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Mitnehmersenkförderer Die Erfindung betrifft einen Mitnehmersenkförderer,
der insbesondere für die Abwärtsförderung von Kohle in steil einfallenden Abbaustreben
und Aufhauen bestimmt ist. Beträgt der Einfällwinkel mehr als etwa 27', so
überwindet die in die Förderrichtung fallende Komponente der Schwerkraft die Reibungskraft
des Fördergutes, so daß dieses ohne äußeres Zutun auf dem Liegenden abwärts gleitet.
Um dabei eine Zertrümmerung der wertvollen Stückkohle und übermäßige Staubentwicklung
sowie eine Gefährdung der Arbeiter zu vermeiden, muß die Geschwindigkeit des sich
abwärts bewegenden Fördergutes bei steil einfallenden Abbaustreben in bestimmten
Grenzen gehalten werden.
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Zu diesem Zweck sind Fördervorrichtungen vorgeschlagen worden, durch
die die Geschwindigkeit des in einer festen Rutsche abwärts gleitenden Gutes durch
Mitnehmer geregelt wird, die gelenkig von parallelen, endlosen Zugorganen gehalten
werden. Das im der Rutsche abwärts gleitende Fördergut findet an-den Mitnehmern
einen Halt, so daß die Bewegungsgeschwindigkeit des Gutes durch mehr oder weniger
starkes Abbremsen der Umlenkrollen, über die das endlose Zugorgan geführt ist, geregelt
werden kann.
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Zweck der Erfindung ist eine Verbesserung dieser bekannten Förderer,
um sie vor allem zum Gebrauch in Abbaustreben und Aufhauen in steilerem Einfallen
geeignet zu machen.
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Ferner soll durch die Erfindung ein Förderer der angegebenen Art geschaffen
werden, der eine Beladung mit Fördergut an jeder beliebigen Stelle seiner Längserstrekkung
zuläßt.
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Diese Aufgaben löst die Erfindung dadurch, daß die Mitnehmer an den
rücklaufenden Strängen der Zugorgane frei pendelnd nach .unten hängen, und zwar
mit einem solchen Abstand ihrer. Unterkante von den Oberkanten der Rutschenseitenwände,
daß_ das Einbringen von Fördergut in die Rutsche nicht behindert wird.
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Ein anderes Merkmal des Mitnehmerförderers nach der Erfindung besteht
darin, daß an dem oberen Teil der Mitnehmer eine zurückgebogene Stützwand angeordnet
ist, durch die das Zurückhalten des Gutes in der Rutsche unterstützt wird.
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Ferner sind gemäß der Erfindung die Mitnehmer in ihrem unteren Teil
derart entgegengesetzt zur Förderrichtung abgebogen, daß der abgebogene Teil der
von den rücklaufenden Strängen der Zugorgane getragenen Mitnehmer im wesentlichen
senkrecht zu den rücklaufenden Strängen der Zugorgane verläuft.
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Diese Ausbildung bringt den wesentlichen Vorteil, daß die frei pendelnden
Mitnehmer der rücklaufenden Trume als Sicherheitsbremsen
für das
Fördergut wirken können, indem sie solchen Fördergutstücken, die infolge von Überladung
oder zu großer Abmessungen über die Mitnehmer hinaus in der Förderrichtung vorstürzen
wollen, einen Halt. bieten, gleichzeitig aber Verklemmunken_ vermeiden, da sie frei
beweglich gehalt6h,: werden.
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Infolge des zur Beladung von der Seite her ausreichenden Abstandes
der Unterkante der von den rücklaufenden Strängen getragenen Mitnehmer von den Oberkanten
der Seitenwände der Rutsche kann das Fördergut von der offenen Oberseite her in
die Rutsche eingebracht werden. Dies ist deshalb von Vorteil, weil dann .nicht nur
an jeder Stelle der Längserstreckung der Rutsche eine- Beladung der Rutsche erfolgen
kann, sondern auch andererseits keine Möglichkeit besteht, daß sich große bzw. sperrige
Stücke des Fördergutes zwischen zwei Wänden einklemmen, wie es sich nicht vermeiden
läßt, wenn die Rutsche an allen Seiten an den Einfüllstellen vollständig geschlossen
ausgebildet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Fig. i ist ein Längsschnitt durch die Mitte des unter einem Einfallwinkel
von etwa 6o° auf dem Liegenden eingebauten Mitnehmersenkförderers.
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Fig. 2 ist ein Querschnitt.
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Fig. 3 zeigt in kleinerem Maßstabe den in einer steil einfallenden
Abbaustrebe mit streichendem Verhieb eingebauten Mitnehmersenkförderer.
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Der Mitnehmersenkförderer nach der Erfindung besteht aus einer Rutsche
i aus mehreren miteinander verbundenen Schüssen, die auf dem Liegenden L angeordnet
und in beliebiger bekannter Weise gegen Abstürzen gesichert ist. In der Rutsche
i sind Mitnehmer 2 geführt, die mittels Gelenkzapfen 3 an zueinander parallelen
. endlosen Ketten oder biegsamen Zugorganen q, 5 befestigt sind.
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Die Mitnehmer haben plattenförmige Gestalt und sind etwa im unteren
Drittel ihrer senkrecht zur Förderrichtung gemessenen Länge entgegengesetzt zur
Förderrichtung zurückgebogen. Die Zugorgane q., 5 sind über am oberen und am unteren
Ende der Rutsche i angeordnete Umlenkrollen 6, 7 geführt, die in an sich bekannter
Weise mit Spannvorrichtungen und Antriebseinrichtungen ausgerüstet sind. Zur Befestigung
der Mitnehmer 2 an den Gelenkzapfen 3 dienen Arme 8, an denen zurückgebogene Stützwände
9 beliebiger Form = beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind , die Stützwände
9 plattenförmig ausgebildet - angeordnet sind.
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Die Zugorgane, die ebenfalls an sich be--kennter beliebiger Art -
Drahtseile, Glieder-oder Gelenkketten - sein können, bestehen vorzugsweise aus Steggliedeiketten,
deren untere, in der Förderrichtung sich bewegende Stränge q.a, 5a auf seitlichen
Schultern der Seitenwände der Rutschenschüsse geführt und gegen Abheben nach oben,
d. h. vom Boden der Rutsche i fort, durch Winkelschienen io o. dgl. gesichert sind.
Auf diese Weise werden auch die Mitnehmer a gegen Abheben vom Boden der Rutsche
i unter dem Druck des Fördergutes gesichert.
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Die von der unteren Umlenkrolle 7 zur oberen Umlenkrolle 6'zurücklaufenden;
Stränge 4b, 5b der Zugorgane sind auf Winkelschienen i i geführt, die an Stützen
12 befestigt sind. Die Stützen, 12 sind an der Rutsche i angeordnet, und zwar trägt
jeder einzelne Schuß .der Rutsche an jedem seiner Enden vorzugsweise ein Stützenpaar
12.
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Die Arbeitsweise des Mitnehmersenkförderers nach der Erfindung ist
wie folgt: Das an beliebiger Stelle in die Rutsche i eingebrachte Fördergut findet
an den Mitnehmern 2 einen Halt und belastet diese so, daß sie die in. Fig. i und
3 im unteren Trum dargestellte Lage einnehmen. Dabei stützen sich die Mitnehmer
mit ihrem unteren Ende 15 auf den Boden der Rutsche 1. Die in der Förderrichtung
liegenden. Stränge q.a, 5a der Zugorgane werden durch die Schienen io gegen Abheben
und Hochdrücken vom Rutschen= boden fort gesichert. Die von den rücklaufenden Strängen
4b, 5b gehaltenen Mitnehiner 2 stellen sich unter der Wirkung der Gegengewichte
9 frei pendelnd ein und nehmen dabei die in Fig. i und 3 gezeigte Stellung ein,
derart, daß ihr unterer Teil im wesentlichen senkrecht zu den Zugorganen liegt.
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Die besondere Ausbildung und Anordnung der Zugorgane ist im Rahmen
der Erfindung beliebig. An Stelle zweier zueinander paralleler Zugorgane kann auch
ein einziges endloses Zugorgan für die, Mitnehmer Verwendung finden.