DE69631906T2 - Verfahren zur herstellung von richtig gefaltetem, biologisch aktivem, rekombinantem protein - Google Patents

Verfahren zur herstellung von richtig gefaltetem, biologisch aktivem, rekombinantem protein Download PDF

Info

Publication number
DE69631906T2
DE69631906T2 DE69631906T DE69631906T DE69631906T2 DE 69631906 T2 DE69631906 T2 DE 69631906T2 DE 69631906 T DE69631906 T DE 69631906T DE 69631906 T DE69631906 T DE 69631906T DE 69631906 T2 DE69631906 T2 DE 69631906T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
igf
cells
protein
buffer
agent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE69631906T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69631906D1 (de
Inventor
Jan-Gunnar Gustafsson
Johan ÖHMAN
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pfizer Health AB
Original Assignee
Pharmacia AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Pharmacia AB filed Critical Pharmacia AB
Publication of DE69631906D1 publication Critical patent/DE69631906D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69631906T2 publication Critical patent/DE69631906T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K1/00General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length
    • C07K1/107General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length by chemical modification of precursor peptides
    • C07K1/113General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length by chemical modification of precursor peptides without change of the primary structure
    • C07K1/1133General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length by chemical modification of precursor peptides without change of the primary structure by redox-reactions involving cystein/cystin side chains
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/575Hormones
    • C07K14/61Growth hormone [GH], i.e. somatotropin
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/575Hormones
    • C07K14/65Insulin-like growth factors, i.e. somatomedins, e.g. IGF-1, IGF-2

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Endocrinology (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Diabetes (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines korrekt gefalteten, biologisch aktiven Rekombinations-Proteins oder-Polypeptids, umfassend die Stufen des Exprimierens des Proteins in prokariontischen Zellen, Ernten der Zellen, direktes Löslichmachen der Zellen in einem Puffer bei pH 8 bis 11 und anschließendes Verdünnen mit Wasser und einem Verdünnungsmittel.
  • EINFÜHRUNG
  • Ein allgemeines Hauptproblem, wenn Rekombinations-Proteine in effektiven bakteriellen Expressionssystemen überproduziert werden, hängt mit der Faltung der Proteinprodukte in ihre nativen Konformationen zusammen. Ein sehr starkes Expressionsystem in Escherichia coli führt zur Bildung von Aggregaten von denaturierten Proteinen, sogenannten Einschlußkörpern, die in einigen Fällen zu dem erwünschten nativen Protein rückgefaltet werden können. Es wurden allgemeine Methoden gefunden, um die Rückfaltung zu erleichtern und effektiv zu machen. Eine ist die Anwendung von Hitzeschock-Proteinen (HSP) und die andere sind Faltungsenzyme. Bei Anwendung von HSP wird die Aggregation vermieden und bei Anwendung der Faltungsenzyme wird die Geschwindigkeit der Rückfaltung erhöht.
  • Nicht alle Proteine sind jedoch diesen Methoden zugänglich und es wurden andere Lösungen zur Erhöhung der Rückfaltungs-Ausbeuten angegeben. In einem Artikel von J.D. Carlson et al. in Biotechnology, Bd. 10, Januar 1992 ist die Verwendung von monoklonalen Antikörpern während der Protein-Rückfaltung, um die Ausbeute an nativem Protein, insbesondere S-Protein, zu erhöhen, angegeben.
  • Eine andere angegebene Methode zur Rückgewinnung des nativen Proteins ist das Löslichmachen des Einschlußkörper-Proteins mit einem denaturierenden Mittel, wie Guanidin oder Harnstoff, und, soweit erforderlich, eine Reduktion der Disulfid-Bindung. Durch Verdünnen oder Dialyse und Reoxidation kann das Protein zu dem nativen Protein rückgefaltet werden.
  • Ein erfolgreiches Rückfalten ohne Bildung von neuen Einschlußkörpern ist bei hohen Konzentrationen an dem Rekombinations-Protein im allgemeinen schwierig. Die beste Ausbeute wird im allgemeinen bei Konzentrationen von etwa 20 bis 200 μg/ml erreicht. Die Rückfaltung wird daher als eine sehr teuere Produktionsform angesehen, die ein kostenintensives Arzneimittel erfordert.
  • Die Ausbeute eines Rückfaltungs-Verfahrens ist jedoch nicht voraussehbar, da das Proteinprodukt häufig Aggregate bildet oder modifiziert wird. Außerdem enthält die lösliche rückgefaltete Fraktion bei IGF-I und II fehlgefaltete Arten und die Gesamtausbeute an korrekt gefaltetem Wachstumsfaktor ist ziemlich gering (Samuelsson, E. et al. (1991) Biotechnology Bd. 9, S. 363).
  • Um die Ausbeute an korrekt gefaltetem IGF-I zu erhöhen, sind unterschiedliche Methoden angegeben worden.
  • Der menschliche insulinartige Wachstumsfaktor I (IGF-1) ist ein einkettiger Peptid-Wachstumsfaktor aus 70 Aminosäuren, der ursprünglich aus Serum isoliert worden ist. IGF-I wird positiv reguliert durch Wachstumshormon (GH) und zeigt mitogene Wirkungen auf viele Zellarten. Daher wird angenommen, daß IGF-1 viele der das Wachstum fördernden Effekte von GH vermittelt. In den Homologie-Bereichen sind IGF-1 und Insulin 49% homolog, einschließlich der sechs Cysteinreste, die drei Disulfid-Bindungen ergeben. Die dreidimensionale Struktur von IGF-I wurde auf der Grundlage der Röntgenstruktur von Insulin als Modell aufgebaut und dieses Modell wurde in jüngster Zeit in den Disulfid-Brücken-Bereichen bestätigt durch Abstandsertordernisse, die erhalten wurden durch 2-D-NMR-Spektroskopie von IGF-I (für eine Übersicht über IGF s. insulinlike growth factors I and II, Humbel R.E., Eur. J. Biohem. 190, 445-462, 1990).
  • Menschliches Rekombinations-IGF-I wurde als sekretiertes Produkt sowohl in Escherichia coli als auch in Saccharomyces cerevisiae produziert. In isoliertem Material von beiden Arten findet sich IGF-I hauptsächlich als fehlgefaltete Formen mit intermolekularen Disulfiden. Außerdem hat ein Rückfalten von reduziertem IGF-1 in vitro in Gegenwart von Sauerstoff gezeigt, daß sich natives fehlgepaartes und zusammengeballtes IGF-1 ansammelt, selbst unter verdünnten Rückfaltungs-Bedingungen.
  • Die Ausbeute an Rekombinations-IGF-I beim Rückfalten wurde wesentlich verbessert durch Anwendung eines fusionierten Fusionspartners, bestehend aus zwei IgG-Bindungsdomänen (ZZ), abgeleitet von Staphylokokken-Protein A (Samuelsson, E. et al. (1991) Biotechnology Bd. 9, S. 363). Der ZZ-Fusionspartner wird angewandt, um fehlgefaltete Moleküle vor, während oder nach der Reduktion und Reoxidation löslich zu machen. Es hat sich gezeigt, daß die Ausbeute an korrekt gefaltetem IGF-I wesentlich erhöht wird, aber es liegt noch eine signifikante Menge an fehlgefaltetem IGF vor.
  • In Patentschriften und Patentanmeldungen ist ebenfalls das Problem von fehlgefaltetem IGF erwähnt und es sind verschiedene Verbesserungen vorgeschlagen worden. Die WO91/02807 (Amgen) (=US-PS 5 158 875) beschreibt ein Verfahren zum Rückfalten von IGF-I in Gegenwart einer fusionierten kurzen positiv geladenen Leitsequenz, in der Aminosäuren wie Lysin, Arginin und Histidin an dem N-Terminus von IGF-1 fusioniert sind. Einschlußkörper werden isoliert und mit Harnstoff löslich gemacht. In der WO93/11240 (Genetech) wird eine Methode zum Rückfalten von unlöslichem und nicht richtig gefaltetem IGF-1 beschrieben, umfassend das Löslichmachen von Einschlußkörpern und Rückfalten in einem einzigen Puffersystem.
  • Die US-PS 5 151 501 (American Cyanamid) gibt ein Verfahren an zum Löslichmachen und Naturieren von Somatotropinen (Wachstumshormonen) durch Dispergieren von brechenden Somatotropin-Körpern in einer Lösung, die Sulfolan enthält, und anschließendes Verdünnen.
  • In der WO93/19084 (Synergen) wird eine Methode zum Erzeugen von aktivem IGF-I beansprucht, umfassend die Stufen des Exprimierens in prokariontischen Zellen, Zugeben eines Denaturierungsmittels (z.B. Harnstoff), Zugeben eines Oxidationsmittels (z.B. oxidiertes Glutathion oder Cystein) und Zugeben eines zweiten Reduktionsmittels (z.B. DTT, Cystein usw.) Es wird Met-IGF-I exprimiert.
  • Die WO95/06064 beschreibt ein Verfahren zur Erhöhung der Ausbeute an korrekt rückgefaltetem Polypeptid, bei dem ein Kupfer- oder Mangansalz während der Rückfaltungsstufe zugegen ist, und die WO95/06059 (Genentech) beschreibt ein Verfahren zum Isolieren von Zellen durch Zugabe einer phasenbildenden Art, um mehrere wäßrige Phasen zu bilden.
  • Es wurde nun eine neue einfachere Methode zur Erzeugung von korrekt gefalteten biologisch aktivem Rekombinations-Protein oder-Polypeptid entwickelt. Insbesondere wird auf Rekombinations-IGF-I nach der Expression von Z-IGF-I Bezug genommen. Es wird hier auf die EP-230-869, insbesondere die Beispiele, verwiesen. Mit Escherichia coli , das das hybride Protein Z-IGF-I exprimiert, wurden sehr hohe Expressionswerte (bis zu 15 g/l Fermentation) erreicht. Obwohl die Methode hier mit IGF-I als bevorzugtes Polypeptid beschrieben wird, kann sie auch angewandt werden zur Rekombinations-Herstellung von anderen Polypeptiden, wenn fehlgefaltete Arten (vorliegen) und die Gesamtausbeute an korrekt gefaltetem Polypeptid ziemlich gering ist.
  • Mit der beanspruchten Methode können die Stufen des mechanischen Aufbrechens der Zellen und die Isolierung und das Waschen von brechenden Körpern vermieden werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist leichter (durchzuführen) als die früher beschriebenen und ergibt eine gute Ausbeute.
  • DIE ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines korrekt gefalteten biologisch aktiven Rekombinations-Proteins oder -Polypeptids, umfassend die folgenden Stufen:
    • a) Exprimieren des Proteins in prokariontischen Zellen,
    • b) Ernten der Zellen,
    • c) direktes Löslichmachen der Zellen in einem Puffer bei pH 8 bis 11 vorzugsweise 8, mit einem chaotropen Mittel und einem Reduktionsmittel und
    • d) Verdünnen mit Wasser und einem Verdünnungsmittel, bestehend aus Ethanol und gegebenenfalls Guanidin-hydrochlorid.
  • Das Protein könnte z.B. IGF-1, IGF-II oder GH sein.
  • Wenn das Protein IGF-I ist, umfaßt das Verfahren vorzugsweise die folgenden Stufen:
    • a) Exprimieren eines IGF-I-Fusionsproteins in einem prokariontischen Zellsystem, vorzugsweise E. coli,
    • b) Ernten der Zellen,
    • c) direktes Löslichmachen der Zellen in einem Puffer bei pH 8 bis 11, vorzugsweise 8, mit einem chaotropen Mittel und einem Reduktionsmittel und
    • d) Verdünnen mit Wasser und einem Verdünnungsmittel, bestehend aus Ethanol und gegebenenfalls Guanidin-hydrochlorid,
    • e) Zugabe eines Spaltungsmittels und
    • f) Reinigen zur Erzeugung des biologisch aktiven IGF-I.
  • Das IGF-I-Fusionsprotein ist vorzugsweise ein hybrides Z-IGF-I. Der Puffer in Stufe c) könnte z.B. Tris (Tris[hydroxymethyl]aminomethan-hydrochlorid) oder Glycin sein.
  • Das chaotrope Mittel in Stufe c) ist vorzugsweise Guanidin oder Harnstoff und Guanidin könnte in einer Konzentration von 3 bis 7 M, vorzugsweise 5 M, verwendet werden.
  • Das Reduktionsmittel in Stufe c) könnte z.B. DTT (DL-Dithiothreitol) oder Cystein sein und das Verdünnungsmittel in Stufe d) könnte Ethanol sein.
  • Nach Stufe d) wird der pN-Wert vorzugsweise auf unter pH 6 und insbesondere auf pH 3 oder darunter verringert.
  • Zur Herstellung von IGF-I wird der pH-Wert zwischen den Stufen d) und e) vorzugsweise auf pH 3 oder darunter verringert.
  • Eine Konzentrationsstufe und ein Pufferaustausch zwischen den Stufen d) und e), wobei vorzugsweise Chromatographie und/oder Ionenaustausch angewandt werden, wird ebenfalls beansprucht.
  • Das Spaltungsmittel in Stufe e) bei der Herstellung von IGF-1 könnte Nydroxyl amin, ein Enzym oder irgendein anderes Spaltungsmittel sein.
  • Die Reinigungsstufe zur Erzeugung des reinen Proteins oder Polypeptids umfaßt z.B. Kationenaustausch, RP-HPLC und/oder hydrophobe Wechselwirkungs-Chromatographie (HIC).
  • Wenn IGF-I als Z-IGF-I hergestellt wird, hat IGF-I eine bessere Löslichkeit, was bedeutet, daß eine höhere Konzentration an reduziertem IGF-I in Lösung vorliegen kann, was zu einer größeren Menge an richtig gefaltetem IGF-I führt, was von größter Bedeutung für eine industrielle Methode zur Erzeugung von IGF-I ist.
  • BEISPIELE
  • Das in den Versuchen verwendete menschliche Rekombinations-IGF-I (rhIGF-I) wurde in E. coli nach der in der EP 230 869 , Beispiel VIII beschriebenen Methode (aber in einem Fermenter), umfassend ein 20 h langes Wachstum bei 37°C, produziert.
  • Beispiel 1
  • Löslichmachen
  • Die Zellen wurden nach der Fermentation durch Zentrifugieren oder Kreuzstromfiltration geerntet.
  • Anschließend wurden die Zellen gelöst in:
    • 13 I Zell-Lösung, Naßgewicht 498 g/l
    • 5 mol/l Guanidin-hydrochlorid
    • 97 mmol/l Tris-Base
    • 159 mmol/l Tris-HCl
    • 2 mmol/l Ethylen-dinitro-tetraessigsäure-dinatriumsalz-dihydrat (EDTA)
    • 4 mmol/l Dithiothreitol (DDT)
    • Gesamtvolumen: 16,9 1.
  • Der pH-Wert wurde auf 8,1 gehalten, das Löslichmachen wurde 3 h unter Rühren bei 15°C durchgeführt.
  • Rückfalten
  • Die Lösung von dem Löslichmachen wurde mit 33,8 I 22,5%iger Ethanol-Lösung, Verdünnungsfaktor 3, verdünnt.
  • Der pH-Wert wurde unter Rühren bei 15°C bei 8,1 gehalten.
  • Das Rückfalten wurde nach 20 h durch Zugabe von konzentrierter Salzsäure bis der pH-Wert der Lösung <3,1 war, abgebrochen.
  • Die RP-HPLC-Analyse der Konzentration an Z-IGF-1 in der Rückfaltungslösung ergab 3,249 g korrekt gefaltetes Z-IGF-I/I.
  • Beispiel 2
  • Löslichmachen
  • Die Zellen wurden nach der Fermentation durch Zentrifugieren oder Kreuzstromfiltration geerntet.
  • Anschließend wurden die Zellen gelöst in:
    • 154 ml Zell-Lösung, Naßgewicht 450 g/l
    • 4,5 mol/l Guanidin-hydrochlorid
    • 400 mmol/l L-Glycin
    • 0,2% Tween 20
    • 2 mmol/l Ethylen-dinitro-tetraessigsäure-dinatriumsalz-dihydrat (EDTA)
    • 3 mmol/l Dithiothreitol (DDT)
    • Gesamtvolumen: 200 ml.
  • Der pH-Wert wurde auf 10,0 gehalten, das Löslichmachen wurde 3 h unter Rühren bei Raumtemperatur durchgeführt.
  • Rückfalten
  • Die Lösung von dem Löslichmachen wurde mit 125 ml Ethanol-Lösung, 400 ml Wasser, 66,8 g Guanidin-hydrochlorid, Verdünnungsfaktor 4, verdünnt.
  • Der pH-Wert wurde unter Rühren bei Raumtemperatur bei 10,0 gehalten.
  • Das Rückfalten wurde nach 20 h durch Zugabe von konzentrierter Salzsäure bis der pH-Wert der Lösung <3,1 war, abgebrochen.
  • Die RP-HPLC-Analyse der Konzentration an Z-IGF-I in der Rückfaltungslösung ergab 1,38 g korrekt gefaltetes Z-IGF-I/I.
  • Beispiel 3
  • Löslichmachen
  • Die Zellen wurden nach der Fermentation durch Zentrifugieren oder Kreuzstromfiltration geerntet.
    • Anschließend wurden die Zellen gelöst in:
    • 900 ml Zell-Lösung, Naßgewicht 720 g/l
    • 6 mol/l Guanidin-hydrochlorid
    • 97 mmol/l Tris-Base
    • 159 mmol/l Tris-HCI
    • 2 mmol/l Ethylen-dinitro-tetraessigsäure-dinatriumsalz-dihydrat (EDTA)
    • 3 mmol/l Dithiothreitol (DDT)
    • Gesamtvolumen: 1,17 l.
  • Der pN-Wert wurde auf 8,0 gehalten, das Löslichmachen wurde 3 h unter Rühren bei 15°C durchgeführt.
  • Rückfalten
  • Die Lösung von dem Löslichmachen wurde mit 547 ml Ethanol, 1786 ml Wasser, Verdünnungsfaktor 3, verdünnt.
  • Gesamtvolumen: 3,6 1.
  • Der pH-Wert wurde unter Rühren bei 15°C bei 8,1 gehalten.
  • Das Rückfalten wurde nach 21 h durch Zugabe von konzentrierter Salzsäure bis der pH-Wert der Lösung <3,1 war, abgebrochen.
  • Die RP-HPLC-Analyse der Konzentration ergab 1,32 g korrekt gefaltetes Z-IGF-I/I.
  • Ausbeute
    • Solubilisierung: 74% (des ZIGF-I aus dem Fermenter)
    • Gesamt: Löslichmachen und Rückfalten: 41 %.
  • Es wurde gezeigt, daß endgültig gereinigtes IGF-I biologische Aktivität z.B. in dem Oberschenkel von Kückenembryos und RRA (Radio-Rezeptor-Assay) besaß.
  • Beispiel 4, Erste Reinigungsstufe
  • Eine Lösung aus der Rückfaltungsstufe wurde mit WFI (Wasser zur Injektion), Verdünnungsfaktor 3, verdünnt und auf einer Kreuzstrommembran geklärt, bevor sie auf einen Kationenaustauscher (Pharmacia Biotech BPG 200/500, SP-Sepharose FF, 9,5 l, Betthöhe 0,33 m) aufgebracht wurde.
  • Es wurden die folgenden Puffer verwendet:
  • Figure 00080001
  • Die Säule wurde mit 1 Säulenvolumen (CV) WFI gewaschen, die Säule wurde mit 3 CV Äquilibrierungspuffer behandelt und die Probe wurde dann auf die Säule aufgebracht.
  • Die Säule wurde zunächst mit 3 CV Waschpuffer 1 und anschließend mit 4 CV Waschpuffer 2 gewaschen.
  • Das Produkt wurde mit 5 CV Eluierpuffer eluiert und die Säule mit 2 CV Regenerierpuffer und 2 CV Hygienepuffer behandelt.
  • Entsprechend der RP-HPLC-Analyse betrug die Ausbeute über die Reinigungsstufe 98% korrekt gefaltetes IGF-I.
  • Beispiel 5, Spaltungsstufe
  • Nach der ersten Reinigungsstufe auf einer Säule mit einem Kationenaustauscherharz wurde die Abspaltung von Z von IGF-I durchgeführt.
  • In ein Gefäß wurden 40,0 l aus dem Kationenaustauscherpool, 1428 g Natriumdiphosphat und 4,0 l Hydroxylamin, 50%ige Lösung, gegeben.
  • Der pH-Wert wurde (mit NaOH) auf 9,55 eingestellt und die Temperatur wurde auf 40°C gehalten.
  • Nach 3 h wurde die Reaktion durch Herabsetzen der Temperatur auf 25°C und Zugeben von 40,0 l konzentrierter Essigsäure (HAc) und 160 l WFI abgebrochen.
  • Der pH-Wert wurde auf 3,30 eingestellt.
  • Entsprechend der RP-HPLC-Analyse betrug die Ausbeute über diese Stufe 84% korrekt gefaltetes nicht oxidiertes IGF-I.
  • Beispiel 6, Spaltungsstufe
  • Nach der ersten Reinigungsstufe auf einer Säule mit einem Kationenaustauscherharz wurde die Abspaltung von Z von IGF-I durchgeführt.
  • In ein Gefäß wurden 18,6 l aus dem Kationenaustauscherpool, 664 g Natriumdiphosphat und 2,17 l Hydroxylamin, 50%ige Lösung, gegeben.
  • Der pH-Wert wurde (mit HAc) auf 9,5 eingestellt und die Temperatur wurde auf 40°C gehalten.
  • Nach 3 h wurde die Reaktion durch Herabsetzen der Temperatur auf 25°C und Zugeben von 22,3 l konzentrierter HAc und 93 l WFI abgebrochen.
  • Der pH-Wert wurde auf 3,35 eingestellt.
  • Entsprechend der RP-HPLC-Analyse betrug die Ausbeute über diese Stufe 61 korrekt gefaltetes nicht oxidiertes IGF-I.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Erzeugung eines korrekt gefalteten biologisch aktiven Rekombinations-Proteins oder -Polypeptids, umfassend die folgenden Stufen: a) Exprimieren des Proteins oder Polypeptids in prokariontischen Zellen, b) Ernten der Zellen, c) direktes Löslichmachen der Zellen in einem Puffer bei pH 8 bis 11 mit einem chaotropen Mittel und einem Reduktionsmittel und d) Verdünnen mit Wasser und einem Verdünnungsmittel, bestehend aus Ethanol und gegebenenfalls Guanidin-hydrochlorid.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Protein IGF-I, IGF-II oder GH ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Protein IGF-I ist und das die folgenden Stufen umfaßt: a) Exprimieren eines IGF-I-Fusionsproteins in einem prokariontischen Zellsytem, vorzugsweise E. coli, b) Ernten der Zellen, c) direktes Löslichmachen der Zellen in einem Puffer bei pH 8 bis 11 mit einem chaotropen Mittel und einem Reduktionsmittel und d) Verdünnen mit Wasser und einem Verdünnungsmittel, bestehend aus Ethanol und gegebenenfalls Guanidin-hydrochlorid, e) Zugabe eines Spaltungsmittels und f) Reinigen zur Erzeugung des biologisch aktiven IGF-I.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , wobei das IGF-I-Fusionsprotein hybrides Z-IGF-I ist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Puffer in Stufe c) Tris oder Glycin ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der pH-Wert in Stufe c) 8 ist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das chaotrope Mittel in Stufe c) Guanidin oder Harnstoff ist.
  8. Verwendung nach Anspruch 7, wobei Guanidin in einer Konzentration von 3 bis 7 M verwendet wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Reduktionsmittel in Stufe c) DTT oder Cystein ist.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Verdünnungsmittel in Stufe d) Ethanol ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der pH-Wert nach Stufe d) verringert wird, vorzugsweise unter pH 6, insbesondere auf pH 3 oder darunter.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei der pH-Wert zwischen den Stufen d) und e) auf pH 3 oder darunter verringert wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 3, wobei zwischen den Stufen d) und e) eine Konzentrations-Stufe und, ein Puffer-Austausch durchgeführt werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei Chromatographie und/oder Ionenaustausch angewandt werden.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das Spaltungsmittel in Stufe e) Hydroxylamin ist.
  16. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Reinigungs-Stufe f) einen Kationenaustausch, RP-HPLC und/oder hydrophobe Wechselwirkungs-Chromatographie (HIC) umfaßt.
DE69631906T 1995-11-13 1996-11-12 Verfahren zur herstellung von richtig gefaltetem, biologisch aktivem, rekombinantem protein Expired - Fee Related DE69631906T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE9504019A SE9504019D0 (sv) 1995-11-13 1995-11-13 Method for production of proteins
SE9504019 1995-11-13
PCT/SE1996/001456 WO1997018233A1 (en) 1995-11-13 1996-11-12 Method for producing a correctly folded, biological active recombinant protein

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69631906D1 DE69631906D1 (de) 2004-04-22
DE69631906T2 true DE69631906T2 (de) 2005-01-20

Family

ID=20400188

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69631906T Expired - Fee Related DE69631906T2 (de) 1995-11-13 1996-11-12 Verfahren zur herstellung von richtig gefaltetem, biologisch aktivem, rekombinantem protein

Country Status (11)

Country Link
US (1) US6605706B1 (de)
EP (1) EP0952981B1 (de)
JP (1) JP3930051B2 (de)
AT (1) ATE261985T1 (de)
AU (1) AU705192B2 (de)
CA (1) CA2236751C (de)
DE (1) DE69631906T2 (de)
HK (1) HK1023781A1 (de)
NO (1) NO320175B1 (de)
SE (1) SE9504019D0 (de)
WO (1) WO1997018233A1 (de)

Families Citing this family (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6653098B1 (en) * 1998-02-23 2003-11-25 G. D. Searle & Co. Method of producing mouse and human endostatin
WO1999050302A1 (en) * 1998-03-31 1999-10-07 Tonghua Gantech Biotechnology Ltd. Chimeric protein containing an intramolecular chaperone-like sequence and its application to insulin production
GB9913437D0 (en) * 1999-06-09 1999-08-11 Medical Res Council Fusion proteins
FR2820424B1 (fr) * 2001-02-05 2004-01-02 Merieux Oravax Procede de purification de alpa
SG162834A1 (en) 2006-07-14 2010-07-29 Genentech Inc Refolding of recombinant proteins
US9119832B2 (en) 2014-02-05 2015-09-01 The Regents Of The University Of California Methods of treating mild brain injury
US20170121385A1 (en) 2015-10-28 2017-05-04 Oxeia Biopharmaceuticals, Inc. Methods of treating neurodegenerative conditions
JPWO2022097216A1 (de) * 2020-11-05 2022-05-12

Family Cites Families (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
SE8505922D0 (sv) * 1985-12-13 1985-12-13 Kabigen Ab Construction of an igg binding protein to facilitate downstream processing using protein engineering
US5231178A (en) 1991-01-16 1993-07-27 The Salk Institute Biotechnology/Industrial Associates, Inc. Method for the purification of intact, correctly-folded insulin-like growth factor-1
US5288931A (en) * 1991-12-06 1994-02-22 Genentech, Inc. Method for refolding insoluble, misfolded insulin-like growth factor-I into an active conformation
EP0600372B1 (de) * 1992-12-02 1997-02-05 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Gewinnung von Proinsulin mit korrekt verbundenen Cystinbrücken
US5663304A (en) * 1993-08-20 1997-09-02 Genentech, Inc. Refolding of misfolded insulin-like growth factor-I
US5407810A (en) * 1993-08-20 1995-04-18 Genentech, Inc. Aqueous multiple-phase isolation of polypeptide

Also Published As

Publication number Publication date
DE69631906D1 (de) 2004-04-22
NO982155L (no) 1998-05-12
EP0952981A1 (de) 1999-11-03
SE9504019D0 (sv) 1995-11-13
WO1997018233A1 (en) 1997-05-22
NO320175B1 (no) 2005-11-07
AU705192B2 (en) 1999-05-20
EP0952981B1 (de) 2004-03-17
ATE261985T1 (de) 2004-04-15
HK1023781A1 (en) 2000-09-22
JP3930051B2 (ja) 2007-06-13
CA2236751A1 (en) 1997-05-22
JP2000500023A (ja) 2000-01-11
CA2236751C (en) 2007-01-09
US6605706B1 (en) 2003-08-12
NO982155D0 (no) 1998-05-12
AU7659696A (en) 1997-06-05

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69225432T2 (de) A-C-B-Proinsulin, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung, und Zwischenprodukte in der Insulin-Produktion
DE69228705T2 (de) Methode zur rückfaltung von igf-i in eine aktive konformation
DE3785864T2 (de) Verfahren zur Herstellung von menschlichem Epidermalwachstumsfaktor und dessen Analogen.
EP0376156B1 (de) Neue Insulinderivate, Verfahren zu deren Herstellung, ihre Verwendung und eine sie enthaltende pharmazeutische Zubereitung
DE69434919T2 (de) Faltung von Polypeptiden
DE3650135T2 (de) Proteingewinnung.
DE3586750T2 (de) Rekombinante fusionsproteine.
DE3586773T2 (de) Verfahren zur beseitigung von n-endaminosaeureresten aus eukaryotpolypeptidanlagen und so erzeugte polypeptide.
DE69937272T2 (de) Verfahren zur herstellung eines peptids mittels eines hilfspeptids
DE3852140T2 (de) Produktion von Proteinen in aktiven Formen.
Samuelsson et al. Facilitated in vitro refolding of human recombinant insulin-like growth factor I using a solubilizing fusion partner
EP0904355B1 (de) Verfahren zur aktivierung von denaturiertem protein
DE69631906T2 (de) Verfahren zur herstellung von richtig gefaltetem, biologisch aktivem, rekombinantem protein
DE3853224T2 (de) Produktion von Proteinen in aktiver Form.
DE3855986T2 (de) Prozess zur gewinnung von gereinigtem, oxidiertem, renaturiertem, rekombinantem interleukin-2 aus mikroorganismen
DE69630524T2 (de) Methoden zur aufreinigung von authentischem igf aus hefewirtszellen
DE3784555T2 (de) Isolierung von bioaktivem, monomerem wachstumshormon.
DE3536939A1 (de) Biologisch aktive derivate des human-(gamma)-interferons, ihre herstellung und arzneimittel, die solche derivate enthalten
DE69004429T2 (de) Verfahren zur rückgewinnung rekombinanter proteine.
EP0089007B1 (de) Verfahren zur Umwandlung von Präproinsulinanaloga zu Insulinen
DE69028935T2 (de) Methode zur Produktion von Glukagon
DE69423516T2 (de) Verwendung von igf-bp zur rückfaltung von igf
US5773588A (en) Method for purifying somatotropin monomers
AU607988B2 (en) Production of proteins in active forms
EP0367161B1 (de) Verfahren zur selektiven Spaltung von Fusionsproteinen

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee