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Die
vorliegende Erfindung betrifft das verstärkte Wachstum von erwachsenen
inselartigen Pankreas-Zellen, wenn dieselben im Kontakt mit Lamin
5 kultiviert werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Nahezu
zwei Millionen Amerikaner leiden an dem Diabetes vom Typ I (dem
insulinabhängigen
Diabetes), bei dem die Bauchspeicheldrüse ihre Fähigkeit verloren hat, Insulin
abzusondern, und dies ist auf eine Störung des Eigenimmunsystems
zurückzuführen, bei
dem die das Insulin absondernden Beta-Zellen, welche innerhalb der
Inselzellen des Pankreas gefunden werden, zerstört sind. Obwohl Einspritzungen
von Insulin die Zerstörung
der Betazellen kompensieren können,
können
die Werte des Blutzuckerspiegels dennoch dramatisch schwanken. Die verminderte
Fähigkeit,
Glukose aus dem Blut aufzunehmen, führt zu Nebenwirkungen bei denen
sich toxische Produkte anhäufen,
was Komplikationen zur Folge hat, einschließlich Blindheit, Nierenkrankheiten,
Nervenschädigungen
und was im äußersten
Fall zum Koma und zum Tod führt.
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Forscher
haben es mit kleineren, häufiger verabreichten
Dosen von Insulin und mit mechanischen Pumpen versucht, welche die
Wirkung des Pankreas nachahmen, aber die Ergebnisse sind weit von
dem idealen Verhalten entfernt geblieben. Eine andere Möglichkeit,
nämlich
eine Transplantation des Pankreas, erfordert eine größere chirurgische
Behandlung und ist mit Komplikationen verbunden. Zusätzlich lässt die
begrenzte Verfügbarkeit
von Spendern einer Bauchspeicheldrüse eine beträchtliche Anzahl
von Diabetikern ohne Hoffnung auf eine Transplantation.
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Die
am meisten versprechende Option ist demnach eine Transplantation
von Inselzellen unter Verwendung eines Gewebes, welches entweder
von Leichen oder von menschlichen Föten abgeleitet worden ist.
Dieses Verfahren ist mäßig erfolgreich gewesen.
Unter den weltweit durchgeführten
von Leichen herrührenden
Transplantaten überlebte
das transplantierte Gewebe während
eines vollen Jahr bei etwa 20 der Empfänger. Zehn von diesen Empfängern sind
jetzt insulinunabhängig,
während
andere einen erheblich verminderten Bedarf an Insulin haben. Die
mit einer Transplantation von Inselzellen verbundenen Hauptprobleme
umfassen die Abweisung durch das Immunsystem und die ursächliche Störung des
Autoimmunsystems selbst, welches, wenn man es ungeprüft bleibt,
auch die transplantierten Inselzellen zerstören wird. Zusätzlich ist
eine angemessene Ausdehnung von erwachsenen Pankreasinselzellen
in einer Kultur nicht erzielt worden.
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Fötales Gewebe
vom Pankreas ist auch verwendet worden als eine Quelle für Inselzellen
(Voss et al., Transplantation Proc., 21: 2751–2756, 1989). Frühere Versuche
zum Kultivieren von Pankreasinselzellen wurden durch eine Verunreinigung
des Fibroblastes verkompliziert (Leach et al, J. Endocrinol., 59:
65–79,
1973). Obwohl ein teilweise zersetztes fötales Pankreas dazu verwendet
worden ist, um Zellcluster (ICCs = Islet Cell Clusters) zu erzeugen,
die ähnlich
sind wie die Pankreasinseln, ist die klinische Anwendung dieser
Cluster begrenzt, weil nur 100-200
pro Pankreas erzielt werden können
(Sandler et al., Diabetes, 34: 1113–1119, 1985; Otonkoski et al.,
Acta Endocrinol., 118: 68–76,
1988). Kover und Moore (Diabetes, 38: 917–924, 1989) erzielten 200–300 Inselzellen
aus einem 17 Wochen alten, fötalen
Pankreas, was jedoch noch nicht genug ist, um klinisch zur Anwendung
kommen zu können. Schließlich erzeugten
Simpson et al. (Diabetes, 40: 800–808, 1991) Insulin absondernde,
von Fibroblasten freie Einschichten von menschlichem, fötalen Pankreas,
was auf eine Rinderhornhautmatrix (BCM = Bovine Corneal Matrix)
auf einer Platte aufgebracht wurde, obwohl eine angemessene Anzahl
von Zellen für
eine klinische Transplantation nicht erzielt wurde. Obwohl sich
nur eine geringe Anzahl von Zellen innerhalb der Cluster eine positive
Verfärbung
für die verschiedenen,
pankreatischen Hormone ergab, so differenzierten sie sich doch wirksam
in reife, endokrine Zellen, anschließen an die Transplantation
in nackte Mäuse
(Sandler et al., Diabetes, 34: 1113–1119, 1985).
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Peck
et al. (PCT WO95/29988) kultivierten pluripotente, pankreatische
Stammzellen in vitro. Nach mehreren Wochen bildete sich eine Stromazellenschicht.
Die Differenzierung der Inselzellen wurde durch erneute Ernährung mit
einem Medium mit einem hohen Gehalt an Aminosäure in die Wege geleitet, ergänzt mit
einem homologen, normalen Serum, welches Glukose enthält. Nach
einer zusätzlichen Wachstumsperiode
wurden funktionale Inselzellen durch Standardtechniken zurückgewonnen.
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Das
U.S. Patent No. 5,541,106 beschreibt die Induzierung einer Hemidesmosombildung
in Epithelzellen, die im Kontakt mit einer extrazellularen Matrix
kultiviert werden, welche durch die Zelllinien 804G und NBT-II des
Harnblasenkarzinoms der Ratte erzeugt werden. Hemidesmosome mit
ihren assoziierten Strukturen, einschließlich der intermediären Filamente
und der verankernden Fibrillen, bilden einen Haftkomplex, welcher
eine Wechselwirkung zwischen den Epithelzellen und der darunter
liegenden, extrazellularen Matrix vermittelt.
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Das
U.S. Patent No. 5,422,264 offenbart das Kultivieren von Epithelzellen
im Kontakt mit einem löslichen
804G Matrixäquivalent,
welches in das Kulturmedium hinein abgesondert wird. Diese 804G
lösliche
Matrix enthält
Proteinuntereinheiten, die ähnlich sind
wie diejenigen, die in der extrazellularen Matrix vorhanden sind,
welche durch 804G Zellen abgelegt wird, was durch SDS-PAGE und durch
eine immunologische Überkreuzreaktivität bestimmt
wird.
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Das
U.S. Patent No. 5,510,263 beschreibt die Vergrößerung des Wachstums von fötalen, Pankreasinseln ähnlichen
Zellclustern, welche im Kontakt mit einer extrazellularen Matrix
kultiviert werden, welche durch 804G oder NBT-II Zellen abgesondert
wird.
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Menschliche
Zellmatrixmoleküle,
welche strukturell ähnlich
wie die 804G Matrix sind, wenn sie nicht sogar identisch sind, wurden
auch beschrieben. Rouselle et al. (J. Cell Biol., 114:567-576, 1991)
und Burgeson et al. (PCT WO92/17498; PCT WO94/05316) beschreiben
ein Molekül,
welches Kalinin genannt wird, welches durch menschliche Keratinozyten
in das Zellkulturmedium abgesondert wird und die Zellbefestigung
vergrößert. Carter
et al. (Cell, 65:599-610,
1991; PCT WO95/06660) beschreiben einen Epithelligandenkomplex,
welcher Epiligrin genannt wird und welcher in der extrazellularen
Matrix der menschlichen Keratinozyten gefunden wird. Zusätzlich umfasst
ein 600 kDa Basismembranglycoprotein (BM600), welches durch menschliche
Keratinozyten in das Kulturmedium abgesondert wird (Verrando et
al., Biochim. Biophys. Acta., 942:45-56, 1988; Hsi et al., Placenta
8:209-217, 1987), Proteinkomponenten, welche ähnlich sind wie diejenigen, die
in der 804G Matrix gefunden werden. Obwohl Kalinin und Epiligrin
die Zellbindung stimulieren, ist über sie nicht berichtet worden,
dass sie die Bildung von Hemidesmosomen veranlassen.
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Somit
besteht ein Bedarf für
ein einfaches, reproduzierbares, wirksames Verfahren zur Vergrößerung des
Pools der verfügbaren
Pankreasinselzellen für
die Transplantation in Diabetikerpatienten. Die vorliegende Erfindung
befriedigt diesen Bedarf.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in einem Verfahren für die Zucht
von erwachsenen den Pankreasinseln ähnlichen Zellclustern (ICCs
= Islet Cell Clusters), wobei das Verfahren den Schritt des Züchtens der
ICCs in einem Kulturmedium im Kontakt mit Laminin 5 umfasst. Vorzugsweise
ist das Laminin 5 die extrazellulare Matrix, welche durch die 804G
Zellen und durch die NBT-II Zellen aus dem Harnblasenkarzinom von
Ratten erzeugt wird, und die Matrix umfasst drei Polypeptide mit
Molekulargewichten von etwa 150 kD, 140 kD und 135 kD, wobei die
Matrix gekennzeichnet ist:
- (a) durch eine Förderung
eines erhöhten
Wachstums der ICCs im Vergleich zu ICCs, welche in Abwesenheit der
Matrix gezüchtet
werden;
- (b) durch ein Vorhandensein der Fähigkeit, eine Hemidesmosombildung
in den Epithelzellen zu fördern,
welche auf denselben gezüchtet
werden;
- (c) durch ein Binden von Concanavalin; und
- (d) durch ein Gebundensein durch polyklonale Antikörper, die
gegen die Matrix erzeugt werden.
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Vorzugsweise
stammen die ICCs von einem Säugetier;
am meisten wird es bevorzugt, wenn die ICCs von einem Menschen stammen.
Gemäß einem anderen
Aspekt dieser bevorzugten Ausführungsform
wird die Matrix durch die 804G oder NBT-II Zellen auf einem Substrat
abgelegt, die 804G oder NBT-II Zellen werden von der Matrix entfernt,
und die ICCs werden auf der Matrix gezüchtet. In vorteilhafter Weise
wird die Matrix durch die 804G oder NBT-II Zellen in das Kulturmedium
abgesondert. Das Verfahren kann auch das Reinigen der abgesonderten Matrix
von dem Kulturmedium umfassen. In vorteilhafter Weise wird die Matrix
durch die 804G Zellen aus dem Harnblasenkarzinom von Ratten erzeugt. Vorzugsweise
werden die Polypeptide von einer rekombinanten DNA erzeugt; mit
dem größten Vorzug rührt die
rekombinante DNA von einem Menschen her. Gemäß einem anderen Aspekt dieser
bevorzugten Ausführungsform
besteht das Lamin 5 aus Kalinin oder Epiligrin. Alternativ ist das
Lamin 5 die von MCF 10A Zellen erzeugte extrazellulare Matrix.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Die 1 illustriert die Ausdehnung
von erwachsenen Inselzellen vom Schwein durch das Züchten auf
der extrazellularen Matrix, welche von den 804G Zellen abgelegt
worden ist. Die anfängliche
Anzahl der zur Zucht ausgesetzten Zellen lag bei etwa 7 × 105 und sie wurde auf etwa 1,46 × 109 durch die Passage 3 ausgedehnt. Die Passagenummer wird
auf der x-Achse gezeigt und die gesamte Anzahl von Zellen wird auf
der y-Achse gezeigt.
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Die 2 zeigt die Ausdehnung von
erwachsenen Inselzellen vom Schwein auf verschiedenen Substraten.
T.C., FBS und Gosp. entsprechen einer Plastikgewebekultur, einer
die Plastikgewebekultur, welche vorher beschichtet worden ist mit
einem fötalen
Rinderserum und einer löslich
gemachten, abgelegten 804G Matrix. G-25 ist eine rohe lösliche Zubereitung
einer löslichen
804G Matrix. Verdünnungen des
95 % reinen Proteins sind gezeigt als 1:30, 1:90, 1:270 und 1:810.
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Die 3 zeigt die Glukoseantwort
von erwachsenen Inselzellen vom Schwein, welche ein- oder zweimal
auf der 804G extrazellularen Matrix passagiert sind.
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Die 4 zeigt die Glukoseantwort
von erwachsenen Inselzellen vom Schwein, welche auf beiden gezüchtet worden
sind, nämlich
sowohl auf der abgelegten 804G Matrix als auch auf der mit der löslichen
804G Matrix beschichteten Plastikgewebekultur.
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Die 5 stellt den zellularen
Insulininhalt dar, welcher gemessen worden ist von einer ELISA für primär erwachsene
Inselzellen vom Schwein und für
Inselzellen vom Schwein, welche durch Züchten auf einer 804G extrazellularen
Matrix ausgedehnt worden sind. Die Passagenummer ist auf der x-Achse
gezeigt und der zellulare Insulininhalt ist auf der y-Achse gezeigt.
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Die 6 zeigt den intrazellularen
Insulininhalt von erwachsenen Inselzellen vom Schwein, welche auf
beiden gezüchtet
worden sind, nämlich
sowohl auf der abgelegten 804G Matrix als auch auf der mit der löslichen
804G Matrix beschichteten Plastikgewebekultur.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Entdeckung, dass bestimmte Zelllinien
eine extrazellulare Matrix erzeugen, welche dazu in der Lage ist,
das Wachstum von erwachsenen Pankreasinselzellen, welche auf derselben
Matrix gezüchtet
worden sind, zu stimulieren. Eine solche Zelllinie ist die Zelllinie 804G
der Zellen aus dem Harnblasenkarzinom von Ratten. Diese Zelllinie
wurde von Izumi, et al., Cancer Res. (1981); 41:405-409 beschrieben
und sie wird als eine Hinterlegung unter dem Budapester Vertrag
in der amerikanischen Kulturtypensammlung (ATCC = American Type
Culture Collection), 12301 Parklawn Drive, Rockville, MD, aufbewahrt
und zwar unter der Zugangsnummer ATCC 11555, ausgestellt am 24 Februar
1994. Eine andere solche Zelllinie ist die Zelllinie NBT-II der
Zellen aus dem Harnblasenkarzinom von Ratten, welche als eine Hinterlegung
unter dem Budapester Vertrag in der ATCC aufbewahrt wird und zwar
unter der Zugangsnummer ATCC 11556, ausgestellt am 24 Februar 1994.
Alle Beschränkungen hinsichtlich
der Verfügbarkeit
der hinterlegten Zellen für
die Öffentlichkeit
werden bei der Erteilung eines Patentes unwiderruflich aufgehoben.
Die MCF 10A Zelllinie ist verfügbar
in der ATCC (ATCC CRL 10317).
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Man
sollte sich merken, dass der Ausdruck "Laminin 5", so wie er hierin verwendet wird, sich
sowohl auf die bevorzugte Zellmatrix bezieht, welche auf einem Substrat
abgelegt oder in das Kulturmedium durch die 804G und NBT-II Zellen
aus dem Harnblasenkarzinom von Ratten abgesondert worden ist, als
auch auf die strukturell verwandten menschlichen Moleküle Kalinin
(Rouselle et al., J. Cell Biol., 114:567-576, 1991; PCT WO92/17498;
PCT WO94/05316), Epiligrin (Carter et al., Cell, 65:599-610, 1991;
PCT WO95/06660), BM600 (Verrando et al., Biochim. Biophys. Acta.,
942:45-56, 1988; Hsi et al., Placenta 8:209-217, 1987) und das dem
Laminin ähnliche
804G Matrixäquivalent,
das von der menschlichen MCF 10A epithelialen Säugetierzelllinie erzeugt wird.
Diese Zelllinie ist von Soule et al. (Cancer Res., 50:6075-6086,
1990) und von Tait et al. (Cancer Res., 50:6087-6094, 1991) beschrieben
worden. Der Ausdruck "Laminin
5" wird verwendet,
um sich generisch gesehen auf irgendwelche der mit der 804G Zellmatrix
im Zusammenhang stehenden Moleküle,
die oben beschrieben worden sind.
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So
wie dies in dem U.S. Patent No. 5,541,106 beschrieben worden ist,
sind äußerst strukturierte
Daten entwickelt worden, was zeigt, dass die 804G Matrix in der
Lage ist, eine Anzahl von Zellen dazu zu veranlassen, reife Hemidesmosomen zu
entwickeln und sie an ihrem Wachstumssubstrat zu befestigen. Weiterhin
ist entdeckt worden, dass die 804G extrazellulare Matrix laminähnliche
Moleküle
enthält,
welche sich an dem Hemidesmosomzusammenbau beteiligen. Drei von
diesen Molekülen sind
aus einer 804G cDNA Bibliothek von Ratten geklont worden und sie
verschlüsseln
Proteine mit Molekulargewichten von annähernd 150, 140 und 135 kDa.
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Somit
kann die von solchen Zellen, wie den 804G und den NBT-II Zellen
erzeugte extrazellulare Matrix die Organisation von hemidesmosomalen
Antigenen in nicht damit zusammenhängenden Zellen, welche darauf
beibehalten werden, modulieren. Diese Wirkung erscheint spezifisch
zu sein gegenüber hemidesmosomalen
Elementen, da Adhäsionsplaquekomponenten
ihre Lokalisierung offensichtlich in den Zellen nicht ändern, welche
auf der Matrix der vorliegenden Erfindung beibehalten werden.
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Die
Ausdehnung von erwachsenen Pankreasinselzellen entweder in vitro
oder in vivo ist bisher nicht gezeigt worden. Obwohl Verfahren,
welche sich auf die Ausdehnung von erwachsenen Pankreasinselzellen
durch Züchtung
auf der 804G Zellmatrix beziehen, spezifisch offenbart worden sind,
so kann doch erkannt werden, dass irgendeine Zellmatrix mit der
Fähigkeit,
die Ausdehnung von Pankreasinselzellen auf derselben zu unterstützen, innerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegt, ohne Rücksicht
auf ihre Fähigkeit,
die Hemidesmosombildung zu stimulieren. Solche Matrizen umfassen
Kalinin, Epiligrin, die MCF 10A Matrix und BM600. Weil die extrazellulare
Matrix, welche durch beide Zellen abgesondert worden ist, nämlich sowohl
durch die 804G Zellen als auch durch die NBT-II Zellen, ähnliche
Proteinkomponenten enthält,
wie durch die Immunoblotexperimente bestimmt worden ist, wird die NBT-II
Matrix auch die Ausdehnung von reifen Pankreasinselzellen, welche
auf derselben gezüchtet
worden sind, unterstützen.
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Eine
1.500-fache Ausdehnung von erwachsenen Pankreasinselzellen vom Schwein,
welche auf der 804G Matrix gezüchtet
worden sind, wurde nach drei Passagedurchläufen in der Zuchtkultur erhalten. Es
sollte bemerkt werden, dass der Ausdruck "erwachsene Pankreasinselzellen" sich auf jene voll
differenzierten Pankreaszellen bezieht, welche zur Absonderung von
Insulin fähig
sind. Wie hierin definiert, umfasst die "804G Matrix" eine oder mehrere Proteinkomponenten,
die von den 804G Zellen aus dem Harnblasenkarzinom von Ratten abgelegt
worden sind, was das Wachstum von Pankreasinselzellen, welche in
Kontakt mit der Matrix gezüchtet
werden, ermöglicht.
Die Verwendung der strukturell ähnlichen Moleküle Kalinin,
Epiligrin, MCF 10A Matrix und BM600 liegt auch innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung. Der Ausdruck "804G lösliche Matrix" bezieht sich auf
das lösliche
Matrixäquivalent, welches
die Veranlassung zur Hemidesmosombildung einleitet und welches durch
die 804G Zellen in das Kulturmedium abgesondert wird. Strukturell gleichwertige
löslichen
Matrixmoleküle
umfassen Kalinin und die lösliche
Matrix, welche durch die MCF 10A Zellen in das Kulturmedium abgesondert
wird.
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Die
804G lösliche
Matrix (95 % Reinheit; DESMOS, Inc., San Diego, CA) stimulierte
auch das Wachstum von erwachsenen Inselzellen vom Schwein, welche
auf einer mit einer löslichen
Matrix beschichteten Plastikgewebekultur gezüchtet werden, wie dies durch
eine Zunahme bei dem intrazellularen DNA Gehalt beurteilt werden
kann. Die herkömmliche
gereinigte lösliche
Matrix wurde gereinigt mit Hilfe von herkömmlichen Verfahren zum Reinigen von
Proteinen, welche den auf diesem Gebiet tätigen Fachkräften bekannt
sind. Weiterhin setzten die ausgedehnten Inselzellen Insulin frei
als Antwort auf eine Glukoseherausforderung und sie zeigten einen
Anstieg bei dem intrazellularen Insulingehalt. Die optimale Verdünnung des
95 % reinen Materials betrug 1:30. Die Experten werden erkennen,
dass irgendeine Verdünnung
auf ihre Fähigkeit
hin getestet werden kann, die Ausdehnung von Inselzellen zu unterstützen, wie
dies in dem Beispiel 3 beschrieben wird.
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Die
804G Zellmatrix förderte
auch ein vermehrtes Wachstum von den auf derselben gezüchteten
Pankreasinselzellen. Nach einer Passage durch die Kultur wurde ein
deutlicher Anstieg der Anzahl von erwachsenen Inselzellen erzielt,
was ähnlich
ist zu dem, was beobachtet worden war mit den ausgedehnten Inselzellen
vom Schwein nach einer Passage die Kultur.
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Ein
Substrat, auf dem Pankreasinselzellen gezüchtet werden sollen, ist beschichtet
mit der Matrix, welche von der durch die 804G Zellen abgesonderten
löslichen
Matrix abgelagert worden ist, oder mit irgendeinem von den anderen
hierin beschriebenen strukturell und funktional ähnlichen Molekülen. Die
804G Matrix wird so hergestellt, wie dies in dem U.S. Patent No.
5,541,106 beschrieben worden ist. Eine lösliche 804G Matrix ist in dem
U.S. Patent No. 5,422,264 beschrieben. Kalinin und Epiligrin sind
in dem konditionierten Medium der menschlichen Keratinozyten vorhanden.
Das konditionierte Medium selbst kann als eine Quelle von Kalinin
und Epiligrin verwendet werden. Kalinin kann von dem konditionierten
Medium immungereinigt werden unter Verwendung einer Immunaffinitätssäule, welche
gegen dessen BM165 Antigen gerichtet ist (Rouselle et al., (J. Cell
Biol., 125:205-214, 1994). Epiligrin ist auch in der Zellmatrix
vorhanden, welche von menschlichen Keratinozyten abgesondert wird,
und es kann durch ein dreistufiges Extraktionsverfahren isoliert
werden, welches 1 % W/V TRITON X-100® umfasst,
um die Membran und die Zytoplasmakomponenten löslich zu machen; 2 M Harnstoff
und 1 M NaCl, um Kernkomponenten und zytoskelettale Komponenten
zu beseitigen; und 8 M Harnstoff, um die restlichen Komponenten
löslich
zu machen. 0,5 % (W/V) Natriumdodecylsulfat (SDS) wird dann hinzu
gegeben und die Matrix wird durch Abkratzen entfernt (Carter et
al., Cell, 65:599-610, 1991; PCT WO95/06660). Die MCF 10A Matrix
wird hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben. Man wird erkennen,
dass der Gebrauch von irgendeinem löslichen oder unlöslichen
Laminin 5 innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegt.
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Die
Zellen, welche gezüchtet
werden sollen, werden dann auf das mit der Matrix beschichtete Substrat
plattiert oder darauf aufgetragen, und zwar unter Verwendung von
herkömmlichen
Techniken zur Gewebekultur, gefolgt von dem Passieren in dem standardmäßigen Zellwachstumsmedium.
Irgendein Medium, welches fähig
ist, das vermehrte Wachstum von erwachsenen Inselzellen auf dem
mit der Matrix beschichteten Substrat zu unterstützen, liegt innerhalb des Umfangs
der Erfindung. Solche Zellen, einschließlich der menschlichen Zellen
in vitro und in vivo, werden in einer organisierten Art und Weise
auf dem Substrat wachsen und sie werden ein deutlich vergrößertes Wachstum
zeigen im Vergleich mit den Pankreasinselzellen, welche auf herkömmlichen
Matrizen gezüchtet
worden sind, wie etwa auf der Rinderhornhautmatrix (BCM). Es stellt
sich heraus, dass die Organisation der Inselzellen, welche auf der 804G
Matrix wachsen, deutlicher weiter vorangeschritten ist und mehr
gewebeähnlich
ist als Zellen, welche in der Abwesenheit solch einer 804G Matrix wachsen.
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Die
Inselzellen können
von dem ursprünglichen
Substrat entfernt und auf mehrere neue, mit Laminin 5 beschichtete
Substrate übertragen
werden, was eine Ausdehnung dieser Zellen im großen Maßstab erlaubt. Die Zellen werden
auf ihre Fähigkeit
getestet, auf eine Glukoseherausforderung zu antworten, indem man
die Spiegelwerte des in das Kulturmedium abgesonderten Insulins
nach gut bekannten Verfahren misst. Nach dem Züchten können die Zellen erneut zu dreidimensionalen
Strukturen vereinigt werden und entweder in eine immungeschützte Barriere
untergebracht werden, etwa in Natriumalginat, in hohlen Fasern oder
in Polyethylenglycol (Lonza et al., Transplantation, 56:1067-1072, 1993; Iwata
et al., J. Biomed. Materials Res., 28:1003-1011, 1994) oder direkt
in vivo für
eine Behandlung von Diabetes implantiert werden. Die Zellen werden
auch auf ihren Insulingehalt analysiert durch ELISA oder durch Radioimmunversuche,
welche den Experten auf dem Stand der Technik bekannt sind.
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Das
Substrat, auf dem Pankreasinselzellen gezüchtet werden, kann irgendein
gewünschtes
Substrat sein. Für
den Laboratoriumsgebrauch kann das Substrat so einfach wie Glas
oder Plastik sein. Alternativ kann irgendein geeignetes Substrat
verwendet werden, einschließlich
verschiedener geformter Artikel, Gewebe, prothetischer Implantate
und dergleichen. Für
den Einsatz in vivo kann das Substrat irgendein biologisch kompatibles
Material sein, auf dem Pankreasinselzellen wachsen können. Geeignete
Substratmaterialien enthalten geformte Artikel, welche hergestellt
werden aus bzw. beschichtet sind mit solchen Materialien wie Kollagen;
regeneriertes Kollagen; Polymilchsäure; Hyaluronsäure; biokompatible
Metalle, wie rostfreier Stahl und Titan; keramische Materialien,
einschließlich
prothetischer Materialien, wie Hydroxylapatit; synthetische Polymere, einschließlich von
Polyester und Nylon; biologische Materialien, welche tatsächlich Teil
eines Patienten sind, wie Bindegewebe und andere Organe, und praktisch
irgendein anderes Material, an welches biologische Moleküle sich
bequem ansetzen können.
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Pankreasinselzellen
können
bei Vorhandensein von Laminin 5 in vitro für eine Transplantation in Diabetikerpatienten
gezüchtet
werden. Das Wachstum von Pankreasinselzellen bei dem Vorhandensein
von Laminin 5 erhöht
die Ausbeute an Inselzellen für
eine Transplantation und löst
damit den lange gespürten,
aber ungelösten
Bedarf für
das Herstellen großer
Mengen von diesen Zellen. Der Gebrauch irgendeines "804G Matrix" Proteins als ein Substrat
für das
Wachstum von Pankreasinselzellen wird vorteilhaft anvisiert, einschließlich aller
von den Zelllinien abgesonderter Proteine, welche in der Lage sind,
das Wachstum von Pankreasinselzellen zu vergrößern. Zusätzlich zieht man in Betracht,
dass die Einbeziehung von einem oder von mehreren Wachstumsfaktoren
in das Kulturmedium erwachsener Inselzellen die Ausbeute an Inselzellen
weiter erhöhen wird.
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Die
als Ergebnis anfallenden Inselzellen sind voll funktional nach der
Transplantation in Säugetiere,
vorzugsweise in den Menschen, und sie werden den Bedarf an Insulineinspritzungen
vermindern oder ganz aufheben. Der multiple Anstieg der Anzahl von erwachsenen
Inselzellen vom Schwein nach einer Züchtung auf einer 804G Matrix
bei drei Passagen beträgt
etwa 1500, was für
eine Transplantation in einen Diabetikerpatienten ausreichend groß sein kann. Es
wird anvisiert, dass nach einer routinemäßigen Optimierung der Wachstumsbedingungen
sogar ein größerer Anstieg
erzielt werden kann.
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Die
804G Matrix der vorliegenden Erfindung umfasst drei Concanavalin
bindende, glykosylierte Proteine von annähernd 135 kD, 140 kD und 150
kD, von denen alle von polyklonalen Antikörpern erkannt werden, welche
gegen die 804G Matrix erzeugt worden sind. Die Verfahren der vorliegenden
Erfindung können
praktiziert werden mit der vollständigen, aktiven Matrix von
804G Zellen oder mit einer funktional gleichwertigen "804G" Matrix von anderen
Zellen, und sie können
auch mit irgendeiner von den einzelnen Proteinkomponenten der Matrix
praktiziert werden, welche das vermehrte Wachstum der Inselzellen
fördern.
Die gleiche Feststellung trifft auf die einzelnen Proteinkomponenten
von irgendeinem der anderen hier beschriebenen Laminin 5 Moleküle zu. Zellmatrix
und Matrixproteine können
leicht auf ihre Fähigkeit
hin gescreent werden, das Wachstum von Pankreasinselzellen zu vermehren,
wobei die hierin beschriebenen Techniken verwendet werden. Nur eine
routinemäßige experimentelle
Durchführung
ist dazu erforderlich.
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Zusätzlich zu
den aktiven Molekülen
und deren aktiven Komponenten schließt die vorliegende Erfindung
auch geformte Artikel mit eine, welche mit diesen Materialien beschichtet
worden sind. Vorzugsweise sind diese geformten Artikel aus anderen Materialien
als Glas gebildet worden, und sie enthalten solche Formen wie dünne Platten,
Gewebe, Prothesen, Metallartikel, bioerodierbare Artikel und implantierbare
Artikel.
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Die
extrazellulare Matrix kann geerntet werden (durch Abkratzen, Abreiben
oder durch Behandlung mit geringen Konzentrationen von SDS) von
den Oberflächen,
auf denen geeignete Zellen, welche eine Matrix ablegen, gezüchtet worden
sind. Alternativ können
die Matrixmaterialien synthetisch oder durch rekombinante DNA Techniken
hergestellt werden unter Verwendung von zum Beispiel cDNA Bibliotheken,
welche von Ratten oder vom Menschen herrühren, oder durch Reinigung
von abgelegtem Matrixmaterial. Die extrazellulare Matrix kann auch
in einer löslichen
Form isoliert werden, indem man das konditionierte Medium von 804G,
NBT-II, MCF 10A oder menschlichen Keratinozyten erntet, welches verwendet
werden kann, um Substrate zu beschichten, auf denen die Inselzellen
gezüchtet
werden. Darüber
hinaus kann das besondere Molekül
von Interesse von dem konditionierten Medium gereinigt werden und
dazu verwendet werden, um das Substrat zu beschichten. Die extrazellulare
Matrix, welche durch die Zelllinien abgelegt worden ist, kann auch
nach der Entfernung von den Zellen verwendet werden, ohne eine weitere
Bearbeitung oder Reinigung. Bei dieser Ausführungsform werden Inselzellen
auf der abgelegten Matrix gezüchtet
nach der Entfernung von Zellen durch eine Behandlung mit zum Beispiel geringen
Konzentrationen an Ammoniumhydroxid, wie dies für die 804G Zellen in dem U.S.
Patent No. 5,541,106 beschrieben worden ist.
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Lösliches
und unlösliches
Laminin 5 werden von MCF 10A Zellen isoliert, so wie dies in dem
folgenden Beispiel beschrieben wird.
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Beispiel 1
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Isolation von Laminin
5 aus MCF 10A Zellen
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Die
unlösliche
Matrix wurde hergestellt aus fünf
Tage alten MCF 10A Kulturen, so wie dies für 804G Zellen in dem U.S. Patent
No. 5,541,106 beschrieben worden ist. Kurz gesagt, einlagige Zellschichten
wurden in einer mit Phosphat gepufferten salzigen Lösung (PBS
= Phosphat Buffered Saline) gewaschen, dann während einer Zeitdauer von etwa fünf Minuten
mit 20 mM NH4OH behandelt. Zellreste wurden
mit PBS von dem Substrat gewaschen.
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Beispiel 2
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Ausdehnung von Pankreasinselzellen
auf einer 804G Matrix in vitro
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Erwachsene
primäre
Inselzellen vom Schwein, welche annähernd 2.000 Zellen pro Insel enthalten
(Neocrin, Irvine, CA), wurden auf eine Plastikgewebekultur zur Zucht
ausgelegt, welche mit einer durch 804G Zellen abgelegten extrazellularen Matrix
beschichtet worden war. Kurz, die 804G Zellen wurden von den Platten
mit 20 mM Ammoniumhydroxid entfernt, wobei die abgelegte 804G Matrix
auf dem Substrat zurückgelassen
wurde. Die Inselzellen wurden in Sechslochgewebekulturplatten zur
Zucht ausgelegt, welche die abgelegte Matrix in dem RPMI Medium
enthielten, welches 10 % fötales
Rinderserum enthielt (FBS = fetale bovine serum). Annähernd 50
Inselzellen wurde es erlaubt, sich an ein Loch von einer Sechslochplatte
anzuhaften und die Zellen begannen sich von dem Inselcluster aus
innerhalb von 24 Stunden auszudehnen. Nach sieben bis zu 10 Tagen
nach der Auslegung zur Zucht hatten die Zellen die Konfluenz erreicht
und sie wurden dann mit 0,05 % Trypsin entfernt und entweder zu
mehreren Oberflächen
weitergeschleust oder sie wurden in situ auf ihre Glukoseansprechbarkeit
und auf ihren zellularen Insulingehalt getestet.
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Wie
man in 1 sieht, erhöhte sich
die gesamte Anzahl von Zellen deutlich, wenn auf einer 804G Matrix
kultiviert und der Passage unterzogen wurde (etwa 1500-fach).
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Beispiel 3
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Ausdehnung von Inselzellen
unter Verwendung einer 804G löslichen
Matrix
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Erwachsene
Inselzellen vom Schwein wurden auf einer Plastikgewebekultur zur
Zucht ausgelegt, welche mit unterschiedlichen Konzentrationen einer
804G löslichen
Matrix beschichtet worden war (etwa 95 % rein, so wie durch Dosimetrie
von einem Coomassie blau-gefärbten
SDS Gel nachgewiesen). Primäre
Inselzellen wurden in Sechslochplastikgewebekulturplatten mit 50
Inseln pro Loch in einem RPMI Medium, welches 10 % FBS enthielt,
zur Zucht ausgelegt. In drei Löchern
wurden 804G Zellen zur Konfluenz gezüchtet und die Zellen wurden
entfernt unter Verwendung von Ammoniumhydroxid, wobei die abgelegte
Matrix in den Löchern
zurückgelassen wurde.
Drei Löcher
wurden beschichtet mit einer 1:10, 1:30, 1:90, 1:270 und 1:810 Verdünnung des
95 % reinen Proteins (15 Löcher
insgesamt, drei pro Verdünnung).
Drei Löcher
wurden mit FBS beschichtet und drei wurden mit einer rohen SEPHADEXTM G-25 (Pharmacia, Piscataway, NJ) Säulenfraktion
eines von 804G Zellen konditionierten Mediums beschichtet.
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Die
95 % reine, lösliche
Matrix wurde gefroren in einem Volumen von 250 μl geliefert. Vor dem Auftauen
und gerade unmittelbar vor dem Gebrauch wurden dem Protein 12,5 μl FBS und
12,5 μl
sterile 100 mM (N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N'-[2-Ethansulfonsäure]) (HEPES)
(pH 6,9) hinzu gegeben. Die Löcher
wurden über
Nacht bei 4 °C
mit einem ml Verdünnungsmittel
beschichtet, dann mit PBS gewaschen. Am Tag 10 der Kulturperiode
wurde das Medium auf ein niederes Glukosemedium (100 mg/dL) geändert, dies
für eine
Dauer von drei Tagen.
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Am
Tag 13 wurden die Einschichtkulturen auf intrazellulares Insulin
und auf den DNA Gehalt getestet durch Anwendung des in Beispiel
5 beschriebenen Protokolls.
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Das
Zellwachstum wurde nach einem erhöhten, intrazellularen DNA Gehalt
bewertet. Die Ergebnisse sind in der 2 zusammengefasst.
Die 804G Matrix (Gosp.) führte
zu dem höchsten
intrazellularen DNA Gehalt. Die optimale Verdünnung von 95 % reinem Protein
für eine
Ausdehnung von Inselzellen betrug 1:30. Diese Verdünnung wurde
für die
Glukoseherausforderung gewählt
und für
die unten in den Beispielen 5 und 6 beschriebenen Experimente des intrazellularen
Insulingehalts.
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Man
zieht auch in Erwägung,
dass das lösliche
Protein als ein ergänzendes
Medium verwendet und zu der Kultur bei der Auslegung zur Zucht hinzu gegeben
werden kann.
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Beispiel 4
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Ausdehnung von Inselzellen
unter Verwendung anderer Laminin 5 Moleküle
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Das
Verfahren von Beispiel 2 wird wiederholt, aber mit der Ausnahme,
dass die Zellen in Anwesenheit von entweder einer MCF 10A abgelegten Matrix,
einer MCF 10A löslichen
Matrix, Epiligrin oder Kalinin gezüchtet werden. Vergleichende
Ergebnisse werden erzielt.
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Beispiel 5
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Glukoseansprechbarkeit
von ausgedehnten Inselzellen
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Die
Glukoseansprechbarkeit von den auf der 804G Matrix und auf der 804G
Matrix mit Löslichkeitsfaktor
ausgedehnten Inselzellen wurde bestimmt pro Einheit DNA als Antwort
auf eine statische Herausforderung durch Glukose / Theophyllin.
Die Zellen wurden in einem niederen Glukosemedium (100 mg/dl – RPMI +
2 % Serum) während
einer Dauer von mindestens drei Tagen vor einer Glukoseherausforderung
inkubiert. Die Zellen wurden dann während einer Dauer von 30 Minuten
in entweder einer ruhenden Konzentration von Glukose (50 mg/dl)
inkubiert oder mit 325 mg/dl Glukose plus 10 mM Theophyllin stimuliert.
Die Zellen wurden aus der Schüssel
aufgesammelt, mit Schallwellen behandelt und wie unten beschrieben
weiterverarbeitet.
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Die 3 und 4 zeigen, dass die auf den beiden Matrizen,
nämlich
auf der 804G Matrix und auf der 804G Matrix mit Löslichkeitsfaktor,
jeweils ausgedehnten Inselzellen auf eine Glukoseherausforderung
antworten durch ein Absondern von Insulin in den auf der Zellkultur
schwimmenden Anteil und dass sie bei einer Aufhebung der Stimulation
auf einen niedrigeren Grad der Insulinabsonderung zurückfallen.
Die auf der löslichen
Matrix ausgedehnten Inselzellen zeigten einen größeren Grad an Insulinabsonderung
als die auf der abgelegten Matrix ausgedehnten Zellen.
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Beispiel 6
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Bestimmung
des intrazellularen Insulingehalts
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Der
intrazellulare Insulingehalt wurde bestimmt und ausgedrückt als
ein Verhältnis
von zellularem Insulin / DNA (5 und 6). Nach der Bestimmung der
Glukoseansprechbarkeit wurden die geplätteten Zellen einmal mit PBS
gewaschen und dann wurde 1 ml Wasser pro Loch hinzu gegeben. Die
Löcher,
welche die anhaftenden Zellen enthielten, wurden auf –20 °C gefroren.
Die Platten wurden aufgetaut und die Zellen wurden durch mechanisches
Abkratzen entfernt. Für
inselartige Zellcluster oder für wieder
angesammelte Zellen beträgt
die Konzentration 100 ICCs/ml. Die Zellen wurden mit Schallwellen bei
der Stufennummer 3 auf einem Fisher Scientific 60 Dismembrator behandelt,
dies während
einer Dauer von 10 Sekunden oder so lange, bis keine korpuskulare
Materie mehr bei einer groben visuellen Prüfung beobachtet wird. Die Proben
wurden dann bei –20 °C gespeichert,
bis eine Insulinmessung mit ELISA durchgeführt wurde unter Verwendung
eines Kits der Peninsula Laboratories, Belmont, CA. Die 5 stellt dar, dass eine
Züchtung
auf einer 804G Matrix, nach 1 Passage in der Kultur, den zellularen Insulingehalt
nicht beeinflusst, verglichen mit den primären erwachsenen Inselzellen
vom Schwein, welche nicht auf der 804G Matrix geplättet sind.
Die 6 zeigt, dass eine
1:30 Verdünnung
des 95 reinen, löslichen
Proteins den intrazellularen Insulingehalt um das Dreifache erhöhte, verglichen
mit der abgelegten 804G Matrix.
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Der
DNA Gehalt wurde bestimmt unter Verwendung eines fluormetrischen
Farbstoffes (Hoechst 33258, American Hoechst Co.). Eine Arbeitslösung des
Farbstoffes wurde hergestellt unmittelbar vor dem Gebrauch durch
Verdünnung
einer 1,0 mg/ml Stammlösung
eines Farbstoffes um das 2000-fache in einem Farbstoffverdünnungspuffer
(10 mM Tris HCl, pH 7,4, 1 mM EDTA, 0,1 mM NaCl), um eine Farbstoffkonzentration
von 0,5 μg/ml
zu ergeben. Eine Standardlösung
der Kalbthymus DNA (100 μg/ml)
wurde zubereitet und verdünnt,
um Standardlösungen
zu erzielen, welche von 0 μg/ml
bis 15 μg/ml
reichen. Der Test wurde an einzelne Fluorometerküvetten pro Probe angepasst.
Ein Turner Model 450 Fluormeter wurde eingestellt auf eine Anregungswellenlänge von
360 nm, auf eine Emissionswellenlänge von 450 nm und auf eine
7 mm Lichtapertur. Zwei ml Farblösung
wurden in eine jede Küvette
hinein gegeben, gefolgt von einer Zugabe von 250 μl einer Standardlösung oder
einer Probelösung. Die
Proben wurden inkubiert bei Raumtemperatur während einer Zeitdauer von 30-45 Minuten in der Dunkelheit
und dann wurde am Fluorometer bei 360 nm und 450 nm abgelesen. Der
DNA Gehalt in den Proben wurde bestimmt durch einen Abgleich des Fluoreszenzeinheitswertes,
welchen man für
einen jeden Test erzielte, gegen die Steigung der Standardkurve
der Fluoreszenzeinheiten gegen die Konzentration.
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Beispiel 7
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Ausdehnung von erwachsenen,
menschlichen Pankreasinselzellen auf einer 804G Matrix
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Eine
erwachsene, menschliche Bauchspeicheldrüse von einer Leiche wurde von
dem VA Krankenhaus, Los Angeles, CA, erhalten. Die Inselzellen wurden
isoliert durch eine Homogenisierung und durch eine Kollagenasebehandlung,
Verfahren die nach dem Stand der Technik gut bekannt sind (Otonkoski
et al., Acta Endocrinol., 118:68-76, 1988). Die Inselzellen wurden
auf der 804G Matrix oder auf der mit einer Verdünnung von 1:30 der 95 % reinen
löslichen
804G Matrix geplättet
und ausgedehnt, so wie dies in dem Beispiel 2 beschrieben worden
ist, und dann einmal einer Passage in der Kultur unterzogen. Man
erhält
einen deutlichen Anstieg der Anzahl von erwachsenen Inselzellen, ähnlich wie
derjenige der bei den ausgedehnten Inselzellen vom Schwein nach einer
Passage in der Kultur beobachtet worden ist. Die ausgedehnten, menschlichen
Inselzellen sind voll funktional, wie dies durch den Insulingehalt
und durch die Antwort auf eine Glukoseherausforderung bestimmt worden
ist.
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Beispiel 8
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Ausdehnung von erwachsenen,
menschlichen Pankreasinselzellen auf Laminin 5
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Ähnliche
Ergebnisse werden erzielt, wenn eine MCF 10A lösliche oder unlösliche Matrix,
Epiligrin oder Kalinin an Stelle einer 804G Matrix verwendet werden.
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Beispiel 9
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Transplantation
der Inselzellen in nackte Mäuse
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Ausgedehnte
Pankreasinselzellen, welche durch das in den Beispielen 2, 3 oder
4 beschriebene Verfahren erzielt worden sind, werden unter der Nierenkapsel
von athymischen, nackten Mäusen
mit annähernd
6 × 106 Zellen oder annähernd 3 × 103 ICCs transplantiert
und die Implantate werden nach drei Monaten analysiert. Ein angestiegener
Spiegel an menschlichem C-Peptid, das nach der Bearbeitung des Vorläufermoleküls des Insulins
in das Blut freigesetzt wird, wird in dem Blut der transplantierten
Tiere durch das gut bekannte Verfahren des Radioimmunversuches nach
einer intraperitonealen Glukoseherausforderung nachgewiesen, was
einen Hinweis darauf liefert, dass die transplantierten Zellen in
der Lage sind, Insulin zu produzieren. Zusätzlich ergibt die Immunzytochemie
von Implantatzellen unter Verwendung eines Antikörpers gegenüber Insulin positive Ergebnisse,
was einen Hinweis darauf liefert, dass die Inselzellen funktional
sind.
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Beispiel 10
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Transplantation
der Inselzellen in Diabetikerpatienten
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Den
Patienten vom menschlichen Typ I Diabetes werden annähernd 2–8 × 105 der aus erwachsenen Zellen abgeleiteten
Pankreasinselzellen verabreicht, welche gemäß den Beispielen 2,3 oder 4 hergestellt
worden sind, dies durch Einkapselung der Zellen in eine immungeschützte Barriere
und dann durch Implantieren unter die Nierenkapsel oder durch direkte
Einspritzung in die Leber. Zusätzlich
wird auch eine Transplantation an andere ektopische Organlagestellen
erwogen. Die C-Peptiderzeugung und die Blutglukosespiegel werden über mehrere
Monate überwacht,
um zu bestimmen, ob transplantierte Inselzellen dabei sind, Insulin
zu erzeugen. Den Patienten wird noch während der Zeitdauer der Überwachung
Insulin verabreicht.