das ein Krebspeptid, LLGPGRPYR bei 105 PFU/mg Körpergewicht exprimiert, geimpft.
Die Mäuse
werden am Tag 12 getötet
und die Anzahl der Lungenmetastasen in geimpften Mäusen gegenüber ungeimpften
Mäusen
werden bestimmt.
-
BEISPIEL 16
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Immuntherapie mit Krebsantigen-spezifischen
T-Lymphozyten
-
Für
ein Melanom-Antigen prä-sensibilisierte
T-Lymphozyten können
bei der therapeutischen Behandlung von Melanom-Patienten wirksam
sein. Die T-Lymphozyten werden aus peripherem Blut oder Melanom-Tumorsuspensionen
isoliert und in vitro kultiviert (Kawakami, Y. et al., 1988, J.
Exp. Med. 168: 2183–2191).
-
Die T-Lymphozyten werden dem Krebspeptid
LLGPGRPYR in einer Konzentration von 1 μg/ml alleine oder in der Gegenwart
von IL-2 ausgesetzt, resensibilisiert und in Kultur expandiert.
T-Lymphozyten, die mit dem Krebspeptid behandelt wurden, werden
an einen Säuger
in einer Konzentration von etwa 109 bis
1012 Lymphozyten pro Säuger verabreicht.
-
Die Lymphozyten werden entweder intravenös, intraperitoneal
oder intraläsional
verabreicht. Die Behandlung kann gleichzeitig mit anderen therapeutischen
Behandlungen, wie Zytokinen, chirurgischer Behandlung von Melanom-Läsionen und
chemotherapeutischen Arzneistoffen verabreicht werden.
-
BEISPIEL 17
-
Behandlung von Patienten
mit metastasierendem Melanom
-
In diesem Protokoll werden Patienten
mit fortgeschrittenem Melanom mit einem Antigen-Krebsepitop immunisiert.
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Für
diesen Versuch auszuwählende
Patienten müssen
ein messbares, metastasierendes Melanom aufweisen, das einer standardmäßigen wirksamen
Therapie nicht zugänglich
ist. Patienten müssen
Tumoren aufweisen, die das TPI-2-Antigen exprimieren, wie durch
PCR- oder Northern-Blot-Analyse
von Tumorzell-RNA nachgewiesen wurde.
-
Die Patienten erhalten entweder 1
ng, 1 μg,
1 mg oder 500 mg/kg Körpergewicht
eines Krebspeptids LLGPGRPYR intravenös am Tage 0, am Tag 7 oder
am Tag 14 alleine oder in Kombination mit IL-2 und/oder einem ko-immunstimulatorischen
Molekül.
Die Patienten werden hinsichtlich der Toxizität der immunologischen Effekte
und der therapeutischen Wirksamkeit untersucht.
-
Lymphozyten werden aus den behandelten
Patienten entnommen und hinsichtlich der spezifischen Antwort gegen
das Krebsantigen, das die Aminosäuresequenz
LLGPGRPYR enthält,
untersucht.
-
Eine vollständige Reaktion wird definiert
als das Verschwinden jeglicher klinischer Anzeichen der Krankheit,
das wenigstens vier Wochen anhält.
Eine partielle Reaktion bezeichnet einen 50%-igen oder einen größeren Rückgang der
Summe der Produkte des lotrechten Durchmessers aller messbarer Läsionen für wenigstens
vier Wochen ohne das Auftreten neuer Läsionen oder Vergrößerung irgendeiner
Läsion.
Geringfügige Reaktionen
werden definiert als eine Abnahme von 25–49% der Summe der Produkte
der lotrechten Durchmesser der messbaren Läsionen ohne das Auftreten neuer
Läsionen
und ohne Zunahme irgendeiner Läsion. Ein
Patient mit weniger als einer teilweisen Reaktion wird als Non- Responder betrachtet.
Das Auftreten neuer Läsionen
oder eines Anstiegs des Produktes des lotrechten Durchmessers der
früheren
Läsionen
um mehr als 25% nach einer partiellen oder vollständigen Reaktion
wird als Rückfall
bezeichnet.
-
Diskussion
-
Es wurden einige antigene T-Zell-Epitope,
die von dem normalen offenen Leserahmen des entsprechenden nicht-mutierten,
gemeinsamen Melanom-Antigen, wie Tyrosinase, MART-1/Melan-A und gp100
abgeleitet sind, identifiziert. In dieser Untersuchung wurde gezeigt,
dass das von TIL586 erkannte antigene Peptid von einem zweiten Genprodukt
des gp75-Gens abgeleitet ist. Unserem Wissensstand nach ist dies
das erste Beispiel dafür,
dass T-Zellen ein antigenes Peptid erkennen, das aus der Translation
eines überlappenden offenen
Leserahmens des gleichen Gens resultiert, und es ist weiterhin das
einzige Beispiel in eukaryotischen Zellen, das zwei vollständig unterschiedliche
Proteine und/oder Peptide von überlappenden
offenen Leserahmen eines einzelnen zellulären Gens translatiert werden
können.
ORF3 von gp75 kodiert für
ein kurzes Protein von 24 Aminosäuren.
Das von TIL586 erkannte antigene Peptid wird durch die Sequenz kodiert,
die unmittelbar hinter dem ATG (294–296) Start-Codon des alternativen offenen Leserahmens
liegt.
-
Obwohl gp75 40–45% Sequenzhomologie zu Tyrosinase,
gp100 und TRP-2 aufweist, konnte eine Ko-Transfektion von HLA-A31
und Tyrosinase, gp100 bzw. TRP-2-DNAs in COS-7-Zellen keine Freisetzung von GM-CSF
aus T-Zellklonen, die von TIL586 abgeleitet waren, auslösen. Eine
Datenbanksuche ergab keine Proteine, die das HLA-A31-Peptid-Bindemotiv
aufweisen und auch keine signifikante Sequenzhomologie zu den Peptid-Epitopen,
die von TIL586 und davon abgeleiteten T-Zellklonen erkannt werden.
Zusätzlich
zeigten frühere
Studien, dass Melanom-Transfektanten (gp75+/A31+ die Fähigkeit
verliehen, die Freisetzung von GM-CSF aus TIL586 zu stimulieren,
aber gp75–-Melanom-Transfektanten
(gp75–/A31+ taten dies nicht (Wang, R. F. et al. 1995
J. Exp. Med. 181: 799–804). Ähnliche
Ergebnisse wurden mit zusätzlichen
Melanom-Zelllinien erhalten (gp75–/A31+). Da das oRF3P-Peptid das einzige durch
das gp75-Gen identifizierte Epitop war und von sechs T-Zellklonen
erkannt wurde, die von TIL586 abgeleitet waren, kann dieses Peptid
zu dem natürlich
prozessierten Peptid auf Tumorzellen und Melanozyten ähnlich oder
identisch sein. Dies wurde weiter unterstützt durch unmarkierte Zielhemmungsexperimente,
da dieses Peptid mit einem natürlichen
Peptid auf Tumorzellen um die T-Zell-Erkennung konkurrieren konnte.
-
Es wurde berichtet, dass T-Zell-Epitop-Peptide,
die von der Leserasterverschiebung des mutierten adenomatösen Polyposis-coli-(APC)-Gens
bei Colon-Krebs abgeleitet waren, durch CTLs erkannt wurden, die von
geimpften BALB/c-Mäusen
erzeugt wurden (Townsend, A. et al. 1994 Nature 371: 662). Die Ergebnisse
in 3 zeigten, dass das
ATG an den Nukleotiden 294–296
für die
Translation des 24-Aminosäure-Produkts nötig war,
das wiederum zu dem von TIL586 erkannten antigenen Peptid prozessiert
wurde. TIL586 erkannte immer noch das mutierte synthetische Peptid,
wenn es auf 586EBV-B-Zellen geladen war, aber nicht das mutierte
Gen, wenn es in COS-7-Zellen mit HLA-A31 cDNA ko-transfiziert wurde,
was darauf hinweist, dass der Verlust der Erkennung des mutierten
(ATG zu ATC)-Gens durch TIL586 aus der Eliminierung der Translation des
ORF3-Produktes resultierte. Diese Ergebnisse plus die DNA-Sequenzanalyse
schlossen die Möglichkeit aus,
dass das von TIL586 erkannte antigene Peptid von einem Leseraster-Verschiebungsprodukt
von gp75 abgeleitet wurde. Es ist daher möglich, dass multiple Peptide
oder Proteine häufig
von überlappenden
offenen Leserahmen eines einzelnen eukaryotischen Gens translatiert
werden, aber das Mittel zum Nachweis dieser alternativen Produkte
nicht erhältlich
waren. Die außerordentliche
Sensitivität
von T-Zellen, natürlich
prozessierte Peptide nachzuweisen, kann viele andere Beispiele dieses
Phänomens
aufzeigen.
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Der Mechanismus, durch den der überlappende
offene Leserahmen (ORF3) in vivo translatiert wird, ist gegenwärtig unklar.
Obwohl Beispiele von zellulären
mRNAs bekannt sind, die an mehr als einem AUG-Codon initiieren,
und die in seltenen Fällen
an beiden AUG- und Nicht-AUG-Codons, wie CUG, initiieren, um N-terminal
verlängerte
identische Sequenzen zu generieren, wurde die Verwendung überlappender
offener Leserahmen (d. h. Translation zweier vollständig unterschiedlicher
Peptide) von einer einzelnen eukaryotischen zellulären mRNA
bisher nie beschrieben. Verschiedene Beispiele der Translation überlappender
Leserahmen von einer einzelnen mRNA wurden beschrieben, waren aber
ausschließlich
auf virale Gene beschränkt.
Der Nachweis dieser Produkte in überlappenden
Leserahmen in viralen Genen war möglich aufgrund der Existenz reaktiver
Antikörper
in den Seren virusinfizierter Wirte. In der vorliegenden Erfindung
wurde ein T-Zell-Assay dazu verwendet, das von T-Zellen erkannte
Epitop-Peptid zu identifizieren. Dieser Ansatz unterscheidet sich stark
von herkömmlichen
Western-Blots oder Immun-Präzipitationsanalysen
und ist sensitiver. Obwohl zwischen dem authentischen Start-Codon
und dem Start-Codon von ORF3 fünf
ATG-Codons liegen, behielt das Konstrukt pPCR110, das den N-terminalen
Teil von ORF1 (gp75), den vollständigen
ORF2 und ORF3 (Nukleotide 1–667)
umfasste, immer noch die Fähigkeit,
Zytokin-Freisetzung aus TIL586 zu stimulieren. Der Grad der Stimulierung
war jedoch um einiges niedriger als die Stimulierung durch die 5'-verkürzte
(ohne die ersten 246-Nukleotide)-Form von gp75 (1A und 1B),
was nahelegt, dass die stromaufwärts
gelegenen ATG-Codons die Expression von ORF3 partiell inhibiert
haben. Einige Faktoren haben es möglich gemacht, die Expression
des ORF3-Produktes in diesem System nachzuweisen. Zunächst schienen
die stromaufwärts
gelegenen ATG-Codons, die vor dem ATG-Start-Codon von ORF3 liegen,
nicht im optimalen Kontext vorzuliegen, wodurch ermöglicht werden
kann, dass das stromabwärts
gelegene ATG als Start-Codon durch das „Leaky Scanning"-Modell verwendet
wird. Zweitens kann die relativ hohe Expression von transfizierten
Genen in COS-7-Zellen und die Verfügbarkeit des T-Zell-Assays als extrem
sensitives Mittel den Nachweis sehr geringer Konzentrationen der
translatierten Produkte ermöglichen.
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Interessanterweise wurde das ORF3-Produkt
durch T-Zellen sowohl in Tumorzellen als auch in normalen Melanozyten
nachgewiesen (6A–6D), was nahelegt, dass das
ORF3-Protein kein Genprodukt ist, das auf genetische Veränderungen
in Tumorzellen zurückzuführen ist.
In früheren
Studien wurde gezeigt, dass TIL586 multiple untersuchte Tumor-Zelllinien
erkannte (gp75+/A31+),
was nahelegt, dass TIL586 ein nicht-mutiertes, von vielen Tumorzellen
verwendetes Tumorantigen ist (Wang, R. F. et al., ibid). Da das
gp75-Gen in Melanomen basierend auf Northern-Blot und PCR-Analyse
(Wang, R. F. et al., ibid) stark exprimiert wird und das zugehörige Genprodukt,
das gp75-Protein, das in Melanomzellen und Melanozyten am stärksten exprimierte
intrazelluläre
Glykoprotein ist (Tai, T., Eisinger, M., Ogata, S. und Lloyd, K.
O. 1983, Cancer Res. 43: 2773–2779;
Thomson, T. N., Mattes, J. M., Roux, L., Old, L. J. und Lloyd, K.
O. 1985, J. Invest. Dermat. 85: 169–174; Thomson, T. N.. real,
F. X., Mutakami, S., Cordon-cardo, C., Old, L. J. und Houghton,
A. N. 1988, J. Invest. Dermat. 90, 459–466), ist es nicht überraschend,
dass die T-Zellklone das ORF3P-Peptid erkannten, wenn es auf 586EBV-B-Zellen
(A31+), Melanom (gp75+/A31+) als auch auf A31+-Melanozyten
geladen war, aber nicht gp75–/A31+-Melanomzellen
oder ORF3P, das auf nicht-A31-T2-Zellen
geladen war. Eine andere Möglichkeit,
die Peptidexpression in Tumorzellen und Melanozyten zu erklären, besteht
darin, dass ORF3 von separaten mRNA-Transkripten translatiert wird,
die durch alternatives Splicing der gp75-mRNA oder durch einen unterschiedlichen
Promoter erzeugt werden. Nach unserem Wissensstand werden mRNA- Transkripte, die durch
alternatives Splicing erzeugt werden, durch Verwendung der gleichen
offenen Leserahmen in Isoform-Proteine translatiert. In unserem
Fall wurde jedoch ein separates Transkript erzeugt und als Matrize
für die
Translation verwendet, aber ein komplett unterschiedlicher offener
Leserahmen wurde im Vergleich zu gp75 zur Translation des ORF3-Produktes
verwendet. Zur Aufklärung
des Mechanismus der Translation des ORF3-Proteins in vivo sind weitere Experimente
notwendig. Nichtsdestotrotz schließen sich die vorhergehend genannten
Möglichkeiten
nicht gegenseitig aus.
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